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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-15
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1888
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DM Mage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 3SV. Sonnabend den 15. December 1888. 82. Jahrgang. >en bleiben ständig Zwei Panzeischifse, ein ! wareii zu Ende des vorigen Jadryunverts die de den Grunbpieiler oller I Der Gkmeitideralh Halle zu den Einrickiung-kosteu der Anstatt I Kops davonlies. nachsctzle, ist natürlich. Der rohe Patron wurde tcna ad zwei Tvrpedo-Divisio»sbcole >» Dien>>. I Erziehung gewonnen: Kant eikannte >n der Litil lbkeit das Ziel der» I NM ^l. zu den Unlerdottung-koften 300 ./t b,willigt. Seilen- des l auch gesoßt und der Polizei überliefert. Jüngst sland er wegen dieses ineS MonalS wird eine Panzersadrzcugö-! selben; Pestalozzi zeigte den richtigen Weg zu Erreichung dieses Zielet. I Spar- und Boischußverei»« Lindeaaii-Plagwip sind der Anstalt zwei I Errege- vor Gericht und hier wurde ihm deua auch der Slandvunct Marine. ' Stach dem Jndiensthaltuugöplan der Marin« sllr da» Jahr 1889/90 wird da« Kreuzergrschwader für den auswärtigen Dienst au« einer Kreuzersregatle und drei Kreuzercorvelten bestehen. Die süns auswärtigen Stationen werde» wie folgt besetzt: Westasrika I Kreuzer und l Kanonen- loot, Ostasrlka 2 Kreuzer. Ostaste» 2 Kanonenboote. Australien I Kreuzer und 1 Kanonenboot, Millelmeerstalion l Fahrzeug, großer al» jemals ist die Anzahl der Sckifse und Fahrzeuge, welche für Schul- und UebungSzwrcke i» Dienst gehalten oder in Dienst gestellt werden sollen. DaS aus vier Kreuzer- sregatten bestehende Schulgeschwater bleibt beständig in Dienst. 2aS Manövcrgeschwader destedt auS vier Panzerschiffen und einem Aviso, r« wird suns Monate in Dieirst bleiben. Für die Neservedivisionen Panzerfahrzeug und Für die Tauer eines Flottille ou» Vier Fahrzeugen gebildet werden. D>e Toepevo- boolS-Flottille wird im nächsten Jahre aus einem Aviso, zwei TorpedoeivistonSdoolen und zwöls Torpedobooten bestehen; außerdem kommen )>och vier Torpedoboote zur Ausbildung des Torpedopersonals in Dienst. Zur Ausbildung der Cadelten soll wieder die alle Segelsregatle „Niobe" verwendet werden und zur Ausbildung der Schiffsjungen kommcn im nächsten Jahre sogar vier Schiffe (zwei Kreuzercorvellen und zwei Scgel- bnggS) in Thätigkeit. Weiter sollen in Dienst gehalten werden: daS Arlillerirschulschifr mit z>vei Tendern, da- Torpedoschulschifj mit zwei Fahrzeugen al» Tender und für Versuchszwecke zwei Panzer als Wachlschisse sür Kick und Wilhelmshaven, ein Minenschulichifs und ein Aviso zur Aus bildung von Osficieren in der Küsteukenntniß. Eni Fahrzeug zur Allerhöchsten Verfügung und zwar seegchenv 4 Monale ilnd stationär 8 Monate. Zu BcrmcssnngSzwecken 'ommcn zwei Fahrzeuge, rum Schutz der Ncrrse-sischerci t Aviso, zu Versuchszwecken 1 Fahrzeug, zu Probcsahrlen l Panzerjahr^ zeug, 4 Kreuzer und 2 Avises. Lolonialpolitischeö. * AuS Zanzibar erhalten die englischen Blätter Mel düngen, aus denen sich, wenn man sic mit der erforderlichen Kritik liest, nur ergiebt, daß die Fabel von den auSgezcich- nelen Beziehungen zwischen den Aufständischen und den englischen Unterlhanen sich nicht länger aufrecht, erhalten läßt. So meldet daS ,Reuter'fche Bureau- aus Zanzibar vom 10. d. M.: „Die Auglo-Indier hielten heute hier eine Versammlung, um zu erwägen, in welch bester Weise die Befreiung ihrer jetzt von den Arabern in Pangani. Tango, Sadani, Kilwa, Lindi und Mikindani gewaltsam zurückgehalteaen Miru nterth onen erlangt werden könnte. ES wurde in der zahlreich besuchten Bersammiung erklärt, daß dt« Araber hoffen, durch Zurückhaltung der unter ihnen weilenden Indier da- Bombardement ihrer Städte und die Zer störung ihre» EigenIhuniS zu verhindern. (?) Dn- Schicksal dieser Leute flögt hier große Besorgniß rin. Die Indier hoffen, die dentsche Regierung werde ihre kriegerischen Operationen auf Baga moho und Dar-cs-Solaam beschränk«» und nicht die ganze Küsten Unit, wo daS Leben und Eigenthum britischer Unterthanen allein aus dem Spiele siebe, angreisen." Sehnlich berichtet di» „TimeS" auS Zanzibar vom 10. d. M.: „Die Lage der anglo-iudischen Kausleute scheint täglich Hoffnung-, loser zu werden. Die militamichen Operationen an der Küste leiten der deutschen Flotte und die solgliche Niedermehelung der Eingebo renen (!!/ veranlassen letztere, Repressalien selbst gegen die indischen Kausleute. die bisher völlig sicher waren, zu ergreifen. Baqamvyo und Dar.e-.Salaam sind die einzigen Plätze, welche die Deutschen »»ttelft militairischer Blockhäuser beseht halten. Die de»tsche Regie, rung ist jetzt durch die militairüchen Operationen der Befehlshaber ihrer Sch sse in den Augen der ganzen Bevölkerung mit den verhaßten Handungen der deutsche» Gescliicdast idcnlificirt. Die Drillichen haben nicht- zu verlieren, während die indischen Kausleute und die ganze KÜstenbevölk-rung zu Grunde gerichtet werden. Dir deutsche Gesell ichast verlangt vom Sultan »och immer die kosten der Küsten verwaliung, wodurch sie sich verantwortlich sür die Sicherheit von Leben und Eigenthum fremder Unterthanen macht. Aber die indische» Kanileute sind tbatsächlich vom Regen in die Transe ge langt, denn sie klage», daß. al- die Aussliindiichen von Bagamoya abzszen, die eingeborenen Soldaten in deutlchen Diensten sie a»s- raubten. Die Beamten der deutsche» Gesellschait überredeten jüngst mehrere tbörichte Indier gegen dru Rath des britischen General' consuls, ihre Geschälte an der Küste wieder auszunehmen. Gleich wohl wurde während der jüngsten Feindjeligkeiten kein augeirschein- tchiinlicher versuch gemacht, sie zu schützen. Eineriett» wurde» sie von de» Auistäudischen geplündert, oudererseits litten sie durch das deutsche Bombardement. Die Lage ist eine sehr ernste. Wenn die indischen Kausleute sür ihre Verluste nicht entweder von der deutschen Gesellichaft oder der deutschen Regierung, die sich jetzt mit der Gesellschaft so eng verbünde» har, enischädigt werden, wird der ganz« Küsten Handel z» Grunde gerichtet sein, und der Umstand, daß unsere Mitbürger ihrem Lchickial überlassen werden, kann nicht ermangeln, eine büchst ernste Wirkung in Indien ou-zuüben." Die skandalöse Parteilichkeit der .Times- kann nicht Devtsch-Witu-Lond aewühlt hat, zu unterstützen, warat H-er Thomson i sowohl die Britisch Ostasrikanische Gesellschaji, al- auch die englische ^ Regierung. Leipziger Lrhrerinnciivereiu. * Am 24. November fand im gewohnten Locale die fünfte _ _ . .. Verein-Versammlung statt. Nachdem die Vorsitzende einige I stücken, Feuerung-malerialien re. u. A. auch in 280 Fällen Mntags- Mütbeilungen über die stattgehabten enalnchen, iowie über die in I essen veradsolgt worden. — WaS die Wei dnachiSbeichee r u a g r n Au-sichl genommrne» deuiichen, sranzösischeu und lateinischen Turse I ondetrifft, so bat der Verein zwei derselbe» adgedallen und viele gehabt bat, daß gleich im «niang die Zabl der Mitglieder, die regelmäßig Beiträge zahlen, sich aus IM stellte, während im Lause der Berichl-oeriode die Milqliederzabl sich aui 167 stellte. Dit jährlichen Pittgliederbeiträge belaufen sich ans ziemlich l3M WaS d,e einzelnen Zweige der Verkm-lhätigkcir aulangt, so ist zunächst die Unterstützung von Wöchnerinnen und Kranke», zu erwähnen und ist außer Darreichung von Wäiche und KleidungS- gemacht halte, dielt Herr Direcior vr. Schersig dea erstell sriucr Borträge über Herbart'S Pädagogik. Redner leitete denselben mit dem Hinweis aus die Schwierigkeit de- Gegenstände- ein. Derselbe kabe die Lertreler der Däsogvgit sozusagen in zwei seindlirbe Heerlager geschieden. Objektivität >ei um io mehr geboten, da Redner nicht zu den Anhängern jener Richtung gebäre. Unter dem Einslnß von Rousseau. Baicdow u. A Einzelpersonen und Familien am Weihnacht-seste ersreut. — Hin sichtlich der Consirmanden-Bekleidunq sind zu Ostern der letztvergangenen beiden Jahre unter Bcihilse au- der Sieche-Llistung und Mnverwenduog einer Schenkung je vier Kinder gekleidet worden. Die Erttchiung einer Kieinkinder-Bewadranftalt tst durch die dankenswerihe Ucberlassung eine- Grundstücke- durch Herrn Fabrikbesitzer Stöhr am 24. April 1887 bewerkstelligt worden. Thur, um nachzuiede«, wer draußen sei. Al» sie aber da- schnap-- geeölhete ausgeduniene Gesicht Lutste'- erblickte uno dieser selbst rm uaverichämtesten Tone seine Bitte um ei» Almosen vorbrachte, erschrak die juuge Dame derart, daß sie »chuell die Thür zuwarj und wcglres. Hierüber gerietb der Beuler aber mächtig >n de» Harnisch und begann vor der Dbür zu skandaliren, daß e- nur so eine Art hatte, und wobei er sich >» Au-brücken über die Person de- Fräulein- erging, die dem Cowplimentirbuch jedenfalls nichi rntnonimen waren. Aber damit nicht griiiig. ging Buhle aus den Hos, »ahm dalelbst einen dalieqenden Feldstein uud warf denselben mit voller Gewalt »ach einen, Fenster oec B. scheu Woh nung. Der Lies» lauste duräi ein Dovvelleuster hindurch nnltca in die Stube hiaein und wen» nicht zusällig der Knabe V.'S von dem Fenster, a» dem er einige Sekunden vorder noch stand, weggegaugeu wäre, so bätte ihn da- Wursgelchoß sicher getroffen. So kam aber glücklicher Weise Niemand durch den roden Angriff de- Bettlers zu Schaden. Daß man dem srechen Menschen, der inzwischen Hais über Nun erst war eine wiffenschasiliche Behandlung der Pädagogik möglich. I Mal je IM.st zugrw.'ndet worden. Die Anstalt wurde biS zum und Herbart'S unsterbliche- Verdienst ist eS, eine solche in gründlichster I Schluß de- Bericht-iahre- von 190 Kindern besucht; der wöchentliche Weise unternommen zu baden. M l Ä-st.ilorzt sah Herbart die I Turastchnill-besuch betrug 60 Kinder. Jede- Kind hat. in Hinsicht einzig richtige Methode der Erziehung n, einer der seelischen Ent« I aus die zur Beringung siebenden Mittel, einen Beitrag von wöchent- Wickelung entsprechenden Einwirkung aus den Zö iling. Da er dem-1 lich 60 zu lcilten. doch steht die Errichtung von Freistellen in gemäß seine Pädagogik aus seine Psychologie gründet, so muß die I Au«sicht. Unter Beimittlung deL Herrn Ernst Mey sind Kenntuiß derselben dem Siudium der Pädagogik vorhergeben. Durch die Operatioueu du sü»s Sinne werde» die seelischen Vor gänge brrvorgerusen: die Empfindung, die Wahrnehmung, die Anschauung und die Vorstelluna. Die Seele vermag nicht gleichzeitig uicdrere Vorstellungen z» erlassen (Enge de- BewußiseinS), sie kann aber Vorstellungen, die, unter ..die Schwelle de- Bewußt seins" geimiken, ihr entschwunden waren, w eder erneuern, reprodu- cireu, und zwar geschieht dies nach de» Gesetzen der Rcvroductro», deren eS 4 gicbt: da- Gesetz 1) der Gleichheit und Aehnlich keit, 2) de- LontrasteS oder Gegeniatze«. 3) der Gleich zeitigkeit und 4) der Rusein an de rsolge. Die Fähigleit der ecle, Vorstellungen sestzuhalten, nennen w r Gedächkniß. Die Thätigkeit disselbeu kann eine mechanische, eme verständige, judiciäre (aus de» Zuiainiiiciihaiig sich stutzende) oder eine ingeniöse (Eoinbrua- tionen zu Hilfe nehmende) sein. Vermöge der Einbildungskraft läßt die Seele die Vorstellungen frei steigen", durch die Phantasie geschieht dies nach bestimmten Gesicht-punctkii. Die Thätigkeit der Phantasie ist abstrotiireud. delcrmiiiirciid oder coiiidinirend. Mit Hiise der Abinaclio» ge winne» wir durch den Vergleich mehrerer ähnlicher Vorstellungen den Begriff. In dem Begriff tritt uns daö Weien eine» Gegen- stände- entgegen, »» ihm muffe» dessen wesentlichen Merkmale ent halten sein. Lege ich nun von einem Gegenstand de» Begriff drssclbeo al- Maßstab an, um zu sehen, ob er, der Gegensinns. seinem Be- griffe entspreche, so ericheiut dieser als Idee. Wenn die allzeit geichäitige Pvantosie eine Idee veikörpcrt, so schaff! sie das Ideal. Die Entwickelung unserer Vorstcllungeu zu Begriffen und Ideen geschieht durch da- Denken. Appcrceplion nennt Herbarl das Einordnen »euer Vorstellungen in schon vorhandene. Durch diese, die epprrcipirenden wird die neue appercipirt. Bei gleichmäßigem Ablauf der Vorstellungen befinden wir un- in, Zustande der Ge müt h-ruhe. Störungen derselbe» duich ein stärker hervor- tret-ude- Gesühl (Zorn, Furcht, Freude) find die Gcmülhserreguuge», Assecte. In Betreff der Gefühle ist Herbart'S Ansicht eine eigenthümliche, von der ieiver Vorgänger durchaus abweichende. Er sieht i» ihnen nicht- Ursprüngliches, sonder» nur Bcglriierscheiuungea der Vor- stclllingen, und durch diese ist die Art der Gefühle wesentlich be dingt. Herbart unterscheidet formale und malerwle Gesühle, letztere sind sinnliche ödere höhere, die höheren iniellectucl, vioral.jch oder religiös. Wie die Gefühle, so führt Herbart auch die Begierden und Willen-regungen aus die Vorstellungen zurück. Wille ist ein Be- gehren, verbunden mit der Vorstellung der Erreichbarkeit; er wird zunächst bestimmt durch sinnliche Geiüble. Aus dieser Stuse unter- scheidet sich der Mensch wenig vom Thier. Darum muß der Wille durch höhere Gesühle bestimmt werden. DaS. was in un- geschieht, sind Vorstellungen, wa- mit »»- geschieht, find Gesühle, waS durch un- geschieht, sind Willen-Handlungen. Ta- Handeln nach den durch die höheren Borstellungsiiihalte gewonnenen Gefühle» und Ideen nennen wir Charakter. Hieraus zu -cerbart'S Etbik übergebend, erörterte Redner zunächst Ziel und Mittel unsere- Willens. Von Natur ist Jeder Egoist und Eudämonist; wollte ober Jeder nur daS eigene Interesse zur Richt schnur seine- Handeln- machen, so würde em Krieg Alle- gegen Alle die Folgt sein. Ein Wille kan» demnach nicht sür sich, sondern nur im Verhältnisse zu einem anderen Willen beurtheilt werden, und ein sittliche» llrlbeil ietzt fvenigsten- zwei Wille» voraus. Diese beiden Willen können nun einer Pcrion oder zwei »er- gcuorig klar gemacht. Der Gericht-Hos hielt Mit Rücksicht aus die Bralalilät »nd Frechheit, welche Buhle be, Begehung der Thal be wiesen. eine strenge Straje als am Platze und verurtheilte >ha wegen Sachbeschädigung »nd Betteln« z» 3 Monate» Gesang» niß, 4 Wochen Hast und Uederwcijuug au dir Landes« Polizeibehörde. —— Von der zweiten Siraskammer de» hiesigen köaigl. Laad- gerichtS wurden vcriirthkill: 1) die Dieastmagd Marie Pauline Achnell auS Kufen wegen Unterschlagung zu 4 Monate»; 2) der Böttcher Friedrich Andrea- Hugo Burkhnrbt an- Neuheiligen wegen Diebstahl- zu 1 Jahr 9 Moniten, 3) der Dicnsiknecht Wilhelm Hermann Geidcl au- Eilcnburg wegen Diebstahls zu 10 Monalen Geiängniß »nd 1 Woche Hast; 4) der Handarbeiter Johann Karl John au- Möckcra wegen DtebstahISversuchs zu 6 Monaten Gesängniß. ' v erwischtes. „ ----Berlin, 13. December. Heber den Besuch de» l. Am 2. Oktober d. I. trug sich im Geböste de- Lagerhauses I Kaiser» aus dem ReichSta g-bau berichtet die „National« der hiesigen Häutehandlung von Gebrüder N. in der hiesigen z Zeitung" 12 000 sür die Anstalt gesammelt wordru, von denen > 10000 ,/z dar Stammkapital bilden. Die Draussichtigunq s der Pflegekinder hat bisher mir gelegentlich und vorübergehend staltgesnnden. Die Geicimmtkinnahmen de- FraiienbilsSverein- betrugen nach der letzten Haupiabrechminq 18 l98,24 -St Die Gcsc»n»ila»-qabc» 6904,41 >!, so daß eiiischlfißlich de- Stanimcapikal- e:n Lasjei:- bestand von I I 283.80 ^-l verbleibt. Möge tec FrauenbilsSverein zu Plagivitz auch scruer leine segensreiche I>iä!igkeit zum Bestell der Arme» unseres OrteS rnlsalten. Gerichtsverhandlungen. Sizutgltchra Landgericht. Tauchacr Straße ein Ilnglück-sall zu. Der Marktbelser Karl Anton Keller an- Neustadt und der Lehrling Ernst O-mar Leiicrt hier (17 Jahre alt) wäre» am Irogtichen Tage damit beschäsiigt. einen Ballen Häute au- dem zweiten Obergeschosse d.S gedachte» Grundstücke- mittelst eine- Aufzug- herab- und aus de» uitter dem Auiguge stehenden Wagen des Fuhrmann- Floß zu befördern. Bei dieser Gelegenheit haben Keller und Letten nicht den Ballen in der ordnung-mäßigen Weile befestigt, d. h. daß die beiden Enden de al» Schleife verwende««» Doppellaiie- turcheinander gezogen und die Hake» de- Fördcijeil- an dem durchgrstrcklen Schlclsenei.Le durch- gebakt wurden, sondern lediglich da- Förderseil durch da» eine chleifcnde gezogen und den Hake» de- Seil'- am andern Schleis«» ende eingehalk. In Folge dessen entglitt der Ballen in der Lust in beliächtticher Höhe dem Sck l-staue, welche- sich nicht fest um ibn zusammen gezogen hatte, stürzte herab und traf den aus seinem Wagen zur Einpsaiignabme de- Balleii bereil stehende» Floß dergestalt, daß derselbe einen Niitcrscheiikclbiuch erlitt. Keller war noch besonders verpflichtet, die Lbätigkeit Leitert'S bei dieser Arbeit zu überwachen. Beide Angeklagte baltc» sich wegen fahrlässiger Koipervcrletzung zu veraniivorttii. Nach dem Ergedniß der BiweiSaiiiiiahiiie nahm zwar das Gericht an, daß Keller bei der nicht vvrschrist-mäßigen Beseitigung de» Ballen- an die Lo-lö-ung desselben hätte denken können; ollem da» Ger cht vermochte sich davon nicht zu überzeugen, daß Keller, der überhaupt sür den junge» Lch.ling mit verantwortlich war. daran Hütte d nken müsse», daß Floß sich unten aus dem Wagen s lbst brivege. Ilnicr düsen Umstunden konnte da- Gericht nicht zu einer Ukbersiibriing der Angeklagte» gelange», sprach dirselbe» vielmehr vo» der crhobenen Anklage frei. II. Ter Hanklnng-reisende Karl Schluier an» Spremberg hatte im Laufe des letzte» Sommer- zu wiederhollen Male» in einem größeren Garien R- staurant der Umgegend verschiedene Gegen stände in der Weise uiiigejep». daß er eine Ausspielung derselben ver niistaltele, ohne die erforderlich- be ondere obrigkiillichrErlaubiiis, hierzu emqeholt zu haben. In trüberen Fälle» war er dieser Beipsllcküung iiachgikommen und bezog sich nun zur Enlich»ldigu»g aus diese frühere Genehmigung. Dies konnte ihn jedoch nicht vor Strafe schützen; indessen ei aktilete daS Gericht eine Geldstrafe von 20 sür eine hinreichende Ahndung. Der Wirth des betreffendenLoeale- wurde sreigciprochc». HI. Der Tapezierer Gustav O-kar SlaininSkn, welcher viel fach bestra't worden tst und eine beträchtliche Reihe von Jahren hinter Schloß und Riegel, »oinenl.ily auch im Zuchihause verbracht Hot, war besch»!diat und geständig, am l4 November d. I. aus Der Kaiser siallete heute früh um 10 Uhr nach ganz kurz vorder ergongener Miltheilung dem im Bau begriffenen ReichS- lag-gebäude eine» Besuch ab. der sich über eine halbe Stunde auS« dehnte. Ter Minister Herr von Boetticher und der dienstthuende Flügeladjutant degleitelc» den Kaiser. Am Eingänge zum Bau- dureau wurde der Kaiser von den Heere» Baurätheu Wallst und Haeger empsangen. Ten an dem mächtig emporstrebenden Bau vorübergehende« ist es schon seit längerer Zeit ausgefallen, daß da- Mittel« poital de» Reich-tag-gehüiide- anscheinend liegen blieb, während die Sriteniheilc in erfreulich schneller Weise in die Höhe wüchse».. In der Tba« verhielt es sich auch so. Es ist erinnerlich, daß die Pläne sür da- Reichstag-gebäude mehrfache Abände rungen erjuhren, ehe sie ihre endgiltige Gestaltung erhielten. Und selbst innerhalb der letzteren war es in letzterer Zeit noch al- ein« offene Frage behandelt worden, an welcher Stelle die große, den Prachlbau überragende Kuppel angebracht werden würde. Der ursprünglich vom Reichstag angenommene ond vom Kaiser Wil« Helm 1. genehmigte Pion hatte di« große Kuppel über dem Eitzungl« iaale und gleichzeitig in der Milte deS Besammtbaucomplexe-. Spätere Bedenken von baulechniicher Stile, ob der Sitzungssaal bei üieser NuSsükrung auch genug Licht haben würde, veranlaßtea Ber« suche, die Kuppel mehr an die Außensront zu rücken. Indessen ent standen nun wieder neue Bedenken bezüglich des Totaleindruck- des .mpoianleu Baue-, und die Fortsetzung der versuche führte nu» iieucrüing- wieder zu dein Plan, die Kuppel, wenn auch in veräu« derter Form und den Lichlansorderungea angepaßt in der ursprüng lich beabsichtigten Weise über dein Sitzungssaal onzubringea. Der inzwischen schnell sortichreitende Bau macht nunmehr t» der nächsten Zeit eine Entscheidung nölhig, wenn nicht Verzögerungen einlrelen sollen, und au- diesem Grunde wurde dem Kaiser über die Eniivick.-liing »nd den qeaenwärtigen Stand der Frage Bortrog ge halten. Zu diesem Zwecke war ein stattliche« Modell angeserligt, welches die Kuppel in der nuumehr vorgeschlageuea Weise zeigt. In dem Modellsaal war mit Hiise von Zeichnung«» aus dem Fuß boden die Lage de» neuen Reich-tag-baueS, der Siegessäule. Kroll, dem Generalstab-gebäude u. s. w. gegenüber, ln glücklicher Weise zur Anschauung gebracht, während eine Reihe von Zeichnungen and Gnvsmodcllcn di« Entwickelung der Pläne und der einzelnen Durch blicke im Hause selbst darstellten. Herr Dauralh Wallot hielt dem Kaiser eingehenden Vortrag. Ter Kaiser bekundete durch viele Zwischeiisrageu sowohl über die Modelle, wie über die Seiammt» anordnnngen seine Theilnahme sür den Parlamentsbau und hat sich. schiedenen angehüren. Der eine, die Einsicht, gebietet, der andere I der Wohnung de- Restaurateur-L. hier einen Wnilcrüderzieher nebst I man kört, in anerkennender We.ie darüber aeäukert. oeborchi oder widerstrrbt. Wenn der Wille eine« Mensche» mit iemer Einsicht (Gewissen) Lbereinstimmt, wie die- die Idee der sittlichen Freiheit sordert, so ist seine Handlungsweise eine sittlich gute. Herrscht der Wille unbedingt, so enlspiicht er der Idee der Voll komineliheit. Wenn wir durch nnier Wollen da» eine- Anderen z» sördern suchen, so e»llprickit unser Thn» der Idee des Wohl- wollen-, der Liebe. Haben zwei Willen da» gleiche Ziel, so kann und muß ein Conslict durch Uebcrcinkiinj« in Betreff de- künsiigen Handeln- verhütet werden; dies fordert die Idee deS Rechte,. Begeht eia Wille an einem anderen ein Unrecht, so muß e» ge sühnt, cb'nlo mutz eine erwiesene Wodlthat durch Dank gelohnt werden. Dies ent'pricht der Idee der Vergeltung oder Bil ligkeit. Tie un» gestellte Ausgabe, unser Wollen dieser Idee unterzu drastischer bekundet werden, sagt die „Nativnalzeitung", als! ordnen, nennen wie Pflicht, die unentwegte Richtung unsere- indem da- Blatt von „Niedermehelung der Eingeborenen" ! Woll-nS aus dieselben bezeichnen wir al» sittliche Charakter- relxt, während e» sich um die Zurückweisung von Angrifscn I stärke, die Uebereinstiinmung unsere» Handelns mit denselben der arabischen Sklavenhändler aus die Deutschen handelt.! nennen wir Tugend. ^ wobei die Araber die nicht zu ihnen haltenden Eingchorenen! Da bei dieser e,bischen «nschanung Herbart'- die Einsicht und morden oder verstümmeln. « London. 18. December. (Unterhaus) UnterstaatSsecretair Fergnsso» erklärte auf »ln, Anfrage, Portugal habe sich nicht ^ Snala«d und Dentschland hinsichtlich der Blockade der Küste von Zonzsbar ongelchlossen. jedoch sich verpflichte», die Einsuhr von Keieg-munition, sowie die «ussnhe von Sklaven an der Küste von Mozambique zwüchea der Dungi-Bay und Pomba-Bao zu verhindern. Deutichland habe am 20. December 188ä einen Fried«,-- und Freunds-daf,«vertrag mit dnn Sultan von Zanzibar uuterzeschnet »nd sei 1886 formell der Deklarativ» dom März 1862. betreffend die »uerkenaung der Unabhängigkeit vo» Zanzibar, bei. getreten. Die Regierung sei >a keiner Weise berechtigt gewesen, Vorstellungen zu machen, die einen Zweifel in die Aufrichtigkeit Drutschlaud« bei Eingehung dieser Verpflichtung involvtrt hätte«. Wester erklärte Ferguffon, es set kein Lheil des »«irr englischem Protertorot stehenden Oelflußgebietes an die Eolonie Lago- on- geschloffea worden. Wie da- zwischen Lagos und Kamerun gelegene Proiectoratsgebiet, da» nicht za dem Lande der Nigercompagnie gehöre, zu verwalten sein dürste, werde jetzt erwogen, doch set noch keine Entscheidung getroffen. Salisbury lei >m Begriff, eine au» Perlenen in unabhängiger Stellung bestehend« Specialcommiiswn adzasen»«,. welch« über alle Frage» bezüg ich des Nigers and der angrenzenden unter britischem Prolectoratc siehrnvr» Distrikte berichten solle. * Der bekannte Afrikaeelsend« Joseph Thomson üußrrt sich noch einem deftige» Anssalle gegen die dentsche Ealvntalpoli- tik -- der durchaus aiwt« Freundliche« von einer geplante» Eml, Palcha-Erv'd i on sür Deutichland eeivorte» läßt — über den . oftafrikoaische» Sklavenhandel »nd über die dentsch-engliich.I b«, sich dobri di, »«nrichton, al« sehr nützlich rrwicien, den eiazelnen portugiesische Blockade zur vtrhmderuag deffelbe» wie talgig Die I Vorstands-Damrn besouver« Bezirke zur Obhut zu übrrweiien da- Nrtbeil eine große Rolle spielen, Io ergiedt sich, baß auch zur sittlichen Charakterstärke der Weg durch da- Vorstellung-leben unserer Seele sübrt. Inwieweit Herbar« hier da- Richnge getroffen und ob die fünf sittlichen Ideen allen Lebensverhälinissen r ttiprechen, mag da- hin gestellt bleiben: unzwelselhast aber ist, daß Herbart'» Piqchoiogie und Lihik aus dem Gebiete der Pädagogik anregend gewirkt haben würde, auch wenn Herbart selbst keine pädagogischen Schriften hinter- laffen hätte. Die Vorsitzende dankte dem geehrten Herrn Redner sür den ge- haltoollen Vortrag, sowie besonder» sür den damit gegebenen Bewii» gütiger Theilnahme an den Bcsttebungen des Verein-, lieber die Bervandlungen über die Allgemeine dentsche Krankencosse für Lehrerinnen »nd Erziehers»»«» wird »och besonder- berichtet werden. FrliUknhilssverein zu Plagwitz. ** Plogwitz, 12. December. Dem vedürsniß nach einem Frauenhils-vereia Ist in unserem Orte seit »»„mehr zwei Jahren entsprochen worden und wie segensreich der Verein gewaltet hat, da wird durch den un- vorliegenden Iabre-bericht. welcher die Zeit vom 8. November 1886 bis 30. April 1888 umfaßt, noch ganz be sonder« bewiesen Um die Begründung des Vereins baden namentlich die Heere« Ernst Mey, Gustav Mügge, Justizrath Richter und Pastor Schmidt erhebliche Verdienste, während die in den Vorstand gewählten Frauen es sich unermüdlich und mit großer Aui^pserung angelcqrn lein ließen, die edlen Ziele und Zweck- d-s Ve-ein-, der am 23. November 1886 bereit« die Rech,e einer juristischen Person erlangte, zu sSrdern. ko sind »ach Möglichkeit die Bedürftige» unterstützt worden uud Uiterdrückung des Sklavenhandels Hot mebts mit den Ereigniffe« in Ostafrika zu thua, u»d die über die oftafrckanische Küste ver hängte Blockade wird ihn nicht im Geringsten Verbindern. Der kelavendanbel ist gegenwünig im Wesentlichen ei« Binnenhandel, unterhalten, nm die Gegenden im Innern des Loatinenre- mit Maaren and die Plantage» und Haushaltungen an der Küste mit Arbeitskräfte« zu versorgen. Da« ganze Resultat ber Blockade wird als» set», daß man einig« hundert Sklaven, die unter andere» Um« sttnde» »sch Pemba bessrbert wvede» wäre», in Reserve halten wird, bis sie -rnügrnb zngestntzt sind, um als Träger »nd Haus- , »a können. Der 4 die»»r pgsfir». vsLau^ejh IMmUvW, Hondrl im Binnenland« wird aber damit dir wirklich Bedürftigen von den nur Bedürftigkeit volichutzenden Bittsteller» gesunde, t werde» könne» Uebeidauvi bot der Frauen- Mft-vereia », Plagwitz vo« allem Ausong et sich angelegen sein lassen. Fühlung mir «aderen Vereinen, die llaterüützung gewähren, zu tuch-n; >o vor Allem mit dem Armeo-A, nschuß uad d-n Arnien- pflegerN-der rollt,ichen Gemeinde, mit dem Il,itung--A„s chusse der Steche.Stiftung und anisßlich der Weihnachl-belchrerungen auch mit dem Borstaude der Krenzbrüdrrtische E» sind, um Mißbrauch der Wohltl>2ligkett zu nrrmeide», Unterftützung-llsten gegenseitig milgetbeilt vnd au-getauscht worben, wie überhaupt ein reger Wechiclverkebr unter den einzelnen Vereine,, siallgeluadca ha». Im Nooemder 1883 llrt Nwttkk betrieb«, werde». Di» deutsch« Emi, Pascha» I find die Liuwohaer von Plagwitz »urch «uubschrerbea zum «„teil, , ftr »»Ich« «ißman» -nmnehr olö «»»anngspupcr't,» Frauenhilssverein aus,«fordert wvrde», wa» den schönen Ersalg einem Paar darin befindüche» Handschuhen und einem Taschentuch entwendet zu haben. E- ersolgtc Perurtheilung de- Amirltaiien unter Ausschluß mildernder Umstände zu 3 Jahren Zucht hau st rase und ü Jahren Verlust der Elirenrechie; auch wurde Stellung be- Angeklagten unter Polizeiauisicht sür zulässig erachtet Der Gerichishvs bestand aus den Herren LandgerichiSdirector Bartsch (Präsid ), Landgerichtsrätheir Bieiitz. Siegel, vr. Franze und Wolsram; d e Slnllage sührie Herr Staal-anwaltjchasi-Sliscssor vr. Dürbig, die Veriheidigung z>i I. Herr RechtSanwalt vr. Rosen lhal, zu II. Herr Rechl-anwal» Freytag II. III. Strafkammer. I. Der Schirmmacher Haus Max Hermann Rüdiger au- Berlin, weicher für ei» hiesiges Schttmgeichäsl ihäiig war, halte, um sich höheren ul- den wirklichen Verdienst zu verschaffen, die bezüglichen Lieierung-zcllel gesälichl, indessen keinen Ersalg gehabt, da bei der Uebergabe der Zettel die Fälschung soso« entdeckt worbe» war. Der Angeklagte wurde daher wegen Betrug-veriuch- und NrkilndensaÜchting unter Annahme mildernder Umstände zu 4 Monate» Gesängniß und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. II. Der wegen Diebstahl- rückfällige Hanbarbciler Friedrich Wil beim Kühne an- Zangenberq, welcher vor einiger Zeit und während er mit andere» Arbeitern aus Mndorser Flur beschäftigt war und einen sremden Uebcizieber entwendet hatte, wni de unter Annahme mildernder Umstände zu 8 Monaten Gesängniß und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. Der Gericht-Hos bestand auS dea Herren Bollert (Präsid), Laiidgerichts-Räthen Bieter, iatt und Assessor Bolkmann; die Anklage führte Herr Staatsanwalt Meißner. V. Straska««er. Ein findiger Kopf ist der Agent Sch. von hier, welcher sich Geld um jeden Preis verschaffen wollte, al« das Geschäft nicht mehr so recht florirte. Geld v-rjchasste er sich denn auch, alleiding» aus Kosten eines Dritten, gerieih dafür aber auch mit dem Strafgesetz buch in Eollision. Er ging seiner Zeit zu einem kiesigen Spielkartensakri kanten und spiegelte diesem vor, daß er (Sch.) Gelegenheit Hab«, einen größeren Posten Spielkarten abzujetzen und vorläufig 2.', Stück brnöthigte re., serner daß es ein Cassageschäs« sei vnd ec (Sch.) die Waare sosort bezahlen werde, wenn er selbst da« Geld erhallen habe. Der Geschäftsmann ging daraus auch ein und gab dem Sch. die 2S Stück Spielkarten. Bereit« am Nachmittag desselben Tage- erschien dieser wieder, erzählte, daß er die Aaaee verkauft habe und zugleich noch Lö Stück loswerden »öane; da- Geld versprach er an, Abend zu bringe». Ter Kausman» gab ihm auch diese 25 Stück Spiel- karten und Sch. verschwand damit aus Nimmerwiedersehen Wohl tst er die 50 Stück Spielkarten, die einen Werth von etwa l-O Ma r k repräsentirle», „lo-geworden" (wie er sich au-drückle), doch da- Geld dafür ist in seine Taschen gewandert. Sch wurde einige Zeit hiernach wegen einer zweiten Schwindelei, die er verübie, vom hiesigen kSiiiglschen Schöffengerichi zu »Monaten Gesängniß veiurtbetlt un» dabet kan, auch der Spielkanenschwindel an den Tag Für densrtbeu diciiete ihm da« Gericht w >tere 3 Monate Ge- iängntß z». Mit letzterem Unheil war Sch aber nicht susri-den, londer» legte Be,usung ei», die er aus die Strashähe beschränkte; ledoch sah da« königlich» Landgericht nach Loge der Sache keinen Grund z» einer event Straimiadernng al« vorhanden und verwarf demgemäß die Berufung kostenp,tüchtig. — Zn dem Capitrl „Bettler-Frechheit" Hot der bereit- vorbestrafte Hondnrbetter Hermann Buhle au» HartmannSdors einen Beitrag geliefert, der in Bezog aus bodenlose Gemeinheit und Roheit Nichts zu wünschen übrig läßt. Der Angeklagte bettelte am ver- gangenen Todtenlonntag in Neurciidnitz die Rieb ckstrr.ße ab und kam dabei «nch an die Wohnung des Holzhändlee« V Aus sein Klopse» erschien die Erzieherin der Kin-er des Herr» v. oa der Berlin, 13. December. Von Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich ist dem hiesige» Stablverorvnetrn- Eöllegium aus dessen GebuitslagSglückwunsch nachstehendes Dankschreiben zngegangen: „Die Stadtverordneten von Berlin hoben in nwhltbiiender Theilnahme Meines Geburtslage- ge- dochl und de», RilStruck anhnliglicbcr Gesinnungen an den in Gott ruhende» Kaiser und König Friedrich, Meinen unver geßlichen Gemahl, von Neuem Worte verliehen, welche gerade >n der Ferne Meinem t>csgcbeuglc» Herzen Trost und Muth sür die Zukunft gewahre». Ich danke den Stadtverordneten herzlich, und spreche ich bei dieser Gelegenheit gern auS, wie Meine Theilnahme sür daS Wohl der Slabl Berlin und ihrer Bewohner, als ein Vermächtnis; an den in Gott ruhenden Kaiser und König Friedrich, nie aushören wird. Mich ganz ;» erfüllen. Schloß Windsor. November 1838. gez. Victoria, Kaiserin und Königin Friedrich." — Braunschweig, ll. December. Die hiesige tech nische Hochschule wird im lausenden Semester von 2l3 Personen, nämlich 86 iiiimatricnlirten Studirenven, 50 nicht imniatriculirlen Slukürenden (welche ein vollständiges Studium betreiben, aber wegen der verschärften Ausnahincbedingungen »ichl iiiiniatriculirt werden können) und 77 Zuhörern besucht. . I ES gehören an: de» Adlßcilunac» für Architektur 7, Ingenieur- Bar.h ^ SEEr' I brauchen Maschinenbau 41. chemische Technik 36, Phar- ' - 1 niacie 31, allgemeine bildende Wtssenschaslen und Künste 4 Sludirende und 77 Zuhörer. Ein grausamer Scherz. AuS London wird der ..Franksurter Zeitung" geschrieben: Eine junge Dame, die bei ihren Eltern in Prince's Gate wohnt, besuchte vor einigen Woche» einige Freundinnen in Dovcrstreet. Aus ibrem Heim weg bemerk!- sie einen Mann, der ihr aus dem Fuße nach- solgte. Sie stieg in einen Miethwagen und befahl dein Kutscher, nach ihres Vaters Wohnung zu fahren. Beim AnS- steige» suhr ei» anderer MiettiSwagen heran, derselbe Mann sprang berau», trat aus das Mädchen z» und raunte ibr in« Ohr: »DaS ist Jbrc erste Warnung: Ich bin Jack der Ausschlitzer". DaS zum Tode erschreckte Mädchen Halle nur die Kraft, den Thürklopsec in Bewegung zu setzen und fiel in eine Ohnmacht Ihr Vater benachrichtigte sosort die Polizei; aus deren Ralb hi» ging sie häufig mit einem Detecliv an-, aber der grheimmßvcllc Fremde zeigte sich nie. Sie hatte die Angelegenheit beinahe vergessen, al» sie kürzlich zn einem Ball i» Aldersbot cingrlade» wurde. Sie ließ ihren Pelzmantel iw Ankleidezimmer. Nach dem Balle wollte sie dieses Kleidungsstück wieder umlegen, ober zu ibrem Entsetzen fand ne darin mil einer Sleckn wcl besestigt einen Zettel mit den Worten: „DaS ist die zweite und letzte Warnung: Ich bin Jack der Ausschlitzer" Tic junge Dame batte emen hysterischen Anfall, wurde wahnsinnig und ist soeben in einem Jrrenhaiisc untergebracktt worden. Der Urheber dieser ge meinen Thal ist unc itdcckt. -- Mythologische«. Aus der Probe klagt ein Schau spieler, der seine Nolle nicht kann, er habe in der Nacht schlecht geschlafen; es wäre ihn» so zn Mulhc gewesen, als ob daS Schwert des EolumbnS über seinem Korse ge hangen. — „Unsinn!" cnlgcgncle barsch vrr Regchrur, »Sa» meinen das Ei de» Damoklrs." . - -
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