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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881219
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-19
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1888
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dkefein Satz« wird sch ollmälig da» Schicksal beider Opera »füllen, so sicher, al» e» sich schon aa vielen anderen Werken gefüllt hak. Die gestrige Ausführung von Weber'» volk-thümliebstem Werke brachte meist erst besprochene Leistungen. Ungewohnt war mir die Erscheinung der Frau Sthumer-Andrießen als Agathe. Wie sich die königliche Figur dieser Künstlerin wenig zur Verkörperung der fehusuchl- und liebeersülllen Agathe eignet, so fügt siL auch da» heroische Orgaa wenig den Amorberungen weicher träumerischer Stimmungen. Schlimmer al» diese unverschuldeten Mängel berührte aber die odeisiächliche Art, mit welcher Frau Sthamer-Andriegen überhaupt sich mit der Rolle absand; sie wurde nie dem träumerischen Ernst der Partie gerecht und lächelte und lachte selbst in Len ergreifendsten Momenten de» Stücke». Geradezu peinlich wurde man durch diese „Aussasiung" in der letzten Scene berührt, in welcher Frau Sthamer - Aadrießen al» Agathe. von zärtlich besorgten Freunden zur Ruhestätte getragen, ganz vergnügt lächelte. Auch Frl. Artner hatte ihren künstlerischen Ernst vergessen, einig: Stellen auch ihrer Partie (namentlich die allerliebste Stelle ..Einst träumte meiner seligen Bake") gingen dadurch ganz verloren. E» muß gegen derartige sehr störende „Stimmungen" unserer Künstlerinnen protestirt werden Schenkte da» Publicum und die Kritik ihren Leistungen so wenig Aufmerksamkeit, wie sie selbst denselben widmen, so hätte man sicher bald die Helle Empörung. Herr Hübner sang den Max viermal mit sehr gutem Gelingen und erfreulicher künstlerischer Ruhe; noch mehr konnte man sich de» EaSpar de» Herrn Greogg freuen, einer geradezu gewaltigen musikalischen Thal. Die Herrn» Marion. Köhler,"Voigt, Knüpfer, Trrutler waren wenigsten» gewissenhaft bei der Sache. Fräulein Krammer verdarb sich ihren Erfolg durch einen viel zu srühen Einsatz ihre» kleinen Liede». Chor und Orchester leisteten Tüchtige» und auch der musikalischen Leitung de» Herrn von Fielltz kann man warme Anerkennung nicht versagen. M. Krause. leicht» Lladlerbegleltang der vlolla- und Grsanttnimimeru uommea »ad auch dieser Ausgabe vollkommen geuügl." * Leipzig, lS. December. Man schreibt un» au» dem Bureau de» StadttbeaterS: In der heute im Neuen Theater stattsindenden Rieuzi«Ausführung wird Frl. Geller vom Herzog!. Hoslhealer in Dessau al» Gast den „Ldriano" singen. * Leipzig, lS. December. Unsere einheimische Concert sLngerin Fräulein Tbekla Friedländer wirb auch in dieser Saison wieder ein Concert im Saale de» alten Gewanbdaule» veranstalten. Die Künstlerin hat vor Kurzem auch in Berlin concrrtirt uud daselbst die günstigsten Bcurtheilungcn der gestimmten Kritik erlangt. Z Leipzig, 18. December. E» haben in letzter Zeit mehrfach auswärtige Mililair-Capellen — gewiß mit Rocht — bei ihrem Austreten in Leipzig laute Anerkennung seitens de» Publicum» gesunden. Nun ist e» nicht uninteressant, im Vergleich zu auswärtigen Musilcorx» der guten Fortschritte unserer Leipziger Capellen zu gedenken. So hatten wir am letzten Sonntag Gelegenheit, den Concerteo, welche die Capelle de» l06. Jnsanterie RegimenlS unter der Leitung ihre» strebsamen Dirigenten Herrn Jul. Hermann Mattheq im Krystallpalast und Abends im SchützenhauS Seller hausen veranstaltete, beiruwohnen, und eS gereicht un» zur lebhaften Freude, hier constatiren zu können, daß die genannte Capelle eine vortreffliche Leistungsfähigkeit besitzt und sich auf der Bahn des zielbcwußten Fortschrittes befindet. Die Programme boten eine gesunde musikalische Kost — ein Umstand, welcher in Hinsicht aus die Pflege guter Musik in den weitesten Kreisen unseres Volke» nicht hoch genug veranschlagt werden kann. o Leipzig, 17. December. Am gestrige» Nachmittag hatte der hiesige Musiklehrer, Herr Oswald Hecktdeuer jr., im Saale de» „Eldorado" eine Prüfung seiner Musikichalarea veraastaltei» bei der auch die jüagsteu Slevea mü IN» Treffen grsührl wurde« Trotzdem mar der Eindruck, deu die Prüfung gewährte, «iu recht befriedigende«, denu auch die Anfänger, die mit ihren Quecksilber rialurea nur allzu oft da» Spiel verderbe», hielten sich wacker uud zeigten Fleiß vuo Aufmerksamkeit. Bet deu vorgeschritteneren Eleven war wieder die gute, technische Ausbildung, theilweije auch schon eine recht erfreuliche Ausdauer uud Geläufigkeit auzuerkenuen. Vortrefflich wurde die Ouvertüre zu „Romeo und Julia" von Bellini vierhändig durchgesührt, und dastelbe gilt voa dem Mozart'ichea Rondo vclur au- der Sonate Nr. 1, der Sonate von tkublau, dem Andante voa Mozart, dem „Allegro" von Element,, und der Mozart'jchen Sonate in öänr. Neben der elastischen Musik wurden auch Salons, ücke voa Hünien, Oeftea, Eigendorsf, Lange, Brunner und Slreabogg gc boten. Besondere Erwähnung verdient noch der vierhändig gespielte „ungarische Tanz Nr. 4" von VrabmS. und der graziös wieder gegebene Conceriwalzer von Kelcr-Bela. Eia »euajädriger Musik jchüler de- Herrn Lehrer Hemmann, Dirigenten de- „Leipzig-Neud vitzer Kaabenniusikcorp» ", gab außerdem eia Gastspiel aus dem „Lylophou" uud handhabte sein Instrument ganz wacker. Emzelne Schüler de» genannten Corp» sühnen übrigen» auch eine Polka sür Xylophon mit Streichquartett voa Delepiäre Lurch. Auf das nabe AeihnachtSsest, dessen Nachfeier die geiainnuen Hecklkeuer'scheu Musik schüler deu 19. Januar m,t einer Aufführung dc» „WeihnachtSsesteS voa Joseph Petz begeheu werde», wie» der Besang eine» Weihnacht» licde» voa Schescr hm. * Bohli», IS.December. Der Lrhrrr-Gesaagvereiu sü Gohlis und Umgegend hat «uter seinem rühmlichst bekannten Dirigenten, Herrn Organist E. Schelleaberg. iu verhältnißmäßig kurzer Zeit ofseubar ganz bedeutende Fortschritte gemacht. Dies zeigt« sich bei dem am gestrigen Abcud im Schillerschlößchen »er anftaltetea Eoacert, welche« mit dem Adam'jchen „Abenblied" uud „Wanderer» Nachtlicd" eröffnet wurde. Beide Gesänge wurden mit »eser Innigkeit vorgetrageu uud vcrriethe» voa heiliger Weihe durch, hauchte Stimmung. Ebenso wurden ..Do» Kirchlein" von Bcckcr und „Verlassen" von Koschat mit seltenem Berftändniß und mit texienlsprecheader «bwechlelung zu Gebör gebracht. Dasselbe gilt von den zum Theil Mit gewissen Schwierigkeiten verbunvenen Ge singen iu bewegterem Tempo: „Linkehr" voa L. Zöllner, „Tür tische- Schenkenlied" von Mendelssohn uud „Die Geistrrschlacht" vo» Kreiichmer. Anhaltender lebhafter Applaus de» zahlreich anwesenden PnbliramS lodnte die Bortrageaden. Als Solistin trat Frl. Marg. Lo - » mitzweiLledrru. „Romanze aus dem Nachilager" voa Kreutzer und „Wenn der Vogel nasche» will" von Meyer-Htkmnnd aus und erzielte durch Reinheit der Stimme uud deutliche, texlgrmäße AuSspioche einen so durchschlagenden Erfolg, daß sie einer kleines reizenden Zugabe nicht auSweichen konnte und ihrer berühmten Lehrerin, grau Unger.Haupt, alle Ebre machte. Bezüglich der Llavierbegleitnnq verdient Herr Lehrer Wagner alle Anerkennung. Al» Solist giänzie wiederum der reichbegabte Loacerlsänger Herr G. Krauß um seinem ausgezeichneten Barqion. Derselbe rnihusiaSmirte mit „0 laß dich halten, goldne Stunde" vo» A. Jensen, „Am User de» Flusse», de» ManzanareS" und „Au» Jung Werner'» Liedern am Rhein" voa H. Brückner. In bewunbernSwerther Webe wußir Herr Krauße dabei sein Sümmorgan in den verschiedenen Steigerung» graben zur Geltung zu bringen, und stürmischer Bestall war de» Sängers Lohn. Schließlich sei noch zweier Elavi,»Vorträge de« Herrn Lehrer- Grüner» gedacht: „llouclo capriccioso" voa Mendel» soba und Walzer voa Chopin, welche volle» Bkrstäudniß bedeutende technische Fertigkeit de» Spieler» vcrrielhea. und vier. * Jo dem vierten Concert de» Gesangverein» zu Lathen spielte die am Leipziger Loistervatorium au-g-dildee Künstlerin Fräulein Lina Rascher, über welch« die..Lötdensche Zeitung" schreibt: „Fräulein Lina Roscher coneeutrirte gleichmäßig durch ihr kost bares. sagenumwoben!» Instrument, eine Pebaldorse von wunder barem Klang, wie durch ihre kleine zierliche Elsenerichtiauag da» Interesse de« Publikums und wußte sich dastelbe auch durch die Wahl der Loncertsiücke, „Pkontaste" sür Harfe voa S, Thomas und „Fee-legende" von S. Oberthür, wie durch die meisterhoste Au«, iührung derselbe» zu erhallen. Sie beherrschte die schwierige Technik ihre- Instrument» mit graciösrr Leichtigkeit and Vielte mit Geschmack, Sorgfalt und Feinhett. L» liegt »me zauberhoilr Poesie ia der Musik, di« sie den Satte» der Harfe so entlocken weiß, die sie bald ia rauschenden Acrorbea, bald in süßem Flüstern uud bald mit den wundersamen, an die Flöte er. tanerndeaAIagealettöaen erklingen laßt, die wie ei» schöne» Träumen sich deu Kinnen der Zuhörer «inschmeichela. Auch Frl. Rolcher mußte sich, dem Dräagen de» Publicum» uachgebend, zu einer Ein lage in da» Programm verstehe». Außerdem hatte die liebenswürdige Künstlerin, wa» wir nicht »»erwähnt lasst» wolle», die »icht immer Im zweite», jüngst statlgeluadeae» AboaueairntS-Toncert in Magdeburg wirst« Fräulein Luise Rothe -u» Leipzig mit und hatte sich nach deu un« zugegangeoe» Berichten einer sehr bei- iälligea Ausnahme za «rsreuea. So schreibt die „Mogdebur »siche Zeiluug" hierüber: „Deu gesanglichen Theil hatte Fräulein Luise Rothe au» Leipzig übernommen, weiche die Lire ou» .^Orpheus" van Gluck: „Ach. ich Hab« sie verloren" (mit Orchester) und drei Lieder: .Lch liebe Dich" voa Beethoven, „Wiegenlied" voa G. ealchel und „Meine Lieb« ist grün" von I. Prahm» vorirng. i« >a Magdeburg noch nicht bckaauie Dame bat eine sympalhisch«, volle und umlangreiche Alistimme, deren Ton (wo- bei Anstimmen ich nicht immer findet) ia allen Lagen gleich, rund und klar ist. Auch die Schule ist eine gute: reiner Tonansatz, gleichmäßige» Forl- Ivinoea de» Ton», klare Wiedergabe aller F.ortturen ohne jegliche Verschwommenheit uud jede» Tremolo und sehr deutliche Aussprache." «5 Fm 6. Eoacert de» Bre» lauer Orchester-Verein» wird wieder e,a Leipziger, Herr I. Klengel, miiwtrken. Sr spielt dort in dem uevea Loncert sür Violine und Violoncello mit Orchester Nr. 102) von vrahm» mit dem Eapellmeister Himmelstoß die Solo partien und wird außerdem in dem Adagio „Lol Xiärri" iür Cello mit Orchester voa Max Bruch die Hauptpariie spielen. A» Novi täten soll da» Concert noch TschaikowSkh'« Ouvertüre zu „Romeo uud Julie" bringeo. * Die Prüfung und Beglaubigung der Stimmgabeln, welche erster« den Zweck hat, die Richtigkeit der Tonböbe bezw. die Schwingung»« zahl der Gabeln zu ermitteln» hat die zweite (technische) Adtheilnag der vhvsilalisch«technischen RetchSanstalt übernommen. Die Prüfung kann nach den hierüber erlassenen Bestimmungen mit einer Berichtigung der Sabel verbunden werden, fasern diese de» internationalen Normalstimmtaa. d. h. bei 1b Grad de» hundert« »heiligen Thermometer« dasjenige eingestrichene » aagebea soll, dessen Höh« durch 43ö ganze Schwingungen (874 halbe oder ein« fache Schwingungen sranzöst'cher Zählweise) in der Sekunde be stimm» ist. Die berichtigten Gaoeln werden beglaubigt und zwar erfolgt die Beglaubigung durch Biauanlaffco und Stempelung. Stimm gabeln zom Handgebrauch, deren Zinken eine gewisse D cke haben, können aus Aunich der Deibeiligtea al» PräcisionSgabeln be richtigt und beglaubigt werden. Die Berichtigung wird dann soweit ge'ühr», daß die Anzahl ihrer ganzen Schwingungen um eicht mehr »IS O.i im Mekr oder Weniger voa ihrem Sollwert!» odwcichl; auch wird die Prüsung lolchcr Gabel» aus l»e Bcränderongea anS- gededut, welche die SchwingungSzahl durch E Höhung oder Ernied rigung der Temperatur erleidet. An Gebühre» weiden erhoben sür die Prüfung und Beglaubigung einer gewöhnlichen Stimmgabel je nach der Dicke der Zinken 2 bezw. 3 ^l. für die Prüsung und Be glaubigung ciaer PräcistoaSgadei 5 «k Die lehr günstige Ausnahme, welche C. Neiurcke's „Sow- mertogtbildrr" in BreSlau gesunden baden, wo sie jüngst unter Lriiuug de» Lompouisten zur Aufführung käme», hat die Siaqakadeone za Neiße veranlaßt, da» Chorwerk ebenfalls einzu- slubireu und nebst BravmS' „Rhapsodie au» Goethe'« Harzreite" aus da» Programm de» WeibnachiScoacertS zu setzen. — 6r Han oi»» Bülow wird seine» sechsten und letzten Beeihoveu-Llavier- adend am 1b. Februar iu der Berliner Singakademie gebea. — LH. BillierS Siaaford veranstaltet am l4. Januar in der Philbarmoaie zu Berlin eia Loncert mit eigenen Composiiionen. io welchem auch Pros. Jos. Joachim mitwirkl. — Verdi'» Othello" komm« in Pari» wadischeinlich im Theater Porte Et. Marini und ia der italienischen Besetzung nächsten» zur Aufführung. - Die Wiener Hosoper soll da» vou dem ei»armigea Sraiea eza Zichy componilte Melodram „Die Geschichte einer Burg" ausfuhreu wollen. Da- Melodram eutdält 13 Scene», die durch eine sorilausead« Handlung verknüpft werden. Jede Scene wild durch ein charakteristisches Musikstück eingeleitet, woraus der Sprecher vortritl und die gleichfalls vom Grasen Zichy versaßte Dichiuag recilirt. Den Beschluß einer jeden Scene bildet ein lebende» Bild. — Lecoeq'r neue Operette „Die schöne Japanerin" wird am Augsburger Stadtiheaier vorbrrettei und zur Auffahrung gelangen. — B. Pollioi, der Direrior der Hamburger städtischen Bühne, beging um 16. December die Feier seines 50 Geburtstage«. — Der Wiener Mannergesangverein veraustaltet am 19. December seine biX). öffentliche Autsiihrung seit de» 45 Jahren seine« Bestehen». — Die Philharmoniker in Wien dringen ia ihrem vierten Abonuement-Loucert, den 23. d.. folgend« Werke zur Aassührnug: Beethoven: Ouvertüre in bl» op. 115 (zur NomenSseier); Brahm» Coucert sür Violine und Violoncello mit Orchester (erste Aufführung), vorgetragea von Herrn Proseffor vr. Joseph Joachim, Direcior der königlichen Hochschule, uud Herrn Robert Hausmann, Proseffor der königlichen Hochschule in Berti»; Mendelssohn: Symphonie Nr. 4. X-äur. — Da» Concert der Llavier-Birtuosia uud Lompoaistln Fron Marie Jaöll auS Pari» (Witiwe deS gefeierte» Virtuose» Alfred JaSll) sollte henke, den 19.. Abend» '<,8 Uhr im Saale Büsendorser ia Wien statlsindeu. — Wie iu Wiener Blättern zu leien, wird Fron Hermiae Braga »» Bremer Siadtlheater gastirea und dann in Aachen, Mainz, Düsseldorf, Dresden singen, zuletzt in Zürich, Bern und Basel di« Carmen creireu. — Au» Rom wird berichtet, daß Giuseppe Verdi »it April Dresden zu belachen gedenkt uud sowodl die Lpe .wie die Kirchenmusik kennen lernen will—tJ» München hat in Gluck'» „Iphigenie in Anti»' HojcapellmetsterLevi nach elsmonat liche, Abmeien beit zum erste» Male wieder virigirt. Erwürbe, alSeram geichmück:en Dirigeriienpult erschien, mit fubelndenr Beisall begrüßt. — An« London wird geschrieben: Die Carl Nosa-Operngeiell- schast eröffnet unter Leitung ihre- kunstsinnigen Schöpfers Herrn Earl Rosa Ende diese» Jahre» in Liverpool in dem ihr ge hörigen Royal Court Iheaire ihre jährliche Lperniaison mit einem glänzenden Progrpmme. Die Saison dehnt sich vom 3l. December bis zum 23. Februar au» und umiaßt 48 Abend- und 8 Nach mittagsvorstellungen. Da» reichhaltige Repertoire umsaßi die populärsten englische», deutschen, sranzösischen und italienischen Opern, darunter Meyerbecr'S „Nordstern" und „Robert der Teufel", Halrvy's „Jüdin", Balse'S „The PiiritauS Daughter", sowie Wagner'» „Lohengrin" mit trefflicher Besetzung und glänzender Ausstattung. — Leipziger Lünstlerverein. * Leipzig, 18. December. Die beiden letzten BereinSabende boten l) Ausstellung von Originalzeichnungen und Aquarellen von Herrn Rudolf Lrouau und Vorlesung auS Detmold'» Saiiren „Lin schwierige» Problem". 2) „Eine Wanderung durch da« malerische Meißen" von Herrn Maler Kießlmg. zu welchem Vor trage die Firma P. del Vecchio in daukenSweriher Weise ein Albuin mit Radiinngen Monseld's dargelleben hatte. Durch Beschluß der Aeneralversammtuiig vom 26. November d. I. ist da- Aml eine« Vorsitzende» aus Herrn Lronau übergegangea Im bevorstehenden LereinSjahrc wird der Vorstand nedea der Berücksichligung de- gcsellicha'tllchen Leben» sich ganz besonder» der Pfleg« de» LortraqS- und AuSstellungSwesen» angelegen sein taffen und stad bi» jetzt schon eine Reihe von interessanten Vorträgen uad Ausstellungen hervorragender Gelehrten und Künstler ia nachstebender Weise zugesichert worden: 1) Herr Professor Vr.Schreiber: Ucber die i» Egypten ausgesundeuc» all griechischen Wachtmalereicn (erläutert durch zahlreiche Photographien und Originale). 3) Herr SlaLtaichlvar vr. Wust manu: Leipziger Künstler und Kurstzuständ« während der früheren Jahrhunderte. 3) Herr Banralh vr. Pietsch au« Torgan über ein noch zu be> stimmende» Thema. 4) Herr Proseffor K arl Werner: Ausstellung moderner Aquarelle und Zeichnungen. 5) Herr Hostheatermaler Freier lieber moderne Theatermaler« (mit Demonstrationen). 6) Herr Proi'estor Goeriag: Der Gaucho al« malerisches Element der Stepp« (mit zahlreichen Illustrationen). 7) Herr Z-ichenichuliisiveclor Flinzer: Di-srüd-st-u Ansä»ge de» Sehens undZ ichnen». 8) Herr Maler FrihReiß: Kunterbunte« auSStizzenbuch un» Mappe. 9)Herr Zeichenlehrer Berbig: E>ue Wanderung durch Pompeji. (Lrläniert durch zahlreiche Farbendrucke, Aquarelle un» Photographien) 10 Herr Bildhauer Vehr: Urber den neuen Altar der TboinaSkirche. (Mit Ausstellung einzelner Tbeile desselben.- 11) Herr Direktor Schlieper: Bon Rügen bi» in» Bayernlond. (Jllostrirt durch zahlreiche Skizzen uad Photographien) 12) Ausstellung vo» Ar beiten der Modellabende. 13) Herr Direcior Schlieper: Aus stellung eine« größeren ethnographische» Prachtwerke« über di« Lut tue und Industrie südameritanischer Völker. l4) Ausstellung voa Arbeiten an« dem Schüler-Atelier de« Herrn Proseffor Carl Werner. An süns weiteren Abenden wird Herr Rudolf Lronau salzende Vorträge halten: Theodor Horscheli und R. Caator Woode ville. zwei Kriegsmaler der Neuzeit. (Illusirict durch etwa 100 Holzschnitte und Lichdrncke.) Uebrr Erust Hildrbrond und lewe Werke, l Mit Ausstellung zahlreicher Aquarelldrvcke) D' Wirkung de» Walser» aus die Gestaltung der Landschaft. 'Mit zahlreichen Illustrationen.) — D>e Wirkung dc» Feuer» aus dir Gestaltung der Laad'chast. (Mit zahlreich!» Illustrationen.) Ueber da« Germanische Nalionalinustum zu Nürnberg. Weitere Vorträge sind voa den Herren Maler Hraboer, Hosmaler Schuck, Maler Kießling »nd Andere» »uzesazt. An geselligen Vergnügungen sind außer den allmonatlich wleder- kebrcudeu Dameaebeildea eine aus Mittwoch den 9. Januar lestaeietzte Weihnachtsfeier, lowie ein größerer Kostümabend geplau:, welcher aus vielfach geäußerten Wun'ch in decoeattver Hin sicht eine Wtcderboluna das Werner-Festes bieten soll. Besondere Pstegr soll auch der während der Wintermonate aa jedem Donnerstag ftaitfindenbe Modellabend finden, wo ollen Mitgliedern Gelegenheit geboica ist, sich am Zeichnen nach Kostüm- uod Aclsiguren zu Velbert.gen. Auch die aus mebrereu Hunderiea vo» Prochtwrikea, Kuust- und gewerblichea Schliffen, leivie auS zahlreichen Kunstblättern bestehend« Bibliothek bietet den Mit gliedern einen reichen Schatz und soll aus deren wettere Ver wehrung und Vervollständigung hingewirkt w rden. Aus dem Aiigesüdlleu ist zu erieden, laß der Vorstand eifrig bemüht ist, den Leip.iger Küastlerverein zn einem Breiinvuncte echtcu künstlerischen Levens zu maedra, ein Bestreben, da« >m vollüen Maße da- Imerrffe uud die Beachtung der kunstveliläudigea Kreise aus«» Starr verdient. Nachtrag. * Leipzig, 18. December. Mittelst Schnellzuge» der Magdeburger Bahn lras gestern Nachmittag 5 Mir 45 Min. Ihre Hoheit die Herzogin von Sachsen-Altenburg mit Gefolge und Dlroerschait, von Braunschweig kommend, bier ein und reiste um 6 Uhr 40 Min. aus der Bayerffche» Aabn Weiler nach Altenburg. — Heute Vormittag 10 Uhr 34 Mio. kam aus der Dresdner Babn Se. königl. Hoheit Priuz Friedrich August von Sachsen von Dresden hier < n und fuhr Mittag» l2 Uhr 5 Min. mit der Thüringer Zahn weiter nach Hummelshahn, um aa der dort stall» ladende» Jagd lhrilzunebmeo. — Morgen, Donnerstag, findet im Alte» Theater die erste Ausführung de» Weihnachtsmärchen» „Die sieben Raben" statt. — Da» Gastspiel der Meininger. Heute. Mitt woch. und morgen,Donnerstag, finden in, Carola-Tbeater die Ausführungen von Shakespeare'» „Ein W > n te r m ä r ck> e n" kalt. Dir Vorstellungen beginne» um 7 Ukr. Die Haupt rollen liegen in den Händen der Damen Otto-Lorenz Hermione), Auguste Prasch-Grevenderg (Perdila), Marie Berg (P-iulma) und der Herren Weiser (LeonteS). Knorr ^PolyxeueS). Richard (Camillo), Telter (AnligonvS), Arnv 1 (Autollcus). Hassel (aller Schäfer). Gürncr (dessen Sohn). * Leipzig. l8. December. Der am 15. December im Fechtsaaie der Tu'nhalle unter Vorsitz de» Herrn W. A. 7?«7 * Taucha. 18. December. Gestern Abend gegen 6 Uhr wurden die Bewolner uns-reS Städtchens durch Fener- signale in Schrecken versetzt; in einem an der äußeren Eilenburgcr Straße gelegenen kleinen Hause entstand in Folge Unvorsichtigkeit der Kinder ein Slubeiidrand, welcher durch die alarmirte Feuerwehr schnell gelöscht werde» kounte. — Auch in diesem Jahre ,si die Aaulufi ziemlich rege gewesen; die beiden am Pönitzer Wege gelegenen Ziegeleien sind in Dampsziegeleien m t Ringosen umaewandelt worden, so daß d e LeistunaS'äkigkeitderselben bis aus l Million Zieg.i gestiegm und bei ausreichendem Material dar zu prüducirenL; Oiianiliin noch erhobt werden kann; außercem wurden 5 Neubau: vou Wvbnhäiisern au-gesuhrt, wahrend da» sechste Wohnhaus »och im Bau begriffen ist. Groitzsch, >8. December. Die ans behördliche Anord nung am l. December dS. I». erfolgte Zählung der Schul kinder ergab sür die diesige Volksschule einen Bestand von 1090 Kindern, die Fortbildungsschule besuchte» l82 Sebüler. Die Gesaminlschiilerrabt betrug demnach l272. Im Jahre l885 gab cS 97l Schulkinder. 136 Forlbildungsschüler; l^8ü 1020 Schulkinder, l48 Fortbildungdlchülcr; 1887 l056 Schul kinder. l72 Fortbildungsschule,:. Bon den gegenwärtig die Schule besuchenden Kindern kamen 873 aus die mittlere Volksschule (16 Clasieii). 2l7 aus die einfache (4 Classen). Die schwächste Clasic batte 44. die stärkste 69 Schüler, '-'lus eine Clasie (20 Clasieu im Ganzen) kavien durchschnitt.ich 54, ans einen Lehrer (l4) 78 Schüler. Aus eine Clasie der Fort bildungsschule kamen 45 Schüler. Am srcmdlprachlichcn Unter richte dctbciligte» sich 20 Kinder. Katholiken waren 8. un- gctauste Dissidenten 3 Schüler. Kurzsichtig waren 36. schwerhörig 22 Schulkinder. Gerichtliche Bestrafungen von Schulkindern kamen in 5 Fällen vor. Im Jahre l8o9 ha«» Groitzsch 600 Schulkinder. * Plauen. 18. Dec-mber. Heute starb hier der -ur Zeit älteste Niann unserer Stadt, der im 96 Lebe, «ja liebende Webermeister Friedrich Wilhelm Bauer. Ter Be,» siorbene war biS zu seinem Tode geistig sehr rüstig, er koi'v.te sich aus viele Emzciheilen aus sem.r fiüh-sw» Juaend,eit'er innern, d>e er mit grrßer Schärfe wiekergab. Im vwcig-n Jahre machte er Sonntag» nom siiindenweile Fußwaiidery» en und an seinem 90. Geburlöiag befti-g er mit feinen leiden Söhnen, welche beide hohe Sechziger find, de» Kein»,!« be» Plauen. 507 m über dem Spogel der O'isee. ch Dresden, 18. December. Die Anlegung von Zugangsstraßen für dlk A lbertbrücke ist wegen kdat» Voael abgehaltenen ordentlichen Hauptversammlung ! sachlicher Hindernisse längere Zeck binausgcschobeu workcu, des Allgemeinen Turnverein» lag der Geschäfts- und ! wrsbalb der hiesige istadtrath sür geboten exachtel bat. RechnungSbericht ans die Zeit vom t. Octoder l887 bis j die hierzu au» der Stadlanleihe vom Jadre 1875 bewilligten 30. September 1888 zur Beratlmng vor. Da sich der Gc- Mittel einstweilen an da- Betriebsvermögen der Stadl zur chästsdericht gedruckt in den Händen der Mitglieder befand, wurde von einer Verlesung desselben abgesehen, auch dem Turnrathe seiten» der Versammlung ohne Weitere» Entlastung erlhcilt. Tie Prüsung de» ReckmungSwerkcS übertrug man den Herren Franz Besticke. Ernst Lange und Bruno Wstferoth. Von den ausscheidenven 12 Turnrathsmitglievern wurden die Herren G- Bernhard, vr. Drechsel. G. Esche. R. Frieling, F. Graupner, vr. E. Hagen. 8k Häßler. PH Papa-Naoum, Vr. Schulz, H. Springer und H. Wolfs wieder- und Herr Max Vogel neu hinzugewäblt. Al» Ersatzmänner vereinigten die meiste» Stimmen aus sich die Herren E. Böhme. Ernst Lange, O. Schindler. Ein schriftlich eingereichter Antrag, einen Vorschlag zur weiteren Förderung de» Damenturnen» betreffend, wurde dem Turnratk zur näheren Erwägung über wiesen. D>e Zahl der stimmberechtigten Mitglieder belief sch aus 3l6, d,e der abgegebenen Stimmzettel auf l27. H Leipzig, 13. December. In der Walbstraße kam e» gestern Nachmittag vor, daß ein in angetrunkenem Zustand befindlicher Dicnstknecht zwei ihm anvertraute Pferde auf daS Empörendste mißhandelte, dadurch allgemeines Aergerniß erregte und die Herbeiholung eine» Schutzmann» veranlahtc. AIS dieser gegen den rohen Menschen einschritt, vergriff sich Letzterer plötzlich an dem Beamten, packte ihn am Halse unv würgte ihn nieder, so daß derselbe nur mit äußerster Anstrengung des Angreifer» sich erwehren unv dieser erst mit Hilfe herbeigeholter Unterstützung bewältigt werden konnte. Der Excedent wurde mittelst Wagen» nach dem Naschuiarkt tranSportirt und dort eingesteckt.' Selbst verständlich hatte dieser Vorgang eine große Menschenmenge zusalnmengcsührt. — AlS gestern Abend der Führer eines ViehtranSportwagen» in daS Salzgäßchen einlenkcn wollte, kam ihm von der ankern Seite ein Wage» entgegen. Er wollte deshalb Raum zum Borbcisahrcn geben und rückte sein Geschirr etwas zurück, stieß aber dabei mit dem Hinteren Theil de» Wagens in die große Laden-GlaSscheibe eines dortigen WeißwaarengcfchästS» 300 an Werth, hinein und zertrümmerte dieselbe vollständig. — In einem Grundstück der Ulrichsgasse bestieg gestern Vormittag der Sohn de» Hausivirtbs ein im Hose befindliches Glasdach gelegentlich einer Reparatur. Dabei glitt er auS und verletzte sich beim Hinsallen durch GlaS- splittcr so erheblich deu einen Arm, daß er sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehme» u»o sich verbinden lasten mußte. — In der Sternwartenstraße gab r» um dieselbe Zeit ei» kleine» Feuer. E» war in einer Bauwerkstatt ein Sack mit CoakS »n Brand gerathen. DaS Feuer wurke bald ge löscht und jede weitere Gefahr beseitigt. — Ein andere» Feuer fand denselben Abend »ach 10 Ubr in der Leplay- straße statt, woselbst ia einem Friseurgeschäst ein Papierkorb mit Papierspänen in Feuer ausging. Dock auch hier gelang eS, ven Brand bald wieder zu löschen, so daß die bereits aus- gebctene Feuerwehr nicht in Thatiakeil kam. — Außerdem fanden »och gestern Abend in einem Grundstück der Eisenbabn- sttaßc, sowie am Brühl Esieubrände statt, die gleichfalls ohne weitere Gefahr bald beseitigt wurden. — In vergangener Nackt wurden im Böttchcrgäßchen drei fremde Kellner angel-alten, weil sie in Verdacht kamen, eine Sicherheit»- lalerne daselbst zerschlagen zu haben, und deshalb nach dem Naschmarkt gebracht. Obwohl nun den Leuten der Unfug nicht nachg-wiesen werden konnte, verblieben koch zwei davon daselbst in Polizeihaft, da sich herauSstclllr. daß Beide, nnd zwar der eine zur Verbüßung einer dreitägigen Haslstrase wegen Verübung groben Unfug», der andere aber wegen schweren Diebstahl« polizeilich gesucht werde». — Heute Nach mittag ereignete sich in der Grassislraße ein schwerer lln» glüe^Ssall. E» stürzte daselbst von dem Grundstücke Ecke der Mozarlstroße ein Dachpappeaarbeiter in beträcht licher Höh: vom Dache herab. Zwar noch lebend, aber tödtlich verletzt wurde der Verunglückte mittelst Krankentran» portwagen» nach dem Krankenhause gebracht. * Reudnitz. 18. December. Gestern veranstaltete Fräulein Elisabeth Kollmann in den „Drei Lilien" zu Reudnitz eine We>b»achlSbeschcerung sür die kleinen Besucher ibrcs Kinder garten». welche au» die zahlreich erschienenen Eltern, Freunde und Gönner diese» Institut» einen lieblichen nnd erhebenden Eindruck machte. Nach dem Gesang «ine» WeihnachlSliede» dielt Herr Diakonu» Müller von hier eine herzliche An sprache. E» folgte nun rer Vortrag der fleißig emstuvirten DerSchrn und mehrerer Gelänge. Zum Schluffe wurde der Christbaumschmuck aa die Kinder verlheilt und die Elteru besichtigten die von den Kleinen gefertigten niedlichen Arbeiten. Diese Feier stellte in der That dem Wirken de» Frl. Koll- maan ein glänzende« Zeugmß auS. * Neustadt. 18 December. In der letzten Sitzung de» Gemeiaderothe» wurde Herr Bureau-Assistent Richter al» Gemeindrältkster wiedergewäblt. — Am gestrigen Tage wurde bierseldst ein Mann verhastet und der königl. Staats anwaltschaft ziiqesührt, welcher dringend verdächtig ist. ver schied! nsacke Wilddiebereien eiuSiesührt zn haben. — Zur Christbescheerung armer Kinder sind bereit» NO Anmel dungen erfolgt. — Mit der Trottoirlequng wird hier rüstig fortgeschritten, so daß auch in Hinsicht aus die Fuß steige der Ort sich »mmer mehr vervollkommnet. Bereithaltung Überzahlen zu taffen. — Zur Herdeifübrung einer besseren Ausbildung der der Aotheilung sür Schwachsinnige bei ven hiesigen Volksschulen überwiesenen Kinder »st vom hiesigen Stadtralhe die Eiu- sübniiig des HandserligkeitSunlerricht» sür dieselben in Au siedk genommen werden. Gerade sür diese Kinder, welche nicht »ur geistig beschränkt, sondern auch meist körperlich schwer fällig und ungeschickt sind, wird die Unterweisung in Hand-, serligkeilcn eine große Wohlti-at. da sie hierdurch für ihr späteres Leben zu enier ihren Kräften angemessenen Thälig» keit vorbereitet und mehr als sonst io die Lage versetzt werden, ihr eigenes Brov zu verdienen. Al» zweckentsprechender Unter richt erscheint ber-enige in Papparbeitcn und sür die ältere« der schwächsten und ungeschicklesten Kinder derjenige in der Herstellung von Fußabstreichern und im Beziehen voa Rohr- lühlen. — An der königl. Turalehrer-Bildung-anstalt u Dresden beqinnt am 7. Januar 1889 «ia CursuS zur uLbildung von Turvlehrerumen. Gesuche um Zulassung zu demselben sind unter Beifügung 1) de« Geburt»- ober Tauf scheine», 2) eine» ärztlichen Zeugnisse» über den Gesundheit«- riistand. 3) eine» amtlichen Zeagaisse» über die sittliche Führung, 4) der Zeugnisse über die frühere Schulbildung, sowie über genoffeue turnerische Vorbildung, und b) eine« selbstgesertigten LebenSlause» bei dem Ministerium de» Cultu» und össeutlichea Unterricht» bi» zum 31. December l. I. ein zureichen. 1- Dresden. 19. December. Kaum ist wieder etwa« mildere Temperatur «ingetretea und da» Treibeis von der Elbe gewichen, fing» ist auch die Sächsisch-Böhmische DampsschisfahrtS-Gesellschaft am Platze und hat gestern Nachmittag bereit» ihre Fahrten wieder ausgenommen. Die Personendampser verkehren jedoch nur zwischen Dresden» Pillnitz-Pirna» da e» ans dieser Strecke leicht ist, bei wiber- kehrendcm Froste die Schisse un sicheren Hasen zu bergen. — Aus dem hiesigen Leipziger Bahnhöfe ist gestern früh gegen 4 Uhr eine leersahrende Lokomotive aus einige vom Schlesischen Bahnhose kommende Personenwagen ausge-' fahren, wobei ein Personenwagen 3. Clasie entgleiste, so wie rin Reisender und ein Wagenwärtcr leicht verletzt wur den. Der Verkehr ist durch den Unfall nicht gestört worden. Moden und Ltoffneuheiten.. (Nachdruck outersagtJ Au» der neuesten Nummer der >m Berlage von Er oft Heit- mann ia Leipzig, unter Nedacttoa voa Georg Reinhard, erichcineadea „Wochcnsidrist sür Lptnoerel uad Weberei" theilt un» die Redaclioa folgende» Auszug ihre» aeuesten Moden- berich!» mit: Heule wollen wir vou einer kommende» Mode, de» Vorläufer» der nächsten Herbstmode sprechen, uud zwar von der Musterung »m türkische»» Geschmack. Dieser Musterung begegne» wir zwar schoa ia beschränktem Umsonge ia deu neuen Sommerstoffen, doch glauben wir, daß dieser aeue sich dahn- brecheiid« Geschmack für Frühjahr uad Sommer zn späi komnii und die Fabrikanten kaum gewillt seia werden, dafür noch Nllimiisierungen auizunehmen, derea Erfolg zuerst unbedmgl eia beschränkter sein würde. Dies« Musterung im türküch n Gelck>mock paßt auch vielmehr sür Herbst und Minier als jü. Frühjahr und Sommer. Die bunten farbenreichen Töne, welche in Arabeckenmustern geformt, in Palinenniustern gezeichnet, dca neuen iürkiichcn Ge'chmack bilden sollen, treten meistens voll auf, so La;: sie den ÄrnnLstoff vollständig überziehen, doch begegne» wer ihnen woht auch in beeilen Streife» aus hellfarbigen, weißeu und r ä ne- sarbenen, neugrüuea Lhevivistoffea, iowi« auch in bretlca Bordüre». Auch die neuesten kostbaren Lyoner Seidenstoffe zeigen un? >- charakteristischen Abzeichen der türkischen Mode: Halbmoadzeichnun cn uad die deiuameu lüliiichea Oraamenteumuster. Vom emsarbigcn Grund beben sich in d-n matten grünliche», röthlichei», bläulich.a Jirbeiinüaiicci», buntfarbig gestellle Dessin» ia glän-euden Tö,:ü> ab, und eben die Combtuotion von matten und glänzenden Effec en in dem bunlcn Fardenrcichttmm deS türkischen Getchmock; crgic : die Effekte brr moderacn tUrkiichen Zeichnungen, welche die tomm-iide Made charakterrsiren; sie stimmt üdereio mit dem modernen Emviregeichmack, der aas die Mode de» Direcioire solgee. D . Ikhi wieder aujlebenden Dnectoiremode wird bei ihrem demuüchs» fe.i Verichwini-ea, w>e zu Ansaag diese» Jahrhunderts, die lLinP-r-n»e^e wieder solgen. Die eben beschriebe»«» Muster entsprechen voll kommen diesem Geschmack. Sie «richeinen übrige»» auch in rin- incherer Ausiührmig. ,» wenig aaüalleader, ka«n mehr als zn> i Ferbea enihalirnder Zusammenstellung, damit auch den Wümchen Lerfenigen Gerechtigkeit widersährr. welche aa aussalleaden danten Muueia keinen Geiollea staden. Auch werden wir mit türkische» Stickereien zu rechnen haben; Seidenstoffe, Flaaele werdsu >n> lürtiichea Geschmack erscheinen, uad selbst nufere lächftschea Trteoiftotj- Fabrtkaatei, bringe» tzerett- Tricvtstcffe mit buottürkischen Streife» in Finqrrdrkite. — So weil gehen heute unsere Aade»oag«o übe: den türkischen Geschmack, wie er sich sür die nächste kommars^ton bereits varberlite«: wir werde» daraus zarückkommra, wea, ach» ihm ipaler «a Herbslftoffen begegnen. Ja Kameelhaaraarngq^h«, Vigognegewedea — treue Nachahmung der ans früheren der bekaaaien gewirkten Longih iwl» — wird sich dann der twkWie Geichmock entwickeln and wir werden auch seine Kaschmirstole mtt iürkiichcn Zeichnungen — als Nachahmung der echt lürtiichea Sbawls — zu b,wundern haben. Di- großen Flächen der letzrercn werden Kaschmirstofie bilden, welche von buniea Fäden durchzogen sind und indische Shawlmuster darstellen. Die neue» Ausmachungen »Nd neuen Effecte werde« überraicheu. — (Die eingehendeitn Beschiel- tunge, der Stoffneuheiten, welche lediglich für de» Textilladrtkaitr»
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