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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-09
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1888
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Werte Leilage zum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. 344. Sonntag ven 9. December 1888. 82. Jahrgang. Socialpolitisches. * Leipzig, 7. December. SchiedSgerichtSsitznug. Nicht fette» findet ma» unter den Arbeitern noch die Meinung verbreitet, daß ein durch eine» BetriebZnnsall verletzter Arbeiter, weicher in Folge besser, a» Ausübung seines bisherigen BeeuicS fernerhin »er- Hiidnt ist, aus Grund des UnsallversicheruugSqes-tzeS aus den Bezug der teilte sür vollständige EiwerbSuusähigkeit Anspruch habe. Diese A»s>cht iii nalürlich eine irrige, und eS bedars nicht einer großen BewriSsührung, um zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß eine Bemessilug der NnsallSeutschädigungSrente aus dieser Grundlage völlig unmöglich wäre und zu den schreiendsten Mißverhältnissen führen würde. Während z. B. da» Fehle» eine- Gliedes in einem gewissen Leruiszweige zur Ausgabe der bisherigen Ibätigkeit zwinge» kann, wird dasselbe Glied in einem aiidern Berufe nicht im Ge ringsten vermißi. GS ist deshalb auch bei der Beurtheilung der EriverbSfädigkeilsliiinderung eines Verletzten dessen Erwerbsfähig keit im Allgemeinen, nicht aber diejenige in Bezug aus einen bestimmten, von de». Verletzten zeither betriebenen Beruse zum An- hall zu nehmen. — Der Brauer Berthold Koch in Merseburg hatte am Iv. Juli d. I. einen Knöchelbruch erlitten und ist in Folge dessen noch gegenwärtig im Gehen und Stehen sehr behindert. Die Brauerei» und Mälzerei-BerufSgenossenschast hat dem Verletzten bis auf Weiteres eine Reute unter der Auuahmc einer Minderung der ErwerbSsähigkeit um zwei Dritttheile gewährt, während Loch die volle Rente beanspruchte. Das Schiedsgericht hat jedoch den Bescheid der BrrutSgenoss nschast bestätigt, indem dasselbe wohl zugab, daß BerusungSkläger auch dermalen noch in Bezug aus das Brauereigewerbe um mehr als V, in der ArbeitSsähiAeit ge» mindert sein möge, jedoch davon aurging. daß der im Uebrigen voll ständig gesunde und rüstige BerusungSkläger zur Berrichiung einer großen Mehrzahl lohubnngender, besondere Vorbildung uud lüngere« Gehen und Stehen nicht erfordernder Arbeiten außerhalb des Branereigewerbes wohl im Staude sei und hiernach von einer Vollständigen Erwerbsunfähigkeit des BerusungSkläger- nicht die Rede fein könne. — Der Bierfahrer F. Hertel in OelSnitz ist am 27 Januar Vorigen Jahres im Bierbrauereibetriebe von einem Pferde in den rechte» Zeigefinger gebissen worden und bat sich in Folge eingelrcteaen Brande- die Amputaiion dcS 3. Gliedes dieses FingerS aothwcndig gemacht. Die Brauerei- und Mälzerei-BerusS» ge» ossenschast hat zunächst eine Rente entsprechend einer Mindrruag der Elwerbsfähigkeit um 10 Procent gewährt, von Ende O tober dieses Jahres au jedoch die Rente vollständig in Wegsall gestellt, in der Annahme, daß Hertel in der Eriverbssäpigkeit nicht mehr be hindert sei. Aus ring, wendete Berufung hat dar Schiedsgericht diesen Bescheid bestätigt, da allgemeinen ErfahrnugSgrundsätzeu nach geringsügige Körperverletzungen der hier vorliegende» Art, falls dieselben, wie im vorliegenden Falle ärzilich versichert worden, gut geheilt und vernarbt seien, eine Minderung der EiwerbSsädigkeit eine- lediglich seine Musk lkrast ohne irgend welche besondere technische Ausbildung zur Arbeit verwerthcnden Arbeiters nicht bedinge. GerichtsverlM-llilltzeu. Königliche» Landgericht. III. Strafkammer. l Der Lijchlergeselle Friedrich Hermann Peth hier und der Handarbeiter Oskar Theodor Rödiger au» Gohlis hatten im Lause deS Oclober d. I. eine Anzahl zum Theil schwerer Diebstähle verübt, uud zwar gemeinsam zunächst aus eiaem Keller in der Entritzicher Straße 4 Flaschen Branniwem und vor zwei BerlausS- gewölben in der Reichsstraße die auShängende» Schaustücke, beliebend in zivei Paar Stiesel» und zwei Paar Schuhen, entwendet. Peth allein hatte dann weiter noch aus den, Schaukasten einer Musik instrumeuteahandlung riuige Instrumente und nu» einer Meßbude «ach Durchschneiden der Leinwand eine Partie Kuöpse sich ougeeignrt, während Peth und Rödiger bei dem Versuch, eiur andere Meßbude a«j gleiche Wrise zu öffnen, überrascht worden waren. Be« dieser Gelegenheit gelang e- zwar Petd, zu stachle», während RSdiger'- Festuahme ersolgte, allein feinem Schicks» lc entging Pelh dadurch nicht. Der mit in die Untersuchung verwickelte Schuhmacher Friedrich Johann Wolliiy aus Zeschwitz war der Hehlerei beschuldigt, indem er eine Karte der gestohlenen Knöpfe als Geschenk unter tkenntniß von der Art deS Erwerbes von einem der Dieb« a»ge noiiiinen. weiter aber sich noch eine- Betrugs gegenüber seine» WirlhSleuteii schuldig gemacht hatte. Peth wurde zu 1 Jahre Gesängniß und 1 Jahre Verlust der Ehrenrechte, Rödiger zu b Monate» und Wolluy zu SWochen 3Tagen Sefängniß verurtheilt. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichts-Direclor Bollert (Präsis.), LonvgerichtS-Räthen Vieler, Barth, vr. Fleischer und Assessor Hehler; die Anklage führte Herr StaatsanwalischastS Assessor vr. Lcißaer. kl. Eine jener gemeingesährlichen SpecieS von Spitzbuben sind die sogenannten „Schlasstellen-Diebe", zu denen auch der Kauf- manu Albrccht Knackmuß au« Loewig gehört. Derfelbe halte in mehreren Fällen aus Wohnungen sowohl hier als auch in Halle a/S., in denen er sich emqrmiethet. dieselbe» aber jeteSmal bald und un bemerkt «jeder v-rlosten, Da», was ihm gerade in die Hände fiel, mit- gehea heißen, nämlich Kleidungsstücke, eineWeckuhr, einen Renlator rc., außerdem lag ihm vollendeler uud versuchter Betrug zur Last. Der Augeklagte war mit AuSnabme zweier Diebstähle, die er beharrlich leugnete und welch« mit Rücksicht aus die uolhwendigea Erörterungen von der gegenwärtigen Sache abgezweigt wurden, geständig. Mit Rücksicht darauf, daß Kuackmuß erst vor Kurzem in Halberstadt zu 2 Jahren 6 Monaten Geiängniß verurtheilt worden war. machte sich die Bildung einer Gesammtftrase nothweiidig. und diese wurde aus 4 Jahre Gesängaiß und 5 Jahre Lerlusl der Ehrenrechte bemessen. III. Der in der hiesigen AnskunstSstelle der köuigl. preußischen Staat-bahnen auShilsswme beschästigte Schreiber Oskar Julia- Max Reichardt au- Leipzig hatte Gelegenheit genommen, zwei RundreisebilletS, welche einen Werth vo» 47 und K4 reprälea- treten und bestellt worden wäre», sich anzueigne» und den Bestellern zozutragen, da« dafür vereinnahmte Gclo aber in seinen Nutze» zu verwenden. Der Anqeklagle wurde daher zu lIahr Gesängniß und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. Der GericdtShos bestund au- den Herren LandgerichtS-Director Bollert (Präsid.), Laudgerichts-Rätheu Bieter, Barih, v. Eommerlatt und Assessor Bolkmann; die Anklage führte Herr Staatsanwalt- schastS-Aflessor vr. Groß. H. rtrafti««er. I. Der Handarbeiter Friedrich Hermann Fichtner aus Klein- mölka». welcher seinem Logiswirihe aus einem verschlossenen Kleider- 'chranke einc Hose entwendet hatte, wurde wegen schweren Dieb tahls unter Annahme mildernder Umstände zu 5 Monaten Ge sänguiß verurtheilt. II. Der Dachdecker Karl Emil Albrecht aus Meerane hatte am 10 October d. I., als er im Austrage seines Meisters aus dem Dache eines hiesigen Haufe» mit dem Bestreichen der Dachpappe bescdäsiigl war, der ihn, vom M ister erlheilien Warnung zuwider den Theer- oien im brennende» Zustande aus der ArbeilSstäile, all» aus dem Dach« stehen lasten, dadurch aber herdeigesührt, daß die Theer- maste durch de» Luftzug übcrgelausen war und sich der Dactpappe in einem Umfange von etwa 80 qm mugetheilt und die obere Schicht der Pappe angekohlt, also unbrauchbar gemach, halte. Der Angeklagte würbe daher ivegeu sahrlässiger Brandstiftung z» 2 Wochen Gcsängniß verurtheilt. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichts-Direktor Sieber (Prnsid ), Laudgerichts-Räthen Sachße, Melich, Adam und Prof. vr. Bntdiag; die Anklage sühite Herr StaatsonwattschaslS Astestor vr. Dürbig. Von der vierten Slroskammer des hiesige» köuigl. Landge richts wurde 1) der Geich» rsührer Kail Fe dinand Thuselt auS Göhrenz wegen sahrläisige, Körperverletzung zu 2 Wochen Gkjäugmß verurtheill. 2) der Gutsbesitzer Friedrich Traugoil Pöhnert a»S Markraostädt von der Anklage der fahrlässigen Körperverletzung frei gesprochen. f Plauen» 7. December. Ja dem Proceß gegen den Nestau rateur, jetzigen Handarbeiter Friedrich Otto Malz ans Oberneumark, früher in Unterhainsdors. wegea Tödtung und Köprrverlevung durch Fahrlässigkeit und Vergehens gegen 8 14 verbunden mit 8 1-' unter 1 deS Gesetzes vom 14. Mai 1873, den Verkehr imt Nahrung». und Genußniittelu und Verbrauchsgeg-nsländen betreffend, wurde heute Abend in der 6. Stunde das Unheil gesprochen. Die kömgl. StaatS- anwalijchnit sühNe vorher aus. daß der Angeklagte seine Pflicht in gröblicher Weise vernachlässigt hat und daß der Fall Rücksicht aus die vielen Todessäll , mindestens 25 oder 26. und die viele» Ec- kraiikungsiälle, über 100, welche durch de» Angeklagte» verursacht worden sind, keine allzu milde Ahndung verdient. Die Brrthcidiguug, alle Momente, welche geeignet waren, den Angeklagien zu entlasten, geschickt zusammkntastead und klar vor Augen führend und seinen Defendenten als das Opfer eines unglücklichen ZnsalleS hiastellend, vlaidirte sür Freisprechung des Angeklagten, bezw. darum, daß dem selben nur eine milde Slrase zu The,l werde. Am Schluffe seiner Rede wieS der Verteidiger daraus hin. daß der «»geklagte selbst M Woche» lang an der Triedmofe erkrankt war and daß derselbe später seine Frau und sein ganze« Vermögen verloren hat. Der Angeklagte wurde zu einem Jahr und drei Mo nalea Gr- sängniß verurtheilt. Vom Gerichisdos wurde angenommen, daß nur eine einheitliche Sirasihat vorlirgt. bei der «usnicstung der Höh« der Strale der Umstand in Berücksichtigung gezogen, daß der Umfang der Rechtsverletzung eia sehr bedeuiender war. zu Gunsten des Angeklagten wurde der Umstand in Erwägung genommen, d> ß zur Zeit der That eine obligatorische Trichinenschau »och „ich! cin- gesührt war. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) V. Leipzig, 6. December. (Um 10 Pfennige.) Der DrechSlergeselle Wilhelm Paul RSprich aus Halle a S. war als Schaffner bei der Leipziger Pserdcbabn ang.stcllt und halte als solcher im Aufirage der Verwaltung die F hrgelder vo» den Gästen in Enipfanq zu oebmen. Am 26. Apul d. I hatte er von einem Fahrgaste 10 erhallen, ihm aber dafür nicht einen Fahr, schein von seinem Blocke gegeben, sondern einen anderen schon ge. brauchten, de» ein früherer Pastagier im Wogen sortgeworsen hatte. R. hatte erwartet, der Eontrolenr werde jetzt gerade nicht kommen, aber er erschien doch und entdeckie die Unregelmäßigkeit. Die Folge davon war, daß R. entlasten und wegen Ualerschlagnng von 10 ^ d e ihm anverlraul tvareu. unter Anklage gestellt wnrde. In der oni 20. Juli vor dem hiesigen Landgerichte stallgchablen Verhand lung gab er an, er habe am Tage vorher aus Versehen ein Billct zuviel vo» se nrm Blocke abgerissen und habe dasselbe, uin nicht die 10 aus seiner eigene» Tasche bezahlen zu müsse», verwenden wollen, da eS aber inzwischen zerknittert worden sei, habe er dafür ei» anderes, schon benutztes veiwendet. Seiner Meinung nach ist die Gesellschaft durch ihn nicht benochlheiligt, denn sie hat soviel Mal 10 ^ von ihm erhalten, als er Blllels vom Blocke sür ebenso viel Fahrgäste abgerissen hatte. Das Gericht glaubte ihm dies Alles, nahm aber doch Unterschlagung an und vernrtheilte ihn zu 1 Tag Gesängniß, wobei als mildernd i» Betracht gezogen wurde, daß der Jrrlhuni des Angeklagte«, er habe geglaubt, die Gesellschaft erleide keinen Schaden, ein begreiflicher sei. Im Uriheile wurde »och hervo,gehoben. daß die That des Angeklagten sich weder als Betrug, noch als Untreue charakierisire. — Die vom Angeklagien gegen dieses Unheil eingelegte Revision, welche dieser Tage vor dem 3. Strafsenat des Reichsgerichts zur Verhandlung kam, rügte irrige Aiiiiohme des Ihatbestaudcs der Unterschlagung. Der Reichsanwalt befürwortete die Revision und bemerkte, daß das Gericht aus dem Wege der Construciio» eines strafbaren Thalbestandes, de» es mit großer Gelehrsamkeit im Unheil eingeschlagcn habe, eigentlich hätte zur Freisprechung gelangen müssen. Eine Unterschlagung liege nicht vor, eher könnte man einen versuchte» Betrug annehnien, denn die Gesellschaft sollte in den irrigen Glauben versetzt werden, daß an diesem Tage ei» 10-Ps -Billet weniger verkauft sei, als es wirklich der Fall war. Der Fahrgast sei aber insoseru getäuscht, als er glaubte, ec erwerbe eine» giliigen Fahrschein und damit das Recht der Benutzung der Bahn für eine bestimmte Strecke. Bollendet sei aber dieser Betrug »och nicht gewesen, denn in Folge des Dazwischen« «retenS des Coniroleurs sei der Angeklagte veranlaßt worden, dem Fahrgaste sür die gezahlten 10 einen gütige» Schein zu gebe». Zu einer Compensat o» der Mehreinnahme im Verhältnis zu dem vom Blocke abgerissenen BilletS am 26. April zu der Minderein »ahme am Tage vorher sei eine rechtliche Grundlage nicht vorhanden. Am 25. April habe R. einen Verlust gehabt, de» zu tragen er ver tragsgemäß verpflichtet war. und a», 26 April habe er eine» Ge winn mache» wollen, aus den er keine» Anspruch batte. — Dem Anträge des Reichsanwalts entsprechend, hob das Reichsgericht daS Unheil liebst den lbatiächlichen Feststellungen aus und verwies die Cache zur abermaligen Verhandlung an das Landgerichl Dresden zurück. V. Leipzig, 6. December. (DaS Eisenbahnunglück in Metlenheim.) Am 4. Januar d. I. sollie aus der hessischen Ludwigsbahu der Güterzug 410 um 5 Uhr 28 Minute» früh von Mainz nach Worms adsahren. Aus dieser Strecke, welche zweigleisig ist, hatte er dem Zuge 403 zu begegnen. Der Locomolivsiihrer Heinrich Schuhmacher aus Kassel, welcher den Zug 4i0 leitete, fuhr j doch nicht fahrplanmäßig, sondern 2 Minute» zu srüb ab, fuhr mit Genehmigung des Stationsvorstehers in Alsheim durch, ohne anzubalien. und beschleunigte das Fahrten,»» jo sehr, daß er ciwa 20 Miiiiiicn zu früh vor Melleiiheim aukam. In Mettenhcin, lag nun der Zug 403 aus drmsetbe» Gleise, aus dem der Zug 4lO ihn, enigegciikai» und sollie eben über ein Rangirqleis au de» anderen rechten Strang übergesührt werden, als Schuh mache, mit seine», Zuge in jenen hineinsuhr, wobei 17 Wagen belcvädigt wurden und de, Führer des Zuges 403 eine Gehirn erschütterung erlitt. Schuhmacher (sowie zwei andere jetzt »ich« mehr in Betracht kommende Beamte) wurde am 6. Juli vom Landgerichte Mainz wegen Eiscnbahngesahrduuq vc, urihcilt. Allerdings halte er daS Haltesignal wegen starke» Nebels nicht gesehen (die bei Nebel anzuwcizjiendcn Platzpatrone» als WnrnuiigSzeichea sollen in MeitenI»«,«, nicht in Gebrauch sein), aber da» Gericht erblickte die Fahrlässigkeit des Angeklagten darin, daß er rrglemrnISwldrig zu srnh in Metlenheim ankan, und nicht !o langsam eiiisuhr, daß er den Zug ans eine sehr kurz« Strecke hätte stellen könne», da er sich sagt» muß'«, daß der Zug 403, dem er noch nicht begegnet war, noch aus der Station liege. — Die Revision des Schuhmacher. vertreten durch Rechtsanwalt l)r. Scherer von hier, suchte nachzutvcisc», daß die Schuld an dem Unglück nicht den Angeklagtcn treffe, sondern die unhaltbaren Zustände aus jener Bau»; wenn Platzoatroiie» benutzt Ivären, Io hätte nach Ansicht der Revision das Unglück nicht statlsinden könne». — Das Reichsgericht (l Strafsenat) v rwars jedoch die Revision als unbegründet, da der causale Zusammenhang genügend sestgestcllt sei. den unbeleuchteten Hausflur betreten halte, wurde eS von einem Manne angesprocheo, welcher eS ersuchte, ihm 10 zu Scblasgeld zu schenke». Da« Märchen erwiderte, c- hätte kein Geld bei sich und drehte dem Manne den Rücken zu. ')a warf «hm der Fremde plötzlich hinterrücks eincn Strick um den Hals und suchte c« zu erwürgen. Das Mädchen stieß einige Hilferufe auS und fiel dann ohnmächtig zur Erde. Bei liinäherung anderer Personen entfloh der Mann. Dem Mädchen war der Strick fest um den HalS geschlungen. Mau brachte die Bewußtlose in ihr Zimmer, wo sie sich nach einiger Zeit wieder erholte. Sie gab an. daß der Verbrecher ein Mensch von großer Figur sei, einen dunklen Schnurrbart trage und mit Ueberzicher und Mütze bekleidet gewesen sei. Erst vor kurzer Zeit ist in Spandau ein ähnlicher «„schlag gegen eine weibliche Person verübt worden. Aus Elberfeld, 6. December, meldet die „Frankfurter Zeitung". In Rentscheid-Hasten, einer Nebcnstalien der bekannten Industriestadt Remscheid, wurde der Bermaltcr ver dortigen Poststelle, Postmeister Wilckc, heule früh in ver Nähe seiner Wohnung lovt aus gefunden. Ob Mord oder Selbstmord vorüegt. ist noch nicht aufgeklärt. München, 6. December. Zu Ehren Petteukoser's veranstalteten gestern Abend die Studenten Münchens eine» großen Fackelzug. Der Jubilar hielt beim Empfange otgente Ansprache: „Meine Herren, liebe akademische M>t- brüdcr! Sie feiern meinen 70. Geburtstag Es ist schön und wohllhuend, wcnn die Jugend Vaö Alter ehrt. Mögen Sic auch zu dem glücklichen Ziele gelange» wie ich. Ich gebe Ihnen meinen väterlichen Segen aus die verschiedenen Wege, die Sie zu durchwandern habe», ich wünsche Ihnen hierzu von Herzen Glück. Bei dieser feierlichen Gelegenheit will ich nicht verschweige», was mich sicher auf meine Bahn gefühlt hat: Arbeit und Unverdrostenheit. Begeisterung sür ideale Zwecke waren meine Leitsterne. Blicken auch Sie in unserer materialistischen Zeit aus diese Gestirne, die Sie aus sichere Bahnen führe» werde». Ich habe auch zu den Söhnen der ^Ima MLtoi l.uckuvico-kluximiliann einst als Sluvent gekört und gehöre ihr jetzt als Lehrer an. Ich ruse daher au» vollem Herzen: Die Münchener Studentenschaft lebe hoch, hoch, hoch!" --- Die in russischen Angelegenheiten häusig gut unter- ricklcle rnstensreundlicke .Pall Mall Gazette" ersähet, daß Gras Ignaliew liebst Familie anfangs nächsten Jahre» zu längerem Aufenthalt in London e,»tressen wird. Al» Grund der Reise wird ein LicbeShandcl eines Mitgliedes der Familie dcS Grasen angegeben. V ermisch tes. ---- Bon einem gefährlichen Anschlag gegen ei Dienstmädchen macht ver „Anzeiger für da» Havelland auS Spandau MiNheilung. Al» dort in einem Hause der Brückenstraße an einem der letzten Ab-nve daS Tienstmädche» emeS Postbeamten gegen 9>/r Uhr sich mit dem Waffereimcr nach dem Brunne» aus dem -Hose begeben wollte und eben Lericht «der tzrr Frequenz in« Aivl sür männliche Lbdachloje. Tdaistcaße Ne. 28. In der Heit vom 1. Deckmbkr bis December Nacht vom Vorqe- sprochen Aukgt- nonnncn Zurml qewteien 1. Der. zum 2. Der 4» 49 — 2. » «3. - 60 — 3. » - 4. « , » . « . 45 43 2 4. « » s». » ..... 38 37 » 47 46 1 6. » -7. - »»».. 48 47 1 7. « » 8. » ..... 52 51 1 339 333 K Lericht über »ie Frequenz im Asnl für merblichr vtzdachlase. Ariedrichstraße Nr. 17. In der Zeit vom Borge- sprochen Äusqk- nommen Zurück- gewusen 1. bis 30. November 78 74 4 Monatsbericht deS Vereins zur Derhütung der S-anSbrttelei Im Monat November wurden unterstützt mit Gelb Speise- Brod- Marke» >000 Personen 147 268 268 Beitrittserklärungen nimmt jederzeit entgegen der BcreinS- cassirer Herr Pros. vr. Howard. Felirstraße 2 kuppen und PupM-Artiktl Weihnachts-Ausstellung von Alle Arten ZMchli IN reichster Auswahl. GmmslhkLtntzkli. Wem gkgkiiiiber dem Aaschmarkt, einfachster bis feinster Ausführung. A» dem bkvorstehtide» Weth«acht»fest empfehle ich meinen mit dem morgende« Tsze degnmendeu in welche« ich mei» großes Lager vo« Kimdereoufeelio« ganz dedeuteud H ui»tvr LS! «dgebe. Al« -o«z besonder« sich zu Geschenke« eignend, empfehle: ffeiue weiße Mßmtelche«, wattirte Vtaatelcke«. Lragemäntel, Tragekleider, Laafkletder, Jahrkleider, Jüpchen, Latsche», Mädcheakletder, Hk«abe« Ä»rßge, Mäntel für Hkuabe» «ad Mädchen, sowie Kopf« dedeekmrge« in «einen guten Onolitilte» >«d sehr preitwerth. Die wenige« noch ädrig gebliebene« feiwe» Wiener Ikaadea« »b Mähchewhüte, »« be»U z« ränmen, z» jede« Preise. Soethestraße -tr. »
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