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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188906269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-26
- Monat1889-06
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1889
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jrLH S»/. Uhr. tktarlisn >»S LrPrdMM Ivdannesgafie 8. LPrrchNuniki, der KkLmki«»; Bormülag« 10—12 Uhr. Nachm niagS b—ü Uhr. ,G «»»^rwe« »»«, »« »W >«,»«,» M»e —.— de, »e dl« »SchMotM»*, U»»»ee decke >M»1e» Jnserstr «, Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittag», gaLonn- und FesNageu früh dis'i.Klltzr. 3» »n, Ftilals, f»r 3»s.-^Il»ah»r- ktt» »Ir«». llr,«ve,iiM»«str,te 1. LouiS Lösche. Kattzarinenstr 23 pari, und königsplatz 7, nur bis ' ,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtr, Handels- und Geschäftsverkehr. 177. Mittwoch den 26. Jum 1889. Abo««»«»»tsp»«1A ' vierteljährlich 4»/, Vkk. »acl. vrckngertoh» b «k.. durch «» Po« bezogen 6 Mt ged« eiazelm Nummer V) As. Beleg eremolor 10 PI. Gebühre» für Extrgbellaae» l>» Dagedlatl-Formol gesalzti «hat Postbe'örberuog 60 Mk. «tt Poftbesürdernng ?v Mk. Znlerite SgespaUem l GrSßer» Kchrispr» taut n» To oeLori scher ». Ziffeensa» Unla«r» »»ter de« Nedactiousftrsch dt« sgekpall. tzenle 50 P6. vor de, Familie, »ach richte» »» sg^v-lte»« geile 40 PI. gulerate sind der« a» die Expedition z» leide». — Nadatt wird »>cht gegeben. Aahtnag praevnwerruirlo »der durch Pvft- »achuahmt. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. zen A«S- sind gezoqra rrkgllutmachM-. Bei her a» he,ii^ev lag« erfolgt n planmäßig« l»os«ag Leipziger TtadtschuldseHeiae sind wordea »o» der Anleihe des Jahre» 1804 (Theater Anleihe) je so« Nr. 152 302 540 509 632 706 823 852 1087 1336 >448 ISIS 1813 2130 2148 2183 2199 2224 2407 2135 2519 2689 2811 2964 3036 3014 3430 3451 3581 3570 3671 3714 3750 3765 3809 3826 3986 3993. je IS« Nr. 4115 X. 4115 v 4123 ^ 4123 L 4186 4186 8.. vvn der Anleihe de< Jahre» 1878 je »«»«Kt ^ lät. Nr. 225 370, je IttUÜ -L I^w. L Nr. 68 531 573 8L4 1360 1500 1368 1995. je 400 ^ 1,1t 0 1188 1214 1369 1628 4302 4688 4812 5267 6502 6619 6953 7212 7381 7963. je »Ott .4 I,it. I). Nr. 113 >86 928 1316 2137 2700 2706 2820 2831 2810 3128 8511 4611 4685 46»7 4755 4837 5411 5492 5678 601» 6151 6612 7027 7609 9119 9422 9427 Nr. 321 313 451 848 1726 2204 2861 3062 5305 5330 5562 6035 1101 3891 6402 N03 4259 6417 1741 1382 6013 1401 3660 5827 S7lb . .1 inSleisten und Ausschreibung, -keuhau der Leut, al Markthalle betreffend. Die Ausführung der <Krd a.id Ma»rer»rde»tea am Neubau der Eentral-Markihalle soll vergeben »erdcn. Die Beengungen und Arbeit-Verzeichnisse könne« bei unserer Hocbbanverwaltung, RathhauS, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5. gegen Erlegung von 3 ^4 entnommen, bez. die Zeichnungen daselbst einqeseben werden. Di- Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „bentral-Markthallr, l^rd «. Maurerarbette«" Ui» zu,» 15. Jut: er., s)i>n1'»>0!ug- 5 Uhr an »den bezelch- ueler Stelle porlosrei esiizureieben. Der R,th behält sich die Aukivabl unter den Bewerbern und die etwaige Tdeiliiiig der Arbeiten »der die Ablehnung sämmllicher Angebote vor. Leipzig, den 24. Juni 1886 1^ 4243. Der Rath der Gtadt Leipzig. I>r Georg». Rüting. Der Nomv aldeirag dieser Schuldscheine Rückgabe derselben nebst den dazu gehbrenten Zinsscheinen PPM 01 December I88V ab, Ulit Welchem Tage die Verzinsung der Eaptcile aufhört, bei unserer Sladtcasse zur NuSzab una. Hiernächo. werden dn- Inbaber drr bereit» früher anSgelaoften Schuldscheine der 4l»leihe de» Jahre» 1840 zu SOO .-4 Scr. 57 Nr. 851. der Anleihe de» Jahre» 1840 j« »00 Nr 5071 5075 900l 9359. der Anleihe des Jahre» 1804 je »00 .4 Nr. 16815 18877. der Anleihe de» Jahre» 1804 IDo^ate-.A »»leihe) je »00 Nr. 190 46l 1033 2192 2408 3119 3528 3529 3571, der Anleihe de» Jahre» 1870 je 6000 ^ 1ü,. N>. 217 346. zu 1000 H U. Nr. 227, ,e 400 .6 1,il 6. Nr. 294 1314 1872 2745 4212 4851 5068 7010 7183 7516, je 100 .«l 1ül. 1>. Nr. 69 441 1068 1349 1662 1824 3019 3168 3991 1035 1190 4546 4654 4715 5192 5511 5552 5710 6200 6360 7772 8852. wieorrholt aus csoidert, den Brtrag dieser seit ihrem Rückzahluiiizstermine von der Verzinsung au» geschlossenen Schuldscheine zu erhebe». W.'^e» der L-'wzcher Slaktlchulrscheine der Anleihe de» JahrcS !8!0 Nr. 1067 1305 1628 1725 1751 1863 2182 2421 3036 3192 3193 7962 8112 8196 9571 9968 10080 »der je 300 ^4. der Anleihe deS JahrcS 1804 Nr. 13280 11757 11991 14995 15663 15695 16578 16579 20167 22159 llbc j >3oo^t und der Anleihe de» Jahre» 1802 Nr. 1010 1897 3581 Uber je 300 >st da« AufgebotSversahre» zu», Zwecke der Krasllo»- erklärung verjelbcn beim königliche» Amtsgericht Leipzig anbüngig. Der noch nicht getilgte und nicht convertirtc Betrag der 4»/« Leipziger ^tadtanlcihen von den Jadren 1840, 1840 unl 180 2 >N »ach d>w Beka»niniacbu»gen von, 11. Juni »nv 13. Lclober 1887 für »1. December 1887 gekündigt und wiederhole» wir unsere A»jsvrberu,!g zur Abhebung der b l reffe» de» Eapilalbelräge, da eine wettere Verzinsung deisell.cn ub.r den 3l. December 1887 hinaus uichl staitsilidel. Leipzig, de» 27. Mai 1889 Der Stath der Ltadt Leipzig. br. Georgi. E. Schulze. In Gemützbeil de- tz. i der Borschristen stir die An-« sübrung vo» Äiiln^cn zu, Benutzung ter Stalttwasseikuiist vom 6. Februar 1888 machen wir hwrcurch bekannt, daß der Klempner Her, Ludwig Haage in Liudrnau, klulelienur. ß. Nr. 37, zur Uebernahme solcher Ardeilen bei uns sich ai gemeldet und den Best» der hierzu ersorderilchen Borrichiungeu nach gewiesen hat. Leipzig, den 22. Juni 1889. Der Nath der Ltadt Lrtpzlg. X. 3854. 1)r. Georgi. LOolsram. Dc!.l!Ml!machnng. Nachdem Herr Lropvld ^LcOimpff, kaiismann. Pro» cunst der Leipziger Guinimwaarensalrik, vorm. JoliuS Marx. Heine L Eo., isedanstraße 4. II., die aus ihn gesallene Wain zum Armeupfleger im 12. Districke angenomnien hal, ist der- Olbe am 21. I»»i 1889 durch H rr» DistrirlS-^Borsteher, Oberlehrer vr. zibil. Karl Moritz Otto, in diese« Amt ein» gewiesen worden. Le-pzig, de» 21. Juni 1889. DaS Armrndirertoriam. Ludwig.Wols. ArtuS. Bekanntmachung. Die Lieserung von 3000 lsd Meier» Bordsteinen für daS Jahr l889 soll an einen Lieferanten verdungen werden. Die Bedingungen snr diese Lieferung hegen in unserer Diesbau-Bcrnxiltuiig, R ttbhauS, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14, auS und können daselbst cingcsehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen weide». Bezügliche Ang-brte sind vcrsieaelt und mit der Aufschrift: „Lieferung von Bordsteinen" »ersehen ebenvasetbsl und zwar bi« zum 3. Juli 1889, Nach mittag« 5 Uhr, einzure che». Der Rach behält sich vaS Recht vor, säinmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 17. Juni l889 Des Stath» der Stadt Leipzig ll» 2877. StraKenbau-Depatation. Auf sein Ansuchen ili Herr Lehre: Friedrich Wilhelm Juli«» Gtcke, Marschnerstraße Nr 8. II., an« dem von chm bisher bekleideten Amte eine« Armen» Pfleger« im >7^ Districle entlasten worden. Wir fprech n ib», h rmil unseren Dank für di« unserem Armenwesen gewährte Mttwirkung auS. Leipzig, am 21. Jum 1889 Da» Aemendtreetortn«. 4. A. 574. L«dwig»Wols. ArtuS. Aus kein Ansuchen i» Herr Ludwig Anizust Eduard Raumanv, Kaufmann Au-iistraße 41, parterre. au< dem von >dm di-ber bekleideten Amte eme« ArmenpflegrrS im 12 Diürict« entlasten worden. W r sprechen ibm kierm t anseien Dank für dir unserem Armenweseu gewährte Mitwirkui g auS. »«dzl«, »» 24 Su»> >88». D«» »rw»E,dtvee«»A«». 4- 8. «M Brkanntmachnns. Hierdurch bringen w>: zur ciscnll che» Kenntniß. daß »>r den Preis für ein zwe-spän >:ges Fuder Straßci.ktdricht bis auf Weiteres aus 3 .< festgesetzt haben. Leipzig, den 20. Juni 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Ib 3085. Ilr. Georgi. Rüling. ^rniaiM von Annlt'dunittn zum Anschluß an die bln-tttrnsprtchctnrichtuttgen. D ' Annahme von Am» leua ien zu :>l»jch.list n an sie Stadl lermpr che uri luug snr Liwzig und Vo.orte wird bei der Ober öosidnectiv» !i r am 1. J»lt inr daS lauicnde Jahr geschlosten. Nachiräglich eliigekend- Aumcidungen wiirdeu nur in Ausuahmi'. älle i Brrücksichtigung siuccn kSonc»; auch hinsichtlich der rechtzeitig angcmeldeten Aujch ii>se kann eine bestiininie Zusichclung, daß die selben »och im iauieiidea Jahre zur 2lliS,uhruug gelangen, vereist »ich! rrthcilt werben. Leipzig, 21 Juni 1889. Trr Kaiserliche Lbrr-Postdirrrtor. Ja Bcrtreluug. C a! a m e. Zniangsvtr-cigrrulig. Im Wege der ZwargSvoUstreckung solle» die mr Brundbuche von Bliitteudorf Lean) 1 2>!air 48 und Band 1 Blatt 51 aus dcu Namen des SäiicserbruchsblsiperS Robert Pilz in Frelberg ». S, zuletzt in Hos jetzi unbekaiinle» AusciNhalt,, enigetrugenen, iu der Flur Binnen dorj bele eneii Grund iücke brzw. Bercchiiguugeu: 1^ LudwigS-Bkuch ». Wohichaus mit Hosraum, d. alle« BZohi H ins mit Areal non 3 Ar 60 qm, Hojrauui in der Leiche, tkartci.biatl II, Purrclle 76, wozu gehSrt: dajelbll, Ackerland; Karteublatt II. Parcelle 77, Art. 44 d. M. R. Nr. 29 a. b. d. G. St. R.; 2) Karienblatt II, Parcelle 78, in der Leithe, Ho'ziing; 3») Kaitenblatl II, Parcelle 80»> in der Leiche, W eie; 3b) » II, » 80b/ » » » 28 ese; 4) » II, » 118, » » » Holzung; b) die ancheilige Berechtigung zum Breche», sowie zur Be- nutzurg vo» Schiescr > Ui eine», zum V euel-Husenguie Nr. 21 zu BliMeildors gelörigen. zwi'cheu Johann Bechen, Wilhelm Lonitz. Ln.prr Plohr und August Tliiiiumcl bcle eneu G undstücke und Borrohme olles Dc«ien:gcn aus diesem Gniiidstücke, was zum regelinäg ge. Beiriede eines Schlescr» bruch« gehört; 6) dir onideilige Bkiechtigung zum Brechen, sowie zur Be« liutzu g von Schieler aus einem zum Bieriel-Hns uguie Nr. 21 zu Bintendors gchö .gen. zw ich u Johann Bechert, W lhelm Lon y, Ca par Moor und August Thummel belegeneu Biunri ücke und Bvrnahmc alles Desjenigen aus diese,» Giondstücke was zum regelmäb-g«» Brirtebe eine- Lchicscr. bruch« gehSri; 158 121' 155 . , Holzung; Wiese; Holzung; Höhung; a« 1». August 188». Nachmittag» 2'/, Uhr. vor dem unte zeichneten Ke, ich» an Bcrichl-iagsstrlle zu Gesell vrr steigert werden. Die versiegend unler Rr. 5 und 6 airsgesü rten Berechtigungen sind zur Ge lindst uw nicht veranlagt u») haben einen Schätzung« werlh von ca. 150«> .4! Die unter Nr. 1 bis 4. 7 bis 11 aittgefühi len Grundstücke sind mil 73 32 » Nria trag und einer Flärve von 13,7590 H-kcar zur Grundsteuer, mil 72.4 NutzungSive ih zur G-bäu»esteuer veranlagt Auszug au' der Sienerrollc, deglaubigle Abschcisl d«S Gruudbuch b!a er etwaigen Ao'ckiätzung n und andere die Grundstücke bezw. B rechlrgungrn betrcsten e Nachweilungeu, sowie bewubere Kauf Nbl-gungen kö neu iu de- GerichiSichrciberei einqelehen werden. Da' Urtbeil ü er d e Erih- lung de- ZiSchiagS wird am 1». Augnft l88S, Nachmittag» 4'/, llbr, rbendaicldst v« künde werden »ace-rwi. de» 1L. Iuat 1k«. K»«i«H»«« »mtü«er44t. 7) Kortenblatt 2, Parcelle iu der Leiche, Weice; S) ») 10> II) 2. 122" 74. 7°. 11.3. Die Zukunft der Lalkanhalbinsel. Man hat sich seil geraumer Zeit darcm aewöhnl, die Gesabr, welche die Ilnsert g^eil der Zustände aas der Balkan- Halbinsel m sich 'chlietzt, unbeachtet zu lasten, etwa ür der Weise, wie da« Theaterpudlicum in «rpamea e< ruhig hm- nimmt, Saß »ich! nur in den Logen, sondern auch hinter den Coubste» während der Vorstellung geraucht wirb. E< siebt säst so au«. al< ob man dem Grundsatz huldigt«: Wenn e« lo« geht, ist e« immer noch Zeit genug, sich darüdcr Ge- danlcn zu inochen T,« Wu iverbaiile aber ist. wen» Pailei- orqane, die giwobuhc tSiuüßig und ^rnnosätziich jede Krieg«, gesabr zu veriuschen und ai« bluioen Lärm auSzugeben oflege». wir die Deulsrbscelsinnigcn, bei jeder Steigerung der Gefahr die Miene annebmen, ais sei dieser Zustand ein längst vorhandener, besten auch nur Erwähnung zu thun üder- stüssia sei. Sobald c« sich uo. Bewilligung für mttitainsche Zwecke handelt, bann wird der Hmwe>- aus bestehende Ge- iahceu für den Friede» von chnen stcl« al« wiffentliche Täuswung de« P.idlicumö durch die Fordernden erklärt, und und wenn die Gesabr so augenscheinlich wird, daß sie ein Blinder mit der Krücke bcraus'utill, dann heucheln die Herren Ecstaunen darüber, daß man sich über osseii- kund'gc. längst betaiinlc Dinge erl>ltz«n könne. Im I hre 1887 leugneten die Freisinnigen di« Gesabr, und zwei Jahre später erklären sie, daß eine Gesabr, die seil langer Zeit fortdauernd bestehe, nicht der Rede werlh sei. M>l solchen Leuten läßt sich nicht streiten, man muß sie gewähren lasten, aber im geeigneten Augenblick ihr Thun gelübiend würdigen. Die sreihnnige Partei arbeitet aut solcher Eonseguenz und Tbol« krasl daran, sich auch »och um den letzten Nest von Ver traue» beim Bolke zu bringe», daß ma» sie bei ihrer Arbeit »ich! zu störe» braucht. Ke», Angriff, keine Agitation kann die Parlei so sicher zerstören, al« ihr eigenes Thun. Tie Ansprache des Kaisers Franz Joses an die Dele. gationen bat ui ganz Europa einen tiefe» Eindruck gemacht, die Mrinung ,st einstimmig, daß der ka ser die Lage richtig gckeniizelttmel und auch den Hebel an der Stelle angesetzl hat, wo er sich am ivirkiaiiisten erweisen mußte. Die Lage ist un sicher, aber sie wü de »ichiS a» Sicherheit zu ivünichen übrig tasten, wenn nicht Kräfte thälig wäre», welche Rübe und Ord nung ans der Balkanhalbinsel untergraben—da« ist der Sinn der Ansprache des Kaiser» Franz Joses ur drei 'Worten auSgedrückl. Ti EbarakterisilUliq brr Sachlage ist so ourch^eichlage» hat. Für die llnstch die Lchwache de« König« Milan nerantwortlich gemacht welcher aboank und di« Zug i d«r R gierung einer Regem schast Übeiließ. aus deren Versicherungen nichl viel zu geben ist DaS ist ganz richtig, aber c« fragt sich, ob da« Ver bl ilen aus seinem Posten d>e Sachlage wesentlich geändert bätte. Die Ursache der unsicheren Zustände liegt tiefer, sie besteht in der Haitnnz Ragland«. Das ist der eigentliche »e.n ver Lage, und daß die Worte des Kaiser« Franz Joses diesen Sian habe», ist überall verstanden worden. Unter diesen Umständen ist aber die Austastung nicht richtig, daß die Lage heute dieselbe sei wie vor einem Jahre Damals regierte König Milan »och und dama!« war c« »och nicht türm den Mund des Kaiser« Alexander der Weil ver- lündet worden. welchen Wecth er aus die Freundschaft de« Fürsten von Montenegro lege. Die Aniprache de« Ka sers Franz Iosis an die Delegationen ist zugleich eine indirecle Aittwvrl aus den Toast de« Kaiser« Alexander. I>» vor>qen Jahre Ware» rS die Rüstung » Rußlands, welche den Ton der Anrede an die Delegationen bestimmte, beule ist zu dielen Rüstungen »och die veränderte Lage in Serbien und der Toast de« Kaiser« Aiexinver h iizugklrcten. Dadurch ist eme ent schiedene Verschärfung des Gegensatzes zwischen Rußland und Oesterreich-Ungar» bedingt, und dieser Gegensatz verdient bervorgchobcn z» werden, wenn man die Sachlage richtig würdigen will. Nach freisinniger Schätzung war schon zu der Zeit, aU- Kaiser Alexander der russischen Marine seine Zufriedenheit über ihre Leistungen ouSsprach und al« er das Slaklvbeibanpt von Moskau mit Worten begrüßte, welche bei der Kriegspartei begeisterten W Verhall erwecklcn. die Lage mit der bentigcn übereinstimmend. Wir geben da« soweit zu, als die Tendenz Rußland« schon zu jener Zeit unzweiselhast war. Aber zwstchcil Wollen und Vollbringen ist ein groß r Unterschied, und daß die Ausführung der russischen Absichten beute näbcr gerückt ist, als sie «S vor zwei Iabren war, kann drin ausnierksamcn Beobachter der Ereignisse nicht entgangen sein. Auch heute liegen Hinvrr Niste >ni Wege, welche Rußland nichl mit leichter Mül'« bl,l wegräuuik» kann, aber diese Hinderniste bestehen seil Jahren und werden auch in Zukunft ihre Wirkung üven, und dcimock wird kein Measch imt Recht behaupten können, daß Rußland diese H nderniste für all' Zeiten respectircn wird V elleicht das wesentlichste Hemim ,ß für die AnSsübrung der russischen Pläne bildet die fortschreitende Enkw ckelung und Gesuittuna der V-rbältnist der Balkanstaate», aber gerade daraus >st das Streben Rußlands gerichtet, sie umnög lich zu machen Wenn man Rußland bätte Glaube» schenken wollen, daun wäre Bulgarien heute in Anarchie versunken u»v der Auflösung anheiiugesallen. statt besten »st der Kaiser Franz Joses in der Lage, Bulgarien zur Gesundheit keiner staatliche,> Entwickelung zu beglückwünsche». Dieser Glück wünsch enthielt eine sehr bittere Kritik der russi'chen Politik, cS wird >br damit der Beweis geliefert, daß sie «S war, welche Bulgarien systemalisch zu Grunde richten wollte, und daß ihr dae »irvt g-alückl ist, bat sie wesentlich der festen Haltung Oesterreich Uciearn« zu verdanken. gegen welche Macht die panstaw siiscbe Pr sie sortdanernd gehetzt und eS al« unerläßlich erklärt hat. daß Oesterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina herauSgebe Auch bezn stich dieser von Ocstcrreich-llng''rn verwalteten türkisch«: Provinze» hat sich d>e russische Potilik verrechnet, Venn diele G biete befinden sich unter österreichischer Ver waltung so wohl, daß die Einnahmen derselben die Kosten decken und daß sich die wirthiebastlich« Lage >n beiden Pro vinz n von Jahr zu Jabr b-st r gestaltet. DaS sind Wwke für Rußland, welche an Deutlichkeit mchtS z» wünschen übrig lassen, ab«« leider mcktt geeignet sind, die russische Politik in andere Bahnen zu l nken Ter Enttchluß. genau die Oester reich ent -aengeietz'ePoi bk aus dcr Balka--hal> nsel zn versolgen, steht bei R ßland eben'o s-st, wie dwA lSsü^rung de« Entschlüsse» schwierig ist. Rußland findet snr seine Mansche de, anderen Mächten nicht da- gehofs'e Verstä'idniß besonder« er weist sich Deutschiand gänzlich unbrauchöar, im Verein mit Rußland aus der Balkanhalb »sei Ränke zu schmieden Uvb seiuem Verbündeten Oesterreich Ungar», 1n«g-h-im »nt zu »rbeiten Deuljchtuut hat zue Zeit der UbdaiikMtg de« Fürste« Alexander und schon vorher bei dem Mordaufall in der Nacht vom 20. a»s den 21 August l88ü seine« Standpuact dahin gekennzeichuet, daß diese und andere Be wegungen auf der Balkanbatbinsel seine Interessen nicht be rühren. An diesem Staudvunck« hält Deutschland fest, aber darstber hinavszugeheu. dal »« weder Berus noch Luft. Solche Eonseguenz ist der russischen Auzsasiung unverständlich und daher die Spannung, welche neuerdmg« zwischen beiden Mächten besteht. Lkistjig, 26. Jum. * Am Dienstag war ein Jahr verflossen seil dem Zusammentritt jener außerordentlichen ReichltagS- lession, die durch den llebergang der Kaiserkrone aus Wilhelm II. veranlaßt worben. Zum ersten Mal erbst: ele der junge Kaijer denReichStag, umgeben von alle« beutsche», Fürsten ober ihren Verlreierr» aebst den leitenden Staats männern, welche dnrch ihr Erscheinen in dieser erustcn Stunde Zeuguiß oblegen wollten, daß auch so erschütternd« Ereignisse, wce der Tod zweier Kaiser binuen wenigen Monaten, den sest-n Bestand unsere« nationalen Reich« nicht zu aesährden vermöaen In snerl cherer und ergreifenderer Ä)cise ist eine RelchStag«sessio» wohl nie ervstnet worden, als diese »ach den großen Katastrophe» in uilserem Kaiserhause stalt- gehabte. Am folgenden Tag wurde die Session »ach An nahme einer ErgebenhettSadresse an de« Kaiser wieder ge schlossen. Die bevorstehende Reis« deS Kaiser« nach dem Norden Norwegen«, bei welcher ter Natur der Sache nach ein im Einzelnen im Voran« sestgestcllte« Re seprogramm nicht emgehalten werden kann, bietet in Bezug aus einen Dicnsizweic; nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Während bei den bisherigen Reisen de« Kaiser« die erforderliche regelmäßige und schnelle Verbindung zwischen dem jeweilige» Auseiitl alt«oct und Berlin durch Einrichtung eine« regelniäßigen Conrier- viensteS unschwer zu ermöglich n war, bedarf cS dieses Mal umsassendere Vorkehrungen, um dasselbe Ziel zu erreichen Nicht n» die weite Entfernung an sich macht Schwierigkeiten, sondern e- fehlt, wen» erst der nördliche Endpunkt der nor wegischen B-'huen erreicht ist, vielfach an ausreichend sicherer, schneller und regelmäßiger Verbindung E« wirb daber eme ziemlich complicirtc Organisation nvlhwendig werden, um I trotz der Lückenhailigkeil der vorhandene» Verkehrsmittel die ,b tt i!' ÄbO° Ä -.forderlich. S.ck- rbelt. Scdnell.gkeit und Regelmäßigkeit der .heil. >1, 5'?"" "7? ! Verbindung Sr. Majestät de« Kaiser« mit der Reich-Haupt- statt herziistellen. ^ Zn den Gegenständen, welche der Bundeörath im Lause dieser Woche neck zu erledige» hat. gehör! auch der Antrag der sächsischen Regierung, den kleinen Belage rungSzustand für Leipzig und Umgegend aus ei» wettereö Jahr, vom 29 Juni 1889 bi« dahin l890. z» ver längern. Seine erste Plcnarsitzn: z nach der Veriagnng wild der BundeSraih in der zweiten Haljlc Vs Monat» ^ ptenib.r abhalle», da am 30. Srp. mbsr die Frist adiaust, für welche ver kleine Belagerungszustand über Berlin Potsdam, Han burg-Aitona. Franksuri Oss iib ich, Stettin and Umgegend verhängt worden ist. Die eigentlichen Arbeiten de« Bn»tcS- ralbe-, sowie seine regelmäßige» Sitzungen dürsten, wie in frühere» Jahre», erst im Lause de« Monat« Oclobcr wieder ausgenommen werde.i. * Der der Reichspartei aiigehörige Re chStagsabgeord- nete Eommerzlenraih Släli», Vertreter de« würllem- ber gischen Wahlkreise» Calw seil 1877, ist gestorben. Der Wahlkreis gehört zu den sür die nationale Sache sichersten in Württemberg. Von 1871—1877 ivar er durch den »atlü naUlberalen Abg. Ehevalicr vertreten, der ebenfalls m den letzten Tagen gestorben ist. ' Der preußische Minister für Landwirlbichast, Do- iiiainen und Foislen, l)r. Frhr. v. Lucius, beabsichtigt, sich nach London zu begebe», um die von der Königlich Bnlische» Lanbwirlhschastl'ckcn Gesellschaft veraustaltele Ausstellung in Windsor zu besichtige». * Der Münchner »Allgemeinen Zeitung" wird ossicivS auS Berlin geschrieben: Daß die Eablnets or dre, m welcher Kaiser Wilhelm dem General v. Albedyll, dem coinmandireudcn General in Westjale», den Tank sür seine besonnen- und einrgstche Haliung während de« Ver ftartzeiter-T Irei ks ausgediucki htt, ohne Gegeuzeichnung des Kriegs»,inisterS ob r des Fürsten BiSlaarck er listen worden ist, kann um so weniger anffallen. als viese De.nk- bezeigunz ebenso gut in de: Focin emeS Pr:vatschr,ibei:S liälle er- folgen können, wenn der Kn ser webt Werth dareus geiegl Hölle, seine Würdigung des Beihi 'enS deS Generals östenii:ch zn beklinde». Wie man sich erinn ri. ist de, Name des Generals v. Aide !,i! n, der Streiksache schon einmal össcntlich genannt worden, nambch als er in einem Telegn,,in» an die ..No ddeutsche Allgemeine F«>l>,> g" die Meldung des Wogs'jch „ BureauS dcmcutirle, wonach si > »,» Sire,k-Gebiet Banden gelnldel Hütte», um die G,abcugeba,:d zu verinchieu u. I. w De, Boigang ei rrg:e in eageieu Kre en um so größere« -Ius»el>en, al« ve,sich rt wn.de. daß auch die Mr du g de« Wolff'ichen Bureaus vo» rin-c auttl chen Stelle herrüh,e ES war das der erste Monn m, in >oe ch »» der Widerstreit tivi'!.e» den Austastungen der MNilair- und der Lwilbehölden üsseutiich bervorlrot. Daß der Mniisterralh zweimal, bei Beginn be streik« und de, den Anlaufen zur Wieder.»Ln ih,ne desselben, ,n Folge der Beiculüsse der Bergwerkslnsitzer den Antrag der Lwilbedürden aus Beihängung de« Belagecungszustanse« über da« Slreik-Gebicl obgelehni hat, ist ziemlich allgeiu.in beka iit. Lhatiächlrch dal die Mililairbehörde die Sachia/.e richtiger beurtheill al« sie Livildehörde. Dieser Vorgang steht üb'igens in e,N:M Iiierkn'ürdigen Perallelismus z„ den Vor- gäagen aui Samoa, wo einer der belhe,ligten Ma,m-Oifikiere leinen vom Reichskanzler als berechiigt anerkannten Bedenken gegen da« schneidige Borgehe» de Coniul« Knappe dnrch eine Rück- irage an den Lbri der Adniiealiläi Ausdruck gegeben bat — ein Vorgang, der bekannlöch zu kill r Aenderung der Jnstenciionen IN dem Sinne gesührl dal, daß den Eommandanie» der Krieg schisse im Au-iaade eine seldiiständigere Llellung gegenüber g-wisten R> quisilion.» der Coniularveamlen eingeräuml wurde. U-n noch ein mal aui die Kundgelung de« KaiseiS an General v Aidedyll zurückzuioinmen, so stellt dieselbe ihrer ganzen Tendenz »ach iu einem erireuliche» Gegensatz zn gewisten Auslastungen der Presse, in de» n in Anknüpfung an die letzt«, Streck« die Forderung aiiigestcll! wird, daß die Ardeüer, die Vo» dem gesetzlichen Coolstionsrechl G brauch machen, mtt sofortig, r V-rbaslung beftrast und daß der Ansbruch eine» Streik- in t V rhängunH de« Belagerungszusts ides u. s w. tzeanlwortel werden muss -o schreiben i cue.dingS die Leipziger »Gienzboien". d,e idre Anssnssnng in d,e Worte zusammenscsten: »Oiine ein Verrat de« Slretis geht eS an sich nicht." Da« allein wiiksame Gegeimittes gegen d,e Streik« Ist nicht da« Verbvi, io 'd i» die Verbind.rvag derselben do ch Anbahnung best r r Fühl» ,g ,w"chea de» Bergleuten und den Bergwerksbesttz.rn, bezw. den GiNbendtrinattlingen, deren Berhallen gegenüb r »en Bergleuten nach d-, ueneften Gisapinuge, wenig >eh«»»rlrr».rdlich«ei1 n- lnn-e» GH,
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