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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-07
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1888
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Erste Mage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. »4L. Freitag den 7. December 1888. 82. ZabMNg. SocialpolMsches. * Di« osficivsen .Berliner Politilckei» Nachrichten" bringeu folgende Auslastung. welche wir als bemerkenswerlh niit- thnlen, ohne uns den Aussübrungen anzuschließen; Saum ist der RcichSlag zulammrngetrkten. uad wieder liegen drwselbea die bereit- an« trüherrn Iahrrn bekanutrn Anträge aus Erweiterung de- Arbelterschii-e« vor. Den AnlragNeller, sich aazaschließen, hat in diesem Jahre sogar die drullch-sreisinnigr Partei auterordeniliche Eile gehabt. Bezüglich der grauen- und Kinderarbeit bringt daS Ceuiruni seine bekannten speriell sormu- lirten Anträge, die sich weiter auch aus die Einführung eines NormaftArbeitslage« beziehen. In der letzmu Session Hot bekanntlich der Reichstag.mit der a« 17. Juni v I erfolgten Annahme eine- Gesetzes in gewissem Grade bereit- den Anträgen aus Beschränkung der K.nde» und Frauen arbeit Rechnung getragen. Dieses Gesetz hat die Genehmigung der verbündeten Regierungen nicht gefnn en. Mit der Ablehnung hat der Bundesrath aus die Bedenken Rücksicht genommen, welche von dem allergrößt,n Theile der im praktischen Leben and in der productiven Tbäligkeit stehenden Männer gegen eine wesentliche Erweiterung der Arbeiterschutzgesetzgedung erhoben worden sind. Solche Bedenke» gehen in der Hauptsache aus zwei Gesichtspunkten hervor. Jede vir Leistung der Arbeiter irgend welcher Art de- schränkende Maßregel muß eine Steigerung der Produktionskosten zur Folge habe», durch welche der zur äußersten Schärfe zugelpitzte Wettbewerb namentlich aus dem Weltmarkt zu unseren Ungunsten beeinflußt wird. Erwägt man, daß die deutsche Production, ihrer ausländischen Concurreuz gegenüber, durch Kranken- und Unsall- vetsicherung bereit« erheblich belastet ist und durch die Invaliden- und Altersversorgung noch außerorvrdentlich schwerer belastet werden soll, so wird eS sich fragen, ob es zweckmäßig ist, durch erweiterte Schutzges tze für die Arbeiter oaserer Industrie den Wettbewerb immer werter zu erschweren. Sollte die Wobisahrt der Arbeiter aber weitere Echutzmaßreqe!» unbedingt erfordern, so würde aus die Industrie natürlich keine Rücksicht zu nehmen sein. Dieses Ersorderuiß wird aber bis aus einzelne mehr untergeordnete Punkte aus den Kreisen der Praktiker nirvt nur entschieden bestritten, sondern es wird mit voller Ueber- jki'guog bebanpiet und bewiesen, daß eine etwa im Sinne der Herren Hitze und vr. Lieber erweiterte Arbeiterichutzges tzgebung die Erwerbsveihälkuisse der Aibeiier höchst ungünstig beeinflussen und daoer die Wohlfahrt derselben gesährden müßte. Dazu kommt doch auch die Erwägung, daß jede die Eoncurrenzsähigkeit der Pro duction beeinlrächiigende Maßregel auch ungünstig aus die Arbeiter- brvölkerung in ihrer Gesammtkeit einwirke» muß. Diese Auffassung wird llnve kennbar auch von den verbündeten Regierungen getheilt» welche bei Zurückweisung deS von dem Reichstage angenommenen Ersetze- sicher nur von der wohlmeinendsten Rücksicht auf die Lage der Arbeiter und deren Familien geleitet worden sind. Dem gegenüber können sich Diejenigen, welche es so eilig haben, ihre Anträge wieder einzubrrngen, kann sich der Reichstag, welcher die wesentlichsten Punkte derselben gut hieß, daraus berufen, daß die Arbeiter ja selbst erweiterten Schutz für sich und Frau und Kind fordern und daß ihnen alle die gestellten Anträge noch lange nicht Weit genug gehen. Wer aber sind denn die Arbeiter, von denen diele Forderungen gestellt werde»? Es sind keine anderen als die socialdemokratischen Führer und die von d»sen verleite»», gerstia verwirrten und sana- tisirte«,demgemäß uriderlsloien socialdemokratischenArbeiterkreise. Was diese Führer aber bezwecken, ist außerordentlich schlagend bei den letzten Budgetdebatten im Reichstage dargelegt worden. Diese den Umsturz um jeden Preis wünschenden uad vorbereitenden Agitatoren sind, wie sie eS bei der Kranken- uap Unfallversicherung gezeigt haben und jetzt bei der Invaliden- und Altersversicherung wieder zeigen, gegen jede« Gesetz, welche- die Lage der Arbeiter verbessern könnte, und für jede Maßregel, welche geeignet ist, da« Wohlergehen der Arbeiter zu untergraben. Eiend muß der Arbeiter werden, so elend als müt'lich, denn erst da»» wird er sich, wie Herr von Bennigsen im Reichstage sehr richtig aussührte, von den revolutiouairen Führer» iu da« Ehaos de« Umstürze- treiben lasten Es ist höchst merkwürdig, daß bei den Mitgliedern des Reichs tage« die so klare Erkenniniß der Ursachen, in denen der Widerstand der Socialdemokratie gegen die so wohlmeinende socialpolitische Gesetzgebung des Staates wurzelt, sich nickt auch überträgt aus die Beweggründe jür das sortgesetzte äußerste Dränge» nach erweitertem Arbeiterschutz. Die giftigen Wurzeln diese« Strebens werden freilich Verdeckt durch eine Fülle angeblich humanitärer Zwecke, welche theoretisch angelegte Naturen wohl gefangen nehmen können, von der praktischen und kühlen Beurihe lung der thatiächlichen Berbälb u-sse ober aus ihren wahren Werth zurückgesührt werden müssen Diese praktische Bcuriheilung aber muß zu der Ueberzeugung führen, daß die hochgesteckten Humanitären Ziele, von denen hrute die »ach so wesentlich erweitertem Arbeiterschutz strebende» Element« des Reichsiage« geblendet werden — andere Motive wollen wir diesem Streben zunächst nicht unterlegen — am wenigsten erreicht werde» könne» durch Beschränkung und Einengung de-Erwcrbes der Arbeiter. Weil d e« aber die unabweisbare Folge der beantragieu Maß regeln scin würde, erkläre» sich auch die meisten Arbeitgeber gege» dieselben, und sie sind darum sicher nicht in geringerem Maße von Wohlwollen für die Arbeiter beseelt wie di- Antragsteller und deren Stützen im Reichstage. Die deutschen Producenten und Industriellen wissen sehr wohl, daß sie ihre schwierige Aufgabe nur criulle». ihre große, Ziele nur erreichen können »ul Arbeitern, die m ihre» berech tigten Intereste» nicht zurückgedräng« und vernachlässigt werde». der den Pcsten zu vergeben batte, lieble gern allerband spaßige I gravirte» Platten geschmückte- Reliquienkreuz (vom Holz de? Reden, und wie Harnisch sich des ibm zu demselbe» meldele,! Kreuze» Evristi) aus dem ll. Jahrhundert, sagte er: .Die Stelle kann er nicht kriegen, mein lieber ^ ^ Slerblichkeitsbericht. * Gemäß den verätsentlichungen de« kaiserlichen Geiuud- kilsamles sind in der Zeit vom 18. bis 2t. November er. von je IOOO Bewohnern, aus den Iabresdurchschmlt berechnet, als gestorbeu gemeldet: tn Berlin 20.6. in Breslau 2b,2, iu Königsberg 28,3, >, Köln 18.0, in Frankfurt a. M. 14.0. in Wiesbaden 17,9, in Hannover 25.6. in Kastei 22.5, in Mägde- bürg 18.8, in Stettin 22,6, in Altona 18,6. in Straßburg 19.3. in Met! 23.8, in München 31,7, in Nürnberg 16.9, ln Augsburg 25.2, in Dresden 2l,ü, »i Leipzig 22.1, in Stuttgart 16 3, in Karls- ruh« 14.7, in Braunschweig 13.2, i» Hamburg 21.3 in Wien 28.2. in Pest 27,4, in Prag 25.6. in Trieft 26.0. in Krakau 280, i» Amsterdam 16.1, in Brüssel 21,2. in Pari« 18 5, in Hasel —, in London 17.2. in Glasgow 17,4. in Liverpool 2l.1. ,n Dublin 25.9, in Edinburg 14.1. in Kopenhagen 22.0. in Stockholm I?,1, >n Lhriftiania 23,0, in St. Peter-burg 22.6. „i Warschau 3l,3. tn Odessa 20.0. in Sion, 25.7, in Turin 23.0. i» BeNediq 23,5. in Alexandria 41,3. — Ferner in der Zeit vom 28. Oeiober bi« 3. No- vemberer. in New-siork 22.2. in Philadelphia 16,6, m Baltimore 18,4. in Kalkutta 28,6, in Bombay 24.7, i» Madras 32,2. Auch in dieser Berichtswoche blieb die Sterblichkeit in den meisten Großstädten Europas eine günstige, wen» auch ein großer Theil derselbe», besonder« der deutsche», ein wen g höhere Sterblichke»«. zahlen als in der vorhergegangenen Woche meldete. Einer sehr tünstige» Sterblichkeit (bis 15 0 per Mille und auss Jahr) erfreuten ich M. Gladbuch, Lraunichwrig, Frankfurt a. M.. Karlsruhe und Edmburg. Günstig (bis 20.0 pro Mille und Jahr) war die Sterb lichkeit in Wiesbaden, Köln, Stuttgart, Magdeburg, Straßburg, Nürnberg, Barmen, Elberlelb. Düsseldorf, Aftona, Amsterdam, Paris London, Glasgow, Stockholm, Odessa. Mäßig hoch (etwas über 20,0 pro Mille und Jahrs in Berlin. Hamburg, Dresden. Danzig, Aachen, Brüssel, Liverpool u. a. m. Eine hohe Sterb- lickkeit (über 35,0 pro Mille) wird au- keiner deuischen Stabt ge- meldet. Unter deu Todesursachen kamen Todesfälle an Darmkatarrhen und Brechdurchfällen der Kinder meist in geringerer Zahl zur Miitheilung. nur tn Hamburg, Breslau, Wien. Si. Prtersouig und Warschau war ihre Zahl eine größere als in der vorangegangeneu Woche. Der Auldeil des Säuglingsalter« an der Gesammisterblichkcil war im Allgemeine» ei» kleinerer als in der Vorwoche; von je 10000 Lebenden starben, aui« Jahr berechnet, in Berlin 64. in München 99 Säuglinge. Zahlreich Ware» dagegen Sterbesällc an acuten Entzündungen der Athmungsorgane. — Bon den Inseriionskeankheiten wuiden Tode-sälle an Masern, Scharlach Dipdthrrie und Keuchhusten häufiger, an thphösc» F ebern und an Pocken seltener zur Anzeige gebracht. — So habe» Todesfälle an Masern in Berlin, München, Magdeburg, Stettin, Wie», Pari-, London, Liverpool zugenommen; auch neue Eikraiikungen kamen au« Berlin, Wien uad au« den R,gieru»q«bez»kcii Dusscldois, Erjurl und Strltin in gesteigerter Zahl zur Mittheilung. Slerbejälle an Scharlach Ware» in Hamburg, Königsberg, Danzig, Mannheim, Kopenhagen, Warschau, S>. Peieislucg vermehrt, da- gegen in BreSlou, Wien »nd London vermindert. Neue Erkrankungen wurden au» de» meisten Orien, au» denen Berichie vorliege», s» größerer Zahl alt in der Borwoche gemeldet. Auch tie Sterblich keil an Diphiherie und Lroup war in Hamburg, Hannover, Halle, München, Dresden, Stettin, Wien und seinen Vororlen, seiner in Brünn, Edristiania, Warschau, Odessa ein« gesteigerte, ui Berlin Breslau, Königsberg. Braunschweig, Pest, Prag, Poris» London, Amsterdam und St. Petersburg eine verminderte. Eikrunkungen haben dagegen in Berlin. Breslau, in dem Regierungsbezirk Schies wig. ferner in Wien,Kopenhagen, Stockholm, Ehristeanio -»genommen, während sie in Hamburg, Hannover, Pest und St. Petersburg ein wenig abnahmen. An Unterleibstyphus kamen nur cm« Pari-, Odessa, St Petersburg etwa- mehr Sterdesälle zur Anzeige, während Er krankunqr» fast an ollen Orten, an« denen Berichie vorliegcn, sellrner wurden. Ai, Flecktyphus kam nur auS London und Edmhurg je 1 Todesfall, au« Edinburg und Et. Petersburg je 1 Erkrankung zur Berichterstattung An epidemischer Genickstarre wurden aus Metz und St. Petersburg je 1 Todessall mitgetheilt. — Der Keuchhusten forderte in London etwas mehr, in Liverpool etwas weniger Opfer, Erkrankungen waren in Homburg und Kopenhagen nickt selten. Aus London kam ein Todesfall an Tollwuth zur Kennlniß. Rosrnortige Entzündungen des Zellgewebe der Haut blieben beschränkt. — An Pocken käme» au« Lemberg 1. aus Pari« 3, aus Triest 4, auS Warschau 8. au« Prag 10 Todes fälle zur Meldung. Erkrankungen aus Berlin 1, au- BrcSlau 2, aus Pest 4, an- S». Petersburg 12. vermischtes. — Eine hübsche Anekdote, wie der Divisionspsarrr Harnisch in Potsdam seiner Zeit zu seiner Stelle kam erzählt tie Zeitschrift .Der Bar". Der General Renzel Eüraß, die ist schon so gut wie vergebe».- — »'Ra-, rrpli rirte unser Eanbival Harnisch, .dann lbut es nicht-, General Tornister, kann muß ich mich anderweitig Umsehen." — Er ist ja ein Schwerenolb-kerl,- sagte Renzel, .so einen brauche ich aber bei meinen Soldaten, der da- Maul auf dein rechten Fleck hat. Er soll tie Stelle bade».' — So wnrke Harnisch Dwssionsprediger, und General Renzel hat c» nie n bereuen gehabt. Göttingen. 1. December. Nach dem gest rn im Druck erschienenen amtlichen Vrrzeichn iß dera» unserer Universität Stuvirenden beläuft sich der Besuch der Georgia-Augustä in diese», Wintersemester aus 934 »nma- lriculirle Sludirenbe (gegen 1ül8 ii» Winter 1887,88 und 1006 ii» Sommer 1888) Bon diesen studiren 219 Theologie, 151 Rechtswissenschaft, 214 Mevicin, 117 Philologie »nd Geschichte, 138 Mathematik und Naturwissenschaften, 18 *)hartna'c>e unk Zihnheilkunke, ll Eain ralien und La»t- wirlbschcis!. Oft» ,in> Preußen (au- der Provinz Hannover 505), 118 au- a»dcre» tculsche» Staaten, 57 au- den ühcigen europäische» Lankern (England 15, Schweiz 11. Oesterreich 7, Rußland 6, Rikderlande 3. Gr eck'nland 2, Frankreich 1. Schwer-» 1. Spanien l. Ilalicn l'. 42 au-außereuropäischen Ländern (Amerika 37 (!). Afrika 2. Asien 2). Der Rückgang ii kein Besuch, der durch die oben mitgelheillen Zahlen aus- zedrückt wirk, ist nur ci» scheinbarer. Er ist dadurch ent sanken, daß inan da» neue Verzeichniß nach einem ankere» Bersahre» ausgestellt hat al- k>e siühern Während die Zahl ker Slukirenkeii, welche allsemcslcilich unsere Universität ver lasse». ohne sich ahziimeldeii bcziv. ohne ein AbgangSz-.-ugniß z» fordern (durcbschnilllich 80—90), bi-ber immer erst fest- gestellt wurden nach Drucklegung de- neuen B rzeichnisies. bat man da- d esmal vor dem Diuck gethan. Es sind daher von jetzt ab nur die Namen derjenige» zu sinven, welche immalriculirt sind und Boilesnugen belegt haben. Die Zuver lässigkeit keS BerzeichnisieS ist durch dieses neue Lcisahren bei seiner Ausstellung ungleich größer geworten. und cS »st ehr wünschknswerlh. daß alle übrigen deulschen Universiläten gch demseldc» anschließcn. --- Ucbcr da» Hutten.Sickingen-Denkmal wird der Vorsitzende keS Berliner Ausschuss Gebeimralb Pros, vr. Gneist. Wie er dem Krcuznachcr Ausschüsse millheillc, in den nächsten Tagen Vortrag de»» Kaiser haben. Der Ausschuß hielt in diese» Tage» unter dem Vorsitze keS Lank talbs Gebcimrätü Agricola eine Sitzung ab. zu der auch auswärtige Mitglieder erschienen waren. Die Einweihung de- Denkmal- wird zu Pfingsten nächsten IakreS slallsinken. Von der Negierung ker bayerischen Pfalz, aus deren Boten die Ederiiburg liegt, hat ker Ausschuß ein Schreiben erhalten in welchem ui» Milthcilung de» Wortlaute- der ans da» Denkmal zu setzende,, Inschrist, sowie um eine Karle de- Denkmalplatzes mit den nach demselben führenden Wege» und um AnSkunsl darüber ersucht wirk, welchem Geuiciiikeverbaiik kaS Denkmal nach seiner Enthüllung übergeben werde» soll Tie Inschrift sbll lauten aus ker Borderseile: „Den beiden Vorkämpfern deutscher Einheit und Größe Ulrich von Hutle» und Franz vo». Sickingen". und aus de, Rückseite: „Errichtet >889". Wegen (Übergabe de» Denkmals an die Pfalz wild bas Ausschußmitglred Eommerzienralb Euler-Kaiserslautern persönlich in Speyer mit der pfälzische» Regierung verhandeln --- Der ursprünglich in Enger in Westfalen, dann seit llll in Herford befindlich gewesene S ch atz de-Dion y si »S Eapitcls, kessen Besitz zu Anfang kiese« IihrbnuterlS ein gezogen wurde, ist von der preußische» Regierung jetzt dem Berliner Kunstgewerbemuseum überwiese» worden, welche- damit aus dem Gebiete älterer lirchlicber Kunst eine außer ordentlich wichtige Bereicherung erfahren bat. Der Schatz, testen ältere Stücke bi» in die Zeit de- in Enger begrabene» Wiltekinv zuiückreichcii, während die jüngste» dem AnSgang de- 15. Jahrhunderts angeboren, »nisaßt Reliquien- »nd Vortragkreuze. Reüqniare verschiedenster anderer Gestalt, Evangelien« und Meßbücher, ein Agnamamle (Handwasch decken sür mcsiclesendc Priester) in Spbinpgeslast und sonstige» kirchliche- Geräth sammt der alle» Trübe, welche seil den, 12. Jahrhundert zur Ansbewalirung des Schatze» dient. Von größter kunstgeschichtlicher Bedeutung ist ein mit Schmelzwerk und getriebener Silbcrarbeit bedecktes Reliquiar », EapeÜen sorni auS dem 8 Jahrhundert, da- älteste in Deutschland befindliche Stück heimischer kirchlicher Goldschmiedekunst, sowie ein kostbares mit Golefiligra», Gemmen. Edelsteine» und In der Schweiz sand kürzlich eine Volkszählung latt. Einer der VolkSzäblnngsbeamtcn suchte einem etwas begriffsstutzigen Hausvater wobl eine Viertelstunde lang zn crslare», wie derselbe tie Formulare auszustillc» babe. Äl ter Beamte endlich begriffen z» sein glanbie, erbielt er von dem würdigen Familienftanvt folgende Animo, l: .Es nützt Ihnen Alles nichts, mein Herr, und wenn Sie noch so lange plaidiren; ich abonnire ans dieses Werk nicht." — E n Dichter, der ganz nur der Poesie sich widmet, bat r»'trr der Rubrik, weleüe über den Erwerb Auskunft giesst. essen eingestanden. daß er nicht» erwerbe, und al- Grund der Erwerbsunfähig keil in die betreffende Rubrik eingetragen: .Tbcilnabmlosiakcil de» Publicum»". In Columbus, Obio, sand kürzlich ein Lnstschisser Namen- Vandegrisl seinen Tod durch Ertrinken unter traurige» Umstände». E» war angeküntigt, daß er in einem Ballon vom AnöstellnrigSpark au» anssteigen und sich von einer gewissen Höbe mittelst eine« Fallschirmes berablaste.i würde. Dieses Wagestück kostete ,bm daS Leben. l5 000 Per onk» wobnlen dein Schauspiel bei. Vandegrisl stieg in einem mit heißer Lust gefüllten Ballon auf. und al» er eine ?>öbe von etwa einer halben englischen Meile erreich! halte, platzte zum Entsetzen der Zuschauer der Ballon und begann nun wie ein schlapper nasser Lappen heruiilcrzusallcn. M.l großer Geistesgegenwart löste Vandegrisl seinen Fall- chirm von der fallenden Maste, woraus er mittelst desselben mehrere Hundert Fuß nnl rapider Schnelligkeit berabsic!. Ter Schirm öffnete sich alSvann allmälig, ader wurde von dem Mn,de über den Fluß Ebataboochee getragen und der Lnstschisser siel in den reißenden Strom und ertrank. Vanke grist wir ein junger Mann von 25 Iabren und begann d>- Fillschirmexveiimenle im August, seit welcher Zeit er das Wagestück 46 Mal glücklich vollbracht Halle. Literatur. El Dorado. Gelchickte der Entb'ckuiigsreisen nach dem Gold lande Ei To ado im XVl und XVII. Iabrbunderr ron Jerd. Adalbert Junker von Lanqegq. 2 Tleile in einem Band- Leipzig, Wilh. Friedrich, 1888.— Tie erste Abilieiluiig dieses Buches eiiiiali die Erzählung der abenteuerlichen Züge nach dem gesabelien Goldlanbe Eldorado, was jeiisens der And n i»mn:e» »udiirchdringlicher Urwälder gesucht w»,de. u»d zwar werden diese Erzählungen mNgellicill nach den Berichie» der Tüeilnehilier a» diesen Zügen und den Schilderungen von deren Zeitgenossen, welch- von Aiigenzengeu mündlich tlebrrlieserles berichieten, sowie auch nach d-n Aiiizeichiiuneirn der namhaften Geschichtsschreiber jener Epoche. De zweite Abtheilung enthält zahlreiche „nd eingei ende geographische, eth-n graphische, natingeichichlliche »nd andere Ziisltzc und Eeläiilerungei , »I denen der Herausgeber seine eigenen Eisahriingen und Beobaed tungen während wieberkotter Reiten in Wenindien »nd Siidamerita vielfach erwarbt» bat. Die Auslcheidung dieser Zusätze in einen Aiihungslheil ist ftlr dis Lesen der inlerestanle» Galbfghrtenberichie von Borlheil. Bei Anordnung der einzelnen Berichte ist den Golt- sahrtcn der Deutsche» der Borrang gegeben. Ihnen folgen die dcr Svanier; den Beschluß machen die Engländer. Der ziemlich be- beulende Niithcil, den beulsche abenleuerlustige Unternehmer, wic Dalsinger. Fcdermann, Georg Hohemulh, Philipp von Hutten und B'ilcl Welser an diesen Golblandsahrtcu hatten, wird gewiß vielen Lesern ganz neu sein. VV. » » » Ter Vriestaubensport. Taschenbuch für Briestaubenzüchler und Liebhaber, enthaltend „Das Ganze des Briestauben- wesen»." Herausgcgeben und illustrirt von Jean Bungartz. Thiermaler. Verlag von Oskar Leiner ia Leipzig. — Deu rapide,> Auftchwung. welchen die Brieftaube» Liebhaberei in säst un- gewohnlem Ulmange „n letzlen Deceunnim und zumal in den letzl-n Jahren in allen Schickle» der Bevölkerung gesunden hat, und da der früher in Deutschland wenig bckaiinic Sport dazu berusen er schein», in schwere» Kriegsuölhe» manchen schatzcuswertben Dienst zu leiben, so wird ihm schon seit täugerer Zeit vo» Seiten der Mililair- Bchürdcn der verschiedensten Siaalen, wie auch seitens vieler Privaten alle Anerkennung zn Theil. In den, vorliegende,i Buche wird aus Grund von Elsabrungen und Beobachtungen bewährter Fachmänner »nd durch Unterstützung erfahrener Zuchier dem Briestaude».Lieb haber liebe» reichhatiig zusaininengeliageiiki» interessanten Material auch gute Bilder in Farbendruck, darstellend die vcricdiedenen Rasten der Brieftauben, ihre Ahnen »c. sonne weiter »n Inhalle, wo das Wort allem zur Erklärung nicht genügte, diese» durch zahlreiche Ab bildungen crläuler». 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