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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-21
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1889
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SS4S belträg« ausgebracht werbe». die damit «der. wir nicht oft genug I detout werde« kan«, trotz dieser großen Steigerung immer noch nicht denjenigen Betrag erre che», welcher den Einzelstanten au» den Rechesteueru überwielen wird und diesmal im Etat mit der erheb- ltchea Summe v.n 298 510 000 >l, da» sind 17 070000 mehr, s al» im Vorjahre angejetzt ist Diese» Mehr ergiebt sich im Wesent- lichen bei dea Zöllen; die BrauniweiuverbrauchSabgave hält da» ! bisherige Niveau inue. Die Stempelavgabe» siud mit einem um etwa zwei Millionen erhöhten Ansätze zu,» Etat gebracht. Die dem Reiche verbleibenden Einnahmen zeigen, hauptsächlich weil die Maiich« bottichstenec gegen das Vorjahr hat ermäßigt werden müssea, und weil die Ansätze süc die beiden Zuckersteuern nicht ganz be» vor jährige» Etatsbetrog erreichen, eine Minderung, die durch die ! Steigerung der Einnahmen au» der Salz- und Biersteuer nicht voll- ständig ausgeglichen wird. * Die Beralhungen de» preußischen Entwurfes zu dem Socialisteugesetze in de» BundcSratbScuSsLüssen sind, wie schon kurz erwähnt, so disponirt. daß die Möglichkeit gegeben ist, vor der Beschlußfassung mit den Führern der ReichslagSmehrhcit Fühlung zu nehmen. Die günstigen Erfahrungen, welche bei schwierigen gesetzgeberischen Fragen sowohl im Reichstage wie im Landtage mit einem vorgängigen Benehmen mit den Führern der Mehrheit gemacht sind, be rechtigen zu der Annahme, daß so auch bezüglich dieser schwierigen Frage sowohl materiell, wie laclisch der richtige Weg zu einem positiven befriedigenden Ergebniß gesunden werden wird. Mlitairisches. Krupp sche Schtetz-Vrrsuche. * Aus der Gnßstahlsobrik von Friedr. Krupp sind unS die Schieh-Berichte 76 und 77 zugeganzen, deren Inhalt wir in kurzem Auszug« mittheilen. In beiden Berichten handelt e- sich »m die Fortsetzung der versuche mit Schnellfeuer-Kanonen. Der erste Berich! betrifft eine neu constrnirte Kcw-Kauoue L/40 mit Horizontal-Keillchluß. Bisher hatten die Kaliber bis zum 8,4 cm htaauf den Bcrltcal-Keilverschluü. Die Schieß-Bersuche mit dem neuen Geschütz umfaßten: 1) Fortsetzung der Erprobung der Wirkung de» grobkörnigen GelchützpmverS 6/86, 2) einen größeren Beriuch zur Feststellung der Feuergeschwindigkeit des Geschützes. 3) Eip-obung de» FumlioutrenS de« Verschlusses und der Laffcttr beim Schieße». Da» Rohr ist 2.4 m lang, wovon 2,25 aus die Seele komme», wiegt 385 hx und hat Züge. Der Verschluß keil hat in der Richtung der Eeelcnachle eine Bohrung zur Ausnahme der Schloßvorrichtung, die sich b-im Oeffnen de« ver schlusses selbstkhäliq spannt. Die Patrone, welche, wie beim Gewehr daS Erschoß, die Ladung und die Ziindung vereinigt, hat eine Messing Hülse, in Folge besten ist ein Patronenauswerfer nöthig, der beim Oeffaen des Verschlusses die leere Hülse emjernt Eine belondere Vorrichtung dient «in, seldstthätigeii Abs-u-rn. DaS Rohr rudt m einer Miltclpivotlaff tte, welche aus der Ober- und der Unterlass ile beliebt. Die Richtung wird durch Handräder genommen. Die Uaterlaffeie hat einen Sitz für die richiende B-dienungS-Nummer, sowie einen 25 mw starken Schild von Stahlblech, w.lcher Bedienung und Geschütz vor seindlichem Feuer sicher». Die Laffete bat eine Feueihöhe von Iw und einen Rücklauf von 20cm. sie wiegt mit Schild 1180 hx. Die Munition umfaßt: Stablgranaten. Rmg granaten, Shrapnels und Kartätichen, im Gewichl von 3 lcx. Die normale Ladung beträgt 0,95 Icx grobkörniges Geschütz-Pulver 6/86 oder 0,5 lex Würjel-Pulver 6/89, von 10 mm Seite; d e ersterc ertheilt dem G-ichoß eine AaiangSgeichwindigkcit von 610 m, die letztere von 620 m. Die Patronenhülsen haben einen Rund zum Ansitzen de« AuswerserS; sie können zehnmal verteuert werden, bedärsen indeß nach jedem Schuß ver Reinigung und Cablibriruag. Mit »«in Würselpuiver sind bis jetzt nur zehn Schuß gcthan, worüber nähere Angaben fehlen. Mil dem grobkörnigen Geschütz- Pulver geschahen ,m Ganzen 165 Schuß, die mittlere Besch vindig keit bet 0,95 lcx dcS letzteren ist 6l0 m. Die versuche im Schnell sener sonvrn gegen Scheiben ans 500. 1000 und 1500 m Entferung statt. Venn Abseuern mit der AbzugSschnur serienweise lagen die Geschwindigkeiten zwischen 16 und 23 Schuß in der Minute, beim Abseuern mit dem Verschluß ergaben sich >0 Schuß in 23 Sekunden, also 26 Schuß in der Minute. Die Treffsähigkeit ergab sich mit Rücksicht aui die große Feucrichaelligkeit o>S eine sehr besriedigende. Nach Beendigung der Versuche waren Rohr und Lastete vollkommen unbeschädigt. Der »weite Bericht betrifft versuche mit einer neu construirten 7H am Schnellfeucrkauone L/25 in Eaponieren-Laffette d. i. einer Löffelte für Brabenvertheidigung. Die Sch>eßversuche Hallen den Zweck, daS ganze System in Bezug aus Zweckmäßigkeit der Con Aructiou, da» richtige Functionirea der einzelnen Mechanismen während de« Schießen« und die Feuergeschwindigkeit zu erprobt». Da« Rohr har eiae Länge von 1,875 m. davon l,680 in der Seele, eia Gewicht von 324 hx, 28 Züge. Patrone und Verschluß wie beim 6 cm. Die Löffelte ist eine Pivotlaffette, aus Obcrlasfettc, Rahmen und Pivotirung bestehend. Am Rahmen ist ein Schulter stück für dea richtenden Mann befestigt, welches die Schutzvorrichtung gegen die zurückstiegende,, Hülsen trägt. Das Totalgewicht der Lassette ist 1575 lcx Der Rücklauf beträgt 20 cm. Die Munition zählt Ringgranaten, Shrapnels und Kartätschen, Gewicht de« Geschosse« 6 hx. Eine Ladung von 1 lex grob körnigen Geschütz-PuiverS 6/86 ertheilt dem 6 hx schweren Geschoß eine Geschwindigkeit von 450 m mit 1730 Aimoiphäien Druck, eine Ladung von 1,4 hx kubilchen Pulvers von 11 mm Seitenlä ige eine Geschwindigkeit lvon 424 m bei einem Gasdruck von 1885 Atmo sphären. Eine Serie von 20 Schuß mit gutem Richten und Ab- feuern durch die Richtaummer brauchte 72 Sekunden, was in der Minute 17 Schuß macht; eine Serie von 20 Schuß im Schnellfeuer mit iselbsttliäliger Bbseuerung wurde in einer Minute abgegeben. Die Treffsähigkeit erwies sich als eine sehr gute. Ohne nach dem jedesmaligen ersten Schuffe wieder zu richten, wurden gegen eine Scheibe aus 700 m serienweise abaegeben 21 Schuß mit 18 Treffer», 9 Schuß mit 6 Treffern, 4 Schutz mit 4 Treffer». Rohr uud Laffeite waren nach Beendigung der versuche in voll ständig tadellosem Zustande. Do« Geschütz hat in allen Beziehungen gut suuctionirt. (Post.) daraus, um dt» Autorität der Negierung zu stärken, die Einrichtung »oa zahlreichen Staliooru aageorduet. um auj diese Weise de» Ein- flutz der Regierung der Elseubabastrccke entlang uud aus der Kara- waneustraße zu sicher». Jansjen meldet, datz der Traosvort- dienst m höchst befriedigender Weiie vor sich gehe. Trotzdem schlägt er eine Aazahl von Maßregeln vor, um deuielden noch zu verbessern. Am 20. August empfing Jauste» in Leopold- vill« den Besuch de» sronzSsüchen Residenten zu Brazzaville. Tie Unterredung war eine sekr herzliche, ebenso wie die Becieyungen zwischen Leopoldville und Brazzaville durchaus sreundschasiltcher Natur sein sollen. Die einzige» Nachrichten vom oberen Longo kamen von Baligala-, wo rollslandige Ruhe herrscht. Der Tampser „Peace" der Bapttsten-Müsionsstalioii kehrte am 28. Juni nach Stanley Pool zurück mit Berichten vom Eommandantcu von Lulua- dourg. Trotz einiger uinrheblichec Schwierigkeilen mit einem Häupt ling und der a»S dem Süden kommenden Geiüchie vo» einem Krieg-, wäre k,in Zwijchciisall von B-deulung ans der Station vorgctomme.i, noch hätte sich irgenv welche» merkenswerthe Ereigaiß am unteren Longo zugetragen. Der Gejundheil-zustanb der europäischen Beamten, der eine Zeit lang viel zu wüuschen übrig gelassen, wäre im September ein durchaus bcsriedigeuder gewesen. Lolonialpotttisches. * Alle Officiere und sonstigen Angehörigen der vom Reiche auSgesandlen Expeditionen und Schutztruppen, welche in letzter Zeit »ach Afrika obgegangen sind, haben vorher daS Orientalische Seminar besucht und Suaheli gehört. Go haben Premier-Lieutenant Morgen, welcher zum Ersätze Tappenbecks der Expedition Kund in Batanga beigegeben ist, vorher aber für die Wißman»-Expedition vorgemerkt war. sowie der Lieutenant Fischer, welcher vor nahezu 14 Tagen mit einer MunitiouScolonne für die Wißmann- Expedition von Hamburg nach Zanzibar abging, beide einen CursuS Suaheii nn Seminar dnrchgemacht und sich als sehr fleißige Hörer erwiesen. Die Hebungen im Sprechen deS Suaheli, welche- doch für die nach Afrika bestimmte» Ossiciere daS Wichtigste ist, werden im neuen, jetzt beginnenden Semester »och gewinnen, nachdem der im Juli erst in Berlin gekommene Suabeli-Lcctor Süman seine Thätigkeit aus genommen hat. Derselbe ist in der Zwischenzeit durch etatSmäßigen Lehrer des Suaheli vr. Büttner nach ver schiedenen Richtungen aus sein neues Amt vorbereitet worden. Er hat sich mit den Verhältnissen und Personen bereit- vertraut gemacht, hat einige Erfahrungen im Deutsche» erlangt u. s. s. * Brüssel, l9. Oktober. Noch der gestern Abend vom Congo eing-troffenen Post ist der G.neral-Gouvernenr Iansscn am 9. August in Leopoldville eingeiroffen und hat von dorr auSsudr licherc Berichte über eie augeiiblicklicheu Beiball.r-jse ini Tistiicr der Katarakte an die Regierung gerichtet. Nach diesen soll die Lage eiae büchst befriedigende sein. Die Autorität der Regierung sei von allen Hauvtlingcn anerkannt worbe.:. Ter G.nn:lwi,ver> neur babe den Besuch von 80 Häuptlingen empfangen, de.ie» er zn ve.sttbm gab, daß der n»abhängige Suagos.aat ihnen Sicher heit und Wohlstand durch Arbeit gediacht dade, daß jie dem Staat« deshalb zur Seite sieden müßten unv dazu beilragen de» Gesetzen Achtung zu verschaffen, indem sie ihre Lontingenie sür die zur Ausrechterhaltung der Ordnung aoldwcadigea Mann schaffen stellten. Alle Hänptlinqe hätten verivrochen in diesem Sinne zu wirken und sich verpflichtet je ein kleine» Lonlingent zu stelle». Der Gouverneur hätte ferner am 2. August in Ngombe eine Besprechung mit Makito und Lutele. sehr einflußreichen Häoptlmgra, gehabt, welche ebenfalls ihre» Beistand versprochen hätten. Janssen habe ollen Häuptlingen gegenüber den ganz beftimmlen Einspruch der Regierung gegen Menschen opser wiederholt. Diese Kundgebung sei von Allen mit voll ständig,c Uoierwerjunz ausgenommen worden, Iansscn habe Musik. Leipzig. 2l. Octobcr. Die Leipziger Singakademie veranstaltet Monlag. den 4. November, zum Gedächtniß an den Todestag Felix MendelSsohn-Barthotdy'e (j- 4. November 1847) ein Concert in der Albert Halle, m welchem „EliaS", da- beliebteste und volkSthünilichste Ora torium deS bedeutsamen, um Leipzig ganz besonder- ver dienten Tondichter-, zur Aufführung gelangt. Diese- Evncert, sür welche» vorzügliche Solisten gewonnen sind, dürste reges Interesse in den musikliebenden Kreisen unserer Stadt erwecken und behalten wir u»S vor. Nähere- darüber binnen Kurzem zu berichten. * Leipzig. 31. Lctober. Der heutige Familien-Abend der katholischen Casiuo iu Leipzig (welches 1869 gegründet worden ist) wird eine Reihe ansprechender musikalischer Gaden und zum Schluß ein Lustspiel von Kotzebuc bringen. Die letzten Meistersänge«:. Heute vor 50 Jahren, am 21. Oktober 1839, war e«, als die bis aus vier Mitglieder herab- gesunkene Meistersängerzunst in Ulm, die letzte Vertreterin veS alten Hnndwerk-gesang-, ihre Zuust sür erloschen erklärte, den Miner L'ederkranz zu ihrem Nachfolger einsetzte und demselben ihre Fahne, Kleinodien, Tobulalur re. übergab. Die Sch-'likungSurkunde. mit welcher die letzten vier den Rest ihres ..Kleinodes" dem Ulmer Vereia übergaben, lauiete solgendermaßcn: ,,W>r unterzeichnelen, einzig noch übrigen Mitglieder der von Alters her in Ulm bestehenden Meiftersäng-r-Gesellschast, haben in der Voraussicht, daß mit uns die letzten Weisen deS alten Meistergesanges verklingen werden, und in d-r Absicht so weit es von uns abhängt, die Wahrze chen einer-hrwurdigeu. iu den Tagen der Väier weithin und lies einwirkenven Anslall den kommenden Geschlechtern zu erhalten, rücksichlüch des von den Vorfahren überkommenen Eigenthums solgenben Beschluß gefaßt: Es soll diese« Eigenthum, bestehend in der Schuitasel mit den Originolqemälden unserer Fahne, sammt dieser Fahne unv den dazu gehörige» alten Kleinodien, desgleichen der Lade, den Tabulaturen, Schul, und Liederbüchern und einige» anderen Gegenständen dem Liederkranz zu Uli», als dem natürlichen Nachfolger und Stellvertreter de« alte» MeisterjängerlhuniS in der neuen Z-it, hiermit zu einem freien Geschenke gegeben sein, mit der Bitte, dasselbe wohl zu bewahren und di« Fahne bei Festzügea und andern Gelegenheiten, getragen von Einem von un«, so lange noch Einer von un« am Leben, neben der seinigen als die seinige zu führen. — und mit dem Wunsche, daß gleichwie der Meistersänger Tafel Jahrhunderte herab die fromme» Väter zum Hören ihrer Weisen lud, so Jahrhunderte hinab di« Bauoer deS Liederkranzc« wehen und seiae Lieder späten Enkeln tönen mögea. Ulm, den 21. October 1839. DaS Gewerk der letzten deutschen, der Ulm'Icheii Meistersäuger." (Unterschrift de« BüchlenmcisterS. des Schliiff-lmeister», de« Merkmeisters, des KroiimeisterS) Es würde hier zu weil führen, eine Gcschichlc der Meistersänge: zu schreiben, welch» australea, als die Minnesänger verstummte» und als die Zeit der Harsenklänge vorüber war. Nur kurz sei eiwahnr, daß die Meistersängergesellschaslen im 14. Jahrhundert gegründet wurden. Die Handwerker der protestantischen deutschen Siädle vereinigten sich zu Säug-rzüastei» und gaben sich in schul mäßiger Weise ihre Gesetze, die allerdings schließlich dahm tührten, daß mau in dem Pegasus uur noch einen abgetriebenen Landwageu gaul zu erkennen vermochte. In welch' hausbackener Weise diese musikalischen Zünftler an dem Buchstaben sesthielte», wie pedantisch der Merker seine« Amtes waltete, bas ha! Richard Wagner in seine» „Meistersingern" textlich und musikalisch in ergötzlicher Weise ge schildert. (Für die Mannergesangvereine sei bcinerkl, daß unter dem Titel „Die letzten Meistersänger in Ulm" Ende der sechziger Jahre ein von Julius Sturm gedichtetes, von Wilhelm Tschirch coinponirle« Werk für Mäunerchor und Solo erschien, das als eine nicht schwierige, aber wirkungsvolle Programm Nummer empsohlen werden kann.) Der Höhepunkt der Meistersängcrgesellichasten sälll in die Zeit der Resormalion; die meisten erlogen de» Siürmea des 30jährigen Krieges, indeß erhielte» sich verschiedene dieicr Gesell schaften bis ins 18. Jahrhundert (am 24. Novembex 1780 wurde die Straßburger Zuust ausgelöst): die letzte dieser Zünfte, die Ulmer. bestand bi« iu da« 19. Jahrhundert und ist gewissermaßen als eine Brücke zwischen dem Meistergesang und dem deutsche» Männergesaag zu betrachten. Als die Liederkränze. die Kinder der neuen Zeit, erschienen, da mar es um die letzten Vertreter der ein förmigen leblose» Reihe von Tönen geschehen. Auch der bcuische Männergesang wird vielleicht nicht die letzte Station, die „reichste Blülhe aller Zeit" bleiben. H. Pfeil. TLeipzig, 20. Octoler. DaS vom Musiklehrer Herrn Oswald Heckthruer veranstaltete WohlthätigkeitSconcert, dessen Ertrag zum Besten der ui Waldenburg durch Haqelschlag schwer be troffene» Familien gilt, batte eine zahlreiche Zuhörerschaft nach dem Theatersaale de» Verein-Hause» sür BolkSwohl geführt, jodaß jenen armen Familien sicherlich eine nni-hnliche Unterftützungssumme zu Thcil werden wird. Hierzu trug der gule Zweck ebenso bei wie die reiche und gediegene Auswahl musikalischer Genüsse, welche das Concert darbot. Nach einem feurigen Defilirmarich vo» Scherzcr, welchen da« Knabenorckiester unter Leitung Herrn E. Hem ma na's mit Kraft und Schwung «vielte, sprach Fräulein Emma Küster einen von Herrn Arthur Cordes versaßie» Prolog, der in weihevollen Verse» die edle Bedeutung dcs Abenvs feierte. Fräulein Sophie Chodima und Herr Hecktheuer trugen h eraus aus dem Piauosorir die Ouvertüre zu „Figaros Hochzeit von Mozart und später die zweite ungarilche Rhapsodie von Liszt vor bereu Wiedergabe erfreuliche technische Fertigkeit mil guter Stilisirung in, AuSbruck verband. Sehr ansprechend waren die Liederspendrn de» DoppelquartettS „Echo" (Dir. Herr Reiu Hardt), welches mit einer Reihe prächtiger Gesänge erfreute, u. a. zwei sehr stimmungsvolle Lieder vom Dirigenten, „Trennung" und „Weil ich uicht vergessen kann", mit natürlicher Einpfiiibung zu Gehör brachte. Den schönsten Genuß des Abend» gewährte da» Biolinsolo de« blinden Geigenvirtuosen Herrn Junghan«, welcher eine schwierige Lomposilion von Leonard: „Souvenir cke Lock«", mit überlegener Sicherheit und Eleganz in ocr Tecdnik und mit Wärme deS Gefühls, wir sie de» Blinden besonders gegeben ist, vortrug Zum Schluß müssen wir noch dir orchestralen Leistungen des Knabenorchesters gedenken, welche« seine Nummern mit sinnlicher Liebe und Hingabe zur Geltung brachte, wenn auch, wie das bri so inqendlichen Musikern nicht anders zu erwarten ist, der Wille mehi als d e Idai wo- Ta» ganze Concert, welches den un eiheilten Beifall ber Zuhükerickiasi fand, nahm in jebec Hinsicht einen genußreichen Verlaus, so daß beu, Berai-stalte: des Abends, Herr» O swald Hecktheuer die rollst« Anerkennung der Kritik gelührt, Allem eine warme Empfindung, die hier ouerlüßlich ist. ,.Wa« die! Finger schaffen" sogt Schumann, „i>l Machwerk, wa« aber innen -rklungea, da» spricht z» Allen wieder". Im Weiteren enthielt das Programm noch die Ouvertüre zu Rossini? „Wilhelm Teil", die erkannte „Troumbilder-Fautasie" von Bumdye, eine Serenade sür j Flöte und vorn vo» Till, „Goldene Perlen", Polka sür zwei Trom peten von Kling, bei welchem sich die Vortragenden zu Ehien der ! Capelle ebenfalls als wackere Solisten und Beherrscher ihres In strumentes beioävrlen. ein Poutpourr« zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig, und Anderes mehr. Herr Musikdirektor Walther I dirigirle mit gewohnter Energie, und mußte am Schlüsse der ei», zelue» Thcile den obligalen „Militairmarsch" zugcben. Das I Publicum erwies sich Nicht zurückhaltend mit seinem Beifall, — kurz, die Reihe der „Familieaabende" im „Tivoli" hat einen! günstigen Anfang genommen. Gesangverein „Sängerlnst". Unter Mitwirkung mehrerer Brutervereine hielt die „Tüagerlust" am Sonnabend im Tivoli ein vocal- uud Jnslrumenlal-Concert mit Baunerweihe und Ball av, wozu das Publicum sich zahlreich emgesunden hatte. Nach einigen durch die Eyli'sche Capelle vorgetragcnen Orchestrrsliickei, leilele der sestgebende Verein den Abend ein durch den Jul. Ltio'schen „Fest- gesang". Der von Herrn Kohrse» dirigirle, ziemlich stark besetzle Verein „Sänger tust" sang dos Lied recht lobeuSwerib, in weiye- voller Stimmung; ouSzusetzen habe ich nur, daß der Text eigentlich an eine einzelne Person („Edler, den wir hoch verehren") gerichtet ist. Durch den Gesangverein „Lyra" kamen Dürrner's „Lebcns- regeln" zum Bortrag. Offenbar war der Verein bestrebt, die Com- Position möglichst gut zur Geltung zu bringe». Einige Mitglieder mögen sich vor der schweren Beionung der Endsilben hüten. Die zweite Abtheilung deS Liedes beansprucht ein von der ersten Bb- iheilung sich abhebendes langsameres Tempo und sehr gcwissen- baste Beobachtung de« Ion-Au- und AbichwcllenS. Recht gut fand sich die „Euphoaia" mit H. Schäffer's „DaS eigne Herz" ab. Der Verein verfügt nicht über besonders hervor- tretende Kräfte, bekundet aoer Ausgeglichenheit der einzelnen Stimmen und Weichheit der Tongebung. Die „Germania" sang das Persall'sche „Noch ist die blübende goldene Zeit" sehr hübsch; die Stelle de« ersten Tenors am Schluß: „Noch sind die Tage der Roleo" muß zarter, auch ein wenig nt. gesungen werden. Stimmlich sehr gut besetzt ist der Stö!te>itzer „Sängerkreis": als Aufgabe halte er sich Carl Zöllner's „Hinaus" gewählt, das ihm, von einigen nicht vorgeschriebenen Temvo-Berlangjamungca uud Fermaten abgesehen, recht wohl gelang. Aus slüiMisches Verlangen ließ der Verein noch „Den Schönen Heil" iolgen. Ter Verein „Liedersreunde" sang daS A. E. Marichncr'sche Balerlanöslicd „Und hörst du das mächtige Klingen" in a»krkeun?nsweribe> Weise; bas Tempo war sür diese« „Lied von, deutschen Vaterland" enl- ichiedea zu langsam genommen, eine Bemerkung, die sich auch aus e»»ge der vorgenannten Vereine mit bezieht. Dec Act der Ba nner- weihc wurde durch die erste Strophe eines Liedes „Fahnenschwur", von Gackstalter, von der Sängerlust eingeleitet, dann h ell Herr Engelhardt die Begrüßungs- und Weiherede. Der kurzen Ge- sckiichie des Vereins ist zu eninehinen, daß derselbe am 19. Nov. 1875 ge gründet wurde und innerhalb der 14Jahre iem, -Bestehens 28 größere uub Heinere Aufführungen veranstalieie. Den Borwnis allzuw-itgebender Vergnügung?!iiwt wird man also der„Sangerlusl' nicht machen können. Auch die Anschaffung des BanneiS ist nicht aus die „eigene Waki" resp. aus eine» Beschluß des Vereins zuriickzusühre»; eines der ältesten Mitglieder der Sängerlust har z» Weihnachlcn einen sehr großen Thcil de« erforderlichen Betrags gestiftet, ein anderes Miiglicd that daS Snnigc dazu und schließlich brachten die Frauen und Jungfrau-» dcs Vereins Alles zum gute» Ende. Der Redner iprach Von Stiftern sowie den Frauen und Juugsraue» sür d>e Gabe Dank aus, weihte das Banner als Symbol der Eintracht, Freund- schaff und Brüderlichkeit in allen Lebenslagen und brachte ein Hoch aus Gesang und Freundschaft. Nachdem der übrige Theil des Fahnenschwur- verklungen war, erschienen die Frauen und Jungfrauen und überreichten Fahnenbanb, Schnur, Schärpen rc., außerdem verehrte der „Leipziger Sängerbund", dem der Verein als Müglied angehört, ein Fahneuband; verschiedene Vertreter einzelner Vereine und mehrere der Säugerlust nahestehenden Persönlichkeiten überreichlen Fahue»- nägcl. Den Schluß des WeiheacieS bildete der vom Bunde gesungene, von Herrn Beving geleitete Abt'sche Weihegelang, welcher die Lcistnng-sähigkeil des Sängerbundes, insbesondere die Tonfülle desselben, recht eindringlich erkennen ließ. H. Pjeil. f Plnueo, 19. Oclober. Gestern Abend kam i»> hiesigen „Prater" die erste größere Composiiion (symphonische Fantasie in 5 Satz n sür großes Orchester) des jugcnül wen, im 18. Lebens, lahce stehenden Musikers Max Dorsch, Schüler des Corner- vawriumS zu Leipzig, zum ersten Male zur Aufführung. Es sei hierüber nur in aller Kürze mitgeiheilt, daß der junge strebsame Künstler erfreulicher Weise einen sehr durchschlagenden Erfolg zu verzeichnen hatte. Jeder einzelne Theil dieses von dem Coniponisten selbst dirigirten Werkes wurde mit große,» Beifall ausgenommen, welcher sich zum Schlüsse »och steigerte. Auch sein Diceclionslaleut ist, namentlich in Anbetracht seiner Jugend, allgemein anerkannt worden. Aus -em Geschäftsverkehr. r Die Striegau - Freiburger Lwtzrna-Teppich-Kuüps- sabrik (Handarbeit), welche auch am hiesigen Platze vertreten ist und zwar durch die alleinior Niederlage der Firma A. Grau. Elster- firaß' 6, welche hochfeine Sachen in Smyrna- und Angora-Matenal zur Selbstaoserligung aus Lager hält und solche zu Fabrikpreisen adgiebl. Gleichzeitig erscheint die Mittheilung angezeigt, daß an ver genannten Stelle lägl.ch unenigelllicher Unterricht ertheilt wird. Der Stadtauslage der vorliegenden Nummer de« „Leipziger Taq-blotleS" ist eine Extrabeilage, betreffend da- Schneide,«- aei-tält und umfangreiche Stosslaqer der diesia-n Firma Heinrich Thießen. Plauenscher Hos, Brühl 23. augesügt. Die Geschäsit- loralitälcn sind jetzt an« der werien in die zweite Etage verleg«. UmW »lltnsllllllimil. Nenmarkt Nr. !t6. 6ul« --— Alte »bürg, 19. October. Die hiesige Singakademie absichttgt im kommenden Winter einige Kammermusikabende zu vkranstallen und hat als ausübende Künstler die Herren Pianist Rebberg aus Leipzig, Coucerlincisttr Stamm, die Kammeriiiusiker Querchscld, Lenz, Pröhl und a»dere Mit> gliedec der Herzog!. Hoscavelle gewonnen. Diese Abende werden, außer de» Vorträgen der genannten Herren, auch Gejangsnummern bringen und dadurch ein anziehendes Moment mehr gewinnen. — Herr Musikdirektor Walther vom königl. lächi. Jiisanterie-Regiment N>. 107 i» Leipzig erfreut sich b>kan»llich mit seiner Capelle auch auswärts eines lehr guien Rufes. So bat jetzt der Inhaber des Schutzrnhauses zu Altenburg mit Herrn Walther einen Vertrag! abgeschlossen, wonach die Capelle während der Winternionate in dem genannten Etablissement (bekanntlich dem größte» von ganz Aliea- burg) mehrere Coucerte zu geben hat. pk. Der Kölner Sängerkreis hat daS Programm zu dem I am 3. November stattfindenden Concert sestgestellt. Außer Solo- vorträgen kommen durch den Verein zu Gehör: Der frohe Wauders- ! mann, von Mendelssohn; vom Rhein, von Bruch; Lind duftig hält die Maiennacht, von Kremser; Suomis Sang, von F. Mair; Gesang ! der Geister über den Wassern, von Brambach: Ruhe, schönstes Glück ! der Erde, von Fr. Schubert; Der junge Rhein, von H. Zöllner; Wenn Zweie sich g»t sind, von Kremier; Vineta, von Abt; O Dearndle, ties drunt im Thal, von Herbcck; Die drei Röielcia, von Silcher; Rothhaarig ist mein Lchätzelein, von E. Nttenhoser. Wahrscheinlich wird nach dem Evncert ein CommerS staltfinden. Tie bekannten 20->i-Ca»h«nuatronjjsen, welche ohne Schorn stein rauch- und qeiuchlos brenne», finden neuerdings eine aus gedehnte A»w ndung zur Beheizung von Bienenhäusern, Tauben- schlagen rc. — Die Versuche m» Vieser Heizung haben so günstige Resultate aesördert. daß die Jmkerzeitung „Biene" der Heizung einen besonderen Cursns widmete. — Prolpecte sind gratis z» er halten durch dikEarbon.Nalron-Hriz-Lie.rl. bllenlc« in Dresden."WW wo so „OlLttL" Xo. so SsvdspkvlwIß-oiSitll'« von unübertr«ssr»er Qualität empfiehlt 8llLv, ViMi-eii-IliiMtein-. PrterSstraße 37, Hirsch, u. Goettzeftratze S, Cre»tt-Anstalt. älleinrerkLnk kür Snobsen. 89 Lruwtd»r-0lMrroi» 89-' »n, Dukuiceo cier ckeutsckrn i luntmtz« Olx» (IVm. O'Sevulck L 6a-, Uawdurp). tjuulilitt lOO Ltücli 8 tlic., pro Llill« 75 111c. l Lest« YunIiUtt 100 - 10 - - - 90 - / Importe»^. «Iu2lu» Lelprls, Leters-nrusse 17. XL. Oie Slccrlce trägst rum Zckutrv itzSKoa Xaedukwun» cken Stempel cker kirma Hw. O'Kneulck L 6o., Hamburg. Am 18. Sonntag nach Trinitatis wurde» aufgeboten: Thomaskirche: 1) I. A. F. Fröhlich. Drechsler in Plagwitz, mit C. A. veriv. Ausländer geb Kunze in AitleiSniq. 2) F. W. Warten- bergcr. Kutscher hier, mit A. E. Löbus, Zimmerers in Arzberg Tcckler. 3) I. F. A. Riegel. Bäckerei-Inhaber hier, mit A I. Köthniq, GasthofSbesitzerS n> Naunhof Tochter. 4) A. P. Werner, Tischler hier, mit M. A. Walther, Instrumenten machers hier Tochter. 5) H. A. Lange, Bäcker hier, mit W. A. Bauinann, Maurers in Pegau hinter!. Tochter. 6) E. <Ä. Klmger, Or. pkil.. Oberlehrer am ThomaS-Gymnasium hier, mit A. E. Hilbebrand, Kgl. Oberförster- und Ritters :c. ;u HarlniannSdors hinter!. Tochter. 7) C. G. Merzvors. Eomptoirist hier, mit M. H. Graul, TuchscheerermeisterS hier hinter!. Tochter. 8) F. A. Schröder, Dachdecker hier, mit A. E. E. Zeller, Handarbeiters hier hinlerl. Tochter. Nirolaikirche. 1) E H. Anger, vr. zur.. König!. Amtsgerichts-Assessor zu Wurzen, mit A. K. Naumann. Buchhändler- hier Tochter. 2) K. F. Krieg, Scbuhniacherineister hier, mit A. M. Eichler, Holzaussehers zu Schildau Tochter. 3) C. G. Beuchelt. Kausinann zu Reudnitz, mit C. H. AuerSwald, vorm. Weber meisters hier Tochter. vkatthäiktrche: 1) K. I. E. E. Luedecke. Apothekenbesitzer in Nercha». mit F. A. I. M. Beckmann, Rentier- hier Tochter. 2) A. M. E Kohseldt, Drechslermeisier hier, mit R. D. W. Nitscbe. Delicaleffenhändlers in SonkerShausen Tochter. 3) A. Helcine, Schneidermeister hier, mit L. F. Schonewerk. LanvwirthS in Hauteroda bei Heldrungen Tochter. 4) K. A. Israel. Jorstausseher hier, mit E. P B Grohmann, Guts besitzers in Fischbach bei Slolpen Tochter. 5) C. I. Fritzsche, Zimmerer hier, mit M. A. Hose, Kürschners in Kirchhain »i der Niederlcnisitz Tochter. 6) F. O. Klingner, Drechsler bier, n»l F. M. Pippig, Handarbeiters in Costewitz bei Pegau Tochter PcterSklrche. 1) F. A. Bermiq, Schmied hier, mit M. H Starke, Reittier- in WeißenselS hinter!. Tochter. 2) V. Wohlsarlh, Steinmetz hier, mit E- E. Prinzler, Handarbeiters in Amme»- tors Tochter. 3) W. N. Helmerich, Buchbinder hier, mit M. M. Jentzsch, Handarbeiters hier hinter!. Tochter. 4) E. O. Schefjler, Schriftsetzer bier, mit I. C. Rockstroh, WeberS in Zeitz Tochter. 5) K. P. R. Sommerfeld. Lederzurichter bier, mil 21. E Tähne. DrainirmeisterS in Bennewitz Tochter. 6) G- F. Kreußler. Marktheiser hier, mit C. H. John aus Triebusch, Provinz Polen. 7) G. O. Wagner, Glaser hier, mit W. E. Diltmar, Arbeiters rn Cönncrn hinter!. Tochter. Tageskaleuder. Telephon - Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes Nr. 822. Redpction dt« Leipziger Tageblattes 153. H. ?r. Leipzig, 19. October. Der erste Famtlienobend i» Tivoli erfreute sich gener» eines recht zablreichen B such s uns läßt daranl scdließen, daß sich auch in bieiee Winter,aiion eie Munk I-ennve bald in dem kunltlcrstch renovirte» Loncertsaalk des Etablisse menis heimisch sükle» werden. Dos erste „Freitogsconcerl wurde von der Lopelle des 107. Regimentes, unter Direction des tünigl. Musikdireclors Herr» Lais Walther, ousgesübrt und brachte ein ebenso anregendes wie unierhaltendes Broz>amm. Mit einer glänzenden Wiedergabe dcr Ouvertüre zuni Äeber'ichen „Frei schütz", die bis in alle Einzelheiten sein schatlrrt wurde, und nicht d>e geringste Ilnklarkest erkenne» ließ, wurde das Evncert würdig eingeleitet. Dann folgte eiae heitere Fantasie „Bon Gluck bis Wagner" von Schreiner und der reizende Gilda-Walzer aus Millöcker'» „Biceadmirol". Herr Concerlmeister Barleben, ein reichbegabter Violinist, der auch die schwierigsten Ausgabe» mit künstlerischem Verständniß löst, spielte gestern das Concert von Mcadellsohn. Er cmwickelte dabei eme saubeie Technik uud vor Vermischtes. ----Berlin. 19 October. Der General-Superintendent! der Kurmark, Ober-Hosprediger v. Kögel, welcher vorgestern ^ von der General-Kirchenvisitation in Wiltstock zurückgekehrt ist, begiebl sich heute aus Befehl Sr. Majestät de- Kaiser- nach Alben, um der Trauung der Prinzessin Sophie K. H. bei zuwohnen. --- Bochum, >8. October. Die hiesige von der west-! sälischen BerggewerkscbastScasse unterhaltene Bergschule war I Keule in der Lage. 34 Schüler der ersten Elaste mit dem BesäbigungSzeuqmß als BelriebSsuhrer zu entlasten. Geh. Oberbergralh Herz sprach sich als Vertreter dcs Oberberg- amleS über bas Ergebniß der Prüfung sehr günstig an-. Besondere Anerkennung sanken auch bei den anwesenden Fach leuten die ausgestellten Zeichnungen und markscheiderischen Arbeiten. --- London, l9. October. Ter deutsche Botschafter! Gras Hatzseldl mit Tochter ist heute hier angekommen. --- Bern, >9. Oclober. Der Direktor de-internationalen BnreauS der Telegraphen-Derwaltunge». Carl Ludwig Curchod von Erisoier, ist gestern hier gestorben. x Zur Beseitigung der vielen Unsicherheiten über den Verlauj tcr Grenze zwischen Alaska und den britische» Besitzungen ist vo» ter vuileck Lüttes tonst anck Oeoctetie! Lurvex im Jnli dieser Jabres eine Expedition unter Leitung von I. E. Me. Gralh ouSgejanvt worden. AlS Haupl- ausgade ist derselben gestellt die möglichst häufige Feststellung LeS l4l Meridians, weicher von der Gegen» des Mt. St. EiiaS bis ;um Arktische» Ocea» die Grenzinne bilden soll, an den Punkte», wo derselbe von Flüsse» gekreuzt wird. Die! Bestimmung der Grenzlinie auj ver Wasserscheide, oder wie der Vertrag vom 28 Februar >425 unklar bestimmt, ans der Höhe deS Gebirges i» cem Gebiet« zwischen Porllans-Eanal und dem I4l Gras Meridian bleibt späteren Vereinbarungen mil Eauaca vorbehallen. Postamt 1 im Postgebäude Augustusplatz. Telegraphenaint im Postgebäude am Augustusplatz. Postamt 2 am Leipzig-Dresdner Bahnhofe. Postamt 3 am Bayer. Bahnhose. Postamt 4 (Mühlgaffe). Postamt 5 (Nenmarkt 16). 1) Die Postämter 2, 3, 4, 6, 7, zugleich Delegraphenaustalteu Postamt 6 (Wieseustraße 19). Postamt 7 sRanstädter Eteinweg.) Postamt 8 (Lilenburger Bahnhof). Postamt 9 (Neue Börse). Postamt 10 (Hospitalstraße). Postamt 11 (Kürnerstraßc). Postamt Leipzig - Reudnitz (Seuneselder Straße 2). 8, 9, 11 uud Leipzig-Reudnitz find Bei dem Postamt« 5 werde» Tele gramme zur Beiorguug au die nächste Telegraphenaostalt au- genommen. L) Die Postämter 5 und 9 sind zur Annahme gewöhnlicher Päckercien sowie größerer Geld- und Werthpackele nicht ermächtigt. Bei dem Postamt 10 iPacketpostamt) findet eine Annahme von Post sendungen nicht statt. 3) Die Dienststuuden bei sämmtlicheu Postämter» werden abgehalten: an den Wochentagen von 8 Uhr früh lim Sommer von 7 Ud: früh) bis 8 Uhr Abends, an Sonntagen uud qrsetzlichen Feier- tagen von 8 Uhr früh (im Sommer von c Mlr früh) vis 9 Uhr vormittags und von 5 bis 7 Uhr Nachmittags- Die Post ämter 2 unv 3 sind für die Annahme ,c. von Telegrammen außer den Poftdicnststunden an den Wochentagen auch von 8 bis 9 Uhr Abends geöffnet. Beim Telcgraphenamte am Augustusplatz «erorn immerwävreuS, auch in Ser Nachtzeit. Telegramme zur vcsSrveruna angeuammeu Bei dem Ponaint 1 am Auguitutplatz findet an den Sonn- tagen und gesetzlichen Feiertagen auch in der Stunde von 11 bis 12 vormittags eine Ausgabe von Briefen au regelmäßige Abholer statt. lie öffentlichen Kernsprcchftelcn bei dem Kaiserlichen Tele- graphenamte in Leipzig — Hauptposlgebäude am Auqustus- platz — sowie bei den Kaiserlichen Postämtern in Leipzig- Connewitz, Leipzig - Eutritzsch. Leipzig - Go hli« und Leipzig-Lindenau sind im Sommer von 7 Uhr, im Winter vo» 8 Uhr Morgen» ab bis 9 Uhr Abends ununterbrochen ' geöffnet. Ausrn«,«»stellen Ser königlich sächsischen EtaatSeisenbahu- »erwaltnng Dresdner Babnhos. geöffn-t WochemaaS 9—l Udr vormittags und 3—6 Uhr Nachmittags, Sonn« und Festtags 10—12 Uhr vormittags) und Ser königlich prenglschen LtaatSr,se«taSn»er»alt»ng (Brüh 75 u. 77 sLreditanftaltl parterre im Laden, geöffnet Wochentags 9—l Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittags, Sonntag» 1V- 12 Udr Mittags) geben beide unentgeltlich Auskunft » im Perionenverkehr über Aakunst uud Abgang der Zuge ZuganichlUffe, Reiierouten. Billetpreij«, Reiseerleichterungen Fahrpreisermäßigung«» :c.; b im Gü.« »-Verkehr über allgemeine Transportbedingungen Frachtsätze, Kirtiruagen rc.
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