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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-18
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1888
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stchstgtr. stand ber Erfüllung diese» Wunsche« der betreffend« Para« gropd dcr Saubuod-Sasuugen entgegen. Bor ringen Monaten meldete sich nun der hiesige Säu-erbuud „Teutonia" zur Auf. nadme. Folgerichtiger und gerechter Welle mußte auch diele» Gesuch unter Hrawei» ouj die Statulea unter Borbehalt aogeledat und die tia'scheidung dem Säagertage überlassen werde». Selbstverständlich moßie auch vor brr Ausnahme eine Aendcrung der Statuten voraus« geben. Zu dem Zwecke, eine Entscheidung herbeizuführen, lag nun da« svm Bc-cstand de» Eaubuude» revidirte Grundgesetz, außerdem ei» von dem Zöllncrbund eingebrachler Autrag über die Ausnahme roa Bünden in den Leipziger GauISagerbund vor. Die Aagelrgen- ! eit gab Anlaß zu tingeqeaden Devatlro, au deneo sich insbesondere die Herren Hauptmoaa, Herzog und Trinckler betdeiligten. Bon Lrstecem wurde namentlich betont, daß es sich keineswegs um eine Abneigung dem Leuioaia-Laagerbund gegenüber, sondrro um die Wahrung der Form bandle. Herr Herzog gab eiue Er läuterung über dea Grund, der s. Z. bestimmend dasür ge« wesen sei, einen neuen Bund eine» Orte» nicht auftuaehmeu. Ra, sei damal« vo» der Ansicht ouSgegaugro. daß dies« Fassung duz» lühreu «erde, der Zeriplitteruugtsucht »utgegeuzu- wirke» uod deu Anschluß kleiurr ißereiue au große zu sirder», den» wie aus manchen anderen Gebiete» Zwang? nioß- regeln mituuter zweckmäßig seien, habe mau fl« auch hier im Interesse der Sache sür wünschruswerth geholte». Leider nützt« diese- Streben wenig; dir Zersplitterung sei noch größer grwordeu, so daß er. Redner, befürchte, daß jede alle Maßregel» wenig helfe» werde« und daß eS säst gleichgiltig sei, ob der eine oder andere Antrag augenommen werde. Außerdem wie« Herr Herzog noch daraus hi», daß durch diese Zersplitterung, die namentlich in Sachse» eiue sehr große Au«, dchnung gevommea Hab« (in Sachse» giebt es mindesten» 15 Gau- vcrbäude, während maa uur eiue» schwäbische», rioe» fränkischen Sängerbund kannte), dem geschäst-sührenden Ausschüsse de« deutsche» Sängerbünde» die Leitung de» Ganzen wesentlich erschwert wird. Da» Resultat der Berathung war. daß der Antrag de« Züllnerbu». de» (der dahiu ging, Vereine oder Bünde, die in deu Leipziger Bau- säugerbund eintreteu wollen, zu veranlassen, sich einem der dem SansSuqerboude angehörendea Sängerbünde auzuschließen, und daß der nächste Sängerlag berechtig« sein soll, Ausnahmen von dieser Regel zu beschließen) abgelehnt wurde. Mit diesem Beschluß fand Punct S der Tagesordnung, betreffend „Da» Ausnahmegesnch de» Sängerbünde» Teutonia", seine Erledigung, und zwar dahingehend» daß der Ausnahme diese» Bunde» iu dea Leipziger Sausäugerbund nicht» mehr im Wege sieh». 8 6 de« Grundgesetze- (Bundesvorstand) erfuhr eiue Ab änderung in dem Sinne, daß der Bundesvorstand um zwei Personen ve,mehrt wird. Noch 8- 7 soll jeder Tdeilaehmer an einem Gau- duiidsefte eiuen Betrag von 50 (wosür er Festzeicheu uud Fest. Programme erhält) zahle», welcher jedoch bi» aus 1 erhöh, werden tan». Dagegen ist eia bei einem Feste entstandene» Deficit von dea Vereine», gle'chviel, ob sie an dem Feste betheiligl waren oder uicht, nach der Kopszahl auszubringen. Weiterhin wurde be stimmt, daß zu einem die Auslösung de» Bonde« herbei- iuhrendru Beschlüße die Z»st mmung von der bei der betr. Ver handlung vertretenen Mitglieder erforderlich ist. Zu Puuct 5 der Tagesordnung: „Wahl de» Orte» und Be stimmung der Zeit, wo im Jahre 1890 da» 13. Gesong- sest de» Bunde» siattsinden soll", wurde, mt Rücksicht aus d?s vertagte allgemeine deutsche Sängerlest, beschlossen, die Frage über da» nächste Gaubundsest als eine offene zu betrachten und dar über erst beim nächsten Säugertag de» Gaobuude» Beschluß zu fassen Punct 6: Antrag des Sängerverein« „Harmonie" zu Reudui -: „Den Deutschen Sängerbund zu ersuchen, dem Buch! Sudler Ravenstein in Leipzig deutsch« SängerbundeShelte in Com mis sion za geben", ward Veranlassung, an den Vorstand de , Wunsch zu richten: er möge einmal bei dem Deutschen Sängerbünde vorstellig werden, ob eS nicht möglich sei, einer» erosachereu, schnelleren B-ziia der Liederheste Herbeizuiührea. Nach Verlesung de» Protololl» und riaigeu Schlußworten de» Herrn Hansen war dir Tagesordnung erledigt. LS solgtr hieraus t»> gemeinschaftliches Mittagsmahl, da» im eagern Kreise noch zu mancher Aussprache über Bereins-Angelegenheiten Veranlassung gab. Romeutlich je, au dieser Stelle eine» mehrsach geäußerten WunscheS b-jouderS gedacht, der dahin lautete: e» möchten sich alleMänner- gejaagvereine kleiner Orte, wen» auch iu zwangloser Weise, zu einem Buod« vereinige» und gemeiaschast- liche Uebnngra und Aussührungen abhaltea, wo» sich ,,-cht nur in vecuaiärer, soudera auch iu musikalischer Beziehung i mpsehlen würde. Die Lorlheile. die sich au» solchen Bereinigungen ergeben, sind so nabeliegeud. daß sich die Zweckmäßigkeit und Selbst Verständlichkeit der Verwirklichung von selbst ausdräogt; aber freilich m t dem Raheliege» und Selbstverständlichen ergeht e» Eiaem wie mit den, Walde, den maa ja auch mituuter vor lauter Bäume» — uicht sieht! 8. Reuduiy, 17. Dccember. Am gestrigen Sonntage concertirte im hiesigen „Sck>loßlrll«r", an Stelle des durch Dienst abgehallenen Musikcorp» de» 134. Infanterie- Regiments, die Skadtcapelle au» WeißenfelS unter Leitung Le» Herrn Musikdirektor» L. Buchheister. Diese Capelle, hier schon vortheilhast durch frühere Concerte bei Bcnorand u. s. w. bekannt, genießt einen derartigen Ruf unter den Provinzial-MnsikcorpS, baß schon andere minder gute unter der Flagge „Weißenselser" gesegelt sind. Wir können nach dem un« gestern Gebotenen diese« Renommäe gern voll und ganz anerkennen. Diese Stadlcapelle ist nicht, wie man e» so häufig trifft, au» lauter jungen und jüngsten Kräften zusammengesetzt, sondern wir befinden un» kräftigen, älteren, gediegenen Musikern gegenüber, denen e» mit ihrer schönen und ichwierigen Ausgabe wirklich Ernst ist und welche dieselbe sowohl im correcten Ensemble-, wie im Solospiele mit allem Eifer zu lösen bestrebt sind. Bei den meisten Nummern Ismen denn auch die Tonsärbung. Rhythmik und Schaltirung so trefflich zur Geltung, daß e» eine wahre Freude war, zuzubören. Da» zahlreich anwesende Publicum wurde zu begeistertem Beisall hingerissen und vrranlaßle die wackere Capelle zu mancher Zugabe. * Dem köaigl. Hoftheater i» Dre»dev droht nach den Mit theiluvge» der „Sächsischen LandrSzettong" eia großer verlud. Wir wir au» tuverlässiqer Quelle erfahre», soll Herr Loucertmeister Pro seffor Johanne» Lauterbach sich mit dem Gedanken seine» Rück tritte» trage». Lauterbach zählt zu den Zierden der Dresdner Äünsilerschast, and wa» seine Beliediheit im Publicum betrifft, steht er vielleicht obenan, dicht neben Fiäulein Malte». Do Lauterbach nicht» weuiger als ein ruhebedürftiger alter Herr ist — er zädlt erst 55 Jahre, wenu wir richtig rechnen —, so kann uur sem Gcsund- heitezustoad den Rücktritt erklären, und in der Thal leidet Lauler bach sitiou länger au den Augen, so daß wenigsieu« der angreijende Abendbienst im Theater ihm weiterhi, schaben müßte. Ob Se. Majestät »er König, der stet- dem Künstler allerhöchst sein besondere» Wohlwolle» bewiese», in eine einsache Pensionirung willigen wüide, i-t uicht vorauSzuseheu. vielleicht wird der Künstler nur vom Lperndienft befrei« und bleibt dann erst recht actio thätig bei anderen Ausübungen seiner Kunst. Wie dem auch iei. wir denken, baß da» Dresdner Musiklebe» dea Verlust de« Hoftdeater« uicht mit- zamachea braucht. Da» köuiql. Institut aber, dem der ausgezeichnete -Seiger uud geistvolle. >iebcu«würdige Mensch seit L8 Jahren mit b-m glänzendsten Erfolge diente, wird dem Namen Johanne» Lauirrbach riuea stolzestes Platz eiuräume». LAkd. LI» aeur» antiquarische» Mossklager sür den hiesigea Weihnachtsmarkt. Die in zwei Gebäuden de» Neumarkt» eingerichtete Buchhandlung von Gustav Fock pfl gt nun auch die musikalische Literatur. Lager-Berzeichaiß XVl enttält „Musik, ontiquurische aud neue Musikalien für die gebräuchlichsten Juftrumente, Lieder and Gesänge. Bücher uud Schrifieu über Musik. r-x> büche r. Vermischte«". (107 Seiten in Sevez.) Da- verzeichn,ß ih-ut sich iu vierzig Rabrike». Die Pionoiorie-Musik umfaßt vie Attheilnagen 9 bi» mit Sk und »imim 49 Seiten de« Ganzen ein. mithin die klnuere Hälfte. Avlheilang 38 brmgt e.ne größere Anzahl Bücher v»d Schriften uber Musik (1? Seiten), darunter Seltenheiten und Kostbarkeiten. Zu erster«» zöble» Kiicher'» Neu« Hall- uud Tonkunst (1684: 2b ^l). Motthesion'« Groß« und Kletae Geueralboß-Lchule (1731 und 173ä, tz Ib und 8 »). Die Wogner-Literatur ist tübsch vertrete» (co. 40 Num mer»), selbstverständlich zunächst durch seine „Geiammeltea Schrift,» und Dichinagen" (Sb ^!) Ebenso finde» man Li»zt'» eiqeue Lchris- >,» i» An«wobl, sowie Schriften über idn. Paul'« Handlexikon der Tonkunst (in Halbsrorzband!, Mendel'» musikalische» LonveriaiionS- Lexikon mit LrgänzunqSdand uud andere ähnliche musikalische Nach schlagewerke srdlen » cht. Ta« Gesagte wöge geäugen, unsere Leser ans die ueue Fuudsiälte ansmerkiam zu mache». Literatur sür de» Weihnachtstisch. Neueste thea- r etisch-pruktischr Lekrinethode zur gründlichen Erlernung der Schlagzitver. von E. Kindler. Mn Berücksichiiquag sür den Selbstanterricht. Leivzig, Wilhelm Dietrich. Je beliebter di« deüo mehr iuterrsfirt «au sich auch für de» «d sür dt» Ztthrrfchnle». Du» ndigr Werk, welche» «kneu »»lerer große» Zlthervtrwvseo nud be liebten Z iherledrer zum Bersasser Hut, und welche» da» Ergebniß UuglLhciger» mit Erfolg gekrönter Lrsahruagea ist, verleiht »ich» nur dir theoretischen Kenuimste, die zur Ocieutirung aus de« Ja» ftrumeate noihwendig sind (Belehrung über bl« Erarichlnag der Zither, über da- Stimme» rc.), soudera sürden dea Schüler auch lm Spiel durch eine» ollmäligea. lückenlos sortschreiteudeu Gaug und steigert seine Lust durch riagestochteue volkSthümlich« «ud be liebte Drücke. ES setzt einen Schüler voraus, welcher sich ohne jede musikalische vorkeuatoiß befindet, uud bahnt dader die Erleruaag der Noten au. setzt ihre Bezeichnungen, ihr« Dauer »»«eiuouder uod ichrritet daun zur Einübung der Tonleiteru sort. Durch Lese- uud Spelübungeu kommt der Schüler, sowohl tu der Theorie wir in der Techaik Schrill vor Schritt vorwärts uud er «trd da»» sicherlich, vorausgesetzt, daß er «iu gute» Instrument besitzt, sei»« Freut»« au dem Spiel» habe». Die sauber uud trefflich a» «ge stattete Schule eignet sich auch vorzüglich zu eiue» Festgeschruk. Vergoldung »iii pouirt« mid ebenfalls iu Ledervlaltik «ft thelkweiser ouSgejudrie reiche Rococoumrohmnng. Die plastische Aulsührniig sowohl der Umrahmung, wie de« Figürlichen lag in der Hand de« Herrn Modelleur Meyer. Besoader» in der AuSlühruug de« Figür liche» und der treneu Nachbildung der Köpft der Gestalten »ach dem beuutzten Originale zeig« sich die Grüß« der Kunstfertigkeit. Mit welcher dies« Technik in dea Fritz I che'sch«» Werkstätten geübt wird. Do« ebenso schöne, wie mnerlich werthvolle Werk ist übrigen» verkäuflich und man kgpa dea dasür aagesetzlen Preis von 400 durchaus nicht ol» eine» hohe» betrachte«. E» handelt sich eben um rin Suoftwerk von großer Gediegenheit tu der AuSlüdrung uod Vornehmheit tu der Wirkung. Adolf WelSke. Lrystall-Palast. V««» BartBtB ta der LlderHaüe. * Am 25. Decemder findet die Eröffnung de» Circa« Varibtb in der „Alberthalle" des Krysta ll-Palaste- att. Der in voriger Winlcrsaison erreichte, äußerst günstige irsolg hat die Direelion de» Krystall-PalasteS zu ganz außer ordentlichen Engagements ermuthigt und ist e» derselben ge lungen, ein derartig reichhaltiges und abwechselndes Programm completiren, wie eS hier vordem kaum wohl geboten worden sein dürste. Wir werden aus die einzelnen Specia- iitäten noch näher zurück kommen, können jedoch heute schon mitthcilen, daß das Programm bereits am 27. Decemder durch da» sür 3 Abende berechnete Gastspiel der in Span rreiSgekrönten Schönheit Frau Betty Stuckart eine interessante Bereicherung erfährt. Bielen Wünschen Rechnung tragend, hat die Direction die Einrichtung getroffen» daß von nun ab auch die Plätze im l. Rang numerirt sind. WünschenSwerth wäre eS aber auch, wenn gleich wie in anderen großen Städten, alle Classen de» Publ'cumS den BarielL-Äorstellungen. welche in der bereiftesten Weise an genehme und ungezwungene Unterhaltungsstunden dielen, ein recht regeS Interesse entgegen bringen würden. Die musikalische Leitung liegt in den Händen deS CapellmeisterS Herrn Mcsserschmidt, welcher mit seiner vorzüglichen Capelle, die sich so rasch die Gunst deS hiesigen Publicum- errungen hat, den instrumentalen Thcil der Vorstellung auSsüllt. Dramatische Vereine. * Im Saale des „Eldorado" hielt am Sonntag der Dramttiicte Verein „Eintracht" einen Theaterabend ab, welcher als em i» allen leinen Theilen wol-Igeluagener bezeichnet werden tan». Zur Ausführung gelangte da» vierocnge BolkSstück „Hosemann's Töchter" von Adolph L'Arrvnge. Die gestellte Ausgabe ist sür einen Dilettanten-Verein keine leichle, doch konnte mau in Anbetracht der tüchtigen Kräfte, über die der Verein verfügt, ein« befriedigende Lösung erwarten. Und die» war denn auch der Fall; denn die Durchführung rechtfertigte die gebegtcn Erwartungen. Die Herren und Damen de- unter bewährter Leitung stehende» Verein» zeigten sich im Einzel- wie im Zusamiiieaipiel als gute Darsteller, und da» zahlreich erschienen« Publicum kargte auch nicht mit Beisall. Die Rollen waren paffend vertheilt uod die Regie de» Herr» Alfred Wunsch konnte keine bessere sein. Jedeoiall» hat der Verein „Eintracht" auch viermal dewiesea, daß er AnerkeaueaSwerthe« zu leche» vermag. * Der dramatisch« Verein „Minerva" hielt am vergaageaea Sonntag im Saale der „Thalia" eine» seiner beliebte» Theater- Abende ab, der Unterhaltung im reichstes Maße bot. Da» Pro gramm war sebr hübsch zusammengestellt: da» einaktige Schauspiel „Der arme Poet" vou Kotzebue leitete deu Abend eia und ge langte recht wirkung-voll zur Darstellung; hieran schloß sich der Einucter „Die Beriucherin" (vo» Moser). Die überaus luftige Tendenz diese» Stücke» in Verbindung mit dem vorzügliche» Spiel dertz darstellenden Personen verfthiiea ihre Wirkung uicht uud ver setzten da» Publicum iu die heiierite Stimmung. Dca gleichen Er !olg hatte die Friedrich'sche Posse „Guten Morgen, Herr lisch er", bereu origineller Inhalt allgemein ooimirte und dea ipielera reiche» Lob «ivtrug. Man konnte zur Geuüge wahroehmeu, daß alle Darsteller und Darstellerinnen ihren Auigabea genügten und dea Beisall, der ihnen zu Theü wurde, verdienien; gleiches Lob gebührt auch der trefflichen Reqicsuhrung der Frau Messing Gotperl, welche viel zu der trefflichen Zusammeawftkuag beitrug. Ausstellung sür Luvst- und kunstgewerbliche Aachen von L. v. Lorck (E. vehlmaun). Im weiteren veriolge der Betrachtung der kunstgewerbliche» Er zeugniffe, bei welchen ta» Holz ol« Material die Haavtrokle spielt, beaeqnet man den mehr oder weniger reich anSqestatteteu Stasfeleieu, besonder» solchen mit Bilderkasten, deren Deckel mit kuniivoller Schnitzerei ge-chmückk ist, ferner ebenso geschmackvoll au-gesüdrten Truhen, darumer solchen mit Einlagen vo» M-iiolikaplatten, imitiriem Elsenbria und Einlagen mit Brandmalereffchmuck. Wandschränkchen sür Cigarren, HauSapotkcken, Likör« u. s. w. zeichnen sich tdrilS durch geschmackvolle Beschläge. tl eilS durch ebensolche Beiwenduvg verschieden farbiger Hölzer auS: Schluss-lsc!rü->kchen zeigen in ihren Füllungen Ver wendung von geaoffenc» Mitallplotten mit Reliesschmuck oder voa GloSviaiteu mit Emailmalerei. Die Eaffetten zu verschiedensten denk baren Zwecken finden sich ousgestattet mit Leichlägea voa Enivre poli. Schmiedeeisen, Goidbronz«, Rotdbrooze, Nickel, sowie mit Einlage» voa Favenreplattev. Sehr bübicki sin» die japanische» geschnitzte» vexirkäftcheu au< dickem Bambusrohr. Groß ist da« Gebiet der Ltogären und Bordbretter, zum Theil mit Porzellaneinlagea uod allerhand Metallbeschlägeo. Bei der Be trachrung derselben gelangt nian unwillkürlich aus ein änderet Gebiet, nämlich da» der darauf zur Schau za stellenden DrcorationSgegen stände. Höchst effektvoll find hier die „Schauteller" iu alle» mög lichen Fayencearten, Io die ou» ungariicher Majolika mit ihrem kräftigen Farbenlchmuck, die Mettlachcr, die japanische», die chioesi schen, die Kupfer-, Messing, und Zinnteller, seroec die indischen Bronzeteller mit Email und gedämmerter Arbeit. Außer dea Tellern liefert da« Steinzeug und da- Steingut auch allerhand Schaugesäße. wie Pinten. Koanen, Krüge, Becher. Pokale, Humpen Auch i» Kupftr, Messing, Zinn. Majolica, Gla« in» mehr oder weniger Derer findet man diese Gesäße. Prächtig wirken die sogenannten grillirtcn Gläser in Oval, Rosa u. s. w. m>t Zinnmontirung. Ter Drcor zeigt meist zecheriiche Motive. LandSkiiechie, Marketenderinnen auch dramatische und Opernaionve, wie z. B. aus dem einen dieser Humpen unftr Schelper als Ha»« Sach« im Zwiegespräch mit Eva aus da» Gelungenste dargestellt ist. Ferner lällt aus: «i» Becher i» getreuer Wiederholung eine» Origiaal« im Krakauer Domschatz, ein reizender Jogdpokol, Nürnberger Steinkrüge mit den Bilduiffe» vv» Beit Stoß, Peter Bischer, Kraft. Jamnitzer» ktroußeaeierpnkale Ziuiisasiung. die schönen St. DeuiS-Gläftr. Dabei begeq-et «r auch sehr geschmackvollen Krügen für Gebrauchszweck« znm Hole» wie zum Trinken, darunter «aiserkrügen. solchen mit dem Spruch«, noch dem die D utickien nur Gott sürchtru, Eoldateakrüge», solche» mit Frrimaurrremblemen und noch gar manchem Anderen. ES würde zu weit sühren, alle die gefällig und reich verziertru Procktt- gegeoftSode hier aulzuzählea, welche da» Lorck-Orhlmann'sche Geschäft birgt. ———. Adolf vetSk«. Lin Lunstwerk auf -em Gebiete -er Lederplastik. Wie so manche lang« Zeit hindurch vergesse» grwrseue Kauft« übunq ist auch die Techaik der Ledervlastik i» unsere» Tage» uicht uur wieder dervorgesucht worden, sonder» auch za einem wirkliche», frische», selbstständigen Lebe» erwacht. Da» grobe Verdienst, einer der Ersten gewesen zn sei», welch« mit Energie und Ge chmack diese Nenbelebung i» Scene letzte», gebührt unterem Miidürger Herrn Ho'-Buchbindermeister Gustav Frttzsche. E« tft schon oft Gelege» heit gewesen, an« seinen Werkstätten hervorgrgongene heroorragead« Arbeiten in diesem Blatte zu bespreche». Segenwäriig ist große, wirklich wvftergiliige Arbeit deffelbeu ,» de. Räum«, de» Ku ustg«werbe- Mal»»«« (Tdomaskirchhof) »»«gestellt, eine große tu Lederplastt» «»«gesüdrte „Bilder-Mappe sür Staffelet" t, der statp liche» Formotgröße von 80 ew Breite und 70 ew Höhe. Für de» in Lederpluftik «»Sgeiökrtea vocdere, Deckel dieser Mappe ist al« Scdmiick eine große figürlich« Darftella», gewählt, sür welche al« Vorlage ei» Stich na» dem bekannte» Gutd» Raut'fch», Ge mälde „Der Tanz der Harr," diente. Eingefaßt «st dich. Gern, durch «ine »v, Herr» Dauwrtch tu du» Fritzschr'schr, «trttrr »»- Gerichtsverbanvlunyen. >r»t,ltch«s La«»«,rtcht. IV. Strafkammer. Wir wir bereit» ta der letzte» Sonatagrnummee mittbeilteu, staadeu vor der vierte» Ettaskammer de» diesige» köuigl. Lo»d> gericht» die »achgeaanatea Personeu, um sich wegen vergehru» gegea tz. 128, bez. 8- l2S de» R^Sir.-G«s.-B. uud 8 13 de» Socia- Iifteugrsetze« zu verautwvrtea uud zwar: der Schriftsetzer Adols Herniaua Feaucke au» Stötteritz, der Bilderradmeosabrikani Eduard Wilhelm Oskar Llanck ou« Berlin, der Handarbeiter Gustav Adois Richter von bier, der Maurer Emil Otto Richard Schröder au» Eouaewitz, der Fabrikarbeiter Robert Hermann Oliv PuruSker au» Reuschöneftlb, der Tischler Johann Gvttsried Bühlig a»S Lützen, der Buchbiader Juliu« Otlo Zipperer vou hier, der Buchbinder Karl August Johanu vuhft au» Peterwitz, der Maurer Karl Ernst Zscherpe au» Eileuburg, der Wolllorttrer Herniaua Franz Scheffel au» Hohealeud», der Klempner Hermann Schade au« Eilenvurg, der Tischler TeleSphor Geiger au» Schömberg uud der Schlosser Otto Paul Kegel au» Weißeuftl». Wie schon erwühat, haudelte e« sich am eiue Zusammenkunft der genausten Anhänger der Socialdemokrotie am Nachmittage de» 28. Oktober d. Ir»., vo» welcher iadeffea die hiestge Polizei- dehärde dnrch anoayme Echre-bra Keauiniß erlaugt und eutivrecheude Maßnahmen getroffen halte, so daß die größte Zahl der Theilmdmer (einigen loll et gegiückl sei», zu ent komme») aus dem Wege vo» Lonnewitz vach Leipzig herein iu der Näh« der Stadiwafferkunst verhaltet wurden. Die The loelimer, weiche zue Zusammenkunsl ein Zimmer im Obergeschoß de» Datdr'jche, Gastdos» in Lonnewitz gewählt hatten, wäre» nämlich gleichialli unterricht« worden, daß Polizei im Hanse lei, uud hatten sich de», tald eiligst cutftral. «sowohl im Versammlung«!»«-!! selbst al- bei dea Anaeklagieii wurden Schriftstücke vorgejunde», welch« al» Brwei«. maierial mit in der Bervandlung vorgelegt wurde». Hervorragend betheiiig» erschien demnach Geiger, der sich mit dem Vertrieb de» vktaliftischen Parteiorgan» „Der Sorialdeniokrat" besaßt und Ad- rechnuugea mit derLeitnng deffelbeu gehalten, auch aadereGelder emcassirt und weiter desördert gatte »r. Man hatte auch bei andere» Lngekiagiea Marken, welche bei Zahlung von Unterstützung-geldera in acuerer Zeit verwendet zu werden pflegen, verschiideue Auszeichnungen und Abrechnungen rc. vorgesunden, und nächst Geiger wäre» e« Kegel uud Schade, die sich in hervorragender Weift sür dir Angelegen heiten ihrer Pariei verwendet hatten. Die meisten der Angcklaglen wolle» schriftlich zu jeaer Lersamm luua «iageladeu worden sei» und nicht Len Zweck derselben und die Persou des Eiuberuter» gekonnt haben, einzelne voa >h»ea ober weigerte» sich, den Name» Dessen, der sie eiagclodeu» zu nenaea Der Bageklagie Richler bestritt überhaupt j-dwede Betheiligung. Einer der Zeugen, ein gewisser Buchwald, welcher mit Geiger im regelmäßigen Verkehr« gestanden, lehnte da- Zenguiß ab, obwohl er keine» gesetzliche» Grund dasür vorzubringeu vermochte uud deshalb evcnruell zum Zeugniß hätte gewungen werden können; iadeffcn ver zichtete die königliche Staattanwaitschaft aus de-sallsige Anträge, weil dadurch «ine Verzögerung der Lache and damit eine v,r» läagerung der Halt der Angeklagten hrrbeigrsührt worden sei» würde. Im Uecrigen betonte di« königliche Staatsanwaltschaft, daß bei der fragliche» Zusammenkunft ganz zweisello« die Vertreter der verschiedeueil Stadt- und Laudbezirke, in welche die Partei «in» ,eideilt werde, anweiead geweseu se»ru, uud hielt, mit Auraahme dichter'», die Anklage anjrecht. Da» erst Abcnd» in der 10. Stund« vrrküadigte Uriheil de» Gericht» lautete hinsichtlich der Angeklagten Francke, Blaack, Schröder. PuruSker, Bühlig. Zivpeerr. Buhle, Zscherpe und Schessrl «ege» vergehe»« gegen 8- 128 de« R -Ltr.-Ges^B aus je 4 Mouate» für Schade aus b Monate» sür Geiger wegen vergehen« gegen d-e 88- 128 und I2S de» R ^tr-Ges.-B. bezw. 8 de» Eocialisteugcsetzt» aus 10 Monate und sür Kegel wegen der gleichen BeietzeSverletzungen aus 6 Monat« Gekängaiß, während R chtcr von der erhobenen Anklage frei gesprochen wurde. Den erstgenannten 10 Angeklaqien wurden je 1 Monat, Geiger and Kegel je 2 Wochen der Unieriuchungehast an- gtlechnri. letztere Beide auch i» Hast behalten, die Uebrigeu da gegen entlasfta Der GerichtShos bestand au» den Herren Landgericht« - Direktor Barlsch (Präsid.), Land«ericht«-Räthen Vielitz. Aoani, von Sommer- lat« und Assessor Voikmann; d>« Anklage sührie Herr Ober-Siaots- aawalt Häntzschel, die Lerlhcidiguog Herr Rechl-auwaft Gustuv Hojmaun. V. Strafkammer. Veamteabeleldigung. Daß l>!« Polizei für Lufrechthaltung der Ruh« und Ordnung sorgt und ihre Organe augewieseu sind, gegen etwaige Verletzungen der hierüber bestehenden Anordnungen einzuichreltea. scheinr der Handarbeiter Gustav Sommer von hier gar nicht begreifen zu können oder vielmehr >»cht begreift» zu wollen, den» er ftedt mit den Schutzleuten beständig aus dem KriegSsuße, wir der Exceß. weicher jüngst den Gegenstand einer Gerichl-vervaud lang bildcie, beweist. Am Nochniitiag der 13. September scandalirle Sommer in hiesiger Windmühlenftraße herum und wurde desdalb vom Schutzmann zur Ruhe verwiesen. Sommer hall« de» Guten bereit» zu viel gethan, doch er glaubie seinem leiblichen Wohlbefinden noch einige Gla« Bier schuldig zu lein und trollte hiernach in eia „6»5b edautuut" am KünigSpIatz. Nachdem er sich vorher gestärkt hatte, veranstaltete er ia jenem Locale, da „Loacert uud Vorstellung" noch nicht begonnen daiteu, selbst eine Vorstellung, d. h , er fing einen Heidenicandal an. Natürlich paßt« da» dea anwesenden Gästen nicht, und während eiaige derselben einen Schu-man» t>e> bei- dollen, mochte der resolute Wirth kurzen Proceß, nahm den Stören, kried eiasach beim Kragen »ud beförderte »hu an die frische Lus». Die» paßte vaa Sommer wieder uicht und er gab seiaer Entrüstung aus der Strobe so kräftig An-druck. daß sich bald ein zahlreiche» Publicum ausammelte. Bald «richten auch der Schutzmann Sch.» welcher Sommer kurz vorder schon einmal zur Rade verwieien hatte, und forderte denselben aus. sich rul-ig zu verdösten. Da kam er aber jchön an, den» Sommer überschüttet« ihn alsbald mit einer Fluth der ärgsten Grobheiten und lachte deu Beamte» eiusach au». Unter solchen Umständen verschrilt der Schutzmann zur Arrerur, doch kastele «hm die» schwere Mühe, da Sommer sich höchst renitent benahm und sortgeletzt laut krakehlte. Sommer'» Beginnen war um so unvorsichiiger. al» er erst kurz vorher wegen eine» gleiche» Excesje« vom Gericht mit einer Griänguißkraft belegt worden war, die er damol» »och uicht aagetrete» hatte. Wege» diese« aruerlicheu vergehe»« dictirt« ihm da« hiesige königliche Schöffengericht am 14. November 8 Woche» Gestugaiß zu. Gegea diese» Erkeuntaiß wandte der vtruriheilte Berusaug em uud führte i» der die»bezügliche» laudgerichiliche» Vrrhanviung an, daß er a» jenem Tage total bezecht gewesen sei und nicht gewußt Hobe, »a» er »hue. Der ol» Zeug« abgchörte Schutzmann versicherte jedoch «tvtich, daß Gommer wohl aagerrunkea. uicht aber „total de- iruvkru" gewesen sei und den Exceß mit voller Ueberlegung de- gauge» habe. Da» königliche Landgericht nahm de»» auch a», daß bet Sommer Mild« nicht angebracht sei, uud verwarf da» Rechts mittel kostenpflichtig. vo» der dritte» Strafkammer de» hiesigen köaigl. Laad« gericht» wurdeu verurthrist; 1) der Schreiber Karl Wilhelm Hugo Kürmetzer hier wegen Uuterichlaqunq za 7 Monoieu; 2) oer Glaser Johann Erast Müller -nt Flößberg wegen Diebftalil» zu 3 Monaten; 3) der Lauibuische Friecri« Sagost Reich hier wegen Betrug» zu 10 Tagen Griäugniß; daliingeqeu worbe 4) der Hand« ordett-r Gvftav Adolf Franz Reßner au» Tröbmtz voa brr Anklage de« Diebstahl» sreigesprochea. Nachtrag. * Leipzig, 17. Decemder. Heute Morgen 8 Ußr 53 Min. traf mit dem Schncllzug ver Bayerischen Bahn Ihre künigl. Hoheit dir Herzogin - Wittwr Maximilian von Wtirttemburg mit Gefolge und Dienerschuft von Statt» nurt hier ei» und reiste aus rer Magdeburger Bahn früh 8 Uhr 35 Min. mit dem Courierzug weiter nach Bstckeburg. — Uns der Bayerischen Bahn kam honte vormittag 10 Uhr 33 Min. Se. Hoheit ver Herzog von Sachsen-Alten» bürg nebst Avjutanten von Lltrnbura hier an unv fuhr it der TtzÜriuger Baha weiter »ach Schloß HummrlShayn I vö, p»ae» zur Jagd. * Leipzig. t7. Decemder. Den vom Herrn Polizr»- direclvr Breljchaeider gestellten Anträgen in Betreff der Ueber nähme der polizeilichen Exrcutivbeamteii in Reudnitz uno Anger-Crottendorf ist der Ratb der Stadt beigetreten. Zugleich ist auch der in Folge von vorzunehmendcil Gehalt-regulirungen sich ergebend« Mehraufwand von 2023 ^ au- der Stadlcaffe. soweit nicht Deckung au» den Conten der Haushaitpläne jener Gemeinde» vorhanden ist, bewilligt worden. * Leipzig. 17 Decemder. Mi» der am 1. Januar 1880 bevorstebenden Einverleibung der Gemeinden Reudnitz unv Anger - Crottendorf iu deu Stadtbezirk kommen die Standesämter der genannten beiden Orte in Wegfall. E« soll dasür nach einem Beschluss« de« RatheS für viese neuen Sladttheile ein Standesamt Leipzig U errichtet werden. * Leipzig, 17. Decemder. Wir wir erfahren. Hot Herr Generalkonsul Thie me hier au» seinen wertbvollen Samm lungen dem Städtischen Museum abermal» eiue Anzahl Gemälde definitiv Uberwiesen. — Bon Herrn August Germer»» der deutschen Colonie Blumenau der Provinz Santa Catharina in Brasilien erhielt da» „Museum sür Völkerkunde" hier Pfeil unv Axl der dortigen Indianer, welche den, Stamme der Guarani angeboren und mit den Tupi und Omagua eine Gruppe von Bi'lkern bilde», welche da» Gebiet »nne baden, welche- von den beiden Flüssen Amazvna» und Paraguay eiugeschlossen wird. — Da« Gastspiel der Meininger. Mit Rücksicht auf di« kürzere Dauer der Ausführung vou ..Wailcnsieiu's Tod" und, um einem allgemeinen Wunsche de« Publicum» entgegen zu kommen, läßt die Direction der Memingischen Ensemdlegastspiele die heutige Ausführung um 7 Uhr beginnen. — Man schreibt un« au« dem Bureau de« Stadttbeatcr-: Mit Rücksicht aus die fcenischen Vorbereitungen, welche da- Weihnachtsmärchen „Die sieben Raben" erfordert, blcidt da» Alte Theater bi« zur ersten Aufführung de» Märchen». Donnerstag, den 20. d».. geschloffen. — Da» Wohlthätiakeitssest der Internatio nalen Artisten.Genossenschaft findet am 5 Januar in sämmtlichen oberen Räumen de» Krystall-PalasteS statt; es dürste sich dasselbe durch vortreffliche- Arrangement zu einem äußerst interessanten gestalten. — Di- Seclion Leipzig hält heute Nachmittag im Goldenen Saale de» Krystall - Palastc» Sitzung ab. m welcher bauptsächlich die Vorbereitungen z« oben erwähntem Feste besprochen werden sollen. — 2m Anzeigentheil der vorliegenden Nummer besiadct sich ein Gesuch um Beiträge behuf» einer Weihnacht»- spende sür da» Personal der Pserdebahalinie Linden au-Leipzig-Tdonberg. — Za Bezug aus die am Schleußiger Wege vorbereitete Eisbahn sür vie Schuljugend hat der Ratb eine neue An ordnung getrosten, die vieftach mit Freuden begrüßt worden ist. Die E>«bahn darf fortan von Jedermann benutzt werden, jedoch nur in den Abendstunden von 6 bi- 10 Uhr. wosür vom Erwachsenen 20 und vom Kinde tv ^ zu ent richten sind. Den Tag über, früber bi» 4 Uhr. jetzt aber bi» 6 Uhr, ist die Eisbahn ausschließlich unv unentgeltlich nur Kindern zogängig. — Möge dauernde» Frostwetter die Hoffnungen aus da» Ei-Vergnügen bald zur Berwirklichuag bringen. * Leipzig, 17. Decemder. Mit dem heutigen Tage hat sich unser Augustu»Platz abermal« aus eine Woche hin durch in «inen Wald von zungen kräftigen Nadelhölzern verwandelt und zugleich ist der WeihnachtSmarkt eröffnet worden. Ueberall herrscht ein rege», geschäftige» Treiben unv e» wurde beute schou eine ziemlich aosehnlich« Anzahl von Weihnackt-bäumen verkauft. E» sind säst au-nahm-to» schöne Exemplare aus den Markt gebracht worden. * Leipzig, tk. Deeember. Dem Maschinensührer Karl August Schneider in Markranstädt «st von kein kvnigl. Ministerium der Justiz zu Dreödea in Anerkennung der Um sicht und Entschlossenheit, welch« derselbe bei der am l7. Juli d. I. von «hm in der Nähe vou Markranstädt de» wirkten Festnahme de» der versuchten Nothzucbl an «inein Kinde verdächtigen und nachmal» auch wegen diese» Ber- brechen» zu l4 Jahren 3 Monaten Zuchthaus vom Leipziger Schwurgericht verurtheilten Kürschnergesellen Schilve >iu- Potttisch-Lissa bewiesen hat, eine Gratifikation von Ein hundert Mark bewilligt worben. H Leipzig, 17. Decemder. Gestern Nachmittag traf aus der Berliner Bahn der '/»3 Uhr sättige Pcisonenzug mit Stunde Verspätung hier ein. Die Maschine batte unterwegs einen Desect erlitten. — Au» einem Geschäfts« locale am Neumarkt wurde gestern Nachmittag >/,2 Uhr Feuer gemeldet. E» warm eine Partie zum Trocknrn a» dem gebeizten Osm ausgestellte Blumensachen sowie inekrere in der Nähe befindliche Bouquets in Brano geratbcn. Glück licherweise gelang e», da» Feuer vor weiterer Verbreitung wiederum zu löschen. Dir Feuerwehr war zur Stelle. — Am AnSgange der Windmühlenqasje unv der Promenade betrej gestern Abend einen hiesigen Schriftsetzer, Namen- Sauer. der Unfall voa einem zwetspännigen Kulsch» qeschirr umgeriffen unv überfahren zu werden. Der arme Mann erlitt verschiedene Verletzungen und Quetschungen an ver rechten Kopfseite,an der linken Schulter unv dcm linken Unterarm. Man brachte ihn nach der nächsten SaaitälswaLc zur Ber» binvung, von da aber in» Krankenhau». — In einer hiesige» Herberge wurdeu heute Morgen ein Handlung »com mi au» Hetlingen, welchen die königl. Staatsanwaltschaft zu Kiel wegen Betrug- und Unterschlagung steckbrieflich verfolgt, sowie «in ebensall- wegen Betrug» und Unterschlagung von dem kaisrrl. Landgericht zu Wim verfolgter K aus mann au- Ungarn polizeilich verhaftet. — Heute Vormittag in der neunten Stunde kam in einer kampenfabrik der Langen Straße Feuer auS, indem aus noch unaufgeklärte Weise in der Niederlage daselbst ein Holzregal mit Lampenschirmen und andere m Stroh verpackte Maaren in Brand gerall-en warm. Da- Feuer wurde durch da» Geschäst-personal und Zulhun der herdeigezogenen Feuerwehr bald gelöscht unv jede weitere Gesahr beseitigt. — Wegen Unterschlagung von 40 eincassirter Gelber wur»e ein HaudlungS- commiS au» Glauchau, welcher bei einem Kaufmann in der Huniboldlstroße in Stellung ist uud die rincassirlm Gelder an diesen hatte abliejern sollen, polizeilich eiugezogm. Frankend erg, 16. Decemder. Am vongen Montag fand die 5. Generalversammlung der hiesigen Ortsgruppe des Deutschen SchulvereinS statt, in welcher bei einem Cossen- beft-ind von 284,48 besctilofft» wurde, die Summe von 284 ^ zur einen Hälfte der bisherigen böhmischen Psieggemcnide der Ort»- grnpve z« überweisen, zur andere» Hälfte aber der Hauplleiiuiig de» Deuische» Lchulverein» in Wien behns» Ueberinttteluvg an eme zweite vo» derlelden zu beiilminendei, Gemeinve zur Veriügung zu stellen. Frankenberq ist bisher die einzige ver sachsiiche» OiiS- grvppea, welche »„ich Auftritt an« dem jächltscden Landes, verband« sowodi al» auch an» dem Berliner Hauptoerei» di« freie Ealichließnng über ihre sämmtlichen Einuaymen dal; de- kannilich haben die dem LaadeSverdand» bez. dem H-,opiverein ao- gkschl-'sseacu Or»«grupven ein Drittel ihrer lährl'cheu Reineinnahme noch Dresden, em weitere« Drittel nach Berlin adzusühren und erst über da» verbleibende Drittel selbstständig zu veriügen. Der Aus- tritt der Fronkenberger Ortsgruvpe erfolgt« in der 4. General« Versammlung om 26. März v. I. aus Antrag de« Gesammivor. staadrS der hiesigen Ortsgruppe und war da» Resultat medrjädriger retslicher Erwägungen und geschai' erst, nachdem «viederdott« Be schwerden öder dir vom Berliner Haiiptvereiu vorgenommeae über reichlich« vcrwendung der Gelder sur Verivoltungskosten, Dinckiache», AgiianoaSspesen x., welche letztere An«goben in keinem angematsenm verhältniß zn den gewährte» Unterstützungen stehen, erkolqlo« blieben. Zur Begründung dieser Beschwerde» sei nnr ei» Benpiel angesuhrt l886 standen laut Laffenou«ivei» de» verlmrr Haupt« verein« Sl5l» >tz Linaadmr, 29 434 ^1 «--gaben gegenüber. letzter», »ne 12857 ^l — 4» Urocral U,trrstütz-n«e, I rrpräsenttrtm, währe,» 17 077^-, c«. 5S Wraceat für Verwalt»^»«
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