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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-01
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1889
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W> — 4TL4 und Iungczecheu stunde» hat. bericht«» uu« ei,, eig«, Meldung de, .Vosft scheu Zeitung' au« Wie«: Die oltezechlsch« „Hla» Naroda" bezetchnet die Rede de« Vri»»e» Ludwig als hälft überraschend nnd die peinüchsie» Gefühlt hervor» rasend: im Zusammenhang mtt dea jüngsten Knudgebunge» preußl- scher Preßorgane zu Dunste» der Deutschen Oesterreich« erscheine sie ol« »in volitiichet Ereigntß erstea Ranne«. „Narodai List," finden in der Red« de« Prinzen volle Auikläruag sür die ungleiche Behandlung der deutschen Turner und der czech,scheu Total,st,u ia Oesterreich, da Srfterea ia München geftoltei wuibe. was Le-iereu in Bari« »erwehrt wurde. Da« jungczechisch« Leitorgan ist döchä erbittert über die Moskauer Turner, weiche beim siebenten deutschen Turasefte dorch 22 Mitglieder vertreten stad. * Zu dem Besuche de« Kaiser» Franz Loses in Berlin wird der „Bossischen Zeitung" au« Wien. 22. Juli, geschrieben: ,,E» bars in hohem Maße al« wahrscheinlich gelten, daß einer der Erzherzöge an ver Seile de- öster reichischen Monarchen in der deutschen Reich-Hauptstadt er scheinen wird. In erster Linie ist hier selbstverständlich der dein Throne zunächst stehende Bruder de» Kaiser«, Karl Ludwig, in« Auge zu fasten; andernfalls wäre hierzu besten ältester Sohn. Erzherzog Franz Ferdinand, berufen. Selbst die Annahme, daß beide Erzherzoge sich in der Begleitung de» Monarchen befinden werben, ist nicht schlechthin abzu weisen." * Ueber die Reise de« Kaiser« von Rußland eoursirru noch fortwährend die verschiedensten Gerückte. Inzwischen scheint man in Berliner maßgebenden Kreisen bestimmt anzunehmen, daß der Zar zwischen dem 22. und 26. August unserem Kaiser seinen Gegenbesuch in Berlin machen wird. Daraus läßt wenigsten« die Thatsache schließen, daß, wie der „Kreuz,eilung" glaubwürdig mitgetheilt wird, der Abmarsch brr Gardetruppen in da« Manöverterrain, welcher bi-brr sür den 23. August besohlen war, nunmehr aus den 26. verschoben worden ist. * Der „Pesti Naplo" veröffentlicht «in Schreiben de» Metropoliten Michael an den rumänischen Erz- bischos und Metropoliten von Ungarn und Sieben bürgen. Roman Miron in Hermannstadt, welche» von der ^Neuea Freien Presse" reproducirte Schrecken in Form euie» Rundschreiben» auch an andere Häupter der orthotoxen Kirche ergangen ist. Da» Schreiben ist deshalb interessant, weil au» demselben ersichtlich ist. daß. entgegen allen bis- hcrigen Behauptungen, der neue Metropolit doch alle von seinem Vorgänger, dem Metropoliten Theodosiu» auSgeaangeiien Acle al» ungesetzlich betrachtet, wozu auch die Ehescheidung de» König» Milan gekört, und daß Metropolit Michael diese Acte prüsen lasten will. Somit trägt sich Metropolit Michael mit der Absicht, die Ehescheidung de» König» aiizufechke». und wir müssen demnach aus eine von ihm ausgehende Cam- pagne gefaßt sein. E» wirst die- ein eigrnthiimlicheS Licht aus den Verkehr, welchen König Milan während seiner nun- inebrigen Anwesenheit in Belgrad mit dem Metropoliten Michael gepflogen bat, und der. wenn die Berichte über den» lelben nicht gefälscht waren, den Charakter einer Versöhnung zeiragea hat. ES schließt die» aber nicht au», daß Vieser versöhnliche Verkehr nur eine Komödie gewesen ist. Möglicher weise stand iiitrstc» da» Erscheinen König Milan'S in Belgrad und sei» Benehme» dem Metropoliten Michael gegenüber gerade mit ver Absicht de» Letzteren, die EhcschelduiigS- srage nicht auf sich beruhen zu lasten, in irgend einem Zu- sai» menhange. * AuS Sofia, 30. Juli, wird gemeldet: „Da die Waffen« sabrik in Steyr infolge größerer Bestellungen aus Mannlicher-Gewehre sür da» österreichische Heer oußer Stande ist, die von der bulgarischen Regierung bestellten Gewehre vor August 1826 abzuliesern, so hat die bulgarische Regierung beschlosten, ihren Bedarf durch Ankauf von 36600 Berdan-Gewehren in Rußland zu decken. Wie >>ier versichert wird, erhebt die russische Regierung dagegen nicht nur keinerlei Schwierigkeiten, sondern sie werde »in Gegentheil den Ankaus und die Versendung dieser Waffen i» >eber Weise zu erleichtern und zu svrdcrn suchen." * Der türkische Ministerralh unter Vorsitz deS Sultan» I, I beschlossen, eine neue Commission nach Kreta zu ich llen, bestehend an- dem Gouverneur von Ianina, Riza Pascha, dem ehemalige» Vertreter der Pforte in Cetlinje. Diavav Pascha, und Ghiali Bcy. Die Coiumüsio» ist beordert worden, »»verweilt nach Kreta abzureisen. Der Ministerralh beschloß Weiler, sofort acht Bataillone »ach Kreta abzusendeu, außerdem, bchilss Ergänzung der in Kreta befindlichen I" BalaillonScadreS, eine entsprechende Anzahl Mannschaften dorthin zu beordert!. * Au der italienisch-sranzösischen Grenze wird d e Situation nach den der „Kreuzzeilung" aus Nom zu- gchendei, Berichte» iminer ungcmuthlichcr. Tic Vorkehrungen, Ue vo» sraiizosische? Seile getroffen werden, übersteige» nach den »ach Rom gelangten Berichten, wie der Correlponkeut meldet, die Grenze deS zur Vcrtheidigung Erforderliche» E- ivird mit beschleunigter Hast gerüstet, und die Bahnhöfe a» le» nach Italien führenden Schienenwegen beherbergen sörinliche Artillerie-Park-. Tie natürliche Folge davon ist. daß auch italicnlschcrseit» sür die Erhöhung der VerlheidigiingS- säbigkcit gesorgt werden muß. Für bedenklich hält man in Rom, wie rer Correspondent schreibt, die gereizte Sti»>»i»»g der jranzösischcn Grenzbevölkerung. die c». wen» sich Italiener .eigen, nicht an hcrau-sorternde» Zuruscn fehle» läßt, wo- turch eS bei der Heißblütigkeit auch der bir-seitigen Be völkerung leicht zu ernste» Reibungen kommen kann. * Der Portugiese, welcher jüngst ein Attentat gegen de» Kaiser von Brasilien verübte, heißt Adrian» Balle und ist 20 Jahre alt. Er war in einem HaudclS- hanse beschäftigt. Vor 5 Jahre» war er auS seiner Vater stadt Caminka am Minko, »ach Rio auS.fewandcrt, wo er niil seinem Vater lebte. Ter Gefangene hat en volle- G » sländniß scuier Schuld abgelegt nnd behauplet, von brasi- liailischcn Republikanern zu der Thal angestistet worden zu sein. Dem Kaiser sollen enthusiastische Huldigungen tar- gebrachl worben sein. * Die „New-',stark Time-" veröffentlicht «ine per Kabel nach London übermittelte Depesche auS Port-au-Pri»ce, der,»folge General Hippolite da» Eouste Fort angegriffen H I. aber mit einem Verluste von 36 Tobten zurückgeschlagen wurde. Jur Lage. *' Berlin, 36. Juli. Die Aussagen de» General» Ferro», de» cbemaligen sranzösischen Krieg-ministerS, vor dem Pariser UntersuchungSauöjchuß baben oller Welt bestätigt, wie gut die deutsche Regier»».! über die Pläne, mit welchen Herr Boulangrr dem teulschen Reiche aesährlich zu werten sich bemnhle, nulerrichtel war. DaS Bekanniwerven von Ferro»'» Aussagen ist natürlich unsere» ..Freisinnige»" be sonder- unbequem, und da sie die offenkundigen Tbalsachen nicht wohl adlcugne» könne», durch welche da- unpatriotische Gcb ihren der im Januar >887 vorhandene» ReicbSlagSmehr- bcil in grellster Beleiichlung erscheint, bemübcn sie sich nach Kräfte». ln ihrer Presse die Dinge zu verdrehen. Allen voran natürlich die von Herrn Eugen Richter be- arüntcte „Freisinnige Zeitung". Ganz unschuldig fragt daS Blatt, was denn die Barackenbauten und da« Sep- leiiiiat „mit einander zu lbun haben" ? Und doch sübrt diese- selbe Blatt selbst eine Stelle au» der denkwürdigen Rete de» Herrn NcichSkanzlerS vom l l. Januar 1887 an, in welcher Fürst BiSniarck nochmal» mit eindringliche» Worten die geg nerische Mebrbeit warnte und darlegle, daß die wichtige Frage z» entscheiden sei, ob da» deutsche Reich durch ein kaiserliche» Heer zu schützen sei. oder durch ein Parlament», beer, ob die Sicherheit de» Reiche« abbängen solle von dem Belieben der Wiiidlborst. Richter, Grillcnberger. Im Februar >887 hat da» deutsch« Volk eia« deutliche, nicht mißzuprrstehend, U„tw»rt >»s«b«u Aber s« sich» »« ist. baß »«- di, damaligen patriotische» Wahle« zualeich der äußere wie der innere Fernd abgewehrt worden ist. für ebenso ich« kann e« gelten» daß bei dea nächsten ReichStag»- wablen alle oppositionellen Element», die DentsLsreisianigen, die Eocialdemokraten und die Welfen, die Ultramontauen und die Demokraten, di« Polen und die aatinationalen Elsässer, gemeinsame Sacke machen, daß sie sich verbünden werden gegen die Eartelmehrheit, gegen die Eonservativen uns femäßigt Liberalen. Alle ihre „kleinen" Meinunasverschirden- »eitea werden vergessen sein, der gemeinsame Haß wird ihr Bündniß kitten, meist bereit» in der Hauplwahl, ganz gewiß aber bei allen etwa erforderlichen Stichwahlen, wo sie irgend den Ausschlag zu geben haben, werden sie znsammengeben; denn Herrn Ricbter wie Herrn Windthorst und Herrn Bebei liegt eben Alle» daran, die gegenwärtige rrichlsreundliche Mehrheit zu beseitigen und jenen „schönen" Zustand wieder herzustellen, wo sie selbst mit ihren Hintermännern dir parla mentarische Entscheivung ia der Hand hatten. Wir stehen einem aatinationalen Cartel gegenüber, und da müßte jeder besonnene, jeder politisch reife und patriotisch- gesinnte Mann e» doch für seine politische Pflicht halten, die Einigkeit unter den konservativen und nationalliberalen Par- leien mit allen Kräften zu fördern. Nicht um ein Partei- gezänk Vars e» sich sür den Patrioten handeln, sondern bei allen Wahlen, noch auf lange Zeit hinan», steht immer die äußere und innere Sicherung und Sicherheit de» Reiche» in Frage, und e» ist geradezu unsittlich, wenn e» sich um die höchsten Güter handelt, ia kleinlicher Zwietracht gegen einander zu wüthen. Unsere ganze Reich-Politik beruht aus der Unterstützung durch eine nationalgesiante Mehrheit, diese nationailiberal-conscrvative Mehrheit muß also vorhanden ein, muß daß Ergebniß aller Wahlen sein, so lange die Möglichkeit einer aatinationalen Mehrheit überhaupt noch vorliegt. Wir haben gesehen, wie Handel und Wandel sich in den letzten Iabren von Neuem zu erfreulicher Blüthe entfaltet haben; nickt zuletzt ist e» da» Bewußtsein der Sicherheit und Stetigkeit der deutschen Neichöpolilik, welch« alle Welt mit dem geceihllchen Vertrauen erfüllt hat. Für diese PolitS bildet aber, wie gesagt, die Voraussetzung eine patriotisch gesinnte RcichSlagSmehrbeit, und angesichts der Erfahrungen, welche wir i» den jüngsten Woche» — wir erinnern nur an die Halberstädter Nachwahl, um von Anderem zu schweigen — wieder gemacht, halte» wir eS sür «ine heilige Pflicht, immer wieder und wieder die ernste Mahnung an alle relchS- Ireuen Parteien zu richten, einig zu bleiben und fest zusammen- zuhalten gegenüber den nicht zu unterschätzenden Gefahren ve» ultramontan-dcmokratischca Cart'lS. vom VH. Deutschen Turnfest. LH München, 30. Juli. Da» gestriqe Festbankett schien einige Fett fraglich. Zur Slbhaliung de» WetttnraeaS mußlen de» sirönienden Regen» halber Tuche und Bänke au- der Fefth lle ent- se>nt werde«, die draußen im Freien gründlichst durchnäßt wurden. In kurzer Zeit sollte ober die Halle wieder zum Baiikelti'aale um- gewaiii e t werden und da» hatte leine Schwierigkeiten. Dea vielen geschäftigen Händen gelang diese Arbeit aber dock, und eS konnle um 8 Uhr da- Mali! beginnen, an dem sich über 860 Perlon-a be Ihrillgten. Die Sveisekaite lautete: Erdiensuppe, Rheinisch- mit Reniouladkniauce, Ochsenlende garnirt, Rehdraien mit Itarioss ln. GanSirat-n not Salat. Kuchen, Käse und Butter. Al» elfter Redner gedachte Prosessor Böthke-Thorn de» allerhöchsten ProteclorS. de- Prmzregenikn, Bürgermeister lir. Widenmayer lo.istece aus Koster W.lbelm, vr. A ö tz - Lindem»« tuest solgende Rebe: Dechrle Frslversaiiinieltel Als in der Zeit der tiefsten Erniedri gung unsere» Baierlaate» Friedrich Ludwig Jahn, der Ei sinder der qesähilichen Lehi« vo» dem einigen deuiichen Vaterland. d e Männer lind Jünglinge ausrikf, aus dem Turnvlatz Leib und Seele zu kräs. ligen und da» Vaterland von der Han» de- sremden Tyrannen zu befreien, da wurde dem deuische» Vaterland: der Siempel ausgedrückt, dcn sie noch heute hat. nämlich den, daß sie im Dienste der Vater- lankS.iede steht. E- sind seit jenen Zeiten gewaltige Ereignisse au un» vorüber« gegangen, wir haben «i» deuisch » Vaterland und einen deuiichen Kaiser erhallen, aber über die politische Trennung, die D msch'and und Österreich von einander schied, ist der Gedanke gebluben. daß. was deuiich ist. zusammen gebäre, und die Mächie. die früher geeint, die Verwirkt chung des deutschen Gedanken» niiniö,stich machten, sie sind letzt getrennt und die festeste Bürgschaft de» Friedens unseres Vaterlande» >n der ganzen Welt geworden. Die deuische Turncrichast hat, als die Politik eS verlangte, daß Dculschlaiid und Oesterreich sich trennten, im Vorgesühl der Zukunft, am Gedanken de« Bundes Deutjchlaiid» und Oesterreichs sestgehalie» und als I8<B die deuijche Turnerschait gegründet wurde, gab die österreichische Negierung hochherzig ihre Einwilligung dazu, daß die Deulsch.Oesteireicher vereint blieben. So sind wir zwei Reiche, die Hand in Hand stärker sind al» früher, da sie in einem Reich vereint waren. In der deutschen Freunbjchast erblicke» wir da» Boibiid, da- unS vorschweben muß ,» der Arbeit, in dem Kamps: sür die Zukunlt, jiiianiinenjuhallea und Hand in Hand zu gehen, wo eS gilt die Lultur der deuiichen Eitle, deutschen Wisienichast und deutscher Treue scstzuhallen. Wir haben nicht mehr ein Vaterland, aber doch bienen wir einer Sache, nämlich der, da» Dculjchthum anirecht zu erhallen, soweit die deutsche Zunge klingt, Deutschland übe doch! Mi« tem mächtigen Widerhall, den dieser Trinkspruch fand, ver. einten sich die Klänge de» sröhiichen LicdeS: .Deutschland, Deutsch land über Alle»", in das die Festversammluog wie ein Mann mit einstiminic. „Wohl, die Massen sind in Fluß," der Redestrom entfesselt, vr. Georgii.der Ehieapräsident der deuiichen Turnerschast, wendete sich mit seiner Rede zu tem verbrütrrlen Oesterreich: Hohe Feftveriamnilung! Unere deutsche Turnerichaft besteht seit dem Iabre 186t au- den Deuiichen in Deutichland und auS den Dciiischredendrn Oesterreichs zusammen. Im Jahre 1868 hoben w>r in Weimar ein G>undg«setz geichassen, da» uns gemeinsam verbindet zu einem großen Ganzen, und io ha» die deutiche Turnerschast da in der Geschichte nicht vo Hunden, Beispiel, daß e» zwei Kaiser hat. wir Deutschen erst seit dem Jahre 1871, die Oestcrreicher seil Langem, der zugleich auch in anderen Zeiten Kaiser von Deutschland war, allerdings nicht zum Heile von Deutschland. DaS td»t aber nicht«. ES kam dann, wie wir Alle wissen, im Jahre 1866 ein Krieg zwischen Preußen und zwischen Oesterreich und den süddeuttchen Staaten. Aber die StaatSkunst liniere» Reichskanzler» Fürst BiSmarck hat rS zu Wege gebracht, daß wir sei» mehr als zehn Jahren in herzlicher Freuadichast und BundeSgenosseuschast ver bunden sind, daß Oesterreich und Deutichland le» zuiammeni'teden, wenn tie seindiichcn Nachbarn ii» Osten und Westen uns bekriegen wollen. (Bravo.) Und so halte ich eS sür meine Pst chk, euch aus- znsordcrn. aus den Kaiser von Oesterreich ein Hoch au-zubringen: ..Kaiser Franz Josef, unser treuer Bundesgenosse, er lebe hoch: (Dreimal ge» Hoch.) Unter den Hochrufen der Feftversammlung war dl« Musik mit der »sterieichischea Nationalhymne: „Gott erhalte Franz den Kaiser" eingefallen. Man trank sich zu und manch herzlicher Häadedruck bekräftigte aufs Neue di« Jrcundschast Deutsch-Oesterreich». v. SchulteS-Müachen entbot den Gruß München». Stadtraih Langer-Bieberach stierte tie Feststadt, I. Bürgervo-stcher Bericht- München brachte den Führern der Turnerichaft sei» Gla». Prosessoi Ziliel l eß die sremdea Gäste leben. Namen- der Schweizer trank H. Waesslrr aus me turnireundlichen Beziehungen Deutschland» und der Schweiz. Prosessor R, emana au» Waiddoseu (Oesterreich) verbreitete lich über dea „nationalen Gedanken". Dann solglen »och zadlrriche Redner und herrschte die onimirtrste Stimmung. Be« arüßungStelegeamme sind einqrtrossea au- Gen», Mo-kau, Mediaich Valparaiso, Fraustadt, Mriiiich, Pleß. S'tvcrSdors, Kqritz. Halber« stabt. Rade vom Wald. Bälde. Aichaffenburq. Höchst, Rauder-acker, Eodorg, Blldweis, FlenSdurg, Rostock, Geldern, Meinerzhagen, Blankenburg, Kirllbad, Falkeaan, Saoz. Prag, Bischofswerda und Dresden. Während de» Frstzug» sind keinerlei Unfälle von Bedeutung vor- gekommen. Einige Taschendiebe koaulen seftgeuommea werden. ' >u dem Feftzuge. dessen Spitze um N Uhr 52 Minuten am Portale de» Feftplatze» anlonair, währeud die letzte Abiheilung um 3", Uhr riatral, nahmen 867 Fahnen tbeil. St» Tafeln mit der Bezeichnung der Vereine wurden denselben vorangetrage». Die Zahl der Ideilnehmer betrug über ll 800 Mann. Die Zahl der den Turner» znm Willkomm zuqewoesenen Sträußchen und Kränzchen war enorm. Eine Blumenbandlung hatte gestern allein 3000 solcher Turner- stkäuhche» an,senilen. Di« Hypothek»», „d Wechseldaak hatte »»Ms-dr ILO-tchrntkä»^ tze»L»r>«r, g^p«»»,U Mehrer« de« vträntchen erhielte, fimei«« Dichterkpende» »«, fchäner Hund s» einem solchen Bovque« -and aus rlnem Zettel: „Arisch, ftel. romm, fröhlich, lieber Turner, ich bin noch ledig. N. N." Leider erhielt da» Sträußchen «ia schon bejahrter verheiralhetrr Turner. An verschiedene. Orte« wurde, de, Turner, (kr- nschuagea gereicht. I» liebenswürdiger Weise hat beioaderl da» itoips „Bitrurm" i» der Theatiuerftrnß« die vewirlhuag unserer Gäste übernommen. Unter allgemeiner Heiterkeit wurde» in mehrere» Straßen Weinflaschen »c. an laugen Schnüren herab- aelosse» und unten von dea Turner» stürmisch empfang»». I» der Kausiagerstroße regnete e» außer Blnmeasteäußchen auch ia Papier eingewickeli: GanSachielu und sonstige- Geflügel; von de» Gast, yäuieru „Spaten" und „Pscborr" wurden Würste, Ligarren rc.. sowie von dea Firmen „Pichler sei. Erben" und Weiuhandlung .Furtz" reichlich Getränke verabreicht, wa< bei vielen Privaten in den übrigen Straßen Nachahmung sanv. — Der Festzug verlies ohne irgend welche Störung. Weber die Polizei noch die SaaitälS- coloane halte irgend Anlaß zum Eiaschreften. Die Pserde de« Festivggea« mit der Germania gehSren der Walser'schen Kunst, müdle, die acht herrlichen Rappen am Wagea der Monachia dem Hc>ttu»stmühlbesitzer Schmidt, die B spannung der rö»»schea Zwei- gespann» uad der Quadriga gehörte der hiesige, Pferdebahn, gcjrllschast. * Da» Lebe» and Treibe» auf dem Festplatze nach Eintreffen dt« Festtage« läßt sich nicht beschreiben. Müde, hungrig und durstig so schreibt» dir „Münchener Neuesten Nachrichten", stoben die Theilnehmer am Zuge wir der W Nb auteiuandek uad ihre» Siaadplitzen in dea verschiedenen Wirihschislea innervalb des Feftraume« zu. Der Himmel machte ela sreundliche» Gesicht und im Zeiträume von kaum einer Halden Stunde war der vorher so zu sagen verödete Festplatz von gewiß über 46,060 Menschen besetzt, welche Zahl sich bis zum Abende noch bedeutend steigerte, obwohl gegen 5 Ubr wieder mehrere länger andauernde nnd heilige Rege«, güffe hcradfirlcn. Trotzoem ließen sich die Turner ihren guten Humor nicht nehme». An mehreren Tischen wurden sogar lustig« Lieder unter strömendem Regen angestimmt und allgemein mit» gesungen. Aus den, Wege zu dea verschiedenen Wirlb'chaiten ging eine ortlauseade Processivu von Menschen, ebenso wie zur Festhalle, wo die PreiStarner sich producirtea. Die vier Wirlhichgsiea, zum „Totzel. wurm"der St.Annnbrauerei,zum„BaterIabn" der Augustiaerbrauerei, lene de» Giesinger Brauhauses und de- ..Eberlbiäu", hatten t»S 5 Uhr ichon je zwischen 50 und 60 Hektoliter Vier verzapft, während in d-r Festhalle bereit« 112 Hektoliter verschink' warrv. Alle Gäste waren »ist dem „Stoff" und Essen sehr zusrieden. „Der Teufel soll dg- Weller holen, aber gemüthlich ists in München halt Loch!" sagte ein alter Herr au- Oesterreich D,r GlückShaieu war fortwährend mit Hunderten von Menschen belagert, und auch die bi« jetzt wenig oder gar nicht beiückftchtigtea anderen Verkaufsbuden, T>rnk- hallen rc. machten heute gute G schäfte. Die Post mit ihren 6 Schaltern konnte dem Muffenandrang voo Menschen gegenüber kau,» gerecht werdcn. Im Gange dascibst, an dcn Außenwänd n, aus Tücher, un» Bänken, im Freien, sow e im Leiezimmer waren den Nachmittag stets Hunderte beschäftigt, Eorrcspo»- denzkarteo, Telegramme und Briese zu schreiben. Zwilchen 50 und 60 «liigelauseiie Telegramme, welche sortwabrond er- gänzt worden, sind durch Bnschreibeu der Namen der Adresstte» aus s.iwiizer Taiei an der Auyensront deS PoslgedäudeS bekannt ge eben, eb nso wie die geiuudeuen Gegenstände, worunter Geldbörsen. Uh en. Festkanen, Schirme u. s. w. Ter Platz, aus welchem die Turnrr aus Reck und Barren, sowie aus dem Pferd >r» Freien Hebungen machen und sich Mit Ballwerfen, Stabübuiigeg, ii» Klettern und Springen probuciren, ist so iwahread von Tausenden von Menschen ringsum belagert» ebenso wie die dort ausgestellten Tribünen. Ader Nicht nur im Innern de» Festvlntz S, glich außer diMselbeu herrscht da« gleich rege Leben. Die aus d r Theresienhoh: gel-geaen Gärten zum „Bavaria", und „Pollinger-Keller" sind Sicht Mit Gästen ungefüllt, uad viele Tausence von Memchen besicht g-n von dort aus das Leben und Treiben aus dem Fellplatze und de- luslnteri sich aiidererieti» an den verichi denen am E ilgange zum Festplntze aufgestellieu LchifsSschaukeln. Pierde-, Schiff- und Radjahr. Carnuiicl», woselbst eS an heiteren Scene» ebensowenig fehlt wie im Innern des FestvlatzeS. Zahlreiche Anmeldungen zu den ver- schiede»:» Turniahrien uach dem bayerischen Gebirge, Salzburg rc. ersosgtcii im Lause de« Nachmittags. — Alle Werkstätten in dcr Siadt waren heute geschlossen und auch an dea Bauten wurde nur ganz ver,inzelt gearbeitet. * Trotz der trostlosen Witterung sind die Anmeldungen sür die Turnsahrtcn in die Aloen ungeheuer groß. A» der Fahrt „ach Salzburg belhesligen sich ungefähr 400 Mann Die Anmelduugeu zu einzelnen Touren, w>e Üüuig-see, Steinernes Meer mußten wegea der großen Brtheiligung bereit- abgeschlosseu werde». * Zahlreiche Turne: haben in Folge der schlechten Witterung »ach kurzen Abstecher» an die benachbarten Sero und in das Gebirge bereit« wieder die Heimlahrt angetreleu. * Noch nicht dagclvijenc Dimensionen nahm a» den beiden Fest, logen der Vcrsihr im Casü Luitpold an, wo am Sonntag über 26 000 Gäste zu beftiedigen waren. Schon um 5 Uhr Morgen- begehrten Hunderte Einlaß. Entscheidungen des Neichsgerichts. (Nachdruck verbalen.) I,. Leivzig, LS. Juli. (Bestätigtes TodeSurtheil.) Eia Mordproceß. der schon einmal am lb. Januar d. I. das Reichs gericht beschäftigt hatte, kam übermal» vor da- Forum des höchsten Gerichtshöfe- ES handelte sich um einen Mord au- dem Jahre 1876. Ter Pjerbehändler Schwarz an» Danzig, welcher den Luxu-pferde- macki >a Kö» g-berg i/Pr. om L9. und 30. Mai 1876 besucht batte, fuhr mit dem Wage» dcr Pserdehändler Rotenberg au» Elbing und Lbristooh Prang an« Lank von Königsberg zurück. In der Nacht vom 30 zuni 31. Mai ermordeten dann die Beiden unter Btihille eines Tritten den Schwarz. DaS Verbrechen bl cb lange uneiitdeckt, und erst am 21. November v. I. konnte da« Schwur gericht BrauiiSderg das Urtheil gegen die Schuldigen sprechen. Rosenberg und Prang wurdrn zum Tode, der dritte Anneklaglc zu 5 Jahren Zuchthaus veruitlieilt. Aul die Revision der Angeklogien hob das Reichsgerichi am 1ü. Januar da» Unheil wegen Beschränkung der Ve,lh."digung aui und verwir» die Sache an da« Lwwurgericht zurück. D e Angeklagten hatte:« jedoch außer der Galgenfrist keinen Vortheil hiervon, denn daö neue UriheU lautete Ni>- da- erste. Von den Angeklagten legte nur Prang nochmals Rcvisio» ein, welche, wie schon bemerkt, jetzt zur Berdandlung kam. I» der Hauvt ache wurde die aus Judicien bciuhrl.de BclveiSilihrung de» Urtheil« resp. GcschlvorenciffprucheS bemängelt. Dcr Angeklagte steifte sich daraus, daß die Leiche, welche I. Z. gesunden war. nicht genau recognoicirt worven sei und man daher gar nicht wisse, ob der Ennordcle der Pserdehändler Schwarz geweien sei. Wen» I-inandem die Ermordung cinr» Menschen zur Last gelegt werden iolle, io dürle nicht nur von einem Menschen io »detnicro, sondern es müsse von emem bestimmten Menschen gesprochen werden. — Der ReichSanwalt d - l. EirassenalS wie« de» Einwand, daß da» Uithttl von der Anklage abweilit, als uubcgrüiidel zurück. Es ge- nüge vollständig, wenn skstgeftell« werde, d,e Augeklaglen hätten den Mcnschen, dessen Leiche zu einer bestimmten Zeit an «inei» de- slimmiea Orte ausgeiundcu worben ist. ermoedei. Wie der Men ch geheißen habe, ob Schwarz oder Weiß, sei dabei ganz gleichgiltig. Wenn dir Anklage von der Ermordung de» Schwarz spreche, da» Urtheil e» aber tahingrstellt ble den taffe, ob der gefundene Leichnam der de» Sckwarz war. so sei die» für den Angeklagte» vollständig »edtusächlich. — D>» Reichtgericht verwarf daraus die Revision dc» Angeklagten al» uabegründet. I-. Leipzig, 22. Inli. Am 17. September v. I. reiste der Amtsrichter H von Nordhausen nach Gehre», bei welcher Gelegen- heit er ieinru Neilekoffer als Paffagiergut ezpetiren ließ. Al« ani dem Vahnhose Ersurt da» Gepäck in einen andern Wagen geichafft werden sallle und aus dem Perron (Bahnsteig) lag, kam der Maurer Johann Heinrich August Barthel an- Walschleben heran und nahm den Kiffer de- Amt-iichlerS, eine augenblickliche Abwesenheit de» betreffenden Packveamirn benutzend, mit sich fort. Etwa- angetrunken torkelte er mit dem Raube seinem Wohnorte zu. Er wurde aber vo» dem Poftboieu S.. der «dm begegnete, angehalte« uad al» ver- dächlig dem Etat>on«vorsteher zugesuhr«. Man war dann sehr ftoh, daß man den Koffer, dessen Inhalt mehrere Hundert Mark Werth war, wieder hatte, und sandte ihn dem Aml«richter »ach. Barthel oder, der sich dadurch Herauszurede» luchte, daß er dedanptete, e»n Herr habe ihn rrluchi. den Koffer nach Walschleben zu trage», wurde vom Landgerichte Erfurt wegen Rück'allsdiebftahle« z« 2 Monaten Ge« sängniß veruriheilt. — Der Angeklagte vane Revision eingelegt and die thaisächlichea Feststellungen », einigen Punkten bemängelt, doch halte er damit kein Glück, den» da» Slelch»gericht erkannte an Verwerfung seiner Revision. Vermischtes. X weimnr, 30. Juli. Der ..Deutsch« Photo- grnph«»verein" (Vorort Weimar) hält morgen ,n» übermorgen hier fei»» IS Vnnderversamwlung at. Dieselbe erhält ihre besonder« Bedeutung dadurch, daß di« SOjährige Zeier der Erfindung der Photographie dorch Daguerre mit >hr zusammensällt. E» ist eine starke Belheiliaung bei den Versammlungen zu erwarten, zahlreiche Theilnehmer von au», wärt» waren heute schon einqetroffen. Sie fanden sich Abent» mit den hiesigen im „Sächsischen Hof" zusammen, wo zu einem gemüthlichen Abendschoppen die Ritter'sche Capelle sür treffliche musikalische Unterhaltung sorgte. Morgen Vor mittag finden Berathungeu statt. Um l Uhr wir» die pho tographische Ausstellung in den Sälen der..Erholung" eröffnet. Dieselbe ist. wie ich mich heute Abend, al» man »och tark mit den Arrangement» beschäftigt war, bereit« überzeug«,, konnte, recht reickckaltig und biete« photographische Erzeugnisse wie Apparate. Eine vorzügliche Wirkung erzielt unter an- bern die außer Preisbewerbung stehende Sammlung von Er zeugnissen der Firma Brokesch-Leipzig. — Der bekannte Forsch»og«reisende vr. Karl von den Steinen, Doctor der Medicia und Philosophie, wird sich am l. August al» Privatdocent in der philosophischeo Faculidl der Universität Berlin habilitiren. Seine Habilitatioa»rede lautet: „Ueber indianische Vorstellungen von Tod und U»- lcrdlichkeit." — Braunschwrig, 30. Juli. Au» Wolsenbüttel sind weitere Fälle der Vergiftung durch Wurstgift bi» jetzt nickt gemeldet. Die bisher vorgekommenen drei TodeSsalle ftallen indeß noch immer den Ort in Aufregung. — Görlitz. 22. Juli. Hauptmann Kund, der Sohn de» hier verstorbenen NechnungSrath» Kund, weilt seit einigen Tagen hier zum Besuch seiner Verwandten, um sich dann zur Beseitigung der Lähmung seine- Arme» und de» Gliederrheu- matl-mu» »och Gaslein zu begeben. Hauptmann Kund hat bierber au» Kamerun zwei Negerknaden im Alter von 8 und 10 Jahren mit Namen Lukcnje und Deniba milqebracht, um ie hier erziehen zu lasten. Die intelligenten Jungen» welche außer ihrer Kameruner Muttersprache auch die englische Sprache sprechen, sind bereit» im Stande, sich im Deutschen ihrer Umgebung verständlich zu machen. Spätesten» im Früh jahr gedenkt Hauptmann Kund nach seiner Station Zoau im Kameruner Hinterland« zurvckkehren zu können. — Hirschberg. 30. Juli. Infolge anhaltender Regen güsse sind die GebirgSflüffe stellenweise au» den Usern getreten und baben die Niederungen überslutbet. Man befürchtet die Wiederkehr der Schrecken de» 3. August vor. Jahre». --- Neumünster i. H. 22. Juli. Ein eigenartige» Fest, da» 100jährige Gcdächtniß der Aushebung der Leibeigenschaft im Gute Gelting, wurde dieser Tage gefeiert. Der Urgroßvater de» jetzigen Besitzer» war e»i B'uer au» Langenhorn Namen» Sönke Ingwersen. Dcr- lbe erwarb sich al- Resident der Ostindischen Compagnie ia Cheribcn aus Java große Rcichthümer, kaufte später von dcr Krone Dänemark da- genannte Gut und wurde in de», NeichSsreiherrnstano erhöben. Bald nach seinem Antritt beschloß er. aus seinem Gute die Leibeigenschaft aufzuhebeu, wobei er namentlich aus dcn Widerstand dcr leibeigenen Bauern stieß. Erst nach seinem im Jahre 1786 ersolglr» >)e,mga»ge gelang eS seinem Sohne Christian Friedrich Rudolf Baron v. Geltingen. die Leibeigenschaft z» beseitigen und da» Gut im Jahre 1782 zu zerlegen. Zum Andenken an diese große Thal, die erste ihrer Art in SchleSwig-Hol« !tein, wurde jetzt ein Denkstein errichtet und vo» der GulS- herrschafi und den Gut-eingesessenen em schvnrS Fest gefeiert. — Der Director der Münchener Kunstakademie, August vo» Kaulbach, welcher im Jahre 1886 sür diese Stelle provisorisch ernannt wurde, reichte vor einem Jahre, wie damat» gemeldet wurde, sein Entlassung-gesuch eia. Die mit Kaulbach eingeleitelen Vcrbauklungen haben nunmehr dahin geführt, daß derselbe sein DcmissionSgesuch zurückgenommeu hat und zum definitiven Director ernannt worden ist. — Um auch de» bisher noch nicht angemeldete» Firmen die Möglichkeit zur Tbettnahme an der pharm azeutische» Ausstellung m Mainz zu gewähren, hat da» Au»> stcllung--Cüi»ilö den letzte» A»i»tlveter>»in vom t August aus dcn 15. Auaust d. I. verlegt. Eine weitere Erleichte rung ist den Au-stellern durch die tanken-werthe Z»dor- komuienheit der deutschen Bahnverwaltungen zu Tbeil ge worden, welche säniiiiltich. mit alleiniger Au?»ahir.e der bayerlsch.psäizische» Eisenbahn und der ReichS-E scubahnen >„ Elsaß-Lothringen, die srachlsrcie Rückbeförderung der AuS- stellungSgcgeiistäiide gewährt haben. — Drr seit Jahren in Wien wohnende Buchhändler Herr Eugen Marx. Mitinhaber der Firma A. Hartledrn, ist iu Aneikennung seiner vielen Verdienste um Hebung d-.» Buchhandel» in der österreichisch-ungarischen Monarchie vo» Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich znm k. k. Co»>- uierzialrath ernannt worden. Wir dürfen uu» freuen, daß rastlose Tbätigkeit und energische» BorwärtSstreben auch im AuSlcnide gewürdigt werden, und hat die» sür unsere Stadt ein besonderes Interesse, da dcr Genanillc^ein Leipziger ist. und zwar der Sohn de» 1880 verstorbenen Herr» G C. Marx. Ve» GrünterS der seit 50 Jahren hier bestehenden Firma G. C. Marx L Co. — Ueber da» Waltherfest in Bozen wird ter „Frank- surter Z ilmig" geschrieben: Die Feier de» größten deutschen Lyriker» in der letzten denlschen Stadt an dcr Südmark nimmt größere Au»deh»ung an al» man geahnt halte. War das Fest auf der Vogelweide im Herbst 1874 schon zahlreich vo» Einheimische» und Fremden besucht, so wird sich Wallher'- Ehrciitag am 15. September so glänzend gestalten, daß er andere Tiroler Feste weit überstrahlt. Schon sind zahl reiche Anmeldungen von Nah und Fern eingelausen. und eö scheint ei» Stelldichein vo» Gelchrlen, Dichter» und Künstler» in der allen Handelsstadt zu werden. Au» Berlin werden Geheiinrath Pios. llr N. Meinhold und Prof. I)r. Erich Schmidt, au» Straßburg Pros. vr. E. Martin erscheine« Die kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien und mehrere Universitäten werten durch Abgesandte vertrete» sein. De», Kreise der Dichter gehören Rudolf Baumbach, Martin G>eis n. A. an. die daS Fest mit ihrer Gegenwart erfreuen werde». An drr Spitze der Künstler wird Franz Defregger stehe» und H. Natter, der da» Denkmal zum Stolze BozenS geschaffen hat. Walther'» Standbild wird den ersten Rang unter de» öffentlichen Denkmälern in Tirol einnehmen. Aber nicht nur alte berühmte Herren „tbun mit", sondern auch die frische, sangeSsreudige Jugend. Wie man vernimmt, werden Musen- söbne verschiedener Hochschulen kommen und eine» Feslcommer- bei feurigem Tiroler Wenic begehen. Möchte sich die» bewahr heiten! Und die Bauern, alt und jung, werden auch zum friedlichen Feste kommen, und mancher Zeichner wird seinen Skisl nehmen, um einen alte» verwitterten Schützenkopj odcr da» schöne Antlitz einer blühenden Golhi» odcr Romani,: heimlich zu „fixiren". „Glück aus" zum schönen Tage! — Möchte aber der Himmel blau und wolkenlos lachen, wie er im September meisten» gethaa. Den guten Bozenern schein! e» aber schwül zu werden, denn sie fürchten, die Gäste nichl unter Dach bringen zu können. Sind ober Grie», Kardan», SigmuadSkron nicht so nahe? — und manche Gäste beim frohen Feste werden da» Lager nicht schwer vermissen — de»» r» soll auch bi< zum dämmernden Morgen getanzt werden, wenn die» auch nicht aus dem Programme sieht. Smgl ja Walther selbst: „Laßt uu« diese Zeit Luftig lamen. lachen, singe». Nur mit Höflichkeit." — Pari». 30. Juli. Der Schah von Persien ist beute Nachmittag »m 4 Uhr hier eiagetrossen und am Baku - böse von dem Präsidenten Carnot empsangcn worden. Aus bem Wege vom Balmhos bi» zum Absteigequartier de« Schah« in der Rue Eopernic bildeten Truppen Spalier und wurde der Schah vo» der zahlreich«, Menschan»«»-« «it lebh«ft» Zuruseu b^rttß
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