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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-31
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1888
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Zweite Anlage zum Leidiger Tageblatt und Anzeiger, 388. l Montag den 31. December 1888. 82. JühMNg. LolouialpoMisches. * Berlin. 30. December. In den Zeitungen wird mehrfach der Wunsch ausgesprochen, daß die Admiralität amtliche Nachrichten Uber den Gesundheitszustand der Ossiciere und Mannschaften de. deutschen Blockade geschwader« in Ostafrika veröffentliche. Da« dürste seine Schwierigkeiten haben, da Briete von Zanzibar bi« zu un» mindesten« 2l Tage unterwegs sind. Wer»» also die hier anlangendrn Meldungen sofort Veröffentlicht, so werden in den meisten Fällen am Tage Ver Veröffentlichung die at« erkrankt bezeichnet«» Leute bereit« wieder al- gesund entlassen fein, denn die Fiederansälle sind zumeist nicht von langer Dauer. Schon lange vor Beginn der Blockte und al« nur wenige Schisse au der ostasrikanischen Küste standen, waren schon wiederholt Mannschaften der kaiserlichen Marine im deutschen HoSpital zu Zanzibar verpflegt worden. Die Anzahl drrsrtden hat sich natürlich mit der Vergrößerung de« Geschwader« vermehrt, sie ändert sich aber alle Tage. Zunächst find S Ossiciere und 1 Zahlmeister b«< Geschwader« wegen stärkerer Erkrankung zurückderufen und andere Ossiciere al» Ersatz derselben dahin beordert. * Mit der letzte« ostafrikanische» Post ist der «Evangelischen Mission-aesellschast für Osiasrika" die Nachricht zugegangen, daß der Sultan Khatise derselben ein günstig gelegene« Grundstück iuZanzibar für Zwecke de»Kranken- Hause« und zu einer Kirche auf 100 Jahre verpachtet hat. * Die portugiesische Regerung bat hierher gelangten Nachrichten zufolge, wie der .Reich«anzeiger" meldet, über die an der Ostküste von Afrika zwischen dem 10. Grad 28 Minuten und dem 12 Grad 53 Minuten südlicher Breite belesenen Häsen, Meerbusen und Buchten den Blockade« zu stand verhängt. MM. * Leipzig, 31. December. Heut« Montag. Nachmittag«, ^ v » . , er 8 Ubr, wird in hiesiger Paulinerkirch« vor emem geladenen I An^killtkö Ullb Elltzkblüllkö Kreise von Künstlern Herr S. de Lange, Musikdirektor und' Organist im Haag (Holland), einige Orgelcompositionen vor an die Au-grabung von Canälen, von Schleußen, von GaS- und Waffrrleltung. an dle Asphalttrung der Straßen, an dte EinfSbrung der elektrischen Beleachtung. Da heißt e«: vorwärts! vorwärts! nicht rückwärts geht die Welt! Da» ist der Wille deS allmächtigen Gotlr«. U»d ewig lebt und ewig bleibt, wa» vorwärts. Himmel, wärt« die Mensche» treibt. DaS gilt, wie im Allgemeinen, so ganz besonder« sür eine große Gemeinde. Aber je mehr aus diesem Ge biete noch zu schaffen ist, desto dringender wird sich die Forderung geltend machen, daß die Störungen, welche jetzt durch die Theilung der verschiedenen Arbeiten in die einzelnen Zweige der Verwaltung und durch die selbstständige Ausführung dieser einzelnen Tbeile von jedim BerwaltungSzweige erzeugt wordcu sind, ihre Beseitigung finden, daß insoweit eine bessere Organisation durch dir Einführung einer einheitlichen Leitung geschaffen werde. In Sache» der Baupolizei Mägen ja noch mancherlei Wünsch« der bei Bauten betheiligtea Einwohnerschaft uaersüllt sein. Die neue Bauordnung, man kann sic ja schon nicht mehr die neue Bauordnung nenne», ist immer noch nicht zum Abschluß ge« kommen. An der Verzögerung mag der öftere Wechsel in der Leitung de« Baupolizeiwelea«. mögen andere Zufälligkeiten schuld sem, in jedem Falle ist aber dringend zu wünschen, daß nun end- lich einmal diese« Werk zur Erledigung gebracht wird, und so viel au den Stadtverordneten ist, werden sie dafür sorgen müssen, daß die Baoorduong wirklich eudlich nun zur Festsetzung gelangt (Bravo). Die Frage wegen Einverleibung benachbarter Ort- schasteu oder einzelner Theile derselbe» ist ja auch jüngst aus die Tagesordnung des Eollegium« gestellt worden. ES wird gewiß nicht unsere Meinung sein, nur um die Einwohnerschaft zu erhöhen oder um eine un« etwa drohend« Eoncurrenz in den Größeuverhältniffen der sächsilchen Städte zu beseitigen, viele Dörfer uns anzugliedern; wo aber einzelne Ortschaften schon jetzt nahezu in die Stadt hineia- gewachst» sind, wo zur Beseitigung von Mißitäude» und in unserem Interesse, d. h. im Interesse der Stadt Dresden, die Einverleibung angezelg» ist, wird sie auch durchqeiührt werden müssen. Sic sehen, meine Herren, uur au« diesen wenigen Andeutungen, ich könnte noch Biele» hiuzusügen, daß die Arbeit uns nicht gefehlt hat: ich glaube ober, wir dürfen mit Befriedigung aus da« vollendete JahreSwerk zurückdlicke» und wir können die Jortsühruug des gute» Wecke« dem kommenden Eollegium überlassen. Die hundertjährige Jubelfeier des tragen. f Dresden, 28. December. In Aossendors'S Saale käme» heule gegen 30 Eaatoeea uud Organisten zusammen zu ei»er Delegirtenversommluag der La,koren» uud Oraa< nistenvereine Sachsen«. Die vier die Krei-Houvtmanuschosten »msaffenden Vereine zählen nicht weniger al- 400 Mitglieder. Die stärksten Kreiöverrine sind Dresden (163), Zwickau (137), der schwächste die Lausitz (40). Veranlassung zu der heutigen -Stunden währenden Delegirteuversaminlung war die seit circa 8 Jahre» spielende, neuerdings von Pastor Kittan gelegentlich der diesjährigen kirchlichen Septembersefttagc aufgenommeue und behandelte Frage her „Bildung von Kircheugesangvereinen", da blo- 40 Procent der sächsischen Kirchen eigene Singecköre besitzen. E,„e am 28. November in Chemnitz abgehaltenc Bersammlinq faßte den Beschluß, die tveitere Verfolgung der Angelegenheit einer Lomimssio» zu übertragen, wtlchc auS je 4 Herren (Geistlicher, Eantoe, Organist, Lehrer) au« jeder KreiShaupimannschast zusammengesetzt wurde. Odschon nun bei den letzthin vom Leipziger KreiSconvcot in Roßwein abgehaltenen Berathnngen diese Frage ebenfalls bei fällige Begutachtung saud, hat sich doch die Mehrzahl der Lan< toreu und Organisten im Lande damit nicht recht einvtrstauden erkläre» können. Herr Professor Wermaua-DreSde» gab unter Vorsitz de« Herrn Lantor Pohle-Lolchwitz eia alle eiuschlagend« Verhältnisse klar legende« Referat. Er führte au, daß Unler den in Rede stehende» Kirchengeiangvereinen, wie solche in Süd«, Best und Norddeutschland bereit« bestehen, solche Bereinigungen zu ver stehen sind, „welche sich aus singenden, regelmäßige Beilräge zahlenden und sich zu regelmäßige» Hebungen versammelnden Dilettanten zusammcnsetzen und lediglich zn dem Zweck- gebildet sind, im Gottesdienste unentgeltlich geistliche Lborgesä»qe selbstständig twrzutragen". Da nun in Sachsen keine Kirche ohne kirchschullehrer vorhanden ist. jeder der Letztere» ober von AmtSwege» die Ver pflichtung hat, durch Schulung der Schulkinder dem Gemeinde- aesang Au-Hilse zu Theil werde» zu lassen, so erscheine die Heranziehung von Vereinen wenig angebracht. Den Kirchcn- chorsührern (Lauteren, Organisten rc.) sei überdies für treff- siche Pflege des KirchengesaogeS in den Landesconsistorialberichte» der Jahre 1880 bi« 1887 stets lobend und anerkeunend gedacht. Er stellte daher verschiedene AblehnungSanträge in Gestalt einer Resolution, welche nach läiigerer Aussprache einstimmige Annahme sgnd. Dieselbe lautet: 1) „Dir Delegirten der Lantorrn« und Organisten «Vereine Sachsens erklären sich gegen die Gründung sogenannter Kirchengesaugoereinc im Sinne der Kirchengesangvereiae Süd- und RorddeuIschlandS und gegen de» Anschluß be stehender Kircheuchürc an solche. 2) Die Delegirten erklären es vielmehr al- dringende« Be< dürsniß: daß in alle» Kirchen, in denen noch keine Siage- chöre seitheriger Art bestehen, solche nach Möglichkeit, be- ziehenllich unter Beihilse de« baden Kirchenregimenl« gegründet und bereit« bestehend« unterstützt werden; daß die vorhandenen Kirchenchöre unter dem Schutze l de« hohen KirchearegimealS zusammengelaßt und daß die Oberaufsicht über die Kirchenchöre von der hohen Behörde künftig nur durch berufene Fachmänner ouSgrübt werde." Dir Versammlung sprach sodann der hohen Kirchenbehörde sür seither belhäügte Fürsorge, desgleichen denjenigen Kirchenvorsläaden ihren Dank zu Protokoll aus, welche ihren K>rche»chören säet- dauernde Fürsorge zugrwendet haben. Die heute gesaßteu Bcschlüsse solle» der hohen Behörde schriftlich «nterbreilet werde». Aus -em Dresdner Lta-tverorLneten-Saale. s Dresden, 29. Dkcembcr. 2» der gestern Abend ab gehaltenen letzten diesjährigen Sitzung unserer Sladlverord- «eten richtete Herr Stadtverordneten Vorsteher Geb. Hosrath Ackermann herzliche Worte d.« Abschied« an da« Collegium. Der längeren Rede de» Genannten, die gleichzeitig einen all- aemeinen Ueberblick über die Verhältnisse unserer städtischen Verwaltung gewährt, entnehmen w:r Folgende«: Mit Befriedigung können Wik die geordneten Verhältnisse unserer Stadt überblicken Unsere Finanzen befinden sich i» gutem Zustande nud dte erst jüngst vereinbarten Bestimmungen über die Verwaltung der Finanzen Hai en eine neue und sichere Grundlage gegeben. Der tudgiltige Absch »ß der Steuerreform, durch welche eine gerechte und gleichmäßige Lerlheilung der städtischen Abgaben bezwcckl wird, steht, Wie ich »ach emgezogeneu Erkundigungen ersahren habe, demnächst zu erwarten; die Stadtverordneten werden ln Nicht allzu seiner Zeit sich schlüssig zu machen baden über den vollen Ab'chluß dieser Resorm. Unsere Schule», welche den Inbegriff aller >n Staat »nd Kirche getroffenen Einrichtungen bilden sollen, rrsreuca sich allseitig«! An- erkenn«»«. Sie sordern große Opfer von un-, ober w:r wissen, daß e< die Ausgabe der Menschen ist, Menschen zu erziehen, und daß Wir sortlebc», wenn wir für unsere Jugend sorgen. Die sür die Wohlfahrt der Einwohnerschaft getroffenen Ein richtnngrn erfreuen sich einer sorgsame» Pflege. Je umsaffender da« Verkehr-lebe» in jetziger Zeit sich gestaltet, je mehr die Gesetz- grbung ihr Augenmerk gerichtet aus die Fürsorge sür da« Leben »nd die Gesundheit der Menschen, desto mehr müssen natürlich die Ausgabe« diese« Theile« der Verwaltung wachsen. EI» Gegenstand, der onch diese« Gebiet berührt, die Jahr marktSsrage. hat freilich in Drödea noch nicht einen befriedigenden Abschluß gesunden; hoffen wir. daß sie im nächsten Jahre zum ge- wünschten Ende gebracht wird. Desto mehr erfüll» uns mil Be friedigung, daß die Treppenbeleuchtung, dle dringend geboten w»r, bereit« vollständig »ur Durchführung gelangt ist und daß die Stiaßenreinigung, wennschon sie nach mancherlei Verbesserung be- dKrstl- sein mag, doch auch dte Gewähr de« Gelingen« t, sich Sache» de« v«»wese»< p»d große »ad grwaltige Auf Ich erinnere o» die D»rchsübr»ng »»» weitere» o» dt« Errtchftng großer städtischer Gebäude, de» hundertsteu Jahrganges vom Setze.saal hinab in deu Maschinen- saal befördert war, versammelte sich das gelammte zahlreiche Se- ichüjtspersonal im Setzersaale um seine drei Priacipale. Es erschien zur nämlichen Zeit Herr Oberbürgermeister Kunde als Vertreter der Stadt und beglückwünschte im Namen uud Aufträge des Stadl- rath« den Lhef, Herrn Moritz Aieprech«, uud dessen beide Söhne, die Herren Oscar und Richard Wieprecht. zugleich Herr» Moritz Wieprecht eine schön auSgesührte Anerkenaungs-Urkiiad« einhäadigead. Hieraus waiidte sich Herr Oberbürgermeister kuntze an das versammelte Arbeiterpersvual, belonle die Treue und Gewissenhaftig keit, mit welcher die Arbeiter stet« ihre« ersprießlichen Amte« ge- waltet, und händigte zwei derselben, den Herren Schriftsetzer Earl Kanzel und Drucker Iuliu« Roscher, von welchen Elfterer 44 Jahre und Lctzlrrer 42 Jahre in« Geichäsl der Herren Wie», recht lhatig ist, ini Austrage de- königl. Ministerium» des Innern die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit nebst hieraus bezüglichem Diplom ein. Nachdem sodann Redacleur Herr Major z. D. Franke die Herren Chef« ln herzlichen Worten beglück wünscht batte, «hat die- Namens de« Geschäft-personal- Herr küuzel in nicht minder herzlicher Weise Es folgte nun die Uebergabe der Gaben seitens des Geschäft-personal- an ihre LdelS. bestehend in einer in Buchdruck im Wiepr-chi'jche» Geschäfte selbst augesertigten höchst geschmackvolle»Widmung in Mappen mdenLaiides sarbea weiß und grün (in Sammt und Seide). Gerührt dankle wieder holt Herr Moritz Wieprecht, und brachte ein dreimalige- begeistert Wiederholte« Hoch au- aus Se Majestät unsere» ollverehrten König Albert. Die acht ältesten Arbeiter, welche über 20 Jahre bis hioaut zu über 40 Jahre im Geschäfte thätig sind, wurden von ihren Principalen mit wertlwollen Geschenken und baarem Gelbe, da« gejammle übrige Personal gleichfalls mit Geldgeschenken doch erfteiit. Der feierliche Act wurde, nachdem zuvor de» Herrn Ober bürgermeister- Kuntze ehrend gedacht worden war, mit einem von dem Geschäft-personal aus ihre Herren Chef« auSgebrachten de- grifterteu Hoch beendet. Warmstubeu. Die Weihnachtszeit ist vorüber, die Gcmüther der Menschen beginnen wieder auch sür Dinge empfänglich zu werden, die nicht in unmittetbarer Beziehung zu vem Feste stehen. Heber dies scheint der Winter nun ernstlich seinen Einzug halten zu wollen, nach der alten Wetterrcget: Wenn die Tage langen. Kommt der Winter gegangen Dieser Umstand erleichtert mir einigermaßen meine Aus gab«, die Leser des „Leipziger Tageblattes" sür die Errichtung von Wärmstuben zu „erwärmen". Denn nun kann sich jeder selbst von der Unzulänglichkeit der jetzigen Ausschank stellen warmer (Getränke überzeugen, eine Unzulänglichkeit, aus die ich i» meinem früheren, „Her Kamps gegen die Trunk sucht" überschriebene» Artikel (s. Tagedl. vom 2. d. MtS. 1. Beit.) schon bingewiesen bade. Dir Hauptübetstände sind, wie hier wiederholt sein mag. daß die Ti inkend-„ den Un bilden der Witierung und den Blicke» der Vorübergehenden ausgksetzt sind. Hier soll »nn Abkilse geschasst werden durch bic Errichtung vo» Wärmst ube». Mil der zu erhoffenden Bewilligung der städtischen Behörden sollen aus öffentlichen P-ätzei, einfache, aber schmucke Holzbauten im Schweizer St>t (ähnlich der Wartehallen der Pferdebahn) errichtet werden, welche außer dem sür die Ausgabe der Getränke „ötbigcn Rau», sür 30—60 Personen Platz b eten. Ul» möglichst zu ver hüten, baß sich „Stammgäste" emnislen, sott keine Gelegen heit rum Sitze» geboten, sondern in Paffender Höhe eme Art vo» Borvbrettern an gebracht werde», um die Taffen sür einen Augclibtick ans ver Hand setzen zu könne». Nach den por- trege»deu Anschlägen würde ver Bau ein« solchen Wärmkruke ungefähr ans 3700 zu stehen komme». Ferner müßte ein Betriebskapital beschafft werde», die nölhigen Summen sollen durch Ausgabe unverzinslicher Ai-tt-eilscheinc ausgebracht werden. Dabei muß natürlich der Verein sür Wärm st »den aus thalkrästigc Unterstützung vo» Setten all Der jciiigc» rechnen, welchen die Bekampsuiig der Trunksucht, die Einschränkung deS Branntiveingeillisfts am Herzen liegt. Wenn aber die Sache einmal >» Betrieb gesetzt ist, würde sie, nach den i» anderen Siäolcn gemachten Erfahrungen keine weiteren jährliche» Zuschüsse beanspruchen. 2>u Gegeuthe-t iviirdc eS schon »ach kurzer Zeit möglich sein, eine beträchtliche Amortisallüil der A»lhc>lscvci„c vorzu»chi»e», so daß die Zeichner innerhalb einer atfleübaren Reihe von Jahren ihr Geld ziirückcrhalle,, würden. B»»e» Kurzem wird der Verein sür Warmstubcn mit einem Ansrns a» die Ocssentlichtcit treten: es ist wohl daran zu rechnen, daß sich auch ». diesem Falle die so ost erprobte Opserwilligkeit unserer Bürgerschaft wieder bewähren wird Es wäre schön, wen» noch u, diesem Winter wcnigstenv ru» Aiisaiig mit ver Errichtung von Wainislnbc» gemacht werden könnte. —1. Gerichtsverhandlungen. KSntgltchea vantz « er»»». l.Der Grubenarbeiler Friedrich Hermann Tinen, auS Taulenhain und der Geschirrsüh-er Karl Julius Scheib ner au- Geirhai» waren der Nöttiigiiiiq angeklagl. Am 2 August d. I. beiras der Gut- besitze, F. auS Altdors eine Feau, wie sich »achmalS herausstellle, die Ehefrau deS obengenannten Thicm, aus dem Felde der verw. E in Alidors beim undesugten Aelirenlesen und bemühte sich, den Namen derselben sestziistelle». I. hielt den Wagen, den die Ihiem mit sich führte, an und wollte den Inhalt unlerjuchen, als in diesem Augenblicke die beiden Angeklagten aus F. zukamen und denselben unter Bedrohung mit Tätlichkeiten bezw. mit Gewalt von seinem Voilwben alhieltcn. Die beiden Angeklagten bemühten sich in der Verhandlung, den Vorgang in einem wesentlich milderen und harmloseren Lichte darzustelle» und die Aussage» F 's als un- flieder der ehemaligen Leipziger Kramer-I» nu ng gegen die iiesige Handelskammer angestrengt haben, steht, wie wir ver nehmen, im Lause des Januar kst. Is. «nie Entscheidung der tfeoceßbebörde de« hiesigen königl. Landgerichts, zu erwarten. k Plauen, 29 December. Mit der heutige» Nummer vollendet der „Vogtländische Anzeiger" seinen hundertsten Jahrgang. Die Zahl der Blätter, welche aus eia Jahrhundert ihres Be- stehen« zurückdlickcn können, ist nicht groß, »nd darum darf man da- Jubiläum, welche« er heute friert, imnrerhin al- ei» Erelgniß aus dem Gebiete de« sächsischen ZeituagSwesenS betrachten Von den sächsischen Lokalblättern deren Zahl jetzt «egen 200 betrogen mag, haben unsere« Wissen-, so schreib» die Redactiou des „Voglländischen Anzeiger" selbst in ihrem hochinterrffanten. mühsam zuramme». gestellten Gedcnkblatt aus Anlaß der Vollendung de- Hundenste» Jahrganges, bisher nur drei ei» hundertjähriges Jubiläum zu bc- grhr» vermochl: eS sind der „D>esdnrr Anzeig-r", Die „Bantzener Nachrichten" und der „SSchsiiche Postillon" in Löbau. Die „Ziliauer Nachrichten" stehe» im 88, da- „Zwickauer Wochenblatt" >>» 86„ das „Leipziger Tageblatt" im 82., das „Aimabrrger Wochenblatt" >m 81., der „Piruaer Anzeiger" im 79., da- „Nentienoacher Wochen blatt" im üb., der „Freivcrger Anzeiger" im 41. Iah,ging (früher erschienen „Freiberger Nachrichien"). Von deiiachbarlen Blättern außerhalb Sachsens erscheint die „Aeraer Zenung" seil !«4, der „Hofer Anzeiger" seit 87. das „Schützer Wochenblatt" seil 77 J ibreii, Der erste Herausgeber, Haller, hat, wie sich aus manch rl>, A» zrichen abiikhme» läßt, kaum ein paar Hu»dert Exemp!a»r jeder Nummer gedruckt. DaS erste Tausend der Abonnenlrn wurde er reicht, als das Vlott bereit- ü7 Jabre lang bestände» und die E»>- lvohutrzaht Plauens sich aus 11000 erhoben. Nach I84ü zählte man nur ungefähr 8oO Aboaaenteu, und da« war eine sür die da malige Zeit immerhin ansehnliche Zahl. 1847 aber betrug die Aus lage bereits 1300 Exemplare, sank jedoch bis 1849 infolge der er bitterten Bekämpfung, welche dem „Boglläudilchen Anzeiger" danialS von radical-dcmokrattichen Eene zu >hc,l wuroe, wlrdrr bis murr lOOO. Von da an ist sie stets »n Wachsen geblieben und betrug am Schluffe der Jahre 1863: 1900, 18«t: 2170. I8Ü8: 2300, 1869; 2RX>. 1872 : 3200, 1874 : 3900. 1876: 4300. 1878: ül»0. 1880 Ü800, 1882: 6400. 1884 : 7700. 188«: 8<i80. Heule wird der .Bogtländische Anzeiger" in einer Auflage von 10 280 Ex mplaren ali-gegeben und gehört deniirach zu den verbreitetste» deulschen Blätter». Aus Grund eines käusvertragS voni 23. Ju ii 1798 ging d,e Druckerei, n, welcher der „Vogilüiidische Anzeiger" hergestelll wird, von Earl Golllod Haller aus den Vater des jetzigen Chris, Earl Christoph Wieprecht (aus Weida stammend) über. A s C. C Wieprecht am 28. Ma, 1839 im Alter vo» 73 Jahre» starb, ging die Druckerei in den Besitz der Willwe. Frau W lhelmine Aleprecht, über. Michaelis 184» übernahm Herr Moritz Eduard Wie prech« da» Geichäst. Ec steht noch heute an der Sp.tzc desselben uns hat eS von deu kleinen Anfängen jener Zeit zu seinem heutigen Unisange gebracht. Der erste Redakteur des „Jntelligenzblalte«", wie der „Vogtl Anz." anfänglich hieß, war der Eandivai der Theologie Albanus. Nach AldanuS übernahm Advocat Heudner d»e Reoaction. Genau läßt sich di« Zeit u>cht bestimme», da die Angabe de» RedacteuiS und Drucker- aus dem Blatte erst viel später, 1820, ousgckommcu ist. Adv. Heudner und »ach ihm Tertius Schmidt redigmen das Blatt, wie M. Engel schreibt, „jeder nur einige Jahre laug", dann übernahm 1794 eben dieser M. Engel selbit die Redactiou. DiakonuS Mag. Moiitz Erdmann Engel hat da» Blatt in 42jähriger Redactio» in da- neue Jahrhundert hincin bis zum Jahre 183« geleitet. Nach Engel üvernohm der Lehrer am Seminar und der Bürgerschule Lanior I. F. Fincke die Redaclivii. Ec führte sie vom 20. Febiuar 18:i« bis 26. Januar 1842, wo sie Herr Adv Earl Wieprecht übeluahm, der al- emeritirler Bürgermeister unserer Stadt »och unter un« lebt. Er redigirte di» Ende 1843. Mit dem I. Januar 1846 «rat Rector vr. G. Jahn in Oei-n tz die Redactiou an und führte sie bis zum 29. Juni 1834. Ihm fi l die schwere Ausgabe zu, das Blatt durch die Auslegung, welche dem unglückliche» Maiaussiande vorausgiug, glücklich hindurch zu steuern und im Sinne des Engel'jchen Grunbiatzes „Mäßigung und l zutr>ffende zu bezeichnen: allein hinsichllich Sche ibncr'S wurde Schonung" besänftigend zu wirken, was damals eine keineswegs j Lchuldbewcis al- erbrach, angesehen „nd der leichte und dankbare Thäligkeit war. Eine besonder« glückliche Wahl war cS zu nennen, daß im Jahre 1834 BaccalaureuS Johann Gottlieb Günnel zur Leitung de« Blattes berufe» wurde. Ec Hot sie unter Beraulwortüchkeit de« Besitzers, die sortan bestehen blieb. vom 1. Juli 18S4 bi- zum 31. März 1870 gesuhlt. Nach Günnel'« Tod übernahm sein Freund, der erste Religiouslehrer am hirstgeu Bhmuasium, Pros. Otto Hermaau Gessing, die Redaktion am 1. April 1870. Bei geistvoller, gediegener Schreibweise war er be flissen. den mustergtltigen, volksihumlichen Ton seine- Freunde« Günnel nachznahmeu. Sei» Nachfolger in der Redactiou war ein jüngerer Amlsgenosse Prvsesior Gessiug'S, Gymnasialoberlehrer vr. Eduard Johnson, jrhl Prosessor am kön gl Gymnasinm zu Ehemnitz. welcher infolge der schweren Erkrankung Ge sing's, die bald daraus dessen Tod herbeflnhrle, vom 1. April 1874 ab zur Leitung de« Blattes berufen ward. Die mit dem Anwachsen de« Stoffes sür das seit den, 1. Januar 1876 in Großsolio erscheinend« Blatt stetig wachsende Arbeitslast ward i»drß so groß, daß trotz der Einstellung von Hilsskräfte» e« zur Unmöglichkeit ward, die Redacüoa wie e« bi« dahin von Ausong de« Blatte« ai» ununterbrochen grschedcu war, neben einer amllichen BerusSlhäi,gleit zu besorgen. Dir« war der Anlaß dazu, daß vr. Johnson, uachsem er dieselbe im Jahre 1880 einig« Moualr hindurch im Verein mit Herrn I Major z. D. Alcnt» Franke gelahrt, ausschied. „Der Boglläudischr Anzeiger" ha« stet« und ohne Wonke» treu !zu unserem -»nigShause gestanden. „Mäßigung uud Schonung", ! der Grundsatz, den Engel während seiner 42iährigea Redaktion zur Geltung gebracht hat, ist dem Blatte gewissermaßen wle ei« Stempel ausgedrückt geblieben. Man darf sagen, daß sich die Haltung de« Blatte« im Lause der Zeit wenlger verändert hat, al« dte Begriffe, die ma» mit den Partemamen verbindet: e» gab, heißt er am Schluffe der Gedenkschrift, eine Zeit, und sie reichte bi« in die Mitte der 70er Jahre biuein, wo der feste und treue Anschluß a» da« neuerrichtete Deuoche Reich uud die Abkehr vo» ziel- uud planlose« Particularirmu« bei »al vo» Einzeluen ol« ,^u liberal" betrachtet wiiit«: heute rechnet «a, beide« zu de» erste, Ersorderuiffe, der jenigen konservativen Gesinnung, »ie sie t» de» Orgaur» »userer Regierung ihre» AuSdnük sind««. - » llhr dte chuldbewcis als erbracht angesehen „nd der Angeklagte zu 3 Tage» Gcsängnißstrase verurtheitt, während bezüglich Thieme'S das Gericht nicht zur vollrn Urbeizeugung von der Schuld de» Angeklagte» zu gelangen vermochte und aus Frel sprechung erkannte. Der Gerichlsdos bestand auS den Herren LandgerichlSdiiector Bartsch (Präsid.), L >ndgerichtsrälhen Sachße, Biclih. von Eomiiirrlal« und Assessor Volkmanu; die Anklage führte Herr Staatsanwalt l)r. Lange. II. Der Handelsmann Franz Bernhard Faulhaber au« Ransbach war der gefährlichen Körperverletzung angeklagt. Faul Haber Halle am Morgen des 8. Oktober in Pauschwitz haustet und war mit drm dortigen Gutsbesitzer H. wegen deS KauspreiseS eine- Kleidungsstücke- ln Streit geratben. Am Mittag desselben TageS tros H. mit dem Hausirer im M.'scheu Gastbose wieder zusammen und Beide sprachen »un wieder über das Geschäft. Schließlich er klärte H. sich mlt einem niedrigeren Preise einverstanden; als der Hausirer ihm d-e Waare aber hiaikichle, lächle er denselben o»S. Der Händler wollte H. nun zur Annahme der W.iare zwingen, doch H. er klärte ihm. daß er (der Hausirer) ihn in Rübe lassen möge. Es kam schließ lich zum Wortwechsel, in dessen Verlause Fouihaber den Gutsbesitzer mit einem Bierseidel mehrmals auf de» Kops schlug uud demlelbea da durch schwere Wunden zusügte, außerdem aber auch mit einem zu gekloppten Taschenmesser im Gesicht verletzte. H. hat seinerseits den Hausirer aber edeusalls schlimm ouSgezahlt, denn Faulbabrr'l Gesicht war über uud über geschwollen und mit grün uud blauen Leuleu uud Wunde» bedeckt. In der Verhandlung bebaup:ele der Angeklagte, vou H. zuerst angegriffe, wordeu zu sei» und sich da raus »ur gewehrt zu hoben. Da- Gericht konnte nach Lage der Sache uad de« Ergebnissen der Beweisaufnahme die Angaben Foul- Haber'« al« nicht widerlegt ausehe». Es »ahm an, daß derselbe sich i» Notkwehr befundea habe uad sprach ihn, gemäß deu Anträgen der Bertheidiguag kostenlos sret. Der Gerichttpos bestand an« den Herren Landgericht«-Direktor Bartsch (Präsid ), LondgerichlS-Rätben Biel tz, Siegel, vr Franz» uud Wolfram; die Anklage führte Herr StoaianwaltschaftS-Asskffo, vr. Groß; dte verthetdtguug zu n: Herr Rechtsanwalt Freytag 11. «l« heule Nach«itt«> » Uhr dt« letzt» der letzte» Nummer I g» de« bekannten E dilproceß, welchen s. Zt. eine Anzahl Mit Sachsen. istlpjiS» 30. December. 2m vorigen Wintvr .var von der Gemeinnützigen Gesellschaft ein Ausschuß niederaesetzt ivorde», welcher Maßregeln zur Bekämpfung der Trunksucht. inSbesonkere die Errichtung von Kaffecschänken «» Erwägung ziehen sollte. Bor einiger Zeit bat sich nun dieser Ausschuß al« Verein sür Wärm ff üben consiituirt: der c eschäslSsllhrendc Vorstand setzt sich zusammen auS re» Herren: Zchnoor (Vorsitzender), Rechtsanwalt l)r. Nienboldt stellvertretender Vorsitzender), Zw einig er (Schatzmeister). Gvmnasial-Oberlehrer Vr. Voigt und Aua. Siebe rt Schriftführer). In einiger Zeit wird der Vorstand mit der Bitte an die Oeffenilichkeit treten, ihm sür seinen ge- meiniiützigell Zweck die nölhigen Eapltatien zur Verfügung stellen. — Den Trauerfeirrlichkeiten sür den verewigten Herr« Geheimen Kircheurath Pros. vr. Lechler wobnlen, wie wir unserem gestrigen Berichte noch besonder» hiuzusügen. an« rni litairischen Kreisen in Vertretung de» Garuison- ältesten Herr Generalmajor von Reyher »nd der stell vertretende Platzmajor Herr Preinierlieutcnant Neubert vom 107. Insauteric-Regiment bei — Wir mache,, nochmal« daraus aufiiicrksani. daß am heutigen Tage die Frist abläust, binnen welcher bezüglich der dreijährig rückständigen Forderungen Schritte bei Gericht ^ethan »verden müssen, um die Verjährung zu unter brechen. — Man schreibt un« an« dem Bureau de« Stadt theater«: Da» diesjährige Weihnachtsmärchen „Die ieben Raben" erfreut sich de« ungetheilten Beifall» der kleinen wie der Erwachsenen. An jedem Nachmiltage war da« Alle Theater nicht nur bl« aus den lebten Platz auSverkaust, sondern Hunderte mußten, ohne ein Billrt »och erhalten z» könne», die Eaffc wieder verlassen. Hnndcrtr und aber Hunderte auswärtiger Blllet-Anrnetdungen konnten überhaupt nicht berücksichtigt werden. Die Direktion hat sich angesichts diese« Erfolge« entschlösse», am Donner-tag und Freitag dieser Woche da- Märchen Abend» im Neuen Theater zur Ausführung zu bringen. Sie erfüllt damit rugleich die zahlreichen Wünsche Derer, welche dnrch ihren Berus verhindert waren, eine Nachmittagsvorstellung zu besuchen. Bi« zu», Mittwoch finden an jedem Nachs- mittage Aiisflibrungen der „Sieben Raben" statt. — Der Beginn dieser Vorstellungen ist aus >/»? Uhr angesetzt. — Wie alljährlich veranstaltet die Directio» de« Krhstatl-Palaste» auch diesmal eine Volks t hü in liche Sylveslcrseier in de» prächtigen Räume» dieses Etablisse ments. Es findet im Circus VariütL in der Albert« balle >/»8 Uhr große Vorstellung statt. In den festlich er leuchteten Garten-Sälen concertirt von 7 Ubr ad die Capelle deS 10« Regiments, an welche- sich im Theater saale eine volkslhümliche Sylvesterscier nttl darauffolgendem Festball nnschlirßt. Alles Nähere ist au- de» Anzeigen ersichtlich. Bo» einer längere» wiffcnschasttichen Reise, di« er im Jahre 1887 in Gemeinschaft mit Herrn Vr. Han« Lenk au< Würrburg »ach Mexico unternommen, ist jüngst Lerr vr. Johanne» Felix, Privatdocent an unserer Universität, Sobn linsere» geschätzten Mitbürger», de» Herrn Amtz Wilhelm Felix, wieder in seine Vaterstadt Leipzig zurllck- qckrhrt. Unter der reichen wiffenschastlichen Ausbeute, die er !m Verein mit seine,» Rciscgesährten auS Mexico mitgebracht bat. befindet sich auch eine schöne Sammlung mexicamscher Altertlinnier in Stein und Thon, worunter namentlich sehr »ntercffanle Stein»,aSke» sich befinden, sowie Gegenstände der heutigen Intianrr Mexico» Diese reichhaltige Sammlung hat Herr Vr Felix die Güte gehabt, dem „Museum für Vvlkerktiiioc" zu einer Ausstellung zu überlassen, welche demnächst in der alten Buchhändterbörse statlfinden und deö Inter-»antcn viel bieten wird. — Die Slnbicnansflnge, welche Mitglieder de« Verein» sür die Geschichte Leipzigs zeitweilig zu unternebmeu pflegen, babc» auch in weitern Kreise» den Sinn sürLocaigesch ich te unterstützt. So ist neuerdings wiederholt der Fall vor« gekommen, daß von auswärts, selbst au» entfernter gelegenen Oilschaste», an betreffender Stelle Einlakuuae» ergangen sind, die dortige» Altcrthünier. Bauwerke und fonstige histo rische Merkwürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. — Ja Leipzig bat da« Interesse für die Localgeschichte in sehr er freulicher Weise gewonnen. * Leipzig, 30. December. Welche große Ausdehnung die Kranken- und Begräbnißcasse deS Vcrband« Dcnt scher HanVlnngSgehitsen genommen hat, beweist der Umstand, daß sich genannte Caffe genöthigt gesehen hat, weitere fünf Zahlstellen neben der Hauptstellc, UniversitätS- slraße 4, I., zu crichten. Die Filialen sind auS dem In- seralcntheil »nsereü Blatte» ersichtlich. Die Krankencaffc zählt gcgcnwäitig über 43l»o Mitglieder in ganz Deutschland, von denen i» Leipzig und Vororten allein etwa 1000 Mitglieder wohnen. * Leipzig. 30 December. Der Kreuzlisch Nr. 174, welcher seine» Sitz im „Coburaer Hos" in der Windmühlen- straße hat, gehört zn den regste» und opferfreudigsten dieser Vere»iiguiig-» und versteht c» in ausgezeichneter Weise, sein Motto: „Wohlthun ist rket, vergeffet Ver Armen nicht!" zur vollsten Geltung zu bringen. Tie diesjährige Christ- bescheerung fand am 3. WeihnachtSseicrtaae Abend« im VcreiiiSlocate statt und hatte eine große Zahl Kreuzschwesteru und Brüder herbeigezogen, ebenso auch viele Freunde der guten Sache. Ininikte» de« Saale« prangte ein reich- geschmückter, fünf Meter hoher Tonnrnbaum und um den selben batten d»c Functionaire des Stammtische» mil ihren zu beschenkenden Schützlingen Ausstellung genommen — »n Ganzen 20 Kinder beiderlei Geschlechts, llir welche eine Auf wendung von circa 400 aeinacht worden war. Herr Urban verstand eS »i seiner Ansprache, die Bedeutung der Feier in da» rechte Licht zu stelle». Außerdem machte sich der Gesangverein Windrose sehr um dir Festlichkeit durch seine gemiilhvollen und excellent vorgrtragenen Lieder verdient. ) Leipzig, 30. December. Gestern Abend in der 8. Sltinbe bat sich im Bereich deS Magdeburger Bahnhöfe« hier ein schwerer UnglückSsall zugetraaen. Man fand nämlich, kurz nachdem der 7 Uhr 27 Min. hier ankommcnd« Zug im Bahnhose eingesahrea war. aus demselben Gleise einen Bahnardeiter liegen, der zwar »och lebte aber tvdtlich verletzt und rwrisel«ohne von dem Zuge überfahren wort,» war. Der Unglückliche wurde mittelst KrankentranSport- wagen« nach dem Krankenhause gebracht, starb aber dort- selbst unmittelbar nach seiner Unterbringung an den er littenen schwere» Verwundungen. Er heißt Moritz Ulrich, ist 39 Jahre alt, in Neustadt wobnhast. und Hinte rtäßt eineFrau»nd4Kinder, war übrigen« al« Maschinenputzer »n Bahnbose beschäftigt. Wie da» Unglück sich ereignet, ist un bekannt. da Niemand zugegen gewesen und der Verunglückte selbst k inerlei A>,»k,insl mehr zn erlheile» im Sta nde gewesen war. Man nimmt an, daß er beim Urberschreite», de» Gleise« durch irgend einen Umstand zum Fallen gekommen und dab«
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