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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-11
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1888
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halt»«- mit »KM» vorzü,lich gewähltem Programm, welche- auch in der «restlichsten Weise duntgeführt wurde. Unter den einzelnen Numniern Heden wir besonders hervor ein Terzett, „Nach'gesang" betitelt, von Max Albert, dem begabteste» und leider zu srub v.-r- jchicdeuea Meister im Zitherspiel, welches bei allen technischen Schwierigkeiten so vorzüglich durckaesühr« wurde, daß dasselbe ä» cspa gespielt werden mußte, wie nicht minder „Lu Malinconio", vom gleichen Tonsetzer sitr eine Zither componirt; al-daan aber halten wir Gelegenheit in einem Adagio von Spobr, welches durch Herrn R. Jentzich. M lglied der Leipziger Theatercapelle, z» Gebär gebeucht murdi, sowie in dem kurzen, aber allerliebste» „O'^beills" vo» Franz Schubert einen nicht zu unterschätzenden Künstler aus der Violine zu bewundern^ das gebundene, sein »üancirte Spiel, die außerordentliche Fingerfertigkeit erwarben ihm gerechten und rauschenden Beitall. To,„Positionen vo» Rudiqier. wie „der Tag des Herrn", „Immortelle" von Kniepp, „WaldeSrau'chru" vo» Luch ec. rc. wechselten mit einander ab, so daß im Ganzen recht WoijlgeluagencS dargebotea wurde. -- Die Bildung eines Kircheagesangverrin» für die evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsens ist aus einer kürzlich in Chemnitz abgehobenen Zusammenkuast von Geistlichen, Cantoren, Organisten und LeUrern endgiltig beschlossen worben. Als Zweck diese- Verein- wird die Förderung und Hebung des Gemeindegcsangs angeftrebt. En Ausschuß, welchem aus I-Ler Kreishauptniaunschast je ein Geistlicher, ein iantor, ein Organist und ein Lehrer augehört, wurde beauftragt, Verein-, iatzungeu auszuacbeiien und einer künftigen B rjammlung über die vom Verein zunächst zu Ihuenden Schritte Vorschläge zu mache«. Es ist zu wünschen, daß Alle, welche von Amtswegen mit dem Gtmrindekiichengksang sich zu befassen haben, die Mitgliedschaft bei dem Verein erwerben und so dem Wirken des Vereins eia möglichst weites Feld eröffnen. * In Berlin giebt eS (wie die „Sächsische Landeszeiiuag" richtig bemerkt) nicht nur e i n e a W a g n e r v e r e i n. sondern, ganz abgesehen von Vereinen, die sich nur nebenbei mit Wagner belasse», drei wirk liche Wagnerver,ine: l)der Berlin.PotSdamerRichardWagner- Verein. Er besteht zum größten Theil aus Mitgliedern, die den höchsten Kreisen angehören. Ec ist in erster Linie ein Verein, welcher in pekuniär er Hinsicht sitr Bayreuth wichlig ist und bat letzt die Ccniralleitung deS Allgemeinen Richard Wagner-VereinS '» den Händen; 2) der (große) Berliner Verein. Er ist haupt sächlich Conceu-Verein. Unter seinen Mitgliedern sind auch liberale El-mente, auch Juden. Die Mitglieder wollen fetzt auch zugleich Mitglieder des Allgemeinen Richard Wagner-VereinS sein — früher bestand dafür kein Zwang; 3) der Akademische Richaid Wagner- Bercin. Er bezweckt, da- Berstäadniß R. Wagner's durch Studien seiner Schriften und Werke zu erweitern, wirkt also meist nach „inen. Er ist streng bayreuthitch, wie der erstangeiuhrte Verein. Außerdem giebt es aber noch andere Zweig-Bereiue des Allgemeinen Richard Wagner-VereinS, dem jetzt Nr. 1, 2 und 3 officiell augehöreu. 88 Musikpslege »» Konstantinopel. Herr Paul Lange. Musiklchrer und Dirigent der Musikgesellschaft „Teutonia" in Konftantinopel, der sich seit einigen Jahren die Pflege deutscher »nd klassischer Musik in der türkifchen Hauptstadt besonders an- gelegen sein läßt, beabsichtigt in dieser Saison drei große ge ist. liche Musik.Ausführungen zu veranstalten. Ja einer der. selben soll u. A. Ruth. Biblische Scenen sür Soli, Thor und Orchester, componirt von L. A. Le Beau, Op. 27, zu Gebär kommen. Außerdem will er es mit der Bildung eines großen deutschen MännerchoreS durch Bereinigung mehrer kleiner Männer- chöre wagen, welcher u. A. „Die Wüste" von David und „Normannen zug" vo» M. Bruch vorsühren soll. Endlich gedenkt Herr Lange Philharmonische Concerte sür großes Orchester einzuführeu. Literatur. Skizzen und Studien sür Flöte und Clavier von K. Goepsart. Op. 25. Zweites Hest. Werner'S Musik- Verlag. Weimar. — Am meisten Elüdenhastes und somit am besten dem Titel Entsprechendes bietet Nr. V schon äußerlich insosern, als hier am Schluß der Seite der Fortgang des anfangs ausgestellten 2>ac>igeu Motivs durch die noch restirenden Tonarten 8, n A, tis ki», k 8, sw Oi», eis (6i») Oes, d L. es 8», e 6 lediglich durch rc. auqezeiqt ist. Um Vieles interessanter gestaltet sich Nr. IV besonders im zweiten Theile (O äur, bei der Wiederholung küur) und Nr. VII, in welchem ein ÜacligeS, ties empfundenes „Andante swehmüthig klagend)" sdreimal durch «in ebenso 'oft verschieden gestaltetes con- trastirendes Allegro abgelöst wird, wodurch das Ganze immerhin t»S zu einem gewissen Grabe wenigstens den Charakter der Rondo, form erhalten hat. Zeigten aber diele drei Nummern im Grunde nur allzudeutlich die Signatur des Skizzen- und Studienhasten. so weist dagegen Nr. VI (Adagio kcknr. '/.) gerade in dieser Hinsicht eiiiril um so bemerkenSwertheren Unterschied aus, als diese Com- posilion in ihrer schmucklosen Einfachheit etwas von dem ernsten Geist» athmet, wie er aus den bekannten Largofätzen und Airs von Händel und Bach zu uns spricht. Daß aber jämmtliche Studien ein dankbares Hebung«, und Bortragsmaterial enthalten, erhellt schon auS dem Umstande, daß dieses Opus dem „Grobherzoglich Sächsischen Kommcroiltuosen Herrn Theodor Winkler ver- ehruugSvoll gewidmet" ist. Berichtigung. In dem Berichte über das Toucert des Erz. gebirgs-ZweigvereinS. welches Donnerstag, den 6. December, im Trietjchler'scheu Saale stattsand, muß es Malz statt Melz und Bcriot's 9. Biolinconcert statt Berlioz heißen. Ferne,: hatte die Begleitung der Violiv» unb GesangSvorträgc Herr Musikvillctor Nestler bereitwilligst übernommen. Der Cellist Herr Nestler zr. ist Schüler des Herrn Aljred Pester. Großfeuer in Reudnitz. * Um 5 Uhr 53 Minuten traf am Sonntag Nachmittag I >>» hiesigen Feuerwehr-Hauplbepot auS der Dainpsbuch-1 Kinderei von H. Sperling. Reudnitz, Eilenburger Straße 5, die direcle telegraphische Meldung ein. daß im Etabllsscment Großleuer ausgebrochen sei. Mit Rücksicht aus die nabe siäklische Grenze und aus daS benachbarte IohanniS- bospilal wurde sofort Danipsspritze und Tender nach dem Orte derGcsahrdirigirt. Be» ihrer Ankunft, welche kurz nach Eintreffen der Gemeindeskuenvehr zu Reudnitz, also von auSwärl» zuerst, geschah, standen sämmtliche Etagen des Fabrikgebäudes bereits in vollen Flammen. Bei dem heftig wehende» Westwind lag die Gefahr nabe, daß der Brand eine weitere Ausdehnung erhalle, eine Befürchtung, die an Wahrscheinlichkeit gewann, als sowohl die Balkenlage der zweiten Etage eines Neubaues der Firma als auch daS Baugerüst in Flammen geriethrn. Um die Uebertragunz deS Feuer- zu vermeiden, ging die Leip ziger Berussseuerwebr von Osten her gegen die Brandstätte vor und deckte die bedrohten Gebäude der Umgebung. Bon Westen griff die Gemeinkescueiwehr von Reudnitz an. Die Leipziger Berussseuerwebr arbeitete sofort mit 2 Strahlen. Da bei der herrschenden starken Windströmung sich die Gefahr ver mehrte. so wurden von ihrer Leitung aus weitere Mannschaften nach der Brandstelle beordert, zumal die Mannschaften anderer Feuerwehren noch nicht eingetroffen waren. Rasch erschien sodann die herdcigcrusene Verstärkung und zugleich auchdie Orlüseuerm'hren von Anger-Crottendorf, BolkmarSdors» Nru- schönesetd, Neustadl :c. Der Neubau wurde vollständig gedeckt, während da» Fabrikgebäude mit Ausnahme der Comptoirräume vollständig ausvrannte; das Feuer fand volle Nahrung in den starken Materialvorrätben bcS Etablissements und verbreitete sich mit größter Schnelligkeit in den Maschinenfetten weiter, so daß an eine Rettung des Inhalts dieser Raume nicht gedacht werden konnte. Bon anderer Seite erhalten wir noch folgenden Bericht: Zum Brand ver S perling'schc» Dampsbuchbin- derei theil-n wir noch mit, daß dieselbe bi- aus den durch eine Brandmauer getrennten Theil der Comptoirräumlich- keilen vollständig eingeäscherl und nur die nackten Umfassung», mauern oe» umfangreichen Gebäude» stehen geblieben sind. Bi» Nachmittag 2 Ubr war da» Arbeitspersonal in der Fabrik vollzählig beschäftigt gewesen unv dann noch b>« 4 Uhr einzeln darin gearbeitet worden Kurz vor 5 Uhr brach da» Feuer in erster Elage aus und verbreitete sich mil so rapider Schnelligkeit, baß bei Ankunft der ersten Danipsspritze bereit» alle- in Hellen Klammen stand und schon da» Dach emgr- brochcn war. An Rettung des Gebäude« war also nicht zu denken unv man mußte mir daraus bedacht sein, umliegende Ba'l.ickkeiten zu schützen und den Brand selbst zu localisiren Bon einem gegenüberliegenden Neubau waren bereit« die Köpft d« BaUenlage vo» Feuer ergriff« a«r»m. E« arbeiteten unau«gefetzt die Dampfspritzeu an Bewältigung deS Brandes, während die zahlreich erschienenen Spritze» der n»iliegenden Ortschaften zumeist die Beschützung der Neben- baulichkeiten zur Ausgabe hatten. Etwa »/,7 Uhr Abend» war da» Feuer in der Hauptsache unterdrückt, zu dem sich trotz de» ziemlich heftigen Regen« eine nach Tausenden zählende Menschenmenge eingesuiiben hatte, lieber die E»t- stehungSursache deS Brandeü erfahre» wir, daß dasselbe von zwei dort beschäftigten ArbeitSburschcn, welche nach Ver Arbeit, etwa um 4 Uhr. noch einmal durch den Arbeitsraum deS Maschinisten gegangen waren, und deren einer derselbe eine Gasflamme unbesngter Weise angezündet, daS dazu be nutzte Stück Papier aber brennend hingcworf'en und dadurch die dort liegenden Papierspäne, Putzwolle und dergleichen entzündet hatte, veranlaßt worden sein soll. Der betreffende Arbcitsbursche, Namen» Holzhausen, ist bereits verhaftet. Verein für Volkswohl. * Leipzig, 10. December. Am gestrigen Beremsabend, der mtt dem Gelange des Scknibert'ichen Liedes „Der Wanderer", ge> jungen von einem Freunde deS Vereins, eröffnet wurde, hielt Herr Reaiichiil-Oberlehrer Or. Siinroth einen Vortrag über seine Reise nach den Azoren. In iesftlnder Weise schilderte derselbe zuuächsi die Erlebnisse und Beobachtungen während der Uebersadrt, von Hamburg ab durch den Canal, um Cap Fiaislcrre bi« »ach lenen Inseln, dann den «igenarngeu Eindruck, den der Anblick der Inseln aus den Reisenden bei seiner Ankunft hervorbriugt und schließlich die Boden- und GebirgSverhältnisse, die Thier- und Pflanzeuwell, sowie die Bewohner und deren Lebensweise Vou den Azoren, die sich in 3 Gruppen iheileu, behandelie Herr vr. Simroth in eia- gehender Weise die erste Gruppe und hiervon wieder die Inseln Santa Maria, San Miguel. Pico »nd Terceira BelonderS wurde die eigenartige GebirgSwelt. meist steil auisteigende mächtige Berge, die vulkanischen Ursprung» sind uud »um Theil er- loichene, zum Theil noch ihäiige Krater zeige». geschildert. Die Pstanzenwell ist eine überaus üppige und alle in den verschiedensten tropischen Länder» vorkommende Früchte gedeihen aus de» Azoren, weil das Klima aus denselben ein überaus günstige- ist, da der heißeste Sommertag höchstens so warm, wie bei uns, und die Temperatur de- WinterS gleich der unseres Frühjahrs zu Anfang Mai ist. Nachtfröste kommen selten und nur ia den höher gelegenen Gcdirgsregionen vor. Lästig wird daS Klima durch die Unsumme der in der Lust enthaltenen Feuchtigkeit. Fesselnd war die Schil derung deS großartigen Landjchastsbildes, das sich, von dem Gipset der Berge gesehen, dem Beschauer bietet. Ebenso interessant war die Schilderung der Bewohner und deren Lebensweise. Herr Or. Simrotb erleichterte seinen Zuhörern seine Ausführungen durch Darbietung einer reichen Sammlung von Photographien und Skizzen, aus welchen Londschasten, Pflanzen- und Bamngruppen, Gebäude und Typen der Einwohner dargestellt waren. Lebhailer Beifall am Schlüsse d-s Vortrags zeigte den lebhaften Aniheil, welchen die An wesenden demselben entgegengebracht hatten. Gleichen Beisoll erntete der Eingangs gedachte Säuger, der zum Schluffe »och durch den Vortrag der zwei Lieder von Schubert „Am Meer" uud „Des Märchens Klage" die Anwesende» erstellte. Nach Erledigung de« FragckasteuS durch Herrn Or. Beer dankte Herr Or. Geniel den Vortragenden in herzlichen Woriea und theilte noch mit, daß am nächsten Sonntag Herr Projesjor Or Schreiber den zweiten seiner in Aussicht ge stellten Borträge halten werde. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht IV. Strafkammer. Am Nachmittage deS 18. September v. I. suhr der Gutsbesitzer Friedrich Traugoti Pöhnert auS Markranstädt mit seinem Geschirre in der Nähe der genannte» Siadl einen Feldweg an der Thüringer Bahn entlang. An einer adichujsigeu Stelle spielten mehrere Kinder und darunier auch der dreijährige Max S. Während die andern Knaben bei Ankunst deS Geschirres rasch zur Seile liesen, blieb der kleine S. noch etwas zurück und wurde, als er den andern nach- laujen wollte, vom Geschirre überfahren, so daß er einen Armdruch erlitt. Dem obengenannte» Geichirrjührer wurde nun zur Last gelegt, durch Fohrtälsigkeit die Körperverletzung herdeigesührt uud sich »ach 8. 230,2 de« R.-Str.-G.-B. strasbar gemacht zu haben. Nach dem Ergebnisse der Hauplverhaublung vermochte indessen da» Gericht nicht zur Ueberzeugung vo» der Schuld Pöhneri'S zu ge» lange». Er wurde ftngesielli, daß derselbe vorschristsmäßig aus der linken Seite neben dem Geschirre hergegaugeir war und den Knaben gor nicht sogleich hatte scheu käunen, daß er aber, alS er desselben ansichtig geworden, sofort Alles getdau hatte, um das Geschirr zum Stillstand zu bringen, allein zu spät, denn da- Pferd hatte den Knaben bereits uiilgerijsen. Unter solchen Umständen be- schloß das Gericht die Freisprecyung Pöhnerl's von der erhobenen Anklage und legte die Kosten der Staatscasse aus. Der Gerichtshof bestand auS den Herren Landgerichlsdirector Bartsch (Präsib.), Lanbgerichts-Räthen Bielitz, Adam, von Sommer- lall »nd Assessor Bolkmau»; die Anklage führte Herr Staatsanwalt Or. Lange. Ein nettes Bürschchen ist der IHäbrige Handlungslehrling Her mann W . welcher ,üngst wegen gefährlicher Körperverletzung unter Anklage stand. W hatte in der Nacht deS 16. September d. I. mit einigen seiner Freunde ein öffentliches Haus besuch» und dort lustig drauflos gelebt. Schließlich gerietd er ober mit der Frau deS HauleS iu Streit, bei dem er al-bald de» Kürzeren zog, denn die übrigen amveseoven Damen ergriffen die Partei der Frau, uud ein robustes Frauenzimmer nahm den jungen Herr» beim Kragen, um ihn an die Lust zu bejürbern. Dieser schlug indessen tüchtig mit seinem Spozierstock zu. als sich mit einem Male die Röhre des Stockes löge und ein Stile« zum Vorschein kam. Es war nämlich ei» so- genannter Stockdegen. W. versetzte dem Frauenzimmer hiernach mn der blauten Klinge noch e>u paar Hiebe und brachte ihr dadurch an Kops «nd Arme» einige blutende Verletzungen bei. Nunmehr wurde er arreiirt uud ihm gleichzeitig das gefähr liche Spielzeug abgcnomme». W. hatte sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung, HaussriedcnsbrnchS unv unberechtigter Führung von Waffen zu veraaiworten. Die Verhandlung selbst würbe während der Vernehmung ver Besitzerin des Hause- nickt öffentlich gejührt. Im Gange der Beweisaufnahme qualificirteu sich W.'S Stiaithalen mehr als ein sogenannter loser Streich und der GerichtShos ließ auch das Delict „HauSsnedensbruch" fallen, billig,- dem Angeklagten mit Rücksicht aus seine Jugend auch mildernde Umsiänoe zu und verurlheilie ihn zu 180 Mark Geldstrafe, evenl. 30 Tagen iBesängaiß. I — Bon der dritten Strafkammer de» hiesigen königl. Land- I gerichls wurden veruriheilt: 1) die Dienstmagd Anna Laura I Ra big auS Limbach wegen Diebstahls rc. zu t Jahre 9 Monaten Zuchthaus; 2) die verehelichte Johanne Auguste Probst aus Arn- I stabt wegen Diebstahls zu 6 Monaten; 3) der Taveziererqehilse I Carl Christian Ktessel hier wegen Psandhinterziehung zu 1 Woche; I 4) der Diensiknecht Franz Mende aus Schönbrunn wegen Dieb- l stahls zu 4 Monaten; 5) die Dleastmagd Marie Koich a»S Altstadt I wegen Diebstahls zu 4 Monaten; 6) Eduard Leopold Martin Rau- Iwols aus Stenz wegen Betrug» rc. zu 2 Jahren 6 Monate, l Gesängniß. Nachtrag. s * Leipzig, 10. December. Wie wir schon gestern kurz 1 mitgrtheilt baden, fand letzten Sonntag Bormiitag 11 Uhr i im hiesigen Rathhause eine Sitzung von Abgeordneten der jenigen deutsche» Städte statt, die sich 1863 zur Errichtung eine» Denkmals der Leipziger Völkerschlacht ver einigt hatten unv die neuerdings aus eine von der Stadt Leipzig gegebene Anregung bin den beinahe in Vcrgesftndcit geratbenen Pian lhalkräjtig wieder ausgenommen haben. Von den 19 Städten, die den am 19. Octobcr d. I. veröffent lichten Ausruj unterzeichnet haben, wäre» 7 vertreten: Augs burg. Berlin (in unserm vorläufigen Bericht zu unserm Bedauern überganqen), Dresden, Leipzig. Oldenburg, Weimar und Wien. Von Augsburg war Herr Oberbürgermeister Or. von Fischer gekommen, au» Berlin waren Herr Geheimer Med-Rath Pros Virchow und Herr Geb RegierungSrath Stadtrath Schreiner erschienen, von Dresden war der StadtverorknrtenvorsteberHcrrAmtSrichkerDü risch da (Herr Oberbürgermeister Slübei. der sein Erscheinen gieichiallS zugesaqt hatte, war in letzter Stunde noch verhindert worden), aus Oldenburg und Weimar waren die Herren Oberbürger meister v Schrenck unv Pa bst anwesend. Wien hatte zwei Gemrinderalh-, Herrn Bauralb Architekt S treit und Herrn Hos- und GerichtSabvokat vr. Haiadl, gesandt, Leipzig war durch seine beiden Bürgermeister, Len Stadtverordneten- Vorsteher und einige weitere Mitglieder de« hiesigen OrtScomitbS vertreten. Nachdem Herr Oberbürgermeiner Or. Georg» die von auswärts erschienenen Herren herzlich begrüßt und ihnen für ihr Erscheinen gedankt hatte, aah er zunächst eine» Rückblick aus den Verlaus der Deiikinal-angelegenbeir seil 1863 und «ine Darlegung ihre« gegenwärtige» Stande-. Die darauffolgenden Verhandlungen, bei denen der Genannte zum Vorsitzenden de» Ausschusses erwählt wurde, und an denen sich, dem Zwecke der Versamm lung entsprechend, in erster Linie die auswärtigen Herren be- rheltiglen. betreffen namentlich die Frage, in welcher Weise die Mittel sür daS Denkmal ausgebracht werden sollen. Nach längerer Aussprache wurde beschlossen, sich an eine größere Anzahl von deutschen Städten. deren Auswahl den Leipziger Mitgliedern überlassen bleiben soll, mil der Bitte zu wende». OrtScomilö» zur Beranstalkung freiwilliger Sammlungen zu bilden. Die Verlreler Wiens wurden gebeten, sich Mil Brünn und Grar. den beiden öster reichischen Mitunlerzeicbnern des Ausrufs, inS Vernehme» zu setzen unb gemeinschaftlich mit diesen die Sammlung in Oesterreich in der ihnen am zweckmäßigsten erscheinenden Weise und Ausdehnung inS Werk zu setzen Nur kurz wurde am Schluffe ver Verhandlungen noch die Frage über die Gestalt de» Denkmal- und über die Ausschreibung einer etwaigen Eoncnrrenz berührt. Man einigte sich sehr bald darüber, daß dem Denkmal ein vorwiegend architektonischer Charakter zu geben sein werde, unv daß die Frage über eine etwaige Concurren: erst entschieden werden solle, wenn sich der Erfolg deS SammlungswerkeS einigermaßen übersehe» lasse. Nach Beendigung der Verhandlungen unternahmen die auswärtigen Herren in Begleitung von hiesigen Mitgliedern eine AuSsahrt nach dem Schlachlselde. insbesondere auch nach der Slätte de« Grundstein« von 1863, woraus ein gemein schaftliche» Mahl die Theilnrhmer der Sitzung und einige sonstige Mitglieder deS Rathe» im Harmoniegebäuve vereinigte. * Leipzig, 10. December. In beutiger Sitzung wurde auch vom KreisauSscbusse die Einbezirkuna der biS- berigen Vorortsgemeinden ReudniyuubAnger-Crotten- dors in den Stadtbezirk Leipzig debaltelo? und ohne Widerspruch einstimmig genehmigt. Auch hier wurde anerkannt, daß die seitens de/ Stadt Leipzig ausgestellten Vereinbarungen sür die anzusckließenden Gemeinden äußerst vvrtheildasle sind. Mit der Genehmigung de» königlichen Ministerium» des Innern, welche wobl noch vor Ablaus deS Iabrc« erfolgen dürste, ist die Einverleibung zum wirklichen Abschluß gebracht. * Leipzig, 10 December. Der Rath hat, vorbehältlich der Genehmigung der Stadtverordneten, beschlossen, die alte Filteranlage der Stadtwasserkunst außer Betrieb u setzen, den Boden einzuebncn und wieder auszusorsten. owie daS alte, zur Maschinenanlage gehörige Material zu veräußern. — Wohl die wenigsten unserer Familien, welche sich mit Beiträgen an den Sammlungen zum Besten der alljähr lich wiederkehrendcn WcibnacktSbescheerung sür Kin der hiesiger würdiger Armen betheiligen, haben eine Ahnung von dem gewaltige» Umfang der Anmeldungen solcher Bedürftigen. In diesem Iabre aber tritt der Umstand hinzu, daß gerade eine hervorragende Anzahl von (5 onsirmanden beiderlei Geschlechts mit banger lsehnsucht der Berücksich tigung karrt und daß, um die hier doch einzig und allein in Frage kommenden Bekleidungsgegenstände zu beschaffen, an da« Bescheerungscomitv weit höhere Anforderungen gestellt werden. Im vorigen Jahre war da« Comit« so glücklich, über eine Spende eine» Menschenfreunde« von allein tausend Mark quittiren zu könne», die nalürlich das Sammelwerk wesentlich fördern baff. Möchte daher diese Miltheilung noch recht fruchtbare Wirkung habe», zumal von den an gemeldeten Familie», etwa 1000 an der Zakl mit Uber 3000 Kindern, nach dem bisherigen Verlaus der Sammlung leider nur ein Theil berücksichtigt werden kann. — Man schreibt uns au? dem Bureau veS Stadt theater«: Die sür beute beabsichtigt gewesene Wieder aufführung der Büller'schen Posse: „Leipziger Allerlei" muß um wenige Tage verschoben werde», da Frl. AndeS. welche in der Posse bekanntlich eine Hauptrolle spielt, iu Folge eine« Katarrhs am Austreten verhindert >st. Im Alten Theater wird heute dafür »Der jüngste Lieutenant" gegeben. — Je näher die Weihnachtszeit beranrückt, desto mehr nähern sich auch die umfassenden Vorbereitungen zu den« WeihnachtS-Kindermärchen, welche« die Direktion unseres SladttheaterS alljährlich zur Aufführung bringt, ihrem Abschluß. Emil Pohl'» Märchen „Die sieben Raben" ist es, welche« in diesem Jahre da» Entzücke» der Kleinen und eine hohe Befriedigung der Schaulust Er wachsener bilden dürste. Seit langen Wochen schon sind Cacheure und Dekorateure deS Theaters in vollster Tbätig- keit und in den Maleratelier- und Garderobesälen des Neuen Theater- regen sich viele fleißige Hände, um die zablloscn Requisiten und neuen Kostüme sür „Die sieben Raben", deren erste Ausführung im Lause der nächsten Woche siatt- sinden wird, fertig zu stelle». Da» Weihnachtsmärchen wird, wie man un« mittbeilt, glänzend auSgestattct. » — DaS Gastspiel der Meininger. Nachdem gestern der „Kaufmann von Venedig" zum letzten Male gegeben ist, geht heute. DienStag. „Maria Stuart" zur erstmaligen Aufführung. Die Titelrolle ist eine Hauptleistung der Frau Olga Otto-Lorenz, die Elisabelk wird abwechselnd von Frau Teller und Frl. Wasserburger gespielt. Die übrigen hervorragenderen Rollen sind folgendermaßen besetzt: Kennedy: Frau Be eg; Leicester: Herr Knorr; Mortimer: Herr Bartbel; Bnrleigh: Herr Richard; Paulet: Herr Weiser; Sbrewsbury: Herr Teller; Davison: Herr Arndt; Aubespinc: Herr Kutschera. — Im Krystall-Palast concertirt heute Abend die Wiener Damen-Copelle mit einem Programm, welche» vor zugsweise beliebte sesche Wiener Walzer ausweist, und ist de»- balb auch sür taS heutige Concert die Bezeichnung „Wiener Walzer-Abend" gewählt. Außerdem sind >m Programm noch andere treffliche Stücke enthalten. Der Besuch bürsle deshalb heute wie auch neulich beim Strauß-Abend ein be sonder» reger werden. — Der Leipziger Jagd - Rennclub beging am Sonntag sein 19. Stiftungsfest und zwar wie alljährlich in den elegant auSgeschmücklen Festsälen von Kraft'» Hotel dePrusse durch ei» Banker. Da« Fest, welchem auch eine größere Anzahl Ossicicre au» den benachbarten sächsischen und preußischen Garnisonstädten als Gäste bei wohnten. verlief in ver heitersten und schönsten Weise. — In der Grimmaischen und der Goelbestraße Koben die Photograpben unv Portraitmaler Müller «k Pilgram lner vor Kurzem neue Schaukästen anbrinqen lassen und darin aus ihrem Atelier hervorgegangene Bilder ausgestellt. Dieselben sind ivabrhast vorzügliche Erzeugnisse der Pbotograpbie und Oelmalerei. Die Natürlichkeit der ab- aebilveten Objecte läßt nichts zu wünschen übrig, und man sieht eS den Portrait- an, daß sie mit künstlerischem Ver- ständniß und »»I Sorgfalt auSgcsiibrk sind. — Da» Atelier der Herren Müller L Pilgram befindet sich Löhr- straße 11, parterre. ---- Da» Feuer in der Sperling'schen Buchbinderei hat auch die Vernichtung deS WaarenauSzug» der Firma Otto Meißner L Co. in der Nicolaistraße, dem ein Famrltenkalender sür die Jahre 1889/90 eingesügt ist. herbei- gesührl. Derselbe war in großer Auslage mit dem bekannten rothen Einband lehr geschmackvoll eben sertig geworden Jedenfalls soll da« Buch in ähnlicher Weis« neu liergestelll werben und noch vor dem Fest« u, di« Hände der Geschäfts- künden gelange» — Dem vernehmen nach ist der wegen Sittlichkeit-Ver gehens verfolgte Tkürmer und Kirchendiener an der hiesigen Matth äikircde in R schlitz ausgegriffen und feine lieber« sührung nach Leipzig bereits cmgeorvnet worden. ) Leipzig. 10 December. Im Rosenlhale in der Nähe der Mariendrückc wurde beule Vormittag der Leichnam eines erhängte» Mannes aufgefunden unv », demselben nach mals ein hier wohnhafter 59 Jahre alter Schneider guS Dresden der Person nach anerkannt. Arbeitslosigkeit scheint den Unglücklichen zum Selbstmord getrieben zu haben. — In der Sternwartenstraße wurde eine Näherin auS Glei- w>tz polizeilich seslgenomme», welche sich dort eingemisthel und unter falschen Vorsviegelungen ihr: Wirlhi» nicht nur zum Credilgeben von lt>0 für Kost und Logi« vermocht, sondern auch ihr ein daares Darlehn von 33 -ckt entlockt hatte Die Betrügerin kam in Haft. — Dasselbe Schicksal balle ein stellenloses Dien st m Ld che n nuS Breilenberg, weil sie ibrer früheren Logiswirtkin mehrere Bettstücke gestohlen und verpsäudet hatte — Zur selben Zeit wurde ein diebischer Laufbursche auS Roitzsch m einem hiesigen EonsecttonSgefchäjl verhaltet. ES fällt ihm zur Last, seinem Principal einen Frauenmantel vom Lager entwendet und ebei^all» verpfändet zu baden — Gestern Nachmittag meldete sich in der Polizei wache am Naläimarkt ein SaNlergejel^e au» Kuhndors unter dem Bekenntnitz. daß er sich der MitttcnichfUlht zeither entzogen hat. Derselbe blieb, da er überdies obdachlos war. daselbst in Hast. — Ein in der Windmühlenstraße an einem Ban in der Brauerei beschäftigter 50 Iechr» alter Erdarbeiter Namenö Kern auS Connewitz war brüte Nachmittag daselbst einem Kutscher dein» Einspanncn Ver Pserde behilflich, als plötzlich, während er in unmittelbarer Mb« fland, daS eine Pferd ausschlug und Kern mit dem Huse und zwar mit voller Gewalt an die Stirnseite de« Kopse« traf, fo daß ihm der Hirnschädcl eingeschlagen wurde. Noch lebend brachte nian ihn mittelst KrankcntranSportivagen» nach dem Krankenhaus«. ^ He . * Neuschönescld, 9. December. AuS der letzten Ge- meinveralhSsitzung ist zu berichten, daß in der Straßenbeleuchtung demnächst eine Aendcrung eintrcten wird. Bisher brannten sämmtliche Laternen b,S 1 l Ubr und Sonntags bi» 12 Uhr Künftig werden 2t> Laternen biS um t Uhr, die übrigen aber nur bis 10 Uhr brennen. Mit dieser Einrichtung ist ei» neuer Aufwand nicht verbunden. eS wird aber eine Gleichmäßigkeit mit der Nachbargemeinde Neustadt erzielt, und solches namentlich in der gemeinschaft lichen Eiscnbahnstraße, >wo die Hälfte der vorhandenen Laternen weiter brennen soll, während m den inneren OrtS- straßen nur die Ecklalernen erleuchtet sein werden, von Vor- lheil sei». — Bei Verlbeilung Ver Zinsen deS Harkort-Herbert- und Wiegner'schen Legat» solle» 45 Personen Berücksichtigung finden. Die Beträge sind keine hohen, sic werden aber für manche arme Witlwe am WeihnachtStage «ine sehr will kommene Gabe sein. * Gohlis, lO. December. Zum Goldarbeiter R. Hier selbst kam letzter Tage ein Frauenzimmer und ließ sich eine Äolv-Gariiitnr liebst Broch«, ein goldene« Kreuz rc. angeblich „zur Ansicht" sür ihre Herrschaft vorlegen. Da die Angaben deS Frauenzimmers den Eindruck der Wahrkeil machten, sind ihr die Gegenstände, welche einen Werth von über 50 repräsenlirlen, auch eingehänkigt worden. Die Schwindlerin ist nie wieder zum Goldarbeit« zurückgekehrl; doch wurde dieselbe vermittelst deS Verbrecheralbums der Leipziger Cri- miiialpolizci als eine vor Kurzem erst auS dem Zuchthgu« entlassene Person ermittelt und sestgenommen. . * Plagwitz, 10. December. Die bei den am «., 7. und 8. dss. Mls hiersclbst slattgesuntenen Gemeinderath»» ergänzungSwablcn gewählten Canvidalen sind von un» schon uiitgetleill worden. Die Angesessenen der ersten Claffe haben sich iel,r lebhaft an der Wahl belbeiliat, von den Angesessenen zweiter Elaste und den Unangejeffenen dagegen kann man dies leider nicht' sagen. Von diesen beiden Classen haben bedauerlicher Weise kaum ein Drittel der Wähler ihr Wahlrecht auSgeübl, von den Unansässigcn aber bat sich sogar außer der Arbeiterpartei nicht einmal Jemand bewogen gesunden Candidaten auszustellen. DaS Resultat ist denn auch ein derartige« gewesen, wie es nach bcwandten Umstände» nicht ander» erwartet werden konnte; e» haben nämlich die Candidaten der Arbeiterpartei 246 Stimmen aus sich vereinigt, während a»t andere Personen nur 21 — sage und schreibe einundzwanzig Stimmen — gefallen sind. Wahl berechtigt waren 853 unansäst'ige Personen. Fürwahr ein gutes Zeichen dafür, in welcher Weile die der Arbeiterpartrk nicht angebörigen Unansäjsigen »i Plagwitz am Gemeinde« leben Aniheil nehmen. * Crimmitschau, 9. December. In der letzten Sitzung deS SladtverorvnelencollegiumS beschäftigte sich das selbe u. A. auch mit der Berathung VeS ausgestellten HauS- ballplancs für da» Jahr 1889. Darnach schließt daS Capitel Armeiiwcsen (incl. Armenbaus unb KmderbeschäitigungSanstalt) mit einem Fehlbetrag vo» 27 845.98 sür Herstellung von Trottoir rc. ist ein «rsorverlich werdender Zuschuß von 33 004,30 eingestell!, während im Capitel l!t, betreffend Schuldentilgung, der Fehlbetrag 6999,49 beträgt, gegen über einer Gcsannnteinnahme von 105 551,08 -6 Der Etat deS städtischen Krankenbauses schließt mit einer Ausgabe vo» 15 460,94 und bedarf zur Dockung derselben außer feinen Einnabmen nur noch eines Zuschusses von 361,44 -6 Dabei wurde mitgetheilt, daß die Herren Anstalt-ärzte ibr bisher be zogenes Honorar von je 900 freiwillig aus je 750 herab gesetzt haben. Ein in derselben Sitzung gefaßter Beschluß de« CollegiumS nahm eine Vorlage deS Ralhes an. wonach der versuchsweise sür dieses Iabr aus 1.50 festgesetzte tägliche Verpflegsatz >m städtischen Kranlenhause wiederum aus den früheren Satz von 1,80 erhobt wurde, nachdem erwiesener- maßen (biS September 1175 Berpflegtagc weniger) die er wartete stärkere /Frequenz nicht eingetreten sei und dieser Betrag gegenüber den vollkommenen und neuesten Einrich tungen de» Krankenbauses als angemessen erscheine. Das Eapitcl Realschule schließt in Einnahme mit 23 853,60 ./ und i» Ausgabe mit 27 400,60 fo daß ein Fehlbetrag von 3547 vorhanden ist; der Beitrag zu dem Auswano seitens der hohen StaatSregierung (EultuS Miiiistcrial-Casft. beträgt seit dem Jahre 1874 jährlich 12 000 Reichstag. (Specialbericht de« „Leipziger Tageblattes".) 11. Sitzung vom 10. December, 12 Ubr. Am Tische des Bnndesralhes: v. Bötticher u. A. Die Bänke des Hanks sind lehr spärlich besetzt Tie erste Beraidnng des Entwurfs, betr. die Alters- und Jnvalidenvcriicherung, wird sortgejetzt. Abg. Or. v. Komierowski (Polr): Wir begrüßen diese Vor lage mit denselben Gesühl-n, mit welchen nur die kaiserliche Botschaft vom Jahre 188l begrüßt haben. Wir stimmen mit dem Abg. v. Hellbori darin überein, daß die Vorlage den B-ebältnissrn der Landwirlhichasl nicht Genüge leistet, aber wir verschließen uns auch der Einsichi nicht, daß sie ei» wesentlicher Forischrilt aus deni Wege der ioeialpolilischen Gesetzgebung ist. Unsere Einwendungen gegen d>e Vorlage betreffe» drei Puncie: das ist der ReichSbeilraq. da» Deckiingsvertohren und die Lraanisation. Wir sind der Ansicht, daß der Arbeiter selbst brr Träger der Versicherung sein muß. daß durch da« Drckungsveriahrea rin zu dedeulendee Reicrvejoud« anqesammelt werden würde. Mit der Selbstverwaltung sind wir einverstanden und auch mit der staatlichen Controje. Durch die Reichsanstali aber würde eine zu starke Central,sation berbeigesührt werden. Wir sind der Arsicht, daß die laavwirihschfftlich-, Verussgenoisenichasien eine sehr gute Basis bieten, ans welcher die Organisation der Versicherung ansgebaut werden könnte. Mit den Ausführungen, welche eine Rüö^ Zahlung der Betträge an die verheiratheten Frauen, sowie die Fefl- i-tzung einer zeitweise,, Invalidität verlangen, sind wi- einverstanden, ebenio mit der Herntsetzung der Altersgrenze ans 65 Jahre Was, die Markenirog» anbeirifft, so Hai der Abg. Hitze schon sehr zu treffend «achgewiese», daß, wenn man die Berussgenosssnichastru z» Lrtssr» der Oroanilatto» machen würde, da« so vielfach aßivutlßkW
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