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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-20
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1888
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Vierte Anlage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 3LZ. Donnerstag dm 20. December 1888. 82. Jahrgang. Die Leipziger Lank. Stn aoldeve» Jubtlöl««. Heute, am 20. December, vollenden sich fünfzig Jahre, seitdem in der zweiten constituirenben Generalversammlung der Leipziger Bank ba- Fundament eine- Unternehmen« gelegt wurde, welche- al- rin Bankinstitut von boher, hervor- ragenter Beveulung immer zu Ehren de- heimischen Platze-, des heimische» Fmanzverkehr« und zu Ehren seiner selbst Kl aus die gegenwärtige Zeit bestanden hat. Tie Leipziger Bank, welche da» 50jährige Jubiläum ihre- Bestehe»« feiert, ist es. der sich heute die Wünsche aller ihr nahestehenden Kreise zuwenden. Ist sie doch allezeit eine jener kräftigen und festen Säulen de- Leipziger Handel«, und Gcldverkehr- gewesen, deren ge sunde und solide Basi- in dem festen Boden einer durch und durch vertrauen-werlhcn Handhabung geschäftlicher Grund, sätze zu suchen ist. So gebräuchlich e- gegenwärtig bei un- Ist. größere zu einem Unternehmen erforderliche Eapitalien durch Errichtung von Acliengesellschcsten zusammenzudringen, so selten war diele Art der Capilalbeschafsung noch vor 50 Jahren. In Sach en bestanden bi- zur Errichtung der Leipziger Bank im Jahre !838 überhaupt nur 18 Aktiengesellschaften, die sännrtlich. mit alleiniger Au-nahme der Leipzia-Dre-dner Eisenbahn- gesellschast, nur über ein geringe» Grundcapital verfügten und von denen nur eine einzige kleine Gesellschaft, überdies bloS ein Localinstitut, Bank- und Ereditgeschäste betrieb. Unter solchen Verhältnissen erregte die Gründung der Leipziger Bank al« eine» mit einem größeren Eapitale und weitgehenden Privilegien ausgestalteten Finanzinstitule», dessen Tätigkeit sich über da« ganze Land erstrecken sollte, nicht geringe« Aussehen, und zwar nicht bloS in Sachsen, sondern weil über besten Grenzen hinan« E» ist daher auch noch jetzt nicht obne Interesse, die Enlstehung«gefchichle der Bank kennen zu lernen. Wie schon angegeben, fällt die Gründung der Leipziger Bank in das Jahr 1838. Ihre Errichtung lieht aber in engem Zusammenhänge mit der gleichzeitigen Auflösung der früheren Leipziger Di-conlv-Casse, die bei ihrer Liquidation in die Leipziger Bank überging, die aber selbst wieder erst im Jahre lü27 au« dem vormaligen Leipziger Castenverein hervor- gcgangrn war. Die Geschichte der Leipziger Bank reicht daher zurück bi» zum Jahre 1824, dem Gründungsjahre de» früheren Castenverein«. Angesicht« der höchst ungünstigen wirthschaftlichen Der- hältnisfe de« sächsischen Lande» und der immer lauter und dringlicher wiederkehrendrn Klagen über die Unzulänglichkeit der vorhandenen Zahlungsmittel wurde al- da« geeignetste Mittel zur Abhilfe der allgemeinen Geldnoth die Errichtung einer Bank in Erwägung gezogen. Aus rer Mille der jsaujmonnschaft war der Gedanke an» geregt worden, sich die Hilfe, welche zur Zeit von der Re. gierung »och nicht zu erlangen war, die man aber im Interesse de« Lande« nicht länger entbehren zu können glaubte» au« eigner Kraft zu verschaffen, »die Segnungen, welche von einer p.ivilegirle» Bank für Leipzig zu erwarten seien, zu anticipiren. zu diele,» Behuse sofort provisorisch ein baukädnliche« Institut in Leipzig zu eröffnen, mittelst desselben den Grundstein, aus welchem da« Gebäude der künftigen Bank aufgedaut werden könne, zu legen und dasselbe so lange in Tbätigkrit zu belaste», bi« von Seiten der Regierung selbst an die Begründung einer öffentlichen, unter ihrem Schutz« stehenden Bank geschritten werben könne". Diese Anregung fand allseitig lebhafte Zustimmung und führte zur Errichtung einer Handelsgesellschaft, welche die Firma Eassenverein annabm. Die Tbätigkeil der Gesellschaft, deren Leitung abwechselnd einer von den Cbes« der brtheiligten Firmen in Gemeinschaft mit dem zum vollziehenden Direclor gewählten Herrn Friedrich Hermann übernahm, erstreckte sich ausschließlich aus die Pflezc de« Disconl» und Pjandgeschäsl». Hierbei kam e« den Inhabern de« Verein», wie biefeldc» in der Be kanntmachung vom 20. December 1824 ausdrücklich erklärten, mehr daraus an, durch Erleichterung der Geldcirculalion dem allgemeinen Besten zu bienen, als nach Deckung der Ver- Waltungrkosten noch große Ueberschüste zu erzielen. Gleichwohl war e« bei dem überaus niedrigen Grundcapitale möglich, daß der Verein für die Jabre 1825, 1826 und 1827 eine Dividende von 37 Proc,, 12'/, Proc. und 32 Proc. der Eapitrleinlage an seine Mitglieder zur Berlheilung bringen konnte. Der Castenverein ist, Wenn man die bescheidenen Verhält nisse der srüberen Zeit in Betracht zieht und nicht die Zahlen de« jetzige» Bankverkehr- in Vergleich stellt, unstreitig von großem Nutzen gewesen und hat namentlich viel dazu bei» getragen, daß der Leipziger HandelSstanv die schwere Krisis de« Jabre» 1826 und bre Gefahren, welche im Februar des selben Jahre« in Folge der Zahlungseinstellung der Firma Reichenbach L Co. den ganzen Leipziger Platz bedrohten, glücki°ch überstehen konnte. AuS dem aus de» Credit und Bortheil einzelner Personen beschränkten Castenverein ging eine mit landesherrlicher Be- stäligung versehene Acliengesrllschaft, di« DiSconto - Casse, hervor. Wenn man von der durch Patent vom 28. December 1698 ohne Zuziehung von Privatcapital errichteten, lediglich auf Ueberweifung landesherrlicher Einkünfte fundirten, schon nach kurzem Bestehen aber durch Dccret vom 6. Januar 1706 wieder aufgehobenen frühe, en Leipziger Depositenbank, vanco äi Veposlu, absiebt, ist die DiSconto-Caste die erste Bank ge wesen, welche in Sachsen gegründet worden ist. Jedenfalls war e» da» erste auf Actien gegründete sächsische Bank- institut. Da» Aktienkapital der DiSconto-Caste betrug nur 250 000 Thaler und bestand au» 500 Actien ä 500 Thaler Eonvention-gelv. Die Actien waren auf den Namen aus gestellt. Die DiSconto-Caste hatte schon bei ihrer Errichtung den Charakter einer örtlich und zeitlich beschränkte» Institution beigelezt erhalten. Sie war ausschließlich für den Leipziger Platz gegründet worden und ist auch au« dem engen Rahmen eine« Localinstitut- niemals herau-getrrten; außerdem waren schon bei ihrer Entstehung alle Belheiligten vollständig darüber einig, daß sie alrbald wieder auszulösen sei. sobald die größere Bank, deren Vorläufer sie sein sollte, in» Leben gerufen sein würde. Zwar verlangte da« Comil». von dem die Errichtung der Leipziger Bank auSging »nd da» für letztere ein ausschließliche» Privilegium anstreble, bieAuslösung der DiSconto-Caste durchaus nicht, sondern wollte dieselbe neben der neuen Leipziger Bank ruhig sortdestehen lasten; aber bei den ständischen Verhand lungen über die Gründung der Leipziger Bank wurde sowohl von der Regierung als auch von den Ständen die gleichzeitige Auslösung der DiSconto-Caste und deren Verschmelzung mit der neuen Bank al» ganz selbstverständlich vorausgesetzt. Dieser Anschauung Rechnung tragend, haben weder die Direktion noch die Actionaire der DiSconto-Caste dir geringsten Anstrengungen gemacht, nn, da» Fortbestehen dieser Anstalt m erlangen, vielmehr schritt man ohne jeden Versuch eine« Widerstand» und obne auch nur erst eine Aufforderung der Regierung abzuwarten, ganz freiwillig zur Liquidation, setzte für deren Beginn den 1. Januar 1839 fest und übertrug deren Durchführung nach Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 27. December 1838 der Lcip- ziger Bank. Tie letzte Generalveriau,»>lu»g der DiSconto- Caste wurde, wie schon oben erwähnt, am 10. April l839 abgehalle» und die Ligu>dalio»srale vom l5. April 1839 ab durch die Leipziger Bank an die Actionaire zur Lerlhetlung gebracht. Man hatte sich mehr und mehr mit dem Gedanken ver traut gemacht, daß die Gründung einer Bank doch kein so gewagte« Unternehmen sei, um davor sofort znrückschrecken zu müssen. Diese Erkenntmß war aber für den ferneren Verlauf der ganzen An gelegen heit außerordentlich förderlich und wurde Beranlastung. daß die Errichtung einer größeren Bank sowohl von Seilen Privater immer wieder in Anregung gebracht, al« auch von Seiten der Regierung selbst wiederholt eingehend in Erwägung gezogen wurde. Die Bankfrage kam» nachdem sie einmal zur Sprache a-bracht war, nicht mehr von der Tagesordnung, und ihre Erörterung hatte die Ausstellung der verschiedensten Pläne zur Folge. Ta» erste, schon >m Juli 1829 der Regierung überreichte Projekt ging von dem Bankier Carl Hammer in Leipzig an« und betraf die „Errichtung einer Girobank in Leipzig". Weiter wurde von der LandeSdirection in Leipzig bei Ge legenheit der Verhandlungen über dir Conccssionirung der Leipziger Sparkasse in einem am 21. März 1832 an da« königliche Ministerium erstatteten Berichte die Gründung einer Lanbesbank warm empfohlen. Endlich lagen zwei Jabre später dem Landtage vom Jahre 1834 zwei dieselbe An» gclezenheit beirrffcnbe Petitionen zur Berathung vor. dir eine von dem Kaufmann Stöhn in Dresden, welcher die Grün dung einer staatliche» Nationalbank befürwortete, die andere vom Kaufmann Stadlrath Carl Junghann» in Leipzg. welcher die Errichtung von Banken durch nicht privllegirte Acliengesellschasten in Vorschlag bracht«. E« folgte dann noch eine zweite Eingabe von anderer Seite an die Regierung und endlich am 19. Oktober 1836 eine neue Petition, welche außer von den Leipziger Firmen Carl Junghann», CarlLGustav Harkort, Dusour Gebrüder L Comp., Preußer L Comp, und Sellier <L Comp., auch von den Handlung-Häusern Christian Göhring een., Brückner, Lampe >L Comp., Bern hard TriniuS L Comp, und Hammer L Schmidt unterzeichnet war. Das so erweiterte Grllntung-comitS, von Vesten Mitgliedern sich gegenwärtig nur noch der auch sonst noch um die Stadt Leipzig hochverdiente Herr 1>r. CarlLampeam Leben befindet, überreichte dem königl. Ministerium einen vollstän digen Etatutenentwurs mit dem Gesuche, vorläufig und b,S man weitere Erfahrungen gesammelt habe, nur Eine Bank in Sachsen zu errichten, dcrtelben — jedoch abgesehen von der DiSconto- Caste, welche bestehen bleiben könne — auf 5 Jahre ein aus schließliches Privilegium zu verleihen, Leipzig wegen seine» bedeutenden Handel«, welcher jetzt nicht mehr wie wenige Monate zuvor nach der früheren Erklärung derselben Petenten dem Ruine nahe war, sondern, wie die Eingabe rühmend hervorhebt, „dem Handel New-AorkS nur wenig nachstehe", außerdem aber auch wegen der innigen Verbindung de« Leipziger Platzes mit dem AuSlande al« Sitz der Bank zu wählen und da» Grundcapital aus 1 Million Thaler im 21 Gulbenfuße festzustellen. Wohlwollend zog die Regierung beite Gesuche in Er wägung, entschied sich im Sinne der Antragsteller und legte dem Landtage auf Grund de» vom Comitö eingereichtcn. in verschiedenen Bestimmungen obgeänverten Entwurf« mittelst königl. Decret« vom 27. Februar 1837 „Gcundzüge zu den Statuten einer in Sachsen zu errichtenden Bank" zur Be- ralhung vor. Nach weiteren Verhandlungen genehmigte die Regierung die Errichtung einer Bank in Leipzig mit einem Skammcapilal von 1 500 000 Thlr. im 21 Guldensuße, in 6000 Actien zu 250 Tblr.. aus den Grund de« provisorischen Statuten- enkwurs». und beauftragte den Rath der Stadt Leipzig unter Mitwirkung des zu dem Ende zusammrngelretenen provi sorischen Comilö», bestehend au- den Herren Carl Jung- bann», v. Z Vorsitzendem, Albert Dusour-Fcronce. Firma: Dusour Gebrüder L Comp.. Gustav Harkort, Firma: Carl L Gustav Harkort. CaSpar Hirzel-Lampe, Firma: Christian Göbring aou., Carl Lampe, Firma: Brückner, Lampe <L Comp., Heinrich Poppe, Firma: Bernhard TriniuS L Comp., Gustav Ludwig Preußer, Firma: Pieußer ch Comp., Heinrich Wilhelm Schmidt, Firma: Hammer L Schmidt, Peter Daniel Ludwig Sellier. Firma: Sellier öd Comp., zur Beranlastung der Aclienzeicdnung. Tie Zeichnung hatte einen unerwarteten Erfolg, obwohl die Anschaffung der Gelder für die Einzahlungen große Schwierigkeiten bereitete, die Lasten der Leipziger Bankier« vollständig erschöpfte and den Zinsfuß in Leipzig ans 10 bi« 12 Procent steigerte. Zusammen wurden statt der aufgelegten 4550 Actien in Leipzig und au den übrigen ZeichnungSsleüen 55 203 Actien in 1585 Posten gezeichnet. Von bekannten Leipziger Firmen zeichnete« für sich und ihre Comiitcnten Frege L Co. 3850 Actien, Hammer öd Schmidt 3570, Letter öd Co. 2663, Mever L Co. 2320, Joachim Christian Lücke 1360, Becker öd Co. 874 und Franz Grafsi 840 Actien. Die Actionaire der Bank wurden von dem Comitü zu der am 5. September 1839 im Saale deS KramerhanseS abgebaltenen ersten Generalversammlung ringeladen, in welcher den einzige» Gegenstand der Tage-orvnung die Wahl de- au« 18 Mitgliedern bestehenden BankaaSschnsteS bildete. Der so consütuirte erste Banka» «schuß bestand au» den Herren: August Oleariu». Vorsitzender, Johann Christian Dürbig, stellvertretender Vorsitzender, Gustav Ludwig Preußer, Gcneralconsul Johann Marc Albert Dusour, Heinrich Willhöft, Stadlrath l)r. Robert Julius Dollsack, Bürgermeister I-r Christian Adolph Deutrich. Consul Caspar Hirzel- Lampe. Kramermeister Friedrich Wilhelm Lücke. Carl Lampe, Carl Jünger. Heinrich Brockbau«. Stadt- rath Fr. Fleischer, Peter Daniel Ludwig Sellier, Philipp Schunck, Wilhelm Seysserth, Georg Wilhelm Wünning, Friedrich Bernhard Theodor Harck, Friedrich Gontard und Stavtrath August Moritz Weickert. DaS erste Direktorium bildeten die Herren: Stadlrath Carl Junghann», Vorsitzender, Kramermeister Heinrich Poppe, Stellvertreter de« Vorsitzenden. Heinrich Wilhelm Schmidt, Edmund Becker, Gustav Harkort und Generalconsul Moritz Clauß. Zum vollziehenden Direclor wählte da- Direktorium den Vorstand der DiSconlo-Casfe Herrn Friedrich Hermann, besten Wahl auch von der Regierung bestätigt wurde und der diese Stellung 30 Jabre lang bi- zu seiner am 1. März 1869 erfolgten Pcnsionirung innrgehabt bat. Die erste und wichtigste Arbeit, mit welcher sich die Baiikverwoltung zu beschäftigen balle, war eine noch malige genaue Durchsicht de« di» dahin nur provisorisch gütigen Statut». Nach Beendigung dieser Revision wurde» die neuen Statute» in einer am 20. December 1838 abgehallenen zweiten Generalversammlung, welche in der Geschichte der Bank .seither immer als die conftituirende Generalversammlung an gesehen worden ist, definitiv sestgestellt. Da» Direktorium, an besten Spitze nach dem Ausscheiden de- Herrn Stadlrath Junghann« vom 23. November 1839 ab bi» zum 3. März 1867 der um die Bank hochverdiente, vermöge seiner reichen Kenntnisse und Erfahrungen zu diesem Amte besonders befähigte G-h. Kamwerratb Heinrich Poppe stand, war von Ai,fang an unablässig beniüht, die Verbindungen, welche die Bank von der D>Sconto-Easse Überkommen hatte, r» ver mehren und den GeschäftSkrci» nach und nach aus alle Zweige deS Bankgeschäft» auSzubehnen. Diese Bestrebungen bliebe» auch unter der umsichtigen und bewährten L-itung de» voll ziehende» Direktor» Fri evri ch Her ma n n nicht ohne Erfolg, so daß sich die Bank sehr bald eine vollständig gesicherte Stellung errungen hatte und noch beute gerade von denjenigen Firmen, welche die ersten Verbindungen der Bank waren, nicht wenige zu ihren treuesten Kunde» zählt. Zu dem Gedeihen de» Institut» trug aber vor Allem da» Wohlwollen bei, besten sich die Bank von ihrer Con- stituicung an von Seit,» der königlichen Staatsregierung zu erfreuen hatte. Die Bank hat auch, besonder» in den ersten Jahren ihrer Thätigkeit. ganz so wie früher der Castenverein und die DiSconto-Caste, zu vorübergehender Verstärkung ihre» BetricbScapitalS mehrfach Darlchne au» der StaatScaste gewährt erbalten. Wie die königliche StaatSreg'erung, so ist auch der Nath der Sladt Leipzig, welcher durch die Herren Bürgermeister Deutrich und Groß in den Jahren 1838 bi« 1848 im Bankausschuste vertreten war, der Bank, welche immer, auch nach Ausdehnung ihres Wirkungskreise», vorzmzSweise ein Leipziger Institut geblieben ist und an dem Emporblüben der Stadt in hohem Grade intcressirt war, stet« wohl gesinnt gewesen und hat ihre Bestrebungen gern gefördert und unterstützt. Die günstigste Aufnahme aber fand die Bank selbstver ständlich bei dem sächsischen, insbesondere bei dem Leipziger Hanbelsstande, von welch in und für welchen sie in« Leben gerufen war. Ihre Errichtung hatte zwar nicht in den Wünschen aller großen Bankierfirmen gelegen und ein The l derselben hielt sich, weil er von der Bank eine Schädigung seiner Privatintercsten befürchtete, anfangs noch zurück Aber dies Bedenken wurde sehr bald als unbegründet anerkannt, n»d die offenen oder versteckten Gegner wurden in kurzer Zeit warme Anhänger und treue Freunde de« Institut». lieber die Entwickelung, welche die Geschäfte der Bank von deren Errichtung an bi» jetzt genommen habe», geben die bi- zum Jabre 1870 halbjährlich, von da an aber nur jährlich veröffentlichten anSsübrlichen Berichte und die auf Grund derselben in der Anlage zusammengeslellle Uebersicht genügende Auskunft. Da- ursprüngliche Actiencapital von 4 500 000 »E, aus welche» die letzte Einzahlung in der Zeit vom 2. Juli bi« 29. August 1839 geleistet worden ist, wurde im Jahre l855 ans 9 000 000 .K! und im Jahre 1873 anderweit auf 18 000 000 erhöbt. Die Actien werden bis jetzt nur an der Leipziger und Dresdner Börse gehandelt und waren aus dem Leipziger Conr«z<ttel zum ersten Male am 1. Oktober 1838 und zwar mit 107-/« G. notirt. Die Statuten haben wiederholt Aenderungen erfahren. Doch sind die wesentlichen Bestimmungen de» ersten Statuts bi« zum Jahre 187 l fast unverändert in Geltung geblieben. Dann wurde di« innere Verwaltung der Bank voUstänvig reorganisirt, indem die früheren Verwaltung-organe — Bank« auSschuß und Direktorium — ausgehoben wurden und an keren Stelle vom l. März l87l ab der au» neun M>l gliedern behebende AussicblSrath und die anfangs an» einem und seit 1878 auS zwei Mitgliedern bestehend« Direktion traten. Auch diese» neue Statut wurde bereit« vom l. Januar lS76 ob in verschiedenen Puneten wieder abgeändert un» soll demnächst einer anderweilen umfassenden Revision unter zogen werde». Von den Zweiganstalten, welche nach der ausdrücklichen Vorschrift der Statuten und CommissionSbedingungen sofort nach Gründung der Bank in Dresden und Cdemnitz aus- gelhan werden sollen, ist nur die Filiale in Dresden und zwar auch diese erst am 12. April 1869 errichtet worden. Da» Noli'iiprivilegium war der Bank anfangs nur aus zehn Jabre, bi» zum 12. März 1849. ertbeilt. wurde aber von der Regierung später bi» zum 12. März 1859 und von da ab nochmal« bi« zum l2. März l879 verlängert. Noch vor Ablauf Vieser Frist verzichtete aber die Bank nach dem ein stimmigen Beschlüsse der außerordentlichen Generalversamm lung vom ll. December 1875 freiwillig auf da« Recht der Notenausgabe, welche« ihr vom 1. Januar 1876 ab nach dem Reichsbankgesetze ohnehin nur noch bi« zum Betrage von 5 348 000 -it steuerfreie Noten zugestanben hätte. Aus Grund diese« Verzichte» hörte die Bank am 1. Januar 1876, an welchem Tage die Deutsche Reichsbank in« Leben trat, auf, Zettelbank zu fein, und ließ gleichzeitig die am 2. Oclober 1865 von ihr eingerichtete Giro-Anstalt, obwohl sich dieselbe einer ganz regen Be ll,eiligung erfreute, eingeben. E« begann damit ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Bank: dieselbe wurde Credit- bank. Da drin Institute Kundschaft und Erfahrung nicht fehlten und die Direktion schon längere Zeit vorher den Schwerpunkt ihrer Wirksamkeit nicht ausschließlich im DiScont- Geschäsl und in der Ausgabe unbedeckter Noten gesucht» sonde'n sich namentlich auch der Pflege de» Contocorrent- und Commissionsgeschäste« zugewenbel hatte, so war die lleberleilung in die neuen Bahnen nach Möglichkeit bereits vorbereitet. Ein besonderes Verdienst de» damaligen Direktor« Herrn Bernhard Richter bleibt e» aber, daß sich dieser Uebergang leicht und obne große Schwierigkeiten, namentlich auch ohne jede Hast und Heber,lürzung vollzogen hat. Ta« Gelchäslslocal der Bank befand sich anfangs in dem Hartung'schen Hause, Markt Nr 5, und seil September 1841 in den von der Sladt ermiethelen Parterre - Räumen der Alten Börse am Nascbmarkte, wurde aber am 2l. No vember l864 in da« jetzige, nach den Pläne» de« Herrn Architekten Münch erbaute Bankgetäude, Klostergaste Nr. 3, verlegt. Die seither in diesem Gebäude vorhandenen Ge schäftsräume habe» sich jedoch mit der Ausdehnung der Geschäsie schon seil einer langen Reihe von Jahren als durchaus unzureichend erwiesen und sind deSbalb im Lause de« vergangenen Sommer» nach einem von Herrn Architekt Grimm entworfenen Plane unter Leitung de» Herrn Architekten Julius Zeißig vollständig umgebaut worden. In Folge diese« Umbaue« sind durch sehr geschickle AuS- Nutzung de« vorhandenen Platze« genügend viel und voll ständig passende Banklocalilälen geschaffen worden, welche ebenso bequem gelegen für da« Publicum, al- gesund für die Beamten sind, eine zweckmäßige Berlheilung der Geschäfte ermöglichen und sich, wenn später nolhwcndig, auch »och erweitern lassen. Möge der Einzug in diese schönen neuen Räume von glückbringender Bedeutung sein für Alle, welchen daS fernere Gedeihen der Bank am Herzen liegt: für die Actionaire, welche die Wahrnehmung ihrer Interessen vertrauensvoll in die Hände der Bankverwaltuag gelegt und in diesem Ver trauen in guten wie in bösen Tagen 50 Jahre lang sest- gebalten haben, für die GcschästSfleunde de« JnstilulS, deren ausmerksamste Bedienung sich die Bank stelS zur obersten Pflicht geniachl hat,' für alle Beamte, von denen schon eine große Anzahl länger al» 25 Jahre hindurch ihre erprobten Dienste der Bank geleistet hat, nicht weniger endlich für Die jenigen, welche znr Leitung der Bank berufen sind, damit dieselben den von ihre» verdienstvollen Vorgängern znm Segen de« JnstilulS befolgten Grundsätzen unentwegt und unverbrüchlich sernerhin treu bleiben I —m. WnaWltte aus Msteüt u. harz. „Neinstedt eine Minute!" Die NkiNne-ter Anstalten bilden eine Gemeind« von etwa 700 Seelen. Mit ihren Diakonen und Diakonissen und sonstigen Pflegern wohnen in ü großen Häusern die ver schiedenen Zöglmge uuv Pfleglinge jeden Alter» und Geschlechtes, Blödsinnige, Schwach, sinnige, Epileptisch», verwahrloste, verwaiste. DaS älteste Glied dieser unserer EleadS- gemeinde zälili mehr al« 70 Jahre, da» jüngste ist kaum 5silbrig. Auch diesmal rechnen w.r aus die ie!» 4 Jahrzehnten un- glltigst bewiesene Milbülle und auf viele und vielerlei Gaben zur Bestellung unserer Weihnachtstische, wir bitten berzlich unsere Freunde in der Nähe und Ferne, sich mit un« zu dieser Bethätiguog christ licher Barmherzigkeit aus- Neue zn vereinigen und unierer Bitte „nur eine Minute" Gehör zu schenken: Neniftrdt. eine kleine Station, liegt zwilchen Quedlinburg and Dbole, ,.R nstcdt eine Minute", den Don Höne ich wohl schon tausend Male, „Reinftedt eine Minute", man sühn schnell hindurch mit allen Zügen. Uebersehen, überhört, bleibt ost da- kleine Nemstet» liegen. So mi Sommer. Aber jetzt bla ich der Schaffner, der euch fährt; „Neinstedt eine Minute!" Setzt euch „nur elne Miaute" und hört: Schöner al- da« schönste Eiland, Au« dem I-uiea Weligetriebe, Schöner al« der Berge Piacht «u» de- eigenen Herzen- Pein Ist die SiStte, wo der Heliand Flieh', zu Dir. wir. hetl'g« Liebe, Be» deu Lciuea Wohnung macht. Uu» ia Dem verboig'ue- Sem. wo Do unter Krank, wohue-, wo Du »ater Arme, weüst. wo Du unter Kinder» «hrouest Und auch uniere Schmerze« heilst. Gabe« köimen außer au de, uulerzeichuete, Leiter gesandt werde, an die in Leipzig arbeilenden Brüder de- Lindrndoirs zn Neinstedt: Bruder 8«dr3ä«r, Hau-valer in der alten Herberge »»: Hermalh (Neßstraße Nr. 14), Bruder Look, Stadtctako», wohnhost im «erein-h-use («oßstrußej, und Bruder Voll»«, Han-Vater t, »er »enea Herberge zur Heiwaih (>a«isenouftraße Ne. 10). Neinstedt, Anfang December 1888. PaSor Sei» aaendliche» Erbarmen, Füll» m» Llckt den dunklen Na»«, Und so sehen auch die Armen, Seine« l'chte» Kleide« Sau«. Lassende» Lestgeschenk: HkonnsimvnKbillvIs rv De! Veecdio'8 kMtLNNtellmig. Ein Abonnementbillet lährlich 4 Fam ilienbillelS: 2 Personen 7 >l, jede weitere Person 2 ./l ve»u »b LUIttU. vLAVvrvIll „Lißvovr Sorä" tSingetrngrne Genofienschosti. In der am 16. December Iv88 nu Kryitallpalast zu Leipzig abaebalteuen Gr«er«l- »rrsammlu«, tzc» vanperelaö ..Eigener Hertz" (Eiagetra iene Genossenschaft) wurde an Stelle de- Herrn Slo-krleü Llelocüec, Faßdolzhäadler in L ipzig. der sein Am, al» Gasfirer niederqeleat, in den Vorstand al- T-sstrer »eugewöhlt: Herr Luöalt vtzUg, vuchhäntzler >n Leitzztg. Leipzig, de» -0. December 1888. I»«r Kr»» Foaoptz Drutzort, Loüolt DüUg, L»rl l-nswlg Vnnoker, Vorsitzender. Eaistrer KntMrsilMiMSinkt», i VtiritiidM inne MM, »» LetZI» und Um-rgeutz S»n«t««. »e« «. Jannnr 188» Nachmitr«-» 5 Uhr im Vcrriu-Ioeal. St»tz, «ühlenftratze L5 treuester). TageSortznnng: 1) Nechcnsiiäitrbcrchi: 3)Auilö u»g der Hils-casse; 3) verschiedene«. — Da« Erichen,en sammtücher Mü-l,ebrr dringend nöihig. Var K»r»t»»4. Vvrvill wr Lrckkiwckv. Wissenschaftliche Sitzung t« Kleine« Saal« tze« «aufmiiautsche» Verein-, Freitag, den 2l. Deeember, Abend- 7 Uhr. Dage-ordonng: Herr Vr. Lurrstkarilt, Ueber die HSHeuverbreituug der Be völkerung im Erzgebirge. Herr Professor vr. 8»to«I, Vorlage einer Arbeit de- Herrn vr. Sandler in Edinburgh lieber die Lochaber Strandlinien. — Kleinere Mitiheilungea. — Vorlage neuer Karten und Bücher. vor Vorotaoä. LllLswsinv LalvÄßvr l-sdrsr-Villvoll- ova «aiavll-Vaaaa. Donnerstag, den 27 Deeember, vormittag- II Uhr LeneralverLammIunss im Saale der I Vnrgcri'chulc. DageSartzunng: Abänderung de- z. 5 der Statuten mit Rücksicht aus die bevor stehende Liavcrleidung der Vmstadldörser. vor K«rw»It,»ir»r«tst. krrMev- u. Vexsüd»l88eä88k il.lUrmvIvttv-^l'dellei- ^Clpr1tz8 UNlt Die Genrraltzrrsammiung findet den I«. Iwwrimr 188», Abends 8't, Uhe im Schnhmacher-Innuugtztza»», Schlotzgafie 10. statt. AntrSgh welche zur Verbaudlung komm,» sollen, müiseii di« zum 31. d. M denn vorsteder, Herrn Aarl Vuuto, kophiroslroße 6, Hl., schriftlich eingereich» werden. Mltgliktzrr, welch« «it Strnerreitrn in A-sftan» fia». werde» (nach st. «, Absitz,) ausgeiordert. b,» »um 31. d. M. solche zu entrichte». w. Istchlil«»', z. Z. Vorsitzender. "Vereiü'kür klMdeilLiiiille (kajeri'o llieitanra»». Heule '/,9 Ubr D>»r»ist«n Uder Gesundbeit u. Krauche" »ach Pros. Jager. Gäste Willkomm- - ..Lungenschwlntz- » vl I» sucht", beute Abend in d. „Flora", Windmüblenstr. 14/16. Gme iuills. Der ver. s. natnrge«. GrsunSh. Ptz.
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