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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188911037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-03
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1889
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t ^ ^ 8t« »ichM,l*»8o M«»»kk h«At»«tr« I,»»r«tr «« V«che«t»,e» bi» 8 Uhr ««»««»h«, ,, So» »nb -rsttoge» früh »>«',,8 Uhr. Zu ßru /M»lk» str Z,s.-L»üah«t: ktt« tlem». U»tuerüit««str»ß» I. L»»t« Lbsch». Kathortuniftr. 2» Port und »«»thhhlatz V, nur die ',8 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Aboune«eud»vnnäA vierteljährlich 4V, Mt. tuet. «ttnqerloh, ü «k.. durch dt» Post be,oge,««ik. J»b,«M»rs,.«,oum,8VBf vele^re»p»or 10 Ps. Getübrea skr ExtrabeN,,»» l>n Daqrdlal».F»r»w« oef»lzt> ohne P-std«s»r»rr»,, 80 Mk. «,I Postdestedeniug 70 «k. Inserate Sgefpaltrae Petitzetle >0 Pf. Grsherr Echrifr», laut »us. Arilsver^AhntH. Dadrllarlscher u. Zlssrr,sa» mch hsher« L»rsi. Uerta»e» unter dem Nedaett»,«strich dt» «mlbalt. Zelle b0Pi„ »" de, F»»tU»,»ach»tch»,» die «gespalle« Zeit» M A>- Iul^nte stud stet« o, dt» «UpesM»» M seude». — Nadatt wirb »ich» ge^de». Zadluug prusuomernnäo »der d«ch Post- »achuahme. 307. Sonntag den 3. November 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. vcKllNlltMchNNg. Da< 2L. Stück de« diesjährigen Ileteh*»kMckfetz- stl«tte* ist bei uns eingegangen uad wird bi« z»m Ick. Skovember d. Io. auf vr« Rathhanssaale zur Einsichliiadme öffentlich au«hängrn. Dost tbe entyält: kr. 1S7S. Bekanntmachung, betreffend den Aufruf und die Einziehung der Einbundertinarknoten der Breme, Bunt in Breme». Bc»n 2S. Oktober >888 Nr. 187N. Bekanntmachung, betreffend den Anthnt der Rrichebauk an dem Gesa mmtbe« rage de« steuer freien ungedeckten Notenumlauf«. vom 2L. Oktober »888. Leipzig, den »0. Oktober 1889. Der Stath der Stadt Leiviig. Wagner. 1-r. Georgi. Lirchcnoorßther-Wa!il in drm Lirchsplrl, Lt. LhomL Fstr da« Thomatkirchspiel sind gemäß unserer Bekannt- macbung dom 18 Ociober l»8S «eaa Ktr«b»«»»rste-er, fech« aus s-ch- Jahre und drei aus drei Iadre, zu wühlen. Dir Bestimmung derjenigen drei unter den gewählten neun Kirchenvoistebern, deren rlmt-reil bereit« nach drei Jahren ablüust, wird durch da« Loo* geschehen. Die Wadi ist von un« auf Feita«, de« 8. November d. I., anqesrtzt Uib wird in der nördliche« Sakristei der Ldo«a8ktrche von Morgen« Iv Uhr di« Nachmittag» 3 Uhr (ohne Unterbrechung in den M»ttag«stunden) statt- finde». Dabei ist Folgende« zu beachten: 1) Stimmberechtigt sind Dirieniqrn, tpelch« auf Grund rechlzeiliger Anmeldung in Vit Wählerliste ausgenommen sind. 2) Die Wahl hat zu erfolgen durch persBalich zu be- wirkende Adgad« eine« Stimmzettel* jj'd» Wähler kann seiu Wahlrecht nur in et-e«»r iperso« au»- vben. ») Jever Wühler hat «»«« <8e«rei«deglteder, welche dem Piarrfprengel der Tdoma«t>rche aogetzvren und mindesten« SO Jahre alt sind, noch Tauf- uad Familien« namen, Stand uud Beruf genau zu bezeichnen. Wir fordern hiermit die stimmberechtigten Gemeinde glieder aus. Freitag, de« 8. November, innerhalb der obengenannten Slunde» ibr kirchliche« W ahlrecht auszuüben und ihr Augenmerk auf „Männer von gutem Ruse, bewährtem christlichen Smu, kirchlicher Einsicht und Erfahrung" (Kirche«- Vorstands-Ordnung st. 8) zu richten. Leipzig, den 29. October >889. Der LLatzlavSsebust für die Kirche«vorfta»d*»ahl der Lbomaskirchgemetade. I). Pank. Lirchenvor-andswahl in dem Lutherkirchspiel. Für da« Lutherkirchspiel sind gemäh unserer Gctanntmachmig vom lZ Ociober 1889 elf Kirchenvorsteher zu wählen. Di« Wabl ist von un- aus Freitag, de« 8. November d. I. angelet u»o wirv in der Sakristei der L«t-erklrche von Morgen« tü Uhr b>« Nachmittag« ck Uhr (ohne Unter brechung ,n den M>tlag«st»nden) statlfindea. Dabei ist Folgende« zu beachten: 1) Stimmberechtigt sind Diejenige«, welche aus Grund 1 rechtzeiliger Anmeldung m die Wählerliste ausgenommen sind. 2) Die Wahl hat zu erfolgen durch perfckalirh zu be wirkende Abgabe eine« Stimmzettel«; jeder Wühler kann! fein Wablrrcdt nur in «tgeaer Prrso« aueüben. 3) I-rer Wühtrr hat rts ^ dem Psarrsprenget der Luth 8V Jahre alt sind, nach 2 und Berus genau z» bezeichnen. Wir fordern hiermit die stimmberechtigten Temeiudeglieber! aus, Freitag, de« 8. dkovember, innerhalb der oben- gn,annlen Stunden ihr kirchliche« Wahlrecht au«zuübea uad ihr Augenmerk aus ..Männer von gutem Ruse, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung" (jkircheu- vorstanv«-Orbnung tz 8) zu richte«. Leip.ig, den 29. Ociober 1839. Der LVah1a,«s»«tz für die Ktrche«vvrstand«Wahl der L»ther> kirchgrmet»de. U. Pauk. Vekannlmachung, die A«f»adme schvlPfltchtigrr Kt»dee i» die veretNigte Aretsch«le detr. Diejenigen Eitern, welche um Ausnahme ihrer Oster» 1880 schulpflichtig werbende» Kinder i» die Freischule nach zusucb-n gesonnen sind, baden ihre Gesuche -— oeßrittllche Sitzung der Sladtuerorgurlr» Mtttt»»«h, de« st. Vk»vemb«r tsttäst, «de»»« stV» «d«, im G««I» der vormalige» Handelsdürs« «m dr«s»dm«rkt». k»ge««r»n ung: l. Bericht des Stiftuno-au-schusfr« Uber: Ankauf eiue« Pferde« für da« städtisch« Kronkenhau«. Bericht de« Schul- und Bauau«schusfe« über: Hinzu- schlagung »ine« Arealstrrifen« zum Grundstücke der VlU Bezirk»schu>« vri,>.s: Erbauung «iner Turnhalle. III. Bericht de« Gchulau-schusie« über: u Annahme eine« Kodlrntrüger« für- dir Reudniver Realschule, b. Gus- le»tui»g«einrichtungen in der Vlll. Bürgerschule unk unentgettiiche Ga«überiasfuna an de» Verein der Hand» sent-,k«t«frrundr in Veipzig-Neudaitz. IV. Bericht be« Bau-, Octonomie» und Finanzau«schusfe» über: Entschädigung de» Besitzer« de« Grundstück« Nr. 27 an drr Kohl gar tenstrah« in Leipzig-Reuviiitz für Areai- abtretung zur Gtrahraverdrritrrung. Bericht de« Bau- und Finan,au»schusse« über: Anlage eine« lust- und wasferdicdten Reservoir« und einer Dampf speisepump«, sowie von Alarmapparatra sür di« Damps- kisielanlag« de« Polijtiamtl-Neubaue«. VI. Bericht de« Bau» und versassuna<au«schusse« über: Ent wurf rinn: Ordnung sür drn ioetrieb de« Wasserwerk« in Plagwitz und Lindenau und Anstellung von 2 Ma schinisten und l Heizer «. VH. Brricht de« Oekonomie- und Finanza»«schusse« über Reorganisation de« Slraßenreinigunglwrsen« drr Stadt Leipzig. 9m Monat Oktober diese« Jahre« gingen beim Unterzeichneten Armenamte ein: 3 ^ Geschenk von PH. M. in Frankfurt a. M. Sühn» in Sacken B. <- st. Geschenk Von W. Sühn« von R F. » »EG- - in Sachen B,P. durch Herr» Rechts anwalt I>r Krügrr. von der Firma <L. Gr. hier llbrrwiesene Lohn- " ' ' wrtrlcasfe II. durch Herrn » Gr. '/. Pf. I F.tedel,«- I. O.-/-O ' 8 10 2« 10 20 8« 2 10 5 8 13 1V fordrrung durch dir Rath«sp»rtrl — - Sühne in Sachen L. W. '/. C. G. 1 8 10 10 80 t.-/.R.L /V.H.j L MF.S./.AW A.St. — « » - » E T. /. A. K — . . . . 9. K. H. R — . . . -AL./. S. R. — . . M.R./.A.W. 18L 84 öumma, und srruer sür di« Stadttheil« Reudnitz-Anger» lichter Seibrmann. durch Herrn Frieken«- richterNagel. durch Herrn j Fnedcn«- ricdker Freper. 50 10 4 10 1» Eroltrnborf — - Geschenk von der«. Gp. — « Sühne in Sachen K /. H — - - - - K. '/. K durch Herrn Frirvrn»r>chler Kohlmann. 27« 84 ^ Sa. Sa., worüber hiermit dankend quittirt wird. Leipzig, am 1. November 1889. Der Slath der Stadt Leipzig. <Nrme«amt.) Ludwig-Wotf. Schicker. Vekanntmachrmg. Amtzsch ge». »Ich gel,»r>^. zusuch-n gesoniirn sind, baden ihre Gesuche »o« Jetzt ab dt» fpcktesteu» de» Ist. diese* Mo»at* in der Sckmt. erpeditio", alte Waage. Kalharinenstraße 1. 1 Stage, Zimmer Nr. «. Vormiltag« von v bi« 12 Ubr und Nachmittag« vou 3 bi« 4 Uhr persü«lt«tz anzubringen und die ihnen vor»» legenden Fragen voUständig und der Wahrhrit gemäg zu de- antworten, auch glrichzeilig rin Zeugniß Über da» Alter de« «mziimeldenven Kinre« und den Impfschein vorzulegen. Leipzig, am 2 Rovemd-r >889. Der S«tz«la«*schuß »er Stadt Leipzig. Walter. »sehnerl. 8e,>ehr»,lia »1. b>« geweseie» Uairrosße.'ere »ab Dle Q»,rstn-E,is<vcl»>«,,g iür d>r vom 21. b<« 82. >»«»8 u«d It. Giwt-iuber die e« Jahre« hler ei,«u,N>«N in» Maiaichasie, t»a, i» der Feit »«« * dt« 1i. AO»eWh«r »trfe« Hahr»« gear» Atsgade de« Oauttlechillei« im Ge»»l»»«a»ia Uar»»»»». »immer Nr 1. »«drrad »er ,m«h»1tchm lahmzett (8—1, 8—8 Uhr) erd»««» «mrdr». »ohti«, am 88. vrwbrr 1888. Auf Nutrag der -edru der >,»«»« Jolefiu« «er». Spange tu Leipzig, soll da« za« N«chl«h der Jeatzsi hier a» der Lolooauoeakraße uaier Nr. 4 gelegen», a,i Fol de« »rund- »ad -op» dekeutm-v« für Leipzig, >mi«an»d«il. e'nge- tragene Hau-grunhftätk, welche« von dem verpsllchietr» Vach»» ! ftü»dtgra a»> üüliVO gewürden uwrde, ist, rauuerStua, 8eu i4 Nouemdrr ISS», varmittag» 11 Uhr vo, dem untrrgrtchueie, »«„glichen «mtogerlcht au 8Nricht«üellr hier, v'tertft imueq Nr. 8, Zimmer »VS, »ater den lm Teiml, betau»« zu ««»eudeu, sch«» >etz» au« dem am Gertchwdre« au», hüogeudeu Anschläge, so»« aus den vurrauz drr tzerre, Nechc«. «nuckl»' Juüu« geh»«, hier, Neamarkt 38, und Vr. launer», bter, Srftftraie »» rrsrheudr, vedtuguuge» «ffeulltch vrrstetgrrl > »erde,. Leipzig, um 88. Oct»ber 1888 R8»s,licke« Amtsgericht, «dth. V. gert. 8. Ateu». Kthu. Kaiser Wilhelm in Loustauttnopel. Kaiser wilbelm'» Aabrt nach Kvastautinapel ist ein Er» eignitz von yrvhter Bedeutung. Nenn wir demselben lediglich «iur« politische« Charakter zaerkeunen wollte«, so wäre damit nicht geuug gesagt, deun politisch kvnule drr Besuch nur dann genannt werden, wenn er zu »inrm bestimmten politischen Zweck unternommen würde. Ein solcher Zweck ist aber offenbar nicht vorhanden, die politische Wirkung ist un- bradsichtigt und rrgirbt sich von selbst. Und de«halb ist der Besuch in Konstantinoprl nicht nur von politischer, soudrrn mehr noch vou ko«mopolitilcher Bedeutung. E« ist grwitz ein Ereigniß von hoher politischer Bedeutung, daß rin deutscher Kaiser, welcher tief durchdrungen ist von »er verant»»rilich keil seiner rrbabeuen Stellung und dessen ganze« Denken unc> Thun nur daraus gerichtet ist, Deutschland groß und glücklich zu machen, mit kühner Unbefangenheit srinrn eigrnen Weg geht, über all» Brdrnklichkrtten unk vorurtbeiir souverän hin- wegschrritet und sich auch den frischen Lrd«n«genuß dadurch nicht verkümmern läßt. Die erste größere Reise, welch« Kaiser W lbel» nach seinem Reg>eruna«a»tritt unternadm, aalt dem russischen Kaiserhos, mit »elcbem da« Ventsch« Kaiferhau« durch mehr al« hundert- jährige Freundschaft, sowie durch enge verwandtschastlichr Bande verknüpft ist. Dieser Besuch sollt« vor aller Welt de» ! Villen de« deutsch« Kaiser« bekunde», mit Rußland ferne. in Friede und Freundschaft zu leben, »nd so wurde er auch überall gedeutet und verstanden. Aber Kaiser Wilhelm legi auch Werth auf die Beziehungen zu den mittleren Und kleine» Staalen. und »««halb veriäumtr er e« nicht, aus drr Rückreise in Siockdolm und in Kopenhagen vorzulprechen. E» folgten die Besuch« beim Kaiser Franz Joses und beim König Humderl, und auch die hohe politische Bedeutung diese, Reisen wurde in drr ganzen Welt anerkannt. Bon de, Gegrndrsuchen ließ nnr der de« Kaiser« Alexander aus sich wartrn, Kaiser Wilhelm aber brnuylr die Zwischenzeit zu einer Fahrt nach der Insel Wight. um seiner Großmutter, der Königin Von England, seine Aufwartung zu machen. Der rein familiäre Eharakler diese« Besuche« wurde von Anfang an deiont, aber die politische Bedeutung ergab sich von sctlst. sie war unter den obwallendrn Berhällnisfr» nicht zu umged n, unv die Engländer selbst lhaie» AllcS, um gerade diese S ite de« Besuche« aller Wrll zum Beivußisein zu dringen und ihre Freud« Über da« gute E noernrhmeu zwischen Deulschland und England zu erkennen zu geben. Ganz diesen Vorgängen entsprechend hat sich auch die »weile italienische Reise mit den daran sich reihenden Besuchen in Alben und Ko»sta»tiiiope> entwickelt. Er>«p> signalisirte den Besuch de« deutschen Kaiserpaare« in Mouza schon von Palermo au« al« einen Ersolader italienischen Politik, und da« griechische Volk hat KaiscrWilhelm mit einer Begeisterung und H rzlichkeit ausgenommen, welch» beweist, wie sehr ihm die Verbindung de« griechischen Königsdause« mit drm reutschen Kaiserhaus« willkommen ist. Sulla» Abdul Hamid endlich bat durch di« wahrhaft glänzenden Borderrilungen für drn Besuch de« deutich-n Kaiserpaare« in Konstantinvpel gezeigt, welch hohen Werth er aus diese Begegnung tegt. Man war b,«ber gewohnt, di« Türkei al« außerhalb der abendländischen Civilisation liegend zu betrachten und war zu dieser Austastung auch berechtigt, soweit e« sich um die groß- Maste de« türkischen Volke« haiibelt. Dir Hinderniste, welche der J«lam der geistigen Entwickelung entgrgenstestt. sind de- kannt und augenscheinlich. Diese Beschränkung findet aber an den höheren GesellschasiSkreisrn der TUrkei ihr« Grenze, in j dieser hat mau volle» Berständniß sür die Ausgaben unsere, Zeit und ist bemüht, die Wirkungen, welche da« religiöse Bekennlniß nach sich zieht, zu neulratisiren oder wenigsten» zu milöern. Drr Begrüßu»a«artikel de« .Tar>k" ist von staot«männ>schem Geiste erfüllt, e« ist kaum möglich, die politisch« Bedeutung de« Besuche« Kaiser Wilhelm'» treffende, zu *?i>nzeichneu, cl« durch diesen Artikel geschehen .Tank' nenr.t drn Besuch ein glückliche« Ereigniß iür die Türkei und iaßl ihn al« die Billigung der weisen Politik de« Sultan» curch Deulschland aus. dessen Sympathien der Türkei srii Fnrdnch dem Große» zu Theil wurden. Die Herrlicdkril oe« Empfange«, welchen da« muselmanische Volk dem Kaiser bereiten werde, sei ein Unterpfand sür die Befestigung der auten Beziehungen zwischen den beiden Kaiserreichen. D>e Türkei begegne sich >» dem Streben, drn Frieden aufrecht zu halten mit Deutschland und deodachtr de-halb stricte Neutralität. Also Fieundschaft mit Deutschland will die Türkei halten, aber nicht« lhun, wa« den Frieden gefährden könne und beo- hald neutral bleiben. Da« sind di« drei Voraursetzungen, unter kenen der Besuch de« deutschen Katserpaare« in Konsiantinrprl überhaupt möglich wurde, denn jeder weitergrhende Wunsch der sich elwa di» zur Gewährung von Schutz gegen russische Angriffe richtete, wäre au«sichlS>o« und uneisüllbar gewesen Aber bei so unbefangener Würoigung der tdalsächlichcn Ver hältnisse. wir sie der Artikel de« „Tarik" ausweist, wächst dir politische Bedeutung de« B> suche« in Konsianlinopet. Au solcher Grundlage ist ein polnischer Gedankenauslau'ch zwischen Kaiser Wilhelm unv Sullan Abvul Hamid sehr wohl denkbar und sogar sedr wab>sch,-inlich. Die große Tragweite einer klugen und vorsichtigen Haltung Abdul Hamiv'» für Vre Aus rrchlbaliung Vr« Friede»« ist in die Augen springend, durch maßvolle» und dennoch feste«, mit den Frieben»mächlen über, eiustiuimendc» Austreten der Türkei bei Wahrung ihrer Rechte kann aus der Baikanhalbinsel viel Gule« erreicht werden, und wenn dir Türkei unter Addul Hamid sich auch stet« be fleißigt hat, Reutralilät im weitesten Sinne de« Worte« zu üben, so hat sie doch bei Wahrung ihrer Rechte nichl immer den Grad von Enlschiedenheil gezeigt, welcher bester geeignet gewesen wäre, russische Anmaßungen in Schranken zu halten, al» zu weit getriebene Nachgiebigkeit gegen dieselben. Die Entwickelung der bulgarischen Frag« ist in dieser Beziehung lehrreich genug Auch der Besuch Kaiser Wilbelm'« in Konstantinepel Ist ein hochersreulicher Bewci« der Adlung und Werlhschätzung, deren sich Deutschland in der ganzen, dem Frieden zugelhanen Welt erfreut, und da« moralische Gewicht der Hulcigungen, welche Kaiser Wilhelm überall rntgegengebracht werbe», ist so roß und so wirkungsvoll, daß sich ,dm selbst Mächte wie ußland und Fraukreich nicht entziehen könne». Die russisch Presse sängt «llmälig an, einen richtigeren Maßstad an die deutsch« Politik zu legen, weil sie sich wodl oder Übel davon überzeuge» muß, daß die Macht Deutschland« zusehends wächst, daß man diesem Lande überall vertrauen enigege» dringt und die Politik der Ausrechterhallung der Verträge, welche Deutschland verfolgt, alt die allein richtige und ven wahren Interessen Europa« dortheilhast anerkrniit. Die Politik der Mißachtung der Verträge und drr gewaltsamen Machterweiterung stößt je länger desto mehr aus den Wider stand der öffentlichen Mrinung Europa«, unv selbst in solchen -ändern, wo einflußreiche Parteien dieser Politik huldigen bricht sich allmälig eine andere friedlichere Anschauung von den Ausgaben der Völker Balm, welche boffenllich den end liehen Sieg Uber die verderblichen Leivcnschajlen erringen und behaupten wird. Leipzig 3. November. * von drnienigrn hochgestellten Personen, welche au» Anlaß de« jüngiirn Besuche« de« Kaiser« vonRußlan mit hohen russischen Orden kecorirt worden sind, werden setzt die nachstehenbrn Namen bekannt. E« e>dielten der Fihr. v Meerschettt-Hilllest ni, commandirenber General de« Garke-Coip«. de» D ißen Adler»rten. Gras V. Wedel. General 4 I» »nll« Sr. Maiestät de« Kaiser« und König«, den Slani«lou«-O-den l. Claffe; V Kaltenborn-Stocbou, General lieutenant und Commandeur der 2. Garde-Jnsonteri»>Division de« Annenorde« l. Elaste; der Oberst-Jägermeister Fürst zu Pleß den Alexander-Rew«ktz-Orden; der Ober-Eeremonie» meiste, Graf z» Eulenburg den Alexander-Newsky»Orden mit Brillanten; der Odrrstallme>st-r v. Rauch un» der Mimster v. Matzbach den Alexander-Newlktz-Orden. * De« Kammergerichttrath Geheimen ObnOustizrath Johow ist. w,e da« »Justiz-Ministerialblatt" meldet, di« nach- grsuchlr Dienstentlastung rrlheitt worden. Geb Rath Johow war vor 1870 Ralh b«>m Odev-Tnbunal »a B«rlt» und gehörte zu denjenigen Mitgliedern de« höch'ken preußischen Gerichl»dos». die e« verzogen, bei drr Jnstizo-prnlsat>»n, statt an da« Reichsgericht nach Leipz-g zu gehr», «n Berlin beim Kammergericht al« Räth« einzutrelen. Bc'-U Geh Rath Jvbow war die Veranlassung hierzu dadurch gegeben, daß seit 1874 der Commission für die Ausarbeitung de« Bürgerlich«» Gesetzbuch« angebvrte» in d«r cr unter Ent bindung von jeder weiteren Thäligkiit bl* zu ihr«r üirzlich rsotgten Auslösung gewirkt hat. * Professor v»n Lißt in Marburg bat folgend«« Gesetz« orschlag betreff« der bedingten Berurtheilung der- össenilicht: ,.ß 1. Bei jeder v,r»rttze'l„g z» Gefäm»1ßsin>s« k«»» da« Aerichl, wen, die chesängntßnros« „ch, wegen Naaadme «llderid« Umstände a, Ll-lle vo» Ziicktdau« oRSaeivrvchca ward« «ad c>«r Vrruildellke b eder Jretheusstiase tm Jn>„-dr weder ganz »och ihriiweise v«,bob» bat. inordne,, daß die Vollstreckung «er ert,»«r» Lirase bi« ans Weitere« au»justtzen sel. Die Vollstreckung der eiwa »ebe» der Frelbeltsstrasr rrka»»tr» Grlefteasra wird durch dlesr «n»rd,n»g nicht beeayrl. tz. 2. Die Aurirtznng der Vollstreckung kann v«, drr v»> stell»,« ei»»r Llcheiyeü abhängig gemach« werde» (Frieden-bärg- chast). Die Höhe der zu befteste,de» Sicherheit, sowie die Art lhwr veftellang bestimm» da« Bericht nach sretem lrrmestea. Wird die VisteNung der Sicherheit innerba.b der vom Geeichte bestimmien Frist nicht nachgewiejeü. so ist die rrka»»t» Strase z» vollstieckr«. tz. 3. Der velchluß de» Gericht», d»rch welche, dt» »mletzung der Vollstreckung ongeordnei »der dir beanirngre A,«s-tz»,g al^ qclihni wird, ka»a nur mu de, gege» da« orr,rihrile»o« iärteuutalß geerchleten RechiSmiiikln uud »ach de» sür dies« gellend«, Gru»d- iätzen augesolilen werden. 7 4. Tie Bollftreckuug der erkannte» Elrale entsSllt und dl« bestellie Sicherbeit wird trei, wenn der B rurthellte innerhalb, der nächsten drei J-Hre «ach Nrchtskrasi de« iteke,- «« st « nichl « ge» einer »eue, »ach dlrler begangenen strasdarr» Haudiuug lm Jalaade i» Frelheiwstrase, veruethei» wird. Der Einir l, dleier Foig-n l» o«s Antrag de« vernrlhetste» durch veschiuß Gericht« ,u«z,ipiechen. tz. b. Wird der Veiurtvellte „»erhalb de, nächste» drei Jahr« »ach Nechttkrast de« Sikeuntnisie« w>gea einer »e,ea »ach d>»s«r be gangen,« ftrusbare» Handlung tm Jnlaude zu Fnideneftrasr veruithetlt. io oeitällt die deft.lüc T-cheelie» der D«»ai«castk «»d die srilher er- kaniue Strase kouinit »eben drr sür die neue strnsdar» Handlung verwirk!'» Sira'e »nvrrkllrzt zur Vollstreckung. D>e Lrh»du»q drr Klage wegen der »««begangear» strasdarr» Handlung hemmt sür die Dauer d« Versuhrem de» Adlaus der dreijährigen Frist. tz. 6. Wenn vor Ablaus drr dre-jährigen Frist die venirtbrllung >eu einer straibare» Haudlang eriolgl, »eich» vor N chKkrol« de« in tz. 1 envädnien Eikenniniste« begangen war, so finden die tztz. 74 d>« 78 D r.-G-V. Anwendung, und da« die Strafe noch Viesen Para >rapheu brftlmmeade Gerichi hoi da,über z» deschl eben, ob die Anoidnuag der Su«se«nng ansrrcht za erhalten oder ausza- yebea sei. D e Erh-bung der Klag« wegen der neu bekannt gewordene, straidaren Handlung bemint de» Ablaus der dreijährigen Frist sllr dir Dover de- Veisadren«. Die „Noi ddktttsck'e Allgemeine Zeitung" bemerkt sehr be fremdlich zu diesem Entwurf: Wohl s-lira lal sich die öffentliche Meinung so aachdräckllch str «tue ges,tzgederischr N »erung n»«griproch a al« in der vo>liegende» Finge, die >v veischiedenen Lä kern dcreii« zum gesetza-b itlchea Aukuag gekommen ist oder demnächst kommen wrd. Lt« inler- naliooale crimiaoliiiilche veietalgun i doi sich eioftimmiq am 7. August iUr die bedlngre veruriheilung e k'ätt, weiche in Belgien bereu« A-setz geworden ist. Do« Piinrip d«t eirnsall« in den Ausschuß, entwurs «me« neue» sranzäsi chen Stralg rtz uchr« Ausnahme ge sunden. uad der Ausschuß, w Ichrr iu Oesurreich den neuen, an d rser Stelle deren« elwahnten Entwurs eiue« Sirofgesetzduch« be- ctlh, Hai die bedingte VekNithenuag bereu« angenommen. Bei einer solchen Ueberriust mmung de, Ansichten büttle bol ArlUkip irl st von der W st «ichost Nicht mehr ausgeqebr« werde». Der L ßt'sche Entwurs giedi eine dontrn«w rlh- Uui,riag« süi die concrele «uoq.staiiung deffttde^ uud au« düst» E»r»,d« ist deffeu weurre Verbreunug zu wUnichr«. * Der „Reich», und Staat«-Anzriger" meldet in seinem nichtamtlichen th-ile: Der Filrsterzdisch's voI Prag, Tardiual Gras von Sch Sn- bor», dat den Psarrer l>r. Ernst Mandel I« N>eb>rdannddors zum Großdechanien und sarsterjbtschöfnchen v>car la der Gras» fchas« Giatz ernannt, nachdem von dem Fürnerzt»schal zu dlelcr Ernennung die lanbeoherrliche Kench ingung nochgrsuchl uud die letziere unterm 7. Ociober d. I. eridestt woiden ist Drr Großdechan, uad saruerzbischäilichk vieae ln der ckralschost Dlay ist nach Moßgabe der beiiehenvrn V ftimmungen zugleich Ehren-Domherr an drr Dom- kirch« zu Breslau. » » * Au« Wien erhält die „Kölnische Z-itunq" eine, wie da« Blatt bemerkt, aus genauer Kenntnig ver Vorgänge be ruhende wahrheitsgemäße Darstellung der Bezi,Hungen de« Erzherzog» Johann zu Bulgarien. E» heißt darin: SS ist vollstä'idlg richtig, daß Ei,Herzog Joho»u Solvalor zu denjen gen sllrst ich » Persäulicht, iten g yäri Hai. dir srtuer Zeit iur den bulgart'chen Dheou in Frage kamen. Es ist adrr salich. daß er sich al« Tdronbewerber anqetrogen oder gar «ulaedraag« habe. In vollntltig-r aiiiilicher Weise >st ihm drr thron auch utchi von biilqorilcher Lelie angeboiei, worben, wodl aber hobea «tl ihm hirr- über veitraulch- Verhandlungen staitgrsundeu. und es hält» nur vom Herzog abgehangen, sich z»m Fürsten von Bulgarien wählea zu eii. Im Grundsätze war derselbe auch gor nicht abgrueiul. er drang aber daraus, daß man erst da»» aus sei,» »»»bidarur »urdckqreisen tolle, wenn die Verhandlungen «ti dem Prinz'» Ferttnnnd von Loiurg endgiliig gelcheiiert sein sollten. Er empsihl dabei den Prinzen Ferdinand aus« Wärmste als die geeign'istk Peisäiillchkelt, wrlche de Biilgaren studeu ksnnlen. und ih>ii ach ich haue er einen groß » Antheil daran, bah Fürst ,>N>'nand — »acheem noch ei» anderer Plan geschrtirrt war — g wähn wurde. Wa« die Smkeduna vom Tommando in Ltnz aa- angi. io därstr ste eiuers-i,- daraus zuruckz iiührrn sein. d,g der ck,»Herzog sich schon weh, lach nach »be i Mißliebig gemuch, b„Ae, lid-rnn all'rdina« auch aus lerne Belheil qung an brr bol,«,sichen zllrstenwnhl. D e östreeeichi che Ste-»»>o-a legte domal« den räßien Werth daraus, über alle aus die Fü, ste,wähl b-zugllchen P» Handlungen mögl ckst genau iialereichiel zu sein; e« liegt «der ckrund zur Anoalime vor. daß ste sich über die Beiheilig»,,, be« Erzherz»i« Jod.>»n Enldaior „a recht sol,ch'« Bild g-w«chi ho« und zu Vorstellungen gelaugt ist, dle ber Wikichkett d»rcho»« nicht emsprach-ii. * Einem der „Politischen Correfpondenz" «»« Mab ritz zugehenden Berichte entnehmen wir nachstehend« Mitlheilungen über den übern»« sympathischen Empsanq, welcher dort 6r. kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Albrechl bei seiner Ankunst in der spanischen Hauplstadt bereitet wurde: AU der Ar,her»,, «m »4. »m '<^11 Utzr Adrub« «lt tzyn Srzh lasse.
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