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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-25
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1888
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DK 0p« Ist wie ftzltzl besetzt: Königs, von Spanien, yrl. Nothaoser, Prinz von Arragouien. Herr Perron, Eine«. Herr Marion. Giralda, Frau Boumana, Don Japhet d'Ltocha. Herr Greugg» Don Manoöt, Herr Hedmondt. * Leipzig, 25. December. Da» Concert von Lbella Friedlladrr findet Montag, den 7. Januar, im Saale de» alten Gewandhaus«» statt. < Plagmitz, 24. December. I Farllchnitc Mr Hab», «elegnttllch »der die «nte, Fottschritte berichtet, welche der hier fett einer Reih« vo» Jahre» beftehead« Grlaagveret» Schwede,länger erst»!» hat. «in besoader» schöne» Loncert will der Verein setnen zahlreichen firennde» am ersten weilmachtSsettttag« Abend» t« „Felsenkeller" hierseldst biete,, aas welche» hiermit hiogewiesea sei. A Scharrberg, SS. December. Im hiesige, k. Lehrer» semiiar« besteh« hie schöne Sitte, zn Weihnächte» ein» »elondere Frier »» veranstalte». Die vierjährige Feier sand am Freitag statt. Die Rachmittagsaassübrnng bestand in ernsten n,d heitere» Gesängen, Deklamationen »c. Die Feier in der prächtigen Semiaaraala wurde «» Abend dnrch Orgelvortrag ringeleitet. Zar Lorsührnng kamen beloader« oltttrchltche weihnacht-lieder and eine Weihnacht»cantate »oa Bergt für Lhor, Soli, Streichorchester (Seminaristen) nnd Orgel (Herr Oberlehrer Seydler). Die Aussührnng war eine wahr» hast erhebend» vorseirr de» Weihnachttsefte». > In Löhnitz hat ma, mft vielem Erfolge t» de» letzte» Jahren Ehriftsptele z»r Aussührnng gebracht und dadurch eine erz» aebirgische Sitte wieder belebt. Diesmal werdea die Löhaitzer Lhriftspielr an de» Abenden de« 2., 3. und 4.» sowie am Nach mittag and Abead de» S. ganuar aufgrsührt. * Nötige». — Felix Drehschock, der bekannt« Llavirrvirtnose „d Lomponift, beabsichiigt in der zweiten Hälfte de» Januar ein eigene« Loncerl i» der Singakademie zu Berlin zu veranstalten — Frl. Rothanser bleibt, nach Angabe der Leipziger „Musik- and Kunstzeitung", nicht in Leipzig, sondern ist unter vortheilhasieften Bedingungen an die königliche Oper in Pest engagirt. — Der Sarasate-Ehklu» findet m der zweiten Iauuar-Hälste in Berlin statt und wird eia Peadovt zu den Lykien bilden, welche Anton Nubinstew und Hau« v Bülow früher veranstalteten. Der spanische Meister wird die Hauptwerke der Biolia-Lueratur in dea » Loucerte» de» Lykiu» zum Bortrag bringen, aus welches im Januar eia Abonnement eröffnet werden soll. — Für die König liche Oper in Berlin ist neuerding- der italienisch« Tenorist Sylva vom nächsten Monat ab al« Bast verpflichtet worden. Der Künstler, welcher sich bereit« vor mehreren Jahren aus der Bünne der Berliner Hosoper in mehreren Rollen alt Deutscher Bütnien sävger versucht hat, ist in erster Reihe als vorläufiger Ersatz jür den scheidenden Herrn Niem ann in Au-sicht gcnommeu Herr Svlva, welcher, wie gemeldet, im Hostheater zu Dresden oastir«, Wird, der „Tägl. Rdsch." zufolge, in Berlin u. A. „Rienzi", „Robert der Deutel" und „Lohrngria" singen. Der „Rienzi" wird «ine der ersten Rollen de« Künstlers sein; bei diesem Autark wird die Wagner'sche Oper in neuer Besetzung und neu eingcübt unter Leitung de» Herrn Hofcopillmeister Sucher zur Ausführung ge- langra. — Wie weiter gemeldet wird, soll Herr Rothmühl al« Heldeutruor an der kaiserlichen Hosoper zu Wien in Au-sicht aeuommea sein. Er soll dort im Monat März 1889 sein aus Engagement obzieleude« Gastspiel in Bounod'S „Faust" beginnen. — Herrn Adols Lebriaa. Gesanglehrer am König-städtischen Gym nasium zu Berlin, wurde da-Prädicat eiue- köaigl. Musikdirecior- vrrliehen. — Die Oper „Mignon" vou Ambrvise Thomas ging im Düsseldorser Stadttdeater erstmalig mit Erfolg in Scene.— Aus dem Umwege über München kommt der „Bolsischen Zeitung" di» überraschende Nachricht zu. daß Wagner'S Iugend-Oper „Die Feen" im September 1889 im Berliner Operuhause in Scene gehen soll. Ober-Maschiaenmeister Lautealchläger iu München ist mit Ansertigung der Dekorationen deoustragt worden. — Alfred Brünseld feiert gegenwärtig in D-uiichlaad- hervor ragendsten Städten graste Triumphe. Bor Antritt seiner aus 16 Loncerte berechneten Tournöe nach Dänemark, Norwegen und Schweden, aus welcher ihn der Hoscellist Heinrich Grünselb begleitet, spielt er noch am 25. d. M. im königlichen Akademie-Loncerte in München und am 28. d. M. in einem großen Loncerte in Dre-deu. Am 8. Februar triff« er zu kurzem Ausenthalte in Wien «in, wo sei» Loncrrt am 19. stattfindet. — Der Tenorist van Dyck, welcher ,m VI. Berliner philharmonischen Loncert unter v Bülow'S Leitung Mitwirken wird, tritt vorher zweimal in Leipzig aus. und zwar in einem Loncert de» Gewandhauses und im dortigen Stadt- theater als „Lohrngria", wie wir bereits gemeldet haben. — Wie man an- Franksur«a. M. schreibt, ist jüngst im dortigen Theater Herr Nawia-ky znm ersten Male in der Titelpartie der Oper „Hamlet" von Thoma» ausgetreten. Die prächtigen Stimmmittel, gehoben durch deren echt künstlensch« Behandlung, errangen Herrn Nawia-ky einen außer- ordeatliche» Erfolg. — Im Wiener Hoiopera-Lheater wird io der zweiten Hälfte des Januar 1889 der Prager Tenorist Alberti aaftirea. In der erste» Hälste der März finde« die PremiSre der Oper „Die königSdraut" vou Rob. Fuchs (Text Poll Schnitzer) statt. — Für Aasaug Januar ist im Wiener Hosopera-Thearer die Premiäre der „Drei Piuto»" mit den Damen Beeth, Repard und Förster, uud den Herren Müller. Schröder. Felix und Reichenberg iu den Hauptrollen geplant. — Frau Bertha Entmann, welche am Stadtiheater iu Brüan gostirt, hat ei»er au sie ergangenen telegraphischen Einladung, im Hosopern- Theater zu Gunsten b«S BeusionS-Jnstitut» die Partie der Agathe in Weber'- „Freischütz" za singen, nicht Folge leiste» zu können er klärt. — Joseph Joachim, der, einer Einladung der Philharmo nikrr i. Wie, solgend, eigen« nur zur Mitwirkung im BrahmS'jch-u Dovpelcoucrrt »ach Wien gekommen war, kehrt im nächsten Monat wieder nach Wien zurück uud verauftaltet am 31. Januar ein Loncrrt im großen Musikverein-saale, iu welchem er unter Anderm Beethove»'« Biolin-Loncert zum Bortrag« bringen wird. — Im Saale Böseudorser findet am 5. Januar das Loncert der Harfen- virtaosinnen Boronessen Felicie und Bohumila Odkolek unter Mitwirkung der Frau 0r. Paula Lambert. Opernsängeriu, Frau Bertha Lder-Turetschek, de» Herrn Ignaz L. kallmu«. Mit- alied der Hos - Overacapelle, sowie de« Herrn Prosessor HanuS Oppel statt. — Der Lomponift de« „Zigeunerbaron" arbeitet au einer komischen Oper, zu welcher da- Libretto von Doczi herrührt. Da» Textbuch wurde im Hause de» WalzerkönigS vorgelesen und sand deu Beisall aller Anwesenden. Strauß hat «einem Werke, welche« ursprünglich „Ritter Pazmau" und später „Ein Kuß in Ehren" be- titelt war, einen dritten Namnu gegeben nnd zwar „Frau Eva". — Da« Wiener Fürfttheater im Prater wird bei seiner Wieder eröffnung im Frühjahr einen neuen Namen erhalten. Wie e» heißt «lrd dasselbe in Zukunft den Namen: „Wiener Theater" führen — Ja Gothen bürg kam am 12. d. M . unter Leitung von vr Karl Valentin, seiten» de» dortigen Musikverein» uebe» zwei Sätzen au» dem Requiem von Mozart u. A. auch der LharsreitagS- zaaber au« „Parsisal" für Orchester zur Aussührnng. — Der Biolin- virtuos« Franz Oadricek ist voa einer mehrwöchentlicheu Louraäe durch England nach Wien zurückgekehrt. Sämmtliche Blätter in jenen britischen Städte», in welcheu der Künstler aus getreten, rühmen ihn al» vervorrageaden Meister de» violiuspiel». — I» einem Loncerte, welche« Adeliaa Patti in Royal Albert Holl gab, wirkte auch die Wiener Biolia-virlnosia Fräulein Marianne EiSler mit uud fand durch ihren seelenvolleu vortroa und ihre groß« Technik ein« ungemein beifällige Ausnahme. — Mau schreibt au» London: Kürzlich wurde da» neugebaute, in der ShafteSbury Aveune gelegene „Lyrische Theater" mit der Oper „Doroihy" eröffnet. Da« neue Bühnenhaus hat etwa die Größe de» Prince o Wale», and Savoy-LheaterS und zeichnet sich namentlich dnrch seine vortrefflichen SicherhÄtS-Borkehrungea au«. Der Eigenthümer, H. I. Le»lie, richtete nach Schluß der Vorstellung einige Worte an die Zuhörerschaft und erklärte, er werde sich besonder« die Pflege »»glilcher Musik angelegen sei» lassen. — Zwei Theaterbrände werdea au» Amerika gemeldet: Ja der Musikakademie in New-flork brach während einer vorftellnnq Feuer au«. ES wurde jedoch Niemand verletzt. Eine am >2. d. M. nach Schluß der Bor- stell»»» im Große» Opern-HauS in Lhicago auSgebrochene FenerSbrunst äscherte eiae» Ldeil de« Gebäude« ein. — Die Sängerin Fräulein Helene Hieser, am Stuttgarter Hoslbenter engagitt, Hot vor kurz»« in Etroßburg als F,de« im „Propheten" mit anßerordentliche« ErsEge gastirt. Die dortigen Journale sind voll de» Lobe» über di« glänzende Leistung der Künstler», die der Opernfchule de« Wiener Lonservat orium« zur großen Ehre gerrichi. — Millöcker'» Operette „Der Feldprediger" hat unier dem Titel „Der Alcalde von Straßburg" am Tantra st cireo <ia krto» z» Madrid kürzlich einen großartige» Erfolg errnngen. Verein Leipziger Lehrer. I» der Sitznug am >2. December sprach Herr Dir. Lange über d« botanischen Schulgarten. Di« Direktor,nconsereiiz sich vor Unsrer Zeit mit dem Gesnche ,m Einrichtung eiae« Garten« an den vch»la»«schuß gewendet, und diese« Gesuch tzünßtg, Abnahme gesunde». Der Herr Referent beleuchtete ft, eingehend« Weise dt« geschichtlich« Entwickelung der Schal« aarteuidee, sprach dann über die Nolkweadiakeit und endlich über Einrichtuag und Beuutzaug de» botanisch«, Schulgarten». Da» Mittelalter erachtete hinsichtlich der naiurgeschichtliche» Kenntnisse Anschauung und eigne Erfahrung »icht für uüldig: e» begnügte sich mit dem Nachbctea der Alten, besonder» de» Ariftotele». Bacon blieb mit seiner Forderung de« Beobachten« and Untersuchen» odue Einfluß aus dle Schale. Ratte und Lomeniu» betonte» da« Sachliche im Unterrichte neben dem Sprachlichen. Doch erst die Schulordnungen Ernst de» Frommen vou Gotha (f 1675) fordern, daß in der NaturgeichichiSftuad« Pflanzen, „in dea nächsten Gärte» erzeuget", zur Behandlung komme«. Semler, Gründer der Real- schulen. 1738. August Hermann Fraucke, Rouffeon und Andere lege» aus die praktische Arbeit im Garte» große« Gewicht. Ja Schwede» bestehen etwa 2600 Schulgärten, in denen Kinder tdälig sind. Aut der letzten Pariser Weltausstellung war et» solcher Garte» zu sehen. In Oesterreich wurde 177« der loudwirthschastliche Unterricht iu Laadschuleu in Anregung gebracht. Joseph II. war der Sache günstig gesinnt. Aber in der salzenden Reactioa«p«riode giagea die vielversprechenden Anfänge wieder zu Grunde. Ja der Mitte diele» Jahrhundert» wurden besonder« von Süddeuischload au« An strengungen gemacht zur allgemeinen Einführung eine» ausschließlich im Dieuft« der La»dwirthschast stehenden Schulgarten«. Lüben erklärte sich entschieden dagegen mit Rücksicht daraus, daß di« Schule ideale Zwecke verfolgen müsse, sich ober nicht in de» Dienst eine« einseitige» Fachiutereffe» stelle» könne, vr. Georgen» schrieb im Anstrage der preußischen Regierung eine Broschüre über Sckwl- gärtea. Deine Grundsätze stimmen mit Lüben'- Anschaauugeu überein. 1873 konnte er aus der Wiener Weltausstellung einen solchen Schulgarten mit Spielplatz, mit Beeten für wildwachsend« und Lulturpflauzeu. mit Baumschule und mit Zieranlagen vor- sühreu. Diesem sind nun die Schulgärten der größere» Städte Oesterreich«, Nord- und Süddeutlchloiid- mehr oder minder ähalich. Bon manchen Seilen würden übertrieb«»« Erwartungen an die Einrichtung vou Schulgärten geknüpft. Sie sollten den „kuusttrieb zur Entfaltung bringen", die „rechte LebenSanschauung" bewirke», die ..Standesunterschiede verwischen" u. s. w. Die Gegner der ganze» Einrichtung bedaupteu hingegen» dieselbe habe keinen oder uur ganz geringen Nutze». Der NaturgeschichiSunterricht soll der Jugend deu Bilduugrwerth der Pflanzenwelt nahebringen, indem er dieselbe die Form der Pflanze» anschauea. ihr Leben erkennen und ihr Dasein ästhetisch empfinden lehrt. Dazu ist nölhig, daß e« ihm ermöglicht sei. die Pflanzenwelt der Heimalh iu einem Gesammldilde zu zeigen, nicht nur in einzelnea Bruchslückchen. Der wodleingerichtete Schulgarten kann nun dea Gcsammtcharaklcr der beimalh- lichen Pflanzenwelt vorsübren, er kann anschauliche Vorstellungen von Pflalizengattuiigea und Pflanzensamiliea liefern, kann im kleinen eine Ahnung davon geben, daß die Natur ein nach eindeiilimeu Grundsätzen regierte« Ganz- ist; er kann neben einbeimijchea Liilturpflanzen auch ausländische in voller Lebendigkeit zeigen, und er allein ist im Slonbe, nicht uur das Gewordene, sondern auch da« Werdende aus allen Siuien der Entwickelung vorzuluhrea. Ji» Garten kann da» Kind Wach«thum und Ernadrung, Ablierben und Zerfallen der Pflanze beobachten, den Einfluß von Licht und Wärme erkenne» und E »blick in die Bermedrung und Verbreitung der Pflanzen erlange». Hier lebt eS sich mil der Pflanzenwelt zusammen; nicht nur der Bersta-d, sondern auch Gemuth und Schönheitssinn indeu hier Berücksichtigung. Das dem Deutschen eigene liefe Ge üdl sür die Natur wird hier geweckt. Im Hinblick aus die Thal ache, daß bei Slawe» und Romanen der Sinn sür die Schönheit der Pflanzenwelt nur in geringem Grade vorhanden zu sein pflegt, ist dieser Punkt auch vo» nationaler Bedeutung. Dem Garten muß eine so dohe Bedeutung beigemrssea «erden, weil die Natur, deren Miniaturbild er sein soll, dem Kinde der Großstadt kaum mehr erretchdar ist. Sind doch z. B. unsere Wielen ast verschwunden, und so weit sie noch vorhanden sind, fehlen ihnen meist diejenigen Pflanzen, welche srüher ihre eigenthümliche Schön heit ousmachieu. Wie schwierig ober di« H-rbeijchafsung eine« blühendea BaumzweigeS oder gewisser Feldgewächje geworden ist, da- bedarf kaum der Erwähnung. In Betreff der Einrichtung de» Garten» wird Zweckmäßigkeit und Schönheit verlangt. Ec soll den methodischen Anforderungen des Unterrichts entsprechen und de» erzieherische» Bedürsnissen Rech nung tragen. Nach beiden Richlungeu hi» jührt der Herr Resereut iu erschöpfender Weise da« „War?" und da- „Wie?" vor. Auch sür die Benutzung de« Garten« sormulirt er die Wünsche, welche etwa auSzusprechen wären: ES ist bekannt zu machen, welch« Pflanzen allemal i» der nächsten Woche zur Ausgabe kommen, dem NalurgeschichtSlehrer ist jederzeit der Zutritt zu dem Garten möglich, dem Schüler ist der landwirlhschasiliche Theil de» Garten» zu- gänzlich, dem weiteren Publicum ist der Zutritt versagt. Der botanische Centralschulgarten wird sür die kleineren Schulgärten dienstbar gemacht. Gärtner und Schulmann gehen bei Einrichtung und Verwaltung des Garten« Hand in Hand, der gärtnerische Theil ist Sache der Gemeiade (Kinder werden nicht zu deu Arbeite» herau- gezogen) u. s. w. Au den mit lebhaftem Beisalle ousgeuommeuen Bortrag schloß sich eine kurze Debatte. Sie ergab, daß die Bersammlung dem Resereute» iu alle» Hauptsrogen vollkommen beipflichtete. LI. «ub farbig», and goldenen Blumenmuster», ,o denjeuigea Neuheiten ! zu rechnen haben, die stark gekauft werdea dürften. Zu ihnen gesellt ! sich „ch «,ne atil, Farbe, da« sicilianische Roth. Aetna genannt, welche« in dea ebengeaanntea Bewebeu und Aursühruugeo zur Dar- j ftellnng gebrach» wird. (Die eiugeheuberea Beschreibungen der Stoff- nenheitr», welche lediglich für deu Textilsabrikantea Interesse habe».! sind in den vorstehende» Mittheilungeu übergangen, und verweisen I wir Interessent«, aus die odengeuauate Zeitschrift selbst.) *— lleber die Lage de« Berliner L»ufectton»ge« schüft» enthalten die „Wochenberichte der Leipziger Monal-schrist sür Textilindustrie" wiederum eine» sebr auSsührlichea Bericht, aus de» wir die Fachkreise hiermit avsmerksam machen. Ja jenem Be- licht heißt «S unter Anderm: Die Loi>seclion«branchen habe» aus «in ziemlich güostige» Jahr zurückzubiicken, da» Geschäft war leb. basier, al« e« durchschnittlich iu dea letzten 5 Jahren gewesen ist. Der Bedarf im Inland ist gewachsen, la» Exportgeschäst ist, trotz dem wir eiuea fühlbare» AuSiall im amerikaaischcn Geschäft er litten, »icht zutückgegoagen, speciell da« Winlergeichäst hat sich am Anfang desselben recht besriediaeud entwickelt: die später eingetreteae milde Witterung Kat zwar dasselbe abgeschmackt!, immerhin ist da« Resultat kein schlecht,« gewesen. Die Jersey Lonsectioa hat ein vor zügliche« Jahr gehabt, wenigsten« wa« dea Absatz anbetrifft, sie Hot einige Artikel erzeugt (Blaus ntoillen). die iu ganz enormen Mengen consumirt wurden. Unsere Loasectioaäre sind au- England zurück- gekehrt. Da« Geschäft hat sich zuletzt noch etwa- abgeschwäck», man besucht zuerst die beste» Kunden, au» diesem Grunde lauteten auch die erste» Nachrichten günstiger. Den Hauptartikel bilden die schon oft genannten Tuchjaquet». Ja der Stos (brauche ist Berlin bi- jetzt noch wenig bescktästigl, weil Stoffe, die hier sabricirt werdea, vorläufig nur wenig bestellt worden sind, große Lhancen scheint Berlin für den nächsten Sommer überhaupt nicht zu haben, einige Betriebe arbeite» daher auch schon mäßig tür den Winter i» Etapelqualitätea (kommgarubiesenftreifen). dagegen bleibt vorzüg. liche Nachfrage sür eiusarbige Tuche bestehen. Umhänge au« Kammgaracashemire» in den bekannten Musterungen sind in England in großen Mengen bestellt worden, vorzüglich ge< fragt werden Lachemirienne« (kammgarncoshemireS mit seidenen Blumenmustern). In seidenen Stoffen Kaden amerikanische Käufer Eicilieiiae«, Royal«, Peaux de soie uni» gesteeilt und bamassirt bestellt. Staudiiiänlelstosse mit Salinstreisen schmal und breit, carrirt und sein gestreift. MohairS und Kalbieidene GloriaS sind ebensallS in ausgezeichiietem Begehr. — Unierer Tricolbranche gehen nun hoff ntlich durch die Reisenden, die jetzt aus die Tour gehen, die erwünschte» OrdreS zu, in England war das Kesckäst in der letzten Woche mäßig, nur am Anfang wurden reichliche OrdreS gegeben. Die Jitseyiabrikaalea sind Hierher zurückgekehrt. dagegen empfingen wir eine größere Ordre sür Canada, außerdrm sind wieder einige südameritaoische Aufträge eingegangen. AuS Spanien und Frankreich gingen die gewamsten Bestellungen ein. Die FayonS sür das nächste Frühjahr bruerrjcht unbedingt die von uns schon mrhr- sach erwähnte Direcioiretaille mit den großen, breiten, rckigea. ein fachen oder moiröebejetzten RenverS. unter weicht» sich eiue Weste au« Tricct- oder Phnnlafiesioffe» befindet (ganz neu sind sür die Weites dieser Taillen B.ouseujadotS auS schostil'ch carrirtem Seiden- floss). Tlicoislojsjabrikanieu sind zu besseren Preisen beschäftigt. Tcicotjaqueistosse werde» viel in Zickzackmusiern ausgenommen, doch sind vorläufig die ertheillen OrdreS »ichl sehr umfangreich, obgleich nickst unbefriedigend, aber keineswegs ist eine wie srüher überhastete Beschäftigung vorhanden. Aus den Artikel Merveillcux-Blousea weise» wir» al- Saisonartikel, wiederholt hin. ' Moden und Sloffneuheikn. (Nachdruck untersagt.) AuS der soeben erschienenen Nr. S2 der von Theodor Martin heranSgegrbenea „Wochenberichte der Leipziger Monatsschrift sür Textilindustrie" (Verlagvo» Metzger, Wlttig, Martin LEomp. in Leipzig) theilt ua» die Redaktion folgende» Auszug ihres neuesten ModenbrrichtS mit: Wenn nicht alle Anzeichen trügen, erblühen unserer Selbem» dustrie und unserer schwer darniederliegendea Sammetiadustrie im neuen Jahre gute Au-sichteu. Eiue Hauff« aus dem Seideumarkt scheint bkvorzustedea, wenigstens jetzt schon ist Rohseide im Preise gestiegen, da die Fabrikation, die nur wenig Borräihe zu besitzen scheint, zu kaufen gezwungen ist und selbst dieser noch nicht über große Bedarf, wie er sich bisjetzt zrigte. bat angesichts der überhaupt mäßiges uud sogar unzureichrndcn chinesischen Ernten bereit» eine Preiserhöhung von Rohleide herbeigesührt. Hierzu kommt noch die nicht länger zurückzuhaltende Wahrnehmung, daß Seidcustoffe im nächsten Frühjahre ,» einer im l-tzie» Jahrzehnt selten dageweseneu Weise in den allgemeinen Conlum übergehen werden. Kleiderstoffe in seidenen Geweben gellen ol» ebenso neu, wie elegant. Seideageweb« sür Mäntel werden eine» großen ldeil de« Bedarf« unserer ConseclionSi» dustrie bilden; amerikanische Käuser kanseu säst nur Lonsectwn iu seidenen Stoffen. Wir hoben selbst über diesen Gegenstand schon weh, male berichtet und zur Zeit unsere Leser hinreichend über die erschien,neu Neuheiten unterrichlet; wir würden es kaum sür nölhig Hallen, beule nochmals diesen Gegenstand ouSsüdrlich zu berühren, weun wir nicht einige Thalsachen zur Kennlniß unserer Leser zu briogen hätten, welche die interessirten Kreise unbedingt in sreudige Erregung versetzen werden. Es unterliegt keinem Zweitel, daß wir im nächsten Winter wieder eine Velour«, Plüsch- uud Jacquard saisoo bekommen: Jacquard, Velours aus Siciliruue- Royal uud Peau de soie.Fond werden hochmodern werden. Mattelaisä» fpielen im nächsten Winter diejenige Rolle. waS großen Lonsum onbetrifft, die Seidenplüsche in ihren besten Jahren eingenommen haben; man wird sie in reinseidener AuSsühning, ebealo wie in ganz billiger Waare in »roßen Mengen consu miren, schon heute sind OrdreS in Mattelassäs sür nächsten Winter vergeben worden. Außerdem wird man sich Mühe zu geben haben, »inen Plüsch mit sehr niedriger Decke, der dem Sammet ähnelt» herzustellen; einesolche. dem Velour de NordäbnIicheQuoliläl war schon vnd zwar säst ausschließlich in blouichwarzer Farbe, am Ende dieser Winlerioison sehr geiuchl, doch ist die letztgenannte Qualität nur in bester Waare herzu stellen. Die hier gemachiea Miilheilunge» basirea aus Anregungen, die uns von einer Seile zugekommcn sind, die wegen ihres Bedarfes sür den Seidenhandel maßgebend geworben ist; dieselbe Seite bot sich bemüßigt gefühlt, schon jetzt, auch viel leicht wohl im Hinblick aus die Köder gehenden Preise, DiSvosiiionen zu treffen, wenn vielleicht auch dabei noch die Iv'kitllen Dessinirungen außer Beirachl geblieben sind, welche uneniwegl dazu sühren müsse» daß die Mode, der wir eben das Wart gesprochen bade», wieder ihren E n«ug bei un- hält. Hie,mit in Uedereinstimmung stehen auch die Ansichten maßgebendster Seibendändler, m>l denen wir un» über diesen Gegenstand e,»gehend unterhalten haben. Denn wir nua »och unsere» geehrten Lesern mitideilea. daß Paris Wirker sehr viel reinseidenen Atlas verwende«, daß wir im nächsten Sommer eine Mode für AtlaS-Vä "der (sür Hüle) zu gewärtigen haken, so wird auch gewiß der vermehrte Loniuni von Alias dazu beitrage», der Seidensabri kation vortheil zu gewähr,,. Nie haben die schönen Damaste, Vrocate ua» Brokatelle«, die MoiröS unk Atlasse mehr Aussicht gehabt, gekauft zu werden, als augenblicklich. Schottisch - corririe Seidenstoffe bilden eine eleooute Neudeil, die sich sicher viel Au bänger verschaffen wird. ErSve» de Lhme mit idreu bestickten, ein fachen, soliden und sarbenbanieu Blumendessins werden zu den belieb testen Modeslofiea gebären. Da« schmeichlerische Weiche dftsr« LrSp« ftoffe» wird nicht mehr sür deu exclusiven Gebrauch bestimmt lein e< wird ebenso in de, großen Lonsum übergehen, wie wir weiße Serge», weiße Flanelle, weiße Ldeviot», weiße Lashemir» foul«« (elsenbeia uud ciämeweiß), über uud über bestickt mit zarte» weiße» Nachtrag. * Leipzig, 24. December. Einen uitgesLhren Einblick in den Umjang de» Geschäftsbetriebe» aus dem neuen Bi eh Hofe erlangt man, wenn man die Ziffern betrachtet, welche im HauSbaltplane sür vaS Jahr 1889 an Einnahme» vorveranschlagt wurden. ES sind angenommen an Markt gebuhren 76 800 ^tk und zwar sür 14 000 Rinder L 1.50 21 000 44 000 Schweine ä 75 -s — 33 000 30 000 Kälber L 40 „1 — 12000 ^lk und 36 000 Schafe ä 30 — 10 800 An Beschau - gebühren sür dem Bcscbauamte zugesührle» lebende» Bieh 36 800 und zwar sür 4000 Rinder ä 2 — 8000 16 000 Schweine ä 1 ^l! --- 16 000 20 000 Kälber 4 50^-s -- 10 000 -L und 7000 Schafe ä 40 — 2800 An Gebübren sür Futter und Streu 6l 150 - Im neuen Schlachthose sind an Einnahmen sür Schlacht Brüh- und Schaugebübren 243 000 angenommen und zwar für 18 000 Rinder L4^l 72 000 ^ll. 45000 Kälber 60 — 27 000 30 000 Schafe L 40 ^ — 12 000 52 000 Schweine ü 2,50 ----- 130000 und 500 Pserde ä 4 ----- 2000 sür Beschaugrbühren sür eingesübrte» rische» Fleisch und Gebühren sür Bescheinigung 9850 Der Erlös jür Eintrittskarten zum Besuch deö BiehboseS ist mit 2000 und zum Besuch des SchlachthoseS rc. mit 5000 zur Ausstellung gebracht. * Leipzig. 24. December. Durch das noch in letzter Stunde eingegangcne reiche Geschenk eine« edlen Menschen freundes ist cS dem Cowitü zum Besten einer Weihnacht« oescheerung sür Kinder würdiger Armen möglich geworden, einer jedenfalls annähernd so großen Zahl von armen Kindern wie im vorigen Jahre eine WeihnachtSsreude ru bereiten. Die herkömmliche Vorbescheerung hat bereit« stattgefunden; sür die Hauptbcschcerung ist der künftige Sonnabend in Aussicht genommen. — Da-Gastspiel der Meininger. ES sei noch beson ders daraus ausmerksam gemacht, daß die heute und morgen staltfindenden „Julius Cäfa r"«Aufführungen «m Carola Theater um r/,7 Uhr ihren Anfang nehmen. Auch die am ToiiuerStag. den 27. d. MtS., statlsindenbe Ausführung der „Jungfrau von Orleans" beginnt um diese Zeit. — Ein neue» Lustspiel „Er muß nach Afrika" wirb der Ree tator Herr Hermann Niotte morgen, als am zweiten Feiertag, AbendS iuderErstenBürgerschule und zwar bei freiem Eintritt zum Bortrage bringen. Alle- Nähere besagen die Anzeigen. — DaS Schlachtenpanorama „vor Paris, die Sachsen am 2. December 1870" ist ein eigenartige» Kunst werk ersten RangeS: Scho» der Gegenstand, den dasselbe dar stellt. Vars em hohe« historisches Interesse sür sich in Anspruch nehmen. Den von den Franzosen geplanten Durchbruch der EmschließungSkelte der Deutschen vor Pari» zu verhindern, war bekanntlich der Zweck de« Kampfes von Bry-VillierS am 2. De cember 1870, eines Kampfe-, der in seinen Folgen sicher nicht aerrng anzuschlagen, weil er sür den wetteren Verlaus be kriege» bis zu einem gewissen Grade richtunggebend geworden ist. Diesen Kampf bringt daS Panorama b:S in seine Einzel beiten in vollendeter Weise zur lebensvollen Darstellung. Die blutigen Vorgänge spielen sich vor den Augen de» Be scbauerS wie in der Wirklichkeit ab und waS die Plastik nament lich auch bezüglich der Personen betrisst, die aus dem Borbaue, sei eS als lhalkrästig in drn Kamps eingreisend oder al» vom tödtlichen Geschcß getroffen, dnrgeslellt sind, so zeigt sie von einer Meislerschajt. die bl» jetzt wohl unübertroffen dastehl. Der Besuch b:s Panoramas ist ganz dazu angelhan, eine Stunde in ebenso angenebnicr. wie anregender Weise zu ver bringen. Die Wcibnachlcseierkage werben Gelegenheit und Veranlassung genug gebe», dasselbe in Augenschein zu nebmen. Die eleklrische Beleuchtung bringt auch in den Abendstunden die Schönheit de» SchlachlengemälbeS zu voller Geltung. --- In dem Wellpan 0 ra »1 a (PelerSstraßc l 0. l Treppe) sind diese Woche Ansichten vom Schloß Versailles in Frankreich ausgestellt und sind dieselben so naturgetreu und eigenartig, daß sich ein Besuch auch dieses Panorama» jür die Frrunve solcher Schaustellungen iu dieser Woche wohl verlohnt. — Heute findet i», Circu» VariütS in der Albert» Halle de» k ry»oll-Pa laste» die ErössnungSvoislelluiiq statt. Durch die TogeSanzrigen ,st da» sehr reichhaltige Pro gramm bereits kunkgegeden. so daß eS eine» weiteren Hin weise« an dieser Stelle nicht bedarf. Nur erwähnt soll werden, baß die Vorstellung um 7 Uhr beginnt und daß BilletS bereit» während ver Tageszeit im Bureau de» Krhstall- Palaste» zu haben sind. Die Nachsrage ist bis jetzt eine sehr starke, so daß e» sich empfiehlt, rechtzeitig B-lletS zu entnehmen. In dea Parterre-Sälen concrrlirt die Capelle de« 108 Ins. - Regiment« unter Leitung des MusUdKeeUIt Herrn Matthey. — Eine nickt unbeträchtliche Zahl Fremder, welche an bohen Festtagen in Leipzig weilt, pflegt mit Vorliebe im Etablissement Bonorand im Nosenthal Einkehr zu hatten, besten Inhaber, Herr H. Lange, jederzeit bestrebt ist, dea Gästen eine» angenehmen Aufenthalt zu bereiten Auch während der gegenwärtigen Festtage wird dem Publicum Gelegenheit geboten, sich angenehme Stunden zu bereiten. Die Concerle, welche an den Nachmittagen der beiden Festtage von der Capelle Büchner, veS Abend» aber von der Capelle de« 107. Infanterie-Regiments (Königlicher Musikbircctor Walther) auSgesührl werden, versprechen, wie auS dem im Anreigenlheil ersichtlichen Pro gramm sich ergiebt. einen musikalischen Genuß. Im Uebrigrn machen wir noch aus die besondere Bekanntmachung de» Herrn Lauges, betreffend den MittagStisch re., ausmerksam. —m. Nachdem Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich August. Herzog zu Sachsen, und Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg dem Inhaber von Seil'« Wexirestaurant im Mauriciaaum. Herrn Max keil, den Titel eiae« Hoflieferanten verliehen haben, ist gestern auch von Seilen Sr. Hoheit dem Herzog Ernst von Sachsrn-Attenburg die gleiche Au«zelchnuug de« Ge nannten erfolgt. Ein Hochehreoder Beweis für di« LelstuagS- fähigkeit der Firma Max keil. -Aus da« „Eingesandt" tu Nr. 358 unfere« Blatte« schreibt man un» von zuständiger Stelle: „Die ReichSdant hat stet« ihre neuen Stlbermüazeu zu Weihnachten in den Verkehr gebracht; wenn sie ober leine mehr hat. kann sie auch keine mehr geben, ja sie kann auch keine weiteren an- fchasien. — Da« Münzgesetz vom S. Juli 1873 gestattet be kanntlich nur die Ausprägung von 10 Silber aus den Kops der Bevölkerung de« Reiche«. — Die danach zulässige Summe, etwa 450 Mill. Mark, ist aber längst im Umlauf, daher sind die Silbermünzrn nicht mehr blank und sür Weih- nachten nicht beliebt. — Neue Prägungen giebt e« nur. wenn sich aus Grund der alle 5 Jahre staltfindenden Volkszäh lungen eine Volk-Vermehrung ergiebt. Dann können auf jeden Kops der vermehrten Bevölkerung wieder 10 «L neu geprägl werden. waS immerhin nur eine beschränkte Anzahl neuer Münzen giebt. Gold wird unbeschränkt geprägt, nicht aber Silber. Die bllbschc WeihnachlSsilte, mit den schönen neuen Silbermünzen zu beschenken, wird sich daher nicht mehr so leicht aufrecht erhalten lassen, wie unter der früheren Silberwährung." — Im „Pantheon", Dresdner Straße, finden wöchent lich mehrmals Künstlervor stell ungen der besten« be kannten Gesellschaft „Ronneburg" statt. In letzter Zeit ist eS nun dem Wirlh, Herrn Hetzer, gelungen, wettere neue Kräsle sür längere Zeit zu gewinnen und besonder« sür das komische Fach, welche eine angeaehmr Abwechselung in daS schon an und sür sich reichhaltige Programm bringen. Auch alle übrigen Mitglieder der Gesellschaft sind anerkannt tüchtig. Da auch daS Eintrittsgeld eia sebr mäßige« ist. so hat Jedermann Gelegenheit, im genannten Etablissement einen angenehmen Abend zu verleben. ) Leipzig, 24. December. Aus dem Augustu«platze betras gestern Nachmittag einen hiesigen Handarbeiter das Mißgeschick, daß er sich beim Christdaum-Verrichten mit dem Messer in die linke Hand schnitt und den Daumen sowie den Zeigefinger erheblich verletzte. E» mußte ihm auf der Wache ein Verband angelegt werdea. — Gestern Abend trieb in einem Barbtergeschäfl Ver Blücherstraße ein Tape« ierergehilse au» Putsche» so gröblichen Unfug, daß man ch veranlaßt sah, den Störenfried, welcher eine Fortwcisung nicht Folge leistete, gewaltsam an die Lust zu setzen. Dasür aber rächte sich der Exc>dent dadurch, daß er von außen da» große Schaufenster de» Laden». 40 au Werth, mutbwillig zerschlug. Nun wurde er aber sestgrnommeu und der Polizei Überliefert. — In einer Restauration de« Preußergäßchenö machten sich in vergangener Nackt die Folgen übermäßigen ZornauSbruch« aus die traurigste Weise geltend. Der Wirth daselbst war mit zweien seiner Gäste, einem Telegraphen- Monteur von hier und einem Eisenpolirer au- Repersbors, in Streit und dabei so in die Wulh gerathen, daß er ein Messer ergrisj und damit blindlings aus seine Widersacher loSstach. Er verwundete den einen durch Stiche in die rechte Brust und den andern in drn rechten Oberarm, warf Beide sodann zur Thür hinau« und schloß hinter sich zu. Die Leute waren aber schwer verletzt und mußten mittelst KrantenlronSportwagen« nach dem Krankenhause gebracht werden. Der jähzornige Restaurateur, welcher schon srüher einmal wegen W>ocista»b« gegen die Staatsgewalt, weil er sich an Schutzleuten thätlich vergriffen hatte, erhebliche Strafe sich zugezvgen, wurde polizeilich verhaftet. Zum Glück haben sich die Verletzungen der beiden Verwundeten al» nicht lebens gefährlich herausgestellt. — Heute Vormittag 10 Uhr 20 Min. wurde aus der Dresdner Bahn abermals ein Extrazug nach Dresden und Wien mit 65 Durchgang-Passagieren ob- gelassen. welche den Anschluß hier „icht mehr erreicht hatten. Der Aachen-Bremer bez. Hamburger Zug war aus dem Magdeburger Bahnhofe hier um 1 Uhr 45 Min. verspätet angetanat. — Ja einer Herberge hier wurde heute früh ein wegen Körperverletzung von der künigl. Staat«aawaltschast ru Meißen steckbrieflich versolgter Gotdarbeiter au« Frank furt a. O. polizeilich ausgegriffen und io Hast genommen. — In einer hiesigen Wohnung verschwand kürzlich au« der Küche eine Taschenuhr» al« gerade eia Maurer dort be- slbästigt und auch zeitweise allein darin gewesen war. Aus diesem richtete sich der Verdacht deS Diebstahl« und dieser Verdacht sand seine Bestätigung, al« dir Polizei deu Maurer gestern in der Winvmühlenstraße ermittelte und in Be schlag nahm. Er hatte in der That die günstige Gelegenheit benutzt und die Uhr gestohlen. Man fand sie versetzt vor. — Ein anderer Uhrendieb wurde gestern Morgen aus dem Bayerischen Bahnhose in der Person eine» vielfach bestraften Handarbeiter« au» RehmSdors polizeilich festgenommell. Der- selbe hatte sich einigen jungen Leuten angrschlcsscn, war mit denselben in verschiedenen Restaurationen herumgezogeu und hatte Vabei unterwegs einem derselben, dessen Berauschtheit benutzend, die Uhr au« der Tasche gestohlen, darnach aber sich eilig entfernt uud nach dem Bahnhof begeben. Der ergriffene Dieb, bei dem man die qestohlene Uhr noch Versand, kam auf dem Naschmarkt zur Haft. — Heute Nachmittag in der ersten Stunde rückte unsere Feuerwehr nach der Burgstraße ab. woselbst au« dem Grundstück Nr. 22 Feuer gemeldet worden war. E» sand sich, daß in dritte: Etage in einem Hoslcgi» mehrere an einer Esse vorübersührende Balken ,n Brand gerathen waren. Die Feuerwehr löschte deu Brand und beseitigte weitere Gesadr. — DaS in gestriger Nummer gemeldete Feuer in der äußeren Löhrstraße hat nicht in der dritten, sondern u» der ersten Etage stattgesunden. * Reudnitz, 24. December. Wie au« de« Anzeigen- tbeil ersichtlich, bietet auch der Inhaber de« hiesigen Schloß- keller-Etablissemenl«, Herr Kießig. alle« aus. um drin Publicum während der Festtage eine reiche musikalische Unterhaltung ,u bereiten. Am ersten Feiertage finden zwei große Militair-Concrrte der Capelle de« 134. In fanterie-Regiment« unter Direktion de« Herrn Concert- meiner Friedemann, am zweiten Feiertag Concert der selben Capelle unter Leitung de« Herrn Mufikdirector« Jahrow (mit daraussolgendem Ball) und am dritte» Feier tag ebensall« Concert der genannten Capelle statt. — Im Albertgarten in Anger-Crottendorf finden an den Festtagen die trefflichen Concerte der Capelle de» 139. Infanterie-Regiment« unter Leitung de« Herrn Musikdirektor» Herrmann statt. Auch tritt am I. Feier tag noch ein Duettistenpaar auf, da» tüchtig in seinem Fache ist. Alle« Nähert ergiebt sich au« dem AnzrigentheUr.
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