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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-14
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1888
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7SS3 st mir mein Her» besessen. Lieblich, freundlich, schöu uuv herrlich grob und ehrlia.. reich an Labe», hoch uad sehr prächtig erhaben. — Vr. Lrimma. Freitag, den 7. December, fand tn der hiesigen S.-ellschast „Eihaluag ^ ein Loncert statt, za welchem der Liaoier- v!rt!>:s Herr Fritz von Bote aus Leipzig als Solist gewonnen worben war. Mil Spannung sab man, iosdcioadere nach den nächst günstigen Recensiouen au- Leipzig und andere» Orlen, dem Aus- treien dieses lungen Künstlers entgegen. Man kann wohl behaupten, daß die Erwartungen durch dos ausgezeichnet gediegene Spiel des Heim von Bote überiroffen worden sind. Dafielue gipfelt« in dem Horirag beb R ei n eckc's che n LlavierconcertS in üs wo», welche« m Anlage und Aus ührniig der sein empiundeaen musikalncheu Ge> daistcu hinreichend dem Vortragenden Gelegenheit bietet, nach leder Seite hin sich als musikalischen Künstler zu zeigen. Mi» dem Vortrag des vächit ioieiefianlen. namentlich in seinem zweiten Latz leiiti! verständlichen LlavierconcertS rrnrete der Concertgeder reichslen Beijall. Herr von Bose wird gewiß damit einverstanden sei», wenn nard der >a »elUiigrnen AuSjühruug hiermit auch dem geschätzten Dirigenten unicres SiadtorcheslerS, Herrn Musikdirektor Wolschke, für d:e sorgtäilige. sichere, aus die Iutentione» des Eompoa sten wie Ausslihrciid.il Mit Liebe eiugehense Orchesterbegleitung ein Wort der Auerlenniiug gezollt wird. Herr von Lose hall; al« Solostücke die Lecrhov.n'lche Louate op 53, Romanze op. 26 von R. Sch», mann und den Walzer op. 34 von Lyopin gewählt und bezeugte durch den Vortrag derselben, wie tief und ganz er die einzelnen Tonslücke ersaßt, wenn auch die Blrtuosität des Künstlers denirlben viel.eicht uubtwußt i»r Vortrag de« erste» Satzes dieser Sonate zu einem den Intentionen des Toniponisten wohl Nicht ganz entsprechen den Presto jortgerisjeii haben dürste. Nach lebhaften» Hervorruf und anhaltend n Veijallsbezeiguagen spielte Herr von Bose zum Sch uß i och eine Gavotte von euiem srauzosischen Lompoaistrn, durch die er bei wahrlastein Spiel mit de» Lünen seine vollendete Technik zu zeige. Gelegenheit sanü. L. edle« Splek; sie ist es» werthvoller Besitz sür die große Oper. Früher sang sie nur in italienischer Sprache; seit dem Beginn dieser Saison in srauMlchcr Sprache, welche sie sich aogeeiguet hat. Vom l. Mai 1889 ab ist sie frei. Auch di« Pariser Große Oper bewirbt sich um diese Lungert». — Die Musikalische Akademie in Köaig-berg sDirigenl königlicher Musikdirektor Rob. Schwalm) brachte Brahms' „deutsches Requiem" zu „vor trefflicher. von Begeisterung getrogener" Ausjühruag. — Au« Prag wird berichtet: Im neuen Deutschen Tbreter gelaugte am 8. Decciuber die Operette „Die Bonisac uSuackt" von Friedrich v. Thul zur ersten Anj'ühruag. Der Erfolg der Novität war überaus srenndlich. Dar Livtcuo, welcdeZ dea Wiener Polizei-Lomniiisar Dejchaa v. Hannsea (Pseud vym Ludwig Sendocb) zum Veriasjer har uad von einem Journalisten einer Umarbeitung unterzogen wurde, be> kanteil die Tage, daß eia Mädchen, welcher in der Bonisactusnacht roin Berggeist geküßt wird» als Braut desselben unvermüblt bleiben muß. Iu der Eoinvosiuvu sind Tanzrhy-hnitii rorderrschend. Die selbe enldult zahlreiche graziöie. iriiche, pikante Melodien, und da auch die Handlung viele komische Episoden answeist, nabm da« zahl reich erschienene Duelicum die Novität sehr beifällig aus. Nebst deu Hauplda i'ellcr» FrauReitich.Pirk. Frl. Wrada.Herren Schlesinger,Per- IliSz und Thaller wurde der Eomvonisi unzählige Male geru'en. — Zu»» Larucval soll Acrdi'S..Othello' auch in Triest zur l. Aus führung gelangen. — Die Kainiiicriängeria Frau Rosa Papier verunstaltet in Wien aus vielseitiges B rlanqen >m Monat Januar einen zweite» Liederabend. — Ter Opernsänger La bat» und d e Sängerin Luise Meißlinger gastiien zur Zeit Mit Ersolg in Boston. — Cavrllmeister Seidl hat, wie früher ia seiacn Lon- certe» in Brighton Brach, so auch in seinem ersten Covcerl in Ncw.flork unter andern, drn klnlr'aet aus Weber'« „Drei PmtoS" ausgesührt, der stets deijällig aiiigenommeu wurde. — Ja demselben Soncerte traten als Solisten Fritz Kreisler und Loorad Ansorge aus. aeuten Vergehen- gegen g. 361.1 de« R-Str-Gel.-V. zu 3 Woche» Hast veruitheil» uud gleichzeitig die „Uebetweiiung an dt: Lande«. Polizeibehörde" ausgeiprochen. Gegen letztere Beigabe richtete sich die Berufung de« Angeklagieu, während er gegen die 3 Wochen „frei Kost uad Log «" nicht« einzuweudea Halle. In der Erwägung ober, daß Klaka ein notorischer Bettler uud arbeit-icheuer Meuich >s». bestätigte da« koiiigl. Landgericht da- Erkenntniß I. Instanz »ad verwart dn Lerujuag. — Loa der drittln Strajkammer deS hiesigen käaigk. Land gerichts wurden h.-lite verurideilt: 1) der Schirmniacher Han- Max Hermann Rüdiger aus Berlin wegen Uekttndenialschung zu 4 Monaten, 2) der HunLaroeiier Friedrich Wilhelm Kühn aus Zauqenberg wegen Diebstahl- zn 8 Monaten, 3) »er Schulkunde Ernst Hermann Porichmann aus Ininitz wegea Diebstahls zu 5 Tagen und die verebclichle Friederike Wilhelmüie Pärschmaua ebendaher ivegcn Anstlsiung zu l Woche. 4) der Haudarbelter Frie drich Franz Lonimic-. au.'- Mölbis wegen Diebstahls zu 3 Jahren und 5) der Tischler Traugolt Paul Kückeritz aus Dresden wegen Diebstahls zu Ü Monate» Gesanglich. — Altenburg, 12. December. Der Ärubendirector Gröschel aus Kriebitzsch wurde ,n> Juni plötzlich »erbostet und seitdem in Hast gehalten. Wiewohl verlautete, daß der Verhaftete sich Wechscltüiiäumg zu schulden habe kommen lassen, war doch n ctiiS S-aieres banitec z» erianleii. bi« die gestrige Verhandlung vo- dem blrlige., Lanrg'iicbt L ctt ublr Pie'Angelegenheit verdreilete. Danach wuide der lyknini ge Grulendirector wir schuldig befunden, Urkundensälschung in 27 Fallen vor genommen zu haben. Wegen diese« Verbrechens und wegen Untreue in .'!> Fällen wurde er zu It) Iabren Zuchthaus »rd Ehrverlust, sowie zur Tragung der Kosten veruitheilt. Eine prachtnhr. Nachtrag. 8. Id—v. Berlin, 11. December. DaS gestrige 3. Phil- baruiv.iiiche Ccncert »inlcr Büiow'S Leitung wurde mit Felix Draescke's neuester (dritter) Syniphonie, der „8>okoniu kruuieu" i» Ockur op. 40, eröffnet. D!a» weiß Nichl, waS man an dem Werke wehr bewundern toll, die Kühnheit der Phantasie de« Conivonistcn, oder dessen lecvnffches Geschick, das ihm immer und überall die Mistet glebl, DaS voll und ganz auszudrücken, was er will: vor Allein auch es io auszudrücken, wie er es will. Nicht selten schien r«, als ob Draeseke vor lauter Kämpfen uad Ringen mit dem theinanschen Material gar nicht zum rechten Sichergehen in wirk licher, absoluter Musik kämmen könne. Die Shmvbonie zeigt hier von das Gegenth il, sie ist von Anfang bis zu Ende reine und vor Allem cdcle, schöne und gute Musik. Sie ist ein Werk, den» man einen hervorragenden Rang unter den modernen Symphonien unbe- divgt einräumen niuß. Freilich ist d-r Genuß der mannigjachen. reichen Schönheiten in diesem Werke nicht io ohne Weiteres und mit leichte: Muhe zu erringe». Buni durch einander schlingen sich bereits- i» den ersten drei Sätze», unter denen das Scherzo, wie üblich, die dritte Stclle einniniml, die thematischen Fäden, aber sie gehotchcn olle willig der höheren künstlerischen Absicht des Meisters, der iinS iu diesem seine,» Werke eine Verherrlichung des Lebens und Streben«, des Ringens und Kämpjens. des SicgenS und Sterbens des Helden giebt. wie es mit größerer poetischer Kraft sei» Beeti'vveu noch nicht in Tönen geschildert worden ist. Die Glanzvuncte der Symphonie sind in dieser Hinsicht der 2. Satz (Breve) und das h nim:Isniri»ende Finale mit seiner gioßartigeu, alle Mot ve der Symphonie zu einem gewaltigen Anstürme ver einigenden Coda. Sie ist ein contrapuueiüches Meisterstück: aber man hat mekr daran zu bewundern als die bloße coniraounctische Technik: wie der Kainrst entbrennt, wie er sich bis zu einem ge waltige» Höhepunkt: steigkrt, um dann ollmaliq sich zu beruhigen; wie dann die Musi! nach einer kurzen Erinnerung an die Jugendzeit V S Helden, die Verklärung des Siegers darzuslelle», in immer höher sich erhebenden, wie Sphärenklänge e>klingenden Akkorden auslönt, das zeugl von so eminenter poetnch-musikalächcr Krait, daß wir rücknalilo» uulerer höchste» Bewunderung Ausdruck geben müssen. Die Wieder gabe der Symphouie durch das von Bülow's Geist beseelte Phil harmonische Orchestir war trotz der ungeheuerlichen Schwierigkeiten, die das Werk bieier, ein: vollendete und unwiderstehlich hinreißende. — Die Solistin des Abends, Frl. Cloiilds Kleeberg. ül'cr:risft ave ihre jüngeren Kiinstgenoisinnen durch die Tiefe ihrer Auffassung, die Zartheit der Empfindung und die gefällige Abrundung ihrer Technik, Sie wusste Mendelssohn'« sehr verblaßtem 0 woll-Loncert sri'ch- und blühende Farben zu geben — und die« will gewiß nicht wenig bedeuten! Als Neu gleiten aus dem Concert-Programm sühn: Bülow zwei alte Stücke ein: Halövy'S Ouvertüre zur„Jüoia" und Meyerbeer'S Schiller-Marsch. Bülow grub damit zwei längst vermoderte Musikleichen aus, die — aufrichtig gestanden — n-emalS etwa- Andere« a!S eben Leichen gewesen waren. Die frischen Farben, mit denen er einige Züge dieser Todienanqesichter zu beleben unternahm, konnten trotzdem Niemanden darüber im Zweifel lassen, daß in diesem Falle Bülow das „.'luserwecken von den Todlcn" nicht gelungen war! Ins srische, ewig ingendschöne Leben führte uns dagegen Weber'S Frei- ichutz-Ouvertiire ein, die den Schluß de« ConcericS bildete. — Aus den Lonccrren d:r vorige» Woche sei hier noch nachgetrageo, daß Frn» Metzler-Löwy aus Leipzig mst sehr gutem Erfolge in einem Wslilthäligkelis-Concert in der Philharmonie Lieder von J.-nfen und d Albert lang, sowie daß Herr Willy Rebberg in dem Loncert de« Frl Spieß als Begleiter am Llaoier durch musikal ich,- Feinsühliakeit und technische Sauberkeit allgeme nste An- erk-uni, g fand. — Mit diesem günstige» llrtbeil über den Vorzug Iichcn Leipziger P-amsten Herrn Willy Rehberg stimme» auch die Berliner Blätter überein; sie conftanren den vollsten Erjolg und bezeichnen ihn rück.ialilos al« eine» wohlverdienten, indem sie dem Künstler n, A. nachrüdmen, daß er seine Soli ..sertig und klar phrasiri" („Tägliche Rundschau"), „mit guter Technik und sein gebildetem Geichmack" („Voss. Zeit.") qcspieli und sich „al- ein aus gezeichneter Clav eripieler" („Deutsch. Tngebl.") bewiesen hat. Seine Liederbegleilung b zeichnet das zulctz:genaonte Blatt als „wundervoll". Dem Ncw- hochberühinten Piauosabrikantea William Zork ist von seiner Vaterstadt Seesen iu Notiz ea. Steinwny ia Brauuschweig vor Kurze,» das Edreabürgerrecht verliehen worden. Wie der künstlerisch ansgesührie Bürgerbrief besagt, ist dies ge schehen „seine« vielfach belundeteu regen Interesse« sür seine Vater sladk wegen". — Giuseppe Verdi gedenkt in diesem Winter sich mit seiner Gattin aus einige Tage nach Berlin zu begeben. — Der Richard Wagner-Derem zu Plauen zählt 160 Mitglieder, zu deue» auch der beiühmte Geiger Piosessor August Wilhelms gehört. — Der II. llyklu« der Philharmonischen Loacertc iu Berlin unter Haus voa Bülow's Leitung (Vl.—X. Loncert) umsaßt die Loi cert: an- 7. Januar, 2l. Januar, 4. Februar. 18. Februar und 4. März. AIS Solisten werden in diesen Lonccrte» voraussichtlich austrelcu: Ir. Hans v. Bülow, der Teuvnst van Dyck, Pros. Tdarle« Davidoss. Franz Ondricek, Marie Soldat u. A. Bon großen iymvdomsch-a Werken sind zur Aufführung i, Aussicht genommen: Beethoven'- Symvhonien IV uad Vlll, Mozart'« 6 wall-Synivhouie, St. Saön»' Symphonie (mit Orgel) ia Owoll, rin Divertissement von Lalo (zum ersten Male). Raff'- Symphonie „Im Wa de". Tos Programm des nächsten Loncert- (7. Januar), in welchem Frl. Soltar austkill, enthält Weber'- „Luryaalhe' -Ouver tnee, Beethoven'- V olin-Concert, „Pdoeton" vou St. -säen«. Verlioz' Rsvene Laprice sür Violine und Rafi'S Lhmpbouie „Im Walde". — Für d«a -zchste niederrbeinische Musikseft sind u. A solgeade Mus.küückc ouss Programm geiekl: Beethoven: 41i«a Lolemai» Schi.ma .n: Poradies und Peri, II. Theil. Beetbovrn: Ruine» voa Athen mit Huloiguagschor an den Kaiser. Haendel: Lantate Back: Lanlair. «ruch: Phäakenchor. Mendelssodn: Walpurgi«- r-cht. Verlioz: Fe- Mab. Mozart: Zaubeislöien - Ouvertüre. Woaner: Tanndäusi-r-Onveriüre. Wotan's Abschied. Siegsried'«Rhein fahr,. Beell-ov-n: OwnII-Lymvhonie. Schubert: 8 moU-Syuiphonie. Brabm«: l.-Lymphome. Al« Instrumentalis» wird u. A. Joachim epichcinen, welcher »ahrscheiiilich ein neue« Bialinconceit eigener Feder zum H»r»rag bnngt. — Kanonik»« vr. Franz Witt, hoch- verd i»l:r G-uerelpräses de« Eäcilicn-Bereins für alle Länder deut- icher Zunge, d-si-n Bestrebungen er namentlich durch seine Zeit- schristn, ..Fliegende Llutter ,ur katholische Kirchenmusik" uud ..8u,ia» «er»" förderte, ff am 2 December. L4 Jahre all. plötzlich a i einen, Herzlchlag in Laodshut bei Au-übun, seiaer Priester l chen Tbätigteit. — Im Hosiheaier za Sarl-ruye ging neu- eing-ük'. Gretry'« „Richard Lüweuherz" ,a Scene. 4>r. Hai.« v. Bülow har in Brüssel, Antwerpen und Lüttich Beethoven-Abend« aus dem Elsviec gegcbea uad, wie die dortigen Alättse berichte», außerordentliche Eriolge erzielt. — Wie die Vrüiieler „Indtp. beige" melde!, vertzgndel» di« Lirection der Berliner Hosoper Mit der Sängerin om Brüsseler Mouaaie-Theater Fra« Melba, über ei» Eugagement. Frau Melba, eia« Australiorin uud oerheiratbet. «ine echt englische Schönheit, ,ft «iu« ausgezeichnete Sängerin; sie besitzt et»« Anngnog«, pwsangrrtche SA»»» »nd et. Ein Werk d:S deutschen Kunsthantwerke«, welch.« ia seiner Pracht und Gediegenheit sich gar wohl unmitiellar und ohne Weitere« der Ausstattung der Wnuderbauten de« dahingegangenen baycri-cheii Königs einsügen ließ:, ist gegenwärtig iu dem schöne» neuen Heim ausg>st:l!t, welches das alle diesige Uürengeschäii von L. Döriag sich in dem schönen Flebiqcr'jchea Neubau au der Ecke der Gr immaische» und Ritte rstraße jüngst geschaffen bat. Es ist die- eme Standuhr mit etwa einen Meter hohem Gehäuse, die von eine!» >n der Höh: 1,80 i» messenden Ständer getragen wird, so daß La« Ganze tie st.itlliche Hölw ron etwa drei Meter» erreicht. Uhr gehäuse und Ständer sind in schwarzlackirtem Holze m-t reichster, vergoldeter Broi>zk»ioul>ru»g ausgesührt uud zwar in der Formen« spräche eines vornehmen, malerisch äußerst wirksameu Barock«. Schon die Verbindung des blitzende», tiescn Lackicknvarzes mit dem Golde der Bronze giebt eine tadellos gestimmte Farbenharmonie. Auf vier-ckigcr schwarzer Fußplaltc »nt eingeschweiitea Leiten und abgeichniilkiieii Ecken ruht aus schwarzen, qoldumreisten Knäufen der Uiitk» die Foimen der Fußplatle oachahmcnde, dann sich biS zu ein Fünftel seiner Hüde im Anlause veriungcude, hieraus biS zu vier Fäuste! der Hö.ie hermcnnrtig anschivellcude Viereck ge Ständer oder Gueridon. Das letzte Fünftel endigt nach schlanker Eluziehuug und ccnwlenartigcr Anschwilluag in der eigenilichea Trogplotte des Uhrgehäuse«, das seinerseits das Linienspiel de- Ständer- ausbaucs », eiilsprechender Weife fortsuhit und ouSklingeo laßt. Um das tieie «chivarz von Sländer und Gehäuse schmiegt sich nun der metallene Schmuck mit seiner leuchtenden Goldsarbe innig an, unten an, Fuße mit bronzenem SimSwerk und üppigen, stutzenden Rankenvolliie» beginnend, an den oberen Ecken der Hernie in Widderköpse» endigend, die Kanten und Einziehungen zierlich klonend, die Flächen mit einem gracivsen Flechiwerk überspinnend und gliedernd, das aus schlanken, die Steifheit der geraden R chtung osl durch ihre >chc»idar muihwiUigeu, aber immer vom sicherste» Schönheitsgesühl gejührleo Knickungen und Schwingungen bclebenten Leisten, sowie aus dem in da- anmulhigste Gcjchnöklel und Gerank ausgelösten Akanihusmolw gebildet ist. Diese in der äußeren Erscheinung prachtvolle, ober auch inner- ich werlhvvlle, mit dem latelloicstcn Werke und ia angenehmstem Woblklange ertönendem Stundrnschlagc ausgestattele Uhr scheint in der Thai nur geeignet, eia sürstliches Heim zu schmücken. Auch der aus 2400 -st sich belaufende Preis zieht dem Kreise der Bewerber um den Besitz dieses Kunstwerkes eine rech» enge Grenze; aber die Freude des AuschauenS wird allen Freunden, Gönne,n und Kennern deutschen Kunstgewerbes vou der das Werk ausstellcnden Firma L. Dvring (Griminatsche Straße '27) gern gewährt. Adolf WriSke. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. II. Ltrnskammrr. Am 15. October d«. IS. wurde von der dritten Slraskamnier des hiesigen königl. Landgerichts die ledige Leoahardl au- Gründen» wegen Diebstahls verurtheill. ES handelte sich um die Entwendung eines Portemonnaies mit einer ziemlich ansehnlichen Baarichast; diese war von der Leonhardt einer andere» Frauensperson, einer gewissen Brel chneider, bei dem gemeinsamen Verkehr in einer hiesigen Wirih- chasi heimlich weggenommen worden. Dieses Geld bildete einen Theil der 600 welche die Brclschncider gelegentlich de- Cbemn'tzer Jahrmärkte« einem dortigen Fremden au« der Tasche genommen holte; es war also gleichfalls unehrlich erworbenes Gut. Ein Nachspiel zur damaligen Verhandlung gegen die Leonhardt bildete die jetzige Verhandlung gegen den Blichdinder Johannes Fuß aus Deckenheim und den Zimmermann Franz Wilhelm Gerbet an- LberhermSgrün wegen Diebstahls begiinstigung, bez. Hehlerei. Nach dem Eröffnungsbeichlussc baden Beide, iiaaivem die Leonhardt jenen Diebstahl an der Bret schncider ausgesührt (sie betäuben sich in derselben Wirihschast), von dem gestohlenen Gelbe einen Theil erhalte», obwohl sic Kenntniß von dein Diebstähle Hallen. Beide Angeklagte leugneten beharr lich; Gerbet insbesondere will die Leonbardt di- dahia gar nicht gekannt haben, während die aus der Anstalt vor- geiührke Leonhardt da« Gegentheil behauptete und überhaupt Aus sagen erstattete, die die Angeklagten schwer belasteten. Tie kön.gl. Siaatsainvaltschajl kennz-ich >cte nun zwar das sichtliche Bemühen der de,den Angeklagte», die Zeugin als Lügnerin kiuzustclleu und beantragte Bestrafung aus Grund de« EtöstnungSbeschlusses; allein da« Gericht hielt den SLuldbewei« doch nicht sür genügend erbracht und gelangte deshalb zur Freisprechung der beiden Angeklagte». Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichts-Dit>clor Sieber (Präsio), LandgerichlS-Räihen Wols, Metsch. Barth uud vou Sommerlai»; die Anklage jührte Herr SlaatsanwaltschaslS Assessor Vr. Groß. IV. Straskammrr. Der wegen Betrugs bereits wiederholt uad mit Zuchthaus b< strafte 54 Jahre alte Agent Karl August Seidel aus Kulniitz'ch (im Weimarischen) hatte im Jahre 1885 die Bekauulschast der Gast hojspäwteriii W. in Douerndors i/2chl. gemacht uud derselben vor gewiegelt, daß er mit seiner Ehefrau in Scheidung liege und leben Tag der Scheidcbries anlangen könne, um die W. dann unverzüg lich heiralhen zu können rc. Unter dirsea und anderen mündlichen und schriftlichen Vorspiegelungen (eS logen auch eine Anzahl Briese, wahre Muster von Satzdilbuag und Orthographie vor) hotte Seidel die Frau W. zu bewege» gewußt, ihm nach uud nach Summen von 20, LO, 80 di- zu 1000 ^4 und in der Gesammihöhe von über 3000 ^l abzu schwindeln. DaS alte Lied von dem vliavea Bertrauea heirathS lustiger Domen konnte auch hier wieder gesungen werden, denn Frau W., welcher doch wenigstens später und al- Seidel mit immer neuen Entschuldigungen hinsichtlich der Heiraih-verzügerung hervortrat, die Soche bedenklich erscheinen mußte, Hane immer neue Gelder, die sie nach mal« erst leidst ausgenommen, gelchofit und sie dem Schwindler überlassen, der übrigen« au» noch einige Verliättaijjk mit anderen Frauen an- gekuvpsi hakte. Nach dem Ergebnisse der Verhandlung wurde Seidel wegen Rückjallsbetrug« unter Ausschluß mildernder Umstände zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 600 Vt Geld- oder weitere» 80 Tagen Zuchthan-strase und 5 Jahren Verlust der Ehrenrechte »eruriheilt. Ter Gerichtsvos bestand au« deu Herren Landgerichts-Director varisch (Präsio.), Lonvgerichi-.Rälhcn Bielitz. Siegel, 1>r. Franze uud Wolfram; die A,klage führie Herr StaolSanwaltichafts-Affessor vr. Dürbig, die Benheidigung Herr Rechi«anwalt Broda. V. Ltr«sta«mrr. Nicht« ist voa den Herrea Vagabunden und verwandten Beruft« geuossen mehr gefürchtet al« di« „Ueberweisuag u'u die La nde«-P,I ize>bthörhe", and wenn einmal Einer von dieser Zuajt mit dieser wohltoätigra Maßregel »eben drr greih«it«ftrase vom Schöffengericht beieg» worden ist, so wendet er wohl sicher Berufung gegen die« unbequeme Anhängsel eia, wenigsten« geschieht ei in dea meisten Fällen. So auch der 18jährige Handarbeiter Jacob KIata au« Hechln»; Klaka wurde om 21. November ou« dem hiesigen Georqenhaus». wohin er voa der Behörde gebracht worden war. entlassen, uud schon om nächsten Tage erwischte ihn ein Schutzmoaa in Plogwitz wiederum beim Betteln Obwohl Klaka noch tu jugendlichem Alter steht, hat er bereit» mehrsache Vorstrafe» erlitte», namentlich aber wegea Betteln«. Ls« hiesig« Uuiglich« Schöffe»,encht hotte ihn nun weg«» de« er- » K. tlpzig, >:>. December. Nack kiner dem Hem-Hglt- plcm sür daS Ie>I>r 1888 bcizegebenen Uebersicht der Schüler- zabl in sämmllichcn hiesigen städtischen Tci'ulei, betrug die selbe am l5. Mai >888 28 220, gegen 27 747 am 15. Juli 1887, davon waren diesige Schüler 27 41l und autwärlige 770. oder 16 072 Schüler und 12 118 Schülerinnen. * Leipzig, 13. December. Im GesammlhauShallplan der hiesigen OaSa »stalle» ans das Iabr 1889 entfallen von de» angenommenen 15 000 000 cdm ÄaS im Betrage von 2 521760 „L im (Lonsui» aus l) öffentliche Beleuchtung 2 NO 000 eßm ü N.8 -s --- 248980 2) Privalgebrauch': zu BelcachtungSzweckeii 9 810 000 cdm rr 20 ----- 1 962 000 Mark, zu Koch-, Heiz- n»v gewerblichen Zwecken 1 100 000 cbm L 15 --- >65 000 ^. BelcuchlungSverbrauch im Johanni« Hospital 20 000 cdm L 15 3000 3) Bcrbrauch ZIII» Selbstkosteiipketjeucdm 11,8^: stadltsche tÄedäuke 800o00cdm 94 400 .< Theater 230 000 cdm --- 27 140 .< Reich« gerichl 10 000 cdm — >180 Diverse 10 000 cdm -°- N80 -L, Gasanstalten. Bermaltnngsbureaux u. s. w. 160 000 cdm -- 18 880 »ckl. 4) Gasverlust 750 000 cdm. Der Selbstkostenpreis sür 1887 betragt l l,273 in An betracht aber der bereit» im Jahre 1888 rintretenden haderen Abschreibungen ist bei der obigen Berechnung als Selbst kostenpreis ein etwa» erhöhter Betrag (ll,8 -ff) angenommen worden. — Der Besuch deS städtischen Museum» hat sich in so erfreulicher Weise gesteigert, daß der Erlös sür Ei» tritlskarte» sür da- nächste Elatsjahr mit einer Mehrciiinahmc von 2000 .«k. zusammen mit 5000-ck! im Haushaltplane ver zeichnet werden konnte. Die Einnahmen an ConcessioiiSgeldern sür Gräber und Wandgrabstelle». BerschonungSgcbiibren und Vergütung sür Arbeitslöhne beim Aushebe» und Oessnen von Giäbern aus dem allen und neuen JohanniSsriedhose werben sich im nächsten HauShaltungsplane voraussichtlich gegen daS Vorjabr um 5000 ^ verringern, weil nur noch wenige Waudstellen unverkaust sind und nach deren Vergebung die Einnahme erbeblich zurückgehen wird. — Angesichts deS Umstande», daß un» nur noch «ine kurze Spanne Zeit von dem Wcihnacht-seste trennt, zu welchem, einer schönen Sille gemäß, auch daS hiesige B e- schcerungS-Eomitv Kindern würdiger Armen eine Weihnawlüsreube zu bereiten bestrebt ist, erscheint e» angezeigk. aus die au» dem Änzeigentheil vorliegender Rümmer ersicht lichen Sammelstellen »och besonders hinzuweisen und daS LicbcSweik aus» Reue der allseitigen Förderung zu empsehlcn. — Man schreibt unS au» dein Bureau de- Stadt« theaterS: Im Nahmen deS großen WeihnachtSmärche»- .Die sieben Raben", deren erste Aufführung im Laufe der nächste» Woche staltsinden soll, stillt auch dem Ballet eine große Nolle zu. Herr ÄaUetmeister Golinelli ist seil Wochen schon eisrig beschäftigt, die beiden großen Ballet-, welche dem Märchen rinverlcibt werden, einzustudiren. Außer unserem Ballctpersonat wirken nicht weniger al- 60 Kinder darin mit, und daS große „Schnee»Ballet", wie da- in riesigen Volieren stattjiiidende „Thierballet", da- in Pari- Sensation erregte, werden auch hier gewiß Bewunderer finde», und zwar um so mehr, als die alänzenden Eostüme eigen- z» Viesen Ballelaussührungen au» Berlin bezogen worden sind. Die sieben Raben" erhalten überhaupt eine hervorragend schöne Ausstattung. — DaS Gastspiel der Meininger. Heute, Freitag, gelangt im Earola-Theater der erste Theil der Wal- lenstein-Trilogie und zwar „Wallenstein'« Lager" und „Die Pircolomini" zur Ausführung. Die Jnsceni- rung bcS Vorspiel- gehört zu dem Essectvollsten, was Herr Geh. Rlh Ebronegk al» Regisseur bis jetzt geschaffen. Die Besetzung weist alle hervorragenden Namen veS Meiniiigcnschen Ensemble« aus. — Heute findet im Tivoli da« fünfte der so beliebt gewordenen AbonnementS-Concerte von der Eapelle de» 8. Infanterie-Regiments Nr. >07 unter de« königlichen Musikdirektor« Herrn E- Walther'S Leitung statt. Der Zuspruch de» Publicum» an dem vorausgegangenen Musik- abend war ein so zahlreicher, daß vorauSsichllick auch dem heutigen Eoncert. wie »och allen folgenden, rege Theilnahme gewiß nicht fehlen wird. — Am nächsten Sonntag, den 16. December, vormittags >/,12 Uhr. findet in, Leipziger Kunstverein der zweite Dortrag de» diesjährigen Winter-CylluS statt, und zwar wird Herr Professor vr. Wvrmann. Direktor der königl. Gemälde galerie zu Dresden, über die italienische Bildniß. maleret in ihrer Geschichte und Entwickelung von der Milt« des fünfzehnten bi» zur Mitte de« sechzehnten Jahrhundert» sprechen. Indem wir hierauf Hinweisen, wollen wir nicht verfehle», daS Publicum aus da« in dem großen Oberlicht saale de« Kunstvereins neben einer Reihe anderer Original» gemälde und plastischer Bildwerke soeben zur Ausstellung ge langte Koloslalgemälde „Kaiser Wilhelm der Siegreiche, Gründer Ve» deutschen Reiche«", von Professor Ferdinand Keller i» KeirlSrube. ausmerksam zn machen. Da» fignrenreiche, koloristisch durch meisterbaste Essecte sich al'.Sze.chnenbe Bild stellt die Apotheose de« boch- seligen Kaiser» bar in einer historisch-allegorischen Auffassung, oie den Berliner SieaeSeinzug letzthin zur Grundlage hat Der Eintritt ist sür Mitglieder und Inhaber von Familien und Semefterkarlea frei; sür Nichtmitglieder beträgt da» EintritlSgelb l * Reudnitz, lZ. December. Die sür nächsten Sonntag, lk. December, anstehende IkirchenvorstandswaHI scheint im Gegensatz zu der Wahl im Jahre >385 einen rubigen Verlaus nehmen zu sollen. Außer der von der freien Der rinigung, dem Gewerbe- und dem Localverein gemeinsam herauSzrgrbenen Eandivatenliste ist von einer anderen Liste hi« letzt nichl- bekannt geworden und wird die Belheiliaunq an der Wahl bie-mal ein« weit geringere sein als veini letzten Male, denn r- baden sich im Gegensatz zu dem Jahre >885, wo weil über lOYO Stimmberechtigte zum Eintrag in die Wahlliste gelangten, jetzt nur etwa 500 in dieselbe cm tragen lassen. — In Bezug aus da» am letzten Sonntag in der Spcrling'schei, Dainpfbuchdinderei in Reudnitz statt gefundene Schate»sei,er ersalire» wir von zuverlässiger Seite, daß nicht der Arbeilsdursche Holzhausen, wie all gemein angenommen worden, sondern ein Eollcge deffel.e . ein gewisser Naumann, der eigentliche Urheber deS Brande» gewesen ist; den» er bat in unbe',reiflichem Leichtsinn den verhängnißvollrn Panjerspa». nul dem er eine Gasstamme angezündct. bei Teile geworfen und wird datier die Folgen dieser Fahrlässigkeit zu lre.zen baden. * Gohlis. l3. Tccember. Al« Mitglied de» Schul vorstandes wurde an Stelle bcS aiisgcschiedenen Herrn Orls- richter» Thedu« Herr Kaufmann Julins Piübach gewählt. — Rach einem von Herrn Gemei»dev:rsia»d Singer in der gestrigen Sitzung de» GeineinkeratheS erstatteten Berichte scheint die Frage der Anlage eines Bal, „hoseS h.crsclbst rascher, al- man vermuthcte, gelöst zn werden, und,zwar ohne daß der sür den fraglichen Ortslbeil bestehende Bebauungs plan wesentlich verändert zu werden braucht. — Ferner wurde gestern der für die Hasse'sche Parcelle in der Hoben Straße hierselbst em-gearbeiicle Bebauungsplan „ach den Vorschlägen VeS BauauSschusscS genehmigt. — Nach Er ledigung einiger BaukiSpeusationSgcsliche faßte man den im Orte gewiß freudig begrüßten Beschluß. Kundert neue GaS- latcriicu auszustelleli und vom l. Juli nächsten Jahre» ab dieselben anzünden zu lasten. — Schließlich wurde die Petition de» Hausbcsitzervcrei»» um Einrichtung eines Wochenmarkte- hierselbst au» praktischen Gründen ab- gelebnt. * Gohli». 13. December. vergangenen DienStag hielt Herr Lehrer Käser im biesigeu Hausbesitzerverein einen hochinterestanten Vortrag über: .Woraus hat man sein Augen merk zu richten, um VaS Wohnen angenehm und gesund zu mache»". Der geschätzte Redner führte Folgende» auS: Von der ivichligen Rolle, welche das Haus jederzeit im Loltur- leben der Völker geipielt ha», ousg-berd, zeigte Redner einleitend, wie ta-s Haus lür die sociale Entwickelung eines Volkes von größter Bedeutung sei uud welch hoben Einstuß cS aus die gesundheitlichen Berhältnisie seiner B wohner ausiibe. Drei Haupifoioerungen sind es, die wir a» das Haus stellen, wenn wir uns darin wohl fühlen »ollen. Ls darf t) Nichts cuthalie», was unserer Gesnndheit nach, lyeilig weiden kaii», 2) muß er sich de» Gewöhn heilen der Menschen ouss Bequemste anpossen, .3) iiiiser Auge ersreuc», schön sein. Von diesen drei Forderungen steh» die Geiundheit obenan. Wiederum, wenn das Hans gcliind sein soll, ist es dreierlei, woraus seine Be wohner zu achten haben: ». Reinhaltung der Lokalität, d. gehörige Lustung und c. gute Regulirung der Waiiiievcrhälingse. Odeiiau steht tie Reiuhaliung der Lust in unseren Häusern und Wohnungen; denn in ic-um Hause, mag e» noch so b«quem, noch so schön sei», wird uns da» Wohnen verleidet, wenn wir darin den Grund von uuS beschleichenden Krankbeiien zu sehen glauben. Redacr wies nun I. aus die Zusammensetzung der reinen aimviphärischen Luit hin und legte >k. ausführlich di- Verunreinigungen der Zimmer» tust dar durch den Menschen selbst, l) durch da» Alhmea ». Kohlensäure, b. Wusserdamps, c. oig,,Nische Stoffe, 2) durch Haut- ourrünstiing: kl. Vilich Leuchl- uns Brennstossr, durch Lampen uud Oesen (Kohlensäure und Kvhlenoxhd), O. die Verunreinigungen mancherlei Art und v. durch Staub. III. wurde nachgcwiesen, wie diese Steffi durch die Länge der Zeit sehr nochihcilig ou» die Ge sundheit der Menschen eiiiwirke» mufften, indem ec -ingab, welche. Lllstniengcn stündlich und täglich »naeiahr tu unsere Einigen eiu, und ausginge» und kani IV. aus die Verpstichtung re-chlicher Lüs tling der Zimmer, welche allzu sehr vernachlaisigt werde zum Schaden deS Hauses, noch mehr aber zuin Schade» umer Bewohner. Zum V. sprach er über die Lustzusuhr l) durch die natürliche oder spon tane Ventilation (Wände), 2) über Luster Neuerung Lurch Fenster und Thüren und 3) über den Lusiwechsel durch die OJen, und lnüpsle daran z»nr Schluff die Bitte, die .zerren Hambejitzer möchte» mit Aerzlea und Lehrern, besonders um der Jugcud willen, mit tahin wirken, Laß seitens der Bewohner das Lüste», das gar zu ost aus Unkenntnis,, Bequemlichkeit und salscher Sparsamkrit zu sehr vernachlässigt werde, mehr noch geschehe zum Nutze» der Wohnungen, zum Heile und Segen der Milmenichen. Der Vortragende erntete reichen Beifall. ^Möckern, >3. December. Bei der gestern stattgesun- dene» Gemciiideratli-ncilwabl wurden in Elasse rV der An- ässige» Herr Hc-lzhändlcr Aug. Webse und als Ersatzmänner die Herren vi m->I. Kern rind Kürschnern elfter Barthel gewählt. In Elaste It wurden gewählt die Herren Sattler- meisler Ernst Schmidt und Roßhändler Theodor Hädrich. 2llS Ersatzmänncr vereinigten die Herren Obcrschassncr Stendel »nd Bäckermeister W. Schmidt die meiste» Stimmen ans sich. * Crimmitschau. 12. December. Für Montag, den >7. d. M., ist seitens der königlichen KrciN'aiiplmanlischast zu Zwickau Termin zur commistarischcn Berhanclung angesetzk, »u» die zwischen dem diesige n Stadlrath und k:u Bor» läiiden der Vororte bez. hst'acvbargcineiildeii Wahlen und LeitelShai» auSgebrochcncn Disferenzcli zur Erledigung zu bringen. Dieselbe» sind dadurch hervoigerilscn, daß vcr- chietcne indlistrielle Elablistemeulö bez. Firiiien . z. B. Spin nereien. Färbereien, Webereien u. s. io. lhcil» in hiesiger Gemeinde, thcilS in einer der gcnannle» G'inei'.id:» belriebe» und zu den Eoiiiiililiianlagcn i» beiten Gemeinden abgcscbätz: und herangezogen werte». Iu diesen Fällen ist also vielleicht die Fabrik in dem einen Ort, während dar Comptoir in der Statt gelegen und daselbst arbeitet oder umgekehrt. — Ern in unserer Parochie glücklicherweise äußerst sellener Fall kam in der am It. d. M. abgehalleiien Kirchenvorstand«» sitznng zur Sprache, das; nämlich ei» hiesiger Einwohner mit Frau und Kindern auS der evangelischen Landekluche auS- gcschieven und in da» Dissidentcn-Registcr eingelragen worden sei. — Zur Vorsicht mahnt VaS Auftreten eines Jndustric- ritterS, welcher in den letzten Tagen in »nscrcr Slabt sei» Wese» trieb und leider der benachrichtigten Polizei entwischte. Derselbe gab sich sür den Buchkallcr eines benachbarten größeren Gute» au», machte bei hiesige» Handwerkern und Labeninhabern fingirte Bestellungen und pumpte dieselben schließlich unter dem Vorwanke, in einem ander» Gcschäs! noch einen Einkaus machen zu müssen, um Beträge von 2 bic an, welche bei Abholung der gemachten Bestellung be glichen werden sollte. Ter Vogel kam aber nicht wieder und singt vielleicht wo ander- sein Liedchen ausS Nene. Alse Vorsicht! ff Dresden, 13. December. Wie der „Dresdner Anzeiger meldet, wird die Verletzung, die sich Se. königl. Hohen Prinz Friedrich August am Souiiabend durch eine: Sturz mit dem Pferde zugezogen, de» bohe» Herrn 8 Tage an» Zimmer fesseln. Se. königl. Hoheit bedient sich beim Gehen, da« mehrfache Schmerzen verursacht, de» Stockes Gestern wurde der Prinz „ach dem zweiten Stockwerk des am Taschenbergc gelegenen PalaiS getragen, weil die Räume de- ersten Stockwerks zur Zeit ne» tapeziert werden. Wie man jetzt erfährt, rutschte da» Pferd beim Nehmen einer Hürde auS. DaS edle Thier hat bei dem UnsaU eine klaffende Wunde am Leibe davongetragen und wird aus längere Zeil außer Dienst gestellt werde» müssen. ---- Nach der „Sächsischen Schulchronik" vo: Michaelis 1887 bi» Michaeli» 1888 crhi-lten von sächsischen Schulmänner» den Titel und Rang als Obcisebuiralh >. als Schulrath 7, den Titel Professor 6. als Mnsikdircctor >, das Prädikat Oberlehrer >8. da- Piädwat Canior 20. das Ritterkreuz I. C>. de« Verdienstordens 2. des Rittcrkreu; 2. El. deS Verdienstordens >, da« Verdiensikreuz 6, das Ritterkreuz >. El. deS All-recht-ordenS 1, das Ritterkreuz 2 El. deS AlbrechlSordens 7. vaö Alb'echi-kreu; I I, die sürstl. reußische (a. L.) silberne Ebrenmedaille, ..älcrito »> «lignitLH" >, den kaiserl. ruft. Stanislausorden 2. El. l. das Diplom als Ehrenbürger >, da« OOjäbrige Amtsiudiläuin scierke >, daS 50jährige zcieilen >. das 2 >, 28, Jubilar» überhaupt feierten 2l, Todesfälle sind voi gekommen 9>. Neue Schulgebäude wurden einacwcibt l8. Sttstiingen »nd Schenkungen sind vorgekoinmen 7. Das .',0>.l''nge Jubiläuni ihre» BestcbenS feierten das Seininar z» Grimma, die Bürgerschule zu Mittiocida. dl: Schule zu Reitzendorf de, Pillnitz, die Lehrerconserenz Siegmar. Lilcrarischr Erzengniffe sächsischer Lehrer werden ausgesübrt 66.
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