Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-19
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1888
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Zweite Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Mittwoch den 19. December 1888. 82. Jahrgang. Colonialpolitisches. * Wiederholt sind die zuständigen ReichSbkhörden in den letzte» Jahren in Gesuchen angegangen worden, eine keutscheDampferlinic mil Reick Sunlerstützung nach Zanzibar einzurichten. Nock im Jahre 1887 richtete der .Deulsche Colomalverein" eine daraus bezügliche Eingabe an den Reichskanzler und den Buntesralb: eS schien um so sicherer, baß in der Session >837/88 diese Danipserfrage im Reich-tage zur Berbandlung kommen werde, alS gemeldet wurde, daß im Auswärtigen Amie bereit» taS dazu gehörige Material gesammelt würde: man habe die Absicht, eine Lime über Zanzibar hinaus vorzuscblagcn. Trotzdem wurde in jener Session die ostasrikanische Dampserllme nickt berührt. Die Gründe, welche schon seil Jahren für Errichtung dieser Linie sprachen, haben sich seitdem noch verstärkt, er wird daher in der lausenden Session, wie verlautet, eine Regierungsvorlage erscheine», welche eine Subvention zur Errichiung einer Ziveiglinie. wabrscheinlich von Aden nach Zanzibar verlangt. Zahlreiche Interessen sprechen für die Errichtung einer solchen Linie. Die Verbindungen Dcnlschland» mit Zanzibar sind zahlreich und umfangreich geworden, und der entscheidende Gesichtrpunct ist wohl der, daß wir u»S im Berkehre mit unseren Schutzgebiete» unabhängig vom AuS- lande machen. Eine rege Be>bindu»g mit dem Mutterland» wüsten schon die in Ostafnka angesiebelken deutsche» Gesell» sckasten durch ihren ununterbrochenen Personenwechsel und jbre bedeutenden Frachten unterhalten. Dann habe» deulsche Handelshäuser dort an dem aus mehr als 40 Millionen Ma>k betragenden jährlichen Handelsumsätze ZuizibarS einen be trächtlichen Anlhei'l; sie sind oft nicht >n> Stande, m t den englischen Dampfern ihre Fracht rechtzeitig zu verschiffen Weiler ist auch wegen der Anwesenheit eines größeren Ge schwaders in jenen Gewässer» eine regelmäßige, von fremden Einflüssen unabhängige Berbindung mit Zanzibar ei» Be- dürsniß für die Reichsbehörden geworden. D>eseS Bekürfiuß wird auch fortvauern, wenn die Blockade ihr Ende erreicht hat; denn die Ostasrikanische Stativ» wird »ach den ge machten Erfahrungen für längere Zeit Mit mehrere» Schissen besetzt bleiben müssen. Ferner habe» die m>t de» Tainpscr- Iimen nach Ostasien und Australien qemachten Erfahrungen ciwiesen, daß durch das regelmäßige Erscheinen von Schiffe» der Verkehr an Stellen und »ach Seiten bin wächst, an welche man vorher gar nicht gedacht hat. Die Dampserlinie würde wahrscheinlich auch der Einfuhr nach Deutschland wesentlich bienen. Wiederholt sind im Laufe deS letzte» Jahre» Klagen darüber laut geworben, daß die Ziveiglinie 0er,.Iiidia L ne", welche lange Zeit die einzige Verbindung zwischen Zanzibar und Europa bildete, für Deutschland bestimmte Produkte entweder nicht mitnehmen wollte oder konnte. Auch ist eS selbstverständlich, daß jede Nation den Sendungen ihrer eigenen Angehörigen aus ihren nationalen Linien den Vorzug giebt. Diese Erwägunge» haben, wie eS scheint, dahin geführt, daß von amtlicher Seite j tzt dieser Vorschlag an den Reichstag gelangt. Hiernach sinv in dieser Session zwei Vorlage» über subvenlionirte Dampfer zu erwarten, da auch eine solche in Betreff der Verbindung mit Neu-Guinca in Vorbereitung ist. * Ueber die Theilnahme Portugals an den Maßregeln zur Unterdrückung deS SclavenhandelS in Ott os rika veröffentlicht die in Lissabon erscheinende Amts- Zeitung vom 7. d. M. ein an die Ministerien der Marine und der Colonien gerichtetes königliches Dccret, welche- in Übersetzung wie folgt lautet: ,.In Erwägung der besonderen Umstände, in welchen sich da» Innere A'rikaS, sowie die in der Nähe der Ostküsle und nördlich von der Piovinz Mozambique gelegene» Distrikte befinden; i» Erwäqunq, daß es für die Ausrechkervaltung der Ruhe und öffentlichen Sicherheit in der genannte» Pi ovinz vo» Wichtigkeit Ist, daß ein Zustand von Anarchie und Unordnung zu Ende komme, welcher sich aus daS Territorium derselben au-zuoreiten drodt; in Erwägung der Solidarität der Interessen unter den euro päischen Nationen, welche sich bemühen, die Sctavenbändler zu de- kämpfen und zu verfolgen, die in ihren verderblichen Zügen das Innere deS afrikanischen ConlinentS verwüsten, indem sie ganze Be» vöckerungen auSroiten und Tausende von Menschenleben vernichten; tu Erwägung, wie wichtig eS hiernach ist, daß da» bereit» seitens der Provinzialregierung für den Distrikt Quilimane seit langer Zeit erlassene Verbot der Einfuhr von Waffe» und Munition auch aus Indambane und alle ZollSinter der Provinz ausgedehnt werde, welche sich ,„> Norden diele- Districis befinden; in Erwägung endlich, daß eS angezeigt ist, gleichzeitig Ber- sügungen zu erlassen, welche bestimmt sind, den Handel mit Waffen und Munition einzuschräiiken und direct oder iudirecl den seit langer Zeit vo» portugiesischer Seite zur Lee auigeweiideien Bemühungen um die vollständige Unterdrückung des Sclav „Handels eine giößer» Wiiksomkeit zu verschaffen, bade ich, „ach Anhörung es überseeischen Raides und des Minifterconseils, in Ausübung der Besugnisse, Weiche mir der H 1 Alt 15 der Znsatzacte zu» Constitution der Monarchie vom >5. Jul, >852 eriheil» Folgendes bcivhien: Artilel >. Die E »suhr. Ausludr, Wiederausfuhr und der Ber- kaus voii Waffen und jedem sonst,gen Kriegsbedarf wird proviiorisch in den Distrikten von Labo Detgodo, Mozambique, Angoche, Lluiti- maue, Sosala und Inhamdane verboten. Artikel 2. Die Waffen und Krieg-munitionen. welche ia de« Zollämtern der genannte» Districre ,m Depot vorhanden sind, dürie» nach anderen Häsen exvoriirt und reexporlirl weiden, au«, genommen nach den ponugi-lisch n oder sremdlandiiche», welche a» brr Ostküste AsrikaS nördlich vom Hasen voa Louren;o Marques gelegen sind. Artikel 3. Es werden durch die portugiesischen Streitkräste der betr.ffenden Division in Blockadezustand eikläit, was die Einsubr vo» Waffen und Krieqtbedari, sowie die Ausfuhr von Sklave» betrifft, olle die Häsen, Bubten und Ankerplätze der Ostküste von Afrika, sowie der anliegenden Inseln vom 10. Grade 28 Minuten iüdUchrr Breite, der Mündung d S Rovuma, an bw zum 42. Grade ü8 Mm»«», der äußersten Südspitze der Prrnoabuchi. Artikel 4. Die Verfügungen dieses Leere,- werden in Krasl treten im Distrikt von Mozambque sofort und IN den übrigen Distrilieii der Provinz, Köbach de,,» I bAi »»littst d r jo schnell als möglich von d m Sitze deS GeneialgouverneurS erfolgten Zu stellung osficiell bekannt geworden sei» w rs Artikel b. Enlgkgenslehcude gesetzliche Bestimmungen sind aus- gehoden. Der Minister und StoatSiecretair der auswärtigen Angelegen heilen, all interim auch der Mar ne u»d d e Colonien, hat sich hier- nach zu richten und die Ausluhrung »»zuordne». Gegeben tm Pallast, den 6 December >886." * Ueber da» Vorleben OSman Digma'S, de» Vor posieii-ComiuaiideurS kcS Mahdi, der dem englische» Generai Grensell die MiNheilung vo» ber angebliche» Gesängen »ahme Eniin PaschaS und Stanley'» gemachl hat, wird Folgendes berichtet; OSman T> gm» ist der Sohn französischer Eltern und wurde im Jahre >836 in Ronen geboren. Sein Vater. Joseph Nisbel. ließ den Knaben, der in der Taufe den Namen Georg erkalten hatte, in Paris erziehen. Als Georg 13 Jahre alt war. wanderle er mit seine» Elter» »och Alexandrien aus. wo sein Baler bald daran starb. Tie Witlwe heiralvcle in Alexandrien ein mohamebanischen Kaufmann. Osman Digma. Die Ehe blieb kinderlos, und ber Slieivarer Georg NiSbel's gewann de» Knaben außerordentlich lieb. Er ließ ihn in, »iohamedaniichen Glaub, n erziehe» und sandle ,h» out die Kriegsschuie in Kairo, w iche Georg Nisder, nunmebr Osmnn Diaina zun. genannt, mit ausgezeichneiem Ersolge beiuchle. Zu dieser Zeile übeisiedelte sein Sliesvater nach Suakim. wo er sich als Kauibrrr und Sclavenhändler niederließ und ein sehr einträgliches Gstchäst betrieb. Nach seinem im Jahre >865 ersolgle» Tode jührie Riebet daS Geschäft als Osman Digma weiter und wurde einer der einflußreichsten Männer i» Suakim. Ais ber Aulstand >m Jahre >882 ansbrach, schloß er sich »nt Leib und Seele der Sache sein S allen Freundes und Sludienqenosien Amt» Pascha an und iviiedk von den -cheichS im östliche» Sudan als Führer erwählt, »man Digma besitzt daselbst ungewöhnliche» Einfluß, und dies erklär« es. daß selbst der Mahd, Nachiichl gegen ivn walle» läßi. wenngleich eS ihm bekannt ist, baß der „iranzöiiich- Araber" zu einer friedlichen Politik hinneigt und den Sudan durch Verträge gern dein Hnndel erschlossen sehen möchte. Osma» Digma ist von einer imponieenden Gestalt; er hat ein dunkles, lebhasieS Auge, einen ung>wöhn1>ch langen, schwarzen Bart und ganz daS ruhige, würdevolle Benehmen eines Scheichs angenommen. Er ist ,,uur" m» drei Frauen ver mähl!, w lche den b sie» Famiiie« der Sudanstänime angehüren und ihm großen Einfluß sichern. Osman Digma hat in einer Schlacht den linken Arm verloren. Locialpolilisches. * Kopenhagen, 13 December. Der aus der vorigen Tagung Wiederbolle Gesetzentwurt beS Soc'.alisten P. Holm über Unier» ftützung Bedürftiger aus ösientlichen Cossen außerhalb de- allgemeinen Armenwese-S ist, nachdem er schon In der ersten Berattuing viel Widerspruch gesunden balle, von der Medrzahl des AusschusseS als unausführbar erkannt worden. Mau würde zu weit in die bestehende Ordnung der Armeupsi ge eingreisen müssen, wenn man aus die Vorichiäge einqehen wollte. Vo« ähnlicher armen- reundiicher Richtung war der Gesetzeniwurs Thorup». eine« Hol- besitzet- au- den, Amte Miborg, der sich an einen 1874 vo» dem damaligen Iuüizniinifter Klein vorgeleglen Entwurf aniebnle. Der Minister des Innern sprach sich »» Ganzen zuslimmeud darüber au- und machte dabei u. a. die Bemerkung, daß die aui der Tages- ordunq stedenden humanen und sociale» Geietzvorichläge: über Kranke,iwesen und über da- öffeulliche Armeuwcsen, zuerst behandelt werden müßien, Die Regierung verfährt auch durchaus nach diesem Grundsätze. Ueber die Altersversorgung der Arbeiter dal sie einen Geiep-ntwurf »„Sardellen lassen und hat denselben einer Conimiision zur Bcgul- ackttung vo, gelegt; derselbe wiid jedensalls ,m nächsten Reichsiage zur Berdandiung kommen, lieber die Kranke Waffen ha» sie scheu beim Beginn dieser Session eine Vorlage eingedracht. Für diese Lassen handelt cs sich um Zusammenfassung, um weiiere Aus- dednung, namentlich aus dem Lande, und um Unterstützung aus dem Oefseiiilichen. Nach dem Pia» der Regierung soll der Benrag zuerst vom Staale geleistet und nach und nach aus die Gemeinde über tragen werten. Es giedt jetzt, wie Advocai H User am Montag in der Rechten-Wädleiver'ammlung seines Wahlkreis S nachwies, in Dänemark gegen IllOO Kraiikencassen mit einer Miigliederzahl von etwa 150060, welche sich zu der gesamniien Bevölkerung wie l: >3 verdält. Ja der Schweiz ist das Verhälimß 1:12, in Frankreich nur 1:26, in Italien 1:128, in Belgien, welches in dieser Beziehung am niedrigsten stedt, nur 1 : >37. In Kopen» ha en sind über 75 Procent der über 25 Jahre allen Handwerks geselle» Miigii'der von Krankeneassen, und der Beitrag ist durch schnittlich l Procent des Arbeiirlobn>'s. Auf dem Lande haben die Krankeucasse, meist nur sehe wenig Mitglieder, und diese trtten in einem vorgerückten Awer ein, während ,n Kopenhagen der Eintritt in jungem AI:er stallfindet. Tie iämmtllchen Krank ncaffen Däne marks ergebe» eine Summe van gegen 2'/, M llivne» Krön n. Dennoch können sie aus Unterstützung aus öffentlichen Cossen An- sviiich machen. Sie werden damit allerdings unter öffentliche Con- irole gestellt; das ist aber die iwtliwendige Folge ihres stgailichen oder gemeindlichen Cdarakleis Halljer äußert „och leine Bedenken über die Mä , iiikttt. kan die Lassen zu Ttieikcasscn verwandt werden. Das Boi kslhiiig ist dem lies eingreifenden Geictz-mlwurse »och nicht »äder getreten. Vielmehr haben dort in den letzten Tage» breite Erörterungen über d e Brschaffriiheil der juristischen FacnUät aus Grund haltloser Angriffe des l»r Pingel aus dieselbe in Anlaß des vom CriltnSiiiinister vo,gelegten Grs tznitwursS über dieG>'dails Verhältnisse der Lehrer der Universitäl und der polM'chuiichen Lehli anstalt stallgesunden. Im Allgemeine» beschäßigl sich die hohe Ver sammlung „och immer weit mebr »nt Nikdeisetz ng einer Menge Ausschüsse als mit wirklicher Föiderung von Geietze». So wurde auch die wichlige Vorlage über Errichtung eines neuen Frcderik Hospitals aut dem Bleichdamm am Osterseide dadurch verzögert, daß man dem Kriegsniiiiiuer Nicht die Bewilligung für den Vau einer K ferne gönnte, welche von diesem zum Ersatz für die Hergade des zum Exerciren gebrauchten OsterscldeS gesorbert war. Vermischtes. ----- Bromberg, 17. December. Am Freitag Nachmittag 5'/, Udr ist Prosessor I)r. H, Eontzcn »ach kurzem aber schwerem Leide» iin 53, Lebensjahre gestorben. Am 23. Mai >835 geboren, widmete er sich aus den Universitäten Mar burg. Jena und Leipzig vorzugsweise slaatSwiffeiischasNichen Studien und trat als öffeutlichcr Lehrer a» der großderzogl. höheren Forstlehranstalt zu Eisenach, den technischen Hoch schulen zu Aachen und Zürich und der U,»ve,sität lctzl genannte» Lrics aus. Vorzugsweise widmete sich Coutzen der Nationalökonomie, aus welche», Gebiete er sich durch viele, weilveibrcitele Schriften, von denen verschiedene i»S Italienische übersetzt wurde», desv»ver« bervorlhat. Zuletzt war er Redakteur des hiesigen Tageblattes. --- Bielefeld, >4, December. Dem ältesten Mann unserer Stadt. Herrn MarknS Jordan, wurden bei seinem kürzlich slaltgehablen llo. Geburtstage vom Oberbürger me ster Bunnemaiin cinc werthvolle goldene Medaille und ein Glückwunschschreiben im Aufträge Kaiser Wilheliii'ö » überreicht. De ---- London, >5. December, Eine riesige FelS- sprergung w»rde gestern in de» Furnace Granilfteiiibrückeii i» Locksyne Syce in Wales vorgeiiommcii. DaS Bohrloch wurde 45 Fuß obrrbalb deS Steinbruchs 59 Fuß tief borizontal in den Felsen hiveingetrieben, bieraus ging eS l2 Fuß hinab und von da in nordwestlicher Richtung 36 Fuß, wo eS in eine Kammer mündete, in der 10 525 Pfund Pulver ausgespeichert waren. Die Kammer war 7 Fuß lang, 5 Fuß breit und 5 Fuß hoch. Die Höhe de» Felsens oberhalb der Kammer betrug >50 Fuß, ES war gestern t Uhr Mittag«, al« das Pulver mittelst deS elektrischen Funkens zur Explosion gebracht wurde. 75 000 Tonnen Granit wurden losgelöst. ---- AuS London wird geschrieben: Im Alter von 84 Jabren starb vor einige» Tagen der englische Maler und Akademiker Richard Redgrave. Zu seinen bekanntesten Bildern gehören: „Gulliver am Tische des Farmer»", „Die Flucht nach Egyptenlanv", „Stutzige Förster" und „Stille Wasser". Der Verstorbene nahm hervorragenden Anlbetl an der Gründung teS KunstmuselimS von Süd-Kensington und wurde mil der Leitung der Kunstablheilung sowohl aus der Londoner wie Pariser Weltausstellung betraut. Auch sckrist- tellerilch trat Redqrave aus. indem er mit seinem Bruder Samuel eine Geschichte der englischen Malerei seil Hogarth unter de», Titel „Ein Jahrhundert Malerei" versaßle. -- Der Sohn Charles Darwin'«, Francis Darwin, bisher Leclor der Botanik am Trinily College von Eambridge, ist zum Prosessor der Botanik am Ebrrst College ernannt worden, derselben Anstalt, wo sein Vater >827 im Atter von 27 Jahren sein Studium begann. Literatur. Das KV6 Ser Küche von Hedwig Heql geb. Tröle- mann. Zweite verbesserte und vermehrte Auslage. Mil zwölf Holzschnitten und zwei lilhoarapdirten Taseln. — Verlag von Carl Hadc! (C. G. Lüderitzsche Buchhandlung in Berlin). — Dieses in «einer Reichhalligleit und AuSsühriichk'it einzig dastehende Kochbuch wollte ansänglich nur dem Wunsche jener Frauen Rechnung tragen, die, in der Kochschule deS Pestalozzi-FröbelhauieS in Berlin ausge- bildet, diele Unterrichtsmethode als ungemein praktisch erprobt hallen und ihr die weiteste Verbreitung wünschte». Einmal au ihre Aus gabe herangeireten. sühiie die Verlassen» sie aber unter der Feder sich vergrößern, sühlte sie, daß eS mit der bloßen Angabe von be- wädrien Reeeplen nicht gethan sei, eben so wenig, wie die rein äußerlich eriernle Fädigkeit die Lust an der hauSwirthschasl- lichen Tbäligleit erwecken kann. Darum suchie sie das Geistige nut dem Plastischen der Kochkunst vereint zu lehre». Sie fügte den Reeeplen, deren Genauigkeit dazu aiiregen soll, selbst zujammen- zusetzru und zu erfinden, und die Sicherheit des Auge- und der Hand bis zur Erlangung entsprechender Erfahrung, durch Messen und Wiegen der vorgeschriebenen Ouanliiäte» zu üben, Notizen bei. welche den großen Errungenjchaste» der Technik und der Wissenschaft aus diesem Gebiete den ihnen gebührenden Platz einräume» und ihre vorlhetlhoste Verwertdung sstr den Hansstand klarlegen. Dieses Buch setzt keine Kenntnisse und keine Fertigkeit voraus, wie die meisten Kochbücher, sondern eS lehrt die Dache vo» Grund, eben von, /1L6 aus und eniw ckeli eingehciid die Gesichispuncte. welche eme lüchlige Hausfrau im Auge habe» soll. Und diese sind wahr lich nicht oberflächlicher Natur; der Fortschritt, welcher sich in Kunst und M sseiilchast überall bemerklich iiiachl. bleibt auch der Kochkunst nicht jcrn, sie geht >etzt nicht allein mehr daraus aus, die Speisen schmackhast zu beieitc», sie berücksichligt jetzt auch viel mehr als irüh, r den verschiedene» NahruugSwerlh der Speisen, sucht hier Mangelndes zu ergänze», dort ttn Zuviel zu mildern, und sie vermag dies, da sie nun die aus wissenichasilicher Gruiidloge beruhende», hicriür gellenden Geßtzc kennt. Mänaer wie Bernstein, 'Bock, Toroblülst, Huscland. Klenke, Kiel, König, Lippen. R.imonn, Bolz. Whp haben hier vorgeaibeitet und aus diele» Quellen jclövsle Hedwig Hehl auch jene Fülle vo» Anlei tungen, die ihrem Werke rin jo hervorragendes Gepräge verleihen. Tie eiaentlichen Rcceple sind kurz unv leicht faßlich, dabei durchaus zuverlässig gehalten. Em Haupwerdleust dabei will unS scheinen, daß sie die grsßle Rücksicht aus den einsach bürgerlichen Tisch nehmen. Der Umiang des Buche», eS ist in groß Oclav gehalten und umfaßt 828 Seilen, läßt aus die Reichhaltigkeit seines Ja- Haltes schließen, die, wir wiederhole» es, denn auch thatsachlich von keinem anderen Kochbuche erreicht wird. Sicherlich wüßlen wir für die angehende HauSjrau, weiche als Neuling in Küche und Haus lritt, kein praklischereS Weihnachtsgeschenk als dieses ABO der Küche, aber auch die schon erprobte Herrscherin des Hauses wird, falls sie klug ist, dieses Lehrbuch nicht verschmähen, daS ihr so eia- gehende Anlworl giebt aus die wichtigste aller Fragen, aus die, .,Magensrage". v. Ll. z -, .. -e-', 3b Oeter-stv. Spevling L' Wendt Letersstv. 3b. Alläsulseks Ms- Ullä MMMts-LMmv. Aüchen-Schüvzen. Llauäruek-öaum^olls üllarke 701. 83 ew lang, 90 cm weil in P ckctea von 3 Slück DM" das Packet!! Mark. "WM Llau-lsSinen, ^ei88 Alarks 851. 86 cm lang, 83 cm weit, die Schürze 1 20 /H. Nirtevvoeke in Volle mid Leide, Ltriped Ceboth, Steppröike tn «acndlich »ratzrr A»s»adl, da» Stück von 3, 3,75, 4,50. 4M, 5 di- 36 ^ VoU8Ltm- u. 8eiLM6 8Mrreii. Lek^arrs, Reinwollene 8at!n-8etiürren. — Porzüglichc Qualität. — DaS Siück von 2, 2 25, 2,50, 2,75 bis 6 8odvLrr-8vlaviis 8vkürTsii au8 ^tla8 u. b68lem Orekeläer 8eläen-8at!n. Schwcrvze rr. Favbige In anliegenden u. in vlonsen-5ayons. — Rrtchdalttqe Auswahl. — Da» Stück von 3, 3,50, 4. 4,50, 5,00, 5.50 bis SO ^ DaS Stück von 2, 2,25, 2,50 2,80, 3,00 bi- 18 » Lapotte „Irene an» 8e»htzr v«»e tu neue« urkr«d»tcn PIüs»-«t»rdk, reich «it frideurn Atlas-Ltrrifrn »rritcr». Vorräthig in de« Farbe«: Elstudein-Wcis,. Hellöla«. kchtuar», Grenat, Saphtzr» Hrllmadc-Vciae. — » »»rU - «I»» — Sllinltkr-Priigtn in Mih u. Ptlr. Da- Stück von 1,25, 1,50, 2 bis >5 ülnü'kii. Kops- u. 8cdult6r-1'üc!i6r in Kosäer kiMLdl nnä ru äell üenIibLr niMMn kreim Da- Stück von 1,50, 2,00, 2,50 bi- 20 .4, VAniscrkv llsmsn ^snclsirkuks LIvLanter 8ltr. — Kl»8tl8e>> »nü I>»ltbsr. — kelne8 liküer. ttanä8ekuk- ^donnement. Hlmopllamr 1.80 IO ^ E.50 »14 «»np«» ^ > L.SO Ran68ekuli- ^bonnement. Vovki^.
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