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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-22
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1889
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NM Erschet«t Kftlich früh S»/, Uhr. nt LrPedMO» Zohannrsgass« 8. -Prechürmdr« der Uedartio«: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. Gnnach«« «er für 2« »4«Asal,r»tz« U,«»rr Destt«»tr« An »erat« a» Wachruta,»« öt» 8 Uhr Nachmttia««, a,»„u-u»D-estta,eusrktz hl«'i,»ll»r. 2» tnl Filiiirn für 3lls.-^nnaij»r: kN« Mn»«. Unioerst»«,«straffe 1. «a»t» L-schr. KGffartarastr. LS pan. and K»,tg«platz 7, « r bi. '/.» klffr. NWM.TMblaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels, und Geschäftsverkehr. rz4. Donnerstag dm 22. August 188S. Abon«em»«tffpr<lff vierteljährlich 4V, Mk. kncl. vriagerlohn 5 Mk.. durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer L0 Ps Belegexemplar 10 Ps. Gebühr«» für Extrabeilagen (>» Taqeblatt-Format gesalzts «tznr Postbesörderovg SO Mk. «ttl Poftbes-rdernag 70 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile SO Pf. GrSffere Schrillen laut uns. PreiSverzeichaiß. Tabellarischer n-Ziflerusatz nach höherm larii. tlerlamen unter dem Redactioasstrich die «geipalt. Zell« 50 Pi. vvrdea Familienaachrichten dir Kgespalieue Zeile 40 Ps. galerate sind siet, au die Expeöttton zu staden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuweriuiäo ober durch Post- »achuahme. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. ffrlumilmihmig. Nach Erhör der Stadtverordneten habe« wir beschlossen, in ff. 7 de« Düngerexportregulativ« vom 8. Januar 1882 ein« Bestimmung «inzusügen. wonach da« Dünge« der Felder «tt Grube«t«halt, wenn die Dungstosse alsbald und lpätesten« innerhalb oer nächsten drei Tage nach ihrer Ausbringung untergebrackl werden, fortan gestattet sein soll, soweit e< nicht au« Rücksicht auf unmittelbar nahe Wohnungen «der foustigt menschliche Aufenlhalt«stiltten zu untersagen sein wird. Wir bringen daher ff. 7 de« erwähnten Regulativ« in der neuen Fassung hiermit nachstehend« zur öffentliche» Kenntaiß: »Do« Einlossen von Dungstossen, festen wie flüssigen, in die Straßenschleußen oder in vie nach denselben aus den Häusern führenden veischleußcn ist im Allgemeinen und, insoweit nicht au«nabm«weise die Adsüh,ung de« in Folge von Walercloflteinrichtunge» verdünnten flüssigen Grubrninholk« in die Slrogenschleußcn ge» stattet ist, aus da« Strengste verboten. Ebensowenig dürfen in Gärten, gleichviel ob dir» selbe» mit den belrefsenden GrnbengrundstÜcken in un» mittelbarer Verbindung stehen oder nicht, Ablagerungen de» Grubendünger« und der Jauche, insonderheit auch nicht da« massenhafte Eingraben der Dungstoffe statt- sinvrn. Dagegen ist den Besitzern und Pächtern von Gärle« die Verwendung der zur Düngung der Gärlen nothweiidigrn Dungstoffe nachgelassen; e« darf jedoch diese Gartendüngung nur unter der Voraussetzung, daß sich in nächster Nähe keine Trinkbrunncn befinden «nb unter der Bedingung geschehen: 1) daß dabei die in den tzH. 5 und S vorgrschriekenen Zetlskistrn ianegebalten und - 2) daß die Dungstofse, flüssige wie feste, sofort mit ^ einer Erdschicht überdeckt und mit der letzteren gemengt werden. verboten ist daher namentlich auch da« bloße Be gießen de« zu düngenden Gartenareal« mit Jauche. Da« Düngen der Felder mit Grubeninhall soll, wenn di« Dungstofse al«batv und spätesten« innerhalb der nächsten drr» Tage nach ihrer Ausbringung unter gebracht werden, gestattet sein, soweit r» nicht au» Rücksicht auf unmittelbar nahe Wohnungen oder sonstige menschlich« AufealhaltSstälten zu untersagen sein wird. Insoweit die Dungstoffe nicht in der vorgedachten Weis« zur sofortigen Verwendung kommen oder außer- halb de« Stadtbezirk« gebracht werden, sind dieselben lediglich aus den dazu bestimmten, den Export»»!«» nehmeru auf ihr Ansuchen speciell genehmigten Ab lagerung-Plätzen unterzubringen. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden «it Geldbuße bi« zu SO oder verhällaißmäßiger Haslstrafe geahndet. Leipzig, de» 8. August 1889. Der Skat- der Stadt Leipzig. Dr. Tröadlin. Hentschrl. 5. Ausschreibung, de» Ne«ba« der Lurnhalle für da» Nicolai Gymuafiuw» betreffend. 1) Die Klewepnerardette«, 2) die Glaserardeitea 3) dt« Anstreicherardeitea solle« vergeben werden, die Arbeitoverzeichniff« und Bedin gungen können bei »nferrr Hochbauverwaitung, NathhauS, 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. 5. gegen Erlegung von 60 für ein Doppelexemplar entnommen und daselbst die Zeich nungen eingeseheu werken. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Turnhalle de» NicolaigymaafiumS, Klempnerarbeiten" beziehentlich Klaserarbetten" - Anstreicherardeitea" bi« »um öl. September «r. Nachmittag» S Uhr an ovenbezeichneler Stelle portofrei ernznrelche». Wir behalten un« die Auswahl unter den Bewerbern oder die Ablehnung stimmIlicker Angebote vor. Leipzig, den lS. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. Rüli Id. «lSZ. küling. Bekanntmachung. Der Dielt«« Herbstjaffrmarkt wird in oiefem Jahre nicht, wi. ln mehreren BerSffentlichuuqea zu lesen ist, am 9. und 10., sonder» an l». nutz 17. SrPtrmffer abgehaltea. Vorn«, a« SO. August 1889. Der Ttatztratff. Heinrich, Bürarrnieister. kruudßLchs- und Mobiliar-Versteigerung. Erdlheliuligslxilber toll vom nnierzeichneteu Amtsgerichte da« »»« Nachloh Christiane'» Wilhrlminr'n verw. Retckbatt «ed. Tchwnlhe in Glaucha« gehörige, aus hiesiger »aisergafle Nr. lS gelegene, mil Nr. Sä, Adtbeilung 8 dr« BrandkalasterS bezeichnete Uestanrnt««!»»- und Woffiiffa«»grundstück Foim» 30o de« Grund, und HypothekeaduckS sur Glauchau, H uicrglauchauer Aa- khellt, welche« mit ä83 Steuere »heilen beleg! ist und woraus d e Aeoigerechiigkeit zum Bier- und Branntweinschaak, sowie zur Der «breschnng kalter und warmer Speisen ruln. a« r». August 188». varmtttgg« 11 Uhr *» ff»rst«er Gericht«strle. sowie da« zu« Nachlass« gehörige Nobili« a» »«. «n,nft 188», von vormittag« s Ubr «ff «» M«chlaffffans« sreiwilligelwelie verftkigeri werden. Die Berfteiqerungtbedinqungen uns da« Leiz-nhniß der Mobilior- stüäe sind an» den am h>estgen Ger,ch>Sbrette und ,a der Reichbott'- scheu Restauration »»«hängenden Anschlägen zu »riehen. Erstehungslnstig» wollen sich zu den angegebenen Zeiten und au de, bestimmten Orlen einst >de». über ihre Zahluags'ähigkeit ausweisen Mb der Versteurung stch anoäriigen. ha». am I«. August 1SSS »algltcke« Amtsgericht «oselbst. CfftffaUn«, skr seotmui«,, Grrtchl»»«rkrlt. Rr»»I» »oll. Vrkanntmachung. Wege« de« Einlegen« von Dafferrohrsträngen wird die Ivayertfche Straffe von der Moltke-Straße bi« zur Kani'iraße »»» Freitag, de» SS. ds». Mt», ah aus dle Dauer der Arbeiten für de» gelammte» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, de» 2l. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. H 6251. Dr. Georgi. Henntg. Der Kaiser im Neichslande. Von Elsaß-Lothringen ist in neuester Zeit nicht mehr so viel zu berichten wie f-üher, offenbar ein günstige« Zeichen für den Gang der Entwickelung de« Lanke« und für die Ad. nähme der Agitation, welche vor einigen Jahren durch die Palriotenliga sehr eifrig betrieben wurde, so baß Köchiin- Elaukon und Genossen vor die Schranken re« Nc>cb»ger>chtS gewiesen werden mußten. Auch tie »lagen über die Verkehr«- schwierigkeiten sind verstummt, welch« durch die Paßvcrord» nuiig veranlaßt worden sind, c« scheint al'o, daß die No>h- wentigkeil dieser Maßregel trotz mancher dam't verbundenen Unb quemlichkeit von der Bevölkerung erkannt worden ist. Im Uedrigen nrbeitet di» Staat-Maschine »m Re>ch«lanre unter Leitung de- Fürsten Hohenlohe regelmäßiger und sicherer al« unter dem Generalfeldmarschall von Manteuffcl, weil die Franzosen nicht nuhr mit übergroßer Rücksicht behandelt werde», sondern die Gleichberechtigung Aller vor dem Gesetze zur Richtschnur dient. Da« Gefübl der Zusammengehörigkeit Elsaß-Lothringen« mit dem dxutlchen Reiche ist offenbar ,n der Erstarkung be griffen, da- haben die Ergebnisse der Gemeindewahlen und der neulich« Empfang de« Fürsten Hohenlohe in Metz zur Feier drr Wiederherstellung de» Dome« bewiese». Die Be strebungen der Patriotenliga haben im Laus« der Zeit eine Gestalt angenommen, welche mit drr Politik der republika nischen Regierung in Frankreich sich nicht mehr vereinigen ließ, und bekanntlich ,st die Liga neuerdings al« Hort de« BoulangiSmuS sogar Gegenstand gerichtlicher Verfolgung ae- wesen, wen» auch da« Erqebniß de« Processc« den Er- warliiiigcu der Regierung nicht entsprochen hat. Aber au« den Auge» verloren bat man Elsaß-Lothringen in Frankreich darum doch nicht, wie au« der lächerlichen Ausbeutung der Berliner Reise de« König« vou Italien und der Reise de» Schah von Persien nack Süddeutschland ersichtlich ist. Die Pariser Presse erfand bekanntlich al« Programmpunct für den Aufenthalt König Humbert's in Deutschland eine Fahrt nach Straßburg in Berbindung mit riner Herrschau, unb dem Schah von Persien wurde e« al« eine besonder« zarte Auf merksamkeit gegen Frankreich augercchnet, daß er aus seiner Fahit nach Baden den Weg über Basel nahm. Solche klein liche Deuteleien und Spielereien sind wir von Frankreich so gewöhnt, daß sie uns gänzlich kalt lasten. Man mag an der Seine über Elsaß-Lolhnngen denken, schreiben und sagen, wa« man will, die Hauplsache ist, daß wir Elsaß Lothringen habe» und behalten werden. Kaiser Wilhelm ist gleich seinem kaiserlichen Großvater in Slraßburg mit allen Ehren und größter Begeisterung rulpsangen worden; di« Fahrt nach dem Kaiserpalalt geschah durch festlich geschmücktr Straßen unter den jubelnden Zu rufen der Bevölkerung. Wir zweifeln nicht daran, daß der Jubel nicht allgemein war. daß auch mancher Franzose still und verdrossen der Fabrt zuschaute, aber da« thut der Ge- sammtmirkung keinen Abbruch, die offenbar für da« dcutiche Kaiserpaar günstig ist. In dieser Beziehung tkut die persön liche Berührung Wunderdinge, da« haben wir schon unter rer Regierung Kaiser Wilhelm'« I. erlebt. Zumal die Land bevölkerung de« Elsaß war entzückt von dem greisen Kaiser, und auch dem jungen Kaiser werden viele Herzen dieser Bs- völkeruna entgegenschlagen. Bor dem Kaiscrpalast sind be- sondere Tribüne» snr Elsässer Landmäochen ausgeschlagen, von denen zwei dem Kaiserpanr Blumensträuße überreichen werden. Solche Augenblicke prägen sich Denen, wrlche sie erleben, lies in taS Geniuth und tragen nicht unwesentlich zur Förderung der Verschmclzuiig der NcichSlanbe mit dem deutsche» Reiche bei. E« ist fast in Deraeffenheit gerathen, daß in Elsaß-Lothringen ei» llebergailg-zustaiid. die sogenannte Diktatur, herrscht. Dir Bezeichnung ist geeignet, Vorstellungen zu erwecken, welche mit ken Thatsachen nicht übereinstimmen, in Wahrheit haben die Bewohner alle Freiheiten, welche in einem geordnete» StaatSiresen mit Verfassung möglich sind. Die besonderen Angelegenheiten der ReicbSlande werden durch einen LankeS- auSschus; beralhcn und ii» Reichstage ist Elsaß-Lothringen ebenso wie alle übrigen Theile de« deutschen Reiche« durch Abgeordnete vertielen. W>r wisse», welche Last wir un« damit vusgelaben habe», wie ungcbcrdig sich diese Herren ii» Reichstage zeigen, aber an dci» versaffungSmaßigr» Rechte Elsaß-Lothringen» wird darum doch nicht« geändert, selbst da« lanbeSverrälherische Gebahrrn eine« Antoine läßt sie ruhig fortbesiehen. Die Quelle der Opposition ist bekannt, nur die fortwährende Aufreizung von Seiten Frankreich« sorgt dafür, daß Elsaß-Lvibriiigeil »och nicht zur Rübe ge kommen ist, ohne diese künstlichen Mittel wäre die Bevölkerung der NeichSlande längst zu der Einsicht gelangt, daß die Wiedervereinigung mit Deutschland ihr zum Voriheil gereicht. Ein Blick aus die zerrütteten und verworrenen Berbällnisse Frankreich« mußte sie darüber belehren, welche Woblthat darin liegt, einem fest begründeten geordnete» SlaalSwesen anzugehöre», in welchem die Regierung nicht alljährlich wechselt und wo r« nicht Abenteurer nach der Art Bculanger'S wagen können, sich dem Volke al« Neltrr au» der Nolh an zubieten. Deutschland hat den Franzosen, welche die Ueberreste der Generale Earnol uns Latour d'Auvergne aus Deutschland abhollen, um sie »ach Pari« zu geleiten, gezeigt, wie gut und friedlich beide Nationen neben einander wohnen könnten, wenn e» de» Franzosen gefiele. Durch da» Zusammenwirken der reichen Kräfte, über welche Deutschland und Frankreich verfügen zur Erreichung de« gemeinsame» Zwecke« der Förde rung von Wohlfahrt und Gesittung, ließe sich eia hörst werthvcllc« unb segenbringende« Ergebniß gestatten, aber zu dieser Hohe der Anschauung hat sich daS verbitterte Gemüth ke« srsn;ösilcheii Volke« in seiner Grsamiulheit bisher nicht ouszuschwiiigra vermocht, unb e« wird wohl auch noch lange Zeit drrgehea. bi« G dahin kommt. "-"L A um der Grundsteinlegung de«'Leurmaw , , Großvater bchuwofnem D°, st L Erinnerung daran erneuert, und » ^ L ^ gedacht, an gegen einen neuen AngrM Reiche ttir die Vereinigung der besitz d-ffrast von war di-Rücksicht kn"^'dsnv. »hr «csttz v>'-rl ^ lOOOOO Soldaten auswiHt. Aber auch 2 -der deutsche Gedanke bereits Äobea gewonnen, die Vertreler Stt'dt stehen nickt mehr, w.e .hede>n ffrollend zur Sett- u.'d Wilhelm dort die ihm «Rührende «ulnahme find - Metz ist der Schlnffel für da« Moselgediet und die öra»zo-n .Men sehr wUl. wa, di« Festung wertb °»er auch Deutschland ist sich der D.chtigk.it b'ese« PlatzeS bewußt und vat ihn so fest gemacht und so gut auSgenützt. daß e« den Franzosen sehr schwer sein dürfte, ihn un« wieder zu ent- reißen. Dal Denkmal für Kaiser Wilhelm l.. dessen Grund, ste.n in diese» Tagen in Me» gelegt werden soll, ist-n- Wahrzeichen de« deutschen Mutde« und der unvergleichlichen Tapsrrkeit, wrlche unsere Truppen vor Metz bewiesen habt . Deutschland wird dessen stct« eingedenk srm. Die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" feiert den Besuch de« Kaiser« «m NeichSlande mit folgenden ^ Kapier Wilhelm zieht hellt« zum ersten Mal al« Herrscher ia die Hauptstadt de« ReichSIande« ?>saß-Lotbringe» eia, be- gleitet von Seiner erlauchtru Gemahlin. Indem ba« ka'serttche Paar Wohnung nimmt in dem neu erbauten «ailerpalast, tritt l»e «edeumng de« veiuchtS. durch welchen die BevSckerung de« Grenz. laaoeS geehrt wird, ln besonder- Helle» Kcht Der deutsche Kaiser und Seine Gemahlin werden i« Llsaß-Lothringea zu Hause lein. Die persönlich« Gegenwart wird bekunden, mit wie herzlich,a «e. iühle» da« Herricherpaar auch diesem Theile de- deutsche» Volke» entaegentritt, und der Zauber, der die Majestät umgiedl, wo sie sich m>t Herzenogüte vereint, wird sicherlich auch hier lein« Wirkung aus die «emitther nicht verseht«». . . ^ Gebobtueu Suine« und Mutbe« wird stch dem Luge de« kaiser- lichen Herrn iu der alteu Sreuzleste de« Stricke« der Thell deulscher Wehrkraft darstrllen, wrlcher dort zur treuen Wacht berufen »st: e« werden die Meister und Jünger der Wistenschair dem lkakel de« Helden uahcn. der, al« kaum da« siegreiche Schwert ruhie. dem waffenstarken Orte auch alle edelsten Künste de« Frieden« erblühen machte; daneben aber wird noch eine ganz- BevZlkeruug in Schaaren sich herzudräugen, dem Herrscher zu huldigen, dessen hoher «erechtig- keit und Mild« sie läusst vertrauen gelernt Hot. Wenn da« deuljche Volk dicffeit« de« Rhein« heute mit stolzerem Bewußtsein hiaüberblickt nach den Gauen, wo in neuem Glanze wiederum eine kaiserliche Psalj erstanden ist, Io werden auch jmseit«, überall wo Kaiier Wilhelm ia die Milte seine« Volke« tritt, zahl- reich« Herzen sreudiger lcklagen und e« al« euien Segen empfinden, dah Lllaß-Lothriugea« Geschick wieder in den Händen eine« deutschen Kaiser« ruht. Die Kral«, die Herzen zu gewiunea, wird sich au unserem er- tauchte» Sailerpaare bewähre» jeuieit« wie diesseits de« Rhein«, und Io werden die jetz gen sepliche» Tage nicht ohne dauernde Frucht bleiben für die immer innigere Wiedervereinigung der >a bösen Tagen einst aulrioandergrriffeueu Glieder de« deuischea Reichet. Leipzig, 22. August. * Zu den ReisediSposilionen de« Kaiserpaare« wird de« Wetteren gemeldet, daß »ach der Rückkehr Ihrer Majestäten au« Westfalen, am 5. September die Reise Sr. Majestät de« Kaiser« iu die Manöver rrsolgt. Kurz »och der Beendigung der Manöver, gegen den 20 September, soll von Ihren Majestäten von Genua au« die Reise nach Griechen, lanv aiigetreten werden, von der Ihre Majestäten erst Ende October zurückkehren werden. * In, Lause der letzten Jahrzehnte sind Tausende von polnischen Arbeitern au« Posen und Oberschlesten auKgewandert. um in den mittleren und westlichen preußischen Provinzen Arbeit und Verdienst zu suche» und zu finden. An vielen Orten haben sich ganz ansehnliche polnische Eolonien gebildet, die eiaea längeren Bestand habe» werden, da sie fortwährend Zuwach« erhalten und in Vereine» niaiicherlei Art ihre Muttersprache pflegen können und selbst hier und da polnischen Sotte«dienst erlangt haben. Daß diese polnischen Ardeilercolonien nicht unansehnlich sind, geht au« der Zahl der polnischen Schulkinder hervor, die man I8SS ,n den reindeuischen Regierungsbezirken ermittelte. I» Berlin sauden sich l03 Schulkinder, welche nur polnisch, und 4l5 Kinver. tvelche neben dem Polnischen auch deutsch sprachen- in den Regierungsbezirken Pot»vam und Frankfurt gab e« 44 nur polnisch redende und 2t3 polnisch und deutsch redende Schulkinder. Im Bezirk« Merseburg ermittelte man 155. im Bezirke Münster 465. im Bezirke Arn-berg IK5, im Be. zlrke Düsseldorf 8», im Bezirke Magdeburg 42 polnische Kinder, von denen der weilau» größte Theil zugleich deutsch sprach. Selbstverständlich wird m den Schulen aus da« polnische Idiom keine Rücksicht genommen; die polnischen Kinder lernen im Umgänge mit den deutschen Kindern und durch den au»ichlictzlich deuischen Unterricht die deutsche Sprache recht gut und geläufig sprechen. Wenn so der polnische Nachwuchs mit der Zeit germamsirt wird, so er. langt doch durch die polnische Zuwanderung die katholische Kirche in de» überwiegend evangelischen Regieruaq-bczirken »ine» nickt geringe» Zuwack«. da die deutsch geworveaeu Voten unter allen Un.iiänden katholisch blnbe^ V'""' * Au» Fulda, 20. August, wird un» geschrieben- ben^" S'b-imatbvollen »eise begannen drrei, LoalereareF jflr der Vollendung *de» GanA nach wiederum zu all,ährlich wiede-kehrenden gewann"sind Ueb?r d'e d» Tagesordnung rrsahre» wi? von Nckibare« Oberhaupt auZtusprechen, auch dir Gläubigen ausmfordern. nicht zu ermüde» >»> Gebet« und in der thätigea Untersiützimg für den Dulder im Vatica», welcher tu seiner durch dir Feinde der Kirche hrrbei-tfüdrtea Gefangenschaft den nnerhSrlesten Uubildcu auSgeietz« sei. Anck für die »ltramontaue Presse wird e« an Dank und Anerkennung nicht fehlen. Vou Kundgebungen, welche sich aus da» Wahlrecht der Domcapuel bei der Erledigung der Biichos-slMe und damit aus die Janehaltung der nach dem Wiener Coiigress; von drr Lurie in mehreren Bullen getroffenen Anordnungen beziehen» wollen di» Prälaien abiehea, da ja auch in dieser Hinsicht letten« der preußsicken Regierung ein aachgiebige« verhalte» bekundet worden ist. Dagegen beabsick igt man eine gewissermaßen stattstis-be Arbeit, näm> ch eior dem Papste zu unterbreitende Ucbeisicht der von den BilchölkN in den zwei letzt-» Jahrzehnten, aliv ic» der Unterwerfung unter da» Dogma der Jnsallibilliät, bei Gelegenheit ihrer Zu ammenkünste gesaßiea Beichlüsse und der aus kirch.» politischem Gebiete zu verzeichnenden Eifolge. Beionderc Beralhuii >» erehen sich um die P-rlön'ichkrtt de« hl. Bonisaciu«. Bekannr ist bereil«, daß die Bischöie den Auiruf sür die großartige AuSschmücku» > der Grabcapelle diese» Märtyrer« niitunterzeichnet haben Hinzu, qesiigi werben darf heute, daß nunmehr Fulda endgiltig al« ständig r BcrsammlungSort lür den Ep ikovat vestimmk Warden ist und tau jedenfalls der genannte Heilige, der biSlang den Tit.st „Glaabcus- varer" führte, zum Gchntzvatron sür die kaiholiiche Bewegung i i Teuischland, d. h. für den Kamps um tue Zurückgew »nun , dar pro. lestanstschea Länder sür die röm sche Kirche, wird rrkiart w rtcn. Sind wir r-chi unkerrichiet, io w rd die Eonsereiiz bercit« niorgan (Mittwoch) geschlossen, während die ultramontane «Fuld. Zig." ciue dreitägige Dauer vir Beratüungeo aunimml. Da« BiSihum Pader born ist diesmal nicht vertreten. * Wie au» der Pfälzischen Presse zu ersehen, nimmt Herr Dr. Siben, der bei dem Katholikentage m Neu stadt den Vorsitz geführt, die Verantwortung sür die Ver leugnung der deutschen Muttersprache auf sieb. Ec will, laut öffentlicher Erklärung, der lateinisch« n Ab fassung der von der genannren Versammlung angenommenen Beschlüsse die französische Uebersctzung beigelügl haben, .weil in einer tovtrn Sprache, wie in der lateinischen, viele neuere Au-drücke nicht ganz genau wiedcrgegebe» werten können. Und weil er insbesondere teil Sinn der Neuslaticr Resolulion Über tie römische Frage durch eme zweilc U bcr- sttzung klarer stellen wollte". Ob e« wobt jemals vorgekom- me» ist, daß die Beschlüsse einer Volksversammlung lrd,glich in zwei Ueberseyungen an ibre Brstimmuiig äbgrjerl gt wurden, gleich al- schäme man sich der Mntlersprach,.! Die leere Redcn-art von der Nothwendigkeit, den Sinn der Beschlüsse durck eine zweit« Uebersetzung klarzustellen, kcnnzeiLmt sich dadurch, baß zur Auslegung rine« nicht allem Zwe sel c»l- hobenen Schrillsatze« doch der ursprüngliche Wortlaut u»e»t- dehrlich ist. llnv der gerade sehtte. Dem Neustadter Vor sitzenden stand e« frei, die Beschlüsse nur deutsch, oder nur lateinisch, oder deutsch und laleinisch, oder allenfalls nur französisch — wenn er sich aus den Boden der Diplomat c stellen zu müssen glaubte — ocer allenfalls dkutsch, lateinisch und französisch milzutbeilen; »un mußte er aber gerade den einzigen Ausweg treffen, der zugleich gegen alles vater ländische Gesühl uns gegen alle vernünstigc AuSlegeknnst ver stößt. Uebrige»« würde die sür die ultramontane» Führer bezeichnende Thcttsache der Verleugnung de- Deutsche» gar nicht zur Krnnlniß der Oesseittlichkeit gekommen sein — sie sollte e» wahrscheinlich auch nicht —, wenn nicht der Cardinal Nampolla in seinem Antivorlschrriben sic bei läufig und zufällig erwähnt hätte. « * « * Der österreichische Botschafter Graf Szechenyi ver läßt Berlin aus längern Urlaub und wird erst u> der zweiten Hälft« de« MonalS October wieder eintresfen; die Gerüchte über seine Abberufung, welche neuerd»,gS wieder in der Presse ausgetaucht sind, entbehren nach der „Kölnischen Zeitung" auch die-mal wieder, wie bei früheren Gelegenheiten, jeglicher Begründung. * Nicht geringe Äerdienste um die Kräftigung de? National- esühl« der Deutschen Oesterreich« hat sich seit vielen ahren der Deutsche Verein zur Verbreitung ge IN ei»- »ütziger Kenntnisse, der seinen Sitz in Prag hat, er worben. Die Zahl der Mitglieder beträgt gegenwärtig über 6000. die in allen Ländern Ocstcrreich-llngariiS zu sinten sind, tbl sind stiftende Mitglieder. Die Emnabmcn beliefen sich im letzten BcreinSjahre aus 7303 st. Es konnten 1888 5 Schul- und 5 VolkSbibliolheken in deutschen Orlen aus gestellt werde». Die Gesammtzahl aller vom Verein biShcr errichteten Bibliolhcken belräg, 702. Die Sammlung der Publikationen wurde im Vorjahre wiederum um ciue Anzahl Hefte bereichert, deren jedes in eincr Auslage von 7000 Exemplaren erschien. Im Ganzen wurden bisher gegen l lo Schriften verschiedenen Inhal!» veröffentlicht. GeschäslSlcttcr vc« Verein» ist Pros. Dr. Holzamer in Prag. * Bei seiner jüngsten Anwesenheit in Pest mit der Anthropologischen Gesellschaft ist Professor Virchow vielfach auch als Politiker gefeiert worden, und zwar in deu Kreisen der Pesler Börsenspekulanten und der goldenen Juternalionale, weil in den Pesler Börsenblättern 'zu lesen »st, daß Bismarck in B rchow seinen gefürcbtetsle» und mi- erschrockensteu Gegner erblickt. Der deutsche Reichskanzler aber mit seinen christlichsocialcn Reformwerken ist diese» Kreisen wie Kaiser Wilhelm ID selbst gründlich verbaßl. Wer den echten Magyaren kennt, weiß, wie derselbe cS niemals wird beareisen könne», daß sich Deutsche siude», welche ibre» größtenStaalSmann nicht Preisen. Herr Virchow scheint darüber nicht unterrichtet gewesen zu sein» denn er ließ sich herbei, auch in Pest nach dem Reichskanzler mit seinen kleinen Steine» zu Wersen, und vertraute dem nicht magyarischen Bericht erstatter eine« Pester WmkelblatteS seine neuesten politischen Beschwerden an. Nachdem er Biümarck als Diktator gcbrand- markt, äußerte er sich über die innere Politik tos Reichskanzler« solzendermaßen: „Die denliche Politik wird jetzt ganz durch das Interesse de- herrscht. Der Ziickerfabrikaut. der Bianiitwcinlirenner. der Lanb- wirlh, der Kausmann, jeder Einzelne will seinen Theil haben, und um denlelben z« rrlanaen, hält er zu BiSmarck, zur Regierung. Tie Jnteressenpolitlk beherrscht >ede« Gebiet, und wenn die Irr,sinnige» bei den letzten Wahlen Verluste erlitten, io ist daran gewiß Nicki da» Seplenaat schuld. W>r (die Forncheitiler) vermögen ganz ein- lach unseren Anhängern nicht« zu bieten Soll aber deswegen z. V. ein Nalionallideraser, der seine Gesinnung gegen ein Almosen der Ne- ß'kruna verkausk, in unseren Augen acht verächtlich erscheinen? Aul ttve Weise ILß, man auch on- d e Gegnerschnst in der Politik »n Privotlebea iühlen." „Sehen Sie" — indr Herr Virchow wrt — „meine Facultät canbidrite mich im verflossenen Jahre zum Neclo , und die Un versiiät ließ mich bei der Wadi durchsall n. Nicht o ob sie gegen meine Person oder gegen »iriue Gelehiiamkri! etwas einzuwenden gehabt hätte, aew ß nichi! Aber ein polnischer Gegner Bitmora'« darf mcht Rector der Berliner Universität sein . . . C» IptAt «ch »rl ,« »t« Politik ln« Vrwatletz«, hinein."
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