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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-16
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1888
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Sechste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 351. Sonntag dm 16. December 1888. 8L. Jahrgang. Mariae. * Lo»h», 14. Deermber. Im Unterhaus« behauptet« gestern Lord Charles Beresiorb, srüker dritter Lord der AdmtroltlL«, d>« Krirgsslott« wäre unznlöuglich, um England gegen rtuen »„«riss der vereinigten Flotte zweier anderer Seemächte zu per» tdeidigea. Lr betonte, daß der schleunig« Bau etner ansehnlichen Anzahl von Panzerschiffe» und Kreuzera mit einem Koftenauiwaud von 20 Millionen Pfund Sterling erforderlich sei. Der Marine, minister Hamilton bezeichne»« die Angaben des Vorredner« über die Seemacht Frankreich« al« übertrieben, räumte jedoch ein. daß die britifche Flotte nicht so stark wäre, als sie sei» sollte. Die Re- gierung beabsichtige, die Flotte stärker zu machen und im Führe 1889 dem Parlament Borichläqe zu unterbreite», welche die nationalen Ersorderuisse bejriedigea dürste». an die Stadt ihnen zustebende» Forderung, eben worden war, wurde nach Ein- Man beschlietzt. Von der Eiiisüdrung diese« I Palizeidirector« durch da« königl. Miuifterinm dr« Innern, die abzusehea, dagegen vom 1. Jul, I. I. ab die I Genebmiguug de« vom Ralhe gewählten Stellvertreter« disieldru langen de« Entwurfes de« N. ubautenregulati« durch da« königl. Ministerium de« Innern beim jedesmaligen Mittheilungen »» drr NakHätzlrnarsttznng »a« st8. Nspemster 1888*). Borsitzeader: Herr vte bülgermeister 0r. Georg!. 1) Die Stadtverordneten haben den Berkaus de» Bauplatzes Nr. IS der Carl Tauchnitz-Siratze für 88 ^ pro Quadratmeter abgelehnt. L« ist dem Bieter hiervon Eröffauug zu machen. st) Aus eine Offerte auf den Bauplatz Nr. 18 der vorerwähnte» Strotze, wonach 4L ^l pro Quadratmeter geboten «erde», beschltrtz» «au einzugeheu. 3) Die Stadtverordueteu haben dem Ankäufe de« an der Harkort. strotze Nr. 4 gelegenen Grundstiicke« „Schwägrichen'« Borten" für den Prei- von 2'/, Milliourn Mark au« de» Mittelu de« Stamm» vermögen« tugesliniuit und hierbei btautragt, die Snatzenffuckt »er Carl Taucha tz.strotze in geeignet erscheinender Weise von Norden »ach Süden um ungesähr 6 o, zu verdrücken. S« ist Vertrag zu schlietzen, der erwähnte Antrag soll drr Tieidauoeiwaliuiig vorgelegt werden. L« haben seiner 4) die Stadtoerordneieu «ine Nachverwilligung zu Lont» 108 Pos. 84 — Ausgaben tür die äff nilichea Schuttabladeplätze — tzugeslimini. wovon der Ockonomie-Jalpeeiw» Kenatnitz zu geben ist. b) Der Schulvorstand zu Auger-Lcotteudors Hai dem ihm vor- gelegten Eniwurie eine« nach dem die Ausnahme der Orte« in den kiadibrzirk Leipzig betreffenden Statute mit der Schulgemeinde zu ttrffenkea Abkommen« zugestimmt. Diese« Abkommen, sowie da« mit der Schulgemeinde Reudnitz Vereinbarte, welchem auch die Stadtverordueteu zugestimmt habe», ist uu mlhr der königl. Bezirksschuliiilvection vorzutegeu. 8) Aui Antrag de- Herrn Direktor Hengst wird jür den Schlacht, hos eine Aenderung der Schlachizeit beschlossen und dieselbe für die Sommermonate Montag« und Douner-tag« aus die Zeit von früh 6 Uhr bi« Abend« 7 Uhr, au deu übrige» Wochentagen aus die geil vou früh 7 Uhr bi« Abend« 7 Uhr, für die Winter« inooate Montag« und Donnerstag« aus die Zeit von srüü 8 Uhr bi« Abend« 7 Uhr, an den übrigen Wochentagen aus die Zeit von früh 8 Uhr bi« Abend« 6 Uhr festgesetzt. E« stad hierüber die Stadt verordneten zu hören. 7) Bon Lasseurevistoae», welche bei dem Kraukeaverstcherung«. oml, der Siadisteuereinnahme, dem Polizeiamie, dem Achamte, dem Marslalle, dem SlandeSamte, dem Lagerhofe unv der Sportel, rosse II stuttgesunden Hoven, nimmt man Kenntnitz. 8) E» handelt sich weiter um die Frage der Einführung de« hier bestehenden Regulativ« über die Ingebrauchnahme von Neubauten ta de» mit dem Stadtbezirke zu vereitiigeuden Gemeinden Reudnitz und Anger-Lrottendors. Mao delchlietzt, von der Einführung diese« Regulativ« daselbst abzusel betreffende, Veftimmnngen al« selbstständige« Regulativ, zugletch sür den jetzigen Stadtbezirk, za errichten. 9) Zu Pos. 79 des KrankeuhauSbndget« — Bau« und Reparatur- losten — werden, da der eingestellte Betrag zur Bestreitung der Kosten einer unumgänglich nothw, nbigen Renovation einer Baracke vichi mehr ausreicht, 300 ^l uachoenvilligt, was brl der Rcchnuag gerechilertlgt werde» soll. 10) o an vergiebt, den Anträgen de« gemischten Basau«sch»fse« entsprechend, die Herstellung der Bltzobleitaag sür das Reiortenhaus in Gasanstali l, die Lieferung schmiedeeiserner Fenster und Treppen für einige Gebäude der Gaäanstalieu l uad 11 and die Pappeln- drckuug ve« Ga«drbälirrs in Galanstalt II. 1l> Boa der Finanzdepulation sind die verschiedenen Beamte» de« Vieh, und Schlachlhose« überwiesenen Aml-wohnungen abgeichätzt worden. Man tritt deu Sctätzuugeu, sowie dem Anträge der Depu, talion, auch die Hetzenischädiguag und die Bekleidung«kosten dem pensiantderechtigte» Einkommen der betreffendea Beamie» der An» Pall binzuzuschlagen, allenthalben bet 12) Die Slabiverordiitien hatten der Errichtung eine« neuen Gebäude« sür die Gewerbeschule aus dem an der Grösst, uad Kachlerliraße gelegenen städtischen Bauplätze mit einem -osten aulwonde von 400 000 ^ unter der Bedingung, daß dem Collegium noch Delailpline mit genauem Kostenanschläge, welcher die gedachte Summe nicht überschreiten dürfe, zugkstniiiiit. Die von dem vauamie vorgelegten Pläne sind von der Bau, deputaiion und der Deputation sür die höheren Schulen geprüft Worden. Dem Gutachten der D puiationen entsprechend bewilligt man die ln«desondere mit Rücksicht aus die weienilich gestiegenen Arbeitslöhne jene Summe llderichreitenden, jedoch zugleich den Ans. wand sür die Troitoirlegung enthaltenden neuerlich veranschlagten Baukosten von zuiammeu 432 b67 » Zu 2, 8, II nnd IS ist Zustimmung der Stadtverordnete» rinzuholea. vn« I. r,cr«ter 1888. Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Grorgt. 1) Die Lladtvetordartkn ha»r» ». der vesestigung der D ge >m städtischen Krankenhause mit elnem «uswaude von 3l 480 » conto Betrieb de» Jahre« 1888 und Vermehrung der Ga»brl,Achtung mit 1260 >ch au« drr hierfür in de» Haushalipia» ri gestellte,, Position. d. dem Berkaus des n» der Ecke der Carl Tauchnitz. und Beethoven» Pratze seligen«» vanplatze« «r. SO für 4b pro Qnadrot. meier, e. dem Entwürfe eine« nach tz. 1b de« Ortsftatule« über de» «„sckilntz von Anger-Lroileadors «Uderdortigen Schulgemeinde zu tiessenden Abkommens zugestimml. wa« au«juiüdrea ist. 2) Die Sirotzr l de, Funkenbnrgareale« beschlietzt man „Funken. burg.Siratze". Strotze II daselbst .^kSaiq-Johann-Stratze". Htrntzr 6 „Ldristion-Ätratzr" »a nennen, was «ffentltch bekannt zn machen ist. 3) Es liegt die Abrechnung über den Erweiternngsda» drr Stadt» Wasserkunst aus die Zeit bi« znm l. März l. I«. vor. Dieselbe wird genehmigt nnd ist de» Stadtrerordnrlr, »mkznlegr, 4) Aus Antrag der Deputation sür dr, Anschlatz der Vorarte wird die Einsühruuq de« Schlachirwonges in den Gemeinden Reudnitz and Anger Lroiiendors mt Rücksicht aus deren bereits sür dra 1. k. Mon. in A»«sicht genommene Einverleibung beschlusseg. b) Deu aus da« Iadr I8-G ouigestellie», in der Hauptsache Durchgang,Posten enthaltenden Hau«dallv>an sür di« Aretbnnk br» schlietzi man aui da« Jahr 1889 zu verlängern. 8) Der Bo-stand der Sparkasse ia der Parochie Schäarfeld z« Reudnitz hat um Einführung der städtischen Wasserleitung ln das thr gedäeiqe Grundstück Greazstratze Rr. 2 daselbst gebeten. Es soll dem statt,egebe-, werden 7) Einem Besuch de» Herr» O«car Müller um Ersatz einer weg,» verspäteter Vollendung der Trotiotrlegung in der Platostratz« »er« wirkte, Eonventionalstrase beschliitzt man zu entspreche». 8) In de, Städ»eau«sch«tz für Errichtung eines Nalionaldenkmnls zur Erinnerung an die Le pziger Völker chiacht wird Herr Ober, bürqermeifter 0r. Brorqi gewählt. Man delchlietzt hierbet, auch »le Siabiverardirie» n« Entsendung eines Depntirtrn in den Autschutz nnd »war entsprechend dem Beisahrr» »nderer Stsdtr, »m vnhl ihre« varfteher» za ersuchen. Zn 4, b, 8 und 7 ist Zustimmung drr Stubtverurbnrte» ein» znhale». , . _ ..und zwar des Betrag« vo» 600000 >l, Kenntnitz gegeben worden war. wurde nach Ein- gang der Stistangsurknnd« heut« di« Miitheilung gemacht, daß diese Schenkung alt «tue mtldtdäiige Stiftung mit dem Namen „Ottilie Dsring „d Sidnnt« Brs-pter-Stistung" mit dem 1.April >890 ins Lebe» treten und den Zweck veriolgen soll, „innerhalb der aebildeten Stände di« Noth z» lindern, weicher Frauen uud Liurer durch de» Tod oder die Erwerbsuujähigkeit de« Fam lirnkaupte« nur zu oii prexqegeben werden." E« haben hierbei dieTckenkaeberianev beftlmnii, datz in dem Zeitraum bis zu« 31. Deren,der 1920 die Erträgnisse de, Lüftung alljährlich bi» zu drei Biertheite» sür die Zwecke der Stisinag ausgedrancht werde, können, wä rrad da« letzic V>er>heii zur Bildung eine« R iervesond« zurückgestelll und verziaSiich a»- grlegl werten fall. Bon dem bezeich eten Zeitpunrte ad können die Erträgnisse de» Stammoermägen« alljährlich in voller Hähe sür die SiisliinqSzweck» »erwendrt werden, dagegen sind auch noch dem 81. Doermber IPSO die Erträgniffe de« Reirrvesond« Io lange zurück, zuftillea uud diesem Food« biazuzuichlaaen, b,« derselbe den Betrag von 600000 erreich! haben wird, woraus der FonvS zu scviirtzea und die Ansdrauchnng der Ertrag»,sie sowohl de- Stammorrmögen« al« des Reirrvesond« alljährlich in voller Höhe sür die Zwecke der Stiftung statthaft ist. Es Wird dies« Stiftnaa mit dem ausrichiigste, uad wärmsten Dauke angenommen, und soll diesem Danke durch Schreiben an die Schenkgeberinnen, sowie auch öffentlich Ausdrnck gegeben werden. 2) Dt« königlich« -rrishauptmanoschast hat unter Bezugnahme ans rin« Verordn»»« de« köuiglichea Ministerium« des Innern, „ach welcher dir in tz. 1 Abs. 2 de« Statutes über die Einverleibung von Reudnitz, bez. Anger-Lrottendors in den kiadlbezirk ousqenommene Bestimmung hinsichtlich deä vorläufigen ferneren V rdleiden« der genanal'n Gemeinden bei dem ländlichen Wahlkreise sür die säck si che Zweit, Lummer sür »«zulässig erachtet wnd, anbeiweüe veschlutziaijuag der stäottscheu Eullegien hierüber angeorduet. Nachdem »ach Verhandlungen bezüglich dieser Angelegenheit die Negierung e« str billig bezeichnet ha», datz nach vullrudcier Aus- nainie der Vorsiodidörser der Siadtgemeiiide noti zwei Waülkr'ise zugeideilt werdeu und eiue Borlage ia dieser Richtung jür den nächste» Laudiag in Aussicht gestellt dal, so brschlietzt man, den die erwähnte Bestimmung enihalteaden Sa» i« tz. 1 »I. 2 de« Statut,- zu ftrrichrn uud hieiüder mit den Stadtverordneten wie deu Br- melnde» Reudnitz uud Anger-Erotlendors ia Lernebmea zu treten Zugleich beschlrrtzt man, die endgiltigr Beichlutziafiuug über die Ausnahme der übrigen Bororte von der Eutichlietzung de« Landtag« aui die Borlage der Regierung bezüglich der Vermehrung drr Wahl- kreise sür die Stadt abhängig zu mache». 3) Die mii der Eiaverleidung der Vororte in Aussicht stehende beträchtliche Erweitern»« de« Ltadigebiete« hat der Regierung Ber onlassung zu Erwägungen darüber gegeben, ob die jetzige aui dem sogenannten Noimai vriscript vom 30 März l83l beruhende Ver sassung de« Polizrtamlr« auch ferner uiiveiändert drizubehalleu sei. ES haben zwilchen den Vorständen der königl. Kreiehaupimani,, schajt, de« Raihe«, de« Polizeiamie« und de« Siadiverordiieir» collegium« wegen einer Revision der da« Polizei«»» belreffenden örtlichen Bestimmungen zunächn Borbelprechungen stattgesunde» und ist der hieraus hervorargangeue Eiitwurs riue« ?!achirage« zum Ortöfiatute vom SO. December 1877 mittelst Verordnung vor» 3. l. Mon. von der käaigl. Lreishaupuuaunichast zur Bejchlutzsassuug vorgelegt worbe». Mit diesem Nachtrag« — al« besten haaptsöchlichfie Bestimmungen die Wahl de« Polizeidirrctor« In gemein'chatilicher Sidnng de« Rathc« und der Stadtverordneten, dt« Bestätigung der Wadi de« Wechsel in der Perlon, die selbstständige LeraniwortltchleU de« Polizeidirrctor« für di» Leitung de« Polizeiamie«, die Beseitigung de« Polizeicollegiumt in seiner bitherigen E nrichiung, di« geme »- schosiliche Beratvung und Beichlutzsaffuiig für gewisse Angelegeudeiten darch den Oberbürgermeister, den Polizeidireclor uud dessen Siell, Vertreter, Gehör riue« vom kön,gl. Ministerium de« Innern n bestimmenden Beamten der königl. Anii-Hguotmonnichasl ez. de« UniversttätSrichter« i» Sachen, ia denen da« Interesse der StaatSveiwaitung im Allgemeinen oder der Slaatscosse, brz dn« Interest« der Universität Le>«i, beiheiligt erscheint, hervor zuhebrn stad, — erklärt man sich unter drr vorau-ietzung rinv r» standen, datz dl» entgegenftehendea Bestimmungen de« Normativ rescript« vom königl. Ministerium de« Innern ausgehode» worben und von demselben der Nachtrag zum OitSstatute genehmigt wird 4) Einem Besuche de« Verein« sür Familien, nnd BolkSerziel ung um käufliche Uederiastuag de« Bauplatze« Nr. 10 am Löruerpiatze zum Zwecke der Erbauung eine« Ber, »«Hause« beschlietzi man stau zugeb'n. indem man al« Pre>» pro Ouabraimeier 20 >l sesisetzt. l>) Für Veränderung und Entwässerung ber FuchSanlage an dem Lestelhause 8 de« Lonuewitzer Wost-lwerk«, bewilligt mau 2ÜOO » cooto Betrieb, ferner 6) Iür Herstellung von Vorrichtungen zum Bblesen de« Master, standet sür oride Hachdedälter 1082 ^ » conto Stanimonloge. 7) Aus deu die Verträge mit deu Heri'N Mieihe, Scheele L Mark und Schreiber betr,ft,nden Antrag der Stadtverordneten, datz die Preise de« Mindeftsordernden sür die andere» M lauöiührenden in soweit motzgrbend sem sollen, al« e« nach jenen Vertragen zulässig ist, beschlietzt man mit Rücksicht daraus, datz dieser Antrag aus einer irrigen Annahme hinsichilich drr Kündbarkeit der Verträge beruht, von Verhandlung mii den genannt,n Herren abzusihe» und bei den Brrirägr« stehen zu bleibea. E« ist dies den Stadtverordnete» muzutiirileu. 8) Vom kvnlgllchnt Amtsgericht II. in Berlin ist Abschrift eine« Testamentes des am 3. v M. IN WilmerSdori verstorbenen Fiäulein Molwive Eirckrrka m tgetbeilt worden, wonach von derselben der Siadi Leipztg eia vermächiaitz von Ü00O » mit der Bedingung «»«gesetzt worden ist, dotz der Rath 60 Jahre lang nach ihrem Tode das Grabmal und den Grabhügel ihre« hier beerdigten Biuder« Nichaid Hermann Müller gut er- und unterhalte. Mau beschlietzt dt« Annahme diese« Vermächtnisse» Zu S, 4, b »»d S »ft Zustimmung drr Stadtverordnete» ei» »uhott». vo« tz. Derrmtzer 1888. Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr Borgs. 1) Nachte« bereit« i, ber letzten Plenarstpnnq drm lolleqinm »s» «er von Fr,, Ottilie »erw Advocal Döring und Fraa Gtdsut» »rrehel. Brsppler, von Letzterer nntrr Vrttritt ihres EhetzaNr,. des Herr, Lndwi, Heinrich Friedrich Wilhelm Brsppler, drr Send« Leipzig gemachten Schenkung eines Thrill dB an» dm» Verhruf« der Mundstücke« „Schwägrichen'« Sarin," Vs« 8. rec««der 1888: Vorsitzender: Hrrr Obrrbürgerweister vr. Beorgl. 1) Die Stadtverordneten haben Zustimmung eriheilt ». »u Anschaffung eines zweiten feuertest.» Dokumenten. schranke« sür die Stistunqebuchhalterei und I». zu der Vorlage betreff« Urderichrritung der Slratzenflucht« linie um 30 cm durch die Freitreppen de« N udaue« der Lunftgkwerbeschule au der Brasst, »ab Wächlerstratze. -« ist da« Ersorderliche hirraus au«zuiühren. st) De» «»laus der vieleuparcelle Rr. 187 dr« neuen Flurbuchs für Leutzsch dadeu dt« Stadlvtrordoete» abgelrhnt. Mau verweist dies nu die Deputation. 3) Es haben Lassenrevisionen ia der Stlftungabuchbalterei, der Sportrlcaffr I uad dn Frirdhssscaffe stattgesunde». wovon mau Keuntnitz nimmt. 4) Mon beschlietzt, um Ertheisunq der Rechte einer jur stücken Persönlichkeit für di» „Ouilir Döring, uud Sidonie Gröpplcr, Bitsiung", soweit die« nötvig ist. »achznsuchen. b) Für «>»« gröbere Reparatur de« Kriegerdenkmals aus dem «enen Jobai,ne«frirdhose bewilligt man die aus 2300 .4t veraa- schlaateu Lustrn. 8) Dir ksnigl. Lreisbanptmannschalt hat unter Aushebung der bin der königl. Am»«ha»pima,i,ischaft mit dem BezirksauSichuffe in erster Instanz »riheifte > Entscheidung da« zwischen dem Natue der Stad« Leipaiq und den Bemeinderäiben von Lindeuau unv P agw>tz grtrvffen« Uedereinkommeu wegen AuSdrhuung dr« Lchlachizwa igk« aus die letztgenannten beiden Gemeinden unter der Borauei.tzung gruetzmigl. datz da« Slalut noch »om köuigl. Mimsterinm de» Innern genehmigt werde. E« ist die« weiter »««zulühren. 7) Fär die Hellsnstal« Thonberg bei«!letzt man, eine Handwigen lvritz« «It Zudrtnserwerk nnd sonstigem Znbchör mit einem Aus- »»de »su ööd ^ anzukanseu. 8) Ans etue, Vsrtrng der Vtadtwafferkuaft wird beschlossen, die alte» Ailteranlage« ganz z, drsriilgen und den Vooen zur W -der »«rwendung dri der Farstrultnr einzuedae», sowie die alten stehe», de, Vknschine» urdß «effeln ,n dtt-utzer». 9) E« lirat rittt Petiiwu der Budenverleiher um DiSpeniation vou der ln st tz des Strostenpoltartregnsoit»« enldaltenr» Lest m- «,», öder §,» Felgeadrrtt, der Wage» »ar «an brschlietzt Ißr den dtesjätzrtgr, Tdlistmsek« und di» nächstjährige Neujadremeffe dem Bes»ck« ßatwngeben, ,« Urbrtgr, «der dasielv« nbznletzneu. Z» b, 7 und 8 ist Zastunmnn, drr Si»dt»rr»r»»rt«» nnz»Halen lleder das Malerduch -es Eionardo da Vinci. >i»list»rretns Vortrag dr« Hrrrn Viusea««»Dtrrct«r Pros. vr. Th Schrrtdcr Die Reibe der die«winterlichen Sonntag«.BoNräge im Kunst» verein e>öffnete Herr Pros, vr Schreiber durch einen Bortrag über „Lionardo da Vinci'« Malerduch". Bei Betrachtung diese« Gegenstände« — von dieser Bemerkung ging drr Vortragende au« — gewinnt man einen Eindück IN die inneren, auch sür andere große tkuiisiperiodka typischen Lntivickelung-bedingungen der Renaissance- kunst. E« zeigt sich, dah dabei nicht »ur die wunderbare Begabung oirier Menschen bat Treibende war, sondern mau triff» auch aus die Tbaiiache einer sirengea inneren Zucht und unermüdlich sich vollziehenden Arbeit. Bei der antikrn Kunst lätzt sich dirse innere Ai beit uur noch adnen. bei drr Renaissance liegt sic in der Unzahl ber durch die Ungunst der Zeiten hindurch gerelielen Enlwü ie, Zeichnungen, Skizzen, Studirn zu den erhaltenen Werken dieser Hexode deuil>ch vor nn eren Augen. Auch die Thaisache, dah in solchen Perioden die Meister der Kunst sich selbst tdeoretisch über ihr Schaffen klar zu wcideo luchea, ßM ebenso gut sür die Antike; doch sind un« von den kunsitheoretiichea Arbeiten jener Zeit, wie z. B. von de« Polnklei Schrift über die menichiicheu Proportionen, uur »och geringe Bruchstücke üdeikommen; während au« der Renais. lancezeii, wie z U. dl« Schriften de« Leo Batlista Alberti und da« Malerduch dr- Lionardo beweise», da« reichst» Material in dieser Beziehung vorliegt. Daö sogenannte „Malerduch" sl'rntlato clella pltlor») ist nur ein Theil von Lionardo'« schriftstellerischen Erzeugnissen und nur untergeordnet im Hinblick aui die Fülle der Probleme, welche diesen Geist beichästigien, i,n Grunde nur eine von sremder Hand geniachie Zusaininknsi. llunq a»« dem Tagebuch« und anderen Aus. ze chiiungen de» M mcrS m» Zurückgehen aus dessen Gebaiikenganq und eigene Wariiasjung. Alle Papiere Lionardo'« vererdien sich seinem Lieblin ieichiiler, dem FranceSco M elzi, der sie bi« zu ieiiiem Tode angiilich düiete. Später wurden sie traurig zerrissen und t» olle W,ll verstreut. Heule brmühl man sich nun aus« Eisrigste, durch Laiumlung und Sichiung de« Zerftieuten einen Einblick in die G>dai>ke»we>ki>älie diese« universellsten Geiste«, nicht blo« der Nenaissa ce, zu gewinnen. Ein Deutscher, J,an Paul Richter, hat in a,u,rer Zeit eine gröbere Leröss ntlichung begonnen, und schon liegt ein großer Tveil davon vor. Auch sranzösische und eng. I liiche Kuiistgelchrlc sind ui ähnlicher Weise vorgegangen. Da- Er- st sch'euene genügt, um einen uiigksähren Begriff von oer Bedeutung st dieies Rieiengeislc« zu geben, der mit seiner Tdätigkeit nicht I ü dio« die Kunst, sondern einfach Alle« uwlpannte. Zum Beweiie hierfür möge» einige drr Fragen angeführt seln, welche ta einer iu Pari« d wahrlen Livnordo'ichen Hanbichrist, dem Codex behan delt weiden. Man iriffi dort unter Anderem: Untersuchungen über den Magnet, über die Strahle» der Sterne, über Sonn nwärme, über Erbauung von Paläile», über Canäle, über den Schwerpunkt der Erde, über Tag und Nacht aus dein Monde, über Schalthiere und Maschelverftrinerungen. über die Stellung der Erde im W stall, über FestungSbau, kailoneuguh, Weqemesser, Lampen mit doppelt, m Lustrug, Lust und LichiwellkN. Wasseruhren mit Wecker, Entwülse zu Domen, Palästen. Gartenanlaqen; dazwischen Untersuchungen über Malerei und immer wieder Skizze» nach der Natur. Auch fehlen nicht moralisch« Belrachtungen, Fabeln ». s w. Da« Lesen iu diesen Ni d rschrüten ist »ichi ganz leicht, ta Lionardo mii der ii ken Hand von r chi« nach link« schrieb; doch kann man da« Ge- ichrikveue mit dtni Spiegel nicht allzu'chwer entziffern. Wenn irgend möglich, erläutert er seine Gedanken durch beigeiügte Skizze». Der Inhalt de- „Malerbucheö" liegt leider nickt in der letzten Ort» iaaiiassung mehr vor. doch gi< die« eine gute Idee dessen, wo« der Meister ür Künstler sür wisseii-werih dielt. Andie Spl-e stellt ec den Grundsatz, „die Malerei sei eine W ssenschns,", unteriuchl dann, wa« Wissen- ichaft sei, und verlangt, dah alle- menschliche Wissen aus Beobachtung und mathematisch genau nachweisbarer Ersahruug beruhen müsse. Dana Haube» rr von dem Darstellbaren in den Erscheinungen, von Puncien, Lünen, Flächen, Körpern, vou Licht, Schalten n. s. w-, untersuch« di« Rangordnung der Künste und iähl dabti die Malerei über die Plast k, logar über die Dichtkunst siegen. Mit wabrdast dichterlichein, l ideiilch.'sllicheni Schwünge schildert ec, wie die Malerei hier der ichaffcnden Natur ebenbürtig lei. Solche poetische Schilde- rungen kommen oft bei ihm vor. Besonders in Hmsicht daraus, wa« er über den Weg sagt, den der Künstler beim Lerne» ein schlagen müsse» har man da- Malerbuch sehr richtig „Selbst, bekenutniffe' genannt, da er offenbar seinen eigenen Weg schildert. In der Emlan'keit müsse der Künstler sich iorteniw ckeln. immer tm Beit oder in, Dunkeln sich vergeqenwärtigen, wa« er den Tag über aeiehen, stet« ein kleines Meikbüchlein b-i sich führen zum sofortigen Skizzirea alle« Bemerken«,verlhrn. Das Wichtigste ist ihin, wie sich das Geistige im Körper ausprägl. Wie meisterhaft er di « selbst verstand, be> zeugen die Gestalten seines Abendmahl«. U ber den Gemülh-au-. druck giebt er umläagliche. Mit Skizzen belegte Vorschriften, ebenso solche über Hebungen der Phantasie und d>« Formengedächlnlste«. Ganz eigen sind seine Borschiiften. MO Hisse tchemoiischer Formen de« Merkbnchscm« Portrait« au« dem Grdächtiitff' zu zeichnen. Die« Buchleta füllte er aus Jahrmärkten, in Volktskneipea, bei Hin- richiungen «. I. w. Srhr bezeichnend sind srine Ansichten über den Zusammenhang zwüchen den von einem Künstler bevorzugten Formen und dessrn eigener kö,Perlicker und qeistifter Arschastenheit. In der Thal lähl sich oft ein inniger Zusammenhang hier Nachweisen, so bei del Carlo. Correggio u. A. m. Nack den allgemeinen Raihschlägen giebl er sodann lehr in« Einzelne gehende Anweisung hiujichiiich ves Baue« de« Menschen, Bewegungen und Veränderungen beim Gehen und Stehen, Ausdruck, Asfecte, Farbe. Licht, Schatten, Reflexe, Jarbenstiminung. Umgebung de« Kunstwerke«, dann über die Ledre» der Perspective. Merkwürdig sind die in Lionardo'« Person sich berührenden Gegensätze. PH,inlasieflug und leb haftest« Einotldung einerieil«, Sorge für da« Kleinste und Und«, deutendfte anderer«»,!-, besonder« bei deu Vorschriften lür Zubereitung der Farben, de« Malgruiides, Eiarichtvuft der Malerwerkstatt. Sehr knapp sind seine Vo schrislen über Erziehung de« „Malerlehrbuben". Zuerli solle er Periprclive lernen, dann jede- Tinge« Mah, daraus guten Meister« Hand zeichaen, dann nach der Natur, dann eine Zeit lang Weite von verschiedenen Meistern onichaueu uud endlich sich gewöhnen die Kunst praktisch auSzuüben. Ebenso knapp und lakonisch ist Lionaido auch ln seinen Aeuherungen über sein Se len leben und seine geistigen Beziehungen zu Andern. Diese Schweigsam keit und Mangel an M'liheiluiigSiählgkeit ist auch in seinem Selbst, bildniffe ausgeprägt. Er spricht nie von seine« Zeitgenossen; nur einmal erzählt er etwa« von Mnsaccio. Auch keine Reiseerinnerungen findet man bei ihm. Nur einmal schildert er eine Niiscener>r, dag man wohl aviiehmen muh, er habe da« mit eigenen Augen gesehen. Au« alledem gehl hervor, datz da« Malerduch für an« di« wichtigste Quelle der Eikennlnitz diese« acwaltigcn Geiste« ist. Wa« man sonst von seiner Schönheit, seiner Körverkras», seinem Muth« hört, edenio. datz er unter de» Dichtern, Musikern uad Rednern ebenso groß wie unter den Malern qeweseu, erlcheiut nur al« eia Tdeil sitne« Können« und vermögen« Der glanzende Hos de» Lodovie» Ssorza war nur ein gengnete« Theater, ein passrndrc Hintergrund sur da« Auftreten de« Lionardo da Vinci. Wie ein eigene« Verhängnis, erschein« e«. dah von leinen Arbeiten in Malerei uud Plastik so wenig und da» nur iu Bruchstückea aui un« gekommen, so datz man, wie Vurkhordt in seinem „Cicerone" richtig sagt, die ungeheuren Umriss« seiue« Wesens stet« nur von fern wich auuen können. «dols weisk». G'bäudes verschafft und es au' hie dort lagernden Getreidevorröthe abgesehen gehabt hatte. Ter Verdacht der Thäierschaft lenkte sich aus den wegen Diebstahls berenS wiederholt bestraften Hand arbeiter Friedrich Franz Lämmler ans MüidiS, welcher zwar bt. darrl ch bestritt, den Diebstahl beqangen zu haben. Et saudr, sich nämlich zwei bereit- aus dem Gebäude herau-geworseue Säcke mit Roggen vor. an deren Fortichaffuog aber der Dieb gehindert worden war. Zur Zeit als der Diebstahl auSqesnhrt worden, war Lämmler au» dem Gasthose, woselbst er sich vorher ausgehalien. abwesend ge- 'veien und auch die bar dem Breonere g bände angelegt gesunden- Leiter wurde al« Lämmlern gehörige ermi.teli. Der S .geklagte wurde jür überiühri erachtet und unter Annahme mildernder Umstaude zu 1 Jahr 3 Monate» (nicht 3 Jahre» wie im Voiberick» trrthüm- lich angegede») Getängnitzstrase nah 3 Jahren Lcrluft der Ehrenrechte verurtdeilt. Ul. Der Tischler Traugott Paul Köckerktz ans Dre«de» halte, während rr hier gearbeitet, zuweilen einen beim 106 Infanterie- Regiment stehenden Unterosficier, eiueu Schulkameraden, in der Ea'erne besucht, da- vertrauen de« letzteren aber tu schnöder We.ie mihbrauchi«. Eines SouutagS begab sich Köckeritz, welcher wuhic, dah der Schulkamerad an diesem Tage »ichi anwesend sein würde, in die Lasern« und in die Stube de« Unterosficier«, entwendete dem- testen riue» Betrag von 100 ^s, fuhr damit nach Dresden, ver- jubelte dort etwa 60 nnd wutzte auch deu Rest bald zu vertilgen. Der Angeklagte wurde daher wegen Dlebstohl« zu 6Mo»ate» Ge- sängu itzstrase verurthetlt. Der Gerichtshof bestand »ns d«» Herr» Landgericht«.Dirertor Bollert (bräsid.), vieler, Barth, von Sommrrlatt und Ass ffor Boikmann; di« Anklage führte Herr Staat-aawalt Meitzne, die Verthridiguog z» I Herr Reserendar vr. Taube. H. Straska«mer. I. Der in einem kaufmännischen Geschäft al« Comptorist ange- stellte Paul Richard Helme, t hier hatte kürzlich die vorübergehende Abwesenheit de« Lassirers wahrgenonimen und au« einem mit Papier geld beschwerten Briete, der jedoch noch nicht verschloss n war, eine Hundertmarknote heimlich herausgezogen. Die Entwendung war in dessen noch rechtzeitig wahrgenommen und Helm rt zur Berantwor- tuna gezogen worden. Es erfolgte seine Berurlheiiung zu3Mouaten Gefänguihstrase und 1 Jahr Verlust der Ehrenrechte. II. Die Dienstmagd Marie Pauline Ae bnelt au- Kühre», welche fich während ihrer Stellung iu einem Milchgeschäft der Unter- chlagung an etwa 100 von den Kundrn eincassirter Gelder chuidig grmacht hatte, wurde zu 4 Monaten Besäuguitzstrase verurlheili. III. Der Handarbeiter Johann Karl Jahn an« Möcker» war in einem Neubau in der hiesigen Nordvorstadt überrascht worden, als er sich ia ein Zimmer, das den Brbeitslcuten zur Aufbewahrung ihrer Sachen diente, behufs Entwendung derselben eingeschlichen Halle. Der Angeklagte behauvtcte, er habe sich nur ein Paar Holz pantoffeln suchen wollen; nach dem Ergebnis) der Verhandlung wurde Iad» wegen versuchten schweren Diebstahl« zu 6 Monaten Be» sängnitz verurtheilt. Der Gerichtshof bestand au« den Herren LandgerichtSdirrctor Sieber (Präsid.), Landgerlcht-rälhen Sachtze, Metsch und Adam und Prof. vr. Binding; die Anklage führte Herr StaatSanwqlt vr. Lhtrme. * Dresden, 1b. December. Da- königl. Loadgericht verhau- delte gestern unter starkem Andrang des Publicum« wegrn einer Reihe von Linbrüchrn gegen vier bet dem städtischen Beleuchtungs- Wesen beschäftigte Personen. den mit 1860 angestellt gewesenen BelcuchiungSausseher Ernst Gruhle, sowie die LaternenwLrter Ge brüder August Mittel, Carl Mittel und deren Vetter Georg Mittel. Der Vorfall erregte namentlich in Rücksicht aus die amtliche Stellung Gruhle « und dessen gleichzeilig« Eigenschaft al- Vorgesetzter setner Lomplicen besondere« Interesse. Dir Einbrüche selbst waren zwar mit großer Frechheit ausgesührt, doch hatten sich di« Dieb« aus Gründen der Sicherheit mit weniger werthvollen Sachen begnügt und insbesondere Schmuck, Gold- und Silbersachen stehen lasten Unter den 6 Anklaaepunclen befindet sich auch «in nächtlicher Fischzug in der Nähe de« Dorfe« Rähnitz, wobei die Angeklagten einen Teich abgelassen und Karpfen und Schleien in Hülle und Fülle gefangen hatten. Dem Antrag de- Staatsanwaltes gnnäsi wurde Gruhle zu 3 Jahren und der schon vorbestrafte August Mittel zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthau», Earl Mittel in 3 Jahre» und Georg Mickel zu 1 Jahr 6 Monate» Gefängnis» venutheilt. vermischtes. — Weihnachten zur Grotzvaterzeit. Der Christ markt war vor Zeilen der einzige Platz, wo die esgentUchen WeihnachlSeinkäuse besorgt wurden. Die meisten Laden- jnhader, welche mit passenden Artikeln handelten, halten eben falls einen Stand oder eine Bude aus dem Marktplatz«, wo drr Christmarlt drei Tage lang adqebalten wurde, mne Messing und Zinn sur die Küche, Silber» uad Golvwaarrn. Moürnwaaren, Tischlerwaaren und Kinderspielzeug, besonders aber auch sogenannte „Popelmänner" — fratzenhafte Puppen mit mehr oder weniger naturwüchsigen Devisen — bildeten hauptsächlich die Auswahl deS CbristmarklvertriebS. — In den Familien „brschccrle der heilige Christ" am heiligen Abend und dabei bejand sich auch — bei Vornehm wir bei Gering — da» Dienstpersonal, dessen Geschenke mit unter dem Lichlerbaume ausgelegt waren. Die Dienstmädchen erhielten von der Herrschaft außer dem bedunge nen WeihnachlStohn gewöhnlich Leinwand, Strümpfe, Schürzen, Jacken und Aehn- licheS, sowie al- eins qua von Stolle, Piesserkuchen, Aepsel und Nüsse. Während der Bescherrung Hvurde ein Punsch gebraut und zum Jmb ß eine Stolle angeschnitten. Bevor die Kinder an den Weihnachtstisch treten dursten, mußten sic ein Gedicht hersagen, daß ihnen der Schulmeister, bei dem sie in die Schule gingen, oder in reichen Familien der Hof meister. anserligte. Nach der Bescheerang wurde von den Mädchen, die gern einen Mann haben woüien „Blei gegossen", oder sie bespiegelten sich in einem Gesäß mit Wasser, weil am Weihnacht-Heiligabend dabei hinter ihnen ber Zukünftige sichtbar werden sollte. Am nächsten Tage trat die Schaar ber NeujahrSgratulanten, obgleich daS Jahr noch gar nicht zu Ende war, ihren Rundgang durch dir Stadt an. Ans dem Geschäftsverkehr. k Wir wolle» nicht unterlassen, unsere geehrien Leser diesem I hre aus da« große Echutzwasren-Laser des N. Hc»z. Neicksstratze Nr. l9. aufmerksam zu machen nnd den.- osel Gerichtsverhandlungen. R-«i,lichr» Lantzssrtcht. II. Vtrsskch««rr I. Der kcknlknab« Ernst Hermann Pörschmann aus Jmnitz war beschMdigt, im letzlea Herbste von einem fremden Feld« zwei Roagen- »irven entwendet zu habe«. Der Anqeklngle gab nun zwar die E 'ttrendung drr eine» Garbe zu, während er die andere gesunden nnd allerdings behalten baden will. Dir Mutter de« Knaben, Friederike Wlhelmine verehel. Pörschmann, wnrde mit in die Unleriucknng veiw ck li, w« I sie dringend »erdächliq erschien, de» Knaben zn Begehung der Eiqeutiium »ergrhen k« ttnem Falle ver. suiaht, sumst sich «„er ftrosbare, Anstiftung schuldig gemackt za daoen. Di« »errdel. Psrichmaun bestritt zwur das ihr Schuld- gegebene, alle» nuch dem Ergetnisse ber Beweis»»fnnhme wurde sie für üdersührl «röchlet und zu l Woche» Psolch«»», ju». da- geae» weg«, Diebftadls »ub Uuttrschlas»»- M b Ta>r» Gess»»- »igstrase »eruribeitt. II. >« Abend de« 1». Octsb», tz«. Js. wurde vor dem Brenoerrlgetzöud« des Ritterguts Thierbach »Iu Dieb iu setner Thütigkeit peftsrt. w-icher sich bnrch Anleg«» etuer Letter und tuer yrustrrschetbe sich Zags s lben lür Wrihnachiseinkäuse angelegenilich zu empfehle». Herr Heiz» weicher seil be nähe 27 Jabrea sein Geschäft in ein und dem» s'lven Local betreibt, ist bemüht» seine» Kunden das denlbar Möglichste zu dielen, wa- in der Schuhwaarenbranche über- Haupt geboten werden kann. Man findet in den beiden gratzrn Lagern genannier Fiima Futzbekleidnnqrn iüc Herren, Damen und Kinder in lettener Aa-wahl, von dem eii'sacksten Arbkiwsties I d>« zn den feinsten und «l aaniefteu Salon- und Ballsckuden; kaup.Iächlich ist da« Lager an wafferdichien Schuh- waaren, warme» W nierstirsela nnd Haulschuheu reich affortirl, nnd wir sind üderzrunt, datz Jeder, w ich«, se>u,n Brdari in dem Gesckäftc de« Herrn Herz z» e»lnehi»en deadsichligi, dori vollständig desried'gt werden wird. Dabei si»o die Preise, wie drtanni, bei solider Be» dienuag äußerst billig, und erhält man z. V. einen wasserdichieu Dauieii-Lederst esel icho » im Preis, von 4» bi«L,öO>s, dergleichen Herreu-Stielel vou .b bi« 8 >». Bälli, uhe von 2>b bO -E an, uad d e eleaantestea Allasschude in piachngen Aacben sür Kinder- ftiesel erkält man daselbst schon von ÜO ^4 an, dabei Verricht aber auch kein Mangel an Kinderbeschuduna IN de» seiuerea und seilst»» Sorten. Alle Loqerarrikel vier auszusühren ist nicht möglich, »>r töanen »ur Jedem empsedlen, sich selvft von der Mannigialtigkest in dem Vazar ReichSftraße Nr. 19 zu überzeuge», es wirb sich dort manches wirklich gute Weihnachtsgeschenk erwerben lasse», da« dem Emviänger qewitz Feende berrlte, wird. L>« Bebten,n, daselbst ist die zuvurkommendstr and gestattet Herr Herz, wie dies ja schon vo» früher h.-r bekannt ist, de» Umtausch gemachter Ein käufe »sch dem Feste «ns da« Bereitwilligste
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