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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-21
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1888
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Zweite Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 356. Freitag r>en 21. December 1888. 82. Jahrgang. Zur parlamentarischen Lage. ** Berlin, 19. December. Außer der colonialpoli- tiscben Bortage» welche dem Reichstage gleich nach Neujahr zugrht, darf mit ziemlicher Sicherheit auch ein Ge setzentwurf. welcher die Bermehrung der Arlilleriebespannung betrifft, erwartet werden. Auch der Entwurf wegen Regelung der SonnlagSarbeit wird vom BundeSrath >m Januar serlig- gestellt sein, ebenso die vom StaalSsecretair v. Bötticher gelegentlich der Berathung deS EtalS deS RcichSamtS de- Ji>nern in Aussicht gestellte Novelle zum Patentgesetz. Alle diese Gesetzcnlwllrse werden voraussichtlich noch im Januar, oder wenigstens in der ersten Hälfte deS Februar die erste Lesung passiren und alSdann commisiarischer Behandlung überwiesen werden. Die Vorlage wegen OstasrikaS wird allerdings der allgemeinen politischen Situation entsprechend auch alsbald zur zweiten und dritten Berathung im Plenum gelangen, vagegen erfordern die anderen Gesetzentwürfe neben dem AllcrSversicherungS« und dem GenossenschastSgesetz eine so lange Zeit, daß eine ersprießliche Erledigung nach den Ple- narvcrhandlungen in Commissionssitzungen, welche am Bor miltag vor jenen oder AbcuLS anberaumt würden, sich kaum ermöglichen ließe. AuS diesem Grunde schon dürste sich eine Vertagung dcö Plenums bis nach Ostern empfehlen. Der allseitig freudig begrüßte Gesetzentwurf, welchen Abg. jkuleiuann dem Hause unterbreitet hat, wonach die Ge richtsvollzieher wieder wie die früheren Executoren scstc- Gcbalt beziehen und die Gebühren der StaatScasse zusließeu solle», wird wohl in der zweiten Woche nach Neujahr zur Berathung kommen, da man diesem Initiativantrag von anderer Seite gern den Vorrang einräumt. Es verlautet übrigens, daß der Gedanke deS Antrages im preußischen Justizministeriu», wie im ReichSjnstizamt sympathischer Aus- uahme begegnet. Ausgefallen ist eS. daß auS den Kreisen der Gerichtsvollzieher bis jetzt noch keine Gegenpetitionen beim Reichstage eingegangen sind. Danach zu schließen, scheinen diese Beamten mit der vorgescklagenen Maßnahme einverstanden zu sei». In der Thal ist cS auch nur eine sehr geringe Zahl von Gerichtsvollziehern, welche, besvnder- in de» größten Städten, sich gut. sogar sehr gut steht unter der jetzigen Einrichtung, wo sie Gebühren sür jede Dienstverrlchtung, Abhaltung von Versteigerungen, Ausnahme von Wechsel Protesten und dergleichen, beziehen. Die größere Zahl der Beamten, besonders bei kleinen Amtsgerichten, wünscht lebhaft die Einführung eines festen GehalleS. Die Regelung der WeinverkehrSsrage wird, wie auS zahlreichen Petitionen zu schließen, immer dringlicher. Ab geordnete aller Parteien sind, wie wir mitgeiheilt, zusammen- getrcten, um nach dem Scheitern de« in der vorigen Session von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurfs eine neue Vorlage zu vereinbaren. Diese Herren haben eine Sub- comMission gewählt, welche einen zwischen den Anhängern des Declarationszwanges »nv den Begünstigern der unvcclarirten Mischung »»t Zucker und Wäger sestzusetzende Bermitlclung durch einen Gesetzentwurf zum Ausdruck bringen soll. Diese Siibconimission besteht auS den Herren Bilrklin, Fehling. Kurtz, Racke, Blankenborn, v. Adelinann, Dieven, v. Rhcin- baben und Witte. Es ist nun recht charakteristisch für die „Freisinnigen", daß diese, obgleich Herr Witte dieser allge meinen Subcommission anzehört, unter Vorsitz dieses selben Herrn Witte eine andere Eomniission eingesetzt haben, welche einen „freisinnigen" Gegenentirurs auSarbeiten soll. Daß die .Herren damit kein Glück haben werden, versteht sich von selbst. Aber der „Freisinn" bringt eS einmal so mit sich! - Xl-O, Berlin, 19. December. Eine ständige Klage der D e u t s ch freisinnigen ist eS, dast ihre Redner im Parlament »ich» genügend z»m Wort gelüsten würden. Gegen die „Schlußmacher" verricht in diesen Kreisen ein ganz besonderer Hatz; erst kürzlich bei der Wahl in Mell, Diepholz wurde bei der Hinübersührung der deutschsreisinnigcn Wähler ins welsische Lager gegen den uatioual- Itberalen Landidaten kein anderer Vorwurf erhoben, als daß er ab und zu Schlustanträge gestellt habe, wodurch einem deuischsrc,sinnigen Redner das Wort vorenthalten wurde. Auch jetzt wieder beklagen sich die fortschrittlichen Blätter, daß ihrer Partei bei der Tolonial- deballe das Wort vorzeitig abgeschnitten worden sei. Ja Wahrheit giebt eS keine Partei im Reichstag und Abgeordnetenhaus, die im Vergleich zu ihrer Mitgliederzahl so reichlich zum Wort kommt, wie die deutschsreisinnige. Aber mit dreißig Mitgliedern kann mau doch auch nicht verlange», daß bet jeder Debatte ein halbe- Dudmd Redner aus die Tribüne steigt. Bei der Altersversicherung-Verhandlung hat diese Partei sogar zwei überlange Reden halten dürfen, und bei der Colonialdebatte bat aus keiner Partei mehr all ein Mitglied gesprochen; den dreißig Deulschsreisianigen wurde also genau der- selbe Spielraum gewährt wie andern Fractionca mit hundert Mit> gliedern. Wenn die Ausführungen deS Herrn Bamberg er Io schwach waren, daß sie nach der eigenen Anschauung seiner Froclion noch einer Verstärkung durch einen andern Redner bedurft hätten, so kann die Reichstag-Mehrheit nicht- dafür. Da müßte man eben in Zukunft Herr» Bamberger mehr im Hintertreffen halten. Diese vollkommen ungerechte» Klagen zeugen eben nur wieder von der Unfähigkeit der zusammengeschmolzenen deulschsreisinnigea Partei, sich in die Rolle einer kleinen Gruppe, aus die weuig ankommt, zu finden. Jetzt sollen die Bleichröder'schcn „Silberlinge", über die sich die fortschrittliche Presse seit Wochen ausregt, gar in die HLnve der Rationalliberalen gefallen seial CS wäre ja recht erfreulich, wenn der conservative Herr vou Vleichröder die national- liberale Parteicasse mit 20000 ^l bedenken wollte. Wir haben aber allen Grund, anzunehmen, daß dies nicht geschehen ist. Wenn er überhaupt einen Beitrag zu Wahizwecken gespendet hat, war wir nicht wissen, so hat dieser ohne Zweifel ganz genau die Verwendung gesunden, die der Spender bestimmt hatte, und eS geht sonst Nie manden etwa- a». Seltsam, daß sich gerade die fortschrittliche Presse über diesen Gegenstand so ausregt! Es ist notorisch, daß keine andere Partei Jahr ouS Jahr ein sür Wahl- und Partcizweckc auch nur annähernd so gewaltige Summen ausbringt: an Stelle von Wahlausruse, lasten die Deutschfreisinuigen nur noch den Klingelbculel hcrumgehen. Bor einigen Monaten erst hat Herr TugenRichter zu irgendwelchem „Ehrcentag" 100 000 .^t seiner GesianungSgenvsten zu .Partei zwecken" eiugeheimst. Wir haben noch nicht wahrgenommen, daß andere Parteien Tag sür Tag sragten: „Herr Richter, wo sind denn die Silberlinge geblieben?" Biellcicht sind sie für die Wahl in Melle-Diepholz d'rausgegangen. Aber waS geht eS uns an! vom Lunstmarkte. Wen» hier aus eine Reihe neuerer, guter Erscheinungen aus dem Kunstmarkle ousmerksam gemacht wird, mit Hinblick aus in der jetzigen Zeit lebhaftere Nachfrage nach solchen, so ist vor alle» Dingen zn bemerken, daß die bei Weitem meisten derselbe» durch olle unsere hiesigen Kunsthandlungen zn beziehen sind, und daß immer nur einzelne von dielen Sachen nur der einen oder der anderen zum Vertriebe übergeben sind oder von ihr vorräthig gehaUe» werden. Ein ober ma» kann wohl sagen der Haupt- gegenstand, welcher augenblicklich in Rede kommt, ist der schon neulich besonders erwähnt- große Kraiisje'sche Stich nach Calame'S „Eichen im Slurm". Das schöne große Blatt ist auch »n Schaufenster von Hermann Bogel'S K»nstl,aiidlu»g (Goelüestraße) und in de» Steckiier-DurchgaiigS-Schaukästen der Hoikunsthnndlung von Del Vecchio ausgestellt. Von große» Stiche» ist »och eine prächtige KrauSkops'iche Radirung einer vo» P. Weber ge- mallen Ansicht von .Berchtesgaden" zn erwähne», sowie eine Kohnerl'ichc Originalradiriing seiner „Waill urg", ebenso cine Krofte- wih'iche Originalradirung seine- „Neapel" vom Posilip auS von dusligster Wirkung. Nicht velgesse» sei auch die wundervolle Hubert Herkoiner'iche Radirung seiner „Danie in Schwarz", diesem würdigen Gegenstück zu seiner ini vorigen Jahre reich euencii Radirung von Miß Kalbarina Grant", der „Dame in Weiß". Das Gemälde ist kiinstlerisch von noch höherem Werthe als die „Miß Grant" und die Radirung giebt daS Bild in bewunderungsiviirdiger Treue wieder. Neu ist auch ein seiner Barlhelineß'ichcr Linicustich nach Dcsregger's mit so beirlichci» Humor gemalte» „Saioiilhrolcr", eine treffliche Koepping'jche Radiriing von Muuckucszy'S großer „Kreuzigung" und ein Michulcl'scher Linienstich deS von Angel, ge malte» Brustbildes des Kaisers Franz Joies, euie A. Gilbert'sche Radiiung eiiics prächtige», großen Wildsinckes von Rosa Bonh-ur, eine solche der Tob» Rosrullial'schen „Tanzstunde unicrcr Groß mutter" von Doris Raab ousgesühr«, dann eine Gilbert'iche und eine Evans'sch« zweier herrliche» StiiiiiiiunzSlandschistrn von F. 2. Alb»». In Del Vccchio'S Schaujeuster am Markt fällt be> sonders aus eine tadellos gelungene Radirung G. Etiel'S des lieb lichen, in der Rational - Galerie befindliche,, „FestmorgenS" von N. v. Heyden. Biel, sehr viel l egt vor in de» durch Phologravüre oder Heliogravüre hergeftellien Kunstblätter». Zuerst erwähnt sei hier ein vo» Goupil in Paris nach dem von ihm „pliotoxiaruro eu eouleur" genannten Verfahre» hergestelltes Blatt, cnie Wieder gabe deS stimmungsvollen Ho-«ce Hooper'sbe» Bilde-) „Eine alle Heimsiölte", welches säst die Wirkung deS Origiiialölg-mülde) hat. Ein schönes schwarzes Goupü'sckieS Blatt ist „l,r- retour >Ieu v> inluni-e»" von Delvrt, ein festlicher Zug jubelnder Winzer und Wwzeriu»en. Weiter begegnet man der prächtige» vr, Eug. Albeit'ichen Heliogravüre nach Einanucl Spitzrr'S liebe,iöwürdigem G niälde „Die Lehrerin kommt!", den ausgezeichneten Ha»sstae»ql'>chen Heliogravüre» von Drsregger's huniorvoller „erster Studienrciie", Heinrich Hosniann'S bekannter „Predigt am See" und Bodcnha,iien's „Hoffnung", ierzu kommen noch lreffiiche Schuster'sche Photogravureu von dem iemirasykr'scheu Gemälde „Cbopiu.bci Fürst Radzioill". sowie die beiden Schloester'schc» Gegenstücke „Beethoven" und „Mozari" am TIavier. Diese drei letzten Stücke werden in »userem niusitliebenden Leipzig besonderen Anklang finden. Ganz besonders zu erwähnen ist die immer größer werdende Auswahl von KaiserportraitS i» Stich, Radirung. Pliotogravüre und photographischer Nachbildung, So liegt bei Del Vccch das in allergrößtem Format gehaltene, von Emil von Hariitzich geinalle Reiterdildiiiß Kaiser Wilhelm'- ll. aus in tadelloser Photo graphischer Nachbildung durch C. König in Naumburg, rin wirk sames Gegenstück zu dem bekannte» Slisfick'ichen „Sieger von W >ße» bürg und Wörth". Vorzüglich sind auch die kleinere» Scham wacht r'jchen pbotographiichen Portraits Käser Wilhelni's ll. in Boudoir- und Paneelformat. Sehr elegant wirke» hierzu die prächtigen Roccco Bronze ftänder, wie man sie im H. Bogel'schen Geschält tiifst, auch mit de» neuesten Reichard und Lindner'sche» Ausnahmen des Kaisers Sehr viel Anklang werden auch die dort im Schaufenster au-gencllten, i» Nickel ousgesülinen beweglichen mechanischen Ständer zur gcsällig wirkenden coulissenartige» Ausstellung ganzer Gruppen von 6, 8 und mehr Portraits finden. Bei dieser Gelegenheit seien zugleich die vom Berichterstatter ebenfalls bei H. Vogel gesehenen neuen eng lische» sehr geschmackvollen sogenannten „Opal st»»«!» ', d, h, aus Platten auS einer malieii, weißen, biscmtartige» Porzellan- oder Glasmasse ausqesührte photographische Reprobuclionen beliebter moderner Gemütdc. Die Wirkung dieser in zarirn, inallen, schwarzen Tönen gehaltenen Bilder ist vorzüglich. Sie werde» in eigens con- stcuirtcn eleganten Ständern ausgestellt. Eine ganz besondere, bei H. Bogel gesehene Neuhcit sind kleine Originalaquarellen, schweizerische Landschaftsmotive mit flottem, kunstgeübtem Pinsel im schlanke» Hochjormat von 29 zu 14 em und kleiner, aus Malpappc ansgesührt, zur Ausstellung auf zier- lichen Holzstaffcleichen bestimmt. Der Künstler wiederholt sich auch bei erneuter Behandlung desselben M tivs niemals und w iß der Darstellung derselben Baumgruppe, derselben Hütte, derselben duslige» Fernsicht immer neue interessante Slandpiincle abzug-winne». Bon ähnlicher eleganter, fesselnder Wirkung sind kleine reizvolle, bei Del Vecchio gesehene „Wmterlaadschaslen", ebiuialls Schweizer Motive, mit feinem künstlerischen Blick und Geschick gemachte photo- iraphisckir Ausnahme» mit leichter, natürlicher Farbentönuag in >)ilvgröße vo» etwa lk'/, zu 22 cm, leuchtend hecou-gehoben durch die schwarze Umrandung. Die wunderbar wahre Wiedergabe der leichteren oder schwereren Schneedecke aus Terrain und Baumschlag, die lebendige kraftvolle Vordergrundbehandlung gegen den Duit der 'crnen Berglinicn, das alles ist von wirklich überraschender Wirkung, herrliche Äaumliudieii, wilde Bcrgwässcr aus Graubünden. zadlreiche reizende Bergwaldscenericn. Motive auS dem Engadin, Zürich, Davos, GlaruS u. s. w, wechseln hier ab. Nicht eigentlich eia Kunstblatt, aber eia sehr wohlgemeintes, künstlerisch auSgestalteleS patriotische« Gedenkblatt ist da- hier im Berlage von Jacobsea L Pcip er- chienene Blatt „Auszeichnungen Seiner Majestät deS in Gott ruhenden Kaisers Wilhelm l." Dasselbe bringt mit hübsch ciilworslneii allegorische» Randzeichmmge» und unter dem in geschmackvoller Zicrschrist darüber angcordneten Motto „Im Glauben ist die Hoffnung nndzdie himmlische Lebe der Weg dahin" in hübscher DruckauSslattung die srviume» religiösen Bekenntnisse und Aufzeich nungen Wilhcim'S l. Bon eigentlichen JllustratiouSprachtwerken sind diesmal zu er wähnen: Arthur Mciiiiel'S „KönigSphantasicn", eine reich und kostbar itlustrntc Schilderung der bayerischen KünigSschlösser Chiem see rc. mit schönem Rococo-Einbaiid ii» Berlage der Literarische» Gesellschaft (Vorhauer) hier, sodann Gustav Seih' in WandSbeck „Meisterwerke der Lhromographic", in ausgezeichnet«», Buntdruck hergestellte Wiedergaben auSgewühllcr Bilder von Künstler» alter und »euer Zeit, Carl Wcrner'sche, Eckeiibrcchei'jche »nd Schlicckrr'sche Landschaftsbilder bringend, serner das bei Franz Hansstaengl in München erscheinende prächtige Photogravüre-Wcrk die „Meister werke der Malerei aus der Müncheiier Iubiläums-KlinstaiiSstelluiig 1888" mit T>xt vo» L. Pietsch, ebenso daS ebenda erscheinende Pracht- Werk „Meisterwerke deS Ainsterdamcr RijkSmuseumS" iu Pkoto- gravuren mit Text vo» BrediiiS. die von vr. Eug, Albert in München herauSgegkbenc „Geinäldegallerie dcS Grasen F. v. Schack" in Hcliogravürereproductioiie» »nt Text von Gras v, Schack selbst: endlich etwa noch sür Kunstliebhaber daS bei Kühl und Co. in Frankfurt a,M. i» Lichldruckiviedergaben auSgesührle „Album auS- gewähller Weite von Edward vo» Steinele". Hiermit-bürsten wohl die wichtigsten Sache» herausgegriff » sein. Adols WeiSke. vermischtes. --- Berlin, 19. Dcccmber, Der Kaiser empfing gestern die auS Paris bicr eingelrvssciieu Miiilair-AltachLS bei der beulschc» Botschaft daselbst, Major Frbr, v, Huene unk Haupt- mann v. Falkenbay». Abends sauv bei dem Kaiser und der Kaiserin eine kleinere Fai»>lie„tasel statt, an welcher auch die Greßbcrzogm Mutier von Mecklenburg-Schwerin und der Lanbgras Aierander Friedrich vo» Hessen Thcil nabmen. Am Abend n»i 8>« Uhr folgte» der Kaiser und die Kaiserin einer Einladung der Kaiserin Augusia zum Tbce »ach dem könig liche» Ptattfts. Ai» heutigen Vormittag arbeitete der Kaiser zunächst längere Zeit allem, nab», die regclniäß'gen Vorträge entgegku und crlhcilte um ll Ubr tcm diesseiligcu Gesandte» in BuciwS-AylcS, Frhrn v. Rvlenhan. welcher sich demnächst aus seine» Posten zurückbegiebt, die »achgeslichte Audienz. — stkach Ausbebuiig der Tafel u»leriiah»i der Kaiser noch eine AuSsabrl und begab sich hieraus mittelst EstrazugeS vo» hier »ach PoiSdam, Ui» kort einer Euilakung de» OssicicrcorpS de« >. Garde Regiments zu Fuß zur Mittagstafel nach dem Ojsicier-Easiuo >»» Rcginieulcfiause zu entsprechen. Am Albend kebrlc der Kaiser von Potsdam nach Berlin zurück. — Wie die „Ostsee-Zeitung" hört, wird der Kaiser am Sonn abend, de» 22. t, M, Vormittags in Stettin einlresseu, um daS Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm IV (1. PonimerscheS Nr. 2) zu inspiciren und demselben gleich zeitig die den Garde-Regimenter» bereits vcrliebenen neuen Fahnenbänder n»t den schwedischen Farben persönlich ver leihen. NachmiltagS reist Ver Kaiser wieder nach Berlin zurück. — Hamburg, 18. December. Aus der Werst von Blobm <k Boß lies beute daS sür die Rbevcrei F LaeiSz hier crbautc »euc stählerne Bark sch iss „Polsdam". 2900 t Tragsabigteit, glücklich voir Stapel. Den Tausact vollzog Frl, Eniina Jaegcr »ach kurzer, schwungvoller Ansprache. kJ M n nchcn, 19. December. Auch hiesige Blätter reprodu- ciren die Nachricht de» „Fränkischen Kurier", eine- großen Blatte» in Nürnberg, daß der seniere Fortbestand der hiesigen „Allgemeinen Zeitung" (früher in Augsburg erschiene») stark gefährdet sei. Ta» Nürnberger Blatt betont, die Nachricht a»S zweifellos sicherer Quelle zu habe» und fährt daun fort: „Bekanntlich schweben dermalen noch die Verhandlungen Wege» Uebergang de» Eotla'schcir Verlages an ei» Eonserlmiii, bei welchem keinerlei Geneigtheit bestehen soll, da- Weltblatt zu iibcr»eh»>k». Es ist ösfentlichcs Ge» beimniß, daß d e „Allgemeinen Zeitung" seit Jäher» ihre Rechnung mit ciuem stetig wachsenden Deficit abscbließt; teztthi» nannte man die respektable Summe vo» 951000 .ck!. welche die Familie Eolla bisher jährlich geopfert hat, uni die Traditionen deS Hause» gewissenhaft zu wahren. Bei der bekannten streng objektive», d. i. vornchni-akabeinischcn Hal tung deS in Gclchrleukirise» hoch angesehene» Blatte» besteht zur Stunde keinerlei Aussicht, daß selbes in de» Dienst einer bestimmte,! politischen Partei treten werde, um aus solche Weise sein Fortbestehen zu ermögliche»." — E» wäre lebhaft zu bedauern, wenn nach der einst so hochgeachteten „Süd deutschen Presse" nun auch noch die „Allgemeine Zeitung' »nt ihrem Erlöschen die Wabrheit der Behauptung bckräs ligen müßte, daß München kein Boden sür eine ernstlich politische Zeitung ist. ---- Pest, 17. December. Gegen den Kanzleidireclor Kokan in, Handelsministerium ist die Untersuchung wegen Unterschlagung einer Summe von 12 000 Gulden eröffnet. Koka» gab ansänglich an, er habe die Summe aus dem Wege nach dem Zollamt verloren; später gestand er de» Betrug ein. ----- Rom. 17. December. Gestern platzte» gleichzeitig vor den Kirchen Gcsü und Herz-Jesu zwei Eastagnolrn. ES sind dies unschädliche Spielzeuge, die aber beim Platze» ein heftiges Getöse verursachen. Die Menge wurde von einer furchtbaren Aufregung ersaßt und stob auScinauver. Nur deni Eingreifen der Polizei war eS zu verdanken, daß dis aus wenige Ohnmächten und Hautabschürsuuge» UnglückS- sälle vermieden wurden. Die Urheber des Bubenstückes, daS vo» den Blättern streng verurtheilt wird, kannte» nicht e»t- deckt werden. ---- Ein alter Narr, so schreibt die „New?wrker StaatSzeitung", ist der rcickw John H. Church in Oakland bei Sa» Francisco. Ihm wolmt eine nicht auSzuroltende Vorliebe sür Schauspielerinnen iune, und er hat nach einander deren vier geheiratbct und sucht jetzt, nachdem er ! ersten drei glücklich p„rck, gerichtliche Scheidung >o» ge worden. sich auf gleichem Wege der vierten zu entledige». Der Scheidungsgrund ist in jedem Falle derselbe, seine besseren Hälften erwiesen sich stets auch als die stärkeren und habe» ihm die Peitsche zu kosten gegeben, wa» seinen Grund in der Tbatsache bat. daß er ebenso zanksüchtig wie verliebt ist. Falls er auch dieses Mal sreikommt, stebl sicher zu er warten, daß er nach wenigen Monaten die fünfte Thorheit begeht. -- Die alten Paßschecrerrien. Bis zum Jahre l830 hatten die in den Leipziger Tbore» ausgestellten Wachen auch die Verbindlichkeit, die eiupassirende» Reisende» zu examiiiiren. Sobald daher ei» Postwagen oder sonstiger Reisewagcn ankam, batte der Sckildivachl stehende Stadtsoldat nachzusehen, ob Reisende darin saßen. War die« der Fall, so ries er den Ossicier oder Unlerossicier der Wache becau» und nun begann dieser mit jedem Reisenden ein Examen, nach seinem Namen, seinem Ebaraklcr, Gewerbe und Wobn- orte, ob er mit Extrapost, ordinärer Post, Lohusuhre, eigenem Geschirr oder Vorspan» reise, wo er in der Stadt wohnen werde, und wenn er d,cS nickt wisse, wo er zu erfragen sei?" Ta»» ivurdcn den Reisenden die Pässe abgeiiominei, und aus das Polizeiamt geschickt, vou wo sic der Reisende, wenn er die Stadt verließ, wieder zurück erhielt AuSpassirende Reisende mußten im Tbore auch angebcn, wohin sie zu reisen gedachten und wo sic in der Stadt gewohnt hatten. Diese Passirschccrcreicn mögen aber, außer den Messen, den Thor wachen weniger Arbeit gemacht haben, als man glauben sollte, denn die Zahl der ankoiiiiuende» Reisenden »Var »ur gering. So liegl em Leipziger Frcuidenzeltel vom 9 Der. l825> vor, an welchem Tage zu allen vier Hanpttbore» »>u: lü Fremde in Leipzig rmpassirl waren. Literatur. Der Rkliebegleiler de» deuischen Kaiser-, der rül»»l>chn bekannte Marinemaler C. Saltzman» in Berlin, bat die Illustrirung der Kaiserreisen, wozu er an Ort und Siclle Gelegenheil halte, Studien »u machen, uiiiernomme». Die Schilderung dieser weltgeschichtlichen Reuen erscheinen in einem Prachiwerk in 30 Lieferungen im deulsch-nationalen Verlag, Ferd Lange in Berlin >V.< Kraußenftiaße 39, unter dem Titel: „Kaiser Wiltzrlm'S 11. Nartz- nutz LitzlanAsatzrtr«". Der Text stammt aus der bernlenen Feder vou Adalbert vo» Haustein. — Die nationale Tendenz diele- bedeutenden Werkes, o» welche- Künstler und Verfasser ihre beste Kraft gesetzt habe», wird in dcr Vorrede scharf gekennzeichnet Mit den Worten, daß daS Werk sür einen jeden patriotisch gesinnte» Bürger de- Vaterlandes „ein in edler Sprache abgcsaßtes, von emem kräftigen nationalen Bewusstsein durchglülsteS, gnteS, deutsche- Haus buch" werden soll, als dauernde Erinnerung an die glanzvollen Reise» unseres Kaiser-, die eS als eine» „friedlichen Alexanderzug" be zeichnet. Die un- bereit- vorliegende 1. Lieferung des Werkes in Foliosorniat, in äußerst reicher AuSstatlung. cnlhält als Text: Einleitung und Eapitcl I „Einschiffung in Kiel". Bon Illustra tionen, die von sorgsamster AuSsüyrung sind, heben wir hervor: S. M. Jacht „Hohenzolleril" von E. Saltzmann. Portrait Kaiser Wilh- lm'S lk„ Kniestück nach Photographie von O, Gerlach (Vollbilds. Reichskanzler Fürst BiSmarck. Kaiser Wilhelm l. im 9t. Lebens jahre, Kaiser Friedrich III. Emichissung Kaiser Wilhelm'-ll. und de- Prinzen Heinrich von M Scharfer. Prinz Heinrich vo» Prrußen, Gras Herbert BiSmarck, Sehr daukcaSwcrih von der VerlagShand- liing ist der sür daS musterhaft auSgestatlete Werk ungemein billige Preis von 00 H pro Lieferung der Bolk-au-gabe. Liebhaber machen wir aus da- gleichzeitige Erscheinen einer Ausgabe aus Knpscrdruck- papier zu 1 .^l per Lieferung ousmerksam. " * » 1- * DaS längst erwartete Portrait Sr. Majestät deSKaisrrS Wilhelm U„ von Pros. v. Angelt (Wien), zu welchem der Monarch dem Künstler vor Antritt seiner Reisen an die ver- schiedenen europäiichen Höse mebrsach gesessen batte, ist soeben in einer überraschend schönen Rrproduction im Berlage vo« Max Pa ich in Berlin erschienen, noch zeitig genug, um alt beliebte« und zweckmäßigste- Geschenk aus den, WeihnachlSIische zu prangen Wenn ma» erwägt, daß bi-her wirklich portraitähnliche Bilder de« deutsche« Kaiser« »och nicht in den Handel gelangt sind, so wird man »>»« beipflichten, wenn wir da» Erscheinen dieser uni« Aussicht de« Pros, v. Angel, heegestellteu Reproduktion eine« nur lehr intimen Kreise« zugänglichen Bilde-, zu welchem der Ka ser gesessen Hot, mit Frenden begrüßen und zur Ansch-'ffung rmpsehleu. Da» Blatt ist in olle« Buch- und Kunsthandlungen vorräthig. Special Wäsche-Fabrikations- Geschäst. Danziger Grimmaische Straße odvrkswävll mit doppelt cn Settkntheilen daS Siück von 3,7b. 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