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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-15
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1888
- Autor
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Vrfcdeint täglich ftüh 6'/, Uhr. Neiactioil und LrpkdNtois IohavneSgoste 8. Sprechstunden der Nedactisn: Bormiltag» 10—13 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. l>Kr dt« «Uck^abe e>na8anriee Manulcrtdt« «acht sich dtl «edattie» »tai vrrdmdlich. «nna»»e »ne f»r »te n-chftf«l,e«»e Nummer »«stimmten Znserale «« Wochentage» »t» S Uhr NachmittaaS. »»Lanu- und Festtagen früh »>» ',,9 Utzr. In drn Filialen für Jns.-Annahme: Otto Riem«. UniversiiätSftraß« 1. Louis Lösche, Lathariaenstr. 23 Par«. und KönlgSplatz 7, nur bi» '/,S Utzr. ttprlger.Tagtblalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. AbonnementSpreiä vierteljährlich 4>/, Mk. incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede rinzelae Nummer 20 P'. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (»i Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbelürderung 60 Mk. Mit Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schnste» laut uns. Prei»verze>chn>b. Tabellarischer u. Zisternsatz »ach hüherm Tarif. Krclamen unter dem RedactionSstrich die 4gelpalt. Zeile SO Pi., vor denFamiliennachrtchteu die Kgespaliene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet» an die ikxpcvitton zu senden. — Rabatt wird ruchi gegeben. Zahlung prasuumernnäu oder durch Post, uachnahme. 35S. Sonnabend den IS. Dccembcr 1888. 82. Jahrgang. Zur gtsiilligtu Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den Lv. Deeember, Vormittags nur bis Uhr gc öffnet. I-xpeMlon lto8 I,eiprlLer laxsdlntte». Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Hierdurch bringen mir die Benennung folgender auf dem Areal der großen Funkenburg neuanzulcgendcn Straßen zur öffentlichen Kenntniß: Ter Straße 6, welche nördlich von der Wettiner Straße mit dieser parallel von der ollen Elster bi» an den Elster» Mühlgraben geführt wirb, baden wir den Namen Thriftianstraße, der Straße H, nordöstlich vo» der Waldstraße und mit dieser parallel von der Frankfurter Straße nach dem Elster-Mühb graben führend, den Nam-n König Johann Ttratze und der Straße l. öulnv vo» Straße Ü und mit dieser parallel bis zum Elster-Mühlgraben führend, den Namen Funkenburgstraße bcigelegt. Leipzig, am >0. Tecember 1888. 170? Der Slatb der Ltadt Leipzig. i. vr. Kretzsc Ib 1507 vr. Georgi schmar, Aff. Bekanntmachung. Die Einlösung der am St. Deceneber 1888 fälligen ZinScouponS uuo Scheine der Leipziger Ttadtanleihe» erfolgt bereits vom IS. diese» Monat» ab bei unserer Stadlcasse in den Llunven von 9—12 Uhr Vormittag- und 2—4 Uhr Nachmittags. Leipzig, den 5. December >888. Der Statt» der Stadt Leipzig. T Schn Vr. Georg«. bulze. Bekanntmachung. Verloren gegangen sind die Arbeiisoücher 1) der am l. D ce,nb>r 1872 hier geborenen Arbeiterin Anna Clara Martha Leithold, hier im Jahre 1888 unter Nr. 1287 ausgestellt: 2) der am 24. Juni 1869 z» Eilenburg geborenen Fabrik arbeiterin Anna Marie Pinka«, im Jahre 1885 zu Ellenburg ausgestellt; 3) de- am 3l Januar 1868 zu Gräsendors geborenen Maurer» Friedrich Hermann Steinfelder, im Jahre 1887 zu Bedra ausgestellt; 4) des am 2t März 1870 zu Mililsch geborenen Tischler, geselle» Lothar John, >m Jahre 1884 zu Mililsch ausgestellt; 5) des am 10. Mai 1871 hier geborenen Lausburschen Richard Robeil Becker, hier im Jahre 1885 unter Nr. 880 ausgestellt; 6) de« am >7. Juli 1869 zu Nixdors geborenen Arbeiters Franz Joseph Lvondra, hier ,m Jahre 1887 unter Nr. 1492 ausg. stellt, und 7) des am 18. Juli 1873 hier geborenen Lausburschen Paul Earl Brasch, hier im Jahre 1888 unter Nr. 66l auSgeiielll. Wir bitte», diese Arbeitsbücher im AusfinVungSsalle an der, Obiimarkt 3, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 115 (Stadt hau») abzuliesern. Leipzig, den 10. December 1888 Der Rath d-r Stadt Leipzig. Vl >6. vr. Georgi. W.illich. Gesucht wird der am 11. September 1857 zu Tschernitz geborene Tischler barl Friedrich «pelt, welcher zur Kürsorge für seine Familie anzuhallen ist. Leipzig, am lO. December 1888 Der Ratp der Stadt Leipzig. (4ir«ena«t.) X k. VI. 3226. 1808 Ludwiq-Wols. Dolg« Der mner pol zeiaussiht zu stellende Haudarbeller Karl Friedrich Giis-av lciintzartzt au» Pr»ßn tz ist t» Leipzig, wohl» er »ach feiner nm 31. Lcioder d. I ersolglea Entlassung au« dem Z»ch,. Iiaule Waldueim gewiesen worden, aicht elngetroffea u»d treibt sich ocriinilylich vaglrend »ml>er. An alle Behörden richten wir da« ergebene Ersuchen, de, v Dennbardt im B-Ireluiiglialle sestzunchmen uud ua» darüber kurze Mittheilung zugehen zu lasten. Leipzig, am 11. December 1888. Las Polilktamt tzer Statzt Leipzig. Breiichnelder. Etamllr. WcihnachtsPSlkereivkrktljr. WStzrentz »er Leit vom Iv. bis einschlirtzltch 24. De» rrmtzrr tritt die Lchlnhzeit sür »te Einlirjerung »«« Werttz- uu» »»»«bet den Postaustalte» tu Lettztig eine Stunde früher als »rmübnlich rin Gs »>r» ersuch«, hieraus bei Grnltrserung brr Leubu«»«« »ur Post wätzrru» »er «orbezrichuele» Tage ausemeffeu« lückflcht zu urtzmru. Leipzig . 14. Deteuiber 1888. L»«r ILmluoritoi»« Oder-t'oulellroaSor. ^ Walter. ökScnttiche Ätzung -er Handelskammer DttiiStag. »en 18. December 1888. Nachmittag» 6 Utzr. in »eren Sittungslaale. Neue Börse. Tr. 4. I. Tagesordaung: 1. Reaistrande. 2 Wahl zur Ergänzung de» Lörsen-VorftantzrS. 3. Neuwaiü der ltvinniiisionen für Notirung her Grtrrttzr«l Orl- nutz Epirtius-Pirtse. 4 Berich, de» Jmonj.Au-jchustrl über den ßauStzaltpia« tzer »ammer sür 188». 5. Beucht de» verkehrS-AuSichuste» über ») ein von der Handelt» kommer zu tkaffel nina Ideilie» Elelach. Herstellung »,aer d-sjeren Siseubatzu vkrbtubung zmtschen Köln »ntz lafiei detr.; i>) E, >aode b>« veria Albrecht PieSztiek >» L->vz g. ve,r »rmöhtgung brr Stuck,»»erlrgchte«. k. Beiicht re« Kramer-Ltttlungs-Auelchuste« üer dea H««g- tzaitplau »er »ramrr Etislung sür 188». Hieraus vichi-öfsentlich: 7. Borichlüae de« Finauz-AuSichuste« sür die Brrthrilmg der Enrö,niste de» »«terftütz«»,»-»««»». 8. Bericht de« Baut-, Muuz- „d Bürienchurlchuste» über die «er,s»»^> «e» »Mev», »er Vörsru-Bettrige. uuternehmen. wie e» di- deutsch-ostasrikanisL- G.s.llschast I gesept. Herr von Grocholski war -m kühler speculativer darstellt. den Schwierigkeiten der Lage nicht gewachsen .sl.I rropf. Ar.ttokrat vom Scheitel b.S zur Zebe. wa^ er Verlre.cr Holr-Änction. Kamm,«de« Mittmach, de» IS. December, »a« Var» mittag» S'/, Uhr an tollen im Del tzicher Communsorft Spröde aui Schlag 9 im Mittelwolde, große Spröde, in der Nähr de» Ltieielknechi», folgende Hölzer, als: 20 Stuck Eichen. 2'/,—9 ui lang, 23—80 cm mittleren Durchmesser, 8 - Buchen, 3—6 - - 28—35 . - - 6 » Rüstern, 6—10» « 3l—46 « - - Hiervon ist die stärkste gerodet und eignet sich sür Stell« wacher ganz besonder», ü Stück A«pen. 7—9 m lang, 34—29 cm stark, 3 . Birken, 7—8 . . 21—28 > » 525 . Reisstangen, öffentlich meistbietend unter dea lm Termine bekannt zn machenden Bedingungen verkauft werden. Berfammlung: am Slieselkuecktt. Delitzfch, den 14. December 1888. Der Magistrat. Reicher. Nichtamtlicher Theil. Zur oftafrikanischen Frage. Gras Herbert BiSmarck bat sich dem Vernehme« nach neulich in der Budgetconnmssion über die ostafrikaniichen An- qelegeiiheilen in dem Sinne geäußert, daß eine Sympathie» kunvgebung de» RcichStageS sür baS ostafrikanische Unlrr- nehmen wünschrn-werih sei. Nach den Miliheiluiigen. ivelche Wißmann in FrieVnchSruh gemacht habe, sei die Zahl der ausiiiinkisckien Araber nicht so groß, als man annehme. und da» Geld, welche- andere Volker sür derartige Zwecke auswen den. siede in gar keinem Verhält»,ß zu dem. wa» da» Mß» mann'sche Unternehmen kosten werde, er erwarte drShaib,'.x>ß der Reichstag die Sache ausreichend unterstützen werde. Bon anderer Seite wird gemeldet, daß die Veröffent lichung eine» Gutachten» W ßmalin'S bevorstche, durch welches die Besetzung von vier Punclen der ostasritanischen Küste, darunter Bagamoyo und Dar e« Salam, mit einer ständige» deulschcn Garnison als nothwenbig bezeichnet werde. Für jeden dieser P ätze sollen einige Hundert Mann, darunter Farbige und Chinesen angeworben und unter die Führung deutscher Ossiciere gestellt werden. Von Viesen vier Punclen au« soll da« Hinterland allmätig friedlich und kriegerisch er obert werden. AuS diesen Andeutungen ist ersichtlich, welchen Gang die coloiiialpolitischc Berathung im Reichstage nehmen wird. Der BundeSrath will die Initiative sür die Betheiligung des Reiche- an den weitere» Maßregeln in Ostasrika dem R ichs tage überlasten, und allem Anschein nach ist dort binre'chendeS Interesse sür die Sache vorhanden, um die energische Förde> rnng derselben zu betreiben. AlS Unterlage sür die Beiirlh i- lung der Sachlage dienen vorläufig die Actenstiicke des Weiß buche», welche wohl viel schätzbare» Material enthalte», aber nicht weit genug reichen, um Uber Umfang und Charakter der gegenwärtigen Bewegung genügenden Auj>chluß zu geben. Der letzte aussührliche Bericht Uber die Lage an der ostasri» kanischen Küste ist vom 3. Oc'ober datirt. »nv gerade dieser Bericht deS Gcneralconsul» MichabelleS läßt den Umsaiig ber Bewegung als sebr bedeutend erscheinen. D>e Z,bt der vor Kilwa ver-inigten Aufständischen wird in diesem Bericht nach einer Schätzung de« englischen SchisfScapitainS vom »Pmguin aus lS OOO angegeben. ES läßt sich au» dieier Angabe daraus schließen, daß die Gesawmlzahl der Anssiäntijchen doch wobl sehr bedeutend sein muß Tie Nachrichten über die Kämpfe vom 6. und 7. December sind immer noch sehr allgemein gehallen und gewähren kein klare» Bild von den Strettkräslen, über welche Buschiri verfügt; außerdem isi daran» nicht zu entnehmen, ob die Angr iser von Kilwa mit denen von Bagamoyo zum Theil id>„»sch sind oder nicht. U ber diese sehr wichtigen Fragen hat auch Wißmann in FrievrichSruh keine An kunft ertheilen können, uub doch kommt e» gerade daran wesentlich an, ui» danach die Schritte zur Unterdrückung des Aufstande- und zur Verhinderung seiner Wiederholung zu bemessen. Tie Besetzung von vier Küstei punele» und Belegung derselbe» Mit festen Garnisonen von je ettlize» Hunden Man» mag für gewöhnliche verbältmste ganz zweckdienlich und au-reichend sei», sür die gegenwärtigen Ausnahmezustände ist sie jedenfalls unzulänglich. Auch ist e» nicht einleuchtend, daß Angriffe von der Küste nach dem Jniiern eine Bewegung labm legen sollten, die ihre Kraft auS der Gegend an den großen Seen Nyasta und Tanganyika saugt. Auch Eardinal Lovigerie geht vo» der Annahme au», daß die Sclaveujäger durch eine geringe Zahl von Europäern zu besiegen sind, aber sein Ralh gehl doch dahin, die Anstister der Bewegung in ibrc» Wohnsitzen und Schlupfwinkeln auszusuchen. Wenn die festen Gariiilonen an der Küste den Zweck baden, daß sie den nach dem Innern auszurüstenten Unternedmungen zugleich als Sammelplätze und A»Sza»gSpuncle sür die Formirung de» Eriatze» dienen, dann werden sie dem Zweck der Unter drückung de» Aufstandes b>ster entspreche», al» wen» die Garnisonen blo» Angriffe vom Hmlcrlaiid auS abivebre» sollen. AlS Anfang sür die Herstellung bauernder Zustände sind sie unter allen Umständen willkommen zu heißen, und -4 ist schon viel gewonnen, wenn erst bestimmte Vo>schISge in diesem Sinne dem Reichstage zur Brratbung und B> ick> ug sastung unterbreitet sind. Man Vars bierbe, an die Worie de« Reichskanzler» erinnern, welche derselbe in seiner Anlwort aus die Berichte de, Generalkonsul» M-chab-lle« vom 6 October gebrauch! Hai: „Die vorsichtige Beschränkung au da« praklisch Nolhwendige ist die Boibedingung de» Ge lingen» qewaaler Unternehmungen aus unbekanntem Ostbiet».' Dieser Grundsatz wird auch auf lange hinaus di, R ckischnur sür da» Brrdalten der deutschen Kolonisten in Ostasrika bilden, bi» ausreichende Streiikräsle orgauisirl sind, um d»e arabischen Eclavenbändler widerstand-unfähig zu mache». Alt vonäusiae« Ergrtznih ber >n den letzten Monaten ge sammelten Erfahrungen scheutt srstzustehe«, daß rin Privat deshalb va» Reick die wnlcre Entwickelung der I eer ol,garch,,ch-poln,'chcn Parte,, der e-chlachla. Die Cchlackta. bst in die Hand n.mmt. Wenn d.e Vertreter der der Ae.st sollte ,a Galizien Kerrschen; v.e Vemokralilch-pol. »srikanischen Gesellschaft bei Uebernabme der Ver- >"sche Bewegung, von geistvollen Journalisten l» Lemberg uud dgü SackexMhst wtölmiß »er ibr vertragsmäßig überlassene» Küstenplätze um» I geweckt, war ibi» ein Greuel. Er trieb in seiner Weise u,rkabr»n wären. so wären: die Kämvie seil dem ^.Realpolitik '. Ke.n überschwänglich idealistisches Programm stellte er ans. Darm, wie in vielen ankeren Dingen halte ieZ^iaeö tzerfabren wäre», so wären; die Käiiipje seil August vielleicht vermieden worden, da nun aber einmal ^scheh«, ist. was sich nicht rückgängig wachen läßt, io er» ch«i»t die kräftige Handhabung der Sache durch die Reichs» regienmg das einzige und beste Mittel, um in Ostasrika Ord«u«ft,u schasse» Die Blockade der Küste bildet dazu »im« pieivrrsprechenden Anfang, aber eS geht auS der ganzen Gulstkckge hervor, baß die Blockade nicht ouSrricht, um die »«Ischen Eolonien sür die Zukunst gegen die Angriffe der Kchavenhäiibler sicher zu stelle». ViSher galt als Grundsatz sür die deuliche Colomal- »oiitch daß die Reicharegicrung nur de» deutschen HandelS- nie-erlastungen Hilse und Schutz da gewährte, wo er von den deutschen Colonistc» nacbgesuchl wurde. Dieser Grundsatz ist bisher stets befolgt worden, aber unler drn Lerhättnisten, welche sich seit Mille August i» ö)ß4ste»ka entwickelt baden. reicht dieser Grundsatz nicht a»4. Wenn nicht alle bisher ausgeweudcle Muhe ver- loHS» sein soll. ES ist deshalb zu wünschen und zu envorten, daß der Reichstag seine Meinung in dem Sinne äußert, daß die NeichSregiernug die >kr zweckmäßig erschei nenden Maßregeln an der Ouküste Afrikas ergreife» möge, um da« Werk der deutschen Colonisation gegen die Gesahre» der Zukunst sicher zu stelle». Eine solche Kundgebung erscheint um w mehr angebracht, als die Unterdrückung de« Sclaveu. baiidklS ein Gebot der Menschlichkeit ist und weil ohne die- elbe di« friedliche Colonisirung Afrikas und Erschließung der reichen Kräfte dieses Lande- sür Handel und Verkehr nicht möglich «st. ES geben auch hier wieder wie aus alle» Gebieten brr menschlichen Tbätigkelt ideale und prakliiche wecke Hand in Hand. ES ist ei» große» ideales Ziel, dem clavenhandel in Afrika ein Ende zn bereiten, »nv es ist er Aehnlichkeil mit dem verstorbene» Führer des CzechenclubS, Elam-Marliniz. Kein geträumte« Großpolen ließ er gelte», zunächst soll!« die Schlachta Schritt sür Schritt jede« slawisch- Jiileresse in Galizien fördern, jede Situation, die sich au» der innere» Polin! Oesterreich» erzieht, gründlich auSbculcn. Werdet Juristen, ries er de», jüngeren polnische,, Adel zu, und besetzet die Berwalluiigsstellen des Landes. Nachgiebig gegen die Denlschliberalen war er, als sie zur Zeit ihrer Herrschaft die La»deSa»lo»oi»ic Galiziens förderten, schroff gegnerisch trat er gegen sie auf, als sie in die Opposition gedrängt waren. Wo stehl unser BorlhcilV Nach diesem Grundsätze lenkle er lediglich den Polenelnd, auch wenn diese Grundsätze, wie ein Landsmann Grocholoki'S einst aussprach, eher „gesund als ehrenvoll" waren. Ter Tod des befähigten Grocholski wird wohl zunächst ei» Anwachsen ber demokralisch-poiuiichc» Bewegung zur Folge haben. * In Triest haben in den letzlen Tagen mehrere Ver- hasluligc» stattgesunden. Berichte italienischer Blätter bauschen dieselben offenbar über Gebühr aus; den» wie der .Kieuzzeiluiig" aus Triest berichlel wirk, scheint eS sich zwar um Individuell gehaiidell zu habe», welche irredentistischen Ji'ee» huldigen, doch beruhen die Gerüchte wahrscheinlich aus U Vertreibungen, welche von der Entdeckung gesährlicher Au- ichläqe wiste» wollen. * Kunst und Politik sind Dinge, die in der Regel nicht» milc nander zu schasse» haben oder dock haben sollten. In Frankreich bringt man die Berquickung dieser so heterogene» Aiigelegenheilcn gleichwohl fertig, wie aus der Pariser Blätteriiietdung hervorgebt, daß die Minister de« AuSwärligeii. Gebiet, und de« Unterricht-, Lockroy, bei Er- »ugleich ein wertbvoller Vorthcil sür die deutsche Colonisation I ofsnung der Kammerdebalte über den srauzosisch-griechischen " - - - "" " " ^ ° ' .Handelsvertrag die Frage der delphische» Ausgra bungen erörtern wolle». Beide beabsichtigen barzulegen, wie wichtig eS unter dem tvypclten GesichkSpuncte deS künstlerischen und pelitischrn Interesse« sei. diese Ausgrabungen, welche be kanntlich speciell unter französische» Aegide sieben, baldmöglichst in Angriff zu nehmen WaS die kiinstgeschich tiche Seit- d-r -Sache anümgt, so erhofft man in Frankreich von den delphischen Ausgrabungen mindeste»« ebenso merkwürdige Ergebnisse, als die deutschen Ausgrabungen von Olympia gezeitigt haben Vom polinschcn GesichiSpuncte aber, beißt e» weiter, würden sie Ver mit dem Unternehmen sich brfastenven Macht die Ausdehnung ihres Einflüsse» in Griechenland, wie im ganzen Ouent überhaupt, ermöglichen. Nach alledem, wa» schon zu wiederholte» Malen über die Mißgunst geäußert worden ist, womit Frankreich das Anwachsen deutscher Culturmacht in Griechenland und der Levante betrachtet, kann hiusichl- lick des Schwerpunktes der französische» Interessen an den delphischen AuSgrahungen wohl kein Ziveisel vdwallen. * Bei den Schießübungen deS französischen Panzer schiffe« „Admiral Tuperre" im Gols von Jouan zersprang e» 34 Ckiitimetcrgeschütz, wodurch 6 Personen, darunter ein Osficier, getödtcl wurden. * Nach einer Drahtmeldung auS Neapel sind vor einigen Tagen zwei junge Leute. Mitglieder einer republikanischen Verbindung, dabei überrascht worden, als sie an eine unler dem deutschen C onsulatSgebäude angebrachte, mit einer Schnur und Trabt umwickelte Bombe Feuer gelegt haben. Nach einer Miltbeilung der ,Basischen Zeitung" waren eS zwei Studenten, die de» Bubenstreich Hallen verüben wollen. Daß sie Milgl>ekcr einer republikanischen Verbindung seien, wird in dem Schreiben nicht gesagt. Die Untersuchung ist im Gange, die Bombe ist der Directum der Artillerie zu näherer Prusung überwiesen worden. * Ueber die Zustände in Samoa erhält der „Ham burger Correlpondenl" folgende Nachricht ans Berlin: „Die lotzie» Depeichcn aus Samoa meiden, daß noch wettere kleine Kämpie zwischen de» Anbängerii deS Königs Malaafa und Ollasrikas. wenn durch Hinwegräumung dieses H>nbcl»ipcS *<j« Va «« sür Handel und Verkehr geschaffen wird. * Leipzig, 15. December. * In dem Proceß gegen die .Freisinnig« Zeitung" wegen Nachdrucks au» den Tagebüchern Kaiser Fried» r ich'S hat Se. Majestät der Kaiser, wie die „Freisinnige Z iiung" mitlheilt. den Strafantrag mittelst Ordre vom 3. D-ce»>ber zurückgenommen. Demgemäß hat die Straf kammer deS köiiigl. Landgerichts i» Berlin die am 17. Ocivber versügte Beschlagnahme ver zum GeburlSlage des Kaiser» Friedrich verunstalleke» Sonderausgabe und deS GcvcnkbuchcS ver ..Freisinnigen Zeilung" wieder aufgehoben und da» Slras Verfahren Wege» Nachdrucks ewgestttlt. Der Slrasantrag war, wie die ,',Freisinnige Zeitung" jetzt angiebt, in Florenz während ver italienischen Reise von Sr. Majestät dem Kaiser gestellt werden. Von dem cbciisallS ausgegebencn Proceß gegen die „Kuler Zeitung" »nlerschied sich der Proceß gegen die „Freisinnige Zeilung" dadurch, daß deren Sonderausgabe nicht blo-, wie die „Kieler Zeilung", C'talc au» dem Tage buch vo» >866. sondern auch die Hauplllellkii auS dem Tage buch vo» 1870/71 enthielt, ivelche, wie die „Freisinnige Zeilung" sich auSbrückt, Zeugniß oblegen sür die freisinnigen politische» Anschauungen de» Kaisers Fnedrich * Zu Herr» Paronelli's Ausweisung aus Berlin wird der „Post" geschrieben: „Herr Friedrich Paronelli befand sich bereits >m Jahre 1882 als Vertreter der „Gazzetta P>e- ,»onlefe" in Berlin. Er ivar damals Mitglied der Berliner Italienische» Gesellschaft (Locietä Italm»!» <t> IZerliuo), späler ging er »ach Italien zurück und ist bei seine»» gege»- wärligen Aufenthalt in Berlin nicht wieder in die Gesellschasi e»,getreten. Wenn er heute in de» Zeitungen al» „Piäsiccnt der SocielL Jlaliana" bezeichnet wird, so muß d>eS ei» anderer Verein sein, nicht derjenige, von dem die „Post" zeit weise berichtet hat. Dem »euliche» Slijlung-ffsle der Ber liner Italienischen Gesellschaft wohnte er als Gast bei. E>n „Tikilto' -Correspondenl Cirmenl ist der genannten b - Gesellschaft immer ganz sremv gewesen. Herr Paronelli, vo» Parte, ^.amasese'S staligesundrn haben. E-n entschelve»- Geburl Pi>mo»tese,' ist ei» Mann vo» sehr offenem, liebe»«. I v-'s Ck'ffcltt sa»d indeffe» nicht statt. Die A»bäiig>-r Taiiwsese'S würdigem Wesen. Er vertrol bei seinem srühe>c» Ausriitbatt stet» die Idee eine« engeren Anschlusses Italien» an Deutsch und hat dem auch bei Gelegenheit einer kurzen Rede, die er bei dem Stistungsjest ber Berliner Italienische» Gcsellschasl arballen, erneuten Ausdruck gegeben. Inwieweit diese An schauungen mit de» leitenden Idee» deS „Serolo" zu vereinbaren waren, entzieht sich unserem Urtbeil. Nur so viel wiste» wir, daß die Leitartikel des „Secolo" zu», imiivesten Abneigung gegen Deulschlanv. gegen seinen großen SlaaiSmann.' ww gegen den Dreibund, dagegen große Lvmpalbie» sür Frank sind noch immer i» Alna eiiigeichlvssoG, der teulsche Consul veriangte die Zurückpebung Mataasa'S auS seiner Stellung." — Am Montag sind die samoauiichen Angelegenheiten auch ^ im Senate zu Washington zur Sprache gekommen. Der Vertreter sür Maine, Frye, stellte einen Antrag, welcher den Ausschuß sür auswärtige Angelegenheiten anw-ist, die Zustände i» Samoa zu prüfen soweit als die Interessen und Rechte vo» Amerikanern, die Beziehungen der Bereinigten Staate» zu den Insel», die Nolhwentigkeit, deren N ulralität oder Unabhängigkeit aufrecht zu hatten, dadurch berührt würden. reich atbmeii. AlS Veilreler eineö derartigen Blatte- j„ I und ob ein Vorgehen ber Regierung und welches erheischt sei. Berlin „i»ß>e sich Herr Paronelli aus ein Mißgeschick, wie eS Ibebauplet. die Vereinig,eu Staaten wäre» verpjlichlel, ihn betroffen, gefaßt mache»." I de» Emgnffen DeutichlandS und England» Widerstand zu * Aus Stuttgart berichtet die „Kölnische Z-itung": I Listen. T s Vorgehen Deutschland«, fügte er hinzu, bilde Wäbrenv in Kurzem die LanbtogSwa bl e» da« Land in I AuS'chreilung und eine Beleidigung lür die Vereinigten Bewegung letze» werde», tritt mil' wichsender Bestiuiiiilheil! ^^ale», w iche kein große« Land nur einen Augenblick dulden da» Geiiichi ans. ver Amerikaner, welcher vor wewg I "'Urte Ec glaube. Teuischland habe da« vo» ,l»n in S>moa Wochen seine» Enlschluß veiösscnllichte, den Hos zu v rlasteii, ""st^^'^gene B.isahren mtt der Zustimmung G-oßbrilauniciiS werde unter Ministerivechsel und Pe soiialveränceriiiige» ,,I I sdopliil. Ueber die weitere Behandlung diese« AnlragS sehlt den Hosstellk», welchen die Rechnungssnhruiig der Cabi, el«> I ^ "och an Nachrichten, caste oblieg», an de» Hof zurückk h,e». Wir Hallen die Nach, eicht sür unglauhwüreig. ob cho» Personen »>>t Namen ge nannt werde», welche ,» jener Richlung vorbereitend aus die öffentliche Meinung einwirken sollen. Auch von einer nach London abzule»ve„de„ Aor ste ist die Rede, welcher der Abgereiste zur Rückkehr eiiigeladeu werden soll. Wir ent- halten uu- sür >'yl weiterer Bemeikunge» und bossen, daß man e« mit de» Nachweh-n einer abgeschlüffenen Sache, nicht mil einer neuen Action zu ihn» hat. * Die Regierung der Bereinigten Staaten von Amerika heabsichl-gt, de» von den siegreichen Revolutionäre» in Hayti beschlagnahmten amerikanischen Tampjir »oth'q'ii- satls »nt Gewalt zu befreie». Lau! Meldung aus Washing ton ist Admiral Lnce, welcher die »ach H >yt> zu ent sendenden KiiegSichiffe besehiige» wird, angewiesen, sich nach Porl-au-Pr,nce zu begeben und die Freiübung des lampsirs zu v-rlaige». Im Weigerung-salle soll der Admiral sich de» DampierS gewalijam driiiächtige» und ken- * Drin „Graihdanin" zufolge fand der Zar da« ihm vor» I "eulralem Gebiet bringe,,, wo er seinen Eigen» gelegte U»lersuch»ngsmaierial über die Eisenbabn- tatastrophe bei Bork, u»voUstä»diq und riiiseilig. Ec ließ deshalb dem SlaaiSanwalt den Besch» ,»gehen, daß derselbe sich unverzüglich nochmal» an den Ort deS Ereiq- Niffr« zu begeben und die Unlersuchung von Neuem auszu- «ehme» Hab«. ' * Der polnische Club de» österreichischen Reich», ratb» ba, seinen bervorragendsten Fübrrr veilore». Herr von GrocholSk, ist gestorben und wird dieser Tage der Familiengrus, der GrocholSk,'« zu Rozylka in Galizien bei» lhümer» übergeben werden wird. Musik. w. Leipzig, 18. December. Mullkinftitut von Otto Prager Die zweite Adendunterhaltunq der Prager'sch-n Miisjkltule, die letzte vor Weihiiachien, welche sich einer säst noch größeren Ddeilnohme als die erste erstritte, konnte ein Ensemkle-Abend geaaniit werden, da sie eine ganze Neide von vier-, sechs- und z.vülshändigen Stücken bot. Solche E»semble-Vor- träze haben lbren besonder» Nutzen darin, daß sic durch da» Zu-
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