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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-26
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1886
- Autor
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4814 «. Thür-, Teahen-, kastenbeschlLge >c.Z ä Schftiffel, Schlösser und Schloßplattea «e. 5) Wandzier- und Waadgrräthe» al<: Spiegel, Bilder- rahme». Coasolea. . 6) Heizgeräth«, all: Oese», einzelne Ofenkacheln, Oseaschirme, kaminstänocr, Ofen- und Kamin-Garnituren rc. 7) BcleuchtungSgeräthe, alt: Leuchter, Landelaber, Wand arme. Luftre, Kronleuchter, Lampen, Ampeln, Lampenuntersätze rc. 8) Uhren, alt: Stand- und Hängeuhren, Zifferblätter »e. . 9) Werk»euge, als: Zirkel, Zangen, Schraubstöcke »k. 10) Diverses: Buchbeschläge und Buchdeckel »c. Neben dieser reiche» und großen Auswahl fertiger Seräthe und Thrile werden die noch vorhandenen Lücken durch eine Reihe von Imitationen, galvanoplastische Produkte. Gypsobgüffe und Ab bildungen der diversen Metallarbeitea, also durch Original- Ausnahmen. Stiche. Photographien, Zeichnungen «. antgesüllt. Parallel mit der Ausstellung finden sorlgesetzt Vorträge statt, die sich an die einzelnen AutstcllungSgruppen anschließen und dabei besonder- die Metallgewcrbc im Allgemeinen, wie deren Geschichte und kunsttechnlsch: Seite behandeln. Besonder- bemerkt sei noch, daß außerösterreichische Linsender für nicht verkaufte Objecte zollfreie Einfuhr genießen und daß durch die Ausstellung selbst keinerlei oder nur geringe Spesen erwachsen, da weder Platzmiethe, noch Packung-- oder Au-stellungtkoften gerechnet werden, sowie daß die Adresse» der Aussteller, sowie die genaue Be- schreibung der Gegenstände in den „Mittheilungeu de- Mährischen Gcwerbe-MuseumS" veröffentlicht werden. Anmeldungen stad sofort zu bewirken. Diese- uneigennützige Wirken und Schaffe», diese» Streben nach vorwärts kann nur freudig begrüßt werden; »lögen Aussteller und Lonsumenten davon reiche Ernte Naben. Ganz besonders aber: Hut ab vor den Unternehmern, den Förderer» von Kunst im Gewerbel Zum Schluß noch die Frage: Wird unsere großartige und reichhaltige Leipziger Indostrie wohl mit i» die Schranken treten? Der mischteS. Lik. Leipzig, 25. August. Am 27. d. M. findet di« Wahl der Wahlmänner für die Haudelskammcr statt, und zwar in de» Stunde» von S bi» 12 Uhr Vormittag- und von 3 bi» 6 Uhr Nachmittags aus der Alten Waage, Katl>a>inc»sl>oße Nr. 1. Der Bezirk der HandelSlammer, die Stadt und die AiutShauptmannschast Leipzig umsaffend, bildet für diese» Zweck einen ungetheilten Wahl bezirk. Die Zahl der zn wühlende» Wahlmünuer beträgt 60. Um das Steuergeheimniß zu wahren, ist statt der Vorzeigung de» Steuer- zeltclS die Beibringung eiuer Bescheinigung der Steuerbehörde ge stattet, daß der Wähler znr Handelskammer beitragspflichtig ist und daß er den letzten Beitrag abgesnhn hat. Bei der Stadtsteuer- Einuahme sind Vordrucke für solche Bescheinigungen vorräthig. »— Wiederaufnahme der Eisenbahn-Berstaatlichnng. Trotzdem noch vor Kurzem von angeblich ossiciüser Seite jede Wieder- aujuahme von Lilc.ibahii Verftaallichuugen in Abrede gestellt worden war, überzeugt nn» eine au- Berlin zugegangene telegraphische Mittheilung (s. oben) vom geraden Gegentheil. *— Königlich sächsische StaatSpapiere. Die öffentliche AuSloosung der planmäßig am 31. Mürz 1887 zur Rückzahlung ge langenden »proccntigen SlaatSschnld^n-Cassknscheine vom Jahre 1847 und Zprocentigen StaalSschiiideii-Caffenscheiae vom Jahre 1855 soll den 6. und 7. September d. I. im Landhause zn Dresden stattfiude». Dir Auszahlung der am 30. September d. I. fälligen Eapitalieu der laut der ZiebmigSliste» vom 1. und 2. Marz 1886 auSgelooftea »procentigen Staat» chulden - Cassenscheine vom Jahre 1Ä7 und 3prccenkige» Staatsschulden Cassenscheine vom Jahre 1855, sowie der im nämlichen Termine zahlbaren Zinsen dieser Staatsanleihen und der Renten aus die Staatsschuldenverschreibungen vom Jahre 1878 findet vom 15. September d. I. an gegen Rückgabe der be treffenden Capital- und ZinSschcine bei der StaatSschuldrncaffe in Dresden und der Lolterie-Darlehn-cosse zu Leipzig, sowie auch bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen statt. *— Die ReichSbank hat den ZinSsnß, zu welchem sie DiSeonte» am offeuen Markt verkaujt, aus 2'/, Proc. erhöht. * Grimma, 24. August. ES war für unsere Stadt und Um gegend von Wichtigkeit, daß der Landtag im November 1885 die Schmalspurbahn Mügeln-Nerchau-Lrebseu, wo Anschluß an die „Muldemhalbahn" stattfiudet, genehmigte und de» Kostenauswand von 1,659,204 verwilligte. Eine große Anzahl Ortschaften, die mit Grimma, der hiesigen Amtühauptoiaunschast, dem Amtsgericht, der Bezirkssteuereiaaahme zu thun habe», bekommen wesentlich be- qucmcre Verbindung, andererseits erlangea aber auch die hiesige» Bewohner, welche mit Mutzschen, HubertuSburg-WermSdors, Mügeln und ihrer Umgegend durch Vielsache locale Interessen verbunden sind, durch die Bahn Lortheile; zu erwähnen ist auch noch, daß die Ortschaften de» Bezirk- der AmtShanptmannschast Oschitz noch eine billige Verbindung mit dem Grimma - Großbothener Braunkohlen- beckeo erhalten. Die Vorarbeiten zur Ausführung dieser Bahnstrecke haben nun iu den letzten Monaten insoweit begonnen, al» jetzt die Absteckung der L>uie vollendet ist und man also genau den Verlaus ersehe» kann. Die Bahn wird von Nerchau - Trebsen an» die Orte Goruewitz. Denkwitz, Lanuewitz, Wagelwitz, Roda, Mutzschen, WermSdorf, Hubertnsburg. MahliS, Gröppendorf, Glossen, Nebitzjchen berühren. Sämmtliche genannten Orte sollen BerkehrSstellc.i er halten. Der Bahnhof für Mutzschen wird allerdings ein ziemliche» Stück abseits, näher dem Dorfe Roda »» liegen kommen. Nach Versicherungen vo» maßgebender Seite beansprucht der Bau zwei Jahre und soll die Strecke Michaelis 1888 fahrbar werben. Bei der Anlage der Bahn ist nur ein- zu bedauern. Aus der ganzen Strecke von Goruewitz bis Altmügeln folgt die Bahn säst ohne Aus nahme eiuer Thalung, die durch prächtige Wiesen, durch schön be- waldete Seitengehänge, durch bewaldete Bachuser, z.B ganz besonder en der Gegend zwilchen Goruewitz, kauaewitz und Wagelwitz, auch theilweise zwischen MahliS, Gröppendorf, Glossen, Rebitzschen, aus gezeichnet ist. Die Anlage zerstört nun zwar nicht vollständig die Natur, aber e» wird den schöueii Thalgründen doch eia große» Stück Ursprünglichkeit genommen, die sie jetzt »och besitzen. 8. Strchla, 25. August. Dem HaaLel-kaminerberichte zu Dresden entnehmen wir folgende Ziffern, den hiesigen Post- und Tele graphenverkehr betreffend: Briese wurden 54,500 anSgegcben, eingingen I dagegen! 86,900. Packele ohne Werthangabe wurden 3582 ausgegeben und 6696 gingen ein. Briefe und Packele mit Werthangabe wurden 630 ausgegebea und 612 gingen ein. Post anweisungen wurden 6501 mit 371,900 ^l ein- und 397 mit 147,500 auSgezoblt. Aufgegeben wurden 538 Telegramme und onkamen 800. — Im SchissahrtSverkehre empfing unser Ort 1685: 10,102 Tonnen Braunkohlen gegen 9669 Tonnen im Jahre 1884. Ebrniiiitr, 23. «iigust. Wirkwaareubericht. Auch die ver- stoffene Woche war der Markt durch amerikanische käuser belebt, und es ist bemerkenswert!,, wie lange in diesem Jahre der Besuch von dieser Seite andauert. Daß der Grund dazu in einem sehr regen Geschäfte drüben liegt, braucht zwar eigentlich kaum erwähnt zu werden, aber es kommt auch eine andere Ursache dazu. — Je mehr nämlich der Geschmack sich von den glattsarbigeu Waoren ab wendet und den gemusterten Artikeln Aufmerksamkeit schenkt, um so mehr ist eS auch »ölhiq. die Auswahl der Muster persönlich zu treffen und darin den Geschmack der Gegend und der Kundschaft, für die da» betreffende Haus am meisten interessirt ist, zur Geltung zu bringen. — In einer solchen Zeit mögen e- die Häuser, welche am hiesigen Platze Einkaussagenturen errichteten, schmerzlich ein pfinden, daß sie damit den beabsichtigten Zweck doch nicht ganz er reichen können. Die Muster, welche ne« herauskommen, in einer so reichen Auswahl, wie sie hier oorgelegt werden können, hinüberzu senden, ist nicht möglich; soll also der Geschmack nicht ein einseitiger werden und die Wahl der Muster am Ende eine ganz verfehlte sein» so muß das HauS, auch wenn e» hier vertreten ist, seine verantwortlichen Kanter hersendc», wrlche schließlich bei richtiger Handhabung ebenso billig allein kaufe« können, wie sie e» durch eine hiesige Vertretung thun würden. — Sollte sich aber da« System der Einkaussagenturen mehr ou-breite», so würde damit der bisherige Verkehr eine empfindliche Umwälzung ersahren, insofern al» der immer kräftiger und selbstständiger werdende» Industrie in den Vororten von Chemnitz bequemere Gelegenheit ge boten ist, mit den überseeischen Häusern in direkten Verkehr zu kommen. — Die Verschiffungen in Winlerwaare» gehe» jetzt flott von Statten, und da e» sich hierin meist oder doch vorwiegend um Handschuhe Handel», so können die Lieferungen säst immer pünctlich iunegehalten werden, ja ost verschiff» man gerne scho» früher wie e» gewünscht wird, um die Laqerwaare wenigsten- in eine Buchsorderung »mzuwaadeln. — Da die Preiserhöhung in Wollgarnen doch «iur nachhaltigere zu sein schein», wie man e» bisher annahm, ja sogar für September noch höhere Preis« in Aussicht gestellt werden, so fehlt e» nicht an telegraphischen Nachbestellungen, welche willige Aus nahme finden, hier und da aber nur mit kleinen Prei-brsserungen begeben-werden könne». (Leipziger Monat-schrill für Textil-Jndustrie.) -v- »ors, 24. August. Nachdem auch die österreichisch« Re- gieruag dir Conccsjion für die Bahnlinie Adors.Roßbach, soweit sie böhmisches Gebiet berührt, dem Bürgermeister Hosmann in Roß- bach ertlxilt hat, zögert das Roßbacher Somit» mit dcm Beginne der TracirongSarbriten nicht länger. Herr Bachstein tu Berlin, der bekannte Eisenbahabauuatcmehmer» hat bereit» eine» Ingenieur z»r Vornahme der Vorarbeiten noch Roßbach gesandt. Die Bahn geht vom Roßbacher Bahnhole ab »ach dem Thal« der Zeilelweide, be rührt Bad Elster bei der Schillereiche, wobin auch der Bahuhoi kommen wird, bleibt am linken User der Elster und mündet dicht vor Adors in die Linie Eger-Reichenbach ei». Blauen, 27. August. W e dem „v. A." mitgrtheilt wird, ver- sucht neuerdings wieder ein Händler in hiesiger Stadt und Um- gegeud den Verkauf von Prämiea-Loosea, Geschäfte, welche sür den Käuser so ungünstig sind, daß nicht ost und eindriaglich genug davor gewarnt werde» kann. ES lieg» dem genannte» Blatte ein ..Bezugtdocument" vor. in welchem die Lieferung von 10 Stück verschiedene» Prämien-Loosen versprochen wird» die durch jede« solide Bankgeschäft für zusammen 361 -Kl bezöge» «erden können, während der Käuser eine» solchen BezugSdokumrntö 84 mo natlich« Zahlungen 4 15 ^!, das stad im Ganzen 810 ^l. also 149 mehr dafür zu zahlen hat. al» beim Aukaus durch «tue» be- kannten Bankier. (Der alte Schwindel.) Hierzu kommt au» noib, daß der Käufer eine« derartigen Scheine» die versprochenen Loose erst nach Zahlung der letzten Rate erhält und er deshalb da» Geld bi« dahin einer ganz anbekoaotr» Firma oh«r jede Sicherstell»»- übergebe» muß. -a- Au» 8r» Brzgebtr-e, 24. August. Herr Sebeimrath Böttcher au» Dresden hat gelegentlich einer Inspektionsreise durch die Judustrieorte de« Erzgebirge» auch Schönheide btsucht und dir Fabriken vo» Flemming « Eo. (Bürsten), wo 700 Arbeiter Beschäftigung finden, besichtigt. Hieraus begab er sich in die Tücher- druckerri vo» Oschatz är Eo.» wo die Etreiker schon längst wieder die Arbeit aasgeuommeu haben, dann i» die Dampsstickerei vo» Neuber, später in die Tüllfabrik von Tuchsiberer »ad »»letzt i» die von Ouer- surth'schen Eisenwerke am vahnhose. waS die Tüllwederei au- langt, so ist dieselbe in Sachsen zuerst i» Echueeberg eingesührt worden. Die hiesige Fabrik fertigt aus ihre» au» England bezogenen Stühlen sowohl Baumwollen- wie Seidentüll, der sür die Stickerei- Industrie ia großen Masten gebraucht wird. K Sibenftock, 24. August. Die hiesige Spareass« hat im vorigen Jahr« eine» Reiugewina vo» 11,474.18 ^l erzielt. Nach dem Rath-beschlusse sollen 6000 ^l im Haushalt-plane für 188? z» gemeinnützigen städtischen Zwecken eingestellt und der Betrag von 5474.18 ^l dem Reservefonds überwiesen werde», vom 1. Januar 1887 ab beträgt der Zinsfuß sür Einlage» bei hiesiger Sparcaffe 3'/, Proc.» jetzt 3'/« Proc. — Großenhain, 24. «ugast. Aus seiue^Dieustreis«. dir er im Austrage de- königl. Ministerium» de« Inner» jetzt ia verschiedenen LandeStheilen au-führt, berührte der Herr Geheime RegieruugSrath Böttcher gestern auch die hiesige Stadt und widmete gestern und heute verschiedene» industriellen Etablissement» u. s. w. seinen Besuch. Ja der Stadt waren e- 1) da» Damvssügewerk von Heinrich Küchling äb Comp., in welchem al« Ncbenproduct die zu BerpackungS- und Bolsterzweckea Verwendung findende Holzwolle hergestellt wird; ferner die Luch- und Luckskinsabrikea von 2) Reinhard Buchwald, 3) Gebrüder Naundorf und 4) Gebrüder Zschille, 5) die Modegarn- (Bourettegaru-) Spinnerei von Götze L Comp., ia der auch da- Gar» sür Pulverbeutrl zu kanoneu- geschoffen hergestellt wird, sowie 6) die hochiatereffante AlterthumS- und Kuustgewerbe-Sammlung de» Herr» Richard Zschille, die äußerst werthvolle kuustgegenständ« de» 16. und 17. Jahrhundert», Waffen, Möbel, Baugegenständr» Glasmalerei, Stoffe rc. enthält und nur erst in dem Zeitraum von 7 Jahren in so reichhaltiger Weis« zusammengestellt worden ist. Endlich nahm er noch 7) Schülerarbeiteu der gewerblichen Fortbildungsschule de» Ge werbe-Verein» in Augenschein. Ja der Umgebung von Großenhain besuchte er die Wäutig'iöie Leder- »ud WachStuchsabrik zu Groß- raschütz und di« Bodcmer'iche Kattuasabrik zn Naundorf. I« der erstereu werde» außer Fußbotenbelegen, Wagen, und Möbelstoffen auch verschiedene Balänterieftoffe in Buntdruck au-gesührt; in den letzteren ist zur Kattundruckerei auch der Druck von Jutestoff und Juteplüsch hinzugetreten, und sind r» namentlich Gardinen, Por- tiören. Decken und Teppiche, die i» sarbeareicher Pracht »ad styl- gerechtea künstlerisch schönen Formen sertiggrstellt werden. Ronneburg, 23. August. Die bereit» gemeldete Urberaahmr de» Grundstück» der hiesigen Wollkämmerei durch eia Loasortinm hat sich am gestrigen Tage vollzogen. Dar Grundstück soll uater dem Namen: „Rvnneburger Wollenweberet, Aktien gesellschaft" zur Errichtung eiuer mechanische» Lohaweberet ver- werthet werden, die. wenn möglich, mit 1. Oktober d. I. ihre» Betrieb beginne» wird. Vorläufige- Direktorium sind die Herreu Lommerzienrath Sieber, Fabrikant Llad osa. und Fabrikant Franz Bär hier. Da» vorliegende Unternehmen wird hier mit der größten Freude begrüßt nud ist demselben auch im Interesse unserer arbeiten den Bevölkerung eine recht gedeihliche Entwickelung zu gönne». *— Nordhäuser Bank von Moritz, Heinrich L Co. t» Nordhause a. Der AussichtSrath beschloß in seiner Sitzung am 23. d.. der nächsten ordentlichen oder, fall- zweckmäßig, einer Küher zu berufenden außerordentlichen Generalversammlung vorzuschlagea. da» Coinmaiiditcapital um V.—'/, Million zu erhöhen, den AuS- gabecourS aus 185 Prdc. festzustellen, die Wahl des Zeitpunktes der Ausgabe sowie die Festsetzung der näheren Bedingungen aber den GesellschastSorganen zu überlassen. k.6. Die näheren Angaben über die erste Schienenlieferung für eine chinesische Eisenbahn, welche jetzt in Privataach richten vorliegen und von der „N. Fr. Pr." mitgetheilt werden, lassen den Werth diese» Geschäfts recht sraglich erscheinen, wosern man nicht überhaupt einen Jrrthu», annchmen will. ES handelt sich zunächst um eine nach vielen Mühen beschlossene Eisenbahn zwischen den Kaipingkohlenwerkea und den» Orte Lntai, eine Strecke von 26 englischen Meilen, und hat bei der Submission da» deutsche Syndikat, an dessen Spitze Krupp steht, mit der billigsten Offerte den Zuschlag sür die Lieferung von 1500 Tonnen Schienen erhalten. Fast unglaublich aber klingt es, daß diese- Resultat dadurch erzielt morden ist, daß da- deutsche Syndikat, ohne selbst einen bestimmten Preis zu nenne», 25» uater der niedrigste» Offerte oubot; da die niedrigste englische Offerte auf 3 < 5, per Lonne franco Shanghai lautete, würde sich danach der von den Deutschen gesor derte Preis aus 2 E per Touue reducirea. Wenn diese Angaben in der Thal dem Sachverhalt genau entsprechen, würden sich nach diesem erste» Ergebaiß die Aussichten aus da» lohnende Geschält, welche jetzt vielfach und in übertriebenster Weise an die Aufnahme de- EiscnbahabaueS in China geknüpft werde«, außerordentlich trüben. Bor Kurzem hat Krupp bei der Schienen- Submission in Altana, wo eine englische Offerte olle deutschen Werke weit unterbot, schließlich doch de» Zuschlag erhalten, indem er seine Forderung ans 117 ^l pro Tonne ermäßigte. Der oben an gegebene Preis würde sich dagegen, einschließlich der TranSportkoste» bis Shanghai, nur aas 40 pro Tonne stellen, und wenn auch betreffs der jpecicllen Licsernng-bedingungen vielleicht eine Vergleichung nicht ohne Weitere» möglich ist, so ist doch wohl bisher von einem solche» Schienenpreise noch niemals, auch nur annähernd, die Rede gewesen. Aber auch die Art der Offerte, da» Angebot zu einem festen Satze unter der niedrigsten Offerte, müßte als sehr bedenklich erscheinen. Gewiß kann eia Geschäftsmann sich sehr gut aus seinen Lortheil verstehen, wenn er zur Anknüpfung einer neuen Geschält». Verbindung Anfang« direct erhebliche Opfer bringt, aber dann muß doch wenigsteu- die Aussicht in di« Zukunft einen reichen Gewinn zeigen. Aber wie soll das Geschäft ein lohnende» werden, wenn die Chinesen, die doch selbst recht gewiegte Geschäftsleute sind, gleich bei dem ersten Abschlüsse sehen, wie die größten Industriellen der ersten Cnlturstaate» der Welt sich darum reißen, ihnen die Erzeugnisse der großartigsten Technik um jeden Preis gewissermaßen anziiliängc»? Bei diesem BerzweislungSverkauf, zu welchen, die Ucbcrproductioa der europäischen Weltindustrien drängt, muß man an den Au-ganq-piinct dieser ganzen Entwickelung de- internationalen Handels zurückdenken. Dieser aber ist in der Schienenindustrie kein anderer al- die zuerst von den dentschen Schienenwerken geübte Praxi», durch Schleuder preise im Autlande jede Concurrenz zu schlagen und dafür im In land« unter dem Schutze einer „nationalen" Zollpolitik sich durch hohe Preise von den Landsleuten bezahlt zu machen. Verhalt es sich mit den, chinesischen Schienengeschäst in der Thal, wie mitgetheilt, so würde man in diesem Vorgänge mit Recht die unabwriSbare Lonsequenz jener verkehrten wirthschastSpolitischen Richtung erblicken müssen, und e< blieb« nur obzuwarten, bi» zu welchen weiteren Exceften diese Praxis noch getrieben werden könnte, ehe der unver- meidliche Zusammenbruch erfolgt. *— Loalulate. Dem kaiserlichen Lonlul I. C. Glade in Honolulu ist aus seinen Antrag die Eatlassuag au« dem Reichö- dieuft ertheilt worden. *— Börsenschlaß. Auch die Berliuer Börse bleibt »ach einem Beschlüsse de» Aeltefteu - Collegium» in diesem Jahre am 2. September geschloffen. »4 *— Da« Turatorinm der Borsig'schen Maschinen fabrik in Berlin hat an seine Arbeiter «in Lircularschreiben erlaffen, worin denselben angezeigt wird, daß eia Verkauf der Anstalt am Oranienburger Thor nicht ftattgesuade» hat. Dieselbe wird our insofern «ine Umwandlung erfahren, als ferner in ihr nur die Gftßerei betrieben, dagegen olle übrige» Fabrik itionSzweige nach dcm Mutteretabliss-'Ment in Moabit verlegt werden sollen. Straßenbahnen. Am 24. und 25. September findet in Berlin ein internationaler Congreß von Straßenbahn- direktere» statt, behufs Gründung eine» internationale» Straßenbah»verein«z«r Herbeiführung technischer und finanzieller Verbessern»-«» »nd zur Förderung der öffentliche» Verkrhr-interesse». Der Direktor der Münchener Tramway, Gras Graziadet, wird bei diesem Congreß eine »an ihm a»-gearbeltete Statistik deutscher Straßenbahnen in Vorlage bringen. (Zur Zeit giebt eS 66 Straßen bahnen im deutschen Reich.) Direktor Scott Ruffel wird über Pserdc- bahnen in Großbritannien sprechen. Außerdem steht noch zur Dis kussion «nd Untersuchung eine Reihe vo» wichtigen Gegenständen, wie Streu. Pferde, Fütterung, Leistungen der Pserde, Nädercon- Iructionen, Versicherung gegen Uasälle, Schneeräumer, in den Städten und aus den Landstraßen rc. Der Congreß bezweckt ferner die Gründung eine» permanenten internationalen Straßenbahnen- verein-, dem sich Straßenbahnen sür Pferde-, Damps- und andere Betriebe, sowie Local- »ud Vtciaalbahuen anschließen können. Der »rojectirte Verein soll technisch« and finanzielle Verbesserungen diese» TranSportmittel», wie auch Förderung der öffentlichen Verkehrt- ioleressea bezwecken. Eisenbahn Bitterfrld-Zörbig-Stim-dorf. Die Ausführung dieser Bahnlinie scheint aus ungewisse Zeit völlig vertagt za sei», da der krei-tag de- kreise» Bitterseld am 23. dl«. MtS. abermals, zum zweiten Male, den beantragten Zuschuß von 169,000 Mart abgelehnt hat, wohl ia der Annahme, «in Jahr werd« so gut renliren, daß der FiScu« aus den Zuschuß verzichten könne. Außer 30,000 -Kl. die die Stadt Zörbig, die dortige Zuckerfabrik a. a. zu dem auf 205,000 ^l normirten Zuschuffe bewilligt haben, haben auch die betheiligtea Gemeinden »c. ihre Beihilfe versagt *— Zuckerfabrik Glauzig. In dem verlloffenea BeschäftS- ahr wurde nach dem nn« vorliegenden GeschästSbericht ein Brutto- lewiau von 188,998.15 ^ll erzielt: nach den Beschlüssen des Aus- icht-rathe- sollen davon 76,621.2? zn Abschreibungen, 5304.30 Mark zum Reservefonds und 10,608.60 -Kl zu Toatiöme» verwendet werde», so daß eia Reingewinn von 96,463 90 >l verbleibt, der eS ermöglicht, eine Dividend« vo» 2 Proc. zu vertheilen und 6463.30 -Kl ouf neue Rechnung zu trage». — Der AussichtSrath drückt sei» Be dauern über da» in der Nacht vom 14. zum 18. Oktober 1885 ftatt- gehabte große Brandunglück au», welche» für die Gesellschaft, be ziehentlich die Herren Actionaire um so beklagenSwerther erschein«, al» die vorgelegte Gewinn- und Verlust-Rechnung nicht verkennen läßt, daß ohne diesen außergewöhnlichen Unsall mit großer Wahr scheinlichkeit für da» verflossene Geschäftsjahr aus einen den bessern Jahren der Vergangenheit gleichkommeaden Gewinn zu rechnen ge wesen wäre. *— Aktie» »Gesellschaft ,,Mainkette".^ Die Actien diese« Unternehme»- bewege» sich seit' einiger Zeit langsam, aber ietig i» aussteigender Linie. ES ist die» aus fortgesetzte Käufe au» >rn Kreisen de» PrivatcapitalS zurückzusührea, welche» in den Papieren eine gute Anlage erblickt. Bekanntlich genießen die Actien laut K 34 de» Statut-) eine Dividendengarauti« der großherzoglich hessischen Staat-regierung i» der Weise, daß dieselbe, im Falle die J-hreSeeträgniffe zur Gewährung eiuer 5proceutigen Dividende nicht auSreichea, sür die Dauer von 10 Jahren einen JahreSzuschuß bis ur Höhe von S Proceot de« jeweils «iagezahllen ActieucapitalS (im söchstbetrag von 1 Million Mark) gewährt. Die vor länger als einem iustrum in» Leben gernseueNeckarschissfahrt genießt eine volle bproc. Garantie seiten- de» württembergischen Staate», erzielte aber gleich im ersten Betriebsjahre «ine mehr al- 5 Proc. betragende Dividend«, so daß ein (stipulirter) Gewiuuaulheil an die würltem- bergisch« Regierung abgesübrt werden mußte. Diese letztere Ver pflichtung besteht sür die „Mainkette" nicht, wohl aber liegen die Verhältnisse bei derselben insofern günstiger, als bei voller Aus nutzung aller »enzeitigea technischen Errungenschaften die An- chaffungSsummen sür die Kette und die Schiffe erheblich gegen die Voranschläge zurückgeblieben sind, so daß von de», aus 1 Million seftgeftellten Aktienkapital die Hälfte nur mit 40 Proc. eingezahlt zu werden brauchte. An der Dresdner Börse werden übrigen» nur vollgezahlte Aktie» gehandelt. Bre«e», 24. August. Die hiesige außerordentliche General- Versammlung der deutschen Petroleum-Bohrgesellschast genehmigte einstimmig die Anträge, wonach die Gesellschaft aus- gelöst und der Liquidator ermächtigt wird, da» vermögen ans eine andere Gesellschaft zu übertragen, gegen Actien der letzteren. Der- elb« wird ferner beaustragt, mit der Petroleum-Landgesellschast zu verhandelt», »m bester« FustonSbedingungeu z» erlangen, al« bisher —r. Marienbild, 24. August. Die alljährlich z»»ehmend« Frequenz unsere- schönen LurorteS (diesmal wird aller Voraussicht nach die 12,000 überstiegen) fordert eine Vermehrung »ad Ver besserung der Verkehrsmittel. Da uau der benachbarte Turort KönigSwarth von hier au« sehr gern besucht wird, so hat Ingenieur Lander au» Wien da- Projekt einer Dampftrambahn von Marienbad nach KönigSwarth auSgearbeitet. Derselbe hat di« Strecke, welche die Bahn nehme» soll, bereit» mit dem Ingenieur Herglotz aus Eger begangen. Sn der Rentabilität diese- Unter- nehmen« ist kaum zu zweifeln, da di« Bahn «ine hübsch bewaldete Gegend durchzieht. ES soll dabei da» System Roman, wie eS bereit» aus der Trambahn aus dem Kurfürsteudamm in Berlin nud bei der gleichen Bahn am Strandquai in Kopenhagen mit Erfolg ongewendet ist, zur Anwendung kommen. Wenn alle Unterhandlungen sich schnell erledigen lassen, können wir über« Jahr schon aus der Bahn fahren. Die Rowan'sche Maschine fährt rauch- und ziemlich geräuschlos. L. Ueber die finanzielle Lage de« Pariser AusstellungS- Uaternehmeat werden jetzt die nachstehenden Miltheilungea ge macht. Die Ausgaben sind aus 43 Millionen Franc- berechnet und diese Summe darf ohne besondere» Gesetz nicht überschritten werden. Hiervon zahlen 17 Millionen der Staat und 8 Millionen die Stadt Pari«, während der Rest von 18 Millionen durch die Garantie, gesellschast auszubringen ist. Der Staat und die Stadt haben sich verpflichtet, ihre Beiträge zuerst zur Versagung zu stellen, so daß 25 Millionen verbraucht werden können, eh« die Garantiegesellschast in Aiispruch zu nehmen ist. Diese Gesellschaft hat übrigen« bereit» 11 Millionen Franc« ausgebracht und hofft die zn leistende Gesammt summ« einzig durch die Eintrittsgelder der Ausstellung zu decken. Die 1867er Ausstellung hat eine Einnahme von 12 Millionen, die von 1878 eine solche von 17'/, Millionen erzielt, und mau hofft, daß die 1889er nicht hinter ihren Vorgängerinnen zurückbleibeu werde. Amsterdam, 22. August. Der erste versuch mit der Selbst. Hilfe, der zu Gunsten der gefährdeten Zuckerindustrie aus Java gemacht wurde, kan» als mißlungen betrachtet werden, da von den zur Instandhaltung der Dorrepaaljchen Bank nöthigen 2 Millionen Gulden «in kaum aeuoeuSwerther Betrag gezeichnet ist. Verargen kann man e« den Lapitalifte» sicher nicht, wenn sie ihr Geld nicht inehr an eine Unternehmung wagen wollen, die durch die Ungunst der Verhältnisse einfach nicht mehr zu retten ist, ganz abgesehen da von, daß die heute geleistete Hilfe Küher oder später doch wieder holt werden müßte. Mit kaum zu beschreibender Spannung sieht mau deshalb den von der Regierung in Aussicht gestellten Maß regeln cntgegen, wiewohl die Antwort aus die Frage, worin denn eigentlich die Hilfe der Regierung bestehen soll» sehr schwierig, wo nicht ganz unmöglich ist. ES ist schon gesagt worden, daß kleine Erleichterungen, wie Aufhebung der AuSqangSzölle, Nachlaß des Pachtzinsen» seitens der Regierung, Herabsetzung des Eisenbahn tarisS sür den ZuckertranSport, nicht mehr auSrcichen, daß die Re gierung schon jetzt mit Millionen beispringen muß, wenn nicht mit wenigen Ausnahmen olle Zuckerunternehinungcu dem Untergänge geweiht sein sollen. Vom volkSwirthschastlichen Standpunkte wäre gewiß nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Betriebszweig, der eine unhallbare und unnatürliche Grundlage hat, zu Grunde geht, aber die Sache hat auch eine sociale Seite, und gerade in ihr liegt die größte Gefahr. Aus Java bestehe» im Augenblick 195 Zucker- Pflanzungen, an welchen die inländische Bevölkerung bis jetzt jährlich etwa 30 Millionen Gulden an Arbeitslöhnen verdiente: sollen diese weg. dann muß aothweudigerweise ein Ersatz gesunden werde», wenn man da» Aergste nnd Furchtbarste vermeiden will. Aber aus der anderen Seite ist die Annahme, daß die Zuckerpreise i» der nächsten Zeit wieder die Höhe erreichen, welche den Fortgang der Erzeugung wieder ermöglichen, so unwahrscheinlich, daß ein Almosen au» der Tasche der Steuerzahler im Mutterlande auch nicht viel Helsen würde; jedenfalls müßte dasselbe in den nächsten Jahren ölter» wiederholt werden. Tritt aber hier die StaatShilse ein, so könne» morgen di.- Kaffee-, Indigo-, Chinin- und TabakS-Unter- »ehmnngen, von denen manche jetzt schon unter denselben ungün stige» ErzeugungSbediugungen ihr Leben fristen, mit denselben Ansprüchen austrete». Wie gesagt, der Zustand ist Hochernst, man sieht die Gesahr und da» nahende Verderben vor Augen, aber man sucht vergeblich nach einem Mittel, dasselbe zu beschwören. — Der frühere EtaatSprocurator der TranSvaal-Republik, Jorissen, ein geborener Niederländer, ist hier ongekommen, um ein Anlehen zum Ban einer Eisenbahn, welche die südafrikanische Republik mit der Delagoa-Bai verbinden soll, aulzunehmeu. Der Zeitpunkt ist dazu nicht günstig gewählt. Für die TranSvaal-Republik handelt e« sich diesmal um nicht» mehr und nicht« weniger al« um die Vermeidung eine» vollständigen Abhängigkeit-Verhältnisse- von Eng land. dessen Streben, zuerst den Oranjesreistaat und dann den Boerenstaat zu vernichten, sei» Jahren offen zu Tage getreten ist. Die englisch gesinnte Partei im letzteren hat eS nun kürzlich durch- zutreiben gewußt, daß der Bau der Eisenbahn, welche sür Trans vaal ein LebenSintrrcss« ist, nicht über portugiesisches Gebiet a» der Ostküste, sondern über da« Cap der guten Hoffnung vom VolkSrath beschlossen wurde, ober der Präsident Krüger wußte die Ausführung noch hinzuholten, und die« ist der Grund der Sendung von Jorissen, von deren Erfolg oder Mißerfolg et abbängen wird, ob die süd- asrikouische Republik der Gesohr. zu deren Adweuduug sie schon einmal di« Waffe» ergreifen mußte, ans dir Daner entgehen wird oder nicht. (K. g.) *— Bulgarische Finanzen. Die „Frankfurter Zeitung" schreibt: Der neueste Staatsstreich, die Beseitigung de« Fürsten Alexander, macht einen Strich auch durch mehrere Finanzgeschäfte, nud et bleibt offene Frage, wie bald dieser Strich auSgelöscht werde» kann. Da« der Perfektion am nächsten stehende Geschält ist l». kaantlich der Uebergang der Eisenbahnlinie Ruftschuk-Barna an» dem Eigenthum einer englischen Gesellschaft iu dasjenige de« bul- »arischen EtaaleS. Die Gesellschast hatte s. Z. von der Türkei die Loncessioa aus 99 Jahre und eine Garantie sür gleiche Dauer er- hatten, sür da» erste Drittthril 140,000, sür das zweite 120,000, sür da< letzte 100,000 Sterl. p. a. betragend Durch den Berliner Ver trag von 1878 ging die Baraniielast aus Bulgarien über, und da» neue Fürftenthnm war schon seit Jahren daran, an- dem Go»a»icn der Eigenthümer de» Unternehmens zu werden. Die Schwierigkeit lag zu nicht geringem Theile darin, daß Baron Hirsch, alt Vertreter de» einen sünszigjährigen Pachtvertrag besitzenden Betriebsgesellschaft, seine Zustimmung geben mußte. Nach mancherlei Zwischenfällen kam mau überein, daß der Staat einfach mit der Gesellschaft conirahire» und der Letzteren überlasten solle, ihrerseits sich mit Baron Hirsch zu verständigen. Der Kaufpreis wurde ans 6.500,000 Franc» baar und 38,000.000 FrcS. iu 6proc. Schatzbon» vereinbart. Die Sol» anje autorisirte im vorigen Monat die Regierung, sür diese» Zweck 48,000,000 FrcS. Titre» ouSzngebeu, so daß anscheinend 10 Mill. Francs Nominal sür Beschaffung von 6'/, Millionen FrcS. baar und sür Deckung der Kosten bestimmt wurde». Welchen Betrag die Gesellschaft an Baron Hirsch abzugeben haben wird, darüber Hai ganz Bestimmte» nicht verlautet, man betrachtete aber auch die» als in der Haupijache bereit- geordnet und nadm a», daß die Nus- schüttung der LiouidationSmaffe aus jeden Türe von 20 Lstrl. Nom. etwa 8'/. Lstrl. rsfectiv verspreche. In Folge dessen sind diese Titre», dir ausschließlich ia London cotirt sind, sür welche aber auch i» Deutschland hier und da Interesse besteht, aus etwa 7 Lstrl. ge- stiegen. Die Ereignisse der letzten Tage drückten den EourS ans etwa 6 Lstrl. zurück. Da» ist begreiflich genug, denn auch wen» man al» zweifellos betrachtet, daß die provisorische Regierung und daß da» zu erwartende definitive Regiment, gleichviel wer der Nachfolger de» vertriebenen Fürsten werden mag, die von der Sobranje bereit- übernommene Verpflichtung rcspectireu wird, lo ist doch vom finanziellen Standpunkte aus dar Bulgarien von heute, welche» soeben seinen kraftvollen und erfolgreichen Führer schmachvoll verjagt hat, niibt gleichwerthig mit dem Bulgarien von gestern, welche- Äeweise von Ausstreben und energischem Wollen gegeben und bi» dahin keinen Anhalt geboten hatte, an seiner volle» Verlaßbarkcit zu zweiselu. Mit aoderen Worten: der Werth der von Bulgarien al» Sauspreis sür '/, de- Unternehmen- auszuliefernden Schuldscheine kann unmittelbar nach einem solchen Staatsstreiche nicht mehr so hoch veranschlagt werden, als zuvor. Aus dem gleichen Grund« kann von Fortsetzung der Verhandlungen wegen Placirung einer bul garischen Anleihe vorerst nicht die Rede sein. Bulgarien hatte Anfangs gewünscht, gleich eine große Anleihe von etwa 120 Millionen Francs auszunchmen. Davon sollten 48 Millionen dem oben besprochenen Zwecke dienen, 17 Millionen dem Bau der neuen Eisenbahn Zaribrod, 10 Millionen sür Kräsligiing der Naiionalbaak, ebensoviel sür Bezahlung der Krieg-requisitione» nnd 36 Millionen für Beschaffung von Kriegsmaterial. Die An knüpfungen wegen Eontrahirung einer so großen Anleihe stießen indeß überall aus Schwierigkeiten: man versnchte deshalb in deu letzten Wochen wenigsten- 30 Millionen Francs 6procentigen Schatz- bond- unlerzubringen, um den Baarbetrag sür Rustschuk-Varna, die Baukosten für die Orientbahn-Linie Zaribrod.Bakarel und einige kleineren, aber drängenden Bedürfnisse zu decken. Auch diese Ver- such« Weine» wenig Geneigtheit augetroffen zu haben, da vor etwa zwei Wochen die bulgarische Regierung durch Circulare, welche sie an große Bankinstitute richtete, Offerten auf unr 10 Millionen FrancS solcher Echahbou» erbat. Ratürlich kann ober unter den gegen- wärtigen Verhältnissen von Geldgewähruug nicht wohl die Rede sein, ehe wenigsten« äußerlich geordnete Zustände wiederhergeftellt sind. Da« Maß von Vertrauen, welches Bulgarien nachher in Finavzkreisen zu erwarten bat, wird zunächst von der Frage ab- hängen, wie weit dir künftige Neugestaltung eine Sicherheit sür ihre Stabilität zu bieten vermag. Rew-Vsrk, 13. August. Die „New-Norker HdlSztg." schreibt in ihrem Wocheubericht: „Je mehr wir un- der Herbstjaison nähern, desto sichtbarer werden die Anspielen eine- recht lebhasten Ge- schäst-gaugeS. Besonder» «m Südwester» rührt e» sich bereits gewaltig, und daß da- Eapital der rapiden Entwickelung jenes Lau- deSlhcilS volle Beachtung schenk», geht au- der Thatsache hervor, daß »m Staate KaalaS allein, nach zuverlässigen Schätzungen, im Lause diese- Jahre» ca. 1500 Meilen neuer Bahn zur Lonstrucllon ge langen werden. Der einzige schwarze Puuct an unserem komme» ziellen Horizonte, von unseren ungeregelten Zollverhältniffen obge- sehen, ist die Silbersraae. Je lebhafter sich da- Geschäft entwickelt, desto großer ist der Bedarf an CirenlationSmittela. Die sortgcletzte Prägung von unterwerthigea Standard - Dollar», die nicht zu den LircnlatioaSmilteln gerechnet werden können, da nur eine sehr be schränkte Anzahl derselben durch Zwangsmittel in Umlauf gehallen werden kann, hat bereit- eine beträchtliche Zurückziehung von Gold au» dem Verkehr -nr Folge gehabt seiten» oller Solcher, welche es sür ihre Pflicht halten, sich gegen alle Eventualitäten einer schwa». keudra Valuta zu wappnen. Begegnet man auch vielsach der Hoff nung, daß «u den nächsten Monaten ein starker Prodncten-Export nach Europa bevorfteht, Io werden doch die leitenden europäischen Banken, besonder» die Bank von England, alle BorsichtSinaßregelu ergreifen, um einem gräßeren Gold-Abznge auch hier möglichst ent- gegeazuarbeiteu. New-Aork, 13. August. Dcm Geschäft am Waareu- und Producteumarkt fehlt eS nach wie vor au Regsamkeit. Weizen verkehrte angesichts der stetige» Zunahme der sichtbaren Borräthe in vorwiegend williger Tendenz, schließt aber etwa- sefter und hat sür Export mehr Beachtung gesunde» als ia der Vorwoche. Mai» stellte sich unter dem Einfluß ungünstiger Berichte über die kommende Ernte im Werth höher, während Hafer btt starkem Angebot eine erhebliche PreiSeiubuße erlitt. Weizenmehl stand iu trägem Verkehr und konnte vorwächrutliche Notirungen nur mühsam behaupten. Da» Befrachtungsgeschäft ist still verlauten. Baumwolle ging nach häusi- gem Hin- und Herschwanken im Werth eine Kleinigkeit zurück und hat erst in den letzten Tagen wieder etwa» lebhafteren Terminhandel gehabt. Brasil-Kaffee- verharrten anfangs in stiller Geschäftslage, sind aber am Schluß begehrter und fester gewesen. Rohzucker behielt willige Tenden», ohne an Nachfrage gewonnen zu haben. Am Thee- markt geben sich bi« jetzt keine Anzeichen der Belebung de» regulären Geschäft» kund, Käuser fahren fort, ihren Bedarf aus den Auktionen zn decken. Schmalz stellte sich, stimulirt durch große Exportkäuse. im Werthe erheblich höher, im Uebrigeu standen Provisionen in ruhigem Berkehr, bei im Ganzen genommen steigender Preistendenz. Harz, und Terpentinöl waren still, aber eher etwa- fester. Rasfi- nirteS Petroleum war zn der gehabten PreiSerniedriguag in etwa« besserem Begehr. Pipe line Certificate- rcagirtea heute von 60 bi» 61'/, L., konnten aber die Steigerung nicht behaupten und schlosse» z» 60',, C. in matter Tendenz. In der Lage de- Metallmarktes ist keine wejentlich« Aenderung einqetreten. Fremd« und einheimische Manusacturwaorc» sind nicht so lebhaft gewesen wie ia der Bor- woche. — Der Import fremder Webftosse für die heut« beendete Woche betrügt 2,731,026 Doll, gegen 2,431H31 Doll, in der Parallel- wölbe de» Vorjahre«. (R.-U. H.-Z.) IVTL. New-Aork, 24. August. Der Werth der in der ver- gangenen Woche ouSgesührten Produkte betrug 6,429,916Doll. IVDö. Ncw Pork, 24. August. In der zweiten Seplemberwoche soll, wie e» heißt, die Amortisirung dreiprocentigrr Obli gationen im Betrage von etwa 15 Millionen Dollars stattfiaden. Zahluirgs - Einstellungen. Sie» wotzair» >oU»»kr>ch« ^.Siollbog, geb.sftILer.Sauftr-iu il. >. lidcrl, S^-Iirnsabr,kai>« 5. il. Lbr. Me»n. N»ui,nain> en>i Sodnbeim, Kaufmann Gustav Zitnler, Archilrki ,1. «oknik, G»l»- u Mtidlendcl >!in,I Nikin, Lvecettibantter griedr. Mi-fcr. luldmachnmsir Firma Nurni-rrner Friicnfabrik Sari„Orion, Ind.ik. Su»r>on Jod, yieonorr ver» Müller, qri- Tomfchle, Handel »ir, ,if!a<dlast> Frikdriih Rösche, Waaendauer rI»>,Reind,F»drer, Lpeceeeibrir Herr», kodeao» Frevel, Saiiim NIderl Mvllenkopl, Buchdrucker. Firm, Sailer « Mollentops «er«» v,sch«s»«krd» Hamburg osieitinae» Karlsruhe ikreiitduri Retz Renrode Äloiebammcr «ichieuderg Quedlmburg Reuiiingc» Roiwei» lEtuttgart Berlin Bisch oseivrrta Hamburg H-IdeSdei» Karlsruhe Krrutdnra Me, Neurod« Nürnberg PuISni, vuebNubnrg Rculiingen Robwci» Siutlgar« I- Iß Hß TL Lts» « L" s» NI,N I.N 79 29,1 > 19,8 22,9 7,19 7.19 81,8 >.m Id,S «,19 21.* I2.I» 119 2N.I0 i',',8 2ll,9 U>9 I 19 21-1 2»§ 299 29.» r?» IÜL M9 279 291, 440 1S9 IS.I0 'S» llv 109 IS3V E 1,15 1N.Y >8.19 /-'.8 iii>,9 iN.19 2>-,8 2, XI 9,10 9,10 201, 2«,» IM 19,10 ISZ 2L0 uv 110 *—Ja dem Concurse über daS Vermögen der Mechanischen Schuhwaareüsabrtk von Schmidt in Zörbig stand vor dem Amtsgericht Zörbig vor einigen Tagen Glänbigerversammlung an. Au- dem von dem ConcurSverwalter RechtSanwolt Führing- H-ille erstatteten Berichte ist hervorzuhebea, daß die Active» 68,000 Matt, di« Passiven aber 160,000 ^ betrage». Der Seweinsibiildner bot nuter Bürgschaft de» Fabrikbesitzer» Gothsch, der Hauvlgläubigcr ist. 20 Proc. seinen Gläubigern. Mit Rücksicht aber, daß in der Raffe kann, 14 Proc. liege», ist mit Sicherheit schon avzunehmen.
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