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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-02
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1889
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Vr-aNiin„8 Lnirditi,» J»be»»e«g<>ff« 8. Sprechkunst» -er Redaktion: vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag» ä—6 Uhr. """ A«na»»r Per für dl« «ichkkk«l,en»e Nn»«er drk»t««trn Inserate a» Wache,ita,e« Pt« I Uhr Nachwitta,«, ,« E»uu- und Krftta,»« früh Pt«',,» lltzr. 2n Sen Filialen für Ins.-^nnahme. ktt« Klem«, Univerfllätsstraße 1. Laut» Lösche. Kathattneustr. 83 Part, und KSutgsplatz 7, nur bi- Uhr. WWMr.TMblalt Anzeiger. Organ fiir Politik. Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Ndonnementsprei« vierteljährlich 4V, Mk. tuet. Vrinqerloha d Mk., durch dir Post bezöge» 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps Velegeremplar 10 Ps. Gebühreu für Extrabeilage» (i» Taqedlatl-Format gesalzt) «hue Poftdeiärdernag 60 Mk. »tt Poftbesärberuag 70 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile »0 Pf. GrOßere Schrifte» laut uns. Prei-verzeichniß. Tabellarischer U-Zifferusatz aach hähenn Taris. Reklamen »ui« dem Nedaetio»«-rich die «gespalt. Zelle ÜOPs„ vor de» Fa mitten,arbrtcht e» die «gespaltear gelle 40 Dt. Ialerat« stob stet« an die Gxpedttian zu seade». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahl»»« praauuworanäo »der durch Post« »achnahme. 245. Montag dm 2. September 1889. Zur gefälligen Leachtung. Heute Montag, den L. September, wird aus Anlaß der Seban-Feter unsere Expedition von IV Uhr ab geschloffen bleiben. Lxptzättlvll (168 l,«1pLlxer 'raxtzdlnltes. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß wir mit Zustimmung der Stadtverordneten in theilweiser Ab- Linderung de- tz. 1 der Gebührenordnung für den Vieh« und Schlachthos der Stadt Leipzig vom 14 Äuni 1888 nebst Nachtrag vom 21. Deceinber 1888 die GeleiSgebühr für den zum vieylran«port benutzten, vollbcladenen Plagen auf S und für den nur zum Theil beladenen Wagen, dafern die Eisenbahnverwaltung nur die Fracht für eine halbe Ladung berechnet, aus 1 50 herabgesetzt haben. Diese Bestim- mung tritt von unv mit dem 1. September 188S tu -rast. Leipzig, den SO. August 188S. Der Skatb der Stadt .. I».5488. vr. Georgi.Mitling. Vrklnnlmaililln-. Nachstehend bringen wir da« nach Gehör, bez. unter Zu stimmung de» Stadtverordnetencollegium» beschlossene Regu lativ. die Untersuchung de» in den Stadtbezirk Leipzig einge- führten Fleische» von Schlachtthieren detr.» zur öffentlichen Kenntniß mit dem Bemerken, daß dasselbe mit dem Tage seine« Erscheinen» im Amtsblatt in Kraft tritt. Zugleich wird bekannt gemacht, daß Formulare zu den in 8. 1 Nos. 2 de« Regulativ» gedachten Bestellzettel» in der Rathswache und im Stadthause, Zimmer Nr. IlSd, zum Saldstkoftrnpreise abgegeben werden. Leipzig, den SO. Auqust 1889 I». «Sä«. 1181. Der Skath der Stadt Leipzig. Ör. Georgi. vr. Knpj pandorff. Regulativ, dt« Untrrsnchnnn Pr« tn Pen Stadtbezirk Letpzt, ein,«führte« srtsche» Fleische« van Schlachtetzieren drtreffeiid. gar weiteren Au-suhrung der tzH. S und 8, Satz 8, de« Ort«» statui», di» Linsiihrung de- Schlachtzwange« tn Leipzig betr, vom 16. November 1832, sowie zur Ergänzung und td«ilwe,!en Abände rung de« Abschnitte» IV der Vieh, und Schlachlhos-.Ordnnng vom 14. Juni 1888, auch der Gebührenordnung vom nämlichen Tage und der dir letztere betreffenden Bekanntmachung vom 21 De« cember 1886 wird hierdurch nach Gehör, bez unter Zustimmung der Sladlverordnelea da« Nachstehende angeorduet: 8- 1- , Da» zur aewcrb-mSßigen Berwerthuug, sei e« im rohen oder verarbeitkirn Zustande (letztere» Fall- ol« Würste, Schinken. Lou .. - Zu serven oder sonstige Flc schpräparate), oder zur Zubereitung sür den Genuß in Gast» und Spcisrwirihichasten bestimmte, von au-wärt- in den Stadtbezirk Leipzig eingesührle srtsche Fletsch »nd ebenso die Eingeweide geschlachteter Thiere unterliegen den Vorschriften der folgenden Paragraphen. Für einen der vorbrzeichneten Zwecke bestimmt gilt alle« ein rieiührte frische Fleisch, sofern nicht ». der Einbriager durch Be. scheinigung eine- hiesigen, die Berwerthung von Fleisch nicht ge werbsmäßig betreibenden Besteller» dartbun kann, daß solche« zu besten eigenem Privatverbrauch vor der Einführung b,stell» g, wesen ist oder d. da» Fleisch durch die Post von aulwärt« solchen Personen, welche sich gewerbsmäßig mit dem Verkauf oder der Zubereitung de» Fleische« nicht besitäiiigen, zugeht. Da« Nähere über die nnler a. erwähnten Bescheinigungen wird durch stadträthliche Bekannt machnng festgesetzt. Da« bloß« Einsätzen de- Fleilche- ohue beste« längere« Ei», schließen in einem Gesäße, überhaupt ohne Bildung einer eigentlicher, Päkellake macht übrigen« da- srilche Fleisch noch nicht zu einen» verarbeiteten Fleische. 8. 2. Da« ln g. 1 gedachte frische Fleisch muß wenigsten« dl« Grü. eine« Viertel- beim Großvieh und eine« halben Thiere«, vom Kop nach dem Hinteriheile zu getheil», bei Schweinen haben, während Fletsch von Schafvieh, Ziegen und Kälbern nur in ganzen Thieren zur Einführung gelangen bars. Mn dem Fleische dürfen auch die dazu gehörigen Eingeweide eingesühri werden. Doch ist die Einführung folgeudcc bcvorzugier Thieriheile gestattet: X. von Rindern: 1) sogenannte englische Braten — Schooß mit Lende — (Rück«« Mi» den 8 letzte» Rippen bi- zur Schwanzivurjel), L. von Kälbern: 2) Kalb-keuleu von mindesten- 6 lc^ Gewicht, 3) Kalb-rücken, und zwar a. lange (vom Halse bi» zur Keule von mindesten» 10 üx A.wichi und d. kurze — Nieren und Loieleiie« — (vom Hinteren Echullrrrande bl« zur Keule) von mindeste»« S Ir, Gewicht, 0. von Schafen: 4) SchövSkeuleu, b) GchSptrück'n. Außerdem können noch Schwein-ledern, und zwar auch ohne da« Fleisch brr Thiere, von denen sic entnommen sind, eingesühri »erden - 8 » Durch rme Bescheinigung Ver Ortspolizeibebörde. bez. eine» ovprobirien Thierarzle» oder durch den aus dem Fleische besiudlichen Stempel eine« öffentlichen, unter »hierärztticher Eonirole stehenden Schlachtbofe« muß nachqewiejen werden, daß da» Thier, von wrlchem da« Fleisch herrüdrt, b tin Schlachten gesund und mit feinem er kennbaren Krankhe i-zeicben behaftet gewesen ist. Jene Bescheinigung muß außerdem eine Beschreibung de« beireffende« Viehftück« und die Angabe der Zlt der Schlachtung desselben enthalten. Eiugcsührte Schweinsledern bedürfen diese» Grjundheitsuachw-isc« nicht. Da» ln 8 1 bezeichnet« Fleisch unterliegt einer Untersuchung durch die vom Ralke angeüellten Thlerärzte. bez. Trtchiuenschouer und muß zu dem Zwecke al-bald bei seiner Einiüdrung noch dem an der Attenburger Straße vor dem Viedheie beiegeuen Fleuch, beschauomte gebracht werden, wo die Unie-sochnnq in de» Bor Mittagsstunden von 7 bi« i2 Uhr «nd in den Nachmittag-sinnden von 2 bi« 6 Uhr mit Ausichluß derjen gen Stunden im Winter, wo da» Tageslicht sebli, zu eriolgen Hai, Mit der Ei'enbadn oder der Post eingesührle- Fleisch bars tm Eladtbezirk nicht »her se lgeboien, bez. verarbeitet oder zum Ge nüsse zubrreiitt werde», bi« eü der gleichen Untersuchung im Beschau- «ml »uterzagra worden iß. 8 » Dem »nteesucheude» Thierorzi ist mit dem Fleisch» dt« tu 8- 8 erwähuie »esundhriitbescheinigung zu übergeben, welch« i» dessru Hände» verbleibt. 8 « Für dl« Untersuchung de« im Veschauaatt »orgelegieu Fleische- lud die durch die Rathlbekaanimachung vom 21. December 1888 u 8. 12 der Gebührenordnung für den Vieh, und Schlachtbos der Stadt Leipzig und die Fleischbeschau eingesührten srtsche» Fleische« vom 14. Juni 1888 neu srstgeftellte» Schaugebühre« zu entrichte«. Soweit in dieser Bekanntmachung der 8- 12 der erwähnten Ge» bührenordnung nicht abgeändert ist, hat derselbe auch ferner sür di« Berechnung dieser Schaugebühren zum Anhalt zu diene». Was aber die nach 8- 2 Abs. 2 de- gegenwärtige» Regulativ« ziigelaffklltll bevorzugten Thierthelle betrifft, so beträgt die Schau, gebühr für einen englische, Braten 1.— » die übrigen Tbrtte . . 0,b0 » Endlich wird sür jede oha« da- Fleisch de« Thiere«, von »elchem sie entnommen ist. e,«geführte Schweinsleber ..... 0,10 ^l als Cchaugebühr erhoben. 8. 7. Der den in 83- 1 bi« S eriheilien Anordnungen zuwiderbaudelt oder die in 8 6 erwähnten Gebühren hinterzieht. unteriiegi de» in g, 94 der Bieb- und Schlachihoss-Orduung vom 14. Juni 1838 ent- halieuen Strafbestimmungen. Außerdem wird in drujenigeu Fällen, wo da« in 8- 1 gedachte eingesührle Fleisch den in 8- 2 Absatz 1 vorgeschriedenen Größen, verhäliaisse» nicht rnlipricht, dasselbe «uch « cht unter dir daneben nach g. 2 Abs. 2 und 3 zur Eiusühruna zugeloffeaen Lhiertheil« gehört, sowie wo d«r »ach 8 3 ersorderliche Gesundheiteuochwei« nicht erbracht wird, ohne daß die in 8- 74 Abs. 1 der Vieh- und GchlachihosSordnung vom 14. Juni 1888 angegebenen Voran-setzunge» sür die unschädliche Beseitigung de« Fleische« sestgestellt werden fönnea, endlich in Fällen, wo da« Fleisch von Kälbern oder anderrm Kleinvieh dem bestehende» Verbot zuwider ausgeblasen lft, da« de. treffende Fleisch an einer oder mehreren in die Augen fallenden Stellen im Beschauamt mit einem Stempel bedruckt, welcher da« sladtwappen ausweist uad die Aufschrift enthält: „Im Beschauamt Leipzig zurückgewiejen." 8 8. Mit dem Inkrafttreten obiger Bestimmungen dnrch deren ver kündiaung im Amtsblatte kommen die Vorschriften der 88 88, 70 und 7l der Lieh, und Tchlachtdolsordnung vom 14. Juni 1888 l» Wegfall, wogegen die übrigen Paraqrapdeu de« IV. Abschnitt« der Vieh« »nd Schlachihoi-ordaung, jedoch soviel 8- 72 aalongt, unter Vertauschung der Worte: „da« Uisprung-jeugniß" mit den Worten: „die Gesundheitsbescheinigung', nebru diesem Regulativ »och forthin in Geliuag verbleiben. S- ». .. Die laiidespoiijtilichen Vestlmmnnaen über obNgatorffch« Tri. »inen, lchou beim kchw«inefl,ilch vom 21. Juli 1888 werde» dnrch diese« Regulativ nicht getroffen oder obgrtudert. Leipzig, am 80. August 1889. Der «attz per «tndt L«ip,i,. vr. Georgi. vr. Kr poeuborff. Börse zu Leipzig. vi- Am Trpantag« — Montag, den 2. Srplrmbrr — bleibt Börse geschloffen. Leipzig, den 24. August 1889. Der Vörsenvorstaup, 1. AptheilnuO. Fnr den Borsltzenpen: A. F. Dürbig Blehl, Börsensecrrtair. Vekanntmachnng. enßnng von Schönrsrld « Die zur veschlentzniig von Schönrsrld erforderlichen Arbeiten für die Hkistellung gemauerter uud Thourodrschleußen, sowie die h erzu gehörenden Erdarbeitea sollen an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für dies« Arbeiten liegen ln de« Rath« der Stadt Leipzig Tiefbau«Verwaltung, Rail,Han-, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14 au- uud können daselbst etngelehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Ausschrift VeschieutzungSardriten sür Schöiirseld verlrhen an da« Ge. meinbcaml zu Schöneseld unv zwar bi« zum B. Ekptemper 188V, Nachmittag« b Uhr einzureichen. Der «emeiuderath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Schöueseld bei Leipzig» den 27. August 1889. Der Gr»ei»P«r«ttz. Lorenz. ZUM Ledantage. Den heutigen neunzehnten ZahreSlag der Eapitulatio» von Sedan feiern wir mit besonderem Hochgefühl nach den Kaisertagen von Slraßburg und Metz, welche den untrüg lichen Bcwei» der fortschreitenden Verschmelzung der Reichs lande mit dem deutschen Reiche erbracht haben. Da» Blut, welche» bei Wkißenburg, Wörth und Spicheren, vor Metz und Slraßburg. bei Sedan und später noch in vielen Schlachten auf deutscher Seite für die deutsche Einheit vergossen wurde, ist nicht vergeblich geflossen, der Siege-prci», die Wieder Vereinigung de» vor 200 Jahren von den Franzosen ge raubten Elsaß mit Deutschland, ist nicht nur äußerlich, sondern auch organisch vollzogen, die Herzen de« elsässische« Volke« haben wieder augefangen, für da« deutsche Vaterland zu schlagen, da» künstlich ge schlungene Band, welche« da» Elsaß mit Frankreich ver» rinigte, hat sich mehr und mehr gelockert und ist heute al» gelöst anzusehen. Wenn wir auch darüber »och kein« Gewißheit erlangt haben, daß wir nicht mehr in die Lage kommen werden, Elsaß-Lothringen niit de» Waffen in der Hand vertheidigen zu müssen, so ist doch di« Wahrscheinlich keit, daß der Friede erhalten bleiben werde, in der letzten Zeit sehr erheblich gewachsen, und da« immer lebendiger hervor tretende Gefühl der Zusammengehörigkeit von Elsaß-Lolhringen mit dem deutschen Reiche gewährt an sich «ine werthvolle Bürgschaft sür die Unlösbarkeit de» seit nunmehr 19 Jahren bestehenden Verhältnisse». Seit der Kapitulation von Sedan ist ein neue» Geschlecht herangewachsen, welche« die frühere Zugehörigkeit Elsaß, Lothringen» zu Frankreich nur vom Hörensagen kennt, unv wenn auch noch Biele» an die ehemalige Gemeinschaft erinnert, wenn auch die französische Sprach« noch in manchen Gegenden de» Elsaß, besonder» aber in Lothringen vorherrscht, so sorgen doch die deutschen Staalßeinrichtungen, vor Allem der Dienst im deutschen Herr, dafür, daß die Einflüsse der Vergangenheit vm. Äahr ,u Iah, *7/' °"schä7e^ kerung die Veränderung al« s ^ ^gAehr zu 'm. »«« >»»» «"KU"' >- Ä»"»». ^ L °.d Mi«-- Aber im Laufe der Zeit, während welcher ^ * deratbn. worden ist, ha. sich «'"läge w-s-^ ändert, der Dreibund ist zu einer dauernden, von allen The'l nrhmern hochg.haltenen Einrichtung "»d E gU.nd ist diesem Bund« so nah« getreten, daß er badurch sast zu einer Vereinigung von vier Großmächten geworden .st^ Un dann braucht die neue Orgamsattou --uch Z« . um h Wirkungen zu äußern. Deutschland °ber bl-.bt e« unbe- nommen. nothwend.ge oder wünschenSwcrthe Abänderungen seiner HeerrSorganisation vorzunehmen. Di« Feier de» Sedantagc» hat niemals einen gegen Frank reich feindseligen Eharaktrr getragen, sie galt einem historisch hochwichtigen Gedenktage und gab der berechtigten Freude über den siegreich«, «u»gang eine« Kampfe» Ausdruck, al» dessea schönste Frucht sich di« deutsche Einheit entwickelt hat. Je größer die Zahl der Jahre wird, welch« seit jenem Tage verflossen ist. desto mehr treten die persönlichen Empfindungen der Kampfgenossen zurück, welche an dem Kriege theilgenommru haben, und da« patriotische Gefühl der Genugthuung tritt an ihre Stelle, darüber, daß e« un« Deutschen gelungen ist, die unserer vollen Entwickelung «ntgegenstrhende Zwiettacht zu überwinden, die in un« liegenden reichen Kräfte frei und naturgemäß zur Blüthe zu entfalte» und so ua« selbst nach ianger trüber Zeit wiederzufindea. Wie sehr dies« Wrndung von unseren Feinden beklagt wird, da« zeigen un» ihr« ungeheuren Anstrengungen, da« Geschehen« rückgängig zu machen, aber dies« Bestrebungen finde« ihr Gegengewicht in dem Bunde der Friedensfreunde, welcher verhindert, daß die Gedanken und Wünsche unserer Feinde zur That werden. Diese» Unvermögen ist e« in erster Linie, welche» unsere Befriedigung über da« Erreichte erhöht, wenn e» un« auch nicht erspart geblieben ist, sür die vor- handrne relative Sicherheit Opfer zu bringen. Kein Opfer ist jedoch zu groß für diesen Zweck, weil selbst ein siegreicher Krieg unter den heutigen Verhältnissen mit so großen »„ersetz, lichen Verlusten verbunden ist. daß ein bewaffneter Friede mit allen seinen unleugbaren Nachtbeilen doch immer noch bei Weitem dem Krieg» vorzuziehen ist. Unsere Stadt hat von jeher den Sedantag besonder« fest lich begangen und hält mit Beharrlichkeit an dieser nach ahmentwerthen Gewohnheit fest, sie ist sich der hohen Bedeutung diese» Tage» im ganzen Umfange bewußt und hat auch den ihr gebührenden Antheil an den Folgen de» Siege« erhalten. Leipzig wächst zusehend« an Bevölkerung-zahl, an Reichthum und an Einfluß aus die Gesainmtentwickelung de« deutschen Reiche« Der stolze Bau de» Reich»gcrichl»gebäude» erhebt sich schon sichtbar aus dem am St. October vor. I. gelegten Grund steine und wird in wtnigen Jahren dem höchsten Gerichtshöfe de» deutschen Reiche» eine seiner würdige Stätte bereiten, die Leipziger Hochschule bildet einen starken Anziehunglpunct sür die sludirend« deutsche Jugend, so daß wir mit wohl- berechtigter Genugthuung auf da» Wach«thuin und da« Ge deihen dieser Hochschule blicken können. Leipzig besitzt auch seit einem Jahre ein seinen Ansprüchen genügende» schöne« Siege»denkmal und hat damit den natürlichen Mittelpunkt sür die Frier de« Sedantage» gewonnen. Die ideale Seite de» Feste» hat dadurch eine werthvolle Bereicherung erfahren die symbolische Verherrlichung de» Siege» wirkt zündend au Auge und Herz der die Feier begehende» Bevölkerung. Solche Tage stärken die Vaterlandsliebe und da« Be wußtsein de» Werthe» unserer deutschen Staatteinrichtungen. Wohin wir auch den Blick wenden, überall tritt un» ge- sunde», frisch pulsirende« Leben im deutschen Reiche entgegen, Kunst und Wissenschaft. Handel und Industrie blül-en und gedeihen und finden ihren Schutz in der Wehrkraft de« deutschen Reiche». Die Sedanseier erinnert un» aber auch daran, daß wir un» nicht damit begnügen dürfen, einst den Sieg über unser- Feind« errungen zu haben, son dern daß wir dahin trachten müssen, die den Sieg verbürgende Kraft zu erhalten und zu steigern, damit wir m der Stunde der Gefahr nicht überflügelt und in die Lage zurückversetzt werden können, au» welcher wir un« vor >S Jahren durch einen unvergleichlich,» SiegeSzug befreit haben. Wir dürfen »n« mit Reckt rühmen, daß wir durch Erfahrung gelernt haben und daß wir un« nicht träger Ruhe und einem falschen Sicherheit«gesühl hmgeben. wa« eine« Tage» verhängnißvoll werden könnte für Deutschland. Und so soll e< bleiben l , Leipzig, 2. September. ^ »en betheiligtrn »reisen die Möglichkeit zu geben. R eÄ«^« a"" A't stelle H.lf. h„beizurusen. hat da» üel ?nA'»Eung von Unsallmelde- D el. Un zulässig erklärt Dese Unsallmelbestellen können nicht nur bei Brandau». 1°"^" Krankheitsfälle». d«> nächtliche» Walleregefahr und sonstigen Unfällen in au» "'ii'mmt. die Telegraphlnanlag.n auch außerhalb d«, Telegraphendienststunde^ tn,besonder, 83. Jahrgang. während der Nacht für die beschneien Zwecke nutzbar zu machen. — Hierzu ist e» erforderlich, daß die Telegraphen, anstatt«» bezieduug»weis« Hilststellen, soweit die betreffenden Dienststellen nicht bereit« im Interesse de« amtlichen Tele- sür deren Beschaffung von dem Antragsteller ür jede Stell« öv ein für alle Mal zu zablen sind. Hie Mitwirkung der Telearaphenaustaltrn bei Uebermittelung der Unsallmetdungen beziehung-weise der telegraphischen Nach- richtenbesörderung erstreckt sich im Urbrigen nur auf die Ueber mittelung unv Bestellung der betreffenden Meldungen an den Adressaten; zur selbstständigen Abfassung und Absendung von Unfallmeldungen sind die Telegrapbenbeamten ebensowenig in rer Lage wie zu einer weiteren Veranlassung auf die ein- gegangene Unfallmelduna oder zu einer weiteren Verbreitung derselben. In Viesen Beziehungen hal vielmehr der Hisse- suchende oder dessen Beauftragter, eventuell unter Benutzung de« Telegraphen gegen Zahlung der tarifmäßigen Gebühr, die geeigneten Aufträge zu ertheiten. — Der hohe Werth der ge- trofsene» Einrichtung besonder« sür entlegenere gewerbliche Antagen leuchtet obne Weitere» rin. da durch dieselbe oft genug eine rasche Herbcizichung von Hilfe bei Unfällen ver- schiedener Art möglich sein wird. Im Hinblick hieraus er scheint e» für die Berustgrnofsenschaflen rathsam, ihre Mit- glirver auf die Einrichtung der Unsallmelbestellen aufmerksam zu machen und in geeigneten Fällen zur Benutzung derselben anzuregen. * von Professor Lrxi» in Göllingen sind bekanntlich Er mittelungen darüber angestellt, welcheZahl der Studiren- den dem Bedarfe Preußen« entspricht. Nach dem Ergebniß dieser Ermittelungen übersteigt die Zabl der wirklich Studirenden diese Normalzahl sehr erheblich. Nur bezüglich der katholische» Theologen und der Zahnärzte bleibt da« Ist hinter dem Soll um ein Geringe» zurück. Im Uebrigen Übersteigt die Zahl der zur Zeit Studirenden den Bedarf sehr erheblich. Bei den evangelischen Theologen um mehr al» lOO, bei den Mathematikern um über 170 Procent! Auch bei den Juristen beträgt der Ueberschuß noch über 50, bei den Aerzten beinahe 90. bei den Philologen nahezu 80 Procent. Herr Professor Lcxi» hat indessen von vornherein daraus hin- ewiesen, daß die Dürftigkeit und Lückenhaftigkeit de» vor- andenen Material» e» unmöglich mache, sichere zahlenmäßige grbnisse zu liefern, daß seine Arbeit daher im Wesentliche» ,ch darauf beschränken müsse, die richtige Methode sür die gehandlung de» Gegenstände» aufzustellen und der ersi nach Ergänzung de» thatsächlichen Material« mögliche» abschließen den Lösung der Frage vorzuarbeilen. Bei der Wichtigkeit rer Sache hat der Minister sür kirchliche, UnteriichtS- uad Medicinalangelegenbeiteii die Mitwirkung der beihciligtcn Behörde» in Anspruch genommen, um ein vollständige» und sichere» lhalsächliche» Material zu gewiunen. Die bezügliche» Ermittelungen sind noch im Gange. * Aus der Tagesordnung der auf den 10. und l l. Sep tember d. I. nach Mainz einberufenen Generalversamm lung de» Deutschen Apothekervereiu» befindet sich unter den Gegenständen von allgemeinem Interesse auch e-n Antrag, der aus die Gründung eine» EterbecassenvercinS sür die gesammlcn deutschen Apotheker abziclt. Al» Grundlage diese» Verein» werden die Statuten de» .SterbecassenvercinS sür da« gesammte königlich bayerische Fvrstpersonal" empsohlen. * Unter der Ueberschrift ..Da« preußische Finanz ministerium" dringt Ver „Hamburger Correspondenl" folgenden Artikel: Die Gerückte über einen bevorstehenden Personenwrchiel >m Flnanjm-n-sterium »-hmen, soweit e- sich dabei um it' P-rjon de» j-tzigen und de» zukünftigen Finanjininisler« banaelt. das Jnleresje der poliiiicken Kre-se nur in geringem Umiangc in Ai»prucl, Von Bedeutung wäre der Personenwechsel nur dann, wenn dciselbc das Symptom veränderter Enijajl-eßuugen der Regierung aus dem Ge biete der Finanzpolitik wäre. Tie Tbronrede, mit welcker die letzte Session de- preußischen Landtage« e,öffnet worden ist, dat bekannt- lich d-e Vorlegung de« Eniwnrs« eine- neuen Einkommensteuergesetze- angrkündigt. welcher dazu bestimmt sei, die bisherige Llaffciisteuer und clajsistcitte Eiukcmmenstcuer ,» eine einheitliche Einkommensteuer umzugesialien, die de» minder Begüterten gewährt-n Erleichterungen zu erweitern, die Mittel zu einer gerechteren B-ranlagung de- steuerpflichtigen Einkommen» durch Linsügruiig einer Diclaralion«. Pflicht zu verstärken und fernere Reformen aus dem Gebiete der directen Etcuer» vorzubereiten. Es wird allgemein angenommen, daß der von Herrn von Scholz au-geardeittte Eniwuri an dem Einspruch Le« Reichskanzler- gegen die Emiührung einer Teclara- lion-pflichl sür die laudwirlhschastlichen Besitzer geichcitcrt ist. Aus Berlin wird un« geschrieben: Auch in Regierung-lreisen scheint man sich der Ansicht nicht mehr zu versch!„ßeu, daß eine durch- greifend« Reiorm der directen Steuern in Preugen erst durch Her stellung leistung-fälliger Landgemeinden und im Zus-immcnlaiig mit einer Resorm der Gemeindebesteueruug ausführbar ist. Herr v. Scholz dat bitber, wie man annahm, in Uebereinstiminuna Mit dem Reichskanzler die entgegengesetzie Aufs .sjung verirclen. Wen,, sich diese al- undurchsübrbar erweist, so wurde ein Personenwechsel im Finanzministerium es weniger unerklärlich erscheinen lassen, laß die in der früderra Thronrede angekünbigie Steucrrcsorm vorläufig ausgegeben wird. Ein neuer Finanzminister würde naturgemäß eine längere Frist sür die Vorbereitung bezüglicher Vorlagen beanspruche». Damit würde diese Steuerresorm. wenigsten« soweit die Absichten der Regierung dabei io Betracht kommen. au- der Agitation sür die nächsten Reich-iaq-wahlen ou-scheiden. Der Rückiritt de« Herrn v. Scholz ist also, wen» auch nicht grundsätzlich, so doch ilaisächlich gleichbedeutend mit den» vorläufigen Verzicht aus die i» d r Ldron- rede vom Januar 1889 angeküiidigtt Reform der direcicn Stenern in Preußen. Unter Liesen Umständen darf man gespannt daraus sein, wer die Eibichast de» bisherigen Finanzminister- »nircirn wird. * Zur Wiedererössiwng de» Prirsterseminar» in Posen schreibt da» „Poscner Tageblatt", daß »u»»iel>r die schwebenden Verhandlungen beendet und alle Förmlichkeiten erledigt sind, so baß der Eröffnung nickt» mebr im Wege steht. Wie die Personensrage bei Besetzung der Lehrstuhle seit länger al» einem Jahr ver Grund gewesen ist. wcöhalb die Wiedereröffnung der Lehranstalt nicht erfolge» konnte. so war e« auch wieder eine Personensrage, um die e» sich bei der Erledigung der letzten Förmlichkeiten gehandelt hat. Seilen« der geistlichen Behörde sind al» Eandidalen für baS Lehramt am Seminar vor längerer Zeit die Herren Domherr 1)r. Oedzink (als Mgens). l)r. Warminski, Sckulz und Klcpsch ausgestellt worben; außerbeni sollten die Vorlesungen über kanonische» Reckt dem Weihbischos und Gcneralvicar vr. LikowSki Vorbehalten bleibe». Die StaaiSrrgierung hat nun ,n die Uebertragung von Lehrämtern an jene vier Can- didaten ringewllligt, dabei aber den Wunsch ausgesprochen, baß außerdem noch zwei von ihr vorgeschlagcn« Professoren i» d«, Pers»» et»»« Geistlich« au- der Rtz«iKyrov>nz und
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