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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-21
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1888
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Fünfte Äeilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 358. Freitag den 21. December 1888. 82. Jahrgang. Plötzlich und unerwartet in der Ausübung seine« Berufe« starb gestern mein geliebter Diana, unser auler Baier, Sobn Bruder und Dckiwager, Herr ««inhsld «iihlitz im Alter von Sl Jahren. Diese schmerzliche Nachricht zeige» mit der Bitte »m stille« Beileid nur hierdurch an. Staßfurt uud Leipzig. SV. December 1888. die tteftrauerntze« Hinterlaffenen. Die Beerdigung findet tu Leipzig statt, und wird Zeit noch bekannt gegeben. I» der Nacht vom 17. zum 18. d. Mt«, verschied nach kurzem Krankenlager Herr krtsSrlvIl Lusust vdswllttr, Lchlofiermrtster. 8» laugsishriger treuer Pflichterfüllung gehörte derselbe al« Lehrer sür Fackzeichuen für Schlosser bi« zum Jahre 1881 dem Collegium unserer SonntagSgewerbeschule an. vielseitige sachmiunische Tüchtigkeit. Begeisterung sür den gewerblichen Zeichenunterricht, aufrichtige Colleqialität erwarben dem Cntschlasenen Achiung und Liebe sei seinen AmtS- geuoffe» und Schülern. Die Schule, sowie die Gesellschaft bewahren ihm eine dankbare Besinnung und eia treue« Andenken. Da- Direktorium der Der Schulvorstand Polytechnischen Gesellschaft. der SonntagSgewerbeschnle. Otto 8»ek. L. Ott» lillkelms. kür äia vielen Leere!»« kerrUcker Tdeiloirkw« bei ckew lllvedreicken uuverer dei^eliebreu treu»orL«v<l«o Oattin, Nulter, 6roaswutter,8ebvie^er- watter, 8ebMe»r«r, 8ekeetirrerin uv<i laute krau Alans Iti6rs86 Lrsulrsr L«d. LAutuer, »xreebeu reir unseren tiatzetükltesteu Oaulr aus. I-eiprjzx, cken 20. veeewder 1888. vn»s»v Lr«nt»«r, uugl. im Xaweo Ser lldrlxea Sluterlaaveueu. Heute früh '/,4 Uhr nahm Bott uusereu herzigen La«« wieder zu sich. Um stille Tbeilnahme bitten Lindeaau, den 20. December 1888. Lindenstraße S. Lruat Vinter, Lehrer, und Frau geb. Cobo. Die veerdiguug fiudet Sonntag Nachmittag 2 Uhr statt. Für die vielen Beweise so herzlicher Theil nähme uud den reichen Blumenschmuck bei dem schmerzlichen Verluste unsere« theuren Gotten und Vater« Herrn Carl Hermuth sorechea wir hierdurch allen Verwandten, Freunden und College» uuseren innigsten Dank au«. Die trauernden Hinterlafsenen. Statt jeder besondere» Meldung! Gestern Avend 8'/, Uhr entschlief sanft nach langer schwerer Krankheit im ö6. Lebens jahre mein li,b r Mann, unser guter Vater, Bruder und Schwiegersohn, der Kausmonn kneärlelr ^8dranä. Die» zeigen tiesbetrübt an die traurigen Hinterbliebenen Tau» ^«druuck geb. verede, Lroit ^sdranil, Tun» Tsdrauck, Ottlll« Tsbranrl, vor!» Oereke. Berlin, den 19. December 1888. Die Beerdigung findet Sonnabend Vor mittag II Uhr vom Trauerhause, Maien- straße 3. au« statt. Dank für oll die Beweise herzlicher und ehreuvoller Theiluahme bei de», schweren, unersetzlichk» Verlust unsere« viel zu srüh verschiedenen treusorgenden Batten, Vater«, Bruder», Schwager« und Schwiegervater«, de« Herrn RathScorporal« ^ llli. Llmmvrmaun. Btwnderen Dank seinen Herren Vor gesetzten, Kollegen, Kameraden und Freunde» sür die zahlreiche Betheiliqung beim Begrüb- »iß und den überaus reichen Blumenschmuck. Den Herren Geistlichen und dem Vorstand de« Verein« „Kameradschaft" sür die trösten den Worte am Grabe sagt hierdurch innigstcn Dank die liestrauernde Wittwe Auguste Zimiuermanu nebst Knidern. Verlobt: Herr Richard Graebner, Hütten ingenieur i. Oberhausen (Rheinland), mit Frl. LieSbeth Donath in Freibera. Vermählt: Herr Wilhelm Graichen sin Chemnitz mit Frl. Flora Stolpner das. Herr Franz Schroter in Chemnitz mit Frl. Lina Kropp das? Herr Heinrich Zinkeisen, gepr. Bergingenieur u. Factor der berg- akademischen Mmeralien-Niederlage, mit Frl. Elsa Reiche in FreibergSdors. Gcborru: Herrn A. Herm. Richter in Altenburg ein Sohn. Herrn Hermann Klotz in Psarrdau« Weistenborn ein Sohn. Herrn Otto Schmiedel, zweiter Pfarrer der deutsche» evangel. Gemeinde u. Missionar, in Tokyo (Japan) ein Sohn. Herrn Beruh. Schaeffcr in Zwickau eine Lochler. Herrn Herm Möckel in Crottendorf b. Annaberg ein Sohn. Herrn Bernhard von Minckwitz in Forfthau« Bennewitz eia Sohn. Niestorbrn: Frau Rosalie Wilhelmine Kerb ch geb. Helwig in Dresden. Herrn Herm. Franl's in Altenburg Tochter Greihchen Herr Gottlob Adam, früher Wirlhschastevogt, in Lauterbach. Herrn Hoboist Kaiser'« i» Chemnitz Tödlichen Rudolf. Herr» Carl Martin'« in Chemnitz Töchkerchen «elma. ihrau Johanne Christiane Mehner geb Cpielmann in GornSdors. Herr» Theodor Reichel'« in Chemnitz Tochter Olga Gertrud. Zrau Wilhelmine Henritte Weber geb. Listner in Kapvcl. Herrn vr. Johanne» Zschau'« in Ldemnitz Tochter Hedwig. Herr» L>rl Hosmann'S in Chemnitz Töchterchen Mrta. Herr Carl Friedrich Psiuqbetl, Pens. Hütien- arbeiter in Freiberg. Frau Wilhelmine Ley geb Jung in Crimmitschau. Herrn Julius Reiche'« in Crimmitschau Södnche» Max. Herr» Richard Baumgarten'« in Crimmitschau Töchterchen Frida. Herrn Moritz Schvri- mann'« in Zittau Söhnchen Max. Frl Marie Kutscher in Grimma. Herr Sanität«- ralh vr. Karl Zenker in Schlciz. Irl. Anna Maria Knechtel in Stollberg. Frau Theresie Schüppel geb. Müller in Oderwürschnitz. Frau F. Friedr. verw. Papsch geb. Ochmichen in Wurzen. Herr Robert Bachmonn. Färber in Meerane. Herr Carl Heinrich Grunert in Annaberg. Frau Ernestine Rüdiger geb. Leistner in Schedewitz. Frau Emilie Pommer geb. Schneider in Plauen. Frau Alma Wagner geb. Miesel in Annaberg. Herrn Nlemvnermeister Hellwig'S i» Frankenberg Sühnchen Arthur. Frl. Martha Böhme in Ostrau. Frau Wilkelmine verw Radelll geb. Lmdiier in Marienbcrg i. S Herr Johann Ehreaott Schöpß, Ami-thierarz», Ritter de« Kgl. Sächs. AlbrechtS-Orden» 2. Li. in Crvsien. Frau AnnaSchmidt geb.Rudolph inNlienbnrg Frau Lina Schönland geb. Wtllhain in Chemnitz. Frau Bertha Minna Stopper gcb. Rother in Lhcmniy. Herr Carl Fürchiegott Küchler, Ort«- ».Friedensrichter in Allchemnitz Herr Paul Küchenmeister i» Hilbersdorf Herrn Max Buchtler'«, Lehrer in Gablenz Söhnchen Frik Herrn Albi» Hermann'« in Chemnitz Töchterchen Frieda. Herrn Seifert'« in Zwickau Tochter Käthchen. Herr Christian Lobegoit Ludwig Riedel, Berg invalid in Oberbohndors Herr Christoph Hahn, GutSaurziigler in IReinSdorf. Herr Ehregott Zenker in Dresden. Herr Rentier Gottlob Leye in Naumburg a. S. Frau Laura Kramer geb. Poppe in Kirchberg Herr Adolf Clemens Hildebrand, königl. iächs. Oberförster, Ritter de« königl. iächs. Verdienst- vrdcn« II. Tl., in HartmannSdors. Frau verw. Cantor Clara Freitag geb. Andrea« in Zwicka». Frau Anna Dörr geb. Müller in Crosse». Herrn Hermann Nagler'« in Gera jüngstes Kind. Herrn A. Urstn'« in Gera Söhnchen Albert. Frl Minona Kühn au« Eger. Herrn Ernst Meinhardt'S in Schleiz Söhnchen Paul. Herrn Eduard Fritzjche'« in Bautzen Söhnchen Otto. Herr Rodert Bruno Wüftner in Stollberg. Herr Robert Bochmann, Bäckergehilse io Nieder- Würschnitz Herr Carl Heinrich Schüppel, Stellmacher in Oderwürschnitz. Herr Friedr. Wilhelm Bergmann. Töpiermeister in Glauchau. Frau Auguste Müller geb. Eichler in Wern«, darf. Die Beerdigung de« verstorbenen Herrn < »rl finde» Sonnabend, den 22. Dre.. MiilanS ' ,l Iltir poi» Trgiicrhausr, PI„gw,t-„ Zschoch. Sir. 35. „US statt Beerdiguugs Anstalt un- Bazav für Fuhrwesen Ferustzrechftele 7»8 AI. Fernsprechstele 7S8. 22 22 (Annahmestelle: Querftratzr Nr. 2», Filiale: VoikmarSdors, Louisenstrallk Nr. 2l, empfiehlt sich sür Leipzig n»s Umgegend zur Ausführung von Beerdigungen aller Art, fowie Ueberjuhrung Verstorbener im In- und Ausland. Grotztes Lager von Sarkophagen, Holz- un- MetaUfargen. Conductführcr: ksi'ikolomLUZ und lotisnn 8elilegel. Marte»-vaä, Schlvimm-Vasfin 20", Pserdebabiiholtestclle. Eilenbahnstraße 31. vorzüglich. Pserdebahnverbindnnq alle 7'/, Minuien Dom-Badez ' Moni., Dienst., DonnerSt. und Freit.9—II Uhr, Miiiw.u.Sonnob.2—4Uhi Herren-Badez.: stei« mitAnSii d Dam.-Badez. Jrdrr.ett Schwiuim-Niilerrich«. Donnerst., Sonnab. '/,0- Millw., Freitag 'i,2-ö II. Temperatur ckeü NOO Damen: Dienst., «WVH>URLV»lLt»,UR^ t«ot,«l,„mt»»8sln dt" » '/,1l. Montag,' UI»«! 8e>i,rlmmd»nslol)0il Damen: Dien«»., Donner-t., Sonnab. V,9- uuck Vellendncktt" » '/,1t- Montag, Mittwoch, Freitag V,2-ä. ^ «H —UL » Wannrn- «. Cinbäder. Krystallkl. Wnffer. ^ Wchlig für WuMl.-Lcidcndk. 8M- Neu renovir». Moar- u Eandbäder. Vorzügl.laub Einrichtung Poststratze IS, bleibt Sonntag, den 23. dss. MtS., bi« 8 Uhr Abends geöffnet. I. > Sonnabend: Sauerkraut mit Schweinefleisch. D. B. Kraus;. II ( - Möl ren u Kari.m.Schweinefl. D. V. Hofmaiiii I! Nrur Lripl. Speisranst., Zeitzer Sir. 43/4L. Freitag: Psiaumensauce und Kartosselklöst Sptiskanstalt Neueste Nachrichten. * Berlin, 20. December. (Fernsprecbmeldung de« ^Leipziger Tageblattes") Der Großfürst Sera in S mit Gemahlin und der Großfürst Paul sind heute Nach mittag zum Besuch de» Prinzen Heinrich von Darmstadt nach Kiel abgereist. — Die „Nationalzeitung" vernimmt, daß ein Von der Ostasrikanischcn Gesellschaft zurückgekehrteS Direktion«- Mitglied bereit« hier eingetroffen ist und morgen dem Aus- sicht-rath Bericht erstatten wird. Dasselbe leugnet durch aus iebeS Verschulden der DirectionSbeamIen, macht Vielmehr die Araber für die Vorgänge verantwortiich. E» hält die Wieverübernahmc der HoheitSrrchte für geboten. — Die Kaiserin Friedrich ist Mitglied des englischen JohanniterordenS geworden. — Ein Pariser Augenarzt begiebl sich demnächst zur russischen Kaiserin, deren Augen seit dem letzten Eisenbahnunsall ge litten haben sollen. — Die Nachricht deS „Figaro." daß die Herzogin Galiera auch die Gräfin Münster in ihrem Testa mente bedacht habe, ist unbegründet. — Die Kaiserin Friedrich wurde von ibrer Erbeinsetzung noch nicht unter richtet. - ' — X Nachtrag MM politischen Tagesbericht. * Die „Kölnische Zeitung" meldet, daß der Verleger der deutschen Ausgabe von Mackenzie'« SGrist über Kaiser Friedrich III.. Herr Spaarmann in Oberhausen, gegen den englischen Verleger de» Buche« einen Proceß wegen ContraclbrucbS angestrengt habe. Herr Spaar- munn weist nach, daß Mackenzie selbst eS gewesen sei, welcher Wider die Vereinbarung die Schrift acht Tage vor dem Termin ihre« Erscheinens, zweisello- gegen Ertrahonorar, einein eng lischen medicinischen Journal übergeben habe. Gleichzeitig kündigt Herr Spaarmann die Veröffentlichung interessanten Materials an. Alle«. waS Herrn Mackenzie betrifft, ist eben mit Eeandal verknüpft. * AuS Wcstpreußcn, 18. Deceinbcr. wird der „Bvssischen Zeitung" geschrieben: Bei den K Seminaren in unserer Provinz erschienen in diesem Jahre zur Aufnahme prüfung 208 junge Leute, gegen 238 im Vorjahre. An fang der achtziger Jahre pflegten stets über 300 Präparanden die Aufnahme in dir Seminare nachzusucken. Der Andrang inm Lehrerberusc hat also in unserer Provinz gegen früher bedeutend nachgelassen und sich auch im letzten Jahre ver mindert. trotzdem die Schulbehörden die Präparanvendildung kräslig fördern. Um die rtatSmäßige Zahl der Zögling« für die 6 Seminare (ca. 180) zu erreichen, mugten bereits SchulamlSpräparanden au« anderen Provinzen überwiesen werde». Bei den Seminaren in Löbau und Marienburg sind Nebencurse eingerichtet, da der Lehrermangel tro s der Herbclziehniig von Lehrern aut dem Westen nicht schwinden will. * In der italienischen Deputirtenkammer legte der Minister für öffentliche Arbeiten am Mittwoch einen Gesetzentwurf, betreffend Vorkehrungen zur Berpflegun de« MilitairS beim Transport aus den bereit- im Betrie befindlichen Eisenbahnen, vor, verlangte die Dringlichkeit sür denselben und beantragte die Ueberweisung deS Entwurfs an die mit der Vorbcrathung der außerordentlichen Militair- credite betrauten Commission. . Die Kammer stimmt« diesen Anträgen zu. * Wie man der .Politischen Eorresponden»' au« St. Petersburg schreibt, bat Kaiser Alexander III. über eine Zmmediateingave deS Minister« sür öfsenllicbe Verkehrs-An stalten, General-Lieutenant Pauckrr, gesiallet, daß die Kriegs- Verwaltung zweihundert Osficiere d?S Jngenieur-EorvS dem genannten Ressort zur Verfügung stelle. Genrralüeutenant Pelroff isi zum Präsidenten der StaatScisenbcihnen und In genieur-Oberst von Wenbrich zum Direktor der KurSk-Cbar- kow-Asower Eisenbahn ernannt worden. Alle diese Ver fügungen stehen noch mit dem Eisenbahn-Unsallc de« Borki in Verbindung und gelten al» die Ei„Ir>Iung größerer Umge staltungen in der Organisation deS verkchrSmiaisleriumS und de« Verkehrswesen«. * Zu den russisch-persischen Verwickelungen wird der .Nationalzeilung" auS Petersburg vom 17. Lereiiiber geschrieben: Während die hiesige Presse noch immer sorisährt erbiiiertc Artikel gegen Persien zu bringe», ist man hier in den zuständigen RetztenmgSkreise, merklich ruhiger geworden, und man hofft zover- -Mich, dech d(« »ortdergeheude rnsstsch-perfische Trübung dal» rin Gib« erreich«, »k», i,»«m man vo, beide. Seit«, Zugrfiladaifi« mache« wird. Ter Schah Hai den ersten Bersöhnung-schritt gethan, indem er einem russischen Consul in Mesched da« Exequatur erlheilt bat, wo« er bekanntlich bi« jetzt verweigert hotte, und au> diese« Posten i l nunmehr der bisherige Consul in Reicht, Wlassow, ein, man sagt, vorzüglicher Kenner de« Orienl« und speciell Persien«. berusen worden. Rußland, hört man. wird seinerseits die bi« jetzt gehegte Absicht ouigeben, energisch Protest gegen die freie engiijch« Lchissiahr» aus dem Karun einzulegen und da« snit ueeiowpi geschehen lein lasten. Man muß sag>n, das; e« da» Richtigste ist, wa« Rußland halte machen könne» — wa« Einem recht ist. kann eben dem Anderen billig sein, und Persien hat nicht im Geringsten gegen deu völker rechtliche» llsu« verstoßen, al« es den Engländern gewisse — aller dings nicht unwichtige Zugeständnisse machte. — Inimerhio bleibt die Ka run-Angelcgcn heit eine Schlappe sür die russiscke Diplomatie, und e« ist fast zweisello«, daß Rußland seinen bis herigen Vertreter in Teheran, den Fürsten Dolgoruki, abberusen wird, um einen mit dem eigentliünilichen Gang der Orienipoliiik mehr bekannte» Diplomaten nach Persien »u sende». Fürst Dolgoruk, ist zum ersten Mal im Osten diplomatisch thätig und mag, trotz einen Fähigkeiten, die ma» ihm nachsagi, diesem gewiß nicht leichten Posten wirklich nicht gewachsen sein. * Die rumänische Deputirtenkammer berieth am Mittwoch die Adresse an den König. DaS Amendement von NicolaS IoneSco. welches eine absolute Ncutralilät und eine Union der Balkanstaaten verlangt, ferner die Bille a» den König enthält, nur eine von der ganzen Nation gebilligte Politik zu befolge», wurde abgelehnt, nachdem der Minister VeS Acußcrn, Carp, wiederholt auSgesührt hatte, daß die äußere Politik den Kämpfen der Parteien entrück! bleibe» müsse, damit nicht gesagt werden könne, daß die Uebernahme der Regierung durch diese oder jene Partei auch den Triumph der entsprechenden auswärtigen Politik bedeute. — Der ehe malige Krieg-minister AngeleScu ist wegen Erpressung zu einer Gesängnißstrafe von 3 Monaten. 3000 FrcS. Geldbuße und 30 000 FrcS. Entschädigung an den KriegSminister ver- urt heilt worden. Militairisches. * Berlin, 19. December. Auf dem Tempelhoser Felde war gestern Generalprobe zum kriegsstarken Ererciren »ach dem neuen Reglement. Zwei com- binirte Bataillone des zweiten Garbe- und deS Kaiser Franz- RegimentS rückte» in aller Frühe unter klingendem Spiel zur Stadt hinan-. DaS im December ungewöhnliche Ereigniß erregte einiges Aussehen. Eine Menge »lililairisckc Zuschauer, in Mütze und Paletot, unter ihnen der Erbprinz von Meiningen und der Commnndeur der zweiten Garde- Insanleric-Brigade, v. Falckenstei», begaben sich zu Pferde hinaus. Jedes Bataillon »ahm beim Manödriren daS halbe Exercirfeld in Anspruch. Die Mannschaften operirte» gegen einen markirten Feind. Die GcfechtSbilder waren vollständig neue: die dünnen Schützenlinien, die schmalen Marscheclonne». daS ungeregelte AuSschwärmen — alle- bot rin anderes Bild al» bisher. * Da» neue Seitengewehr für die Infanterie- Ossi eie re, welche» dem Kaiser neulich vorgelegt wurde, ähnelt sehr dem Kürassier-Pallasch, ist aber kürzer und leichter. Ta» Stichblatt zeigt die Form eine« Adler», einer mittel alterlichen Waffe entlehnt. Für die Garde wird der Adler den Gardestern führen. Vorläufig soll das 4. Garde- Regiment z. F. in Spandau mit der neuen Waffe aus gerüstet werden. vie Socialdemokratie in Skandinavien. * E« wurde lton früher einmal gemeldet, daß die social« demokratiiche Agitation in Schweden medr and mehr um sich greift und daß daher die Behörden dieser Azitalion, wohl aus rrsolgt« Anordnung von oben, ein« größere Ausmerksamkei« schenken »ad gegen dieselbe mit Strenge vorzuqedea beginnen. Schmede» konnie lso wird der Münchner „Allgemeinen Zetiunq" aui Stock holm geschrieben) vor einigen Jahren »ine sociaidemokrntiiche Partei noch nicht; die saeialdemakraiische Bewegung griff hier oder raich am sich, al« Parteilührer und Agitatoren an« Dünemark und Deuisch- land sich hier einsaaden und ungehinderr ihre WeliverbefierungS- ihearie» i« Stad» uud Land predigten. Da» in solcher Weile nach Schweden übergesührte ioeialiffische Gift wirkie hier nm so stärker, al« von de» rieft, schwedischen Arbeitern, die sich jahrelang tu Dänemark und Norddeutschlaad ansznhalten pflegen und dann meisten« wi«d«r «n dt« Heimath znrücktehren. in dieser rin sruediborer Baden für daffekde geschaffen worden war und svrtdauernd geschaffen wird; namentlich ist Kopenhoqeu, der Stammsitz der Sonaldemokratie im skandinavischen Rarden, ein« Hochschule sür dt« socialdemotratische «gitaiio» auch i, Schweden. Die däaüchen Agitatoren stehen seit Langem mit de, schwedischen ia Verbindung »vd e« wir» »ln lebhafter Verkehr zwischr« denielban uuterhalten, der durch die Nachbarschaft zwischen Kopenhagen und unseren Sund» städteu, insbesondere Malmö, erleichtert wird. Die dänischen und schwedischen Polizeibehörden der Sundstädle haben deshalb schon früher eine Vereinbarung getroffen, um einerseits die social>stnchcn Agitatoren und anderrrseii« auch die Vagabunden, welche sich zwischen den schwedischen und dänischen Sunbplätzen hin und her bewegen, einer strengen Controle za unterwersen und dieselben ersorderlicheii. lall« io ihre Heimath zurückzuverweisen. Al« daher vor eiwa zwei Jahren in einer der schwedischen Sundstädte ein große« Ber- brüderungSfest zwischen den dänischen und schwedischen Social- demokrate» gefeiert werden sollte, wurde dies von den schwedischen Behörden untersagt^weder in Malmö, noch >» Helsingborg, noch sonst einem schwedischen Sundplatze gestattete die Polizei die Landung dänischer Socialdemokraten. Da« damalige liberale Ministerium wurde wegen diese- Vorgehen« von demokratischer Seite hart mitgenommen, zumal da die dänischen Behörde» da« Fest in Helsingör gestalteten. Seitdem war die schwedische Regierung um >o noch- sichliger gegenüber der locialdeniokralischen Agitaiioii, wenigsten« so lange da« Themptander'sche Ministerium am Ruder war, da« sich inil unserer bürgerlichen und bäuerlichen Demokratie, die da« Lieb äugeln mit den Socialdemokraien noch heute nicht Unterlasten kann, auf eine» guten Fuß zu stellen suchte. Um so strenger sind später die dänischen Behörden gegen die Socinldemokratie vorgcgangcn, zumal seitdem cö der dänischen Regierii»g«partei bei der FolkclhingS- wahl von 1887 gelang, die Locialbcmokralie in der Hauptstadt zurück- zudiäugen. Gerade jrtzi wird ein Vorgang in Kovcnbage» in der ichwcdischcn wie dänisch,» Prrffe lebhaft besprochen, welcher zeigt, daß man in Kopenhagen unnachsichtig gegen soeiaibcmokralische Agiiaiorcn voigcht. Anfang« November diese« Jahre« wurde nämlich ein ichwe- discher streikender Schnhinachergeielle, Namen« Andersson, in Kovcn- Hagen verhaftet, weil er beschulttgt war, iin Verein mil andere» streiken- den Gesellen den Versuch gemacht zu haben, arbeitende College» zur Niederlegung der Arbeit zu zwingen. Da dem Verbasteten nicht bewiesen werde» konnte, daß er die ardeilcndcn Gesellen bedroht halte, wurde er au« der Hast entlassen und, da cs ihm an den erforderlichen Existenzmiltclii sehlie, de« Lande« verwiesen und nach Malmö gebracht. In gleicher Weise sind die Kopenhagener Behörde» in lüngster Zeit gegen einen anderen ebenfalls arbe»«- und mittellosen ichivedischen Schuhinachergcscllen. Namens Petterson, vorgeganqen. Die oppositionellen dänischen Zeitungen beschuldigen die Kopen Hagener Behörden, daß diese« Verfahre» ein widerrechtliche« war, und im däliischcn Folkeihmg wurde dasselbe oPposiiioneUerseit« z»m Gegenstand einer Jnterpellntion an die Regierung gemacht. Der dänische Justizmiiiiiicr, Nellemann, wie« «ach, daß da« Vorgehen der Kopenhagener Behörden ein durchaus gesetzliche« war, weil die AuSgewieiene» ohne olle Baarmitlrl waren und in solchem Falle da« dänische Frcmdengesetz vom lü. Mai 1873 die Ausweisung gebietet, sowie daß auch die Vcrhostung der beiden schwedischen SiaalSiiigehörigen geboten war, weil sie sich »haiiächiich an social beiiiokratlscheil Demonstrationen belheiligten. Selbst die ovpositio- ncllcii Juristen dr« dänischen Foikelhings wagten nicht, diesen Au« sührungen zu widersprechen. Nichtsdestoweniger sährt die radikale dänische und schwedische Presse sorl, die Angelegenheit auszubausch-n »»d dieselbe zu Angriffen gegen die b.-idru Regierungen auSzunützcn; die dänische Presse glaub! in dem Vorgehen eine» neuen Beweis sür die Existenz einer dänischen Willkür- und Grwallhcrischast gesunde» zu habe i, und unsere radicalen schwedischen Zeitungen klagen die diploniotiichc Vertretung Schweden« in Kopenhagen schwerer Pflicht Vergessenheit an, weil dieielbe nicht schon vo» vornherein, z» Ansang Nov mbcr, gegen die Maßnahmen der dänische» Behörden gegen schwedisch« .Hürger" eiageschritten sei, und sordera die Regierung aus, Beschwerde in Kovenhag-i, zu erheben. Unsere osficirlle Stock holmer „Post- »ch Jnrikes-Tidntng" verweist anläßlich dessen i» einem jedeisall« au« der schwedisch-norwegischen Gesandtichiji in Kopenhagen hervorgeqangenen Kopenhagener Berichte aus die bestehende, bereits von uns erwähnte Vereinbarung zwnchen deu Polizeibehörden aus beiden Setten de« Oeresunde» and meint, daß „da« gute und verständige velhältniß de« Zu sammenwirken« zwiicheu den beiderseitigen Behörden, welche« eben o sedr aus humanen wie aas juristischen Erwägungen beruhe, sicherlich nicht von dem Sturm werde berührt werden, den heivorznrusen einige sehr empfindliche radikale Blätter sich veranlaßt geiühlt hätten." Len maßloien socia'demokraiiichen Agitationen gegenüber hat die schwedische Regierung kein geringere« Jnieresse daran, daß diesen Agttationea ln Dänemark eia heil'amer Damm entg gengesetzi wird al« dir dänische Regierung selbst, und wenn irührr vier ia Schweden dänische Agitatoren unbehindert und ungestiast öffentlich für deu Umsturz d-r bestehenden socialen und staatlichen Ordnung eintreten durften, so steh« eine derartige allzu weitgehende Toleranz seiten« de« gegenwärtigen Regiment« nicht zu desürchien; denn unser Ministerpräsident hat ia Berlin Gelegenheit gehabt, da« Wrien »nd di« Ziele der Socialdemokratie gründlich zu studiren, so daß rr weiß, wie er mit Vieler daran ist. Unter ollen Umständen aber liegt sür die diesseitige Regierung keinerlei Grund und Be rechtigung vor, in Kopendagen Beichwerde darüber zu führe,, daß zwei sich an einer Arbeitseinstellung betdeiligeudr ichwedljche Handwerksgesellen, die mittello« sind »ad einer socioldemalralischen Verbindung »»gehören, welche die Arbeitseiaftelluug vrranloßi bat, vnd die sich an Demonstralionru gegen arbeitende Fachqrnoffcn brlheillgtrn. onSgewiesen worden sind Dir demokratische „Göteborg« Handel«- »<b kjösorlS-Tidningar" ruft allerdings paihelisch au«: Selbst ein Voetnlist hat Anspruch auf br> Schatz der diplomatischen Ber- «rrtung Schweben« im Auslände, wenn rr schwrdischer Bürger ist!" Die« wird Niemand bestreite» — aber e« ist auch wohl keine Fror, . daß eine geordnete StaatSverivaltiing e« sich nicht gefallen läßi, rvrn» streikende und einer sociale» und politischen Umsturzparlei an gehörende mittellose ausländische Arbeiter an Straben-Demonstra- tiviien gegen arbeitende inländische Arbeiter theilnehmen, und r« wird deshalb auch keine Regierung den Muih haben, Beschwerde bei einer SlaalSverwaliung darüber zu führen, daß sic solche auslän dische Arbeiter au« drm Lande weist. Man kan» im Gegenlhe.l versiändiarrweise nur wünschen, daß die in Rede stehenden Kopen- Hagener Vorgänge zu einer noch weiter gehenden und sormulirien Vereinbarung zwischen den beiden Nachbarregierungen führen, d:e den Zweck vcesolgi, der Verbind»»» der däniichen und schwedische» Socialdrmvkralie und deren gegenseitiger Unterstützung gemeinsam nach Kräften entgegenziiwtrken. Früher oder später werden unser skandinavischen Regieiungen doch zu solchen gemeinsamen Schlitz- maßregeln gegen die sociolistische Agitation greisen müssen. Carola-Theater. Leipzig. 20. December. Mit mäßigem Erfolg ging Shakespeare'« „Wintermärchen" gestern in Scene, unv a» diesen, Erfolg batte die Ausstattung der Meininger den Löivenantheii. Diese in südliche Giulb getauchten Land chastsbilder, die Tempel, Meerbusen und Userberge des Hintergrundes, die düster beleuchteten Berge BöbmenS, um welche kie Gewitter ziehen, der prachtvolle südliche Garten der Schlnßdccoratiou. der amphilheatraiische Ausbau der groß'» GerichtSseene: da» gab Alle» der ganzen Ausführung ein so lebhaftes Eolorit. daß die märchenhafte Siunuiuiig. weiche da» Stuck vorausseht, in der Dekoration und AuS- latluiig eine» weseuliichen Halt gewann. Ob dir Haiik- lung selbst ober in eine solche Stimmung zu versetzen vermag, wie e« die Erklärer deS großen britischen Dichter» annehnieu, erscheint uns fraglich; c« ist eine sehr ernstgemeinte tragisch' Verwicklung, welche die ersten Act- au-fullt, und wollte mau dieselbe nicht ernst nehmen, so würde jede» Jnieresse daran sorlsallcn. Dabei ist aber Alle» sehr ungenügend motivnl. Diese sinnlose Eifersucht VeS Leoute«. der sich alsbald mit drm Donnerkeil der Tragödie wassnrt, hat etwa» Un begreifliches, man möchte sagen Kindische«, besonder» wenn man sie mit der Eifersucht de» Othello vergleicht, welche in ihrer cilliiiäftgk» Steigerung big zum hochiragische» Gipfel sich vor »»seren Augen entfallet. Ter König von Bökinen, der sogleich da« Weite such!, erscheint in keine,» günstigeren Lichte. Der Versteck der Königin hat ja nur Sinn, so lange der König in seiner Wnlh verharrt. Da er aber gleich »ach dein Gericht, nach dem Donner de» Himmel» und der Nachricht vom Tode de» Sohne», sowie gegenüber dem vermeintlichen Tode der Gattin seine frevlen Thaten bereut, so begreift man in der That nicht, warum Hcrmion: sechzehn Jahre sich verborgen hält. DaS ist freilich nicht bloS märchenhaft, sondern auch ans den Schlnßefsect berechnet. Wir glauben aber koch nicht, daß da» Märchen Vorl ansängt, wo der gesunde Menschenverstand aushört. Eher läßt man sich schcn einen böhmischen Bären gefallen, der irgend ein: ckramatis persona zrrreißk, oder auch die böhmische Seeküste, wobei man ungezwungen an eine czechisch« Flotte und a» Eolonialbesitznngen unter dem Schutze der WenzelSkrone denken kann. Tingelst dt hat in seiner Bearbeitung aus Böhme» Arkadien gemacht: meint er damit da» >>» Herzen de» Pelo ponnes gelegene Berglanv, so ist'« mit der Seeküste nicht besser bestellt al» bei Böhmen. Ein großartige» farbenreiche» Tableau bot die GcrichtS- scene de« dritten Acte«, hier fehlte natürlich nicht die leb hafte Bewegung der VolkSmaflen, ihre zum Theil stürmische Aiitbe.lnahine an der Handlung durch die reglementSmäßige Pantomimik und die mächtigen Tukti. Eine andere Volle- seene zeigte un» später die böhmischen Hirten beim Schasschurtest- da- erinnerte un» etwa? an die Vor gänger ber Meininger im Carolatbrater. an die Münchens , »ur waren da« stttisirte, antike Bauern, auch tanzten sie ke ne» Schubplattltanz, sondern einen Reigen mit obligatem Bänderspiel; aber ibr VolkSjubel entsprach ganz dem ober- bayerischen Juchhe und Gejodel. Die Hermione der Olga Otto-Lorenz war eine svm- patbische Erschrinvng, im Vollgesühl ihrcr Unschuld und ihre» Seelenadrl« dr» thvrichtcn Beschuldigungen ihre« Gatten cnl- gegrntrrlrnk, in der GcrichtSscene ergreifend durch ibrc warm . au; dem Herzen strömende Beredtsamkeit; Herr Weiser gab dem Leonte« da« Gepräge jener sinnverwirrenden Leiden schaftlichkeit, da? ihm eigen sein muß. und stellte auch seine Rene und Buße mit innigem GesüblSaiiSSruck dar. D e PaUlina wurde von Frau Teller mit acwohutrk Schneidig- keit dargestellt. Dir Unerschrockenheit dieser scharszünaiAen Hosdamr trat in« volle L,cht. Die Perdita wurde von Frau
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