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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-07
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1888
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Zweite Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 3l2. Freitag dm 7. December 1888. 82. Zabrgang. Militairisches. * Zur Frag« der Verstärkung der deutsch«« Artillerie schreibt di- „Kreuzzkilung": Im Re ich« tage wurde bei den Etat-berathuugen am Dienstag auch dir MitthkiliiUg der „Kölnischen Zeitung" erwähnt, daß für den Reichstag eine Vorlage vorbereitet werde, wonach sür eine Ver- mebrnng und bester, Bespannung der Artillerie etwa 40 bi« bO Millionen Mark verlangt würden. Auf die bezügliche Anfrage gab der Krteg-mtnister ungefähr folgende Erklärung ab: ,.Dte vk>pannung«verdSlln,ste der Artillerie bet uns in Preußen sind immer schon nicht so günstige gcw:sen al- in Frankreich, sie sind ferner, von eiazelnen localen Verhältnissen abgesehen, etwa gleich artig grwelen mit Rußland. Neueromgt ist iowodl die Bespannung der französischen Artillerie in der Nähe unserer Grenze lehr gestiegen und das gleiche Verhaltmß waltet in Rußland ob. Emer diese Ver hältnisse pslichigemäß beobachtenden Milttairverwaltung ist natürlich die Frage nnhegelegt, ob nun Nicht bas Gleich.,,wicht in einer für un- ganz gesädrlichen Weise verschoben wird. Darüber schweben Erörte rungen, die aber noch absolut nicht da- geringste greifbare Resultat gewonnen haben. Wenn also die .Kölnische Zeitung" jagt, es werbe eine Vorlage von 40—50 Millionen erwartet, so fehlt mir jede Grundlage, diese Nachricht irgendwie zu coutrolirrn." Auch von anderer unterrichtcler Seite ersabren wir in lleber« einstimmung hiermit, daß die Angelegenheit sich noch in einem solchen Stadium befindet, daß die baldige Einbringung einer Bor- läge nicht wahrscheinltch ist. Bon unserem Slandpuncle au« bedauern wir die«, da wir eine möglichst rasche Erledigung derselben wünschen. Auch verlautet, daß dte Summe dir Höhe von 40 Milli»»«» wahrscheinlich nicht erreichen wird. * Au« russischen Berichten ist zu entnehmen, dah die Verwendung von Brieftauben für den Verkehi-Vienil der russischen Armee immer mehr in Schwung komme. Es ist kürzlich ein osficiellcS Reglement über die Verwendung von Brieftauben im Miiitalldieuste erschienen. * Im russischen Ministerium de- Aeußeren werden, wie der „Grashdanin" mitlbeilt. demnächst Berakhunqen Uber die Neu-Adsteckung der russtsch-schwevischen Grenze stattfinden Dw nach den Bestimmungen de« FnrvrichS- hamer vertrage- vom Jahre 1812 ausgestellten Grcnzzeichcn sind im Lause der Zeit größt-ntbolS nicht mehr zu ermren. Um Streitigkeiten zwischen den Grenzbewohnern zu verhiu dern, soll nun eine neue Delimitation vorgenommen werden. Oeffentliche Lischlerversammlung. * Leipzig, 6. December. Gestern Abend fand unter dem Vorsitz der Herren Heinecke, Beilicke und Mielher im Saale de- Restaurant „Bellevue" eine vou etwa 800 Personen besuchte Ver sammlung der lilchlergehilsen statt, in welcher die Stellungnahme zu dem wahrscheinlich vom 26. bi- 28. d. M in Braunschweig tagenden Tifchlercoagreß den Hauptpunkt der TogeSardnnug bildete, vom Vorsitzenden wurde der an olle Lollegeu Deutschland« gerichtete Auirui des Deutsche» Tischlerverdandes zur Beschickung de- Lon- grcsseS verlesen, und nachdem verschiedene Redner die Nolhwendigkii der Vertretung der Leipzi ger Tischler betont und e« al-einen Fehler bezeichnet hotiea, dah aus dem letzten Tischlercongreß die Leipziger Lollegen nicht vertreten waren, beschloß die Versammlung einstimmig, den devorstchcndea Longrcß zu beichicken. En« längere Debatte entspann sich über die Frage, ob man zwei oder »ine, Vertreter nach Bronnschwetg senden soll. Man entschied sich schließlich süe nur einen Detegirieu, wählte al« solchen Herr» Pselsser und für den Fall, dah dieser in irgend einer Weise behindert sei, Herrn Heiaecke atS Siellverireter. Al« Diäte» wurden von der Versammlung 10 pro Tag bewilligt. Die Besprechung des letzten Punkte- der Tages vrdnung: „Wie stellen sich die Tischler Leipzig- zur hiesigen Commission", verlies, da die von einer Seite gegen die Commission angebeuleten Beschwerden nicht begründet werden konnten, resultailo-, so daß die ruhig verlousene Versammlung kurz nach 10 Uhr vom Vorsitzenden geschlossen werben konnte. Vermischtes. ---Pari-, 3. December. In der am 30. November abgehatieuen Sitzung der Xoacksmio «ko, inscriptions et dellss- iettre» theiltc da« Mitglied Marquis Melchior de Vogilb die Resultate der von k. Delaltre neulich in Karthago, und zwar aus dem Byrsahügel und in der sogenannten Gamart. N-krovole, angestellten Ausgrabungen mit. N» dem erst, genannten Orte wurde eine ganze Reihe von Gräbern ent deckt, die den ersten punischen Zeiten Karthagos angehörcn. Lines dieser Gräber war ganz unversehrt. Die Leichname ruhten aus ihren Leichenbettcn, umgeben von Massen. Edelsteinen n„d Erdgefäßen, deren Vorhandensein ein neues Licht aus die Geschichte der ältesten Kunst wirft. An den Ausgrabungen in der Gamart» Nekropole gebt hervor, daß sie au- römischer Zeit stammt und vorzüglich für die jüdische Eolonie bestimmt mar. Marquis de Aogliä, der die Photographien und Pläne de- k Delaltre, deS gelebrten und um die Archäologie hochverdienten afrikanischen Missionär-, siir die nächste Zeit erwartet, wird al-dann der Akademie delaillirtere Mmheilungen über di« Delattre'schen Funde machen. — Ein Buch über die Spionage. Es ist seinerzeit berichtet worden, daß bei den letzten Feldübun^cn in Frank reich Lssiciere und Unterofficiere auch im Späberdicnst geübt wurden. Jetzt ist in der mitltairischen Buchhandlung Bauden, eine Anweisung dazu (I'lhspivlliinxs, nur Io capitaino Kama clo Oüillx) erschienen, über welche die Blätter folgende Anzeige bringen: „Es ist eine echt französische Sucht, überall Späher zu sehen. Ein Buch über den Späherdienst darf de-balb aus »ahlreichc Leser zählen. Da- vorliegend« verdient dieselben in tekrr Hinsicht. Der Herr Hauptmänn de Cbilly übernimmt die Ebrenrettung einer gewissen Gattung Späher, derjenigen nämlich, welche ihre gesabrvolle Ausgabe auö Pflicht und Vaterlandsliebe erfüllen. Sie gehören dem Lande an, für welches sie spähen; sie müssen wahre, sittliche Größe, wirk lichen Muth und unendliche Hingabe besitzen. Die Aus spähung hat ihren Werth, sagt Herr de Chillh. Diese Be hauptung ist in sittlicher, wie in materieller Hinsicht richtig. In Anbetracht der unabweistichen Nothwcnbigkeit sür die Staaten wir sür dir Heere, zu wissen, was beim G gner geschieht, ist die Entrüstung, ob aufrichtig oder erlfeuwelt, gegenüber einem so notwendigen Dienste ganz überflüssig, ebenso auch da- Geschrei, weläeS darüber erbeben wiri- Mil der bescheidensten, unbekanntesten Tbat können dem Lande die größten Dienste geleistet werken. Die darf bei der Br urtkeiluiig der Au-spabung nickst vergessen werden. Bor Allem muß auch die Polizei ve>tbeidigt werken." — Au- London wird der .Frankfurter Zeitung" ge schrieben: Im Verlag de- John Murray ist ein kleiner, sür Historiker interessanter und wichtiger Oclavband erschienen, in welchem die Tischgespräche zwtschrn dem Herzog von Wellington und seinem Freund, dem Earl Stanhopr. ausgezeichnet sind. Seine Bemerkungen über die Schlacht von Waterloo sind besonder- lesen-werth. Unter Andcrm er zählt er, wie cS kam. daß Rothschild in London zuerst die Nachricht vom Sieg der Alliirleu erbiell. E>n Angestellter de- Bankier- befand sich in Gent im Augenblick. alS die Rach richt von dem Sieg bei Waterloo beim König eintras Er stand mitten in der Menqe, die durch da- Fenster schaute, und sab, wie,der König den Boten umarmte und küßte (all rannst tdo raom »nst sdout tde kouso, sagt da» Buchs. Der Beobachter schloß sogleich, daß die g brachie M ldung der Sieg sei und machte sich, ob»e eine» Augenblick zu verlieren, aus den Weg nach England In Ostende traf er Malcolm, aber er sagte ibm kein Wort und auch sonst sprach er mil Niemanden, bis er im Bureau der Rothschild? in der Coy war. Dieser sandte ihn dann z»m Lord Liverpool. Wie da- Schiss in Ostende in See stach, sab man einen Dragoner an« Meer reiten, der seine Mutze abnaöin und in die Luft schwenkte. Die Leute an Bord wunderten sich, wa- er damit sagen wollte und Keiner errielh eS. Nur der Angeslellle Roth schild'» kannte die Bedeutung, aber er behielt sie sür sich. — Au- Brüssel. 1. December, wird der „Vcssischcn Zeitung" geschrieben: Unter großem Anbranqe, besonder- der Damenwelt, fand heute die Verhandlung über die Frage statt, ob Frauen zur Advo katur znzulassen seien. Fräulein Povelin. eine ziemlich große Blondine von energischem und klugem Gesichi-au-druck. nadm neben tdreu Anwälten Guillerv und Frank Platz, der Erster« einer der ältesten und gefeiertsten Aovocaien Brüssel-, der Letztere ei» jugendlicher beredter Anwalt, a>- GenerolstaatSanwatr sungirt» Here van Sckioor, als Präsident de- Brüsseler Appellhose- Herr Iamar Nachdem Herr Guillcrq den Antrag gestellt hatte, aus Grund des Gesetze- Fräulein Pooelin zur Eidesleistung und zur Au». Übung der Bdvocatur zuzulass-n, ergriff der GencratstaaiSanwalt da- Wort, um in einem zweistündigen Vorträge dielen Antrag zu bekämpfe». „Ich beglückwünsche Fräulein Povelin", so begann er, „lür Ivre Erlolge aus der Universität und sür die Erlangung einet Diplom-, welches nicht Jedermann ertbeilt wird; aber, mehr kann ich nicht ihun. Sie haben, mein Fräulein, Ihre Zeit und Ihre Mühen unnütz geopfert; Sie werden nicht die Früchte Ihrer Ar beite» ernten; die Advoratur spart sür Sie Weber ihre KLmpie noch ihr» Triumphe aus." Der Redner gab nunmehr eine voll- ständige, juristisch scharf beleuchtete Geschichte der Frage, ob eine Frau zu der Advoratur znqelasscn ist, von den ältesten Zeiten bi) zu dem heutigen Tage in ollen Ländern und kam zu dem Schluffe, daß da» Ami eine- Advocaten ein männliche- Ami ist und der Ein- tritt der Frau in dielen Stand nicht nur juristisch unzulässig ist, sondern auch im Interesse de- Weibe- und seine- natürlichen Be- ruseS entschieden bekämpft werden muß. Nachdem er in geistvoller Weise diese letztere Ansicht begründet hat, schloß er damit, daß in dem gegenwärtigen Stande der Gesetzgebung und der Sitten da- Weib weder den Titel eine- Advocawa südren, noch leinen Berus a»s- üben kann. Herr Suillerh sorderle dann die Zulassung de« Fräulein Popelin zur Advocatur im Namen der Gleichberechtigung de-W ibeS. Der Gericht-Hos habe sich an da» rechtmäßig erworbene Diplom zu halten. AlS 1876 da« Gesetz, welche- den Frauen die Universität-. studicn eröffnet«, erlassen wuede, sicherte man ihnen damit ausdrück sich da- Recht, Advocat und Arzt z» weiden. Herr Advocal Frank beleuchtete die Frage juristisch, widerlegte alle AuSsührunacn de- Generaistoal-anwalt- und erklärte, daß eS kein einzige- Gesetz stiebt, welche« bestimmt: „Um Advocat zu sein, muß man dem männlichen Geschlecht» anq,hören." Nachdem hieraus nochmal- Herr Guillery de» Gerichtshof ersucht hatte, aus veraltete Anschauungen keine Rück sicht zu nehmen, sondern Fräulein Popelin die ihr zuslehenden Rechie zu gewähren, verkündete Herr Iamar den Gerichi-beschluß, die E»t> scheidong um 8 Tage zu vertage». — Au-grabungenznMyIcnä. Griechische Zeitungen erhielten von dem Speciat-Ausschcr Uber die Au-grabungen von Mykenä, Herrn TsnndaS. folgende Mitlheilungen: Die Arbeiten haben wiederum zur Ansdeckunq so zahlreicher Gröber gesührt, daß die Au«brbnung dieser Nekropole noch gar nicht zu übersehen ist. Anscheinend ist alles nur irgend sür dielen Zweck brauchbare Land in der Umgebung der allen Stadt als Begräbniß platz benutzt worden. Dte Gräber finden sich regelmäßig am Abhänge der Höse und bestehen au- ein bi» zwei in den Felsen gehauenen Kammern. Zu diesen Kammer» führen Gänge die eniweder wagerecht oder schräg lausen und in da- Innere de- Berge- eiudringe», nm an der Siabe-Ihür zu endigen. An Literatur. manchen Stellen messen dieselben über 20a> an Länge und 2—2,b w in der Breite. Di« Kammer» Koben 35—40 qw Grundfläche, sind meist quadratisch und mil großer Sorgsall gearbeitet. Die räum- sichen Verhältnisse deuten aus Familiengräber, und thatiächlich findet sich in jedem Grade mehr alS ein Kölper. Von einer Thür kann man rigenlsich nicht reden, den» wenn die Grndkainmer eine» Tobten ausgenommen Halle, wurde der Eingang mittelst einer oft mehr als 2 w dicken Maner geschloffen. Der Gang wurde dann mit Erbe an«, gestillt, bi- von dem Grabe nicht» mehr zu sehen war. So wurde der Tobte vor Beraubung geschützt. Starb ein andere- Mitglied seiner Familie, so wurde der Gang wieder geräumt und d:e Ver- schlußniouer niedergeriffen. Meis! lagen die Körper lang auSgestreckt, zuweilen aber scheinen sie in sitzender Haliung bestallet worden zu sein, indessen läßt sich dieser (archäologisch wichtige) Punct nicht fest. stellen, den» die Gerippe sind meist sehr unoollständig erhalten, auch wurden dieselben bet neuen Begräbnissen au» ihrer ursprünglichen Lage gebracht, und war eine Kammer übersüllt. so wurden die, Knochen aus einen Hausen in ein Loch im Bode» gelegt. Die t» I wlffenichastsiche-, Philosophische-, Menschliche-. Ein Bries de» Red« stehenden Gräber reichen noch vor da- homerische Zeitalter, Präsidenten de- italienischen Staat-rathS über den Kaiserbctuch und die römische Frage. — Wilhelm Berger, Genesen. Novelle. — ..Dte «rruzbnten". Zeltschrl't sür Politik. Literatur und K-nst. 47. Jahrgang, Nr. bO. Fr. Will, Grunow, Leipzig. — Zur Geschichte der ntederdeulschen Staaten Südasrika«. — Der Zoll- onschlnß Hamburg- und Bremen». 2. — Die GebtetSenkwickelang der Eiiijksiiaaten Deutschland». Von R. Pape. (Schluß.) Streif- zage durch die französische Literatur der Gegenwart. Bon EI. Groth». — Wverrnann'» Geschichte der Maleret. Von Aböls Rosen« berg. — Die Heiligen von Lecco. — Literatur. ^ » « » Deutsche Revue über tza- gesummte »ati«nal» Lebe« »er Gegenwart, heran-qegeben von Richard Fleischer Versag von Eduard Trewendt ln BreSla u und Berlin. XIII. Jahr gang Decemberhest. Inhalt: 1870/71. Erzählung von einem preußischen LtaatSmanne. VI. (Schluß.) — Iuliu) Ludewig. Natnr- viellelcht di» 2000 Jahre vor Llirisio zurück in welcher Periode da» Tobtenverbreanen, wenn udcrdaupt gebrauch ich, doch nicht allgemeine Stile war. Dte besondere Wichtigkeit dieser Gräber beruh» darin, baß sie Licht in ein Zeitalter Wersen, da» noch wenig erhellt ist, und neben allgemeinerem Siudienmaierial gewisse Gegenstände llcsein, die tn anderen Gräbern derselben Zeit bi-her nicht vorkamt«. So gewahren wir nun, baß bronzene Spiegel, kleine Messer, die al» Scheere dienten, und Scheermeffer schon in jene» lernen Zeilen im Gebrauch waren. Sehr zahlreich stndPerlen au» verschiedenem Material, zu Hal-schnüren verwandt, gesunden worden. Eie haben ver schiedene Form, sind meist von Gla», ost von Stein und dann größer und häufig mit Thierdildern aus riner Seite verziert; letztere Art lst meist au» Onyx und natürlichem Krystall gefertigt. Aehnliche Graviiungeir nagen massive Gotdringe. Unter den mancherlei Elsen- beinarbeilkn ist ein Mäimerkops benierken-ivcrib, der einem zu Sparta gefundenen gleicht. Einer der werihvolsiten Gegenstände unter allen tiefen Todleiimilgaben lst eine einhcnkelige silberne Vase (Phiole) von 18 cm Durchmesser. Aus der Außenseite ihre» Randes sind sieben Menschliche köpse in Gold angebracht und unter fedem ei» goldene- Ornament. Leider hat diese Vale vom Ozqd gelitten, ge- reiiiig, mag sie aber in uriorüngltcher Schöne erstrahlen. Der Typu- dielcr Funde deutet aus den Osten, ein Umstand, der Beziehungen zw scheu Griechenland und Asien in jener seine» Zeit erkennen läßt, die lange anoauerien, bi» die gnechische Kunii i» stiisenweisrr Ent wicklung sich von iremden Einst sie» belreite und nnier der Eia- wiilnug de, heimischen Art zu ihier Besonderheit gelangte. Die erste Telephonteilung unter Wasser ist von Buenos AyrcS nach Montevideo gelegt worden und soll weil bester als die meisten Lantkabei arbeiten. — Wie der .New-Uork Hcrald" mittheilt, befand sich der Gras von LonSdale, welcher aus eigene Hand eine Nordpolsabrl unternommen bat, vor zwo Monaten nabe dem Polarkreis, wo ibn der Agent Earine von der Hudson B 'H - Gesellschaft antras. Gras LonSdale war von zwei Eskimosührern und einem Diener begleitet und niarschirle unaufhaltsam weiter nördlich. Seine Ausdauer ist so er staunlich. daß die Eingeborenen ibn „den Echnellmarlchirer" nennen. Der Lord hoffte ziiversickusich den Nordpol zu er reichen. fall« seine Begleiter ib» nicht im Stiche ließen. Bor zwei Monaten waren schon alle seine mitgenommenen Bor rälbe erschöpft, so daß er fast ganz wie die Eingeborenen leben mußte; er befand sich jedoch wobl. nur war er magerer geworden. Bald nachdem er die ?)ork-Fac>orei dinier sich gehabt batte, brach er einen kleinen Knochen deS linken Arme»; zu der Zeit aber, wo ihm Earnie begegnete, batte er sich schon wieder erholt. Der kühne Nordpolsahrer gedenkt über Aoukon und Alaska zurück zu reise». --- Wie au» den Uber die Gebirn-Nückcnmark-baut«Ent> zvndung oder den Kopsgenickkramps (ßloningitis cerebro spittüli») angestellten Ermittelungen hervorgehl, ist diese Krankheil verschleppbar und ansteckend, und bringt dieselbe den von ihr Befallenen verbiiltnißmäßig biinfig de» Tod oder andauernde» Sicchlhum. insbesondere sührl sie ost zu Taubbeil und bei Kindern zu Taubstummheit. ES ist kaffer Ausgabe der SanitalSpolizei, der Verbreitung der Krank beit entgegenzutrelen. Zu diesem Zwecke bedarf eS folgender Maßnabmen: 1) Die Aerzte müssen verpflichtet werden, jeden zu ibrer Kennlniß gelangten Fall der Krankheit ungesäumt der OrlSpolizeidehörde anzuzeigen; 2) erkrankte Personen sind abgesondert zu ballen; 3) Kinder an» einem Hausstände, in welchen, ei» Fall der Krankheit besteht, sind vom Schul besuch fern ,n Hallen; 4) die Krankenzimmer, die AliSwursS flösse, die Wäsche (namentlich auch Schnupftüchcr), Kleider und die während der Erkrankung benutzten sonstigeil Effecten deS Kranken sind zu reinige» und zu veSinsicircil. Es wird benlsichligt, entsprechende Bestimmungen im Wege der Polizer Verordnung zu erlasten. — Die Schenkungen von Prachtvollen Pferde» welche die Fürsten einander Überweise», sind ei» oller Brauch Bei dem Mangel a» bequemen und schnellen TranSportmilleln in früheren Zeiten mögen aber solche Pserdebesvrderungen in ferne Lande viele Schwierigkeiten mit fick gebracht baden Co passirte im Juli >715 durch Leipzig der königlich sran- zösiscbe Stallmeister Chevalier de Luneville, welcher von König Ludwig XIV. beauftragt war, König August dem Sta>ke» als Präsent sechs Pferde edelster Raste z» überbrinaen. Tw Pferde wurden am Griwmaischen Steinwege, im Poststalle. jetzt FlinschenS HanS, ciiigestellt. um daselbst einige Tage z» ruhen. Bei de» Pferden befand sich ein Wagen mit kost barem Gezeug. daS nebst den Pferden einen Werth von >5 000 Tbalern repräscutirle, eine Summe, die jetzt mindesten- da» Doppelte betragen würde. Georg Weder, Die Göttinger Sieben und da- gistUaclle Wort vom „beschränkten Unterthanenverstand". — Eduard Gras Lamezan. Do» Gesetz der Motor,täl. — Richard Freiherr von FuchS-Norshoff, Dte Chinesen tn Caitsornte». — Generalmajor von Bonin, Die Bildung tn der Armee. — I. G. Fischer, Frirdrich Bischer über sein Janst- bnch und „Auch Einer." — Berschte ans allen Wissenschaften. — geilbeschmcrdea. — Literarische Berichte. — Eingesandt« Neuigkeiten dc- Büchermarktes. » « » DtchtrrNSn-r ans »«« «lterlhum. Uebrrsetznngen and Nachbildungen zu griechischen und römischen Dichtern von Jakob Herze r Leipziger Verlag-Han- (Greuel! ch Jranck,). — Dcr Versager, al» wlffeiischastlicher wie belletristischer Schriftsteller bekannt, beabsichtigt in die Enipsinbung-weise und den JdeenkreiS der antiken D chikunsl einen Einblick zn gewabren, und er erreicht diese Absicht dadurch, daß er die Gedichlk der Alten IN modernem Sinne u»idichtet. Die gewandte Form, tn der die- gelchtebt, ist geeignet, einen weilen Krei- de« gebildeten Publicum« für Ken Begeustaad zn lnieresstren. Biograpbisch-literarische Nvttzen vervollständige» da- Werk in aagemeffeuer Weise. —ck. » * * Der Einsiedler »a» Ganr» Michael. Erlebnisse eine- Deutschen aus der Nvidweftkuste von Amerika. Nach besten Briese» der roseren Jugend erzählt von Iuliu» Lederzani-Akber. Mit vielen Abbildungen ngch Origiiraszeichnnngea von Job. Gehr». Leipzig, Ferd. Hirt L Sohn. 1889. — Da« vorliegend« Buch soll, wie der Verfasser leidst dem-rkt, einen zweifachen Zweck erfüllen. E» soll einmal die Halbinsel Ala»ka und die Aiöuten-Jasela nach den Auszeichnungen eine» jungen Deutschen, der doet viele Jahre lang lebte, schildern, und darüber Mancherlei, wo» dlr darüber erschienenen Beschreibungen und ethnographischen Werke nicht enthalten, erzählen. Sodann soll es einen BewerS für -die cwig wahre Thalsache liefern, daß der Mann, welcher rin aoer- jchlitlertichc» Goltvcrlcauen im Herzen trägt, und tn ollen Lagen de« Leben« seine Pflicht Wut, zu einem guten und glücklichen Ziele gelangt. Die Quellen, an« denen der Verfasser den Stoff zu seiner Eizäklung schöpfte, sind Briese eine» Auswanderer- an seine Mutter der brutschen Heiniatv. Der Ton der Erzählung ist solch und lebendig, wie er sür jugendliche Gemütbcr paßt, der Stoff ist nn« gemrin spannend und die Illustration,», von echter Künstlerhand ausgesnhrt, sind eine wirklich dankcnswerth« Zugabe. IV. Die Nr. 49 dcr ,,Gefir»rr»r« Welt", Zeitschrift sür vo«l- siebhaber, -Züchter und -Händler, herau-gegeben von vr. Karl Rnß ^Magdeburg, Crcutz'sche Berlag-duchdanblung, R. L M. Kreisch- mann), enthält: Meine Zuchtergednisse von 1887. (Schluß.) — Ornitdologische ^Nittheilungen au« Thüringen. (Fortsetzung.) — liederlich, oller Stubenvögel nach idren Eiaenlhümsichkeitcn und ihre« Weith sür die Liebhaberei. (Fortsetzung.) — Bilder au« der hei- nitschcn Bosclwkll V. (Fortsetzung.) — Mancherlei. — Briefliche Mitlheilungen. — Au» den Vereinen: Berlin; Jenas; Au-stellangen. — Anfragen und Au-kunsl. — Neue Hilf-mittel der Stubenvoael- pflege und -Zucht. — Bücher- und Schrtsleaschau. — Briefwechsel. » « « Zwei Tan,-Reigen. 1) Franeaise oder Contre, S) ynnckrilla t l» cmr oder Lancier. Zur Erlernung ohne Hilfe eine- Lehier«, in denlichcr Spruche bearbeit,! von H. Vogel, Turnlehrer ln Schmalkalden. Zweite vermehrte Auslage. (Schmalkalden. Verlag von F. Wilisch'« Buchhandlung sMax Wcstplialj) Da-Scheue» der PscrSc, dessen Ursachen. Folge, und Abhtlie. Ein Beitrag zur Pserdc-Bchandlung. Dressur and Redreffnr von Berlhold Schönbeck, Stallmeister Sr. Durch- lauch, de« regierenden Fürsten von Schwarzburg-Sonder-Hausea Drille Auslage. (Dresden, Friese ch von Pullkamer.) * * * Tellnrium. Ellern, Lehrer und Erzieher machen wir aus ein höchst nütz- sicher und zugleich interessantes Wcihuacht-qeschenk auimerksaiii ES ist das vom Rector und Bildhauer Ed. Udlenhutd in Quedlinburg crsundcne Kleine Schul- und FaiutIirn-re0nriuoi Der kleine sauhere Ai parat, w.lchcr sich an jeden Tisch schrauben laßt, soll die wichtigiicn Bezielttingea zwischen Sonne, Mond und Eide veranschauliche» und dcn kmdern einen klare- Eiabsick t, unser koxernikaniich-» Weltsystem gewähren. Mit Hilft d«S Apparate- und der llaren Anleitung zum Gebrauch ,st der Familienvater leicht ,m -lande, seinen Kinder» zu zeigen, wie Ta, und Nach, entsteht wie die Iahre-.ze,le„ wech'eln und wie dcr Mond tn seiner verschobenen Gestatt er.cho.it u. s w. Besonder- dürste U Vnsttu.L'd n H.iu»Irhrern aus dem Lande beim Unterricht in der matbematilchei, Geograph-e w.e in S^en üb-rhanpt gute Dienst"?'^ D - Tellurium »ebs« Anftitnng zum Gebrauch incl. Kiste kostet 6 /- und .ft von. Bosertiger Rector Ed. 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