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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-20
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1888
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Lr-arlion und LrpedMo« Joha»»e«aass« 8. APrkch-uude« -er Ledartim: vormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. -Gr M« «ttt«m»« „ch» sich »>« Rtt-crum »ich« »«r»»»»llch. >„«tz»r »er für Ute «üchftf»I,e«Ue Nummer Uefttmmten Iuserute ,» Wocheutsigeu St« 3 Uhr Nachmittu,«, O« E««u-»»« Keftt«,r» früh »t»'/,» Uhr. 2» de« Filiale» für Jus.-Äuuahme: vtt» Me»«. Univerfttät-ftraße 1. Lo»i» Lösche. Latharturuftr. SS part. u„» KS,ig«platz 7, »ur b.s Udr. 355. ttpMcr.TagcliM Anzeiger. Organ für Politik. L-calgeschichte. Sandels- undGeschSstSverkchr. Donnerstag den 20. December 1888. Amtlicher Theil. Vekannlmachnns- Bei der a» heutigen Tage ersolgten planmäßig« N«8- l»os»»g Leipziger Gtadtschuldfchetue sind gezogen »orben »»» der Amlethe de» I«trr» 18SS (Theater. Aalethe) je S00 Mark Nr. 42 248 536 715 71S 732 73S 777 808 Sl« »S3 99« 1087 1149 1178 1282 1«4I 1««» 1724 1841 1904 2003 2039 2305 2332 2423 2852 2853 2706 2792 2933 3221 3439 3660 3875 3964 3977 4021 4068 4087. je ISO Mart Nr. 4178^ 4178 6, voa der Anleihe de» Jahre» 187S je S«v« Mark, I-it. Nr 18 187. je IOUO Mark, I-It. L. Nr. 586 887 997 1102 1292 1397 1543 1930. je soo Mark. I-K. 0. Nr. 282 388 947 1229 1287 1516 1568 1791 1868 2247 2270 2308 2581 2877 3655 3293 3498 3822 4102 4169 5340 5414 5482 5708 5735 5744 6054 «148 6278 7187 7378 7447. je Ivo Mark, I-it. 0. Nr. 79 285 297 374 827 830 1891 1874 2152 2375 3037 3882 3784 4298 4325 443« 5291 5293 5465 5760 8133 6528 6645 «735 7315 761« 8082 8116 8873 9288 9382 9411 9583 9641 9741 9759. Der Nominalbetrag dieser Schuldscheine gelangt gegen Rückgabe derselben nebst den dazu gehörenden ZinSleisten und Ziii-schcinen vom Lv. J»>t 188V ad, mit welchem Tage die Verzinsung der Capital« aufhvrt. bei unserer Stadtcaffe zur Auszahlung. Hiernächst werden die Inhaber der brrrtt» früher auSgelooste« Sehuldseheine der Anleihe de» Jahre» 18VV zu S00 Mark Ser. 57. Nr. 854. der Anlethe de» Jahre» I8SS je soo Mark Nr. 5071 5075 5771 9881 9359. der Anlelh« de» Jahre» 18V4 je soo Mark Nr. 18845 18877. der Anleihe de» Jahre» I86S (Theater Anleihe) je so« Mark Nr. 461 2192 3119 3588. der ««leihe de» Jahre» 187« je sooo Mark, 1-lt. X. Nr. 217 34«. je soo Mark, I-lt. 6. Nr. 294 583 «84 872 2864 2745 4851 6422 «838 7848. je io« Mark, l-it. v. Nr. «9 444 «87 1349 1882 2697 3421 3991 4835 4198 4978 5192 5511 «288 7328 7821 7772 8852 wiederholt aufgefordert, den Betrag dieser fett Ihre« SlückrahlanqSternet«« von der Berztnsang aaSge» schloffen«« «Schuldscheine zu erheben. Wegen der Leipziger Stadtsckuldscheine der Aalethe de» Jahre» 18S« Nr. 1867 1385 1828 1725 1751 1863 2182 2421 383« 3192 3193 7962 8112 8196 9574 9968 18888 Uber je 380 der Anlrihe de» Jahre» 1804 Nr. 13288 14757 14994 14995 15663 15695 16578 16579 20167 22459 Uber je 388 und der Anleihe de» Jahre» 1808 Nr. 1848 1897 3584 über je 380 ist da« A»fgebot»vrrfahre« zum Zwecke der Krastloserkläruog derselben beim Königlichen Amtsgericht Leipzig anhängig. Der noch nicht getilgte und nicht convertirt« Betrag der 8 > Leipziger Gtadtavlelheu »oa de» Jahre« I8S0, 18SV und 1808 «st nach den Bekanntmachungen vom 1t. Juni «nd 13. Oktober 1887 für SI. Deeeneber 1887 gekündigt und wiederholen wir unsere Aufforderung zur Abhebung der betreffenden Capitaldeträge, da eine weitere Verzinsung verselben über den 31. December 1887 hinaus »icht stattflndet. Leipzig, den 3. December 1888. Der Rat- der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. C. Schulze. MaxsIwulMk Schnee und Ei» ist in diesem Winter auf folgende» Plätzen adznwersen: 1) ans der a« Fahrwege »ach de« Berliner Süterbahahofe gelegenen Parzelle Nr. 2786 der Stablflur. 1) aus der a» Wtndneühlenwege gelegenen, zum Gute Thonberg verpachteten Parzelle Nr. 87 der Flur Thonberg. 3) ans den Abtheilungen 1, 2. 3. 4. 5 und 8 de» Eileo» bürge, Rov,lande«, z» Heide» Sette» de» Wege» »o» der heilige» Brück« «ach her ehermaltge» Rathsziegelet befindlich, 4) aus Abtheilnag S8 der Ranstüdter Bleh» weide, recht» ,»« Lentzscher Wege gelegen. Die vorgedachlen Plätze sind vorch Placattafeln be zeichnet. Da« Abwersen von Schnee und Ei» au» den Grundstücken aus Strotzen »nd öffentliche Plätze ist ebenso wie di« Ablage» rung desselben aus direct an den öffentliche« verkrhrsroum angrenzende» Privatareal bei 15 Straf« für jede Zu widerhandlung verboten. 2nplig, den 2t. November 1888 Der Rath der Stadt Leipzig. H »785. vr. Georgi. Hennlg. Abonnement»pret» vierteljährlich 4»/, Mk. 1»cl. Briagelloh» 5 Mk., durch die Post bezöge» 6 Mk Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Sebühren für Extrabeilagen l>a laqedlatt-fformai gesalzt i ohne Postdeiärderuiig 60 Mk. Mit Poftbesörderung 70 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile SO Pf. ArStzere Schnjten laut uus. Preisiverzeichnitz. Labrllarlscher u.Zifferusatz nach hüherur Tari!. Perllnnrn unter dem Siedaetlou-strich die 4g«lpalt. geile SO Pi., vor denFamilieuuachrichleu die 6gespalie»e griie 40 Ps. Inserate sind stel» an die Expedition zu sende». — Rabatt wird »ich« gegeben. Zahlung z>r»olluiut'rnv<lo oder durch Posl- uachnahme. 82. Jahrgang. V§hnll«-s-VtMieth»«s. Die 2. Etage in dem der Siadtgemeindr gehörigen Grund stück Klostergaffe Nr 4. bestehend au» 1 voisaal, 4 Stuben, 2 Kammern. » Alkoven. 1 Kürbe. 1 Speise» und 1 Holz, kammer. soll dom l. April k. 2. au gegen einhalbjährliche Kündigung anderweit vermiekhet werden. Miethgesncke find aus dem Rathhaus« i. Etage, Zimmer Nr. T. anznbrinaeu. woselbst auch über die vermtethung». bediugnna«, Auskunft rrlheilt wird. Lechze, de, 1». Deamder 188» Der Rath de» Stadt Leipzig. I» «so». vr. »tzorgi. Kruwdwgel. VekanntmachMg. Da« 42. Stück de« bierjähriaen Retchs-Besetzdlattr» ist bei un« eingegangen und wird di« zum II.Jannar k.J». aus dem Rathhau«saale zur Einsichloahme öffentlich au«häugen. Dasselbe enthält: Nr. 1832. Derordnung, betreffend die Cautioaen der Beamten der Reich»«iseubahnverwaUuag. vom 5. December 1888. Leipzig, den 17. December 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbregel. der Nichtamtlicher Theil. Die Lage in Afrika. Di« Entscheidung von Suakim steht unmittelbar bevor oder sie ist bereit« geschehen, denn die erwarteten ver stärkungeu zum Entsatz Suakim« sind an Ort und Stell« ein- getroffen, und der Kampf sollte gleich daraus beginnen. In der Auffassung der Sachlage hat sich eine durchgreifend« Ver änderung vollzogen; die englische Regierung zweifelt jetzt nicht mehr daran, daß der Brief O«man Digma'« lediglich rme Arieg«list war, um die Engländer zur Unterbrechung ihrer Operationen zu nöthigen, denn der Besitzvon Suakim ist für ven Khalisen von Kordosan von großer Wichtigkeit. Suakim ist keine-weg« ein so unwichtiger und unbedeutender Hasen, wie ihn Glabstone darzustellen beliebt, sondern ei« unentbehr licher SiÜtzpnnct für die Sicherung deS Besitze« von Egypten. Durch den Entsatz von Suakim würde die Lage der Engländer in Egyplen wesentlich verbessert werben. Di« hochfliegrnden Pläne OSman Digma'« und de« Khalisen würden ünau«- gcsübrt bleiben, und ber moralisch-Gewinn für die Sachlage in Ostasrika könnte nicht ausidleiben. ES ist zu bedauern, daß der englische UnterstaatSsecretair de« Auswärtigen die Gründe nicht nntgelheilt hat. welche ihn zu der Ueberzeugung gebracht haben, daß Emm Pascha noch die Leitung der Aequatorialprovinz de« Sudan in Händen hat; ohne diese Mittheiiuugrn sind wir aus Ler« muthungen angewiesen, und diese bilden ein Gebiet, aus welches wir uns grundsätzlich nicht begeben. Wenn Kergusson nicht ausdrücklich versichert hätte, daß ein neue« Unternehmen zur Rückeroberung de« Sudan nicht beabsichtigt sei, so- s^mte man glaube», daß der Entsatz voa Suakim die Elu>.»,L; eine« solchen darsielle. denn welchen Zweck hat der äugen» blickliche Entsatz von Suakim, weua nicht Vorsorge getroffen wird, baß die Belagerung nach einiger Zeit wieder ausge nommen wird? Die englischen Minister liebe» e«. im Parlament unverständliche Aeußerungen zu lhun, unk so fehlt eS denn auch der neuesten Erklärung Fergusson'S nicht an dem üblichen Räthsel. Im Eingang seiner Erklärung sagt er nämlich, daß er über die Grenzen der Operationen bei Suakim keine bestimmten Mitlheilungei, machen könne, weil man auch in Khartum davon Kenntniß erhalten würde, und doch verwahrt er sich dagegen, daß eine neue Expedition gegen den Sudan beabsichtigt sei. Diese Zwei deutigkeit kann nur dahin verstanden werden, daß die Regierung aus die Partei Churchill'« und Gladstone'S Rücksicht zu nehmen gcnölbiat ist, i>» klebrigen sich aber vor- behält, zu tbun. waS die Verhältnisse erheischen. E« kann der englischen Regierung nicht entgangen sein, wie wichtig für die Zukunft Egypten- der Besitz von Khartum und deS Ge biete« ist. welche» zwischen Vieser Hauptstadt deS Sudan« und KoroSko liegt. Die fortdauernden Kämpfe auf der Linie Kharlum-Koro-ko und Kharlum-Berber-Suakim machen den Besitz E.ypten« für England zur Bürde stakt zu einem Vor- tbeii. Nur wenn da- Hinterland gesichert »ist. kommt der Werth de» eghptischen Besitze- zur Geltung. Da« halten dir Machthaber Egypten« längst erkannt, und de-halb Hallen sie den Sudan ihrem Machtbereiche rinverleibl, und erst die Eng länder brachen mit dieser verständigen Uederlieferung, als ne den Sudan Preisgaben. Durch da« Zusammenwirken England» und Deutschland« in der Bekämpjung de« Negrrhanvel« und der Waffeneinsubr an der ostasrikanischen Küste ist die Gestaltung der asrika nischeu Entwickelung in ein neue« Stadium getreten; Deutsch land hat jetzt ein Interesse daran, daß die Stellung England» in Egypten eine feste Grundlage erhält. Einst berief sich Lord Granville im englischen Parlament aus den Fürsten Bismarck, al« aus den Staatsmann, aus dessen Rath England zur Besitznahme Egypten« geschritten sei. Bekanntlich erwiderte Fürst ÄiSmarck. daß er aus wiederholtes Drängen der englischen Regierung sich dahin geäußert habe. England könne nur im Aufträge der suzeränen Türkei »ach Egypten gehen. England habe diesen Rath nicht befolgt, sondern Egypten mitten im Frieden aus eigene Hand besetzt. Dadurch ist eine Thatsache geschaffen, mit welcher wir rechnen müssen, und demgemäß liegt e« im Interesse Deutschland«, welche« an der ostasrikanischen Küste Fuß gefaßt bat und dem Sklavenhandel ein Ziel zu setzen bestrebt ist, daß sein Ber- büadrter in Bekämpfung de« Sklavenhandel«, England, da« Gewicht in Nordostafrika ausübt, welche» ihm der Besitz Egypten« zuthellt. Jede« fernere Zurückweichen England« vor dem Khalisen von Kordosan und vor O«ma» Digma wirkt ungünstig auf die Lage an der Küste vo» Zanzibar zurück, während rin starke« und gefürchtete« England auch der Unterdrückung de« Sklavenhandel« förderlich ist. England hat leider da« Streben, die Arbeit in Über seeische» Ländern, die e« selbst verrichten sollte. Anderen zu überlassen; »« glaubt genug gethan zu daben. wenn e« solche Unternehmungen mit Geld und zur See unterstützt. Tiefe Politik hat sich in Asrika al« gänzlich verfehlt erwiesen Dort liegen die Verhältnisse so. daß Derjenige, der nickt selbst tbätig «»greift in ven Laus der Dinge, da« Feld den ein- gesessene» Machthabern räumen mutz. Dem Mahdi und seinen Nachfolgern gegenüber haben sich die englilcken Peak tlken al« gänzlich verfehlt herau«gestellt; dem gegenüber muß systrmalisch und mit größter Thatkrast vorgegangen werden; die gewöhnlichen kleinen Mittel, da« Laviren und Unter band,ln. verfange« d»rt nicht, da« haben die Kämpfe milden Mahviten seit sechs Jahren überzeugend daraelhan. Gegenwärtig ist di« Frag« offen, ob Emiu Pascha noch in Dadelai weilt, »der »b er, »nt Kette belastet, »ach dem Norden adgeführt wird. Di« englische Regierung hat die Ueberzeugung gewonnen, daß OSman Digma rin Märchen ersann, um sich ia den Besitz vo, Suakim zu setzen. »»» ist deshalb entschlossen, di« Belagerer von Suakim zu Paare« zu und England gemeinsam umerue»^. - ^Vision "VN-'-Ä.-»- --d D-E LMEHMZ brückuna de« Sklavenhandel« sein würde s° 'S"«»- sie un» vmt, nickt Kindern, den begonnenen Kampf kräftig sortzusetzen. ^ die arabischen Sklavenhändler tst e.n. europäi cke Cultur unv a)r,,il'wc --- doch mit der Maßgabe, daß d'e Mächte, welche m Afrika b^ reit« Fuß gefaßt l-aben. ihren Besitz zu sichern berechtigt und verpflichtet sind. Leipzig, SO. Derember. » Se. Majestät der Kaiser hat an folgend« Ossinere und Mannschaften^ de« ostafr.klinischen Geschwaders sür persönliche Auszeichnung in den Kämpfen au der Küste deS deutschen Schutzgebiete« in Ostafrika «u«ze,choungen zu verleiben geruht: 1) dem Chef de« Geschwader«. Contre- akm.ral Deinharv. den Rothen «Vlnvrdn. 2. Eichenlaub und Schwertern; 2) von S. M. S. .Le'pz'g . Donner. Corvelicncapitain, ven königlichen Kro»enorden 3. Elaste mit Schwertern; Meier ll.. Wu Ihm an n, Lieute nant- z. S.. den königlichen Kronenorden 4. Elasse Mit Schwer- lern- Gerhardt, Boot«mannSmaat. Bahr». Obermatrose. Gerbardt. Spieß. Matrosen, da« Militair-Ehrenzeicken 2. Elasse; 3) von S. M. Kreuzer .Möve": Ferber, Ca» pitaintieutenaut. den Rothen »blerorden 4. Elasse mit Schwer« «e.n; Eismann, «lein. Toll. W«gu,r. Kornetzkv. Schneider. Matros«», da» MtUtair-Ehrenzrichen 2. Elaste. * veranlaßt durch di- rasche» Fortschritte d«r Wissenschaft in der Herstellnug neuer Heilmittel und durch die sonst ae- wonnenen Erfahrungen, hat sich eine Revision der kaiser lichen Verordnung vo« 4. Januar 1875 über den Ver kauf der Arzeneimittel al» uolbwendig herau-zestellt. Die Vorarbeiten hierzu sind nunmehr so weit gediehen, daß selten- de» ReichS-Gesuudheit«amteS da» neue Vcr- zeickniß der nur in den Apotheken sellzuholtenden Mittel aus- gestellt ist und den einzelnen Bunde-legierungen zur Ruck- äußerung übersandt wurde. * Die »Kölnische Zeitung" schreibt: „Unsere Stuttgarter Meldung von einem möglicher Weise bevorstehenden Minister- Wechsel in Württemberg, welcher dem leider nickt ganz auSgeschlostenen Falle der Rückberufuag der .Amerikaner" solgen würde, ist von einem Theile der Stuttgarter Presse, der irrtdümlich glaubt, von den wirklichen Verhältnissen unterrichtet zu fein, heftig angegriffen worden W>r können mit voller Kenntniß der Sachlage bestätigen, daß in Stuttgart dir sehr begründet Befürchtung bestanden hat. eS seien unter Benutzung der Umstände neue Männer bestrebt, sich au die Stelle de» bewährten bisherigen Leiter« der württembergischen StaatSgeschäste zu setzen. Der Zweck unserer nenlichen Mittheiluiig. die öffentliche Meinung aus die betreffende» Vorgänge aufmerksam zu machen, ist erreicht worden. Hat die Warnung auch noch dazu beioetragen, die Urheber der erwähnten Umtriebe adzuschrecken, so wäre die«, selbst wenn sie nachher ihre Pläne und Versuche ableugnen sollten, freudiger za begrüßen, als wenn die Ausführung jener Absichten den thaisächliche» vewei« für die Richtigkeit unserer Behauptung erbringen würde." * Der frühere braunschweigische Ministerpräsident und Staat-minister Schulz ist am Dienstag gestorben. * Die Thronrede, durch welche der Lippe'sche Laad- tag eröffnet wurde, verkündigt, daß die Thätigkeit de» Land- tage« hauptsächlich durch den Elot der Landcass« sür die Jahre 1889 und 1898 in Anspruch genommen werdrn wird. Der Etat gewähre im Allgemeinen da« Bild eine« gefunden Finanzzustanbe«. Die Regierung trog« kein Bedenken. den Erlaß de« Schulgelde« für die beide» untersten Steuer klassen zu propomreu. Im Jahre 188» gedenke die Negierung verschiede«, Vorlagen zu machen betreffend Au«bau der Lande«, gesetzgebung. Eine Vorlage zur Sicherung und Erhaltung ber Grrnzvermarkung. eine andere, die Benutzung der öffentlich«, Flüsse betreffend, snrn fast fettig gestellt. » * » * In Wien ist am Montag Abend Graf Leo Thun gestorben. In ihm ist einer ber entschiedensten Verfechter der feudal-klerikalen Idee au« dem Leben geschieden. Bon 1849 d,S 1868 stand «r an der Spitze der Eultu«. und Unterricht«. Verwaltung und wirkte in dieser Stellung wesentlich mit bei dem Zustandekommen de« Eoncordat«. Anbererseit« erwarb er sich auch unleugbare Verdienste um Kunst und Wissenschaften. Unter ,einer Amtsführung entstand die kaiserliche Akademie der wiffeuschasien. deren Ehrenmitglied Gras Thun wurde ckn« Herrruhau« wurde er 186l al« lrbe»«iänqliche, Mitglied sowohl, wir im böhmischen Landtage, dem er al« Vertreter der sidr,kommissarischen Grundbesitzer angehörte ? "r/'n föderal,siisch.seuvalen Partei an. Der Au«' fand ,n ihm e,nrn entschiedensten Gegner. Gras Tbun hat ein Alter von 77 Jahr« erreicht. * ^ d« russischen Kreisen ^ ^ ^ Herstellung dauernder diplomatischer Euri« handelt, den Erfolg der bezüglichen w^n ^^rt betrachtet, knn e« anAeben Anst^tt^' ^ kom berichte, wird. Herr I«wol?ky bär Bernden, dortiaen Aufenthalt trifft Derselbe Verhandlungen in Aussicht genommen ist. Vielmehr deutet die« darauf hm. daß man über die Vertretung Rußlands bei», Vatikan einig geworden ist und daß Herr Iswoisky elbst mit dieser Vertretung, wie dies wohl auch kaum anders zu erwarten war, betraut werden wird. * Au» Anlaß de« Tode« de« Prinzen Alexander von Hessen hat, wie au« Sofia gemeldet wird, die Sobranje «schlöffe«, ein Beileid«-Telegramm an den Prinzen Alexander von Battenberg abzuseoden. * Ter Bericht de« Au-schusse« über außerordentliche mili- tairische Maßnahmen der italienischen Deputirten- ammer constatirt. daß uiigesähr die Hälft; der Ausgaben eine einfache Auticlpirung der im Jahre 1885 vottrle» Eredite sei. Uebcr die Verbesserung d«S Eisenbahnwesens mbe der Minister der öffentlichen Arbeiten. Saracco, eine Vorlage in Aussicht gestellt. Der Bericht»empfiehlt die An nahme der Vorlage unv bebt hervor, de« Ministerpräsident EriSpi habe in der Commission zwar erklärt, der politische Horizont sei rein und die Wolken, die ihn verdüstert hätte», zerstreuten sich, dennoch müsse die Regierung in den Zeilen de« Frieden« für die Bertheldigung des Landes eifrig Vor sorge treffen. * Al« seinerzeit die tonangebenden Parteien der fran zösischen Republik au Stelle der ArrondissemeittSwahl die Listenwahl rinsührten, glaubte man den Stein der Weisen gefunden zu haben. Heute wird der Spieß um gedreht. Der unaufhörliche Rückgang de« republikanischen Ansehen«, die Abkehr der Massen von einer Staalssorm, welche da« Land und seine Interessen zum Spielball parlamentarischer Clique», zum Object der anstößigsten Schachrrmanipulativuen herabsinken läßt , hat in bcthciligten Kreisen den Gedanken angeregt, die Listenwahl, mit der dock keine Geschäfte mehr gemacht werden können. abzuschaffen und wieder zum ArrondissementS-Wahlshstem zurückzukehrcn. Gedachl, gethan. Die Regierung hal den Gedanken ausgegriffe», wird sich zu dessen Anwalt in der Deputirtenkammer machen und wird dafür von Niemand anderem überschwenglicher gepriesen al« von denselben Leuten, die vor Jahre» jeden al« Reac- tionair verketzerten, der nicht aus die Allheilkrafl der Listen wahl schwören wollte. Allem voran stebl die .NLvublique sranyaisc". weiland da« Organ Gambclta'S, d. h. desselben Politiker«, dessen Ministerium zu Falle kam. weil ihm die Kalnmcrmehrheit dir Einführung der Listenwahl abscklug. Ta« Blatt erklärt ganz trocken, die Listenwahl sei weder eine Religion noch ein Dogma wie die Bolksiouvcraiiielät, sondern einfach eine Frage der Zweckmäßigkeit. Man habe mit dieser Neuerung schlechte Erfahrungen gemacht, also Uber Bord damit und Rückkehr zu dem allen Mo du«. Dagegen ließe sich nun soweit nicht« sagen, wenn nämlich erstens die Regierung sicher wäre, ihren Willen im Parlamente auch wirklich durch- zusrtzen, und wenn zweiten« da» vorgescklagene Mittel die Gebrechen der heutigen französischen Zustände heile» wurde. Aber die- wie jene« darf man billig bezweifeln. Die prin- cipielleu Feinde der Republik, die sicher sein könne», im Zeichen der Listenwahl noch weitere Fortschritte zu macken, werben sich nicht herveidrängen, um die herrschenden Parteien den fatalen Folgen einer verfehlten Spcculation zu entreißen; und ber ganze von Clemencea» geführte liiikSradicale Flügel der Republikaner ist ebenfalls schon abgeschwenkt, weil il>n, obne- hin daS Eabmet Floquet schon viel zu lange gedauerl hat Tie »R-Publique sran^aise" ist darob auf Elemenceau im höchsten Grabe erbost und schließt ihre Philippika, indem sie sagt. Elemeuceau fei jetzt schon soweit heruntergekommen, daß rr Niemanden mehr schaden könne al« sich selbst. Mag sein. Aber ist die Republik als solche um ein Haar besser daran? Die Antwort aus diese naheliegende Frage vom Listen- scrutinium zu vernehmen, trauen sich die jetzige» politischen Macher selber nicht. Ihre Sehnsucht nach dem AroiiLlssementS- Wahlsystem erscheint daher wohl begreiflich, wenn auch des halb noch keine-weg» begründet; denn welche „ivsteriöse Kraft sollte da« ArronbissemenlS-Wahlshstem wohl beiäbigen, dem stecken Organismus der heuligrn französischen Republik neue Säfte zuzusühren! * Wie au« Rio de Janeiro mitgetbeilt wird, bat die brasilianische Regierung dem Vicomte de Figuercko die Eoncession zu den Vorarbeiten fllr eine in ungesähr vier Jahren herzustcllende Eisenbabn ertheilt, welche bestimmt ist. Rio de Janeiro und mehrere Provinzen de« Kaiserreichs ,u.t dem Stillen Ocean, sowie der Argentinischen Republik und Chili zu verbinden. Der AuSgangSpunct diese« Schienen- netze« soll Prrnambuco sein, von wo derselbe läng« deS Oberlaufes de« Flusses San Francisco nach Santa Fv in Argentinien führt, dort in da« argentinische Bahnnetz ei„- münven und endlich in Valparaiso (Chili) endigen soll. Eine zweite central-brasilianische Bahn soll von Ianuariv (in der Provinz Mina« Gerae«) au-gehen, nach Goyaz (Provinz Mails Grosso) und Cuyaha, der Hauptstadt dieser Provinz, sübren, von wo vermittelst de« Anschlüsse« an die bolivia nischen Bahnen di- Verbindung mit dem Stillen Ocean ber gestellt werden könnte. Die Länge dieser Linie in Brasilien soll 1888 lem betragen. — Die Regierung beschäftigt sich serner mit der Einrichtung eine« regelmäßigen SchiffsahrtS Verkehr« auf dem südlich von Pernambuco in den Allanlischcii Ocean eiamUnbrnden Flusse San Francisco, der, aus riner Strecke von 247 Meilen schiffbar, sür Brasilien die gleiche Bedeutung gewinnen kann, welche die Donau sür Oesterreich- Ungarn besitzt. Die Anlage ber vorerwähnten beiden Bahnen siebt mit dem Frachtenverkehr aus diesem Flusse >» innigem Zusammenhang; überdir« ist die Erleichterung der Ecbiffsaktt aus dem San Francisco sür Brasilien auch von strategischer Wichtigkeit Marine. * Kiel, 16. December. Eine au? Generalstabs-, Marino und Artillerie-Osficieren bestehende Commission hat gestern und heute Terrainbesichtigungen an der untere» Elbe, i» der Gegend von Cuxhaven re. vorgcnommen. ES handelt sich bei diesen Untersuchungen um die geplante Erweiterung und Verstärkung der Befestigungen an der unteren Elbe. Bon der Marineverwaltuna wird zunächst die An- legung mehrerer Batterirn beabsichtigt. Mit den dieser Verwaltung bei dem RcickSsestungSbausondS zur Zeit noch zur Verfügung stehenden Beträgen könne» zwar die Bau kosten. nicht aber die Kosten der Bewaffnung dieser Batterien mit Geschützen bestritten werde». E« bandelt sich dabei um die Beschaffung von Küstengeschützen schwersten Kaliber«, wie solche bisher nur in FricdrichSort vorhanden sind und deren Anschaffung auf 2 547 888 ^<k veranschlagt ist. In dem neuen Marine-Etat werden al« erste Rate 388 888 ^ zu;
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