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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-29
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1889
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Reßnll»» »uö Lrperitii« Iahauue««asse 8. Sprechstunden der tlr-aclion-. Vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag* 5—6 Uhr. «»' «.», ft» Abonnementspreis vierteljährlich 4V, Mi. i»cl. Vnugerlohu 5 Mk„ durch dir Post bezogt» 6 Mt. ged« riuzeln« Nummer tO Ps Velegerrmplar 10 Ps. Gcbützren für Extrabeilage» (in laqedl-ti.Format gesalzt) ohne Postdesörveruug «0 Mk. «lt Postbrsörderuu, 70 Mt. 3nserate Sgespaltme Petit-eile 20 Pf. «rShere vchristea laut »us. PreGverzeichutß. Labellarischir ».gisserusa» nach hötzer« Tarij. >«»«»»»« »«« f»r »t« ntchstssl,«,«, «»»»er »eft1««ten S»l»r««e »n «ochrntage» »t» t Utzr Nachmttt«»«, a» Tonn« nn» Feftt«,ea srlitz bi»Utzr. In -in /ilinlk« für 3ns. Annahme, vtt« Kl»»«, Uaiverfltät«strahe 1. Lo«i« Lisch», Kothattueuflr. 83 Part, und Köulg-Platz 7, nur bi» '/,» Utzr. 272. Inr gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, haben wir die Einrichtung getroffen, daß Karte und Rechnung bereits von heute an in Empfang genommen werden können. Lxptzältlou ä«8 L.vlpLl8«r l'ksedlLttvs. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Für den Termin Michaeli« diese« Jahre« sind vier RftftS stattungSstipendie« im Betrag« von 77 -- 25 ^s, «7 58 ^s. 40 64 ^ und 40 58 -s an hiesige, arme, unbescholtene Bürgerstöchter, deren Beryeirathung in die Zeit von Michaeli« vorigen Jahre« bi« Michaeli« diese» Jahre« fällt, von un« zu vergeben und sind schriftliche Ge, suche darum unter Beifügung dir EheschließungSbescheinigung, eine« von zwei hiesigen Bürgern bei Bürger-pflichl aus gestellten Zeugnisse« über die Unbescholtenheit und Bedürftig keit der Bewerberin, sowie, wa« da« eine nur an ehelich Ge borene zu vergebende Wiederkehrer'sche Stipendium von 40 .-e 56 anlangt, einer Geburt-bescheinigung bi« zum 5. October diese- Jahre« auf dem Nathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 11, rinzurcichen. Leipzig, den 13. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Tröadtin. Krumbirgel. Bekanntmachung. Der Ban einer Borflnthschleuße für Schöaefeld soll an einen Unternehmer in Accoro verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen sür Visse Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathhau« 8. Stock werk, Zimmer Nr. 14 au« und können daselbst «ingesehe» oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: Herstellung einer BorstuthschleuHe für Schönefeld versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 12. October 1889 Nachmittag« 5 Uhr einzureiche». Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 25. September 1889. DeS RathS der Stadt Leipzig Ib 4544. Ttrahenbau-Deputatior». Bekanntmachung. Die Lieferung von granitenen Svhtstücken zur Scköne- selder Borflnthschleuße soll an einen Unternehmer in Accorv verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen sür dies« Lieferung liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung, Nathhau« 2. Stock werk, Zimmer Nr. 14 au« und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Lieferung von granitenen Sohlstüeke« zur Schönefelder Borstuthschleuste" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 8. October 1889 Nachmittags 5 Ubr einzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 25. September 1889. DeS RathS der Stadt Leipzig II, 4514. Straßenbau-Deputation. Vrkauutmachung.- Die Lieferung von Schleußen- und Normalsteinen für die Schöneselder Borflnthschleuße soll an riueu Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Lieferung liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung, Rathbau« 2. Stock werk, Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst eingesehea oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Lieferung von Schleußensteinen sür die Sckönefelver Borflnlh- scbsinße" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 8. October 1889 Nachmittag« 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 25. September 1889. Id 4544 DeS Rath» der Stadt Leipzig Ttraßeabau-Deputation. SWtische Hrwerbeschule. Die Studien de« Winterhalbjahre« beginnen Dienstag, den 1. vetsder ». «.r der TageScursus früh 8 Ubr. die Abeudeurs» um 6 bez. 7 Uhr. Ausnahmen t» di« Gewerbeschule «ach Maßgabe von 8- 4 der Schulordnung können wegen Mangel« an Platz nur au«nahm«weise »och stallfinden. Zur mündlichen AuskmisUerlheiluug ist der Unterzeichnete Sonn, tag, den 29. September, Bonn, von 11—18 Uhr lm Schnlgebände bereit. Leipzig, dr» 18. Seviembrr 1889. Der Direc»«r: Dr. Ludw. Nieper. Schule zu volkmarsd-rf. Wir haben leschlossen, Ostern 1390 in dem neu zu erbauenden Schulhause eine achtclassige Bürgerichule intt obligatorischem sranzSsischeo Sprachunterrichte nach dem Muster der Leipziger zu errichten. Da« Schulgeld soll sür -jede« Kind jährlich 18 uT be- tragen. Elter» und Pfleger, welch« gesonnen sind, Linder ln diese Schule z« schicke», werden gebeten, dieselben in der Zeit «om 14. b S zum 86. October im Schulsaale anzum»!d»a. E« werden solch« «nmelbnngen entgegen lenonime» täglich vo» V,10 bi« 11 Uhr Vorm., «»Herden» Montag, D>e»«lag, Loa,«r«iag un» Freitag NachmlNai« van 1 »i« t> Utzr. Mer Gch*l»«rK«»». g. «., Sadlt—, Gcholdtreeftee. Anzeiger. Nrtlmnru »nter dem NedacttonSstrich di« 4g«I»alt. Zell« 50Ps„ vor dr» ffamtlieniachrtchtea die «gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet« an die Gtzprdttt«» zu sende». — Nadatt wird nicht gegeben. Zahlung pnwuumenuuio »der durch Post- uachnahine. Sonntag den 29. September 1889. Nachdem dir Auspfarrung dr» hier neu zu begründenden Lutherkirchspiele« au« der hiesigen Thomas- beziehentlich Matthäiparochievom Evangelisch-lutherischen Landesconsistorium genehmigt worden ist, dringen wir als Collator unv Patron über bie hiesige Lutherkirche al« zukünftige Parochialkircke da« an derselbe» zu errichtende Pfarramt »»d Diakonat zur Ausschreibung. Erstere« ist m>t övvv ^4, letzteres mit 3VVV ^jährlichem Gehalte ausgestaltet. Außerdem wirv dem Pfarrer ein jährliche» Wohuup-S-eld von 1200 und dem Diakouus eia solche» vo» 720 »ck gewährt werden. Bewerbung«gesuche sind mit Zeugnissen bi« zum IS. October l. I. bei un« einzureichen. Leipzig, den 7. September 1889. 5692 Der Rath der Stadt Leipzig. I». 1375 Dr. Georgi. Kretschmer. Bekanntmachung. Die Lieferung und ca« Verlege» zweier eiserner Ducker rohre unter der Partbe in der Nähe de« ParthenschlößLen« sür die Schönfelber Borflulhschleuße soll au einen Unter nehmer in Accorv verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau«, 2. Stock werk, Zimmer Nr. 14, aus und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werben. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: Lieferung und Verlegen eiserner Duckerrohre für die Dorstuthschleuße in Schönefeld versehen ebendasclbst und zwar b>S zu», 8. October 1889 Nachmittag» 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 25. September 1889. DeS Rath» der Stadt Leipzig Id 4544. Straßenban-Depntattou. Bekanntmachung. Die anderweit umgearbeitetc Svarcassen- und Leihhaus ordnung der Stadt Leipzig vom 1. Februar 1889 ist von dem Königlichen Ministerium de» Innern laut Urkunde vom 31. Mai d. I. bestätigt worden. Wir bringe« die« mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß. daß einige Exemplare dieser Ordnung vom 1. October d. I. ab zu Jedermann» Einsicht in unserer Nuntiatur, sowie in der Buchhalterei und Hauptcasse de« Leihhaus- und Sparcassengebäuve« ausliegen werden unv daß die betr. Ordnung mit dem 1. Januar 1890 in Kraft tritt. Bon denjenigen Einlegern, welche bi« dahin wegen Zurück nahme ihrer Einlagen sich nicht melden, ist nach den be stehenden Statuten anzunehmen, daß sie mit der neuen Ordnung einverstanden sind. Leipzig, am 27. September 1889. I» Der Rath der Stadt Leipzig 1000. Dr. Georgi. Witlsch, Ass ... 0»°°--. »«-»»--« » Ul- »i -» «.l. «« >,»<«>---» >-*" ««»»»»- «WK«.?». s-l-'l"!! „Prinz Johann »e«r, Nr. 1«7. We LreigiiW l» Serbien. Dsi «ückkebr de« Metropoliten Michael war der erst- -nt' Di« Rüarevr o» ^ Serbien Rußland ,n KLm! fübtt. di- Sa^ng bei jungen Königs Alexander ln, Beisein des russischen Gesandten Persiani war ^ ^ ^ Zakpe' und di. Anlunft der Königin Natalie .n Belgrad vollendet da» mit der Abdankung Milan« begonnene Werk der »Zerstörung. Dem König Milan wird die Absicht zug schriZm stmen Sobn °u« Serbien zu «Msühren. um .hn dem Einfluß seiner Mutter zu entziehen. Der Unsinn die er Melvuna liegt aus der Hand, denn die Ausführung die c« Plane« ^wäre^ gleichbedeutend mit dem Verzicht de« Hause« Obrenowitsch aus die Herrschaft über S-rbien. E>" ^dere- Gerücht schiebt den Radicalen. welche über d,e Mehrheit in ^rne« gewählten Ekupschlrna verfügen werden, dre Absicht unter Milan au« Serbien zu verbannen. Man ersieht au« diesen Gerüchten wie au« der stanzen Sachlage, daß Milan nicht« Thvrichtere« thun konnte, al« ab- zudankrn, er mag damit mannigfachen Unannehinlichkeiten au« dem Wege gegangen sein, der Dynastie Obrenowitsch hat er dadurch keinen Dienst erwiesen, sondern nur einem un- mündigen Knaben eine Last auserlegt,, die er nicht zu tragen vermag. Al« König konnte Milan die Rückkehr seiner von ihm geschiedenen Äemahlin nach Belgrad verhindern, al» machtloser Privatmann, der seine Befugnisse an eine Regent- schast abgetreten hat. kann er da« nicht, er ist auf einen au«, icht-losen Kampf mit der Königin Natalie angewiesen, welch, „nter ?em Schutze der russischen Agitatoren mit dem Ge- sandten Persiani an der Spitze steht. Der eigentliche Herr Serbien« ist von jetzt ab ver Kaiser Alexander, der Palhe er« König» Alexander und der Beschützer der Königin Nakalie. Da« ist das Endergebniß der Abdankung Milan'«. Der erste Schritt zur Vernichtung der politischen Selbst ständigkeit Serbien» ist mit der Ankunft der Königin Natalie geihan und es fällt nur wenig in« Gewicht, wenn sie, wie man ihr zuschreibt, der Politik fern bleiben will. Die Form, in welcher sie ihren Einfluß in Belgrad zur Geltung biingen will, ist die Eröffnung ihrer Salons für GesellschaftSabende, um über die öffentliche Meinung stet« unterrichtet zu sei». Die Vergangenheit der Königin macht eS unmöglich, daß diese Gesellschaften de« politifcbeu CharaklerS entbehren, sie werden den Mittelpunct der russischen Ränke bilden. Die unausbleibliche Folge der in Serbien eingetretenen Veränderung ist die Verschlechterung der Beziehungen zu Bul garien und eine Annäherung an da« russellfreundliche Mon- ieuegro Daß dadurch auch die Dynastie Obrenowitsch gefährdet sei» würde, scheinen Regenlschast. Königin unv Mehrheit der Skuplschina außer Acht zu lassen, die Verwirrung in Serbien hat bereit« einen so hohen Grad erreicht, daß alle maß gebenden Personen dort entweder den Kopf verloren haben, oder mit sehenden Augen in» Verderben zu rennen entschlossen sind. Wa« Serbien unter russischem Joch zu erwarten hat, ließ sich schon zur Zeit de« letzten russisch-türkische» Kriege« erkennen. Damals hatte Serbien die Kastanien sür Ruß land au« dem Feuer geholt und wurde dafür ebenso schlecht belohnt wie Rumänien, welches den Sieg bei Plewna entschieden hat. Nach russischer Auffassung stehen die Balkan« staatcn sämmtlich unter russischer Sckutzberrschast, und wenn sie glauben, ihrer Neigung zur Selbstständigkeit folgen zu dürfen, so geralhe» sie i» Feinbschast mit Rußland. Bulgarien hat e« erfahre», was es heißt, sich vo» Rußland unabhängig zu machen. Fürst Alerander mußte weichen trotz seines Sieges über Serbien, und Prinz Ferdinand von Eoburg harrt jetzt schon über zwei Jahre vergeblich auf seine Bestätigung durch die Unterzeichner de« Berliner Frieden«. Serbien kann seine Selbstständigkeit nur retten, wenn es sich mit Ocsterreich-Ungarn gut stellt. WaS der mächtige Schutz diese« Reiche- sür Serbien zu bedeuten hat. ist ihm lm Jahre l886 klar geworden, al« ver Vertreter Oesterreich« dem siegreichen Fürsten Alexander von Bulgarien erklärte, daß er bei weiterem Vordringen aus österreichische Truppen stoßen würde. Au« dieser Erklärung ließ sich entnehmen, daß auch Oesterreich-Ungarn die Selbstständigkeit der Balka»- staaten nach seiner Weise interpreUrt. denn eigentlich war die Hilfe, (welche Oesterreich Serbien in seiner Noth angebeihen "" Eingriff in da« Selbstbestimmung-recht Bulgariens. Heute stehen Oesterreich« Sympathien aus bulgarischer Seite Ta» sind Wanblunaen. deren unbejangene Beurtheilung einer späteren Zeit Vorbehalten bleibt. Unter dem Gesichtspuncte der Ereignisse, weiche sich in Serbien theU« schon vollzogen habe», theil« in der Enl- Wickelung begriffen sinv, gewinnen die neuesten Truppen- ansammlungen au der russisch.österreichischen Grenze eine er- böhte Bedeutung. AuS Meldungen, welche der .Neuen Freien Presse au« Podwoloczyrka zugegangen sind, hat Ruß land seine Truppen allein an der Nordostgrenze Oesterreich« um ein Cavaller>ec°rps und um eine Jnsanteriev,Vision ver- stärkt und ist damit beschäftigt, an der ganze» Grenze Beob- achtungsthürm- zu errichten. Da, sieht einer Heran«, sorderung sehr ähnlich, und e« kann nicht auSdleiben. daß Oenerreich-Ungarn diese Maßregeln durch Gegenmaßregeln beantwortet. Rußland ist noch niemal« um Gründe sür Militarrische Bewegungen in Verlegenheit gewesen und wird auch solche für die neuesten Trupprnanhäusungen a» der Gren rc ^chl^t« ?ch"^ ^ kann aber über den Ernst derselben aller Era^ihci'trversicherunaen der scrblschen Oesterreich treiben die Zustände rn Straßensperrung. Der Windmühlenweg wird wegen MacadamisirungS- arbeiten zunächst aus ver Strecke vom Bayerischen Platz bi« zur JohanniSallee vom 30. diese« Mongt« ab sür die.Dauer dieser Arbeit » sür allen Fährverkehr gesperrt. Nach Herstellung und Freigabe de« erwäbnlen Theils greift die Sperrung sodann aus dem zwischen Jobannisallee und der Flurgrenze mit Thonberg gelegenen Tratte in der selben Weise Platz. -- Leipzig, den 28 September 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 6729. Lr. Georgi. Wirthgen, Res. Zwangsorr-eigerung. Im Wege der ZwanoSversteigerung sollen die tm Flur^drundbuche von Küvlen. Band I, Blati 40, aus den Namen de« Gutsbesitzer« Friedrich L«etzer und dessen Ehesrau Wiltzrlmine geborene Meißner zu Wöhütz eingetragenen, 1» der Flur Köpiea belegcnen Grundstücke, nämlich: 1) Pta» 22», 9 a 60 gm Acker von 6,78 Reinertrag und 2) Plan 23d, 5 da 89 » 40 qm Acker von 238,83 ^il Rein- ertrag am 15. November 188S, Vormittag» lö lltzr vor dem »nler- »eichneien Gericht au BerichlSslelle t» unserem Term aSzimmer »er steigert werden. Auszug an- der Steuerrolle, beglaubigte Abschrtit de« Grund- buchblatte« und andere die Grundstücke betreffende Nachwessnngen, sowie besondere Kausbediagungen können in der Gericht-schreiberei de« Unterzeichneten Bericht« emgejeben werden. Alle Äealber chtigtcn werden ausgesordert, die nicht von selbst aus den Erstehrr übergehende» Ansprüche, deren Boihandensein oder Betrag aus dem Grundbuch« zur Zeit der Eintragung de« 8er- steigerungsvermerk« nicht hervoigtna. insbesondere terartige For derungen von Lapttal, Zinsen, wnderkehrenden Hebungen oder Kosten, spätesten« im Bersteigernng«termin vor der Auiiordrrung zur Abgabe von Geboten anzumelden und. fall« der betreibende Gläubiger wider- svrlcht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dleielben bei Feststellung de« geringsten Gebot« nicht berücksichtigt weiden und bei Bertheilung de« Kausgelde« gegen die berücksichtigten Ansprüche im Nanae zurücktreten. Dtejentgen. welche da« Elqentbum der Grundstücke beanspruchen, werden oufgeiordert, vor Schluß de« Bersleigeruagriermin« dl» Ein stellung des Verfahren« herbeiziifübren, vidrlgensall« nach «rsolgtem Zuschlag da« Kausgrld ia Bezug aus den Aniprnch an die Stelle de« Grundftück« irttt Do- Uribe'l über die Ertheilung de« Zuschlag« wird am Itz. No vember 188S, vormittag» v Utzr an Grr,cht«stelle verkünde, werden. Hohenmölsen, den 23. August 1889. Königliche« AmtSgertcht. Sscne Schutzmaniissttlle. Bei dem Unterzeichneten Bemeinderatbe ist die neu errichtete Stelle eine» »wetten Schutzmann»«, mit welcher ein jährlicher Gehalt von 800 und 80^ B kleldungsgeld verbunden ist, am I. Novemdrr tzirsk« Iatzrcö zu besitz n. Geeignet», nar gut empsohlene Bew rber energischen Lharaktrr», welche beim Militair gedient und daselbst mlndesten« den Unier- osfietersqrad erlangt haben, wollen ihre Gesuch« unter Beifügung vo» Zeugnisse» bis »NM s Oktober 188» anher einreichen. Leutzsch bei Leipzig, den 26. September 1889. Mer Gemellch««». Utzli» Die Denkschrift de« Generalstabrches« Obrutschew spricht von ..„er Bewegung ,m Westen Europa«, welche in e.niae. Jahren den Kr.^ unvermeidlich machen werde, diese Bewegung «'" Gegenstück, welche« Obru- «^a.säbtti^'?»' ^ 'fl breFrage, ob die Rüstungen Frieden sind, »l. dsi Aai. lland« in »,« vallansta^n „» yz, bat ober ^ tschem absichtlich Frankreich» t«»i«n tzlnj ansammlungen an de, österreichischen Grenz«. Oesterreich- Ungarn hat Rußland gegenüber die größte Zurückhaltung an den Tag gelegt, e« ist aber kaum anzunehmen, daß es Uber die neuesten Ereignisse in Serbien mit Stillschweigen hinweg- aehen wird. Die Rückkehr der Königin Natalie nach Belgrad kann kaum al« eine inner« Angelegenheit Serbien« betrachtet werden, und demgemäß wird auch Oesterreich-Ungarn von der serbischen Regentschaft Aufklärungen verlangen, in welcher Weise sie etwaigen Uebergriffe» der Königin Natalie aus da« politische Lage ^ Regentschaft zu erkennen. Da« Land geht großen Aufregungen, vielleicht einer Umwälzung entgegen, e« muß früher oder späler zu einer Au-cinandersctzung der Freunde und Gegner Rußland- kommen, und dann muß e< sich zeigen, wie sich die Mehrheit Ver Volksvertretung zu der herrschenden Verwirrung stellt. Ein Knabe ist offenbar nicht dazu geeignet, in Serbien Ordnung zu schaffen, eine von russischem Einfluß beherrschte Frau ebenso wenig und eine Regentschaft, die «m russischen Fahrwasser treibt, am wenigsten. * Leipzig, 29. September. * Der preußische Landtag wird, wie man hört, auch in diesem Winter wieder kurz vor dem verfassungsmäßigen Termin. 15. Januar, einberusen werden. Die Vorlegung eine« Sleuerreformgesetzc» in der nächsten Session gilt sür sehr un- wahrscheinlich. - Zur kirchenpolitischen Lage ia Preußen wird osficiv» geschrieben: Bekanntlich ist die Beseitigung derjenigen Unzufriedenheit, welche die siaattknchlichru Wirren m einem großen Theil der katholischen Bürger Preußen- hervorgerufea halte, ei» schwerer Stein de- An stoßes sür den intransigenten KlerikaltSm u«, in welchem sich »»gleich di« erbitterte Gegnerschaft gegen da- Reich und den rneußsichcn Staat, wir gegen die b-ide» gemeinsame staatSerhaltcnde Politik verkörvert. Boc keinem Mittel, vor keiner Verdächtigung wird zurückgeschreckt, «m etwa noch glimmende Funken der U»zu- sriedenbeit zu neuem Feuer wieder auzusacheo, denn ohne Unzu« sriedenheit fehlen dem klerikalen Intransigente»!-»», die Existenz- bcdingungen. Je krampshasler >eue Verdächtigung«, und Ver- hctzungsversuche werden, um Io mehr darf geschlossen werden, daß diesen Widersachern einer StaatSkirchenpolitik, welche erst nach schwerem Kampfe die richtige Mittellinie zwischen über- triebenem Preisgeben und allzu scharfer Betonung der Rechte des Staate« zn gewinne» vermochte, die LebenSlnst autzugehen beginnt. Nach dieser Nichiung, wie in Bezug aus Grund und Methode de« voa jener Seit« beliebten Verdächiigungssystem« ist die Behandlnug ch-iraktertstiich. welche di« bevorstehende Eröffnung de« Klerckal- seminar« in Posen und die ftaailicht Anerkennung deflilbea als einer zur Vorbildung der Geistliche» geeigneten Anstalt seiten« der „Germania" »rsährt. Statt der Freud« darüber Ausdruck in geben, daß es nach längerer Verhandlung gelungen ist, diejenigen staatlichen I-iteressen, um deren Willen der Gesetzgeber tm Jahre 1886 die Er- össnnni diese« Seminars besonderer königlicher Entscheidung vor- b hielt, mit den katholiich-kirchlichen Interessen in Einklang zn bringen, ichließt sie ihre Aeußeruag mit folgenden Worlea: „Die Bekanntmachung, daß „das bezeichnet» Seminar zur wissen- schasilichen Vorbildung der Betulichen geeignet ist", entspricht dem vorletzten Absatz de- A. 2 de« Gesetzes von 1886, welcher lautet: „Der Minister der geistlichen Angelegenheiten macht die zur wissen- ichasllichen Vorbildung geeignete» Seminare öffemlich bekannt". Und so wäre denn diese AuSnahmesteNuag Gnesen-Posin« beseitigt, würde wieder au« einer Lulturkamvisrnine neue« Leben erwachsen: aber ob man sich gründlich darüber freuen kann, wird inan erst dann wissen, wenn bekannt ist, welche Bedingungen bezüglich der Be- rusung der Lehrer und bezüglich der Siaateaussicht über da« Seminar der Herr Erzbischof hat emgehen müssen, um die Eröffnung des Seminar« endlich zu erreichen I ' Man traut seinen Augen kaum, wenn man Derartige« kiest I Ter Staat erfüllt einen dringenden Wunsch der katholischen Kirche; die Bedingungen, welche er im staatlichen und deutsch-nationalen Interesse stellen muß, sind von dem Erzbischo', dem berusinen Organ der katholischen Kirche, angenommen. Gleichwohl muß auch hier der Same drr Verdächtigung, und zwar nicht gegcn den Staat allein, sonder» in gleicher Weise gegen den Bischof ausgestreut werden. Es gewinnt nach diesem Beispiel die aus anderen Vorgängen herzu leitende Annahine an Krast, daß der klerikale» Demokratie die bischöfliche Autorität nahezu ebenso verhaßt ist, wie die staatliche, sofern sie sich nicht zum Sturmbock gegen die letztere mißbrauchen läßt. * Der Rückkehr deS Finanzministers von Scholz nach Berlin wird in den nächsten Tagen entgegen gesehen. Ter baldige Rücktritt dcö Ministers scheint aber beschlossene Sache zu sein. * Auch Von den beiden letzten Wahlabtheilungea Alten bur gS wurden zwei Männer in den Landtag gewählt, welche die Nalionalliberalen alle Zeit mit Stolz zu den Ihrigen gerechnet haben. E« sinv die« die Herren Ober bürgermeister Oßwald und Juslizrath Hase. Zugleich geht u»S aus dem Weslkreisc die Meldung zu, daß eS in den dortigen Städten, die gemeinsam einen Wahlbezirk bilden, um die Sache de» nationalen Liberalismus gut siebt. Wenigstens lassen dies bie bis jetzt vollzogenen Landtag-Wahlen schließen. * I» Münchner ultramontane» Kreisen hat die „Begeisterung" über den Katholikentag einer unbehaglichen Stimmung Platz gemacht, bie nicht verbessert wird durch die Tbatsache. baß daS am 23. d. von den „l5 000 Theilnehmern" des Katholikentages an S. K. H. den Prinzregenten ab- gesandtcHulbignngslelegramm keineAntwort »ballen hat. Dagegen ist ei» am gleichen Tage von einer Feuerwehr versammlung an den Prinzregenten abgeschicktcS Hulvigungs- telegramm von der Geheimen Canzlei sofort dankend beant wortet worden. Zum Verwundern ist das Schweigen deS Regenten schon au» dem Grunde nicht, weil die „Macke" der 15 000 Tbeilnehmer am kalholikentage bereits offenkundig, ja am selben Tage nocü aufgedeckl worden ist. Man hat lei», Druck der Tbeilnehmerkarleu statt bei Nr. 1 gleick mit Nummer 4000 angesangen und bis lO VOO gedruckt. Dann ward eine Lücke von 4000 Numiiiern gemacht und von 14 bi« 20 000 sortnumerirt. Es sind in der Thal blo» 12Ü0V Karten gedruckt und diese nicht einmal abgesetzt worden. Gleichwohl unternahm e« Fürst Löwenstein, a» den Prinz regenten zu telegrapbiren, daß 15,000 bayerische katholische Männer ihren Gruß und Huldigung entbieten. DaS i» katholischen Dingen gut insormirte „Münchner Tageblatt" ver- räth au« dem gemäßigt katholischen Lager, daß da« Ausbleiben der landesherrlichen Antwort ans jene« HuldigungStelegramm als ein bedeutsames Symplom ausgesaßt unv befürchtet wird, daß der Katholikentag sür die Beransialter bittereEnttäuschungen »» Gefolge haben werde. » » «> * Die Wiener „Neue Freie Presse" schreibt: ^rß vor wenigen Togen, om 21. d„ haben wir eine un« von der russischen Grenze zugekommene Mntheilaua verüsseutlicht, Wsolg, s«h, russisch, Ea,aller«»-«egt«»>t,» »
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