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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188906287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-28
- Monat1889-06
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1889
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4078 tehalkrn Word«». Mo» hegte nämlich de» verdacht. daß die he.se Siaullchew'« noch Belgrad die Vereinbarung irgend eine« arge» di« Herrschende Staatsordnung gerichtete» lliiieruehmeiis zwischea Zonkow und seinen Aapüngera in Sofia «um Gegennanbe gehabt Hütte. Ursprungs ch trug man sich mir Rücksicht aui diese Möglich keit behördlicher,?»« sogar mit d«r Absicht, Sianrlchew üderhaupl de» Eintritt in Bulgarien zu verwehren. Ja Anbetracht de» Um stande« aber, da» Staniichew >» die Angelegenheit, betreffe,>d die im Ianaar diele» Iah,« von Sofia au« an de» bugarischen Exarchen tu Konstaniinopei atgelendrte Adresse, verwickelt ist, wurde diese Absicht lallen gelassen. Wie erinnerlich sein dürste, hatte die erwüdulr Adresse an dem Borgehen der bulgariichen Regierung, al« diele die Mitglieder der in, Iannar abgehallenen Synode, Herrn Erörterungen sich in getttzwidrig-r Meile um politisch'Fragen drehten, in ihre Diöcelcn heimg-ictiick, lalle, sedr abfällig Kritik geübt und da« Eingrenea de« Exnccyen Migr. Ioievb aii-erusrn, damit dieser „den Ve>solgun-,-n der Hel. orlhodoxe» Kirche seiien« der Regierung" ein Ende setze Die Adresse ging, obgleich sie lich al» ei» Protest de» bulgarischen Volke« gab. »»»schließlich vom Zankowistilchea Lager aus, und al» Unterzcichncr der Kund gebung erichrenen d-e liervorragendstrn M tglieoec der Zaukolv'iche» Partei. Die bulgarische Regierung hat bekanntlich auch in diesem Falle mit sich nicht scherze» lassen, sondern die Heircn, die so tapser für einen sich ungesetzlich gcberdendcn Klerus ein^elretea waren, vierzig au der Zahl ,» Halt nehmen lassen. Die Ver hafteten wurden allerdings nach Erlag Hader Cautioneu alsbald wieder in Freiheit geletzt. Nachd n, seither über die in dieser Sache geführte Untersuchung nicht« verlautet hatte, befestigte sich begreif licher We se allgemein die Annahme, daß die B-liörten die An- gelegluoeit »ich: weiter versolgen werben. Diese Voraussetzung erweist sich jedoch nunmehr als irrig, da e« ttstslehi, daß der Pioceß gegen die Unterzeichner der gedachten Adresse schon m nächster Zeit vor dem Gerichtshöfe erster Instanz in Sofia zur Verhandlung gelangen wird. Da nun auch Herr Sianlschew unter de» Ur hebern der Adresse figurirt, so zogen die Behörden es vor, ihn nach Sofia zurückkedren zu lassen. Di« volitischen Kreise sehen dem Processe mit Svannung entgegen, da sie von demselben interessante Enthüllungen über da» Treibe» der Zinkowislen erwarten. Leipziger Lehrerverein. Bon jeher hat die Stadt Leipzig dem BolkZchulwesen rege Theilnahine entgegengebracht. Als neuer Beweis hiersür muß es angeieben werden, daß auch in diesem Iabre ani Kosten der Stadl zwei Pädagogen zur Allgemeinen deutschen Lehrerveriamm- tulig ge ch.ckt wurden. Es waren dies die Herren Dir. Reimer und Lehrer Ernst Beyer, l. Vorsitzender des Leipz qer Lehrer, verein«. In der Sitzung ain 2tt. Juni erstattete Letzterer dem Vereine Bericht über gedachte Versammlung. Dieselbe fand vom 10.—13 Juni in Augsburg statt. In der erste» Hauptversammlung begrüßte Herr Regir. rung«roih Schmidt-Augsburg die Erschienenen, hierbei etwa Folgende« ausiühre d. Die Entwickelung der Menschheit kann nichi ohne Erziehung gedacht werden; alle Lultuevülker, besonder« auch da« deutsche, haben das erkannt. Fürsten haben durch ihre Kunst das Schulwesen gepflegt. So bringe auch die Regierung Bayerns demselben und seinen Vertretern, den versammelten Lehrern, das lebhafteste Interesse rntqeqe». Herr von Fischer. 1. Bürgermeister Augsburg«, betonte besonder», daß die Versammlung den Regnern der Volksschule keine Waffen in die Hand geben möge, indem sie durch ihre Verhandlungen den Borwurs aus sich lade, al» ob sie religion-feindlich sei. Auch möge die Versammlung stets die An- hänglichkeit ans deolsche Re ch im Auge behallen und allezeit im deuischnattonalen Sinne beralhen. (Ls kann dies in Bayern ge- wissen Relchsseinden gegenüber nicht oft genug wiederholt werben.) Herr Schulrold Bauer hob den sieiheitlichrn und schulsreundlichen Stau der Augsburgrr Bürger hervor. Die Stadt Halle fest an dem Gedanken der alkgemrineu Volksschule, hieran dürfe in Augs burg Niemand rüit l». Es wurde beschlossen, zuerst de» Vortrag des Herrn Schul- directors Albert Richter in Leipzig über „Bolksthum und Volksschule" zu hören. Demselben lagen solgende Leitsätze zu Grunde: „Aus da» Zeitalter weltbürgeilicher Gesinnung und Ke. sltinng im l8. Jahrhundert ist seit I8l3 und besonders fett 1870 rin Zeitalter nationaler Bestrebungen gesolgt, an die Stelle ber Mißachtung volkslhllmlicher Ueberlieferunaen ist begeisterte Pflege Verleiben und treue Aibeit an einer Wissenschaft von deutscher Volkskunde geirrten. — Der Vildiingsarbeit ist da» zu gu:e ge- kommen, aber die deutsch- Volksschule muß volkstdilmlickien lieber- lirserungrn noch größere Beachtung zu Tbeil werden lassen, wenn die Begeisterung für deutsches Bolksihum sich nicht in leeren Redens- arten erschöpfen soll. — Besonderer Werth ist in erziehlich:» Hinsichi den volkslhümlichen Ueberlieserungk» der Heimalh zuzueikennrn; darum sollte aller Unterricht der Volksschule mil Heimat bekunde vcr auickt sein, die-umsom hr, al-von maßvoller Pficge des landschaftlich B sondern nicht eine Schädigung, sonder» eine Förderung deulscher Interessen zu erwarten ist." — An den einzrtiien Fachern wirs Redner nach, welche Beziehungen sich zwilchen dem Unlerrichlssioffe und dem Denken de- Volke» Herstellen lassen. Dir AuSsührungr« sandeu Beifall der Versammlung. Den zweiten Vortrag hielt Herr Oberlehrer Gärtner- München über das Thcma: „Was kan» die Schule zur Lösung der socialen Frage beitragen?" Derrelbe wie» den oft gekörtrn Vorwurf, als bade die Schule durch ihr Wirken di« Uazusriedenlietl vermehrt und so dem Svcial>si»ns in die Hänoe gearbeitet, mit Eulschikdenheii zurück. Wahre B ldung bessere viel mehr den Einzelne», verieineie^d.is Kclellichaslslcde> und erhöhe deu Wohlstand eines Volke-. Llaat, Kirche und Schule müssen verlangen, daß vor Allem die Mütter der Familie wiederg,geben werden, indem Fabrikihättgkett und HauSiiidiistrie derselbe,, immer mehr beschränkt wrcde. Dir Schule hat die Pflicht, die Schüler mit idealer Gesinnung, sittlichem Pflichtgefühl, ze,«gemäße,n Wisse» auS zustatten undti-KücP-cpsiege eingehend zu berücksichtigen. — A» der all- grmeincn Volksschule, die von allen Ständen ohne Ausnahme be sucht wird, sei seilzuhallen. — Gejetzesk-iiide und VolkswlrthschaiiS- lehre seien einzulühren. — Dem Lehrerflande gebühre eine bessere Ausbildung, erue würdigere sociale Stellung, genügendes Auskommen und drr nöihige Einfluß aus die Schulleiiuiig. An diesen Borlra» schloß sich eine lekbafte Besprechung. Herr Diitmar-Nürnberg warnte vor der V rbrenung der Meinung, als sei die Schulr >m Stande, die sociale Frage zu lösen. Man solle e« vielmehr in die Welt hinausrusra: „Wir wollen eS gern, aber wir können rS nicht." Zuletzt wurden dir Leitsätze Gärtner'- angenommen. Am 2. Tage stand dir Frage im Vordergrund«: „Gehört der HandlrrtigkeitSunierricht in die Schule?" Der l. Berichterstatter, Hanpttchrer JaiS-Karl-rude, beanlworirte diese Frage im vrjahendcn Sinnr und wie» nach, wie der Hand- seriigkeitsuntcrrichi rin Gegengewicht bilde gegen die jetzige einse»i;e Anstrengung ber Geisteskraft durch Lern- und Denkarbeit. Eine hur manische Ausbildung aller Geisteskräfte sc, ohne denselben nicht zu denken. Der zwe-te Bericht-rstalier, Huuplleheer Lei big-Schwabach, behauptele von Allem daS Ge eiiti.eil. Wei n er auch die erzieh lichen und uutrrrichllichln Boriheile dieses Unterrichte» nicht vei- kenne, so sei der c.be roch nicht Ausgabe der Schule. Nach langer und lebhaser Besprechung zogen beide Berichterstatter ihre Leitsätze zurück und an deren Stelle wuiden solgende Sätze Schubert'« iAngsburg) »„genomin-rr; „Dir Versammlung erkennt die erziehliche BedeuiU ig des Ha„dttltMkeit.'lini-rr ctnes an, hält aber die Frage der Einsa.riiNg desselben'in die Volksschulen und Lehrerbildungs anstalten siir noch nicht Io gklän, daß sie entschiede» fttr oder gegen dieselbe Stillung nehmen kön iie, und setzt die Beichlußsassung hierüber bi» zu einer späteren Versammlung auS " Am dritten Tage sprach Herr Lehrer Weichskl-Würzburq über den »Ausbau der deutschen Volksschule". In Anschluß an dre siebenclassige BolkSichule solle eme zw.-iclassigc „gehobene Volksschule" eiug> kickste! werden, i» deren Lehrplan »eben den Volks- schnlsach r» noch Französisch, Buchsübrung, Wechicllebre und Volks wi th-chasislehre auizunehmeu sei, uni den Bcdürsntssc» des grwerb lich n LebriiS unseres Volke- zu entsprechen. Bei unS in Luchsen dürste durch dis rerchentwickelte Fortbildung- schulwesen diesen Forderungen wohl hln»eiche»d Rechnung ge tragen sein. lieber „Vereinfachung unserer Rechtschreibung" be richtete Herr KrebS-Gotho. Derselbe sorderte. daß die deulsche Regierung durch Vertreter der Schule, de- Buchhendels und der Preffe eine einheitliche Rechtschreibung ohne alle Schwankungen, Ju- consequenz n und Doppelsormen seslstcllen lasse. Dieselbe sei dann amtlich überall einzujüliien. Während der Hauptversammlung erstatlcle Herr Benrr Berich! über die EomeniuS-Sliftii , in L,pzg nnd Herr BarlhclS-Geia über die „tkonuunnl» tiorni.zniio I'»-cI»xog>e»". Weiler verichlet: ^>»ri B her von bei Ledrmittelausstellnug in Augsburg, von drn -:chul- uns Lrhrriv rbälttiiffe» der Stadt, ft wie von den Festlichkeiten zu Ehren der Lrhrerversammlung. Liese MlNheilungen werden rraänzt durch Herrn Tn. Reimer. Derselbe schildert den allgemeinen Eindruck der Vrr'animlung. Der- >elde srt ein solcher gewesen, daß man sagen könne: wo die Lehrer schaft sich versammelt, geschieh» es t, «ürdtaer Weise, s, daß sie ff« i AI« chy»p«t»t, der Hörer »»»erden m,ß. Uu» M» ,ach hi« HW» «r»v «ber de» Haadsnttigkettsunterricht sehr extrem gewesen leie, und der zweite z» sehr daraus berechnet, die Lachmuekel» in Be wegung z» setzen. Io hätten doch die Verhandlungen bewiesen, daß man diese» wichtigen Gegenftaud auch m» Ernst zu behandeln wußte. Der dritte Tag »ei offkndar der ichwächft« gewesen. Wo« über deu «u«dau der Lolksschule gesagt worden lei, sei von einem sehr einseitigen landschaftlichen Stanbpunct, ohne Kennruiß der Ber- hültoiffe anderwärl«. dargeaellt worden. Herr Dir. Alben Richter berichtet über eine Rtbeuversamm- lang, in welcher Herr Leorer Drischel-Bretlan über Bereiiisachung de« Rechenunlerricht« sprach, odar etwa« wesentlich Neue- zu dielen Berieblt zu neunen ist der Ausbau der Dectmalbrüche aas die genieraeu. Besonder« rühmend wird auch noch der Gastfreundschaft drr Aug-ourger gedacht. Die Bürger hatten weit mehr Freiquartiere angebotev, al« benutzt worden sind, und auch die Lehrer daselbst hatten oußerordrnilich viel ausgeboie». L Ll. Moden und Stossneuheiten. Au» der neuesten Nummer der im Verlag von Ernst Heit mann in Leipzig, unter Redaktion von Georg Reinhard, erscheinenden „Wochenschrift für Sp nnere, und W-b-r-i" tbeilt uns dir Redaction so>g-udrn Auszui idre» neuesten Mob-nbrr-chte« mit: Aus der Pariser Ausstellung b-gegn n wir vielsach Meda llonbild-rn als Vorwürse für neue Gewebe, die allerdings nur in elegantester Ausftihrung zur Darstellung gebracht werden; kleine gewebte und in Frikümanirr erhaben dergestellir Schäserfiguren vno Landschaften ind umgeben von schmalen Sammlräudern, was da- Medaillon« ariige der Zeichnung n darstellen soll. Auch finden wir dieselben Vorwürse, - lindst oftcn und Rococofiguren, iu den zartesten Farben aus Seide gemalt, und auch diese Zeichnungen durch schmale Sommt- ränder gehoben. Wir s-hen ferner aus Lyonrr Seidenstoffen große Blumenzeichnungen durch Malerei herqeftellt. Es ist möglich. daß di« gemalten, sowie auch die Medaillonvorwürse für Möbelstoffe ver wendbar sind, und wir wollru zugeben, daß sie sür Gewebe im Preise von 80—80 Frc«. ver Mrter darstellbar sind, sür andere Stoffe werden dieselben j-doch kaum verwendbar ieiu. Diese Vorwürfe sind von der Firma Schutz, Gourdon L Co. iu Lyon ausgestellt, der für die gute Leistung die Anerkennung nicht versaqt werden soll, wenn auch unsere Leser sür den prakinchen Gebrauch wenig Anregung darans findeii werden. Da legen sind von der Firma Roux Päre ei fil« in Lyon Sonnenmusier lBlitzmuster) ausgestellt, die sjcd schon eher ver wenden lassen Grundstoffe bestehen aus Atlas in Hellblau, Heliotrop, Altroth; der die Sonne darstellende große Kreis zeigt Failledinbunq und die Sonne wirft ihre in Gold auSgesüdrien Strahlen auf den Grundstoff, was von büblcher Wirkung ist. Dieser Borwurs ist wohl auch bei wollenen Geweben anwendbar. — Tie Firma Poncet Pire et fils in Lyon stellt Blitzmnster aus, und zwar sind aus Atlasgrnnd die in bunten Farben oder in Sold ousgeiührten blitzariigrn Zeichnungen in Faillebindunge» dargestelli; Zeichnungen, die wir ichoa kennen, und welche eigentlich nur durch die Rühnbeit der Farben ousfillen. Uebrr grüne» Arundsioss sich wie schräge Streifen hinziehende Blitz- muster tu Heliotrop, in altblauru, mauergrauen, ziegelrothen Farben ind wied rum von Kollblitzmustern durchzogen; aus erffelroihem Grunde — eine bisher mit „Ziegelroih" bezrichnete etwa« dunkler „üancirte Farbe — sehen wir Bützzeichnunge» in javanischem Blau, in Geld. Schwarz und Gold; wir begegne» in Gold ausgesührieu Aehrenmustern aus e ffelrothem Atla« und sächsischblauem Fond; Vorwürfe, die reckst dankbar, aber unser» Leier» nicht neu sind. Wo dle beschriebenen Zrickinungrn n-cht zur Anw-ndung gelang ten, bat man Znfluckit zur Stickerei genommen. In Stickerei sind die herrlichsten, geichmackvollsten Vorwürse geschaffen worden; präch tige Blumenmuster sind in Plattstich und Seidenstickerei in satten, passend,» Färb n au-gesühit. Diese Delfin« finden unsere volle Anerkennung, obschon wir sie bereits beschrieben bade», bevor wir i» die Wunder der Pariser Weltausstellung eingeweilst wurden. Noch ist der seidenen Malel-issügewebe zu gedenken, welche die Firma Tavlisier srores, TreSca siäreS und Sicard L Lo. in Lyon ous- stcllen. ES sind matt g hiltene, durch Belourzeichnunqen in schwarz und larbig gehobene große Blumenmuster, welche den Elberfelder abrikaien ähneln, die bei gleicher Qualität vor den Lyoner» den lorzug der Billigkeit baden. (Die eingebenden Beschreibungen der Sloffneuheiien. wrlche lediglich sür den Textilsabrikgaien Jnlereffe haben, sind in den vorstehende» Mittheilungen übergangen, und verweisen wir Inleresseateu aus die obengenannte Zeitschrift selbst.) *— Ueber die Lage des Berliner Lonseciions-Ge« Ichäst« enthält dir „Wochenschiist für Spinnerei und Weberei" von Ernst Heitwann in Leipzig wieder eine,, sehr auMhrlichrn Bericht, aut den wir die Fachkreise autmcrklani machen. In jenem Brrichl heiß! es: Die einförmige Nube hält in der Eonjeciions- dranche im Allgemeinen noch an. Unsere Eonsectiouaire fuhren theil» weise darüber bittere Klage, dieselben schernrn vergessen zu haben, daß jetzt I» drr Ü bergangszeit eine gewisse Keschästsstille di« Regel ist. Früh-r sr-ilich, al» wir ucch viele und bedeutende amerika nische Einkäu'er an uoserem Platz« sahen, gab es auch während der Uebergaiig zeit von einer Saison zur ondrren viel zu thuu, doch ist dieses se t drei Jahren anders geworden durch drn Eintritt einer Geichäsismott gkeil um die'« Zest. Immerhin sind einzelne recht große ameiikanische Einkäufer hier e-iigelroffc». Die m» England in Verbindung stehenden Firmen haben durch die Erledigung der von dorther eingegangrne» Aufträge ziemlich flott z» ttmn. In den nächsten Wochen werden hier viele englische Ernkänier erwartet, und der Anfang dcS nächsten Monats wird »ns auch die selbst noch rückständigen Einkäuter zuiühren, jo daß der Monat Juli unserem Expoitqeschüst »och von Nntzrn sei» wi>d. Die von den Reisenden eingegangenen Aufträge tauten bis jetzt beirredigend; Winier- Iaqueir, kurze und lange DolmanS. ruisijche Räber »nd wattirle luchmäntil sind sehr stark lvstellt worden, nur geh,» Regenmäntel ichwach, in welchei» Artikel zu viel voni Sommer her übrigqeblieben ist. Namentlich kommen auch au» Holland und au» der Schweiz »ehr gute Reiseberichte und cs wird überall an ein recht lebhafte» Wintergkschäft geglaubt. Die Lager sind in allen Artikel» ziem I ch klein, so daß größere Neuanjcrasiunze» »öibig sind. I» der Stosibra »che wird sür den englischen Bedarf nur Das gekauft, was nöthig ist. Auch hier herrscht Stille, dir von drn Fabrikanten tndeß weniger empsnnden wird al« von den Grossisten Es werden fortgesetzt gekauft: Aachener Doubles u»d Esk-mos. Berliner Satins, Raniagäs, Corkscreiv«, Chevron». Soleil» und B>esenstre.scn. Die Preise ziehen an und sind im Lrrgle ch zum 'April und Mai um 10 Proc grstiegen Besatz- und Futierlrlmmer kommen in sehr gute Aiitnai me. Gesucht werde» gestreifte und carririe bill ge Satins für Futterstoffe, sowie groß carrirle Merveilleux. In Regcnmäalel »cffen wird etwa» in glaiirn Luchen »nd Ramagös gekauft, doch ist im Allgemeinen die Nachtrag« eine sehr geringe. Viel besier gefragt sind enqlisch-deuischk Herrenstoffr, Presidcnts re., ballwollenc Buck skins, die guten Absatz naben. Während da« Grichäsi b i een Sioff- arossiften indig ist, können Fabrikanten getrost floit weiter arbeiir», da sie hinreichende Aufträge in Hände» Haben, die sür den gewöhn lich j-hr starken August- und Sept'indeibrdarf brsttmmt sind. In der IricoIbranche her, scht dieselbe Ruhr wie in de» verwandte» Consee- 11 onsbi o nchen. Austi oge für den augenblicklichen Bedarf sind undrdeiiirnd. In England ist nicht viel bestellt worden. Die Berichte der Reisenden melde» Ichwierige« Geschäft, wenn sich auch schließlich die Ordres ous dein gewohnten Niveau erhalten. Bestellt werden noch sehr viel Dircetoire-Iailleu. D,e neueste Mode bringt uns eo eveur aus- geschnittene Taillen mit Plissäs aus Meiveillruxic-.de oder Spitzen an. Ha!», »ul Jabo S Biel best-llt wrrbrn sodann Taillen >»it Sdawlrrnver» mit jrsien, eingesetzten oder Bl»»scnwesten, auch sind Miedertaillen mit Trieblstoffapplicationeu (Blumenmuster) aut- grnvmmr». Gekauft weiden auch Taillen mtt gesülirien Brust- tleilen, mil in den Falten angetrachien Ichmale» Moiiäbändern, sowie ferner Taille» mst Besätze» von Suckerei oder schmalen Kalo»». Die Londoner Wollauciion kan» aus den Siossmarkt nur die günstigste Wirkung ausüben. Die Consumenien werden b-daucr». de» Ihncu ertheilteu Raid, sich bei Zeilen zu decken, nicht befolgt zu haben, den» Fabrikanten erholte» sür ihre höheren Forderungen durch dir Gariipreise die beste Unicrstütznng. Die irrzielung höherer Piei-'e stößt indes, immer noch aui Schwierig- ketten, da der Bedarf kein großer ist. Geringe Auijchlag« werben von den hiesige, Consumenien ohne Zöger» bewilligt. v erwisch tes. Z Halle, 27. Juni. Die hiesige Polizeiverwalluiig er läßt eine Polizeiderordnung, »ach ivelcber juqend- lsche Personen unter 18 Iabre» zu össenliche» Tanz- lustbarkeiten und den :um Ausriithalle sür dir Tbeilrebmer a» keiisclbcn bestimmten Räumen nur dann zugrlaffrn werden dürsen. wenn sich riesesbr,, in Begleitung ihrer Eltern oder Vormünder befinden. Do« Verbal rrstrrat sich nicht aus die- ienigea Tanzlustdarkeitrn, rrelche grle»rntl>ch polizeilich ge nehmigter Volksfeste stattfinden. Für Uebeetretungen werden entsprechende Geldstrafen festgesetzt und zwar gegen den In haber de« Danzlpral« so»ir drn Veranstalter drr betrrffenden Lg»ttTftharkcht- — Gl, »,s„« lnverkl^ Ein» der etqenorttgfle« Lrschetunngen, z» welcher der alle« umsponneud« Forschnngs- und Erkenunnpltrieb «aserrr Ze» gesühtt hat. >ft da« „Museum für deutiche volkltrachle» und Erzeagulsse de« Ha»«gr- werbe« t» Berlin, zu besten Begründung eine Auzal>> von Männer», «» ihrer Spitz« Rudolf virchow, »lisiniin«»getreten ist. nachdem bereit- an anderen Orten, IN Gioavolm, Maskau und Amsterdam ähnliche Anstalten in« Lebe, gerufen worden sind. Rndols Virchow selbst ist e«, welcher in der „Bartenlaub-" (Nr. 26 be laufenden Jahrgang«) eingehend« Auskunft über die Ziele und Zwecke de« Unternehmens giebt und die Theilnahine der weitesten Kreite — denn ohne diese ist ein Erfolg nur schwer »u erreichen — daiür zu aewinaea bestredi ist. „Bor die eigentliche Kanstgeichichr», so führt B rchow au«, „hat sich die Geschichte der Arbeit gesetzt, eine lange Geichichte, di« ,» der fernsten Vorzeit begonnen bat und di« sich noch immer lorisetzt und sortietzen wird. Eine Grenze zwilchen beiden giebl es nicht, denn Niemand kann sagen, wo die Kunst beginnt und wo die Arbeit de« täglichen Leben« ende». Die Kunst gebt au« der Arbeit de« Tages hirvor, wie die Blüthe au« einer Knospe. Geichichte und Lorgeichichte sind aur äußerlich grtreunt, innerlich bänqra sie un- ireunbar zusammen. Gleichwie e« eine Vorgeschichte auch der heutige» Naiurvölkrr giebt, so ziehen sich vorgeschichtliche Ueverlietecungen auch in da« Lebe» der Lulturväcker herüber. Diese Uel erln ferungeu auszufinden und sestzuhaltea, ist eine nicht minder wichtige Autgabe für da« Lullurverständniß wie die Vorgeschichte selber; denn gerodr sie liefern ua« den Faden, an den wir die Zusammruhänge vo» jetzt »nd vorben, in aamittelbarer Berbtndung anreihen können. Derartige Zusammenhänge ältester Tradition bieten in erster Linie Sprache und Sage. Sie zu versolgen, bedarf e« keiner Museen. Aber in zweiter Linie sind es wirkliche, maierielle Gegenstände, und zwar Gegenstände de« Gebrauche«, an welche sich freilich nicht seiien alter- lhümliche Bezeichnungen nnd sagenhafte, meist abergläubische Deu- iuugen knüpfen, welche aber auch ohne solche durch ihre Form, ihre Verzierung, ihre Verwendung bestimmte Andentuugrn de« Alter« darbirten. Diese Gegenstände zu sammelt,. ist die Aufgabe de« Museum« der Trachten und Geräthe, welch « wir Vorhaben, nicht die einzige, denn e« giebt auch in der historischen Latw-ckelung der Bälker viele Stadien, welch« in Tracht und Geräib ihre Erinnerung hutter- lassen. aber eine vorzügliche. Ein Museum der Trachten und Geräthe schließt daher die Lücke zwilchen den ethnologischen und prähistorische» Museen einer-, den historischen Museen aaderersett«. Cs wird sür unser Volk dasjenige tdun, wa« die ethnologischen Museen sür di« fremde», iatbesondere die Naturvölker gethaa habe»; r« wird in der Gegenwart Gegenstände ausstnd-n lassen, wie sie die prähistorischen Museen au» den Gräber» und Wohnplätzeu der Vorzeit ausdecken; es wird für da« gewöhnliche Thun und Treiben der Völker leisten, was die historischen Mutten vorzug«weise iür da« kirchliche und höfische Leben zu Stande bringen." Der preußische ToliuSmtnifter v. Goßler har dem Trachtenmuseum freistehende Räume in der alten G-werbe- Academie, dem gegenwärtigen hyaieiuiichen Institut, in der Kloster- straße zur vorläufigen Benutzung überwiesen und man hofft, baß die Eröffnung noch in diesem Jahre werde erfolge» können. —» Königsberg i. Neumark. 26. Juni. Die hier tagende 43. Jahresversammlung beS Brauvenburger Haupt- verein» brr evangelischen Gustav-Abolf-Stiftung hat heute an Se. Majestät den Kaiser folgendes Telegramm zu enden beschlossen: .Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät legt der dranbendurgische Hauptverein ver evangelischen Gustav-Adols-Stistung. zu seiner 43. Jahresfeier in Königs berg in der Neumark versammlt, den allerunterthänigsten Dank zu Füßen, angesichts besten, daß Ew. Majestät gleich Ihren erhabenen Vorgängern auf dem Throne das Protektorat über die Gustav-Abols-Bereine i» Preußen zu übernehmen geruht haben. Wir erflehen den Segen Gotte» über den Schirmherrn der evangelischen Kirche, über Ihre Majestät die Kaiserin und Allerhöchstderen ganze» Hau»." x Der Oberbeslische Geschicht«vereio Hot unter Lei tung des Herrn F. Kofler von Dormstadt in und bei Okarben Ausgrabungen vorgenommen, welche ergeben haben, daß da« ganze Gebiet, welches jetzt vom Torfe bedeckt ist. dereinst eine römische Niederlassung gewettn ist. An den verschiedenen Stellen jandca sich Mauern oder abgebrochene Mauerreste, auS- -lev-hnte Iheile von Estc-chsuß'äden, große Mengen von Gesäß- scherbeii aller Art, Daihschieser und Z-egelplatlen zur Dachdeckung, Fließiafeln und zahlre>che Reste von Heizröhren. Da« römische Okarben stand offenbar mit dem römischen Heddernheim bei Frank furt durch eiue Siraße in Berbinduna, die stellenweise al» Stein- straße in die Generalstabskarte eingetragen ist. Der Rest der Straße wurde im letzten Winter eingeebnet und i- Ackerland verwandelt. Bci dieser Arbeit stieß man eine Viertelstunde vom Dorfe aus den röm scheu Frieddos und wurden dabe, zahlreiche Giabbeiqabea ge- fuiiden. An dieser Stelle grub drr Verein auch und stieß ebenfalls aus römische G-äber mit Le chenbrand, oder die Funde waren sonst gering. Die Töpfe waren zerdrückt und zerschlagen, die Bronze zu lormlosen Klumpen zusamniengeschinolzen, ebenso da« Gla«. Nur wenig war erhallen gebt eben. — Stuttgart, 26.Juni. Nach dem .Staatsanzeiger sür Württemberg" lautete ber Schluß des Toast eS Sr. Majestät deS Kaisers bei dem gestrige» Parade - Diner: „Möge eS Eurer Majestät vergönnt sein, daß Ihr Volk fest, i'urchtloS und lreu zu Ihnen und Ihrem Hanse bi» in da» fernste Jahrhundert halte» möge! Ich trinke auf daS Wohl Ihrer Majestäten und Ihres ganzen HanseS." — Wie der ..SlaatSanzeiger" serncr erfährt, hat Se. Majestät cer Kaiser gestern dem Ministerpräsidenten vr. Frhrn. v. Mitl- nacht den Schwarzen Adler-Orven verliehe». ---- Die gerichtliche Untersuchung Uber da- Eisenbahn unglück bei Armagh in Irland, wo 75 Personen ge- löblet und 169, zumeist Kinder, verlrtzt wurden, ist niil einem Verbiet der Jury wegen grober Fahrlässigkeit gegen mehrere Beamte der nord-irischen Eisenbahn abgeschlossen worden. Tie stcbenlägige Enquclc hal die erstaunliche, an fangs unglaubliche Tkatsache a» de» Tag gefördert, daß die Beamten einsach ihre Pflicht nicht thaten Der Oberingenieur Parke wählte eine Locomvlive sür de» Zug, welche viel zu Ichwach war, um de» Zug auch >» seiner ursprünglichen Zusammensetzung über die Steigung zu ziehe». Der Loco- molivsührer Me Grath erklärte sich bereit, mit dieser schwachen Maschine den in Armagb von 13 aus >5 Wagen verstärkten Zug nach dem Bestimmungsort zu schleppen und lehnte die ibm von dem StationSches «»gebotene zweite Lokomotive ab, obschon er wußte, daß der Zug mit Paftagieren über Gebühr bctastrk war. AlS t:e Maich ne vor drr Hrltestellr Hcnnil- tonSbawn nicht mehr weiter konnte, war eS die Pstiwt de» Zugführers Elliolt. den Zug kort zu lasten, Detonatoren auj die Schiene» zu legen, um den »achsolgenden Zug zu warne» und nach dem nur zwei Meilen (3 km) rnisernten Armagh zurückzugehen und Hille zu holen. Der eine halbe Stunde spater abgehende Pasjagierzug hätte den siebenten Zug über den Hügel stoßen können. Stall die» zu thun, de- tahl Elüott seinem Eonbucteur, einige Steine unter die Räder or» letzten Wagen- zu legen, kuppelte selbst, trotz Moorbead'S Warnung und der Einrede vieler Pastagiere, die sicb-ii letzten Wagen lo-, bevor sie genügend gesichert waren, der Ruck ber absohrenven erste» Hälfte setzle sie in Bewegung, die Kiesel steine auf der Schiene wurden in Slaub zermalmt und da» Unglück war da. De» Schaffner Henry, der »n letzten Wage» war. trifft außerdem ber Borwurs, daß er die Bremse nicht oder nicht genügend und zeitig gebrauchte, um die entweichen den Wagen zum Stehen zu bringen. Er liegt noch schwer- verwundet im Spital. Di« Eisenbahngesellichaft, welche sich durch ihren Fürsprech zur vollständige» Haftpflicht de» Bcr- wundrten und den gesetzlichen Vertretern der Gelüsteten gegenüber ausdrücklich bekannt hat, tristl außerdem ber Bor wurs. keine automatischen Bremsen zu besitzen, deren An wendung da» Unglück verhindert bätie. Nebensächlich, doch bemerkenSwerth ist »och, daß die »rivrüngtich ans 800 fest gesetzten und den Schülern zu zehn Pence berechneten BilletS aus über 1000 vermehrt und dem Publicum 50 Prcc. tyeurer verkauft wurden. Die Jury tadelte außerdem da» von der Eisenbahngesellschast befolgte System und verlangte eiue durch greifende Aendrrung im Personal der Verwaltung. — Kopenhagen. 26. Juni. DaS Eriminalgericht hat den Eorrespondenten der .Köln. Ztg ", Max Bcwer, zu achttägiger Gesängnißstrose verurtheilk. weil er drn De. Georg Brande« zu einem Pistolenduell gefordert hatte. —» Al« Gegenstück zu dem kürzlich unseren Lesern mit- grkbeilten alphabetischen Register von Frauen- tng enden sendet uv« eine revaachelustige diesige Dame er» ebensolche« von ffRLua«»1»t«nd«n «in, eoensall« mit der Bemerkung „eine Närrin, di, vereint l» «kn,« Bk««« sie lucht, eine Söttiu, die sie findet!" «chtunggebietnl». Beständig. Charakterfest. Duldsam. Edel, Kreimüthig. Großmüthig. Heiter, Intelligent, Kernig. Leutselig. Mulhig, Neidlo«, Offenherzig, Bünctlich, Oualmsrri. Redlich, Selbstvertraueod. Treu. Ueverleaeud, Vaterland«, liebend, Wellkuudig, Xanthippenzähmend. Zielbewußt. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement drr Finanzen. Bei der Poftverwaltung sind ernannt worden: Otto Fried, rich Brauer, zeiiher Poflsecretair in Gebwetler (Eliaß). al« Post, lecreloir im Bezirke der kaiserl. Oberpostdirectton in Leipzig; Franz Sramarczyk, Ernst Heinrich Franz Elbel, Gustav Ludwig Löwke, Hermann Robert Mafsera, »either Postassistenten. al« O.-rr- vostaisistenten im Bezirke der kaiserl. Oberpoftdirrciion in Le-pzig; Johann Jakob Schneider, zeitbec Poftverivalier io Berggießhübel, al« Postverwalter in Teunchenbora; Christian Otto Braefe, zeit- der Postaisistent in Neustadt o. Rüge., al« Poftaisistent im Bezirke der kaiserl. Ooerpostdirrclioa in Leipzig: Friedrich Ludwig Strndike. zeiiher Poftaisistent in Neuß, al« Poftassifteut rm Bezirke der kaiserl. Lberposidireciiou in Leipzig; Johann Friedrich Richard Eisold, Pens. Gendarm, al« Poftageut in Lichteniauue. Literatur. Ein anschauliches Bild der Predigtweise de« Kirchenvater« Au gustinus bietet der vor Kurzem auSgegebene 5. Band des bereits mehrfach rühmlich erwähnten Sammelwerks „Die Predigt der Gtrche", welches im Verlag von Fr. Richter hier erscheint. Jede« elegant gebundene Bändchen ist zum Preise von 1 ^l 60 »z einzeln käuflich. Die etnleiteude Abhandlung über Augustin« Leben, Lehre und Predigtwcile stammt au« der gewandten Feder d««P. Leonhardi i» Zichaitz, dem da« ganze Werk seine Entstehung verdankt. Die Auswahl der Reden ist io getroff n. daß sowohl Sonn- und Festtag«- prediaie». als auch Gclegenhe-i-ieden von kirchenge ch-chtlichem Werth«, zum Theil zum Zwecke der Lerlheidigung de« LhrisienthomS gehalten, Ausnahme gesunden haben. k. v. « » » Das kürzlich ausgegebene Heft kür Juli von Westen»»»«'« Ilnftrirte» Teittschrii Monatsheften (Bcaunichwcig, George Westcrmann) wird durch eine iiochim,restante Novelle von Ernst Wichert „Endrik Kraupatis" eröffnet, «ine ltthauische Geschichte, in welcher sich Las groß- Erzählertal.nt d.S Verfassers bewährt. Sodann gelangt in diesem Heft die anziehende Novelle „Assunta'S Schatz" von Adolf Gen.mann zum befriedig-nden Abschluß. Eine höchst aniprechende Charakierist-k Giuseppe Verdi'« beginnt Otto Guniprecht, und Anton Chroust knüpft an den Briefwechsel Phil-pp's II. vo» Spanien einige interessante Aufklärungen zur Don Carlo--Frage. Jlluftrirte Aussätze finden sich in diesem Hefte von Clane v Glümer, „Strand- und He.debilder au« der Breicgne", ferner die Schilderung einer „Reise nach Brussa und zum Mysiichen Olymp" von Karl Kollbach, »nd endlich hat der unermüdliche Forscher aus oinithi»- logischen, Gebiete Adolf Müller unttirn Kukuk zum Gegenstand« einer illustr:rien Abhandlung gewai lt. Die Wiebercrzählung einer ;apan-- ichea Noveleitc von C. W. E. Braun« und die üblichen literarischen Besprechungen bilden den Schluß de« Hefte». « » * Piilitair-Zettnng Organ sür die Reserve- und Landwehr- Ossiciere. Verlag vo» R. Eisen sch midi in Berlin redigirt vom Hauplinann a. D. Oellingen Nr 26 dcS 12. Jahrgang-» hat folgenden Inhalt: Taktische Studie. «Fortsetzung.) — Geschichte der Königlich Preußiichcn Fahne» und Standarten seit dem Jahre 1807. — Di- nnliiair.schien Einrichtungen der deutschen Allgemeinen Ausstellung süc Unfall-Beihütung. (Fortsetzung ) — AuS meine» rulsücheu Re, e-Ermneru-gea. Von A. v. Diy ,alski. — Personal- Veränderungen. — Bücherschau. — Vermischte«. tNr «>i« 8oriiir»«rt>1»ok»« k Peine deliebten Reise-AbonnementS zu ^l 4— empfiehlt da« Lese-Institut d» Bnchhnn-Inrrg Lorent», Leipzia, Kurprinzstraß« 10. Veikv»ilt^lr« n ll,r»k»e»r«t«»r1rin» Or. Ximin Ilvkrle, Leipiig. Lindenftr. ZV. L. Ssrvlrvr, Leipzig, Drahtweberei, Ber,«»»-Anstalt und Drahtwaarrn-Fadrik, bittet vorzumerken: Fernsprech-Aiischlusr 2006 I» »tL kLtbvt. kLtkllt. ?lLßvitr, ^1dert8tr.4S. Ilchriß, XLtdLiiveii8tr. 16. Freudig begrüßen wir die warme Jahreszeit, aber der viel- geplagten Hansjro» briagt sie manche Unannehmlichkeiten. Nicht die kl-inste ist im Sommer das Plätten und Bügel«: draußen tropische Hitze. drinnen die Glutb des Ofens und das Hantieren mit glühenden Stählen. Wie eine Erlösung bietet sich da das pllsttelnen r geaügei d beiß iür jede Wäsche, macht es trotzdem Stähle und Osenscuer überflüssig »ad gestattet ein angenehme» Arbeiten, frei von Hitze, Dunst uad Geruch. Prospecle gratis iu Leipzig bei O. 4. Drennler, PeterSstroße 30; Pkagprdurg, stählender-» äs Tlenendeno«; Berlin, Iknrono« Sklbo«, Stra- laucr Sir. 27. stngrot, durch die Chem. Fabrik. A. Aiende, TreSdeu. Kirchliche Nachrichten. Katholische »trche. Sonnabend, den 29. Juni, als am geboteuea Feste der heiligen Apestel P.iruS und PauluS: Früh 6 Ubr heil. Messe, V.8 Uhr heil. Messe mit Anrede an die Kinder, 9 Uhr Predigt, Hochamt und se etlicher Segen. 11 Uhr keil. Messe, Nachm. 3 Udr BeSper. 8.>l» »««>««. Freitag, den 28 Juni, Aben-gotte-dienst 71« Uhr. Souiiabend, den 29. Juni, rNorge»,gotte»-ie»ist 8'j, Uhr pvedigt 91« Uhr. )«gend-Gotte»-ienft Nachmittag 3'jj, Uhr. Tageskaleuder. Telephon - Anschluß: Aedactia» Pal» «krpl i«» des Le edftiou de« Leipziger Tageblatt««) Rr. 222. eipzigrr Tageblatte« 1L2. am Postamt 6 (Wiesenstraße 19). Postamt 7 (Ranstüdter Steinwcg.) Postamt 8 (Eilenburger Bahnhof). Postamt 9 (Neue Börse). Postamt 10 (HoSpilalstraße). Postamt 11 (Körnerstraße). Postamt Leipzig - Reudnitz (Seuneseldec Straße 2). !"««» »»»»«« Postamt 1 im Postgebäude Augustusplatz. Telegraphenamt im Postgebäude am Augustusplatz. Postamt 2 am Leipzig-Dretdaer Bahnhöfe. Postamt 3 am Bayer. Bahnhöfe. Postamt 4 (Mühlgassel. Postamt 5 (Nenmarkt 16). 1) Die Postämter 2, 3, 4. 6, 7, 8, 9, 11 und Leipzig-Reudnitz sind zugleich Telegraphenanstalten. Bei dem Postamt? 5 werden Tele gramme zur Besorgung an die nächste Telegraphenanftalt an genommen 2) Die Postämter ö und 9 sind zur Annahme geirühnlicher Packereien sowie größerer Geld - und Werthvackele »ick>t ermächtigt. Bei dem Postamt 10 ^Packetpostamt) findet eine Annahme von Post sendungen nicht statt. 3) Die Dirnststunden be, iämmllichen Postämtern werden abgehalten: an drn Wochentagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bi« 8 Uhr Abends, an Sonntagen nnd gesetzlichen Feier tagen vo» 8 Uhr früh (im Sommer von c lldr früh) vr« 9 Udr Vormittag- und von b bi« 7 Ubr Nachmittag«. Dt« Post- Latter 2 uav 3 sind sür die Annahme rc. von Telegrammen «cher de» Poftdienstftundrn -a de, Wochentag» «ich »m> » R« » Uhr «band» geöffuet.
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