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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-12
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1889
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Erscheint tsgltch früh S'/. Uhr. Lktartin,»t Lr»e»M<» F»da»»»«>afi» A Lprech-»»-,» her Leöirtt«»: Varmitteg« 10—1» Uhr. Nachmittag« 5—» Uhr. I»> »1,»»«^»»,^^^''^«', »»ch< «O »er für tzt« >ichKk«t,e»P« Aa«»er Settt»«ten -««»r«1e «, Woche»»«,«, »t« » Uhr Nachmitt»,«. a»L«»» »»« Festtagen sr»h hl«',.» Ute. 3» he» FUialrll str 3«s.-L»»»tz»r: vtt« Ktr»«> Uitdersliätsftreh« 1. L.nt» Lösche, Katharinenstr. 83 pari, und Kö-iglptatz 7, ,«r bi« Uhr. UchMtrTagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd GeschüstSverkehr. Abonnsm-ntSpret« vierteljährlich 4»/, Mk. t»cl. vtt^gerloh, » Mk.. darch die Post hchoge, 6 vkk. ged« ringeln» Nvmmer 80 Ps velegexemplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilage» l>» Dagedlatt-Farmat gesalzt! «tue Postdesürderuag SO Mk. «tt Postbesörderuug 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzcile SO Pf. Gröbere Schriften laut uus. Preisverzeichniß. Tabellarischer u. Zifferasatz aach HSHerm Tarii. Uerlamen »ater de« Nedactlon-strich die 4gespal«. Zelle LOPs. vardenFamillennachrichlea die Sgespalieae geile 40 Ps. Iaserate stad stet« oa die Expe«ttto» zu seade». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuweravüo »der durch Post- nachaahine. LL4. Montag den 12. August 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vrkauutmachmlg. ELo»t«g, de» LS. d. M., soll mit der Pflastc- nmg der ZtwoererstraH« begonnen «erden. In Folge drstea wird letztere voia gedachte» Zeitpunkte ab auf die Dauer der Arbeiten für allen ««befugten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 9. August l88S. Der Skath der Gtadt Leipzig. vr. Tröndlin. Hennig. Vetimutinichimi. D>« Herstellung eiurr macadamisirten Fahrbahn, eine« Aie«-Reitw«g» und einer Kie»-Promrnade in der Earl Taurhllttz-Ltratze aus deren Strecke von der Mozart strage b>« uuv mit der Kreuzung der Haybnstraße soll ver dungen werde». Di« Bedingungen für dies« Arbeite« liegen in unserer Tiesbau-Berwaitung, Rathhau«, ». Stockwerk, Zimmer Nr. 14 au« und können daselbst ringesehen ober gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Maeada«tstr»«a der Earl rauchnttz-Ltr«-«" versehen ebendaselbst und zwar di« zum 19. d. M. Nach mittag« ö Uhr einzureichen. Der Rath behält sich die Au«wahl unter den Bietern, sowie da« Reckt vor. sämmtliche Angebot« abzutehneu. Leipzig, den 5. August 1889. De» Nath» der Stadt Leipzig Id S9tS. Straheabau-Deputatio». Die Lieferung und da» Verlegen von Graaitschwrllen md Tranil-Baumkesteleinsasiungrn sollen verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung. Rathhau«, 2. Stockwerk. Zimmer Nr. 14 aus und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Brzüglich« Angebot« sind versiegelt und mit der Aufschrift: ,,Gra«itsch»elle» t» der <karl Tauchuttz-L ratze" versehen ebendaselbst und zwar bi< zum 19. d', . Mt». Nachmittags 5 Ubr einrureichen. Der Rath behält sich die Auswabl unter den Bietern, sowie da» Recht vor. sämmtliche Angebot« abzulehnea. Leipzig, den b. August 1889. De« tzkath« der Stadt Leipzig Id. 39t« Stratzeada«-Dep»tation. Vrkannlmachun-. Die Blitzableiter-Anlage für da« neu za erbauende Kranke», hau« hierselbü, veraischlogt aus 857,25 ^>, soll l« Wege der »ffent- lichio Verdingung vergeben werden. Angebote find bi« r«uaer»t«g, de» itz. d. Mt»., Nach«ttta,« 4 Uhr ai an« kiazurrtchrn. Zeitz, dea 8. August 1889. Der Magistrat. Araoib. nneren und auswärtigen Strömungen gegenüber vertrat, rrmöglichten zunächst, daß auch in Italien der Anschluß au den Bund al» an einen voik«lhümlichcn und friedenderbllrgea- den geschehen, weiterhin auch, daß sich dieser Bund im Volk», bewußtst,» England« solche Anerkennung und förderliche Zu« timmung erwerben konnte. Kaiser Franz Joses erscheint nicht in Berlin, um neue Abmachungen zu treffen oderinden Beziehungen Oesterreich-Ungar»« zu anderen Mächten einen veränderten Standpunkt ersichtlich werden zu lasten. Wa« immer die gleich zeitig sich begegnende» leitenden Staatsmänner beider Reiche beschäftigen mag, ihr GedankeiiauStausch wird sicher von denselben Borau-setzunge» auSgehen und denselben Endzielen ich zuwendeu. wie vor zehn Jahren. al« Fürst Bi«ma»ck mit de», Grasen Andrasth in Wien sich über die Grundlagen und Zwecke de« Bunde« verständigt«. Daß die» der Fall, ist a nach zwei Seiten hin bedeutung-voll genug. Es kennzeichnet unzweideutia, daß die Schwierigkeiten heule wie damal» in der europäischen Lage forlbestehen. denen der stark gerüstete Bund im Inter-sie der Frieden-erhaitung entgegengesiellt ist. E« muß aber auch jeden Friedensfreund mit der Bewunderung über da» wirksame Gefüge dieser BunbeSgemeinschasl erfüllen, die nunmehr zehn Jahre alle jene Gefahren in der euro- päifchen Lage mederruhalten stark genug gewesen ist und heule vielleicht in dieser Hinsicht stärker denn je erscheint. So mag die Anwesenheit de» Kaiser» Franz Joles in Berlin sich im besten Sinne de» Worte» zu einem Jubiläum»» seste gestalten, da» die Gefühle der Völkergemeinschaft erhebt und bekräftigt. Doch e» ist nicht die» allein. Unser Blick richtet sich auch nach Westen, wo di« im gleichen Alter wie unser deutsche« Reich stehende Republik unter vielerlei Aeußer- lichkteiten ein hundertjährige» Jubiläum ganz eigener Art sei». Unter diesem Gesichl«puuct gewinnen wir an der fortlaufenden Reihe von Monarchrnbegegnungen noch ein be sondere» Interesse. E« ist der monarchische Gedanke, sür besten Verjüngung sie durch ganz Mitteleuropa hindurch Zeugniß ablegen. Darum nicht minder diese frohe Bewegung, die, mit dem Besuch de» König» Humbert in Berlin be ginnend, die Völker Italien». Deutschland». England» und jetzt Oesterreich-Ungarn» erfaßt bat. E» will un» scheinen, al« überstrahle der Glanz dieser Kundgebungen für den monarchischen Staat denn doch um ein Beträchtliche» die elektrischen Lichteffecle, die vom Eiffeltburm herab u. A. auch über einen socialrevolutionairen Eongreß hinzitteru sollten. Und darin eben beruht da» vortheilhaste der Bekundungen aus dieser Seil«, daß sie unabsicht lich. durck eine zufällige, wenn auch große Fügung der Weltgeschichte sich ergaben. Ihr Anlaß liegt m den schweren Schicksal-schlägen, dir im vorigen Jahr unser Volk und Reich heimsuchen sollten, die e» nun auch verursachten, baß unser jugendlicher Herrscher gleichsam dea Mittelpunkt dieser hochveteiitsamen Ereignisse bildet. Denn die sürstlichen Gäste, die er in Berlin willkommen heißt, erwidern nuc den ihnen im vorigen Jahre adgestatteten ersten Besuch de« Kaiser», der seinerseit» bSi der Königin von England diesen ersten Besuch jetzt nachholen wollte. E« kann nicht auSbleiben, daß schließlich der Blick auch nach Osten sich wrndet und daß die Frage sich ausvrängt, ob da» Getäcblnißjahr der Revolution von 1789 nur dir mitteleuropäischen Mächte »lil der Monarchie de« Inselkvnigreichr» vereinigt gesunden hat in der weithin vernehmbaren Betonung gemeinsamer Frieden«- und gemein samer Ziele der monarchischen Staatsordnung? Die nächsten Wochen werden wohl auch diese» RLthsel auslüsen müssen. Ja »i»s«r Firmenregister ist bei der »»Irr Nr. 804 eln- «etragenea Firma G. Ttrtztn, »a Toga» »»selg« verfüg»»- vom ». A»g»ft am 8. A»-»ft 1888 Folgende« eckgerrnge» Word«»: da« Haodel«geschäsl ist durch Vertrag aus de» Kansmonu Oskar Zeimer »» Dar««» üdrrgtg,»gr», welcher dasselbe «,ter »a»«rl»der1rr Firma sortsetz« vergleiche Nr. 811 de« Firmenregister«. Ferner ist i» uuier Firmenregister unter Nr. 811 die Finna T. tztetzlua mit dem Sitz zu Darzau und al« deren Inhaber der traisman» Oskar Zeimer zu Torgau zusalg« Versagung von, 2. »»gast am 8. «,guft 1889 emgetrag», worden. Torgau, de» 8. Aagast 1889. Ktntgllche« A«t»,ertcht. Die Heimkehr des Kaisers. * Unser Kaiser ist gestern von der englischen Flot leoschau lurückgekehrt, um heule bereit« den Besuch de» Kaiser« von Oesterreich zu empfangen. Mit gerechie» Stolz« entnehmen wir den Organen der öffentlichen Meinung, wie sich auch in England die Sympathie» der Bevölkerung dem kaiserlichen Enkel der Königin Victoria im Fluge zugewendet haben. Nicht minder hat ganz Deutschland e« dankbar mit- empfunden und bewahrt es getreulich im Gedächtniß. welch' herzlicher Empfang unserem Kaiser bereitet worden. Die Beziehungen der naheverwandtru Regentrnhäuser sind die denkbar freundlichsten; unter de« leitenden Staatsmännern beider Reiche ist, soweit darüber glaubwürdig berichtet worden, nicht nur für die gegenwärtig« europäische Lage ein voll- ständige» Einvernehmen erzielt, sondern es ist auch die Hoff- niing gewonnen, daß in den Wechselsällen der Zukunft die beide» Reich« ihr beste» Interest« in derselben Richtung er kennen werden. Die stammverwandten vvlker beider Reiche, zu guter Stund« an dir großen geschichtlichen Erfolge ge meinsamen Handeln» nnd Streben« «»innert, haben e» mit inniger Befriedigung hingenommen. daß diese Tradition bestärkt und mit neuem Inhalt erfüllt, unverbrüchlich fort, idirken soll. Dieser vermehrten Frieden«bürgschaft froh, wenden sich die Herzen um s» freudiger dem Herrsche zu. der in staatlweiser Erkenntniß de» tiefen FriedentvedÜrsniste» seine» eigenen öfter- reichisch-ungarischen Volke» und in männlicher Anerkennung de« friedlichen Grundzuge« der Politik de» neue« deutschen Reiche» drstea erster geschichtlicher v«adk»genoste sein wollte, ^ nachdem die Geschicke diese« Reiche» und der österreichischen Slammlande ein Iabrtausend hindurch staat-rechtlich in ein« verflochten waren. In der Thal gebührt de« kaiserlichen Gatte, dea die Reich-Hauptstadt jetzt begrüßen darf, gerade ualer den gegenwärtigen Zeitumständen ein besondere« herz liche» Willkommen. Di« Entschlossenheit, mii der sich Kaiser Franz Joses heute vor zehn Jahren ,u Gunsten der imltel- rnropälschen Politik seine« Reiche» entschied, die Opserwill g> keit, «it der er diese» Frieden«bund« anking, und bi« Fest g- Mt, »«1 der „ denselben al» «in, dauernd« Einrichtung aller Leipzig, 12. August. * Nach den nunmehr feststehenden Bestimmungen werden Ihre Majestäien der Kaiser und die Kaiserin am 2l. v. M. Vormittag» von Liebe,islein au» in Straßbnrg einlrest-n und am 23 d. M. früh nach Metz Weiterreisen. Zu de», Ihren Majestäten zu bereitenden Empfange in Straß dura sind die Vorbereitungen in vollem Zuge, der Gemeindcratb hat da;u unbegrenzten Credit bewilligt, von der Stadt ist Ihren Maj stälen ein F st angeboten. * Die Reise Kaiser Wilhelm'« nach England findet in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" a» leitender St lle de» folgenden osf>civs,n Commentar: Nach längerer Rbwel^ndeit ist unser Kaiser von seine» R.isen in die Heimath zurückgehh-t An die de, Erholung gewidmete Fabrl nach Norwegen u, d dea Losoieninieln lchlost sich ia>> in u mililel- barer Folge die Reise nach Großbritannien zum Bestich der er lauchten Verwandten. Zum ersten Mal lett langer Zelt betrat ein preußischer König, zum ersten Mal überbau»» ein Deuitlier Kaiser den Baden de- Bereinigiea Königreich-, m t best „ Herrscheriamilie unter Kaijer durch dt- Banste de- BluieS, durch die Gcsühle der P e:äl und inniger Zuneigniiq verbunden ist. Mit einem gewisse» Nachdruck betonten e« die stinimiühreaden englischen Bl ttier, daß Kaiser Wstdelin II. bei seinem Kämmen nicht lowobl al- Anverwandter de- driliichen Könii-Hiuie-, sondern ol der Herrscher de- mälh! aea deull'chen N.ich s und al« Haupt de» verwandte» Stammes le,ise>>» de« Tanal- begrüßt würde. Vor Allem, so saglen jene Slunmen, erkenne man freudig in ibm dea Hauptverireier de« mitteleuropäischen Frieden-bunbe- »nd dea Träger der G-danken. von welchen die, die Frieden-Isga bildenden Bunde-geuosse» beseelt leien. Den» der feste Znlammcn- Ichluß derselben verbürge allein den Fariichritt d r MenschbeN und d,e Sicherheit de« <i!ede>be»- der Välkerl Und ein im Lande an. gesehene« Organ sügie dem hin,«, daß. wenn auch d,r Politik und da» Geschick der Völker niemal« durch verwandischasliiLe Bande der Fürsten und Dyaastten allein geleitet und bestimmt würden, doch verartige Vaud« weder wertbloS noch ob»e Einstuß seien. Die Begegnung de- kaiserlichen Herrn mit seiner erlauchte" Großmuitrr und den anderen fürstlichen verwandten »ich der Auseatball Allerböchstdesselbea im Bereinigten Königreich Hai die Richtigkeit und Wahrheit diele» letzteren Uriheil- in vollem Maße bestätigt. Mit eine», sonst bei de« nationalen Temperament der Enaländer nicht gewödalichen Grade voa Lebhaftigkeit ist der Sohn Kaiser Friedrich'-, besten Andenken wie da» einer verklärien Lichtgestalt dem Empst"den der stammverwaud!«» Nation eiugrolägl l« Vereinigten Königreich begrüß« woedeu. Da- Erscheinen desselben an der Spitz« eine» dea Kern unserer maritime» Macht darstellenden Geichwadee», ieiae »ngethetlte Ve- wunderung der britischen Flotte, lein «armes Interest, an den nationale» Wehreiak chlunge» der Laudmachi. die Auszeichnungen welche zwilchen dea Mitgliedern be,d«r Herrscherdäuier ou-a»iausldi iowie di« Trinksarüche. welch« in llowe« und Alstersho« au-g-br,chi wurden, die« Alle« trug dazu bei, dem Kailerbeiuch im La- de eine stetig sich steigernde Theilaahme »uzuweasten und denlelbeu über die Brdevlunr eine- nur d„ Ehnratter der Fumilientulammenkunst irogenden Zusammensein« zu erbeben In »ressender Weit« hat unser Kaiser bei Gelegenheit der Revue im englilchea Lager aus die dnech b,e Tradition überlieierlen R-mi » «ceazen an die alt« Wasfendrüderiäiali «nglitLer »nd deutlche Soldmea tziy-ewiese» »,d damit dem Gafühl »er Ueber«i,stimm»a- and Spmpathir, welche dir beiden Völker aus dem Bode» der histo rischen Erinnerung Mit rtaaader »erbiadrt, AaZdrack gegebaa. Seine Worte staden aas deutscher Seit« freudigen Wiedertzall, wie sie i» E igland ein» Seit« de« naitoualen Empfinde»« berühre», welch« im Hmblick aas die Gemeiasamkeit der Veftr.buage» »ad Inierestea beider Völker stet«, wen» sie aageschiogca, harmaatsch auskliag«. . . ^ , So ist dean die Me»re«sahrt »ach Eaglaad eia veae« Glied in der Reihe der Ursache, welch« der erlaucht« Monarch an dea de- reundeleii Höft» adstattete, and die ia so Hadem Maße dazu bei- ttirageu haben. Deutschland« Beziehungen zum Au-Iande freund- ich zu gestalten. . „ . ^ Unter dem freudigen Zurul. dea Kaiser Wilhelm a» den Küsten voa England und der Iistel Wight empfinch frsttgte sich da« Vaad de« gegenseitigen Verftänvaiste«. da« zwilchen de» beiden stamm- vrlwauotea Völker» besteht, und fand da« Gefühl der Solidarität, dal beide miietnaader aus so viele» Gebiete» verbiadrt, seine» natürlichen Ausdruck. Und in der Stärkung uad Velebuag dies« Beziehungen Hai uuier daher kaiserlicher Herr aeu« Vüraichastea für die Erdaituug und Wahrung det Lölkersricden« geschaffen und damit der Welt eia neue« Unterpiand der Sicherheit gewährt. Mit gehobenem Herz n begrüßt die Nation heut« wiederum den in die Heimath znrückgekehrtea Herrscher, al« ein«» M-Hrer de« Reiche- an Güter» and Gabe» de« Frieden«. * Wie au« London gemelvet wird, bat der Kaiser den Herzog von Eamdrivgr al« Oberbefehlshaber de« engl» scheu Heere« ersucht, den Truppen, welche an den Hebungen vor dem Kaiser im Lager voa Aibersbol lheil» genommen haben, seine Anerkennung über ihre Haltung und ihre tüchtigen Leistungen au«zuspr»chen. Auch der Miliz und de» Freiwilligen, weiche an der Parade theilgenommen, zollt der Kaiser sein Lob. Der General Woisrley hat die« in einem Armeebefehl zur Keautniß der Truppen gebracht. * Der Geheim« Iustirrath Professor vr. Richard Evuard John ist kürzlich in Güttingen gestorben. John war am 17. Juli 1827 zu Marirowerder geboren. 1853 habilitirte er sich ai« Privatdocrnt an der Unlversilät u Süi»g«brrg i. Pr., wurde 1856 zum außerordentlichen. 1859 zum ordentlichen Prosestor der Recht« ernannt. l8V8 ging er al« Prosestor nach Kiel. 1869 nach Eöltingrn, 1870 nach Lübeck al« R»lh de« ko>t>grn Ober«App«llar>on»ger>chlS. kehrte aber 1876 nach Güttingen zurück, wo er Priester de« Criminalrechl« wurd«. voa l862—1867 gehörte er dem preußischen Adgeorvnetenhause al» Mitglied der Fortschritt«. >art«i a», trat aber bei Gründung der nalionatliberale» Partei dieser als einer der ersten bei. von seinen zahlreichen «tflenschaftlicheu Arbeiten aus dem Gebiet, de« Strasrrchl« und Strasproceste« »st besonder« sein Eommentar der Slras- groceßocbnung hervorzuheben. Luch dir „Nationai-Zeitung" verdankte ihm wcrlhvolle Beiträge. Unter anderem trat er» al« vor mehreren Jahren ein Gesetzentwurf in Vorberalhung war, der geeignet erschien, die Beveutung der Schwurgerichte zu gefährden, gegen diese Absicht «in. * Die Nachricht der „Rheinisch-Westsälischeu Zeitung", der Oberpräsivent v. Barveleben deabsichtig« in den Ruye- la»d zu treten, al« sein Nachfolger werde der Regierung«, piäsident v. Berlepsch genannt, wird der »Kölnischen Zeitung" an zuverlässigster Stelle ai« unbegründet bezeichnet. Herr v. Bardeieben. der kürzlich au« Wilvungen nach Cobienz zurückgekehrt ist, sübit sich von seiner Voltigen Cur wesentlich gekrästigt und gebessert, u >d e« ist daher aiizuncstmen, daß er auch »och ferner in seiner Stellung verbleibe» wird. Jeden falls hat er bi«der an maßgebenden Stellen keinerlei Rück- lrilttabsicht geäußert, so baß also von einem Nachfolger über- haupl »och nicht vir Rede sein kann. * Schon den letzten Winter üoer ist in Petersburg von Bestimmungen die Rebe gewesen, durch welche die Compe» tenzen der Gcschworeneiigerlchte beschränkt werven sollten. Der Iustizininisler Manassein, dem diese Be wegung gar nicht nach dem S,»n war, hat schließlich, einer bezüglichen Lorschrist de» Kaiser« entsprechend, eine Vorlage zur Ciiischränkung de« Geschworenengericht« auSardeilc» müssen, n»d viesclbe hat nun die kaiserliche Sanktion er- bailrn. Danach werde» alle Fäll« jenem Gericht entzogen, in welchen e« sich um GeseyeeverUtzungen handelt, die vou Beamten begangen ober gegen solche gerichtet sind, und die sogenannten .Statuten Lee KronverwaUung", d. h. Post, Telegraphen, Zollwesen, Eisenbahnen, Ba»k- und Credil- iastitute u. s. w.. betreffen; auch Preßvergehen und Fälle von Bigamie werde» > »en Au«»ah,»esällcn zugelheiil. B i allen in diese» umfangreiche Gebiet gehörenden Ber brechen, soweit da« Strafgesetzbuch sie mit Slrasen de droht, mit Venen der Vertust bürgerlicher Rechte verbunden ist, wird die Verbaiitiung vor einem Gerichte gesührt, da« au« dici Kronrichler» nebst einem Vorsitzenden, sowie au« einem GonverueinenlS-AdelSmarschall, einem Slavlhaupt und einem Gemeinde-Ailtes'tn. ai» den Vertretern de« Adel», der Bürgerschaft und der Bauernschasl. zusammengesetzt wird Alle Mitglieder nebmen in voller Gleichberechtigung an der Abstimmung über Schuld und Unschuld, sowie auch an der Bestimmung der Strafe lheil. Man kann aus bw Erfah rungen, de man »>>l diesem Gericht machen wird, gespannt lein. In Folge b>r allgemeine» großen Unbildung l» Ruß lauv hat sich da« Geschworenengericht aus der breiten Grund läge. an> welcher e« bei der Iuttizresorin Kaiser Alexander» ll. gebildet wurde, nicht bewäbrt: statt dasselbe aber den perischenden Berbäilinssen anzupasscn und entsprechend zn movistciren, greift »»au zu allerlei Notbbeheise», die noch viel weniger rin« Garantie sür eine wohigeorvnete und selbstständige Rechtspflege zu bieten vermögen. — Die Frage der weiblichen höhere »Lehrcursr ist nun endlich geregelt worden und Ende September werden die selben wieder eröffnet werden. Die Zahl der Zuhvrerinnen ist aus 400 norinirl worden, worunter nicht mehr al« 3 Proc. ittchlchrtstlicheit Religionsbekennlniffr» sei» dürfen. Die Eurse zerfallen in zwei Adlbeiiungen: ein« historisch-philologtsche und «ine physikalisch-malhematilchk; in elfterer werde» vor getragen: R ligion, Psychologie. Logik. Geschichte der Philo wphie, russische Sprache. K rchenftaivisch. russische Literatur, slawische Sprachen und Literaturen, allgemeine Literatur geschichte. russisch, Geschichte, allgemeine Wellgeschjchtr, Kuasi- geftiilchte. lateinische Sprache; in VeraitvereaAb'heiluiig: Religion, M themalik, analytische Geometrie, algebraische Analyse, Differential- und Integralrechnung, Attronomir. Physik, oi- qawsche und anorganische Ebemie! physische Geographie. Der Unlerricht ersolzt ,n allen Fächern nach einem im Ministerium ber Voik«ausliärung au«gea,dettri„> Grundpian. Tie au», wärligen Zuhörer,,»,«,, welche nicht de, nahen verwandten in tzt. Petersburg Wohnung nehmen können, sind v«r pflichtet, in rinem d«i den Eursen begründeten Internat z, wohnen, welche- unter Aussicht de« Direktor» der höheren Weidl chen Eurse und einer Iuspectorin steht. - * Da» in französischen Blättern zuerst ausgetauchte Gerücht, al» ob Deutschland Kreta an Griechenland bringen wolle, soll laut bestimmter Nachrichten au» Konstantinopel und Kandia bei der Pforte uad in Kreta selbst ausschließlich durch russische Organ« verbreitet worden sein. Wie durchsichtig sür Jeden, der sich einigermaßen um europäisHe 'Zolittk bekümmert, diese Fabel auch ist, bei den Kretern, die licht zu den Wissenden der europäischen Politik gehöre», cheint sie Glauben gesunden und zur Ermuthigung der cmpvrer beigelragea zu haben. Man darf indessen nicht an- nebmea, daß di« Agenten einer so großen Macht wie Rußland und eine» Monarchen wir Kaiser Alexander, besten Geradheit und Offenheit allgemein anerkannt wird, sich zur Verbreitung sicher Gerüchte, an die sie selbst unmöglich glauben könne», hcrgeben und damit in der Politik die Rolle falscher Spieler übernehmen sollten Jedenfalls würde die» nur ohne Wissen der Vorgesetzten solcher diplomatischer Agenten geschehen sein können. * Der Pariser Aufenthalt de» Schah von Persien hat am Sonnabend seinen Abschluß gesunden. Wen» man den einmüthigen Belheuerungen der Pariser Boulevard^ btälter Glauben schenken darf, so sind beide Theile gleicher maßen von einander entrückt und im besten Einvernehmen ge- chieden. Pari» bot Alle» aus, »m sich dem exotische» öouverain von der vortheilhastesten Seite zu zeigen, und der erlauchte Gast ermangelte nicht, au» dem ihn dargereichten Becher de» Vergnügen» mit vollen Zügen zu trinke» Während e» bei den Franzosen unerschütterlich fest 'letzt, daß die dem Schah in den anderen europäischen Hauptstädten, namentlich an der Newa und an der Themse erwiesen« Gastfreundschaft keine-weg» uninteressirker Art gewesen sei, «rtheilen sie sich selbst da- Zeugniß idealster Selbstlosigkeit und rechnen fortan de» persischen Herrscher zu den rückhaltlosen Freunden und Gönnern der Republik, welche ein Arrangement, wie die Iubiläum-aurstcllnnz, »nd ei» Weltwunder wie der Eiffellhurm, zu Stande bringen konnte. Zuguterletzt hat der Schah noch einen Entschluß gefaßt, der ihm alle Herzen im Sturm erobern dürste. Er hat nämlich, wie die .Republique srautzaise" triumphirend verkündet, durch den Mund seine» ersten Minister- erklären laste», er werde, um den Franzoien seine Sympathie zn de- zeugen, seine Reise nach Baben-Badeu nicht aus dem directen über Straßburg führenden Wege mache», sondern den Umwegdurch die Schweiz, über Basel, nehmen Die Ponte dieser Mittheilung liegt aus der Hand und man begrciit, daß hierdurch da» französisch« Empfinden sich auf da« Au- genehmste gekitzelt fühle» muß. E» ist da» jedensall» ein harm losere« Vergnügen, al» die vor de», Etaal-gerichl-hos schwebende Verhandlung gegen Boulanger; immerhin zeigt auch dieser mit dem Schah getriebene Cultu» wieder, wie ungemein genügsam da« heutige politische Geschlecht jenseits der Vogesen in seinen Ansprüche» an da» herrschende Regime geworden ist. und wie leicht e» dem letzteren werde» müßte, sich im Besitze der Macht und der Popularität zu behaupten, wenn e» sich nur zu einer Halbweg- ernste» moralischen Krastanstrengung ausraffen wollte. Von diesem GesichlSpunclc au« müßte die Republik in Wahrheit Herrn Boulanger und desien HelserShelsern zu großem Danke verbunden sei», deren Wühlereien recht eigentlich den Anlaß gegeben baden, daß dir am Ruber befindlichen Persönlichkeiten auS ihrem Iii- disfcrenliSmu» ausgeslörl wurden und der stutzig gewordene» Menge »eigen konnten, daß die Negierung denn doch noch »>chl alle Thatkrafl und alle Willen«e»ergie eingebüßl hat. WaS die allgemeinen Wahlen dem Lande bringen werden, ist a einstweilen noch ein undurchdringliche» Geheimniß. Sollten w aber, wa» nach den neuesten Fehlschläge» der boulangi- stischcn Propaganda allerdings die größere Wahrscheinlichkeit für sich hat, in einen Triumph ber replldtikanischen Ideen münden, so mögen sich deren jetzige legitime Vertreter wohl hüte», ia den QuietiSmu» z»ri'>ckz»st„ken. unter dcsi n schir menden Flügeln der BoulanziSiiiuS prvßwuch». Da« Zug» mittel der Ausstellung, de» Schahbesuche«, der Pai-lbeon- seier ic. kann nicht immer Vorhalten; nach deu .frohe» Festen" melden sich die .sauren Wochen" wiederum »um Wort, lind mit ihnen die Nvlhwcndigkeit für die republikanischen Macbt- baber, nicht nur durch da« Erweisen gastsreundschastliä'er Honneur» oder durch Au»sect>tung politischer Tendenzproc sie zu glänze», sondern durch Einsetzung der eigene» Thatkrasl sich und die Republik vor neue» Anfechtungen zu bewahre». * In Madrid nimmt der Proceß gegen den Grasen Benomar, dem früheren spanischen Botschafter in Berlin, seinen Fortgang. Gras Benomar befindet sich jedoch aus freiem Fuß-, und man schließt darau« daß schwere Be- lastungSiiiomente gegen ihn nicht vorliegen und er höchstrn- di-cipli»arisch zur Verantwortung gezogen werben kan». Eine Berurtheilung in irgend einer Form gilt aber ziemlich allgemein al- sicher. Dafür spreche schon, wie man de:» .Hamburger Correspo.^enl" au» Madrid schreibt, die Äabl PcScetlo'S, der sür einen äußerst harten und ge- ivalllhäligen Man», sür eincn Freund de» IustizministcrS, aber sür einen persönlichen Feind Benomar'« geile, zum Untersuchungsrichter. Pe»cetto wurde erst ia der letzten Z >l und wie mau ganz allgemein sagt, nur um die Untersuchung gegen Benomar zu führen, z»m Richter am obersten Gerichts hof ernannt. Canova» del Eastillo. der Anfang« i>» Eongreß erklärt hatte, er werde der Vorladung de» Untersuchungs richter« nickt Folge leisten, bat sich doch vor Gericht ringe- sunben, sich aber daraus beschränkt, einfach zu erklären, daß er die Benomar'sche Denkschrift im Frühjahr 188l von dem Grafen zur Begutachtung erhalten habe, wa« von dem Grasen nie bestritten worden ist. Alle weitere Bu-kunst aber hat Herr Canova» verweigert, bevor er nicht durch einen legalen Act der Regierung ermächtigt würde, dem Gericht StaalSgeheiuiniste »iitzulheile», von denen er al« ehemaliger leilender Minister Kenntiiiß erlangt habe. Gras Benomar bestreitet, Herrn Eunova» zu irgend einer Zeit, zu der dieser nicht sei» höchster Vorgesetzter gewesen, von der erwähnten Denkschrift abgesehen, irgend welche amt- siche Mittbeilungen gemacht zu haben. Die Zeugenaussagen haben in diesem Puncle Bclastr»:e« sür Benomar nicht er geben. Auch sür eine Anklage wegen »»berechtigter Aus übung öffentlicher AmISthäligkeit haben sich Anhaltspunkte bisher nicht gesunden; e» ist vielmehr erwiesen, daß Gras Benomar »ach seiner Rückkehr nach Berlin und nachkei» er durch ei» in der ..Gaceta" veröffentlichte« Dekret ab- derusen war. nur noch >m passiven Sinne den Botschafter gespielt hat, indem er von brr deutschen Regierung wie voa
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