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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-23
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1888
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Dritte Seilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 358. Sonntag den 23. December 1888. 82. ZMang. Aus dem Lundesrathe. * Mit dem 1. Januar 1889 bekanntlich tritt für Elsaß- Lothringen nach dem Gesetz vom 27. Februar v. I. die Gewerbeordnung für da- deutsche Reich in Kraft, mit Ausnahme der Bestimmungen über die Herstellung, den Umsatz u»V die Verbreitung von Schriften, Drucksachen und bildlichen Darstellungen, über die Theakelpolizei, die Schließung von Wirlhschasten, wie die Brsugn ß zur Abhaltung vo» öffentlichen Versteigerungen und über die Anlegung von Tanipskesseln, für welche die LanbeSgesetze bezw neben der Gewerbeordnung in Geltung bleiben. Da nun beabsichtigt wird, gleichzeitig mit der Gewerbeordnung auch die Mehrzahl der zu derselben erlassenen AusjührungS- bestiminungen in Kraft zu setzen, so hat der Bunde«» ralh in seiner Sitzung am Freitag einem ihm vor» gelegten Entwürfe dieser Bestimmungen seine Genehmigung erlheilt. Obwohl bereits von einige» Blättern über de» Entwurf berichtet wurde, so waren diese Miliheilungrn doch so ungenau und unvollstSndig, daß wir e« für angezeigt er achten. den Beschluß de- Bu»ke«ra«hr- wiederzugeben. Nach demselben sollen für Elsaß Loihringcn in Geltung kommen diejenigen sür da- Übrige Reich-gediet bereit« erlassenen Be stimmungen über die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Walz» und Hammerwerken, in Äia-Hütten, in Drahtziehereien mit Wasserbetried und in Gummisabriken, über die Belchästignng jugendlicher Arbeiter ln Spinnereien und aus Sleinkohlenbergwerken, Uber de» G'schaslSdelrieb der Gold- und Silderwaarensabrikanlen, de» Geiverbedelrieb der Ausländer im Nmherziehe» und die Formulare sür Wandergewrrbescheine, über die in Anlage», welche zur Anserkigung von Zündhölzern unter Berwenkung von weißem Phosphor dienen, zu treffende» Einrichlungeu, über die Errichtung und de» Betrieb der Bleifarben- und Bleizuckersabriken. über die Einrichtung und de» Betrieb der zur Anfertigung von Cigarren bestimmten Anlagen, sowie über die Ausnahme der Anstalten zum Trockne» und Einsalze» ungegerbler Thierl'elle und der LerbleiungS- und BerzinkuiigS- anslallen in das Berzeichinß der ge»eh»iig»na«pflichl>gen Geiverbeanlagen. Auszuschließen vo» der Einführung in Elsaß Lothringen waren die AassübrungSvorschrislen. welche daselbst i» Folge der reicb-gesetzlichcn Ausdehnung ein zelner Bestiminungen der Gewerbeordnung bererlS gelten, sowie diejenigen, welche zur Ausführung solcher Äestim- ,nungen erlassen sind, die aus Elsaß Lothringen gemäß de« E nsuhrungSgesetzeS vom 27. Februar d. I., wie wir oben erwähnt, keine Anwendung finde». Elftere- ist der Fall hin sichtlich der aus Grund de« tz. 29 der Gewerbeorvuunz erlassenen Borschrislcn über die Prüfung der Aerzle, Zahnärzte. Tbierärzle, . poiheker und Apolhekeigebilsen, letzteres bezüglich der all- gemeinen polizeiliche» Bestimmungen über die Anlegung von Danipfk.sseln. Ferner Ware», als für Elsaß-Lothringen eine prakiische Bedeutung nicht b.sitzeno, die auf Grund des tz. 3t der Gewerbeordnung erlassene» Borschristen über die Piüsung der Seeschifser, Secsleuerlcute und Maschinisten auf See- dampsern nicht besonder« in Krast zu setzen. Alle kiese Be- stittittiungen habe» deshalb auch »n dem Beschlüsse deS BundcS- ralhcS keine Berücksichtigung gesunden. Mttilairisches. * Berlin, 2l. December. Ueber da- Versuchs schießen aus dem Schießplatz der Artillerie-Prüsungs- Cominission berichtet die „Post": Se. Majestät der Kaiser wohnte, wie bereit» kurz gemeldet, am gestrigen Tage dem Versuchsschießen aus dem Schießplatz der Artillerie.Priisung-.Commission in LummerS- dors bei. Eine aroßc Anzahl hoher Oisiciere begleitete Se. Majestät nach dem Schießplatz. Man bemerkte den Genrral-Feldmarschall Glase» Mvltke. b.-n General-Oberst von Pape, den Ariegsmiiiister BronsaN von Schellendorff, die commandireiioen Generale von M>er- scheidl-Hülleffem und Bronsart von SMllenhorff, d-n DeprriementS- D.reelor General Blume, den General-Jnspecteur der Feld-Artillerie. General der Jnsanterie von Boigts-Rhetz, die Geueral-LieutenantS von Roerdanz. Golz und vo» Lewinsky, scruer drei Abiheiluugs- Cb-sS aus dem Krieg-Ministerium, die Herren von der Altiüerie- Piüfungs-Lommlision u. A. m. Vom Haupiquartler Seiner Majestät waren erschienen: der Chef dcZ Mililair - CabinetS Geaeral-Lientenant von Hahnke, der General-Adjutant General- L'eutenant von Wiltich und die Flügel-Alijuianie» MajorS von Scholl und von Psuel. Auch der Sia.il--M Nister G as Herbert BiSmarck brgleilkir Ge. Majrstäi den Kaiser. Der Lchnßolatz war durch Mannichasten de« Eisenbahn-Regiment- streng ai-gesperri. Die Laserue der aus dem Platz etuaiiarnerien L rjuchsconipaznie war sestlich geschmückt. Ueber da« VrriuchSschießen ieldit ist selbstver ständlich nichlS zu berichten Nachher speiste Seine Majestät m» den vierzig eclchenenrn Herrn. Rechi« neben Seiner Majestät hatte Frldmartchall GrasMollke. links Generol-Oberstvon Pape, gegcn- üder der Prase« der Arolleeie-Prüsu» scommission. G,n,'iatt» utenaiit Sali bach.Pla» genommen. Während hrsEssrn« vrachlr Gencr»l!leu>enani Salldach rin Hoch aus den Alle, höchsten Kriegsveern aus. Sc MojestS, sprach daraus der Artillerie-Peinu» is-Comim swn seine Allerhöchste Aneikennung über ihrr Leistungen aus; ebenio über die gesainmie Aiiilleiie. Dann üderreiwie Sk. M»j stäl den Herren von d.r Altillerie.Prüsungs-Lommisiioa höchst eigeniändg sol- gende Orden: b>m Prajes de: Ar»llcrie-Piiliung--Comm Ision, Grneial-Lleuteiiant Sallvach: den Vier» zum Nolbr» Adler-Orden jwiiter Llass-; dem Ov.rst Sieger«: den Kronen-Orben zweiter Clnsse; dem Director de« Feuriiverk-Laboraioruimt, Overst-LikMe- »anl Kastenbolz: den Rolhen Adler-Orden dritter Classe Mil der Schleife; dem bayerischen Ooerst-Lieuienan» Freiherrn FuchS von Bimbach und Dorahelm: den Rolhen Adler^Ordc» dritter Classe; dem Major Reoiwer: den Kronen-Ordcn dritter Classe und dem Hauplmann Böhme: den Rothe» Adler-Orden vierter Elaff-. — Erft gegen 6 Uhr kam der kaiserliche Ezirazug nach Verl,» zurück. * In dem Marine-Etat werden sür Sckisf-bauten außer den einmaligen Raten sür die vier große» Panzer schiffe. für zwei gepanzerte Kilsienvertheibiger, sür zwei Torpedo-DivisionSbovle und einen Kreuzer die zweiten und Schlußrate» sür einen gepanzerten Küstenverlheidiger, einen Minentampser, einen Kreuzer, einen Aviso u»v sür »ine» gedeckte» Kreuzer (Kreuzercorvellc tl) acsorden. Sehr beinerkeuSwerlh sind die Erläuterungen, welche in dem Etat zu diese,» letzte» Titel gegeben sind: Der Bau der Kreuzercorveue ll. welcher im Elal sür 1888/89 aut 4VOO OOO ^l veiansch agt worden ist, hoi verschoben werbe» müssen. Es war ursprünglich geplant. e»> in der Giöste hinter de» Corvetten „Prinzeß Wilhelm" und „Irene (die je 4400 Lau-D>pl. Hoden) zuriick.'leivende- Sch sf z» b uen, sür welches eine Anichlags- summe von 4 000 000 .St ausgerelwi hätie, zu Gunsten neuerer seetakiischer Anschauungen wurde diese Absicht amgegeven und zu einer Lonstrucoo» geschrtlleii, mrlche zur Erreichnn, größerer Ge- ichwindigkeit über die Dimensione» der jüngsten Corv>ttenbau>e» hinau-gehcn muß, und au- vielem Grunde, sowie Wege» der als »oihweudig erkannten Anwendung eine- Sautzdeck- einen erhöhlcu Kostenauswand von ü'/, Millionen erfordert. Die „Vossische Zeitung- bemerkt dazu: Man siebt an- dieser Notiz sehr klar, wie schnell und wie sehr sich die Ansichten an der sür den SchissSbau in der Adimralilat entscheidenden Stelle ändern. I» diesem Falle ist das Wal,ische Mich ein Glü.1, denn un« kann nicht« Schlimmere« paisire», al» daß wir mit immer größeren Kosten Schisse bauen, die nicht dleienige Geschwindigkeit erlangen, welche heuliqen Tage- gefordert wird. Anbererseii« muß man sagen, daß ü'), Millionen sür r,oe Kreuzer- corvelir eine sehr bedeutend« Summe bilden. F>üher konnte man lür einen wichen Bewag zwei Kreuzercorvctten baden. Schiffe wie „Frcya", „V cioria", „Ariadne". „Luise" haben einschlievuch der ariiUeristiichen und Torpedo - Armirung im Durchschnitt kaum 2 0000<X) gekostet. Bon den neuen gedeckten Kreuzern lallen außer der ttreuzercorvetie II noch lieben gebaut werden.— I», außerordentlichen Etat sür 18o9 90 nurde» u. A. auch die Mittel zum Bau von 4 Wachibooteu «esordert, die in erster Liaie zur Bewachung, ersorderlichensall« auch ii» Kriege zum Schutze der Krieg-Häsen benutzt werben. Die Kosten sür jede« Booi sind aus 800000 ^l veraiischlagt. — Fm Reich«tage ist auch zur Frage gekommen, wie hoch die Kosten sür die artilleristische Armirung der neu gesorderten 28 Schiffe auslause» würden. Ter vorliegende Etat giebl, wa» die Küstenvertheidtger betrifft, einen Anhalt zur Beantwortung der Frage; e- wild nämlich die Schlußrate zur artilleristischen Armiruiig deS Pauzer- sohrzeuge- 0 verlangt, auS den ErlSiiterungkn ei siebt ma», daß die Geiammikosteo der artilleristijchen Armirung aus 840000 veran schlagt sind. Da- ist ganz außcrorbrntlich hoch, sie ist nur bei „König Wilhelm" größer, sie beträgt bei diesem 922 741 ^l, dagegen bei dem „Kaiser" nur 119187 de, „Friedrich der Große" 7l 170^1, de, „Bayern" 4lb70.4l, bei..Oldenburg" ca. 16 000 ./i; außer den Panzern der Weipeclasse ca. 20 000 In nicht wenig Fällen sind die Kosten sür die Torpedoarmlrung höher al- iür die artillcristiiche Armiruug, erster« betrugen bei de» edengenaiinteu Schiffen ca. lS7 000^l. ra. 132 000^, ca. 72 000^1. 131398^4. ca. 8000 (?) und ea. 75000>l E« ist ganz sicher anzunehmeu, daß die neuen Schiffe ebensall- Torpedo-Armiruug erhalten werben, über die Höbe der Kosten wird man sich wohl in der Commilsion erlundigen. Ti Geiaittuukvsic» für die artilleristische Annirung der 28 Schiffe werden nicht weil von 30 Millionen entkernt sein. * Berlin, 2l. December. Die Auszeichnung, die der Kaiser dem Grenadierreczimenl König Friedrich Wilhelm IV. (l. PommerschrS) Nr. 2 zu Stettin durch seinen morgigen B such und durch die Verleihung vo» Fahnen- bändern i» schwedische» Farben, den IlisprungSsarden de- Regiment«, eriveist, bängt wodl mit der Tdalacke zusammen, daß der Kaiser al- Pnnz ü la «uito deS Lcigimenl» gestanden und e« auch vor de» Augen se»i,S kaiserlicheu GioßvalerS beim letzte» K.ujeriiianöver deS 2. Anneecorp« geführt hat. Der Kaiser hat nicht Ebes de« Negimenl« werde» können, da düss-tde den Namen König Frievrich Wilhelm IV. süürt, doch zadlt e«, soviel wir wissen, zu den Leidregiiiienler». Sehr hübich ist der Triiikspriich. den einst Könia Friedrich Wilhelm IV. in seiner geistieichen Weise aus daS Wohl seines Regiments aurbrachte: „Ich trinke", sagte er, „aus mein zweites Re giment. niemals da« zweite!" und diese« Trinkipruche» ist daS Regiment stets eingedenk gewesen. Die vatieantfchen Archive. * Die Erössnung der vaticoniichen Archiv« durch Leo xm. ist (so wird der Münchner „Allgemeinen Zeitung" aus Rom geschrieben) eine Thatsache von so boder politischer und culku- reller Bedeutung, daß immer wieder von bene» daraus zurück- gekommen werde» muß. denen die Erneuerung uud K,äil>gung der historischen Studien am Herzen liegt. Für Italien vor allen war diese Thatsache von höchstem Interesse; den» in den Sälen der der valicnnsichc» Archive, die hi« Üil zem noch verödet standen, uud d re i Be'uch unter der St ase der Excommu»ica!>vn v rbote,, war. eröffnet sich dem Foricher eine Fuudg ulie für die Geschichte der italienischen Halbinsel in amheniischen Docnmenten »»d kostbare» Hand- lchriste». Zwar sind die bisher veröffentlichten Erge! n>si dieier Fa» ichungrn noch »ich» zahlreich; aber es st sicher, daß diele ersten Resultate e,sri ;eii Suchen- von unparteilicher Kritik aeprnst. als Führer, Norm und Lehre für znkiinsiiae Forschungen diene» weiden. TerEkienvlah unter den Beiöff >tl.äninaen, welche Italien der L beialiiat Leo'« XIII. yerd.nkl. qebört ohne Widerrede dem „kej-o-stn,,, Olomentis k'»pas V." in sieben Bänden, w Ich,'s in dem kurzen Zej,raume von kaum drei Jahren im Druck crschienen ist. F>»I elsiau'end Oriainaldocnmente, welche sich alle ans die Jahre 130', bi« 1314 dez ehe», eröffne» in dirien Bänden dem Studiui» der av1a»»nesi''che„ Periode ei» großariige« und ost ganz neues lltld, wodurch Licht und Sicherheit in diese dis jetzt so verwirrte, unsichere, on leer n und hastlose» Behauptungen so reiche Zeit kommt. Die Ausgabe hätte nicht vorzüglicher, die Zusammenstellung nicht ge. lelstter. sachgemäßer, mit bescheidener und liebevoller G nauigkeit herqestelll werden können, als die damit detraule» Benediktiner dieselbe durchqesührl baden. Nur inlt Dankbarkeit kann der Leier brini Durchblättern dieser Seilen auf die Naine» jener ver dienstvolle» Schüler S. Benedicts stoßen, wie aus den neapoliianiichen Historiker To» Luiqi Tost,, den pmeeotinischen Tonic-Forscher Palinicri, den Fianzoi'en Capiet. den Deutichcn Fries,, die Mähren Larcander und Siastny. die alle dem Orden von, Mvnle Caisino ongeböeen; daS Loo, da- der Papst ih.ir» »n seine,» Breve vom 31. August spendete, ist nur der Slu«druck der reinsten Wahrheit — ein Lob, das die am schwersten zu besriedigenden und maßgebendsten deuischcn und sran.ösischen Gelehrten jetzt ihrerseits Weiler ver breiten, denn die Arbeit ist in ihrem ganze» Umfang« Meister, hast durchgesüdrt. Der Wunsch und die Hoffnung aller WissenS- sreunde geht dahin, daß die Benediktiner, die von ihrer Compeienz und Tüchtigkeit eine lo bedeuiend« Probe abgelegt haben, ohne Zöger» ein neues, ebenso großartiges Werk untcrurbmen mögen, wa« tolarndc Worte de« obeuecwähnte« päpstlichen Breve hoffe» lassen: „8iwulqus vvluwu» prompt» von aniwo e»o »tnue ulucri all uuvvu sn»olpi«t><Ion eiu» gensrjz Inbor,>»". Im Druck ist augenblicklich noch da- kezzeutuin I.oovio I'npno X (1äl3 bi- 1321), dessen Ber- öffcnllichung vor vier Jahren von dem Archivisten Cardinal Hcrgen» röilicr begonnen wurde, ivclcher seine» Uiilergebenen in oen vatica- Nische» Archwen täglich solche Beispiele vo» WisscnSeifer und Thälig- keit giebl. Bis jetzi sind sechs Lieserungen erschienen, die mehr als 13,000 mit viel Schariblick zulainmiitgeiaßle Tocumenie enthalten; doch kann die Compilation, was die Meidode betrifft, den B«r. gleich mit den Regesten Clemen« V. nicht aushallen. Eine andere Veröffentlichung, welche man den vaiicanischen Archive» verdankt, wenn auch geringer an Umsang und Wichtigkeit, als die vor,ergebende», ist das aui Veranlass,mg der „Ncapo- litauischen Gesellschaft sär die vaterländisch,- GZchichte der neapoliianiichen P.ovmzen" veröffentlichte Ldroiiicoo Siculum, da- d,e ganze Chronik über die Königin Johanna l. von N»ivu >mv Karl von Durazzo enthälk, ein um so wichtigere« Dokument, als e» da« einzige zeitgenössische Aktenstück über diese dunkle Periode ist. Eine vierte und letzte Publicattoa, die sich au die neuaus- dlühenden vaiicanischen Archivstudien knüpft, sind die koxesd» llovorü I'np»« III, die durch de» römische» Priester Pietro Prei st»» zuerst m den Druck gegeben wurden. Obgleich die Zeit, auf welche dieselben sich beziehen (1216—1227), von auSoadmsweiier Wichiigkeit ist, so kann ma» sie doch nicht ohne großen Borbehalt erwähnen. Die erste Probe davon, welche Ende 1884 er- schien und die ersten zwei Jahre des Poniisicat« Honorms III. umiaßte, wurde seinerzeit vo» der FnnSbrucker „Theologischen Zett- lchrijt" verdlenternioß-ii Ichors krilisirt. Die letzige destninve Aus gabe leidet an vielen, schon damals gerügten Fehlern und ist mir den Regesten Clemens' V. ln keiner Beziehung zu vergleichen. S e nimm! ibre Gel hriamkeit größenlheils aus Pothaft. Keine Spur von Anmerkungen, keine vollslLiidiqen Dokumente, auch die Auszüge sind bei weilem zu mager, so daß diese Register, aus deren Ber- Sffenilichung so große Hoffnungen gesetzt wurden, in ihrer vorliegen den Gestutt nur einen rinsach-n Katalog bilden, der aichi einmal in allen seinen Theilen de» Vorzug der Genauigkeit und Zuverläisigkeit »at. Soviel ist bl- jetzt ln Jialie» aus Anregung der voticanischen Archive gearbeitet worden. In einem anderen Bericht wäre zu ipr.chen von den älonuwentL VuUcno» Ilu»L»tri»», di« unter der Leitung von Monsignore Fronknoi i» P st erscheinen, von den onerkennen-werthen Ardeilen über die sranzöstschen Päpste au- dem 13. Jahrhundert von Berger, Digard, Pro» und Anderen, die in Pari- erschienen sind, von den großen Werken, die aus Beranlassuug de« Historllchcii Institut» in Wie», der GcschichlSgcsellschast von Krakau, drr Ne gierungen von St. Peier-dnrg uud London cornpilirt werden, und von dem, wo- sich die Gelehrten von der Zukunft, Dank besonders den tüchtigen Arbeiten Lari»,'-, Denislc'S. Tommosini't, Baum- garten'«, Chrle's, Fonlaua's und Lcvi'S versprechen können. Literatur. An die große Zahl der sür 1889 erschienenen gewerblichen Ka lender reiht siw noch zu guter Stunde ein Allgemeiner Tischler- knltuder sür Bau- und Möbeltischler, herau-gegebca unter Mitwirkung bewahrter Fachmänner von der Redaktion der „Bllge- meinen Dischlct-Zeitting". Der gegen seine drei Vorgänger inhalt lich wesentlich crwcilerle Kalender bringt viel Wisseii-werthe-, e» ichelnt als unentbehrlicher Ratbgeber sür Geschäftsleute vom Fach und wird gewiß nach jeder Richtung hin befriedigen. Neben einem mit Fleiß und Umsicht bearbeitete», durch Zeichnungen erläuterten inslruciiv » Thcile cinbä» er außer dem Kalendarium genügenden Raum sür Notizen aus da- ganze Jahr und ist dauerhaft in Form eme« Taichenouel.e- gebunden. Zu beziehen ist der Kalender von I. Harrwitz Nachs., Verlag der „Allgemeinen Tischler-Zeitung" in Berlin. —3. « >« » Die Fortbildung ln der vermendung der Eteuogrophir- Lehr- und UebungSduch sur de» Lrlbstniiierrichl angehender Slenograt'ticn, für ForidildungScurse und Bcreinsübungc». Be arbeitet von F. W. Koeding, geprüfter Lehrer d«r Sleno- grophic. Erster Tbeil: Der FortbildungS Unierricht. (Berlin, Ernst Siegfried Mittler <K Sohn, »iönigliche Hosbuchhandlung.) Lrhrbltch drr 0c»rschcn Lttiiogrnpliir. Erger Tbeil: .'lnleitung zur deulstten Striiographir. aus Beronlaffung des stenvgraphiichen Vereins zu Berlin bearbeitet vo» Wilhelm Stolze. Ein- I uiiderlachlnndsiebzigste- bis einbimdrrtziveiundachtzigftea Tan end (öl. Slustage), heraasgegeben von lir. F. Stolze. zBerliu, Ernst Siegsried Mittler Sc Sohn. Königliche Hoshuchhandlung.) (itutachren uus dein Attwaltstunde über die erste Lesung des Entwurss eines Bürgerlichen Gesetzbuch», hsranS- gegeben im Austtrage des Deutschen Anwalt - BereinS von de» Rechtsanwälten Adams, Geheimer Justizratb in L«i>lcnz, Ailke, Iustizraih in Berlin, Mecke, Juftizrath in Leipz-g, Hartmonn in Nürnberg. Erhthropel in Leipzig. Heft ü. (Berlin, W Moeser, Hosduchhandliing.) (Eingesandt.) C« war srübee ln Letpzlq eine hübsche Sitte, die Geldgeschenke zum WcibnachlSsest in schönen neuen Silbermünzenzu verab reichen. Die hiesigen Banken und Bankgeschäfte waren io liebens würdig, diele neuen Münze» dem Publteun, zur Bersügvng zu stellen. Seit Jahren aber ist eS nicht mehr möglich gewesen, loläie zn erhalten, weil die ReichSbank keine herausgiebi. Man darf wohl annehmen, daß es nur dieirr Anregung bedarf, uni die Reichs'. a„k zn veranlaffi-ii, vor den. Feste ihrem Schatz einige Hunderttausend Mark zu eittnehnien und du» Publicum in öOO oder 1000 Mark Beuteln zur Verfügung zu stelle». Die Nachträge wird zeigen, wie Vielen Wünschen sie dadurch gerecht wird. ZI Obsi'livmilsn, I Knsgvn uni! Mansvksllsn das Stück zu 3, 4 und 5 Mark, von vorzüglichem Schnitt in dem besten I . . ^ ^ ^ ^--c » - ^ Hemdentnch gearbeitet. I ui den neuesten Fa^onS und in 4 fach bestem Leinen gearbeitet. Havklkeniovn, Vonkvinilvlisn, 8a«I«ii»8n1sI, l^asvkvnlüvksi», das Stück von 2.75 bis 5 ^ das Stück von 75 ^ an das Stück von 6 an das Dtzd. von 4 ^8 an empfiehlt in reicher Auswahl MIKvIm SertLvK, Grimmaische Straße 38, Mallricianum. «L»« Iurvelieve, Leipzig, Grimmaische Straße 3. Gvo^es tagev in )urveleir, Gold- und Stlberrvanron. 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