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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-31
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1888
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Verlt», den SS. December. Die Nachricht v»u der Grüudu » g der Herbrand'schen Waggousabrik wird demeulirl. Berlin, d«>: 29. December. Verwaltungskreise der Deutschen Baak schätze» die Dividende aus 9 Prvc. wie im Borjahre. *— Von der Berliner Börse schreibt der „Berl. Act." unterm 29. Deccmber: Die diesmalige BerichiSperiode unisaßi beinah.- mehr Feier- denn Arbeitstage; aber die wenige» in ihren Verlaus fallenden Börsen iruaea eia charaklcrisiischeS Gepräge. Die vordem zögernd dem Wiener Plade solgenbe Berliner Sveculaiioa Hai alle Bedenklichkeiten ausgegebea und sich rück haltlos der Hausse in die Arme geworseu, so daß die grcße steigende Bewegung, die man sür den Januar vielleicht erwartete, Idaisächlich schon im Deceniber eiageirelen ist. Hausse herrschte aus der ganze» Linie, insbesondere aber sür BergwerkS- uad Hütten-Actieu, sür industrielle Werlhe, sür Bankpapiere und sür die jremden Renten. Nur Eisendahnactien, heimische und sremde, waren di- dah>n ausgeschlossen; erst gestern schien es, al» solle die guie Siimmung auch aus diese Actien übergehen. — Der Um- schwung kam vom Geldmarkt her. Durch trübe Erfahrungen in den Bor- monaien arg gewitzigt. hatte der Berliner Platz den in Wien statt- sindenden angeblich Rolhschild'schen Käufen, welche die ungarische Evnvcisioa einleitea sollten, nicht folgen mögen, au« Furcht, e» könnte» auch diesmal dem ehedem in schwachen Hände» gelegenen Hausse-En gagement gelegentlich der Ultimo-Liquidation erueuie Schwierigkeiten erwachsen. Aber diese« Engagement der schwachen Hüude scheint denn doch allmälig sehr geschwunden zu, sein, und was au Hausse-Eagage- meniS aus den neuen Monat zu übertragen war, daS suchte srüh- zeitig Unterkunft. wobei denn, wie sich jetzt heraaSstellt, in über- Iriebener Weise allerdings 6, 6'/, und selbst 7 Prvc. Zinsen bewilligt werden muhten. Gegen Lade des December konnte et keinem Zweifel mehr unterliegen — der aus 5'/, Proc. weicheade Zinsfuß bewies er allzu deutlich —, daß der Ultimo der Berlin« Börse nicht mehr schaben könne. Bom Begiua dieser Lrkeuntutß oa dalirt die neueste Hausse Aera. — Im Jahre 1888 wurden im deutsche» Reiche dem Per- soaenverkehre folgende neue Ei send ahastrecken, nach den einzelnen kisenbahngebieten geordnet, übergeben: Sr. Staatsbahnen: 1) Im Bezirk Bromberg: Wreschen-Strzalkowo, 19, l km. am 1. Januar; Deutsch-Cron -CallicS, 41,4 km, am I. September; TereSpol-Dchwrtz, 6,2 km, am 1. September; Hohenstein-Soldau, 53km. am 1.Ortober. 2) Im Bezirk Berlin: Meseritz-Rokieinica, 93,9 km, am 1. März; Krunow-BeeSkow, 9,2 km, am 15. Mai; Löwenberg. Templin, 33 km, am 1. Mai; Stralsund - Ribnitz, 43,3 km. mit Belgast-Aarth, 11.4 km, am I. Juli; Birnbaum- Pinne, 29 km, am 11. August. 3) Im Bezirk Breslau: Ziegen halS-Nicderliadewiese, 4,6 km. am 26. Februar; Lissa-Jaroischin. 69 km, und LissattOstrowo, 97 km, am 1. Oktober; Giciwitz-Orzesche, 22 km, am 1. Oktober. 4) Im Bezirk Hannover: Feiidmgen- LaaSphe, 9,8 km, am 1. Juli; Hildesheim-Hoheneggelscn, 17,4 km, am 16. August. 5) Im Bezirk Frankfurt o. M.: Fulda- Ger-seld. 27,4 km, am 1. Oktober; Teutschenthal. Salj- münde, 8,2 km, am 22. Oktober. 6) Im Bezirk Elberfeld: Kirchen-Freudeaberg, 10,5 km, am 15 Mai; Hilchenbach-Erndiebrück, 18,6 km, am 1. Oktober; Wulsrath-Belbert. 8.5 km, am I. November. 7) Jni Bezirk Köln rechtsrheinisch: Dorstseld-Marten, 3,2 km, am 1. April; Limburg-Staffel, 5,3 km, am 10. December. 8) Im Bezirk Köln linksrheinisch: Altenahr-Adenau, 17,2 km, am 15. Juli: Bleials-St- Bith, 15,8km, am I.Oktober. 9) Oldenbur gliche StaatSbabnen: Eff n-Löliningen, 13,6 km, Vechta-Lohne. 7 8 km, und Jever-Curolinensiel, 18,1 km, am 1. September. 10) Bayrische StaatSbabnen: Neumarkt-Beilngrie», 27,1 km, mit Greißlbach-Freystadt, 9,8 km, am 1. Juni; Roth Greding, 39,3 km, am 1. Juni; Passau-Pocking, 34.0 km, am 15. Oktober; Reichen bakl-BerchieSgaden, 18,9 km, am 25. Oktober. 11) Oberhessische S ta a tsbo hnen: Nidda - Schotten, 14,2 km, am 16. Mai; Siockheim. Gedern, 18,5 km, am 1. Oktober. 12) Sächsische StaatSbahueu: Plagwitz - Leipzig, 6 km, am 16. September; Mügeln-Nerchau, 24 km. schmalspurig, am 1. November; Schönseld- Geyer, 9,1 km, schmalspurig, am 1. December. 13) Reich Seifen bahnen: Hayendingen-Grotzmoyeuvre, 10,2 km, am 15. November. — L. Privatbahnen: Goldbeck - Giesenslage, 12,7 km, am 1. Januar, eigene Verwaltung; Osthosen - Westhofen, 6,2 km, am 14. April, und Sprendlingen-Wöllstein. 6,1 km, am 11. Oktober unter der Verwaltung der hessischen Nebenbahnen; Halver-SchalkS- mühle, 9,3 km. am 5. März, zur Verwaltung der Kreis Altenaer Schmalspurbahnen gehörig; Hildourghausen - Heldburg, 25 km, am 1. Juli, schmalspurig, eigene Verwaltung: dazu gehörig Heldburg- FriedrichShall.okm. am I.Deccmber; Mägdcspruiig-Harzgcrode,7,3 km, am 1. Juli, schmalspurig, Verwaltung der Gernrode-varzgeroder Eisen» bahn; Sonthoseo-Oberstdors. 13kw, am 1. August, eigene Verwal tung; Schwerin-Trivitz, 24,3 km, am 2. September, Mecklenburgische Frikdrich-Franzbaha; Themar-Schleosiugeu, 11 km, Berwaltuag der Werrabahn; Tannrode-Kraaichfeld, 3,34 km, am 14. Oktober, Ber- waliung der Weimar»Blankenhain» Bahn; endlich: Degerloch- Hohenheim, 8,5 kw.iam 12. December, schmalspurig, Filderbahngesell- schast zu Stuttgart. — Die vorstehend ausgeführteo Linie» habe» eine Gesammtlänge von 1055 km, vo» deuea 923 km unter Staats verwaltung, 132 km unter Privotverwaltuug stehe». , Im Jahre 1887 waren 1335 km nr»er Bahnen eröffnet worden. Da- Jahr 1888 ist also ziemlich detiächtlich hinter dem Vorjahre zurück geblieben. Namentlich haben tu Preußen zahlreiche im Etat an- g-kündigie Eröffnungen neuer Strecken nicht zu dem festgesetzten Zeitpunkte stattfinden könne». Frankfnrt a. M, 29. December. Nach einer Meldung der „Finanzherold" aus Kairo betrugen die Grundsteuereingänge im November c. aus den der LiquidationScasse unterstellten Provinzen 462 779 E:ypt. Pfund, aus den nicht unterstellten 369 675 Egypt. Piuiid, zusammen 832 454 Eghvt. Pfund, gegen den Voranschlag von 852 341 Egypt. Pfund. Die Aesammteingänge seit dem I.Ja nuar betrugen 4 0:18016 Egypt. Pfund, gegen den Voranschlag 109 438 Egypt. Pfund weniger. *— Auch die Lebens- und PensionS-Bersicherunar» Gesellschaft „JanuS" in Hamburg hat nunmehr die Be- dinguugeo sesigestclli, unter welchen sie die Lebensversicherung gegen Kriegsgefahr übernimmt. Die Gesellschaft läßt zur Krieg». Versicherung nur Diejenigen zu, deren Leben noch anderweitig bei ihr versichert ist. und nicht zu höherem Betrags als derjenige iji, aus den sich die anderweitige Versicherung beläuft, doch dars die Summe sür die Kriegs» rsicherung nicht die Höbe von 20 000 >4 über steigen. Für größere Beträge bedarf eS einer sp-ciellen Vereinbarung mit der Direktion. Die Zuschlag-Prämie für KriegSversicherong beträgt jähr lich a. für Perionen, welche kraft der allgemeinen Wehrpflicht oder als Aerzte dienstpflichtig sind, bis zum vollendeten 39. Lebensjahre oder, falls sie sreiw-llig langer dienen, bis zu ihrem Austritt, zwei vom Tausend; und von da bis zum vollendeten 45. Lebensjahre ein vom Tausend der Versicherungssumme: d. sür Berufssoldaten, soweit sie nicht zu den Combati-rnten, und sür Militairärzte zwei vom Tausend der Versicherungssumme; e. für Berufssoldaten, soweit sie zu den Eomvaltanien gehören, bis zu ihrer Versetzung in den Ruhestand vier vom Tausend der Versicherungssumme. *— Bahn eröffn ui, g. Am 1. Januar 1889 wird im Bezirk der königlichen Eifenbohn-Direction zu Bromberg die bisher nur dem Güterverkehr dienende Bahnstrecke Jnowrazlaw-Montwy sür den Gesammtverkelir eröffnet werden. Gleichzeitig wird die 9.6 km lange Bahnstrecke Moiilwy-Kruschwitz, Forijetzuna der e-steren. mit den Stationen Rozniaty und Kraschwitz dem öffent lichen Verkehr übergeben werden. Z Aebnliche Beschwerden, wie seitens der Oberlausitzer Grenz- läcker, find auch von den Myslowitzer Bäckern und Mehl- tu na lern über die zollfreie Einfuhr kleiner Mengen von Brod and Mehl erhoben. Dieselben haben sich an den ReieyStag mit dem besuch um völlige Aushebung der zollfreien Einfuhr gewendet, .letzt wild aus Myslowitz gemeldet, daß aus höhere Anordnung der dortige Bürgermeister mit den Bäckern und Mehlhändlern eine Be sprechung abgeballen hat, in welcher diese bestimmte Vorschläge zur Hebung der Miffsiände machen sollten. Somit scheint man nicht geneigt zu sein, die zollfreie Einfuhr aufzuhcben IV. P«seii, 29. D cember. Zuckeriirduftrie in den öst sichen Provinzen. Jo den 19 westpreußischen Zucker fabriken sind bis zum 1 D cember 2873452 Doppel-Eeninec Rüde» verarbeitet und daraus 395 104 D.-Ctr. Füllmasse gewonnen 'orden; m ihmaß ich werden im Lause dieser Campagne noch ee9 440 D.-Cir. Rüben veraib- iet werden, so daß die Gesammt- i,i >ige der in der Campagne 1888/89 verarbeiteten Rüben sich aus 3 762 802 D-Cir. st -llen wird, gegen 4 097 909 D.-Ctr., welche in der Campagne 1887M verarbeite! worden sind. Ja den 3 ost öre »blichen Fabriken wird sich daS Ergebniß aus 334460 Tkvpci-Ceutucr gegen 456 060 D.-Ctr. in der vorigen Campagne, und in den 16 poseascheu Fabriken aus 4785 755 D.-Ctr. egen 3 946 560 D.-Ctr. stellen, welch« i» der vorige» Betriebs- Periode in 15 Fabriken zur Verarbeitung kamen. *— Aussig-Teplitzer Eisenbahn. Die Verwaltung der Niiisig-Leplitzer Eisenbahn Hai die Projecivläne zur Ausführung, b ziehung-weise Forilktz»ug dcS zweite» Gleise- in de» beiden Tdeilstrecke», und zwar vo» der Statiouen Preschen bi» zur Station Mar a-Rotschitz und von dort bis zur Station Brix, der Regierung ,ur Prüfung und Genehmigung, beziehungsweise der Bauüewilliguug lnterbrritet. Durch die erfolgte Vorlage ^a^ nunmehr da» ganze »— Mährische Grenzbahn. Wie im Vorjahre, sa»d »uch diesmal knapp vor JahreSschluß die ftalutengemäß schon im ersten Semester abzuhaltende Geueral-Bersammluog der Mährischen Grenz, bahn statt. Sie verdient die Bezeichnung einer „ordentlichen" eben, so wenig wie ihre unmittelbare Vorgängerin, denn beide Male wurde den Actiouairen weder der Rechnungsabschluß, noch der Bericht der Revisoren vorgelegt. In Folge der Meinung«. Verschiedenheiten, die zwischen der betriedsührenden Geueraldirection der österreichischen Staatsbahnen und der Gesellschaft über die Bilanz pro 1886 noch immer bestehen, sind jetzt nämlich auch die Rechnungen sür da» Jahr 1887 schwebend und konnte au- diesem Grund.-jeine Beschlußsaffuag der Actionaire über dieselbe» nicht herbei- gesührt werden. Die erivähnien Differenzen sind daraus zurück- zusübren, daß die Verwaltung sich weigert, daS sür daS Jahr 1886 ausgewiesene BetriebSdeficii von 2000 Gulden anzuerkennen. Auch bezüglich der beiden aus dem Reservefonds angefchafften Lokomotiven bestehen noch Meinungsverschiedenheiten, von den allgemein finanziellen Berhältniffen gar nicht zu sprechen, bei deneu noch ein dritter Factor, der Prioritäten-Curator nämlich, miispieli, mit dem es gleichsall» nicht gelingen will, eine Einigung herbeisühren. Der einzige Aus- weg aus dieser tu der Thai nicht gewöhnlichen Verwirrung dürste die Verstaatlichung der Bahn sein, zu der eS srüdrr oder später zweiselloS kommen wird. Sonst kann leicht einmal wieder die Frage der Kürzung de» Prioritäten-CouponS auch über da» jetzt übliche Maß hinan- aktuell werden, eine Eveniiialiiät. die zu vermeiden schon im Interesse de» österreichischen Eisenbahncredite» alle be- thriligten Faktoren sich angelegen sein lasten sollten. '—Eine Honfhausse. Sowohl die russische» wie die über seeischen Märkte melden eine ungestüme Steigerung der Ha»spreise. Veranlassung hierzu gab zunächst die amerikanische Spekulation, welche alle in den Häsen der ueuen Welt disponibel gewordene» Borräihe ausnahm und die Preise sprungweise in die Höhe trieb. Mgnila-Hans erluhr eine» Ausschlag von fast 20 Lstrl. per Tonne. Seit längerer Zeit tritt ta Amerika vermehrter Bedars für diele» Product ein, weil die ackerbautreibende Bevölkerung für da» Binde» von Getreidegaibe» diese Faser stärker als biSber verwendet. Unter diesen Umständen dürsten wohl stärkere Verschiffungen des russischen Produktes erfolgen, welche das Zusammenfällen deS überspecnlative» Getriebes beschleunigen werden. Russischer und italienischer Haas haben naturgemäß von diesen Vorgängen Bortheil gezogen, und die Preise sür diese Produkte haben ougesähr eine» Ausschlag von 3 Lstrl. per Tonne erfahren. (N. Fr. Pr.) Pest, 29. December. In der gesteru stattgehabten BerwaltungS- rathS-Sitzung der Ungarischen Westbahn wurden die Ueber- einkommen mit den beiden Regierungen, betreffend die Berftaai lichung der Bahn, einstimmig angenommen und die Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung für de» 10. Februar beschlossen. Bern, 29. December. Die General-Verfammlnng der Jura bahn beschloß die Vermehrung deS Actieacapital» um 2 Millionen Franken und die Gleichstellung der Aktie» der Brüaiugbaha mit denen der Jurabah». *— Die Panama.Krise in amerikanischer Beleuch- tung. Die Krisis in der Affaire der Panamacanal - Gesellschaft wird, wie die „New-Yorker HandelSzeitung" schreibt, »icht nur in den geschäftlichen, sondern auch in ReqierungSkreiseu der Vereinigten Staaten mit großem Interesse bevbacküet, da eS nach den vorliegen den Nachrichten nicht unmöglich erscheint, daß die französische Regie rung schließlich die Conirole über de» Panama - Canal übernehme» und sich i» der Folge politische und territoriale Rechte aus den JsthmuS ainiiaßen wird, welche un» in Beobachtung der Monroe Doktrin zwingen würde, einzuschreiieu. Wenn eS auch, wie gesagt, nicht unmöglich ist. daß eS dazu kommen kann, so ist e» doch sehr unwahrscheinlich, denn bekanntlich ließ die srauzösische Regierung im Jahre 1880 der damaligen Hoyes'fchen Verwaltung gegenüber durch ihren Gesandten in Washington, Max Outrey, erklären, daß sie, die Regierung, in keiner Weise mit dem Canal-Unternehmen identisicirt sei und daß sie dasselbe weder direct noch indirekt zu unter stützen beabsichtige. E» ist kaum anzuuehme», daß da» französische Cabiuet diesen vernünstigea Standpunkt in der Angelegenheit aus geben wird .... WaS nun aus der Geschichte werden wird, wissen die Götter. Wahrscheinlich wird eine neue Gesellschaft zur Weiter sührung deS Unternehmens gebildet werden. Zu verwundern bleibt cs. daß erst jetzt den Franzose» die Ahnung ausgedämmert zu sein scheint, daß nämlich, waS überall im Auslande bekannt gewesen, das Panamacanal. Unternehmen von vornherein vervsnscht worden, baß Corrupiion und Betrug dabei geblüht »nd daß das Geld der Actionaire aus eine ganz heillose Weise verschleudert worden ist. Während die Herstellung des SuezcanalS weniger als 100 Millionen Dollars gekostet und die Baukosten des projectirten Nicaragua-Laiiols aus 100 bis höchsten- 150 Millionen Dollar» veranschlagt werden, siud beim Panama-Laualbau bereit» 400 Millionen verausgabt worden, ohne daß irgend Jemand die leiseste Ahuung hat, wie viele hundert Millionen noch zur Vollendung de» Unternehmen» noth weudia siud und ob der Canal überhaupt der sich darbietenden Lerraiaschwierigkeilen Wege» jemals hergesiellt werde» ka»». Wer möchte sei» Geld »och unter derartige» Umstände» a» ei» so un sichere» Unternehme» wage»? *— Ja Schweden ist vor Kurzem eiae köuigl. Verordnung vom 9. v. M. veröffentlicht worden, welche sich gegen die Eta- suhl von Waare» mit unrichtiger UrsprungSbezeichnun richtet und am 1. Juli 1889 in Kraft za treten bestimmt ist. Nai dieser Verordnung sollen die au» dem Auslände nach Schwede» zur Einfuhr gelangenden Maaren, welche entweder selbst oder aus der mit in den Handel üb rgehenden Vervackung den Namen einer Ort schaff, eines BesitzihumS, einer industriellen Anlage, oder einer Ge werbelreibenben in Schweden, oder eiae andere den Anschein schwedischen Ursprung» erweckende Bezeichnung tragen, bei der Einfuhr mit Be schlag belegt und confiscirt werden. Eine Ausnahme hiervon findet nur dann statt, wenn die Maaren in Schweden wirklich hergesiellt sind und später dorthin wieder eingesührt werden; ferner wenn neben der aus schwedischen Ursprung deutenden Bezeichnung sich aus den! liche und leicht in die Augen fallende Weise die ausländische Herkunst der Waare angegeben findet oder wenn sonst die Annahme der Ab sicht einer Jrresührung durch unrichtige Ursprungsbezeichnung aus geschlossen ist. Petersburg, 27. December. Mit einem Grundkapital von einer Million Rubel ist unter der Firma „Gesellschaft de Halbwollen.Manufaktur von R. Kindler" eine Aktien Gesellichast im Entstehen begriffen. Der Zweck dieses Unternehmen» ist die Uebernahme und Erweiterung der in der Stadt Pabianize im Gouvernement Petrokow belegenen und dem Lodz« Kaufmann Rudolf Karl Kindler gehörigen mechanischen Weberei von Halb wollen- und Baumwollen-Fabkikaten mit der dazu gehörigen Spin nerei, Färberei und Appretur. i'.6. VolkswirthschaftlicheS aus Rußland. Manschreibt »nS aus 2t. Petersburg, 25. December: Wie bekannt, ist die russische Petrolcnm-Jndustric schon jetzt zum allergrößten Theile in den Händen des Pariser Bankhauses Rothschild, welches säst alle An theile der große» Gesellschaft „Gebrüder Nobel" an sich gebracht hat, und »ach der Ansicht kompetenter Leute kann es nur eine Frage von. daß gewisse Producenten mit den Preisen herabgehen, um Ab- sgtze zu erzwinge», ober bedeutende Contracie dürsten unter den osficiellen Sätzen nicht abgeschlossen worden sein. Auch in alten Materialien ist daS Geschäft beschränk», in Folge Abneigung der Verkäufer, Couceisivnen zu mache», da die Kleinheit unserer Lager- bcstände sie zum Adwarlen ermulhigt. Die Situation deS Stahl- ichieaenmarkieS ist gegenwärtig eine eigenidümliche, und es verricht noch recht viel Ungewißheit darüber, welchen Gang da» Geschäft schließlich einschlagen wird. Die Loucurrenz ist eisrig daraus auS, Ordrel zu erlangen, doch ist nicht wahrscheinlich, daß daS Unier- dieiea großen Umfang angenommen l aben iollic. - Argentinische Finanzen. Der Bericht. welchen der nrgeutinische Finanzminister über das reaiisirte Budget des Jahres 1887 erstattet Hai, ist sehr zusriedenstellend. Die Ausgaben, und zwar sowohl die ordentlichen wie die anßerordenilichen waren ans 79 002 663 PesoS veranschlagt worden. In Wirklichkeit haben aber die Ausgaben, und zwar diejenigen sür Valuiadisfereiizen inbegriffen, nur den Betrag von 69 220 421 PesoS erreicht, sie bleiben alio etwa um 10 Millionen dinier den vom Eongreß bewilligten Erediten zurück. Die ordentlichen Eiilnahmcn haben sich aus 57 148 305 PesoS erhöht, während die ordentlichen Ausgaben nur 53 932 046 Pesos betrugen, woran- also ein nicht unerheblicher Ueberschuß resuliirt. Am 31. März belief sich die cvnsoiidirte Staatsschuld aus 140 355 771 PesoS, was eine Verminderung von 7'/, Millionen PesoS gegenüber dem Stande der Schuld in der gleichen Zeit des Vorjahre- ergicbt. Die Staatsschuld setzt sich zusammen ans: Auswärtige Schuld . . 92 427 IM PesoS Inländische Schuld: in Papier 17 873 311 in Gold . . . . : 10055 300 - zusammen 104:155 771 PesoS Hur selben Zeit besaß der Staatsschatz als Guthaben bei der National- >auk (Bood» »ad Actien der Leutralbahn) 10 022 72? PesoS. Bankier« find betheiligt. — Nach dem „Journal" sallirte die Met»- handlunq vo» Loibar Neumann L Comp, in Würzburg. *— Die Leinisabrik H. Müller L Co. in Habsuri Hai, wie dem „Fr. Jvurn." aus Würzburg gemeldet wird, die Zahluage» eingestellt. Der Stand ist ungünstig. sStagesandt.) Wie man so hört und wie man auch tagtäglich Gelegenheit hat sehe», werden seit einigen Jahren, und zwar progressiv steigend, bedeutende Qoantitiien Bier von Dresdner Brauereien nach hier versandt. ES ist dies eine sonderbare Erscheinung und daher sonderbar zu neune», weil hiesige Brauereien doch erst recht iu der Lage wären ein gleichartiges Bier unter gleichartigen Be- dinguugen zu liefern, wie denn auch überhaupt hiesige Brauereien mii Dresdner in jeder andern Weise zu coucurriren vermögen. Der Grund, we-halb nun die Dresdner Biere so schnell und bedeutende Ausnahme hier gesunden haben, niuß demnach in ganz waS Anderem liegen. Man spricht, daß die Art und Weise der Lieferung, sowie die Preisverhältnisse jener Biere zu hiesigen die einzig und alleinige Ursache zu obiger Erscheinung seien. Die Dresdner Biere werden hauptsächlich dem bieririnkenden Publicum in Flaschen ent weder direct ins HauS oder von de» verschiedenste» Stellen, als Materialwaarenlädea, Laniinc» ,c. auSgeliesert, freilich vielmals auch unbekümmert, wohin sie gehen und wo der Verbleib der Flaschen. Durch diese Art Manipulation wird eS aber dem Publicum leichter zugänglich oder, wie man so sagt, „inundrechier" gemacht und deshalb von diesem wohl so großer Werth daraus gelegt. Der Preis der Dresdner Flaschenbiere ist nun freilich um einige Psennige pro Liter niedriger, als der der hiesigen Biere, jedoch nur einzig und allein auS dem ganz einfachen Grunde, weil es um einige Grade schwächer an Hopfen und Malz cingebraui ist als das hiesige Bier. Die« wird freilich so Manchen nickst odiic Weiteres einleuch tend sein und selbstverständlich werden derartige Ansichten von gewissen Seiten a»S bestärkt. Aber weshalb sollten nun gerade die Dresdner Brauereien im Stande sein, billigere Biere zu liefern als hiesige? — Kosten ihnen ihre Anlagen. Einkäufe, Verwaltungen re. rc. unter den gleichen Berhältniffen nicht genau dasselbe, wie hiesigen Braue reien? — Und zudem wollen sie und zahlen auch in Wirklichkeit Dividende». Freilich scheint eS mit den Dividendenzahlungen hier und dort seine ganz beloudere Bewandmß zu haben, während z. B aus der einen Seite der Bilanz hohe Procenisätze. 15—30 Proc. ver zeichnet sind, stehen wiederum aus der andern Seile Verzeichnisse von Ausnahmen neuer BciriebScapüalicn rc„ selbstverständlich soll die- nicht direct aus Dresdner Brauereien abzielcn, es geschieht ein Gleiche- auch in anderen Residenzen und Städte». — Die Dresdner Brauereien müssen alio aus Verdienst, zum min besten aber aus einen vermehrten Bierunisotz sehen, und wie man sagt, verdanken speciell die meisten Dresdner Brauereien ihren jetzigen Aufschwung allein nur dem Flaschenbiergeschäsi. Sollte» nun derartige Vorgänge resp. Verhältnisse länger andauern, so wird den hiesigen Brauereien iveitcr nichts übrig bleiben, als auch im gleichen Sinne vorzugeheu, und man sollte meinen, daß ein so bedculcuder Umsatz, wie er von einzelnen Dresdner Brauereien in so ganz kurzer Zeit erzielt worden ist, schon längst zur Nachahmung angespornt hätte; wenn eS auch zuvörderst einzig und allein nur galt, die Lon currenz au» dem Felde zn schlagen. Au« diesem Grunde mit wäre ein Vorgehen gegen die Dresdner Brauereien gerechiffrtigt. Ein sender diese» hat al» Bewohner der Windmühlenstraße z. B. vielfach Gelegenheit de» Betrieb, weuigsteo» den Außenbctricb, der srüber Wölbliug'schen, jetzt F. A. Ulrich'schen Brauerei zu beobachten Diese Brauerei liefert, nebenbei bemerkt, schon seit vielen Jahre einen ganz vorzüglichen Stoff und ist »och Oertlichkeit und Em richtung in der angenehmen Lage mit jeder anderen Brauerei ron curriren, nach jeder Richtung hin vorzugeheu. Betreffs ihrer LcisiimaS- sähigkcit ist sie eben bereu» schon aus eine, Siusc angelangt, jo daßjsic unter den Privit-Brauereien Leipzigs mit in allererster Reihe rangni. Durch di- zur Zeit im Bau begriffenen großen Kcllerei-Anlagen werde» wiederum neue Unterlagen zu erneutem weiierem Betrieb' angebahnt wie denn überhaupt alle sich als noihwendig herauSstellenden Beraube rungen und Einrichtungen einheitlich dahin getroffen w rdcn, »m selbst den ollergrüßien Ansordcrungen z» genügen. Alle» die» ist systematisch durchdacht »nd geplant und zur j-tzig n Höhe ist man von Siuse zu Slusc unter vielfach schwieriaen Verhälinisjc» mit grüßier Sach- und Fachkeunlniß geschritten. Diese bewährte Leitung de» genannten Etablissements findet in den weitesten Kreisen, be sonders linier den Fachleuten. Anerkennung und Würdigung. Bon dieser Stelle au» wäre gewiß auch Ersprießliche» »ach obiger an- gedeuteter Richtung hin zu erwarten. Wohlauj bennl Gilt es doch allein nur unsere heimischen Produkte zur vollen Geltung zu bringen und ihnen die gebührende Stellung tinzuräumcn, u»d gilt es doch auch vor Allem die Boruriheile, die sich unwillkürlich unter dem Publicum mit der Zeit gegen hiesige Biere bilden, mii aller Entschiedenheit und Energie zu bekämpfen. Dies allein möchte inil Gesagtem angeregt sein. ü. k. (Eingesandt.) -e. PiSleben. 29.December. Die Kuxe der Mansseldschcn Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft unterliegen seit einiger Zeit einer schwankenden Haltung, trotzdem der jetzige Emirs von 800 nicht annähernd den wahren Werth derselben repräseniirt. Die hohen Knpserpreise, äußerst lucralive Verwerihung der groß artigen Nebenprodukte, außerdem die i» der Ausführung be Lnbinifsione» im Januar. Magdeburg, Deichinjpecioe Rettich, Faschinen; Dessau, Betriebsam», Altes Material; 10. Dresden. Sächsische Liaaisbahnen, Flugasche- rc. Berk.; 10. Straßburg. Re chSciieni-ahnc». Trag- und Spiralfedern; 10. Eutingen, Schiillyeißeiiaint, Sauqseuerspritze; BreSIau. Eisenbahn-Diicclio», BttriebSmaierial; Hamburg, Fine.iij-Depulaiio», Gußeis. Röhre» rc.; 12. Hamburg, Finanz-Dcpulaiw», Hydraulischer Kraha. Tarifwesen. *— Norddeutsch-Sächsischer Verbands-Güterverkehr Am 1. Januar 1889 irüi der 'Nachtrag III zu Heff 2 des Ver bandS-Giiierlakifs tu Kraft. — Dieser bei den beiheiligten Dienst stellen länslich zu erlangende Nachtrag enthält Enisernungen und Fracht'atze iür die nciiausgenommeneii Siaiionen der Güstroio-Plauer. WiSmar-Karower und W.Smar-Rostocker Eisenbahn. *— Im Tarife sür de» Sächsisch-Schweizerischen Güter verkehr ria Lindau vom l. Januar 1887 bez. im Nachtrag I. hierzu vom 1. November 1888 sind die Frachiiätze sür Güter der Slücke.ulclasse I zwsich n Görlitz uud Aarau von 1027 aus 1034, pro lOOKp; und zwischen Reichenberg und Bremgarten von 1010 aus lOOO a pro 100 kis z» berichtigen. — Die Berichtigung sur Görlitz Aarau Ir»i erst o»i 15. Februar 1889 in krast, während jene sür Reichende!g-Bremgaricn sofort Giltigkeit erlangt. Die durch Bekanntmachung vom 28. Mai d. I. eingesührie» Frachtsätze für die Beförderung von Eisenblech al- Stückgut zwiich-u Rcichcnbelg (S. Sl. E. und S N. B. B) und Auuaihal- Roihau. Ehoda», Falkenan a. d. E. gelten aiich fernerhin, und zwar biS zur Einffibrnng mittelst TarünachtragS. Sächsisch-österreichischen Verbands-Verkehr be treffend. Tie ini Nachträge Vlk. zu Thcil 11. Hest I der Der- bandS-TarisS unter IVa eiitbalienen Frachtsätze SeS AuSnahnil- TarisS 6u und k (enropaiicheS Holzl. sowi- der Frachtsatz sür die Beförderung von Kohle in Mengen von 10OM kjtz von Groita« nach RaSpenau-Liebwerda vo» 17.7 kr. ü. W. gelten auch fernerhin, längstens jedoch bis- zum 3l D-cember 1889. *— Sächsii'ch-Tliüringiicher Verband. Für den Güter verkehr a. der Werra! ahnstalion Immelborn nitt Eger und FranzeuS- bad (sächsische Slaaisbalm), st. der Wcrrabahnsiaiionen Marksuhl und Salzungen mit Eger. Fianz-nsl ad und Hos (iachsiichc SlaaiSbad») kommen anderweiie Frachisätzc zur Einführung »nd zwar gelten die ermäßigten Sätze ob 1. Februar, die erbökien ab 15. Februar 1889. Auskunft ertheilen die beibeiligten Expeditionen. 1.. Direcie Tarife »ach den Donauländern rc. Di« königl. Eiseiibahndireciio» Magdeburg Ibeili mit, daß nach einer zwischen den belheiligien Eisenbalmperw.ttiuvgen getroffenen Verein barung sorion Eil- und Frachigüicr von deutschen Sta tionen nach allen sür de» Giilerverkehr »öffneten Eilenbah»- Statione» der Linie Belglad-Nisch-Zaribrod-Sosia-Ba- kard-Bellowa-PhilippopelAdrianopelKonstantinoVei mit direcien Frachlbriesc» zur Beiorderung zugrlasien werden, wen» die gedruckten Angabe» i» den letztere» i» dcmicher und serbifchee Sprache gemacht sind. Bei Sendungen nach bulgarischen, osiruyie- lischen und iürk-.ichen Stationen ist eS außerdem noch ersorderlich. eine französische Ueberietzung deS geschriebene» Textes des Frachlbrics-s lAdrcsse. Bezeichnung dc> Waare, Anführung der Be« gleiidoenmenie) hinzuzusügen.I Gleichzeitig wird milgetheili, daß vom l. Januar an ein direkter Güteriaris zwischen norddeut schen Stationen und Belgrad loco »nd Iransito in Kraft tritt. Güter nach den Siaiionen der Linie Bkigrad-Nisch-Sofia- Philippopel-Konstaniinopel gelangen aus Grund dieses Tarife» zur Abfertigung. (^iiinalinie Ausweise Badiiche StaaiSbadiien November 3397480 seit 1. Januar 37 7M 007 .4 (-ff 2 132 739 .//.). *— Würitembergische Siaatseisciibahnen. November 2780011 <-s- 176632 .«1, seit 1. April 23517551 (-j- 1 226 052 *— Reich Sei senbabncn in Elsaß-Lothringen. November 3 633 752.« (ch- 254 10«! .«), seil I. April 29 925146 ^ (-j- 1 112 517 ^l). *— Oesterreichijche Nordwestbabn 27. Dcccinber: Garantirte Linie 8579 006 Elbeihalbahn 5 479 785 fl. (-f- 435 374 fl?. Vom 1. Januar bi» fl. (-t- 303 566 fl.); d-r K-it Ic-'N lgrifsene» Neuanlage,, sür äußerst lukrative Branchen der Zeit s in. daß die ganze kaukasische Pelroleum-Jndustrie sich ,n der Gewerkschaft ermöglichen. arokariiae Ausbeute »u ver- iroject ei»«« D-ppeloleife« »«, D«r bi« t»DI tz»> >G OKlWWM» 1«bW» wiM»G denselben Händen befinden werde. Die russische Regierung, der es nicht wünschenswerth erscheint, daß diese Industrie, die sür Rußland eine volkSwirihschastlich sehr große Bedeutung besitzt, von aus ländischen Capiialisten monopoiisirt wird, möchte dies verhindern und es verlautet sogar, daß der Czar Alexander Hl. gelegentlich seiner letzten Reise in den Kaukasus sich dahin ausgesprochen habe, daß er eine solche Monopoiisiruuq nicht gestatten wurde. — Tic russische Presse hat sich mit dieser Frage lebhaft beschäftigt und sich sehr energisch gegen die verschiedenen Unternehmungen des Hause» Rothschild im Kaukasus und in Mittelasien ausgesprochen, nament lich auch gegen die ihm zugeschricbene Absicht, große Baumwoll- Maniifacturen in Mittelasien anzulegen, welche selbstverständlich der russischen Baumwollen-Jndusttie in Moskau, Wladimir und anderen Städten eine äußerst gciäbrllche Loncnrrenz bereiten würden. *— Zollerhödungen in Rußland. Wie Petersburger Blätter melden, werden mit nächstem Jahre die Abgaben ans Köl nisches Wasser und Parfümerien, weiibe alsdann bonderolirl verkauft werden müsse», desgleichen aus ausländische Seisen und Toileiien- gegenslände bedeutend erköht werden; ferner wird ber Emqangszoll für Messingblech aus 30 Kopeken vom Pud erhöht. Der Zoll iür im Auslande aebauie eiserue Schiffe bleibt unverändert, sür Holz- ichiffe werden sür die ersten IM t 12 Rubel, sür jede weiteren IM 6 Rubel erhoben. Der Zoll oui Scheere», Zangen. Klingen und andere Mesjerschmiedearbeiien wird in einsaLer Ausführung aus 16 Rubel pro Pud. in versilberter oder Meiallcomposition aus 32 Rubel pro Pud. sur Säbelklingen, Schießwaffen und ihre Bestand» theile, ebenso sür Patronen aus 25 Rubel pro Pud erböht. Ferner sollen neue Zollsätze aul eiugesührte Druckschriften, LlichäS rc. be schlossen worden sein (l Rubel dos Pud). Auch eiae Zollerböhung aus silbeivergoldete Juwelierarbeiten soll bevorstebea. *— Berechnung deS Metallrubels bei Erlegung von Zölle». Tie Agentur zu Grajewo berechnet seil dem lO. De- cember > r. bei Erlegung von Zöllen süi durch sie bereinigie Waarea de» Metollribel mit -1 Rbl. 58 kop. Credit. L«t>tz«n. '29. December Heber die Situation des amerikani- jchen EilcnmarkteS am Schlüsse der Wocke erhält der „Jron- monger ' solgendeS kabeltelegromm auS N-w-f)ork von vorgestern: Die letztgemrldele» Rohetseapreise bestehen »vmiuckl »verinbrrt svrt, ab« brr Umfang dr» Gefchtst« »ft ^ri», M„ sprich» da- werden der Gewerkschaft ermöglichrn, großartige Ausbeute zu ver theilen, so daß der Werth der Kuxe sich erheblich erhöhen muß. Selbst bei Annahme der voraussichtlichen diesjährigen Ausbeute von 8l>—100 .4! ist der jetzige CourS noch spottbillig und mögen sich die Inhaber von Kuxen wohl recht überlegen, ehe sic ihren Besitz verkaufen. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. A« S8. December eingetragen: Daß die Bollmachi des LiquidaiorS der ausqelöftcn Handels gesellschaft. in Firma Rosencrantz L Reicheli in Leipzig, Herrn Ludwig Erich Rosencrantz, in Folge Beendigung der Liquidation er- loschen ist. — Daß die Vollmacht des Liquidators der aufgelösten Handelsgesellschaft in Firma Gebhardt L Bruck in Leipzig. Herrn Carl August Gebhardt, in Folge Beendigung der Liquidation er- lolchen ist. — Das Erlöschen der Firma Vaierländi'che TranSport- LersicherungS-Uciien-Gelelllchoit in Leipzig. Zweigniederlaffung. — Firma Arthur Muldhos in Leipzig (Kockistruße Nr. 10) und ol deren Inhaber Herr Friedrich Arthur Guido Muldl.os daselbst. — Firma Gebrüder Kausnianii in Leipzig (Brühl Nr. 9) und als deren Inhaber die Kausleuie Herren Bernhard Kausmaaa und JuIiuS Kaufmann daselbst. Königreich Sachsen. Handelsregister. Berändernngea: Die Firma Earl Trvgrr juo. in Plauen ist aus Herrn C. G. Tröger das. übrrgeqangen. — Die Firma Georg Nitziche in Sebnitz ist ans Herrn tz. F. Neubert bat übergeganqen »nd firmirt dieselbe künftig Georg Nitzich-S Nchfl Heinian» Neubert. Erloschen die Firma: Gustav Kaiser »n Plauen. Zahlungseinstellungen. AranksttN g. M., 29. December. Nach der „Franks. Zig" aerirth da« Geschäft von I. A Gebhardt, größte Loloniolwaaren- ßrwa Aß Nh», i» 8ahl»»«ftacka»». Fürther „d Nürnberger Börsen- und Handelsberichte. Berlin, 29. December. Börsenbericht. Dieselben Gründe, welche wir gestern an dieser Stelle mügelbeili hoben, beeinflußten auch gestern die Börse» in günstiger Rikhiung. doch scheine» die letzten Berliner Conrsc »ichi überall den gehegten Erwarliiu-ien kiiisprochiir zu Haien. Wie» meidet von de, gestrigen Abcndbörse ilieilwciie etwas mallere Eonrse, und in Franksiiri konnte» für ölieircichische Lisciibahnaciien die anfangs der Börse bezahlten Eoiliic schließlich nich; auireä'i erhalten weide». Diix-Bodenbacher Ware» stark weichend. In W-en waren ieioiiderS Tabakaciien aus de» EoiirSji-.jchlag weichend. Tie Pariser Börse war still »nd in der ganze» Haltung „trage". Paiiania-Obligaiione.i steigend. Ungarische Goidrenle wurde iiherali levorzugi, ive-l man ans eine wettere iliiierstützling de» Rolhschild'ichen ConIoriiumS rechnet. Die Börse eröfsncie in, A- Ichluss: an höhere auswärtige Meldungen in ziemlich fester Haliung und z» meist böhrren Nviirungen. Bald machie sich jedoch aus alle» Gebiete» Nenlijaiwiislnsi bemerkbar, welche in theilweiic ziemlich bedeuirnde» CourSermäßigungen zun, Ausdruck kam. ES waren wieder verschiedene Gerüchie über die Lage in Serbien in Uiiilaui. welche jedoch keine Bestätigung er hielten. Die Course der drnilchen Bankaktien und der Creditansialk gingen in schnellem Tempo um ca. 1 Proc. zurück. Ebcnlo waren deutsche Bahne» bald stärker angebvien, besonders Ostpreußen »na Martenburqer. Oesterreichilchc Bahnen gaben au> Wiener Verläuft nach; auch SchweizerBalme» waren Haid schwacher. Ziemlich fest blieben Warichau-Wikner und Prmcc-Hcnri. Mvittanwcnhe «öffneten fest, solgtcn aber dann ebenfalls der allgemeinen Tendenz mit erheb lichen CourSabschläqen. Russische Werihe bl eben besser behauptet auch Ungar» und Italiener waren vorwiegend fester. Im spätere» Verlause blieb eine maile Haliung vorherrschend und die Mehrzahl dcr Conrsc erfuhr weitere Rückgänge. Letztere erstreckten sich an' sämmiliche Gebiete ziemlich gleichmäßig. Besonders uinjangreich gestaltete sich das Angebot >» Ostpreußen und Marrenburgern. Ocsterreichiiche und andere fremde T>a»Svoriwerihe blieb besser behauptet Aus dem Bankaclien-Maiki Ware» Eommandit un - Credit starker osterirl. Ausländische Fonds uuierlagen einem ve> häliiiißmäßig gelinge» EourSdruck, das Gleiche gilt von russische. Weribe». Bergwci kSaclien jandcn zu herabgesetzten Louise» schlanl Ausnahme. (V. Z.) Wien. 29. Dceeinb«. Das Geschäft der heutigen Vorböric war ganz belanglos. Dabei war die Haliung der Courie Wiede, eine rcchi feste; nur Staatsbahii-Aklien sind neuerdings ausgebolc gewesen und verzeichnen einen weiteren Coursrückgang. Die Cours bewegung in allen andere» Papieren blieb buchst geringfügig, aus kleine Bruchiheile beschrankt. Valuten baden sich malt wie gesten. ausgesprochen. Bei Beginn der Mitlag-börse blieben die Courie behauptet. In Folge der andauernden iKkjchasiSsiocknng baden sich die Course der Coulisjepapiere etwas abgeschmackt; im Schranken bisher keine Veränderung, aber auch kein Verkehr. Devisen und Valuten unverändert mail. Schluß: Mali aus Berlin, wo da.- Projekt der Donauslotille angeblich verstimmt. Credit 309,70. tierlin, 29. December. Anlehensiooie. An-vackier k-ii.-Lvo- 32,00 Br., Aiigsinrqii 7 st.-i/voje 27.30 G„ Barletta IM-slrrs- Looie von 1870 36,70 Br., Bukarest« 20>FreS.-Loose 46.50 G lrinnläiidische lO-Thlr.-llo, e 52,00 Br„ urqer 15 - Frc».. L»o,e .30,00 bez., Mailänder 45-Frcs.-Lo«se 40,10 G , Mailänder 10-Frc' Lome —,—, Neuichateler IO..!>cS.-r!o,-ie 18,50 G. Pappeiiheim- 7-fl.-Looie 26,00 Br . Schn-Nische 10-Idlr. Lome 79.90 bez., Lurkrsch »OO-FrcS.-Lovie 38.50 bez., 2690 Br. Araukfurl Gj, 29. December. Eqvviische 4prvc. unific Obligationen 83,70 bez. Aranksnrt a. Akk., 29 Lccembcr T-niicke VeUagSansialt 864.2" G„ Bad. Anilin- und Sodoiadrck 286.90 b»z., Bad. Zucker Wogt. 93,30 bez. A , Farbwerke Höchst 237,00 bez. Arankklirt a. Vi.. 29. December. lSckünß > Schwach. Dresdue, Bank 142,50, Anqlo-Coniin Guanv Werke ivorm. OblenLorff) 122,00. 4proc. gruck. Monovol-Anleilie 75.10. 4' ,proc. Pvrluqieien 96.40. Siemen» GloSindnstlie i6.!.40, Lndivig Alltel. Acliengesellschast fnr Poezell.in und Sleingiiliab-ikaüon l »7.00. Dnier 3 ,7,7.5. Privai- dlSconi 3'/. Proc. — Nach ^-chinii de-, Bö, je. Ceedttakiien 260^/^ Franzosen 212'/, Galizier l73'/^ Lombard n 82'/,. EgVViei 83.70. DiSconio-Commandil 225.90 Fraiilinri a. Ni . De>.em! r. 5 Ul-r 50 Min ttiecieii. Societai. Credttaclien 260'/,, Franzo'en 212',. Lomdardey —, Galizier 173'/,, E ivpier 83.M. t broc ung Goidrenle 85.S0, I880«r RuK» —, Gotthardbah, 130,M. Lißcoiti Lvmmaudil 885,70.
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