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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-21
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1889
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<s«Uch ft«» «V. Uhr. »,»««»» »»t Lk»e»M« APrrcht»»te, her RetziN»»: Vormittag« 10—19 Uhr. Nachmittag 5—« Uhr. »m wmA..»-, «muÄ««, „ch, H« »« «ch» „»»MbÜch. »,»,9«« 5«r für «1» »ii»««r ÜSN«»t«> « Soche»««»» üt« r >«r Nachmttta,«, ,, »««- »»» Feftt«,«» fr»» »i« ',.9 Uhr. 3, he» FM«le» str 3»s L»i«tz»r vtt» «»»». U,1»ersit«t«ür,ße l. L«»t» Lösche, »,ttz«ümr»r. « patt. ,«» K«,t^R«tz 7, ,»r — «he. Myiger.TWMM Anzeiger. rrr. Mittwoch den 21. August 188S. Lb0RRO«O«t»P,»l» vierteljährlich «V, Mi. t»cl. Briagerlohn 5 Mk.. durch dt« N»ß bezogen K Mk. Jede «Nr,«!,« Rümmer SO Pt Belegeremplor 10 Vs. Gebühren für Extrabeilage» (i, DaaedlaU-Format aefalzts »tz»r Postdetörveraag SV Mk. «tt Poftbesörderaag 70 Ml. Inserate 6 gespaltene Petitzeile »0 Pf. Größer» Schrillen I,»t aas. Preisaerzetchaiß. Tabellarischer a. Ziffernsatz »ach höher« Larit. Nrrltnar» aater de« Nebactiaaösieich dt« üaespalt. gelle 50 Vl- «orde» ftamllleaaachrschtea dt« 6 gespaltene Zette 40 Ps. Ja «erat, fi»d siet« a» dt« Ertzröttia« »a tr»dr». — Rabatt «ird »icht gegebe». Zahl,», pr»»va««r»»äo «d«r durch Post» aachnnhme. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. reld«k»icht>»i. Znr andrrweiten Verpacht»»« folgender, der Stadt-1 gnarmde gehöriger Feldstücke» ta der Al«r Letpita 1) » Hektar 51,5 «r — 17 Acker 58 IHR. der Parcelle > Nr. 2789 de« Flurbuch«, zwischen der Berliner Straß« und der Eatritzschrr Flurgreaz« (dortige» Theresien- straße) gelegen. I g) 5 Hektar 57.10 >r — 10 Ucker NS IHR. der Parcrllrn Rr. 2748/4 de« Flurbuch«, ebenso gelegen. a»s die » Lahre 5880 dt» «tt 1888, 1» der Fl»r Siadeaa« S) 2 Hektar 19,52 Ar — S Acker 290 IHR. sogenannte« I Rodeland, Parcelle Nr. 708 und ein Theil der Par- «lle Nr. 358 de« Flurbuch«, westlich von der Kiemen I Luppe, hinter der sogenannten Schaswiese qelegen, a»f dte 1« Jahre 1890 dt« «tt I8»S, zu» Feldbau, «tt Ausschl«- jeder aaderen Be-> »»tz»»««Weise, beraumen wir hierdurch einen Ver« s,kigerung«lrr«in a» -lathsstelle. Rathhau«, 1. Stage, s Zimmer Nr. 1», aus Da»»er«t«g, de» 8». dies. Mo»., Bormetttag« LL Uhr an. Di« Versteigerung», und verpachtungtbedingungen nebst den betr. Situationöplänen liegen t» der Expedttio« „serer Oekono«te-J»specttou, Äohaonröplatz Nr. 9. j zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 15. August 1889. Der Nath der Stadt Helpztg. -rum dem österreichischen Botschafter gegenüber seine Glückwünsche! I für den Kaiser Franz Joses auözusprechen. Da aber die! !« mit Id. »78. SS80. vr. Georgi. ambiegel. Gefter» früh V»? Uhr wnrd« tm hieflgr, Mühlholz« am rechten llser der Pleiße et» »ubekaa»t«r Mau, mit «tuer kchußwuade im ltops« oasgrsaade». Derselbe ist aus de« Lrausporle »ach de« stibttschea Kraakr». huse za Leipzig verstorben »ab hiernach «» dt« Naatomt« »bge- liefert «arden. Der »asgchabe,« ist stb«r»itt«l «raßer und starker Statur, etntge 50 Fuhr« alt und hat «rau« Haar« u»d »»ge». Dekletd» »ar Derselbe »tt «rimrarrtrtem vtoflaup,«, l»i»e»em üaade, knkbledrrne, Halbschad«,, brau,«» Halbwolle»«» Strümp!«», I Lgezeichnet, und braune« Haie. D«r «atgehabear halt» bet sich: eine, Regenschirm, dessen Griff cheassllö mit L ll grauirt ist, und H»r«. n»d vorsaalschlüff«!, dte mit etuander »rduude» fiud. Lauaewttz, de» 19. August 1895. Ser Se»»t«d«»orfta»d. E»l«,st«iu. VekaimtMchung. liebrrtwolkwitz. Dte Stedert»olkwttzer Sp»rcaffe»-8wet„cschSst»stelli t» Gtttterttz befindet sich tu der Prioatwodnuuq de« Herr» setzrer »ad Orgauist Richard Schiser dorrselbft und egpedtrt jedrn Daunertta« Rach»ttta«« von 5—7 Uhr. Liebertwolkwitz, am 1». August 1889. Sparraffr«. verwalt»»^ Dvck. GrsndßScks- und Mobiliar-Versteigerung. strbtheiluuggbalber soll vom Unterzeichneten Amt«gertchte da« z,m «achlag Christiane'» Stlhelmine'» der». Netchdott «ed. Lchwalde tu Gla«cha« gehört,e, aus hiesiger Katsergasie Str. IS ärleaeue, mit Nr. Sö, Abldeiluug 8 de« vraadkalaster« bezeichuete Urstanratto««» und rS»hnhau«gr»ndstück Foltnn, 300 de« Aruud- uud Hypathekenbuch« für Glauchau, Hiuterglauchauer An theil«. welche« mit 533 Steuereinheiten belegt tk uud worauf die Aealgerrchtiakeit zum Bier» »ud Brauntweinschauk, sowie zur ver- «dretchuug kalter »ud warmer Speisen ruht, a» r». «ngust 188». Bormttt»«« 11 Uhr «» hiesig« G«icht»ftel«. sowie da« zu« Nachlasse gehörige «»biliar «» »». «n,»ft L88», dd» von»ttti«« » Uhr «d t» NachlatzH«»se fteiwilltgerwetse versteigert werde». Die versteiaerung-bedinguuge» uud da« Berzeichaih der Mobiliar sticke flad an« oeu am hiesigen G«richt«brettt uud ia der Neichbott'. scheu Aestaaratio» »»«hüugendeu Anschläge» zu «riehen. rrsiehurigSIusttge wolle» sich zu de» augeqebenen gelte» uud an de» bestimmte» Orte» einfiuden, über ihrr gahluagösühigktit »»«weise» »ad der Berstei,erung sich gewärtigen. Glauchau, am 14. August 1889. «öntgltchr» «mttgertchl »aselhsi. Abtheilung fnr freiwillige Srricht«»arkeit. Krause. Wols. Die Feier -es Geburtstage- des Kaisers Franz Josef. Seit etwa zehn Sabre» hat sich die osficielle Frier der Geburtstage mächtiger Souvrraine auch im Auslande z« einer dauernden Einrichtung entwickelt. Man betrachtet es jetzt als einen unerläßlichen Höflichkeitsact, daß die Staatsober häupter, wetche sich gegenseitig persönlich kennen» in irgend einer allgemein wahrnehmbaren Form die Geburtstage ver ihnen persönlich bekannten oder befreundeten Souveraine festlich begehe». Sn diesem Sinne würde r« also nicht im Geringsten aufsallen können, daß Kaiser Alexander den Ge> turMag de« Kaiser» Franz Joses durch ein Festfrühstück in Kra«> »oje Selo aeseiert und bei dieser Gelegenheit »inen Toast aus da« Wobl seine« kaiserlichen Bruder« ou-gebrachl hat. Man wird jedoch durch diesen Toast unwillkürlich an einen andere» Toast desselben Herrscher» erinnert, welchen dieser am 80. Mai seinem einjlqe» wahren und aufrichtigen Freund, dem Fürste» Rilita von Montenegro, gewidmet hat, und e« ist wohl noch in je,schein Andenken , welch' peinliche« Aussehen dieser Toast ia der ganzen civilis,rtrn Welt erregt«. Seil jener Zeit ist Manche« geschehe», wa« de» Gegensatz zwische, der ru'siiche« und der dsterreich-ungarrschen Politik aus der Balkanvalbinsel hat klar herdortrrten laste», be- sonder» die Ervssnu»g»rrb«n beim Zusammentritt ver Dele gationen und rie damit In Beziehung stehenden Eeeigniste i» Seltnen und aus Kreta mit der durch die letztere in Griechen, land erzeugten Aufregung. E« würde »ormdthlich nicht allzu Übel derwerkt worve» sein, wenn Kaiser Alexander in weniger demonstrativer Form von dem Geburtstag seine« kaiserliche» vr»d«r« u»d Freunde«, de« Kaiser« Franz Soses, Nol,z ge« Hütte, w«», er sich etwa darauf beschränkt hätte, Feier de« Tage« mik allem in Zeichen Fällen zu Gebote stehenden Glanz« begangen »ordr» ist, so hat man Ursache, dahinter eine besondere Absicht zu vermuthen, und diese besteht allem Anschein nach darin, den Eindruck de« Toaste« aus den Fürsten von Montenegro zu verwischen und wieder naturgemäßen Anschauungen über da« Berhültniß de« Kaiser« Alexander zu den Herrscher» der europäischen Großmächte Eingang zu verschaffen. Der Gedanke liegt nahe, daß die Besuche Kaiser Wilhelm'» in O«borne und Kaiser Franz Soses'« in Berlin mit ihren Folge« auf di« Veränderung in der Stimmung de« Kaiser« Alexander eingewirkt haben. Die kretensische Frage ist Dank dem feste» und energischen Auftreten der Türkei trotz Ver kündigung de« Kriegsrecht« und einiger unbedeutender Zu» sammeastöße der Aufrührer mit den türkischen Truppen in der Lösung begriffen, u»v r« gewinnt den Anschein, als ob Ruß land sich allmälig mit dem Gedanken befreunden wollte, daß aus der Balkanhalbinsel unter den gegenwärtigen Umstände» nicht« zu machen sei. Da« ist eine so wichtige Veränderung der Lage, daß wir nur lebhaft wünschen können, sie möge von Dauer sein. Gefördert wird die Befestigung der Zustände aus der Balkanhalbinsel durch die Haltung, welche Bulgarien und Rumänien am 18. August beobachtet haben. Die Feier de« kaiserlichen Geburtstage« war sowohl in Sofia, al« in Bukarest eia« so sympathische, daß man e« ver Mühe werth gehalten hat, darüber telegraphisa, nach allen Windrichtungen Bericht zu erstatten. Sn Bulgarien uud in Rumänien war der Be« weggrund der Feier weniger in den persönlichen Beziehungen der Beherrscher beider Länder zum Kaiser von Oesterreich al» in politischen Erwägungen zu suchen, weit beite Staaten u denjenigen gehören, von welchen Kaiser Franz Soses und ras Kalnokh wünschen, daß sie in ihrer natürlichen Entwickelung nicht durch willkürliche Eingriffe Rußland» gestört werden. Su Serbien scheint man sich aus den rein formellen Standpunkt gestellt und von einer öffentlichen Feier Abstand genommen zu haben, wenigsten« hat der Telegraph von einer solchen nicht« berichtet. Und doch hätte gerade Serbien besondere Veranlassung gehabt, diese Gelegenheit nicht vorüber gehen zu lassen, ohne sie möglichst auSgiebig zur Kundgebunq der wiederholt erklärten Zuneigung für Oesterreich-Ungar» zu benutzen. Kaiser Franz Soses war bekanntlich der erste Souveroin, welcher den jungen König von Serbien zur Vollendung seines t2. Ledenliahrr« von Berlin au» telegrapbisch beglückwünschte. Man darf freilich nicht außer Acht lasten, daß in Serbien ein« Regentschaft die Zügel der Regierung führt und daß ein« solche auö drei Köpfen bestehende Regierung in ihrer Bewegung und in ihren Entschlüssen, zumal unter ven bestehenden schwierigen Verhältnissen vorsichtiger und schwer, fälliger ist, al« ein Fürst zu sein pflegt und nvthia hat. Immerhin bat e« die serbische Regentschaft nicht versäumt, dem Kaiser ihre Glückwünsche zu übermiliel». Der Geburtötag de« Kaiser- Franz Josef ifl aber auch in einer österreichischen Sladt besonder« festlich begangen worden, welche in neuester Zeit der Gegenstand lebhafter Beunruhigung in diesem Lande gewesen ist. Die leidige irredenlistische Be- wegung in Italien hatte Triest al- Au-gang-punct ihrer AgUationen gewählt, und der berüchtigte Abgeordnete für Bari, Smbriani, batte die Angelegenheit de« italienischen Generalkonsul« Durando in Triest in einer Weise au gebeutet, daß dadurch große Erregung in Oesterreich erzeugt worden ist. Augenscheinlich in der Absicht, diese jetzt Über wundene Episode al« einen vorübergebenden Zustand ohne irgend welche tiefere und dauernde Bedeutung darziitbun. baden sich der Statthalter und der Bürgermeister von Triest vereinigt, um ta» alte gute verhältniß zwischen Triest und dem österreichischen Kaiserhaus« und dem qefammten Kaiser reich al« völlig ungetrübt erscheinen zu lasten, wa« ja auch nur den Thatsachen durchau» entspricht. Bor der Erfindung der Durando'schen Streitfragen hat Niemand daran gezweifeti, daß Triest durchweg gut österreichisch gesonnen sei. und nach dem der Streitfall glücklich au» dem Weg« geräumt ist, denkt kein Mensch in Triest mehr daran, mag er Italiener sein oder einer andere» Nationalität angrhören. daß diese Stadt der Gegenstand lebhafter Wünsche der Italiener sein könnte, in den Staatsverband de« Königreich« Italien ausgenommen zu werden. Nach Lage der Sache waren die Trinksprüche de» Statt Halter« und ve» Bürgermeister« von Triest auch mehr an die Adresse der Irredentisten in Italien al» an ven Kaiser von Oesterreich und sein Hau«, sowie an die Triesliner gerichtet. Die Frage, ob Triest mehr zu Italien al« zu Oesterreich ge höre, wurde schon zu der Zeit mit aller Entschiedenheit ver, »eint, al« Oesterreich aus den Besitz Venetie»« Verzicht leistete. Die EinbeiKbewegung Italien« halte, soweit sie ehemal« österreichische« Gebiet betraf, mit der Eession Venetien« an den Kaiser Napoleon abgeschlossen, unv die italienische Re gierung hat niemals Diejenigen ermulh'gt, welche ihre Be gehrlichkeit auf Triest und da« Trent,»» richteten, ausge nommen unter Eairoti» besten heiße« Blut diesen Bestrebungen mehr Nachsicht angedeihen ließ, al« mit seinen Pflichten ver- einvar war. Da« sind aber lompi pa»«»ti und Engpi ist am allerwenigsten geneigt, diese thvrichlen Wünsche wieder iu« Leben zurückzurufea. Der gegenwärtige Besitzstand in Europa ist die Grundlage, aus welcher der Dreibund siebt und welche er verlbcidigen wird, so lange er besteht. Und Kaiser Franz Joses ist eine ebenso feste Säul« diese« Bunde«, w>« Kaiser Wilhelm und König Humbert. * Eeaeustaud d« Erörterungen au entscheidenden Stelle» g«> wesen ist. * Zu der i« Fulb« stattfiudeuben Bischosg-Eonfrrenz haben thr« persönlich« Theilaahme zuaesagt: die Erzbischöfe von Köln, Posen und Freiburg, der Fürstbischof von ÄreSlau. dir Bischöfe von Trier, Limburg, Fulda, Hildesheim. Osnabrück. Ermland, Kulm» Mainz und der katholische Feldpropst der Armee Bischof vr. Ißmaun von Berlin. Da« Bi-thum Münster wird durch den Tapitularvicar vr. Biese, Va« Bi«thum Paderborn durch den Domcapitular vr. Schulte vertreten sein. Die Sitzungen begannen am Dienstag Morgen nach einer kurzen Andacht in der Bonifaciu-grust. Den Vorsitz führt der Erzbischof von Köln. * An« Braunschwrig, 18. August, wirb de, .National- Zeitung" geschrieben: Sine «>es und weitgehende Erregung hat sich der kirchliche» Ge meinden u»ser,rSiat» demöchligi. DerVeneralsuperiatendent linieret Anise« ist geiiorbe«: es bandelt sich um Neubesetzung seiner Stelle. Sin Name ist aus Aller Lippen, brr de«Pasto>« 0. Skerl. Seil 26 Jahren im Amt, hat Pastor Skerl, in alle kirchlichen und Schul-BehSrden durch seine Amlldrttder einstimmig gewählt, der flämischen Verwaltung ln den genannten Behörde» grsegnrle Dienste grinst,». I» iämmllichen Gemeinde», denen er angehörte (und von drei »irchenvvrständen ist er einstimmig >n erster Linie zur Wahl prüseutirt), hat rr sich die allgemeinste Achlung und Liede erworben. Da er nun auch der älteste unter seinen Lollegen, so ichien r« ganz sicher, daß seine Ernennung zum General.Superintendenten erfolgen würde. Di« kleine ronseistonelle Parte! beantzle jedoch dte Spalte» der evangelisch-lutherische» Kircheazeitung. um gegen Pastor Skerl eine» Angriff zu richten und vor srtner Wohl zu warnen. Man denn», cirte ,hn dvrt al« et» Mitglied der Log« und Nagle ihn seiner an, weil er bet der Shelchließuag eine« Juden und einer Lhrtstl» ein» religiöse Feier gehaliea. Nun ist l» unserem Lande eine solche Feierlichkeit bilder stet« unbeanstandet geweien. In unserer Stadt ist dieselbe von Geistlichen, ja auch von Nenerolsuperinteiidenle» ösier vollzogen. In Wolsenbüitel hat sie unter deu Augen de« Herzog, Iichen Lonsiftorium« stattgeiunde» uud ei» Artikel de« beaunsä'weigi, schen Geinrindeblatieö erzählt, daß noch vor Iahrrn ein geistliche« Mitglied de« Lonsiftorium« ans Privatansrage einr solche Weihe ge- slaitel bade. Dicier Artikel hat keinen Widerspruch erfahren. Wie man nun den Pastor Skerl diöcrkditiren will, weil er einrr geltenden Sitte solglt, ist schwer verfiäudlich, und daß er einem Veretne an. gehört, welchen dir tzohcnzollera immer gepflegt, sollle ihm doch kaum schaden Freilich, e« gteb» coasessionelle Eiferer, denen e< gleichgiliig scheint, Unfrieden und Verstimmung in den Gemeinden zu erregen, wenn e« sich um di« Hintansetzung eine« Mannes handelt, der nicht ganz zu ihrer Partei gehör«. Nicht etwa, al- ob Pastor Skerl einer negativen Richtung holdigte. Aus seine» Antrog ist e« geschehen, daß da« Rpostolicum in di« Liturgie nnierer Goitrödtenfte enigenommen w»de. Sr hat als vorstai d der Daubstumineii-Aiistali, der Bildung-.Anstall für Dienstboten, al« Urheber rrr H»iz»g.Leopoib«.Stistung für die Beipflegung ver- wahiloster Knabru der ianrren Mission in unserer Stadt die wesent lichsten Dienste geleistet. Der Guftav-Adolf-Verein wird durch seine Bemühungen, die er al« Secielail desselben seit vielen Jahren fort, letzt, geiragen. Di« Ai menpflege und die Semelndediakontk besitzen in ihm ein-n estrigen Förderer. S« scheint der unendlich ubrr- wiegenden Mehrzahl der kirchlich grsinntea Bewohner unserer Stadl unmöglich, daß man «men solchen Man» zurücksetzrn sollte. Von verichiedeu'N Seiten ist onqrregt, ob man »ich! eine Petition an den Regenten richten sollte. Bö in die höchsten Beamtenkreis« hinaus sind Unierschrilten süc eine solche angiboten werden. Ader wir haben volle« Vertrauen ta da- -irchenregiment, unter dem wir stehen. Bei mancher Gelegenheit schon ist vn« gezeigt, daß eine Uaterdrücknng von Männern, die »icht gerade brr conselsionellen Partei „„gehören, hier nicht beabstchilqt wird. Die vcrdieuste de« Pastor« O. Skerl sind durch die wiederholte Bestätigung desselben al« B c-präsibenlen der Laude«shnob«, durch seine Berufung die Oberschulcommissioa anerkannt. Leipzig 21. August. * Bezüglich de« fernen, Schicksals de« Soeialisten gesetze» hatte der Reichskanzler, wie man hört, in den letzten Tagen ein« längere Besprechung mit dem Staats secretair veö Reich-justizamte« v. Oehlschläger. beste» Ressort bi«her dieser Angelegenheit insoweit sernstand. al« bekanntlich der Antrag auf Erlaß einr» neuen Geletzt« von Preuße» au»gegangen war. Inzwischen haben in neuerer Zeit über Vielen Gegenstand v-rbandlungen zwischen den Verbündeten Regierungen stattqesunven. E« sind von den selben verschiedentlich begutachtende Ar»ßrr»nge» über ki» Frage «ingeganaeu und es heißt, daß auf Grund dieser Vor gänge in, Ministerralh verhandelt worben ist. — E« verlautet übrigen« auch, daß in den letzten Tagen der Bericht de« Oberpräsidenten von Westfalen bezüglich der Erbebungen über die Entstehung und de» Veriaus der Arveltöeii«. stellungen i» deu westfälische» Grubeabezirkr« * Die hohen Orden-auöreichnungen, mit welchen der österreichisch.ungarische Bolschaster am Berliner Hose. Graf Szrchenyi, anläßlich der Kaisertage von beiden Monarchen geehrt wurde, sind allseitig sehr bemerkt worden und sind vielfach in der Presse zur Leranlastung genommen worden, die Verdienste diese« Slaat-manne« zu würdigen. Die OrVenSauSzeichnungrn find in der That ein wohlver dirnter Lohn für die langjährige, umsichtige, vor Allein der Pflege der deutsch»vsterrelchischcn Beziehungen gewidmet ge« wesrne Wirksamkeit diese« erprobten Diplomaten. Desto de» bäuerlicher ist e«, zu erfahren, daß. wie die „Krruz»Zeitu»a" berichtet. Gras Szechenhi die Absicht geäußert hat, sich >n nicht serner Zeit von seine», Posten zurückzuzirhen. *Di« .^Oesterreichi sch »Ungarische Heereözeitung" bemerkt zu den am 13. d. M. bei dem Galabinrr », Berlin zwischen Ihren Majestäten dem Kaiser Wilhelm und dem Kaiser Franz Joses gewechselten Toasten: Von der weittragendsten Bedeutung sür den Frieden de« Welttbeile« und da» Wohl der Völker sind die erhebenden Worte. Die Politiker, und zwar solche, die e« sind, wie solche, die e« zu sein glauben, habe» die hehren Worte nach ihrer Ansicht aus- gefaßt unv gedeutet, alle über sie al« eine ernste Kundgebung im Sinne Ver entschlossene» Busrechlerbaltung de« Friede»« empfunden und erklärt. Tie Völker danken, laut zuinbelnd oder still befriedigt, den beiden erhabenen unv mächtigen Herischern sür die Worte de« Frieden», welche eine Aera emsiger ungestörter Arbeit und Entwicklung, somit zunehmen den Woblstanre« verheißen. Die Historiker bezeichne» die Tischreden im Berliner Könia»schlossr al« eine hervorragende That, al« eine bezeichnend« Marke in der Geschichte unserer Tage. Wir Soldaten aber bewahren sür immer tief in Geist und Herz dir un» so ehrenden Worte unserer Bllergnädigsteu Kriegsherren. In untrennbarer Berbrüerrung und Kamerad schast werden wir zusommenstehen. wetteisrrn nur in edlem Streben nach möglichster Vollkommenheit und. so e» sein soll. Schulter an Schulter ^Viribus uoitte" zusanimeiistchrn gegen jedrn Slörer de« Frieden«, in All' und Jedem dem Vertrauen Unserer Allerhöchsten Krieg«herrn entsprechen und al« wackere Kriegsleuie allezeit und alleweg kämpfen: „Mil Gott sür Kaiser und Vaterland!" * Wie jetzt festiuflche» scheint, wird der Besuch de« Zaren am deutschen Hofe nicht auf der Hinreise de« russische» Kaiserpaare« nach Kopenhagen erfolgen. Er h>t also abermals «ine H,na»«schiebuna erfahren. Die „Bossi'che Zeitung" erkält die nachsiebende Meldung: * Pe«er«b»rg. 18. «ngust. Der F-r reift am 28 August nach Kopendaqen, von wo er sich ,« 1« September noch Potsdam begiebt um dort vier kage »» verweilen. Nachrichten au« anderer Quelle bestätigen dies« Miitheilmiq, soweit e« sich um de» A»«ga»g«pn,ict sü, den Besuch Hai delt und fügen krnzu. daß der russische Tdronsolqer die Kaiser. Manöver M'linachrn und dabei sein westsälisch-s Husaren Regiment beqrüßm werde. Beareisl-ch-r Weise giebt die wiederholte Verschiebung der Reise Anlaß zu politischen Dentuuarn aller Urt. So meiut der Stnndard": E« sieht soft so eaö, al« »b der so schon verspätete Besuch »och weitrr hinonsgeichoden werde» soll. Ist die« der Fall, so wild Europa seine düsteren Schlöffe daran« ziehen »nd z» der Ansichl gelangen, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland durchau« »lcht freundlchastllch sind und Alexander HI. durch die gegen Ihn dom Dreidund« getroffenen mtlitatrischen und divlomalischen Borstchlöinaßregeln erzürnt ist. In der Dhai vermochten die aus dem berühmten Festmahl am Aalange dieser Woche von de» beiden Kaisern verlesenen bedeutsame» Rede» wohl ia der Brust eine« so stolzen uud so empfindlichen Monarchen, wie de« Selbstherrscher« aller Reussen, eine Gereiztheit hervorzurusen. Wenn der deutsche Kaiser erklärte, daß seine Armer im Fall« der Roth Schulter an Schulter mit der Oesterreich-Ungarn« kämpfen würde, so konnte rr damit nur melnin, daß Deutschland sich aus Oesterreich« Seite stellen wird, fall« es zwilchen Rußland unv Oesterreich zum Streite kommt . . . Alexander III. glaubt vielleicht, daß e« seiner Würde schadet, wenn er so kurz noch den oben erwähnten Vorgänge» nach Berlin reisen würde . . ." Wie e« auch um diese vermuthung steht, so klingt dieselbe kiinensall« weniger unwahrscheinlich al« die russisch-osficibs« Angabe, daß der Zar den Besuch nur wegen der Hochzeit de« Herzog» von Leuchtenberg nochmal« verschoben habe. Die schöne Königin Natalie von Serbien zählt unrweiselhast zu de» wichtigsten Factorrn de« Umsturzes, welche aus der Balkanhalbinset thätig sind, und noch vor Kurzem bätte jeder Friedensfreund die Rückkehr der hochstehenden Dame nach Belgrad mit ernsten Besorgnissen betrachtet. In zwischen bat sich allerdings in den serbischen Verhältnissen Manche- verschoben. Nicht als wenn die schöne, erbitterte Königin, welche die letzten Ziele, denen sie dient, schwerlich durchschaut, nicht mehr willen« wäre, sich zu Politischen Stre bungen verwerflichster Art mißbrauchen zu lasten. Aber die Stellung der herrschenden serbischen Parteien zum König Milan und zur Königin ist eine andere geworden. E» «st merkwürdig, wie sich die Stimmung der Radicalen innerhalb und außerhalb der Regierung dem Exkönig gegenüber zum Besseren gewandt hat. Daß die Königin, deren Briese an ihren Sohn angesUlll sind mit eitel». Vergnügung«, süchtige» Nichtigkeiten, nicht dauernd heimkehrrn, jedenfalls aber keine politische Rolle spielen, keinen Hof halten solle, darüber sind alle radicalen Politiker einig. Die sparsamen Radicalen sehen sich ver Aussicht gegenüber, daß ein lustiger, glänzender und vor Allem sehr kostspieliger Hof gehalten würbe, i» besten Zauderkreise die noch nicht vorhandene Partei der Königin erst ongeworben werden könnte. Mit nicht geringem Argwohn denke» die Radicalen an die ver- sübreriicheii Lockungen eine« derartigen Hosleben«, dem mancher radieole Minister vielleicht eine geringe WivrrstandSkrast ent. gegensetze» würde. Kurz, man erwartet vom dauernden Aufrni- halt der Königin in Belgrad Hader, Zerfahrenheit »nd Ver wirrung. und so ist »>an dahin gekommen, in dem srüber so arg verdächtigten Milan, der alle guten und schlechten Eigen schaften de« Serbenlhum« in sich verkörpert, einen u», so werthvolleren BundeSaeuosten zu erblicken, al« der Rücktritt de» einen Manne«, Uder den man sich ärgern, den man ver lästern und verspotte» konnte und zu dem man doch mil einer gewissen uneiiigestanbenen Sympaihie emporblickte, in Belgrad tbatsächlich eine langweilige Leere erzeugt hat. * Da» .Journal Osficiel' vom 15. August ver- vstentlicht da« französische Gesetz gegen Wcinver- sälschuiigen. Da diese Frage auch sür Deutschland von Intereste ist, lasten wir da» Gesetz nach dem .Reichs- Anzeiger- im Wortlaut folgen: Art. 1. Niemand dars unter der Bezeichnung .Wein" ein andere« Product verienden, verlausen oder zum Vcikaus stelle» al« da« au« der Gährung srtscher Drauben gewonnene Lrzeugniß. Art. 2. Ta« unter Zusatz von Zucker und Wasser gewonnene Gährlingserzengn ß der Treber frischer lrauden, sowie die Mischung eine« solchen Erzeugnisse« mit .Wei»", in welchem Verhältnisse auch immer, dars nichi ander« a!« unler der Bezeichnung ..gezuckerter Wein" (vio äe »ucr«) versandt, verkauft oder zun» Verkauf gestellt werden. Art. 3. Da« Erzeugniß der Gährung gelrockneter Beeren mit Wasser dars nur unter der Bezeichnung „Wein an« gelrockneten Beeren" (Rvlinenweinl versandt, verkauii oder zum Verkaus gestellt werden, deSgl. jede Mischung eine« derartigen Erzeugnisse«, i» welchem Verhältnisse auch immer, mit Mein. AN. 4. Fässer oder Behälter, welche geiuckerten Wein oder Wein au» getrockneten Beeren enthalten, must » in großen Buch- staben die Bezeichnung tragen: ..Gezuckener Wein'' oder „Wein an« geirockneien Beeren". Alle Büchrr. Rechnungen, Frachibrieir, Eon- naislenienle niüjscn. je nach der Natur de« Erzeugnisse«, die nämlichen Bezeichnungen enthalten. Arl. 5. Die zu den Versendungen von Wein, gezuckertem Wein »nd Wein au« veirocknetea Beeren gehörige» Fiachtbriese rc. müsse» sür jede Arl von besonderer Farbe sein. Da« Naher» darüber wird durch einen ministeriellen Erlaß bestimm! werden. Art. 6 Vergehen gegen obige Arlikel tollen durch eine Geld- strale von 25 bi« üOO Frc». oder Geiängnißstraie von 10 Tage» bi« zu 3 Monaten geahndrt wrrden. Der A»iik>l 463 des Ou lo >>«»»> ioll dabei Anwendung finden können. Im Rücklaile muß stet« au! Griängnißstrase erkannl werden. Die Gerichte können, je nach e>r chwere de« Falle«, aus Veröffentlichung der Erkenntnisse aus Koste» der Vernitheilirn durch Abdruck in d«r Zeitnnz oder Anschläge in den von ihnen bezeichnktrn Ortichisten erkennen. Art. 7. Jeder Zusatz zum Wein, zui» gezuckerten Wein oder zun. Mein au« geirockneien Beere», sei >« während oder »ach der Gähruug. von einem Glhnings. oder DesiiUauon«erzei:gn>»'e au.« F'ige», Iohanniiibrod, Mowreblumen, Rc>«. Gerste oder »»ocren zuck-»halligen Stoffen bildet eine Boriälichung von Nahrnng-Milt ln uud iällt unter da« G-setz vom 97. März 165t. * Dir Festversammluncz der Bürgermeister in Par »S bol einen großartig schönen Anblick. Al« der Präsi dent Earnot gegen 7>.« Uhr im Saale erschien, wnrve ihm z» Ehren die Marseillaise gespielt unv alle Anweseiitcii be grüßten ihn durch jubelnde Zurufe. Al« der Präsident am Ehrentische Platz genommen, erhob sich die ganze Fost- versammlung und brach nochmal« in eui stiirmischc» »Hoch Earnols- an« Der Gefeierte grüßte unv dankte »nt einer verbindliche» Hanobrwegnng. Am Ekrentische hatten die beiden Prasectei» von Pari«, der Senat-präsident Leroyer, die Minister, zablreicbe Generäle n»d andere bolie Winden» träger und Staatsbeamte, sowie auch die tunesischen Prinzen ibren Platz Da« Festesten endete gegen 8V, Uhr. Gleich daraus bracüle der Vv> sitzende de« Pariser Gen»ei»btrath« einen Triiikspiuch aus Eariiot au«, der einen begeisterte» Widerhall iand. Präsident Earnvl dankte in ci»rr längern Ansprache. Er führte darin an«, da« Fest fei eine Knndgebung der nationalen Solidarität. Frankreich könne nur durch den Besuch der Fremden gewinnen. Tie Gäste könnten lrstäij e», daß die Republik rem sranzosl'chei» Volke gestattet habe, seinen Rang in der Welt wieder einzunehiiicn, lrine Unabhängigkeit »1er zu stelle,: > nd de» Fo.lschrill vorznbcrkilcn, de» eine arbeitsame Republik >m Auge haben müstc. Bezüglich der Ausstellung sagte Earnot» daß dir Fremden di»ch ihr« Shm-
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