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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-07
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1888
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74»4 Taschenbücher ist ml» de« Bildalb eine« geschmückt. Im Graseukaleuder «ird »»« Graf Mvutö v»rg»st«lli, kaiserlich deutscher viceadmirat »ad rvmmaudireudrr Admiral der drmfthe, «an«. La« Tascsteutzuch batehet >m« «tz», »eu Admiral »ad desse» Familie i» ausiührlicher Weise. Dl« »ir< ua» »1dl» acktzeb, Ulexaader XVk. Graf mft Tiara ». Jagertlrba», Marine dienen, schenkte. Li« Familie iß refar. ledeno« «ftglieder. Hanp, ist der «dmiral. »» Mo»l< de Mazin, vermitzl» fei» 1868 dw ihm »wtt Söh«. die jetzt i» »er D>e übrige Familie stamm» van de« va»rr« Brüdern. Pieußr, erkannte der»» »eaieastaad schon »766 a». Je»r« Titelbild ist a»« Karl Matzer'ö Melier tuNflncherg. »beaio da« folgende. Da« Freiherreu-Taschrabuch ssthrt btt» Tftelblott gegen- Ader da« Brustbild de» k. k. Admiral« »»d Viarmecammaadaatea »«deimraih Maximftta» Do»btrb«ry Freiherr, »aa Ster »eck Ehreaftrt» iwr Lügen. D«e Familie stammt a»« Böhme», !hre, Adel mit dem Prtdii jährigen Kriege, dazu verlieh daher» al« Reichsvicnr 1782 de» Rttchssreiherrrnftand »ad da« P ccft „Vau Sternek" erdielt sie i« dreßig- ieh ihr Knrsürst Karl Theodor »oa Psalz- ^ «P>». dies» „zu Ehrenftein", die österreichisch» Freiherreoward« »mrd« ihr 1807 bewilligt »»d 1812 verbrieft. Der Admiral gehör» der kärolrnschen Linie an »ad ist eia Halbbruder de« Lhesö der Linie »nd Herrschaftibefitzer« zu Lieneberg l» Körnte». Er steht al» Lhek der Marine-Serlioa dem RtichSkriegSminitter zar Seit«. (Der The» der mährischen Lntte desselben Haute«, Freiherr Karl, ist t. k. Finanz- raih und Ehreiiprässdea» de« Mozarteum« zu Salzburg.) Au« den, Grasenkalender iniereifirt sächstich« Leser »ameailich auch der ue«er,a»»te österreichisch - aigariiche Gesandt« z» Dresden, Bohutlaw Gras van Lhotel, Gehemrath »ad Mit- Illed deö Herrenhauses de« Neich«ra»heö aas Lebenszeit, blöder 'Ge' ' «aberordentlicher Gesandter a»d bevollmächtigter Minister z» Brüste». Er ist »828 geboren »ad sei» 1869 vermähl» mi» Wildelmin« Gräfin Kinökx zu Wchinitz und Teltau. Sternkreuz- uad Palaiidame. >u« bieler Ehe stammen acht Kinder. Der Gras stammt von eine« Bruder d,S Großvater« de« j-tzlgea Haupte« de« Gesammtbause« Grasen Rudolph Lholek von Lhotkowa und Noqni». vesttzer einer Fideicommibherrichast und mehrerer Allooialherrschatteu in Böhmen und Oberst . Erbland - Thürhüterö ia Oesterreich. GrasBokuSlaw war eine Feit lang Legulion«raih bei der österreichischen vesanbischast in Berlin, im Jahre 1867 kam er al« Gesandter «ach Stuttgart. 1870 nach Petersburg, 1873 nach Urüstel. Lr ist der einzig überlebende jüngere Sohn de« um Böhmen Hoch- Verdi, ulen Lleiburggrasen und Gouverneurt von Uüume» (srüher »ou Tirol und Vorarlberg) Karl Grasen Lhotek »-f 1868). vr. Karl Whiftling. Generalversammlung der Grtskraukeucaffe für Leipzig und Umgegend. * Am 30 November 1888 Abend« 8 Uvr fand im Saale der Europäische» Börseahalle die ftatuirngemthe. zahlreich d«. suchte Generalversammluag der Oriökraakeucassr sör Leipzig ouL Umgegend statt. Nach Eiössnan^ der Sitzung seiten» de« Vorsitzende» de« Vor stand»«, Herrn Albert Brockhau«, wurde zunächst von deinlelben seftgestellt, daß die Linladung zu dieser Versammlung ftaiutengemäb erfolgt sei. — I» Lrlevigung von Punct l der Tage«.Ordnung „Wahl deö Ausschüsse« für die Prüfung der Rechnung de« lausenden Jahre«", wurden die ao-scheidenden Herren Bucharnckereidesiper Bär, in Firina Bär K Hermann, und L. H Gustav Ahme wieder uad Herr Hermann Gustav Belke neugewählt. Bei Punc» 2 der Tagesordnung, „Vornahme voa erforderlichen Reuwahle» für den Vorstand", wurden die Lade diese« Jahre« au«, jcheideuden Herren Sleinnirtzobermeifter Max Lhmig, vck. Willuiar Schwabe und Gustav Theodor Rantzsch wiedergewählt und die Herren Hermann F. Georgi, Loui« Ernst Spitzner, Ernst Haubold, Friedrich Gustav Hermann Dletze und Hau« Schmidt »eugewähl«. Die Gewählten nahine», soweit sie anwesend waren, die Wahl an. Zu Piinct Oder Tagesordnung. „Au«dehuung der Unterstützungen von 26 aus 62 Wochen und Gewährung der Aochtiibett-Unlerstiitzuiigen auch aa ledige Wöchnerinnen iu der Laub- uad Forstwirlh'chast", reserirte der Vorsitzende de« VersastungSausschuste«, Herr Lhmig. in eingehender Weise. Derselbe wie« aus die erhebliche» Uederschüste hin, weiche die Laste im verflossenen Jahre gehabt, und stellte in Aussicht, dab ein gleiche«, wenn Nicht günstigere« Lrgebnib auch im lausenden Jahre erzielt werde. Der Vorstand sei dennuiolge dorau bedacht geweieu, die erzielten Uederschüste in zw-ekentipiechrnder Weise zu Gunst,» der Tasteninitglieder zu verwende», und beab sichtige, au« du daan verbleibenden Summen »ea Aerzten der Ori«krn„ke»casjc eine erneute Erhöhung de« Honorarö um lO Proc zu gewähre». Herr Bär enipfahl die Aunahine dieser Aulröq« und »ahm daraus Bezug, daß die Ausdehnung der Leistungen aus 62 Woche» de» bisher in allen Versammlungen geäußerten Wünschen durchs»« eulsprechend sei und sicher »nt Freude begiüßt werde, und dab auch der Anirag, betr. die ledigen Wöchnerinnen. den Grundsätze» der Humanität eiitiprechc und Einwendungen nicht begegne» könne. Nach »ii»r weiteren Debatte wurden die Anträge de« Vorstände« ein stimmig zum B>sschluß erhoben. Sodann folgten in Gemäßheit de« Puncto« 4 der Tage-ordnung di« Berichte de« Verfassung«-. Finanz- und Sanität«.Ausschüsse« über da- lausende Jahr. Au« denselben ist zu entnehmen, dab die Ausschüsse eine sehr rege Tkäiiakeit zu en»vi«keln halten. Der Var- sitzende de« BcrlasiungS-AuSschusseS. Herr Ehmig, wie« daraas hin, dab die i» der erste» Zelt de« Bestehens der Easse »irlsach nörhig gewordenen Processe Iveseullich reducrrt seien, dab die Lastenmit- aliedcr in Folge de« Eintritt« der ianb- «nd sorftwirthichastüchen D easäivten, sowie der HandlungSgehilsea sich erheblich vermehr», den weseiiilichftkn Znwach« aber dadurch erhalten haben, dab der gröbere Tlieil der ueueinireiendeu Mitglieder von der Zweckmäßigkeit der Einrichtungen der Lasse. welche auberordrnllich drsriebigend« ResuUale >>zielte, mehr und mehr überzeugt werde. Herr Bielefeld, Besitzender de« Finanzausschusses, erklärt» dab die Finanzlage eine svrigeiept günstige sei, und iveiste naher« Zahl n über Einnabmen unv Ausgabe» mit.U Seiten« de« Vor sitz «den de« Sanität«-AuSichusse«, Herrn l>r. Schwabe, wurde iusleiviilere der im Lause diese« üoiiinnr« versuchsweise eia- aerchleien Verpflegstativn sür der Luslveräudeiung bedürftig« M igliider miGdirge gedacht. An« de»: Be ichte ist zu enlnehmen d»b iiiiierdalb 6 Woche» in dem von den Aerzie» gut enipsvhlcncn 60 i m über dem MeereSipiegel gelegenen Ort« Rauleiikranz in 6 Familien 13 erwerbSuuiäh gc Mitglieder auigenourme» »nd ver pfle.it worden siiid. Die Ausnahme uud V-'ipslegung war trotz de« »iätzigen V- rpfl gsatzes von 2 ,/t pro Tag »ach den über,inst,mnienden Angabe» säiiimtticher 12 Mitglieder i» jeder Bezieiinng z» lobcii, «a« aiich barm s-i»c Äteilätigung findet, dab die Mitglieder gröfiien theil« ziviich n '2'», Psnnd und 10 Psund »»Körpergewicht während de« dortige» Ansrnlhalte« ziigenoniiiie» habe». Bo» d n 12 Mil gliedern l tten 6 an Bleichsucht. 3 an Lungenkatarrh. 1 an Asthma 2 a» allgemeiner Malligleit und l ou de» Folgen riuc« langwierig»» RheliiiigiiSiiiu«' der Auleutball in Rl>ulc„kra»z dauerte zw.scheu einer uii» süns Woche». 7 Mitglieder kehrten al« völlig gesund zurück. 6 wenigsten« al« sehr gebessert. B > vorhai dcner besserer Witterung würden »ach Ali 'Ivruch de« behandelnden Arzle« noch tessere Resultate zu erziele» g. weit» sein Da e« nicht inögiich war. die llnterdringunq der Milglieder iu Familie» a!S eine „Krankenanstalt" im Liiine de« Geietze« a»zu sehen, io wäre dieser gedeihliche Versuch trotz de« beste» Willen« der Enije unauSiiihlbar gewesen, hätte nicht der Rnlh der Stadt Leipzig in beknnnter hochberziger Wette die Fedlbclräge au« Sli - tu»g«,Nittel» d m lli it, wosiir ihm die Bersaininlung einst m:nig den Herz! chiien D nik voiirle. So wir e« »iüglch, de» belrestende» Mitgliedern nicht alles« freie Eu-, iondcei, auch freie Wohnung, Bekögiguiig, Bedienung u. s. w-, auch di E senbahiii ihit 3 El du, II id zurnek z» gewähren. Der Fan, l,e eine« verdei-oth- te» Mttglieb« konnte außerdem sür die Dauer de« Auieirldaltl i» R iutenkranz eine wöchentliche Bei hilfe von 6 ^l gewährt werden. E« wä>e zu wünschen, dab vir sreiw llige Benutzung dieier huiiiin iären L>nr>chl»»g im nächst Jahre zu». Lege» der leise den M,lgli,d»r einer weit gröberen Anzahl vo» Mitglieder» genailet »verden löniie. Hiernach constniirte H rr Kauiman» Hernian» A ugusti». im Anich.utz an den >n den Hände» der Anwesende» befindliche» autv- arnpmrteu GeschäslSdernIll. dab die hiesige OrlSkraiikcncasse im Ber- haltnib zu der gioben Mitgliederwhl und ihrer wen über da« M,ndestm >b h nauSgehende» L ,stu„gen nur geringe VerwaUung« kosten habe. Auch ia diesem Iah e st llien sich dieieldea wieder geringer a « im vorige» Jalne. Nachdem noch meh,lache Anlragea au« der M»e der V rsanimlung gestellt uad beaalworlet waren. SerW§verh«Ll»»ze«. r«»ß,«»tcht. IB. EtrAfktU»««. I. Der 21 Jahre alte vuchhaudltmgögrhüf« , Hrltz von hier war der 8»>wderha»dl»»g »t«en ß IO «ö E«i»» listeugesetze« „arklagi. keiaem eigenr» Geständutste »»svige h«t dn Angeklagte lett Avsaug dirle« Jahre« rinzrl« Nummer» de« gesetzlich verbotene» „Locioldemokrat", die rr wiederum »»» rine« flüchtig gewordene» Klempner Weber bezöge,. an di« betreffende» Adonnentea besorgt »uv di« Aboinrmruisgelber dafür rtnarzagau. Der Angeklagte war auch geständig» da« Verbot bezüglich der vaa ihm vervrriteteu Zeitschrift gekauut z» habe». Da« Gericht vrr- Uithrili« Held za 4 Mouairu Gesöuguist »utrr Aurechuuug eiue« Mo»»»« der Uutrriuchungödast. Der uvt i, die Uuirrsuchaug verwickelte Wlhel« Schulz« au« Markranstädt, welchrr geftalirt hatte, daß einzelne Nummern jener g iiung 1» seiner Wobnnag aiedergelegt und voa dem betreffende» Abonnenten dart abgedolt ward«», erhielt wegen Beihilfe zu der obrngedachteu Gese-eöübrr- treiung 1 Woche GesLagnitzftease zaerkaant. II. Der E sendreher Johan» Rehak aus Prag, welcher sich am Marge» de« 28. Oktober d. I. in Anwesenheit zweier Zeuge» höchst beleidigender Aeußeruagru in Bezug aus die Person Seiner Malest«! de« Kaiser« bedieni uad sich damt einer Majestät«- deleidigung im Sinne vo, S. S6 de« R^Sir^Ges.-v. schuldig ge- macht hatte, wurde zu 6 Moaaiea GefLnguihstrafe unter Anrechnung eine« Monat« der Untersuchungshaft verurtheilk. Bei der Slrasabmessung hat da« Gericht zu Gunsten de« Angeklagten darauf Rückficht genommen, dab derselbe, nachdem rr sich di« ganze Nacht voiher in Wirihlchaften herumgetriebea, durch de» Geuust geistiger Getränke iu rine». wie erwiese, «orde», truukeue» Zustand gerathen, jedoch nickt sinnlo« betrunken gewesen sei. III. Der au« Grimma gebürtige Handarbeiter Lmil Richard lflraadt, wegen Diebstahl« bereit« bestraft, har »ach seinem Geftiad- uiffe gegen Milte September tz. I. einem anderen Haadarbeüer in Voikmarsdors, mit dem er zusammen gewohnt, aus einem vrr- chlossrnen Holzkoffer, de» er grwalisam geöffnet, einen Geldbetrag von 60 ^l entwendet, sich somit einet schweren Diebstahl« schuldig ,»macht. Der Angeklagte wurde unter Annahme mtlderuder Um- stände zu 1 Jahre S Mouateu Sesäuquiß und 4 Jahren Berlnft der Ehrenrechte verurtheilt, aus die Strafe aber 1 Monat der Untersuchuuqöhast angerechne». IV. Line ungemein bewegte Vergangenheit Hot die Seiltänzeri» »Ido Llis« Jiola Weitzmann au« Arustäat hiuter sich. Der ersonalbogen weist eiue lauge Reihe voa Vorbestrasuageu der Angeklagten aus. welche vor verschiedene» schlesischen Gerichten, aber auch vor de» Gekickten zu Dre«ven, Plauen and Leipzig ge landen und di« letzte Zuchthausstrafe erst in diesem Jahre verbükt hat. Die Weitzmann, welche srüher einmal in einem Lire»« aagestellt gewesen war, hatte da« Unglück rine« ve,n- uck« «habt, dadurch aber allgeme ne« Milleid erregt. Dieser Unglück-sall muhte indessen später bei de» von der Angeklagten in Scrue gesetzieu Schwindeleien herhaüen, d.h., er diente al« Vor wand, um neue Quellen zu erschliebea, ebenso wie die falsche Vor pirgelung, nach welcher die Weitzman» dritten Personen gegenüber ich al« eine Iran von W. auSgegeben und hiuzugefngi hatte, sie habe in Berlin bei der Bühne eine Lockte,, welche so und soviel Gag« beziehe; sie selbst habe bei einem B rwandie» 2000 .c» und in einem katdoliichen Soft in Prenste». wcielost sie s. Z. ringetretea ei. ebeusall« 2000 ^l stehen tc. Aus diese Weise gelang e« der Angeklagten, eiue hiesige Sielleuvermiitlerin um 72 ^l, eine Frau L. hier um 12 ^l und eine Frau K. in Lutritzich um 3^« zu betrügen, d. h.. sie haite dadurch sich die Lreditirung von Kost uua Logi« ver. chafsi. auch baar» Darlehen und Effekten erlangt geistlichen Herrn, dem sie die Gejchichle vo» dem katholischen Stift erzählte, drwogen, ihr da« Geld zur Reis« dahin vorzii strecken. Außerdem sielen der Angeklagte» noch Schwinde leien, welche sie in Schlesien verübte, unter andern auch solche, wo sie sich unter salichen Namen i» Gastdösen ei,»quartiert haite, iur Last. Dir Angeklagte wurd« wegen Ri»1sall«beir„g«, Unterschlagung »nd Führung falsche» Nomen« unter Ausschlub mildernder Umstände zu 3 Jahre» Zuchthau-- uud 460 ^4 Geld-, eveut. weiteren 60Tagen Zuchthausstrafe, 4Jahren LhrrnrrchtSverlust und 2 Togen Haft verurtheilt. Der GerichtShas bestand an» de» Herren Landgerichisdrrectar Bartsch (Präjid.), Loadgerichit-Räthe» Bielitz, Siegel, 1)r. Franz« und Wolfram: die Anklage führte» die Herren Ober-StuaiSauwalt Häiitzschrl uud CtaaiSanwalt Me ßner, die Leriheidigung zu I Herr Rechlöauwall G. Hasmonu. V. Str«fka»«er. Der Geselle»-AuSschutz der Maurer und Zimmrrrr von Leipzig und Umgebung hatte sich einer Verletzung de« sächsischen Gesetze« vom 22. November 1860, da« Verein«, und Versammlung« recht betreffend, schuldig gemacht. ES handelte sich um die tzß. 24 n»d 26 dieses Gesetze-, welche« namentlich in den letzten Jahre» »ieliach zur Anwendung kam. Der Gesellen-Ausschusi wurde am 1. Februar 1886 iu einer m der,.Tondalle" ftallgeinndene» öfsent liehen Veriammlung gegründet und bestand Aiisang« au« 9 Mit glieder» (6 Maurern «ad 4 Zimmerern), wozu ani 9. Mai 1886 noch 6 Ersatzmänner aewädli wurde». Die Re»- oder Ersatzwahlen fände» auch stet« i» öffentliche» Veriammlungen st itt. Der Geselle» AuSichub hiklt sich aber nicht in de» ihm vom Gesetz gezogenen Schranken, we-halb ani 9. April 1887 seine Auilülung ieiteii« der Polzei erfolgte, auch gegen die Mitglieder sodan» Sirasanlrag Wege» Vergehen« gegen ßff. 24. 26 de« Bere>»«gesetzes gestellt wurde. Der Gesellen-Au«schütz war nämlich, ohne coeporative Rechte erlangt zu hoben, mit der in Hamburg bestellenden Agitation«. Lommissioa >n Berbindnng gelitten und zwar dadurch, daß er der Letztere» gröbere Summen zur Unterstützung der s. Z. Streikenden sandte. I» diesem Geldschicke» liegt aber der Verstoß gegen da« angezogenc Gesetz, denn g. 24 desielbe» verbietet den Vereinen, die sich mit öffentlichen Angelegenheiten befassen, ein Jn- »erdindua itretrn mit anderen Vereinen, bez. die Bildung von Zwe g Vereinen, wenn sie nickt corporalive Rechte erlangt haben und ihnen jene Recht» nicht ausdrücklich mit erthettt worden sind; ff. '26 aber besagt, dotz >m Falle einer Zuwiderhandlung gegen d eie Bestimmung die Polizei berechtigt ist. de» qa Verein soiori ali'zuiöje,,, und serner, daß mehl nur der Vorstand re., sonder» alle Mitglieder, welche daran delheiligi gewesen sind, verantwortlich seien. Grgen die polizeilich« «uilöiuug batte der Gtiellena»eschi>ß Ne cur« eingercichk, doch ohne Erso'.g. Datz der Geiellenansschutz sich mit öffentlichen Angelegen- beiten besaßt Hot, geht aus den über die staltgesuiidenen öffentlichen Versammlungen erstatteten Berichten, sowie au« einem von ihm er- lassenra Flugblatte hervor; in diesem Flugblatte war kaS Restaurant br zeichnet, nach dem etwaige Nachrichten an den Ausschuß gebrach! werden sollten; ferner wurde der UiilerstützungSsond« vom AliSschnb verwillet. Die Angeklagte» behaupteten hiergegen, nicht in Thätigkett geirrten z» sein, sondern sich n«r abwarlead verlmlten zu haben. Ihr Zweck sei die Erreichung besserer Arbttl«- und Lohnverbällniffe gewesen und sie würden in Thätigkeit getreten sein, wenn von den Meistern Angrboie geniochl worden ivaren, die« sei aber nicht der Fall ge wesen. Die Beschlüsse der öffentlichen Versammlungen seien sttt« ohne Zu'ammenireteii de« Ausschuss,« von einem Mugliede selbst, ständig ou-gesührt, auch sei die Unlerilützungöcaffe von nur Einem, dem Lolsirer. verwalttt worden. Da« kSiiigliche Schöffengericht, ivelche« am 26. Sepieniber d«. I«. über die Sache zu verhandeln halte, nahm jedoch den Tbotdestand nach dem LröffnnngSdeschlaffe al« erwiesen a» und verurldeilte die Angeklagten z» je 10 Tagen Gesängniß. Während sich di« Anderen diesem Spruche unter, warfen, legten vier der Beruriheilie» Berufung ein, in Folge dessen die Verhandlung vor dem köuiglichen Landgerichte statt, sand. Wen» auch die Beweisaufnahme nicht« Reue« z» Tage förderte und auch da« königl. Landgericht de» Dola« der ffff. 24 und 2. ' de« Verernsgesetze« für genügend erwiesen anlah. so hatte die Beruiung koch einigen Erfolg. Herr RechiSanwolt Dir (al« Ber iheidiger) Holle eine tzedeurenve Ermäßigung der Eirase deanlragt und der GerichiSbos setzte diesrlb« auch aus je 3 Tagt Gesängniß »nd der Kosten hnab. Köder»» Bii»Ki»öIK'«»A» streiOöt» rk» BelttdiauugSklaae Nt H«»A-«« königUchr» Amtögerftbt a» »utz ktrtr» uulertag jöngst der Fast zur Pkurthttlung. M wurde de»» auch, u»geachtet seiner Beutöhuuge,, sich „« der »ffalre zu tKhe». weg«» Brlridiguug «K IE Da>e» Haft brsBaft. Be» der dritte» Strafkammer de« hiesige» köulgl. Laub- strricht« wurde 1) der »ausmaun »brecht Kuacksuß au« L»«»ig «vege, Diebstahl« zu 4 Jadreu Gefäuguiß (»uter Eiurrchnung «wer ihm bereu« »«» Laudqericht Kaffel zaerkauuteu Etrasel 2) der Schreiber v«nir Juli»« Max Nrichurb« hier »rgr» DirbstahG zu 2 Jahre Gejäugnch verurihrüt. Vermischtes. 4- Pltenbura, b. December. Da« herzoql. Mini» sterium soll dem Gesuche de« Meusrlwitzer Gemeinde» rathö und de« GemeinnützigenBerem«, den dortigen Stadt« gemrinderath auszulösen, nicht Folge gegeben haben, »e«halb das Wohl und Webe der Stadt auch in Zukunft noch ia di« Lade de, jetzigen Abgeordneten gelegt bleibe« wird. — Ja oanrbarg braunten drei Scheunen mit sümmtlichea Erntevorräthen nieder. Da« Feuer soll dakurch eatstaadeu ein, daß den Scheunen von de, vorübersahrenden Locomotive eurrsunken zugetrage» worden sind. — In Schmölln ist da« Bassin de, dortigen städtischen Wasserleitung Anfang dieser Woche versiegelt worden, um e« aus di« Dichtheit zu prüfen unv daun die Eröffnung der Leitung emtrrtru zu lasten. — Schmiedrberg, 1. December. Eine Hochgebirge Partie von außergewöhnlichem Reiz« haben am vergangenen Dienstag zwei hiesige Herren und drei Damen unternommen. Dieselben beabsichtigten nichts Geringere«, al- aus dem Kleinen Koppenteiche Schlitt'' E»>»MKO, WNMt Di« der l«„» i sind, veraulaßten sowohl bi« dänische Reqierung. je Schlittschuh zu fahren. Der Weg von hier bis zum „Goldenen Fiieden" in Krummhübel dvr»röcktr Jahreszeit und die großen Ausrüstung eiue« Dampfer« verband,, ^ wie vr. Nausen'« Lond«lt«te, von düse« Unternehme, obzuft'he». So uiüste» w r uns de», eiuftwrile» mit vr Nansen'« kurzaefaßtem, oa diu Gcoß- kausmoun «uquftin Gamäl gerichtete» Schreibe, begütige», ha« i» ollem LhatiäLlichea mit dem schau miigethttUeu de« Steuer»»»»« Sverdrup überrinstimmt. Die ganze Brschaffenbei« Gröalaab« ,ft röchst eigenthömlich. >« besteht au» eine« nuermeßliche», ei«bedeckten Fel-pioieau uad hat »ur streckenweise nuen Küftenftraod. vr. Nousea'ö Aanohmr. daß sich in der Min« de« großen Gissttde« grüne, slucht» bare Landstrrckea des-nden. hat sich nicht bestätigt. Da« große Eisfeld, da« sich, »ach Westen abfallend, tu schröge, Richinng erstreckt, gleitet »nansholtsam nach der Westküste zu „d schiebt sich, »o e« aus keine, Widerstau» stößt, über dir Kuft» hiuau« iu deu Fjord. Dre Schnelligkeit, mit der diel« Eismaste» wandern, wurde i« Jahre 1876 berechntt. uad r< stellte sich heraus, daß sie i» 48 vtuuden 40—60 Fuß zurücklrgieu. Dir Bewegung der Li«, »asten ist leicht zu beobachten. Dir losgelösten Stücke, die 1000 Fnß im Durchschnitt betragen können, bilde» die tzekauuteu Eisberge, welche voa der Strömung iübwtrt» getrieben uud schließlich in den Atlantische» Orraa geführt »erde», wo Ke die Schifffahrt geiährden uud erst i» Hochsommer schmelze». Da« Ei« aus der Ostküsle schiebt sich »cht aus diel« Weise vorwärts. Dafür ist aber da« Treibeis hier depo stärker. Es kommt iu unendlich«» Schallen au« dein Eis meer herunter und treibt an der Ostküsle entlang bi« zu Grönland« Südküste.demLapFarewell.woesoft vom Sturm uordwärtS, die West- küfte biuaus attriedeu wird. D>« Sprache der Eingeborenen, der LSliiuo«. besteht »ur ou« zwei al« selbstständige Wörter aus. tretende» Redethttle», oöiutich de« Substantiv und de« Verb, diese zwei Redethttle nehmen aber eiue Reihe Vau E»dünge, an. durch welch« Adjektiv« uud »»der« Wörter ersetzt werde». So heißt z. B. ivulr ei» Mensch; fügt man die Endung lruaik di»z». so heißt da« ei» schlechter Mensch oder die Endung piluir: iuupilulr — eia nieder- trächliger Menich; oder rujost: iuorüjuk —» rin verächtlicher Meusch; fügt man »och die Si be «mir (groß. sehr, viel) hinzu, so bedeutet ivornjulm-oust — ei» höchst »erächilicher Meusch. Die > rbe» werdru ^ an die Substantiv« gehängt, z. V.: »elr« bedeattt Eeehundsfleisch. eigen zurückge'lcqt, nachdem man Vormittag« gegen ! "" "nwir Hinz», so erhäU «an »elltc^post — er ,ßt See- Lusaebrochen war. Aus dem Wege vom „Gol- t>u,d«fte,,ch. D-ese« ganze, Sa» decl.ntt.n d.e «ak.mo« nun schl.ak- wurde zu 1l Uhr hier denen Frieden" öiS zur Schlingelbaude lag kein Schnee, der selbe fing erst bei genannter Baude an und war durchschnitt lich von mäßiger Höhe; hier und da mutzten die Wanderer Windwehen durchschreiten. Besonders hinderlich am Lausen war jedoch da« den Weg brdecke»de Eis, welche« mit der Steigung de« Wege« zunahm. Dennoch gelangte die kleine Gesellschaft glücklich in der Bande a.n Kleinen Kvppenteiche an. wo sür Erfrischungen hinreichend »sorgt war. Demnächst gaben sich Damen und Herren dem Vergnügen de« Echlitt- fchuhlausenS aus der eigenartigen EiSberun hin. Da« Ei war von verschiedener Stärke, zwei Zoll bi- einen Fuß und darüber. An einig n Stellen, so beim Austritt der großen Lomnitz, war der Deich offen und die Touristen konnten Fo rellen bemerken. Am stärksten war da« EiS nach der Teich baude zu. Vcn entzückender Pracht waren die mit Schnee und EiS in den verschiedensten Fo>men bedeckten steilen Wänee de« Teiche-, besonders die zu große» Eiszapfen gefrorenen Rinnsale. Der von der sinkenden Sonne geröthete Abend- Himmel spiegelte sich auf der klaren Eisfläche de« Teiche« wider, und unzählige Lichtreflexe gaben der stillen Winter sprach williqe Herr selvst Buchdruckereivesitz r Bür dem Vorstand sur d e opier- eli-stlale Arbeit z»u> Wo .le der Lasse Donk au«, dem sich tz»e Veriainmluna mit Ewlie ligkeit durch Ei tzebe» voa ken Plätze» »Uichloß. Der Herr Borsitz ad« Albert Brockt» u< widme e M t BellaU aulqeavmiiikue. warm anerten ttud« Worte dem B Vvü- Möchiiqleu der OrlSlrankenc ffe Herr» S>«rtta>r Uhlmo»,. der »uu sch»» vier Jahr» seine« jchwi.riq,» Ainie« mit «»» üoer lein Ver- »st chtum, h-oouSqedeudem Jniercff- wall», «vrous die Geueralver- slluuüttuug '^12 Uhr geschlojje» wurde. Liner eigenartige» Beleidigung hakte sich brr Techniker inrich M. schu.diq gemacht. M. mar früher bei der Kupferu efer bauende i> Geiellschas» Maa«selb ol< Techniker angestellt und da»r da« Unqlück gehabl. ttn «nge z» verliere», mvdnrch er znglesih leinen Technikervoste» ttnbüßte. Er konnte als» i» Bergbau nur »ech al« Kupierwieger »erwendtt »erdea. Möglicher Weise schienen ihm seine Vorgesetzte» nicht besonder« mohltumöütt,, denn »iur« Taqe» wurde er plötzlich eu'laffen, augrblich au« „meugkluder B'schöftiqnng" und erhielt dazu »och »deuprriu tt» schlechte« euqniß auSgestelll. M. nchltt« hkrruech a» die Ober- nrttiv» de« Monsselder Berabuue« zwei Schreibe», i» deueu er ui» Ausstellung eine« best-re» Zeugnefie« bei »nd folgend» Sochdarstellnng al« Grund seiner »uguüd'geu Eutteffuuu goü Er bade l. Zt. ttn Mädchen de »rossten losten, welche« Ach der Gunst zweier hödereu Verlvntkuugsbeamlr» de« Moursetder Berg, baue« erireue, uud diele Jramuspeefo» stab» ihn zu sih,' L' D ne,eben, »oß er (M.1 me», er st« strirolstr. «cht zw Schaden bandeln würde m. M. »«EM vo» »ndel »ichk« m sseu, nnb er llch ^ Üever tzoeouf ch lndirett »wluge» zu luffe». Die Ostee- tzuch »orläuflg ktt, de Here« Zeu-nH »»«, e"^/' I landschaft ein zauberische« Gepräge. Am späten Abend langten ! kaldoMcken Sntt! ^ GeblrgSivanderer glücklich wieder in Schmiedeberg an. Usch, 2. December. In Folge de« anhaltenden Regenwetterö ist der Wasserstau» der Netze und der Küovow ein bedeutend höherer geworden. Die Flüsse sind nach der „Posener Zeitung" vor einigen Tage zum fünften Male in diesem Jahre au- ihren Ufern getreten und haben die Netze- und die Küvdowwiesei, in ernen unüber sehbaren See verwandelt. Bremen, 4. December. Der hiesige Lerztliche Verein hat an dir Herren Professoren Bergmann unv Gerhardt in Berlin folgende Adresse adgesandt: Hochgeehrte Herren l Eie were» während der LeidenSztti unsere« unvergeßlichen Kaiser- Friedrich zu einer «benio dedeulungSvollen al« verantwortung-reichen Tdäti.rkeit bernsea. Wie da« qoaze Volk, find aatürkich onch wir al« Mitglieder de« ärztlichen Stande« mit größter Spannung »nd Theilnaviiic Ihrem Hindeln in der schwierigsten und lchmerzlichftea Lage geiolgt. Wir konnten Ihnen, soweit Fernstehenden ein Uriheil möglich war. Ickou von Aniaiig an unseren vollen Beifnll nicht ver sagen; aber erst jetzt, nachdem auch der a« jeae schwere Z« i sich ankuüpkende tiese Zwiespoli der Mtinuugea äußerlich zum Abschluß gekommen ist. halte» wir c« sür unsere ernste Pflicht, Zeugnis ab- zulegen sür Diejenigen, die unserer Meinung nach. Vieltachen Ver- kennungen zum Trotz, ihrer hohen Ausgabe al-Arrzte vollauf gerecht geworden find. Geftnlteii Sie »ns. hochgeehrte Herren, Ihnen unsere herzliche Zustimmung zu diesem de» ganzen Stand ehrenden Verhalten »»«- zuiprechen und Ihnen unsere wärmste Auerkennuug und unsere» Lank dasür za sage», daß Sie dre Ehre und Würde de« ärztlichen Stande« und die Fahne unserer Wijsenlchaft mit männlichem Mulde zugleich mit edlem Sinn für da« Geziemende uueuttoegt ausrecht erhalieu haben. Bremen, November 1888 tgez) Der Aerztliche Verein zu Bremen. --- PhilippSruh, 4. December. Ueber die Trauer- keier» die in PhilippSruh sür Len verstorbenen Landgrafen von Hessen am Montag abgchalken wurde, berichtet der .Rheinische Kurier": Um 1'/, Uhr versammelte sich in dem Gartensoale des herrlichen Fürslensitze« am Mai» eiue au-,ri«sene geladen, Gesellschaft von Personen, welche z» dem Verstorbene» in Beziehung gestand«» halten. ES waren die Spitz-n der Behörden vou H inan, unter ihnen der Lnndraih Grus Wilhelm v. Bismarck m Uuisor«. er schiene» und außerdem zahlreiche Ojficierc, unter ihueu mehrere Generäle, sowie der Obernlirutenant v. Goltberg, der Regimen!«- Loimnandeur de« in Bonn gar»i>o»ire»den Rheinischen Husaren- Regimenl« Nr. 7, welchem der ver wigte Landgraf zehn Inhre laug angehört hotte. Mit der Vertretung de« Kaiser« war der Erbprinz Reuh j. L. betraut, dir Kaiserin Friedrich hatte deu Kammerheeru v. Ompieda, die Priuzessi» Luise von Preußen deu Kammerherrn » Loön enisoudl. Um 2'/. Uhr kamen die Fürstlichkeiten unter Barantritt de« HosmarschaNS v. Stradl au« den Gemächern de« ersten Glocke« herab und begaben sich, gefolgt von den übrigen Gttadeaea, ia den zur Trauerfeier herqerichieteu weißen Saal. Außer dem jetzt regierende» Landgrafen Alexander, der Landgräfin - Mutter und dem Prinzen Friedrich Karl vo» Hessen wohnlrn der Feier bei der Grobherzog vo» Hessen mit seinen beiden Brüder», den Prinzen Heinrich uud Wilhelm, der Landgraf Alex,« vo» Hrfsru-Philipps thal-Barchseld, der Fürst »Havder vou Battenberg uud. wie bereu!« erwähnt, der Erbprinz »oa N uß. Der eine Theil de« Saale« war mit schwarze» Draperie», Palme» und zahlreichen Landelaber, zu einer Trauercapelle hergrrichiet. Nachdem dre Fürstlichkeiten Platz genommen batten, beganu die Feier. Emgelnitt wurde dieselbe nach einem Orgelpräladium mit einem Lhoral, we chen d>e Schul tilgend von Kesselstidt «nier Leitung de« Lehrer« Kellermann au« führte. Daraus Verla« der Prediger vou Kesselstadk, Herr Pfarrer Hufnagel, Stellen au« der Schrift; aus jede derselben solgie r>n gemeinschaftlicher Sesaaq der Gemeinde. Sodann wurde da« Bnteeuiiser gesprochen. Hiernach intouirte der Hanauer Oraiorien- Bereru »Mer Leitung d^ Musikdirector« Alttsch ou« Franksutt: „Wohl dem. der de» Herr, fürchtet" an« dem Orator«», ..Elias", uad nach einer wtttrreu Verlesung, einem Gelange der Kinder uud ber Gemeind« hielt Psnrrer Hufnagel dir Predigt. Ein gemein schriftlicher lhoral schloß die Feier. — Manuheim, 3. December. Bei einer Schnitzel jagd» welche das hiesige OfflciercorpS zu Ehren deS GeburtS tageS der Großherzogia platz« abhielt, ereia surter Zeitung" eia bedauerlicher No glück« fall baturch. daß Lieutenant Müller vom hiesigen Grenadierrrgimeiit mit seinem Pferd« stürzt« aud schwer verletzt wurde. Der Ber- »»glückte, «elcher erst seit kurzer Zttt mit eiuer Tochter de« NeichstaH«abgeordN«ten Evmmerzienritß Karl El,mm verßnrathek ist. hat aascheiarud »io« Grhirurrschültrrung »avongetragen. »» Nürußrra, ö. D«re»ber. Oberstudieuroth Heer «a>e». früher Mit-tird de, Neichöschuleommisfion. ist heut« hier gestorben. — veder Vr. Maas,,'s Grl»l»,d«sahr1 wird der ichea Ruavfchaa" aa« weg solgeudermaße»: uaitttorpums» — ich esse SeehundSfleiich, velu- lorpuiic — du ißt SeehnudSflench, uellllorpoli — er ißt Seehunds- flench. vehitorznz-ur --- wir esse» SrehundSfleisch, velcitorpure --- ihr esse» SeehuubSflnsch, uelütorput---sie essen SeehuudSfleisch. Die Eskimo« bedienen sich »ichl wie vir de« DecimalsysteiiiS, sie be gnügen sich damit, die Finger an der einen Hand zu »ädlea, also 1, 2, 3, 4, 6. Kind sie mit deu Fügern der »inen Haad fertig, so beginnen sie «ft der auberea Hand, als» 6 ist der erste on der oudereu Hand, 7 ist der zweite a» der zweiten Hand u. s. w Wenn ße bi« 10 gekommen, stud sie mit deu Fingern fettig und sangen «ft den Zehen an. 11 ist die erste Zehe de« einen Fußes. 18 die erste de« anderen Fuße«, und siao sie di« zu 20 gelangt, so ist da« ein ganzer Mensch, also: 1 — »luiwvlr, 3 pimranui, 6 ---- urstoeü »tuouelr der erste aa der anderen Hand, 8 --- uttmele pio^uauc — der dritte a» der anderen Haid, 13 — »rlwuelc pm^unut — der dritte a» dem erste» Fuß, l8—»ttkrnuuell pin^unut-- der dritte an dem anderen Fuß, 20 —malt uarclla^o --» ein ganzer Menich. zu Lude. Wen» sie nun ober an Zahle» wie 63. 66 uad 84 kommen, io wird die Bezeichnung schwierig. So heißi die Zahl 63 in der Spruche der Eskimo«: iuup piug^-jugnmms urlenueü pinganut --- >3 aus dem dritte» Meusch«». Sich leidst uenuea dir Grö länder ianit, d. h. die Menschen, die Dünen nennen sie IrucxUumih, was aus deuisch vugesähr heiße» würde: „Diejeuigen, welche eine gewisse Aedalichkeft mit ttuem naiüriiche» Wenlche» habe»." Für die Norwcg r haben sie die Bezeichnung uwi^rüenliud, umile ist Bart, uwigtSrwiuie bedeuttt: Diejenige«, welch« bei den Lanqbärtigea zu H.iuie sind. Ferner benennen sie eiue» Holländer arkuliuk, eigentlich Walsiich. säager von »rtelr, ein W ilsiich. Die Engländer beißen tultuit. Die Namen, welch« die Eskimo« für europäiich« Erzeugnisse haben, sind oft sehr bezeichnrnd; so heißt z. B. sil» der Beriland, nlne-ruuLlali ist etwa«, ,» Folge dessen man den Verstand verliert, solgl ch: der Braannoei» k Literatur. t — G von Baden heule aus dem Ercren- ereigurlr sich noch einer Meldung der „Frank» ^Täutichei, Muudsch «e Haßu»^, Vr K»y«»h«geu »och demchiet: wtz fetu« täq-rn Biegt»»er nuch A «tz»» « Heimath pirückzutzesörtzeru, > Hm^, Wätzerue >«»A In «eisterdotzschttitkrn. IU. Jahrgang, Lieferung 1 uud 2. (Berlin, Verlag von Richard Bona, Potsdamer Straße Nr. 88) Preis der Lieferung 1 .4i — Dies« schönen Großsolio-Holzichuitidlätter bringen Wiedergaben von Ge mälde» der besten modcruen Meister und sind aus da« Wärmste zu empfehlen. » * » Al« hübsches und wirklich praktisches Feftgescheuk für Frauen bars HoffMüna'ö Han»hültnn,«tz«ch (7. Jahrgaug, elcg. cart. 2 .M. Stuttgart, Julius Hostma») empiohlen werden M» leichter Müde wird sich jede ordnungsliebend« Haussrau, die sich über ihre Ausgaben gern genaue R chenichrst giebt, mit der Führung diele« Buche« bekaont mache«; die einiache. klare Anordnung geivayrt ihr dann «wen raschen Ueberblick darüber, wa« sie jeden Tag. j-de Woche, jeden Monat verausgabt und wie sich diese Ausgaben >»> Einzelnen vertheilea. Am Ende de« Jahre« beansprucht e« die Mühe einer halben Stunde, die Resultate ber Ausschreibungen zusaniiiiei.- zuftellen unk dann aus de» Pfennig zn wissen, wie viel sür jede Art vou AuSgube» (z. B. FIrssch» Brod, Mehl, Gemüse, Eier. We ßieug, Kleider, «lmose». Schulgeld rc. ,c.) ausgew ndel worcen ist. Handelt r« sich darum, für die Folge da oder dort Erlvoriiijje eiiizusiihrrn, so »rrd d»e gewonnene Staiistik die allerbesten Hinweise dasür liesern, »ie und wo gespart «erde» kann, oder gespart werden will. Haus frauen. welche sich einmal mit dieser Meihod« der Buchiührung ver traut gemacht haben, werden sie späterhin nutzt mehr entbehren »ollen. ** ^ » E Giuevra. Li» erzählende« Gedicht von Adolf «olger. Berlog von O. Bonde in Altenburg. — Vor einiger Zeit erschien eia epische« Gedicht de« Bersass.r« „Die Wogenbraul", welche« durch seine prächtigen Nalurschildernugen im Hohe» Biatc des, iedigie. Heute l egi tt» neue« erzählende« Gedicht desselben vor, welche« Zeugniß davon giebi, w lche i großen Schritt vorwärts der Lichter mit diesem Werke gethan hat. Derselbe bat sich dadurch de» 1<keu epischen Dichter» der neueren Zeit ebenbürtig zugesellt. A» lyrischem Talent keinem derselben nachstehend, euljattet er iu der poetischen Erzählung eine Kran und Lebendigkeit, welche d e geschil- denen Vorgänge und Figu ea wie plastisch hervortrete, läßt. In Böiger finden wir ein ep sch « Talent, dem nicht nur der orgesuiide Humor einrS Scheffel zu Gebote steht, sondern der auch i» niarkigcr Gestaltungskraft eine durch Formschöaheit gehobene Erzählung sckiU', welche mächtig fesselt. So kraftvolle Töne der Dichter bei den Vor gäugeu >m Dome auzuschlagea versteht, so weiß er auch au anbeien Stellen aus da« Bemütd zu wirken. ES dürfte ein« der schönsten Bücher sein, welche« der V äut qam der Braut, der Gatte der Gattin ans den Weihnachtstisch legen kann, obgleich damit nicht gesagt sei,, soll, daß »ichl auch der Sinn der Männer sich au diesem Svoö er- sreuea würde. —cl. s * » Die »rke« »«„ Sch«rfe«eck. Bilder au« der Zelt »er Königin Luise. Für da« reise» Mädcheaalter vou BrigitteAugufti. Mit viele» Abbildungen von A. von Rößler. Leipzig. Aerd. Hiri und Sohn. 1889. — Diese« Buch, eine in sich völlig abgeschlossene Erzählung enthaltend, bildet den vierten Band und zugleich deu Ab chluß der trefflichen Sammlung „Am deutschen Herd". Auch hier sprechen sich die Vorzüge der Schreibweise Brigitte Agiist,'« deutlich ou-, welche a» Stelle der meist so unsäglich süßliche» Märchenliteratur eine kernigere Fassung und zugleich au h durch einen weit angelegten enlturgefchichllich n H »«ergründ eine wesentlich: Per tiesunq zu setze« weiß. Die Fabel der Erzählung ipielt sich ab in den g-ften der großen sranzöiüchen Revolnlioa und der Befreiungs kriege. Wieder ziel»» im bnuleu Wechsel an dem Leser Schilderungen ou' demHos-, Soldaten- und Bürgerleben vorüber. Für jeden Preußen, wie jeden Deuischen öberhaupt gilt aber jedenfalls al« die idealste Gestalt au« jenen Tagen »esstec Erniedrigung und höchster Er- Hebung da« Bild der Königin Luise. Darum ist auch mit vollem Rechte die vom deutschen Lotte verebrte Mutter unsere« denn- gegangenen Kaiser« Wilhelm besonder« den Vordergrund gestellt; ja »>«» tan» sagen: »he Gehört «iqenilich diese« Buch zu, so daß der Schluß diese« ia deu «er Bänden ,^>m deuischen Herd" ge. boieaen, sieben Jahrhunderte »mspanuevdeu Lulturbild s als ein äußerst glücklicher und stimmung«vollkr bezeichnet werden muß Die Illustrationen, von stüoftlerhand ausgesühri »ab sauber rcprodue rt, schmiegen pch dem Texte «ms da« Innigste a». IV. » » Die „Ist«". Zeitschrift für alle naturwifsenschaflliche. Lieb- tzabereien, leeauSqegebe» »o» vr. Kort Ruß (Magdeburg. Lreutz'nhe Berlaq«dmh»,»»im»q, >. K M Kritschmann), nttdtlt in Nr. 4S: Tluertuude: «tt» Jtü». — Dir Makrapvde». Zucht im Zimmer ISchiuß ) Pflanzenkunde: Dir »mpsehie»«weriheste, ne» eiugetühne, Nflauze, (Furisetz-u».) — Pom V umrumarkt. — Aultttuuarur Mein» Aquarwn, Terru-Aguurieu, Terruri», und ihre BeMvhuer (Forisetz,»,.) — Nuchrichea ,uö de, Nutnruustufteni Hamdurg. — Verein» uud »nöstefluuqenr Berti». — Muuehrrlei. — Au« Hof, Ftttz nutz Wakd. —
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