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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188911156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-15
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1889
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Erfckekvt töqttch früh S'/, Uhr. Kr»,t1«M, »ö Lr»rtzM»« J,d,»»»«gasse S. HPrrchlliatk« »er Kedicti«» Voemurns« 10—l> Uhr. K,ch«m«g< ü—« Udr. l »« »I« »s<^»- V>»n»«erqch, «Schi hch »» S»»»c1>-- «»» An»,»«, her für tzl» »tchftlolaenö« N»««»r öelii»«»en Jnlernte an W»ch»ut«,r> dt« » U», Rnchmitia,»«. „ -srrn»unö -cftl«>rn früh öl«'.,» Uhr. 3» »en /Mitr» für 2os.-^noahme: ku« >l,»». UnioerNittlftrabe 1. L.nt« Lösche, »,th,ri,e,Kr. 2.8 por, >„>d k«ni-«pl-»7, nur dt« ',,3 Uhr. riWM TllgMlitt Anzeiger. Organ silr Politik, Localgcschichte, tzandclS- und Gcschaftsverkchr. 3lS. Freitag den 15. November 1889. Amtliche Bekanntmachungen. Mahl von Mlhtnoorßcllkrn jllSt. Äico!ai. Die geprüfte List« der Wahlberechtigten für die dem- nächstige Wahl von Kirchenvorstehern für dir Nicolai» gemeinde liegt am LN., »4., IS. und 16. -kovrmber d. I., vormittags von v—>2 Uhr in der kirchrneppedition zu St. Nicolai, am Nicolaikirchhos Ar. 4. Pt., zur Einsicht au». Leipzig, am >2 November 1889. Der Rircheavorstand ;a St. Vkieolat. D. Hölscher. Drtianutmaihllng. Aus sein Ansuchen ist Herr Heinrich August Wilhelm Zehn, Schornsteinseaermemer, j tzt Bayerische Straf;, Nc. l2, au- dem von ihm bisher bekleideten Amte eine« Armenpfleger« im 39. Distrikte entlassen worden. W r sprechen ihm hiermit unseren Dank für die unserem Armen,»es,n gewählte Miiivirkung auß. Leipzig, den 7. November 1889. DaS Armeadireetorium. R. 857. Luvwig-Wols. ArtuS. vor ein gen Tagen wurde einem hiesigen Droschkenkutscher statt eines Einmarkstücks ein 20-Markstück in Zahlung gegeben. Ter uiibekanni« verlusltrüger kann den ihm zusiehenben Betrog gegen gehörige Legt>i»,alion und Zahlung der entstandenen Kosten an Unterzeichneter Arnisst lle in Empsaag nehme». Leipzig, am 26. O luder lv89. Das Poltzeiamt »er Ltaöt Leipzig. VIl. 3406. «reischneider. Ml. Vckanntmachung. Mit Rücksicht aus die nahe bevorfleh'»de Einverleibung de« hiesigen OrieS in den Stadtbezirk Leipitg und die damit zusammen, hängende Uebergabe der Lassenverwaltung ersuchen wir hiermit alle Di'ienigen. welche noch Ansprüche für gelieferte Ardrtte» oder Materialie» irgend welcher Art an die hiesiae Gemein»« oder Schule zu machen haben, un« ihre bezüglichen Rechuuu,»», soweit Ge« nicht bereit» g> sch, Yen. ungesäumt zuzustellen. GohliS, am 7. November 1889 Die Gcmctuüe- un» Lchnltaffeu-Vertualtnn,. Singer. Boragk. lilllNIIt'ft'lst Di' Herstellung von Gr»-, veschlrrrkung«- »itllUlirzttU. und vers«e»nun»S-Ar»e>ten in der o rlüng rien Le.pttger Straße, und zwar der Trakt von der Dimpseldschen W chsinchfabrck dis zur Lindenftraße, soll an einen Unternehmer in Accord verdungen weiden. D,e Bedingung-» sür diese Arbeiten liegen im Gemeindeamt» Hauvistrahe Nr. 45, au« »nd kSnnen daselbst eingesehe», »der gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. B züqliche Angebote sind verschlossen und portosrri, mit ent sprechender -aslchnf» versehen, edenoaielbst und zwar »ts z»M 2). dtcsc- Monat-, Nachmittag« 5 Uhr, einzur,ichen. Der Unterzeichnete G meinderaih behält sich die Au-wahl unter d'v Beweiberu und die etwaige Theiluog der Arbeiten oder die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Schönejeld, am 13. November 1889. Der Gemein »erat». Lorenz. Zur parlamentarischen Lage in Lachsen. * Wieder einmal ist die parlamentarische Berlrelung de- Lande« in Sachsen« Haupt- und Residenzstadt versammelt, um die >br in der Slaatsversassunz vorqezeichneten Rechte und Pflichten in Ausübung zu bringen. Se. Majestät der König sali sich am Mittwoch von feinen getreuen Herren Stänken umgeben und, indem er sie herzlich willkommen bieg, ver mochte er in einer knappen, aber der Wärme und Herzlichkeit de? Tone« nicht entbehrenden Thronrede ein erfreuliche« Bild k sie» zu entrollen, wa« der Berathung und Beschlußfassung der beiden Kammern de« Landtage« darret. In der Thronrede ist zuvörderst von Allerhöchster Stelle constalirt, daß die wirthschasltiche Lage de« Lande« günstig und erfreulich sich gestattet bat. Industrie und Handel seien i» weiterem Aufschwünge begriffen u»d damit zugleich eine Ber brsierung der Lage der arbeitenden Elasten ringetreten Weiler wird au« königlichem Munde bestätigt, daß die in allen Theilen de« Laaves und bei allen Elasten der Be vo keruiig erkennbare arbeitsame Thätigkeit aus den meisten Gebieten nicht ohne entsprechenden Lolin bleibt und daß das Vertrauen auf die Erbaltung de« Friedens die Zirv'rstcht aus weitere fruchtbare Erfolge befestigt. Cs kann wohl kein Zweifel darüber sein, daß diese Darlegungen aus Grund bester, der köriigl. StaatSregierung wie Niemand Anderem zu Gebote stehenden Informationen beruhen und daß in ihnen der Ausdruck der vollen Wahrheit vorhanden ist. Der also in feierlicher Stunde sestaestellte Sachverhalt spie, gell die wirtblchaslliche Lage de« Landes in einer so hoch erireulichcn Weise wider, daß darüber die berufsmäßigen freister und Opposition-Helden verstummen nrüssii, und daß ihnen ein guter Theil de« Wasser« entzogen sei» wird, womit sie ibre klappermllble bei der bevo,stehende» Reich« tagswahl in Gang zu bringen versuchen wollten. Wa« lind in der scciatist scheu und deutschsreisiiinize» Presse nicht alle« sür düstere Bilder von dem wiitbschafilichen Rück gang und Elend, in dem imser R ich bear.ssen sein solle, enttvon'en worden? W'lcbe jammervollen Schilderungen tonnt' und kann man noch tagtäglich in Ven Versammlungen und den W »kell'Iäirchen der soeialdemokralischcn Parle, hören und lesen von der absoluten Unzulänglichkeit der Löhne de, Arbeiter? Und nun kommt eine Io aulbentilche Kundgebung wie die sächsische Thronrede und weift klar und bündig nach. Laß alle diese Schilderungen Lügcngrspinnste von ärgst.» tendenz ö^er Art sind, daß sie zu dem wirk lich'N Sachverhalt in vollem Widerspruche sieben Ta« stchi nicht in der sächsischen Tbronrevc unb da« hat sie auch nicht sagen wollen, daß die Roth in der Welt nicht aus- sterben wird, daß Diele« in tr» Erw»rd«»erhällnisttn de, Masten noch bester werden kann und werden muß, aber sie bai an der Hand vo» Thati'nchen constatirt. daß sehr viele« beger geworren ist und daß die allgemeinen wi-tbschaftlichen Verhäliaisie in ersreutichem Aufschwung« begriffen sind, wo- von die eigentlich« Arbeilerwell keine Au-nahme macht. Ein olche« autoritative« Zeugniß kommt, angesichl« der bevor stehenden Re>ch«tag«wahlen. gerade zur rechten Stunde. Lachse» ist nur eia Theil de« Reiche«, ober e« ist ein hervorragend»« und kräftige« Gl ev desselben, und wenn d,r Dinge im Reich in der That so saul und esormb,dürftig wären, wie sie von ven Führern unb der Presse d«r Oppositionsparteien hi,'gestellt werden, dann müßie sich Solche« auch in der vo>r-,rirlhschastttchen und finanziellen Lage unsere« Lande« zeigen. Nein. König Albert hat sich in der Lage befunden, aus Grund vollglUnger Be weise zu constatiren. daß die Herren Richter, R ckert. Bebel und wie all» die UnqlÜck«raben im Reich«tag sonst beißen, iatsche Propheten sind, und daß e< von der deutschen Wähier- 'ckast büchst unklug und unvernünftig wäre, aus ihre Aus» lührungen und Anklagen Geivicht zu tegen. W r ersobren au« der Thronrede weiter, daß in Folge der erfreulichen Finanzlage die Regierung in den Stand gesetzt ist, nicht nur reichliche Mittel zur Förderung aller Zweige ber Staatsverwaltung und der Intereste» von Kunst und Wistenschast zu bewilligen, sondern auch ivcilere Schritte zur Unlerssützung der Gemeinden in Au-nchi zu nehmen. E« wird vorgeschlagen, ven Schulgemeinden neben der schon bisher gewährten Ueberweisung eine» Theile» der Grundsteuer eine fernere brveutenvr Unterstützung m der Form von Beiträgen zur Besoldung der Lehrer zuzuwenden und i» Verbindung damit aus eine allgemeine Ermäßigung de« Schulgelde« ln den Volksschulen de« Lande« Und erne verhältnismäßige Erhöhung de« Minimalgehalte« der Lehrer hinzuwirken. Diese Vorschläge werden sicher freudigen All» ktang überall im Lande finden, kenn es ist nicht z» leugnen, daß bl«ber viele Gemeinden durch die Aus» Wendungen sür da« Volksschulwesen in bohem Grade helaslet waren, wie nicht minder ven unbemittelten unv mil Kindern reichgesegnelen Familien da« Schulgeld manche Sorge vereitele. Wenn bierin eine Erleichterung einlntl, so dürste ür beide Theile Anlaß zur Freude gegeben sein. Daß die StaalSregieiung nicht aus die namentlich von den radikale» Part-ren vertretene vollständige Aushebung de« Schulgeldes zukommt, können wir nur billige»: c« ist da« eine jener Forderungen, die al« freiheitliches Scdlagworl silr die Masten qebraucht werden, e« lasten sich aber, namentlich auch vom pädagogischen Standpunct au«, sehr triftige Gründe dagegen m da« Feld führen. Eine willkommene Botschaft wird, hauptsächlich in den davon direct berührten Kreisen, die Ankündigung der Aus besserung de, Beomtengehatte und der Wegsall ver Pension«, drilräge sür alle Beamten, Geistlichen und Lehrer gewesen sein. Man wird zwar vielleicht hier und da die Gebalts verbesserung »ilvt al« eine genügend Hobe finden, indessen es st bierbei doch wohl zu berücksichtigen, daß sie bei der großen Menge Derjenige», aus welche sie zur Anwendung zu komme« hat, dock sür den Siaatsbaußhalt-etat bedeutend in de« Gewicht fällt und daß hierbei Rücksicht aus die übrigen teuerzahter de« Lande«, genommen werden muß. Auch de» Gemeindebeamlen in mittleren und kleinen Eiävte» unb in den Landgemeinden wird eine erwünschte Gabe dadurch zu Theil. daß ihnen in der Thronrede di« Gewährung von Pensionen in Aussicht gestellt ist. Emen der hervorragendsten Puncte in der Thronrede bildet da« Eisenbabnwesen des Lande« unv die Regierung versichert, daß sie sich dessen H bung auch ferner angelegen sein lassen werde Den Bewei« hiervon giebl die Einstellung ber zur Erhöhung ber Leistung-säbigkeit der Eisendahnanlogrn unb Vermehrung ihrer Beiriebsmitlel erforderlichen Summen in ven Eiat Mit großer Freude wird namentlich die Mitiheilung vo» de» vorgetchlagenen neuen Eisenbahnbaulen in den davon zunächst betroffenen LandeSge^enven enlgegengenommen worden sein I» der Tbat, wenn irgend unser Land ans Etwa« stolz sei» kann, so sind e« seine sc k äktig und blühend enlwiikslle» Eisen dabnen und die Nützlichkeit, mit welcher sie den Interessen der Gesammlbcvöikeruiig dienen. Nun wlr haben die bestimmte Zuversicht, daß der Wort laut der Thronrede Überall im Lanke de» günst gstr» Eindruck bervorgebrackt bat und daß sie aufs N>ue dazu beitrage» wird, da« Ansehen unsere« Slaal-wesen« nach außen zu wahren. Wir lbeilen aber auch die m der Thronrede aus gesprochene Zuversicht, daß die Leihantlungen ve« Landtage« zum Heil unv S gen de« Lande« gereichen, daß Vesten Der tretrr, trotz der sie trennenden kleine» Parleiunterschiede, sich bei allen Fragen brüderlich die Hand reichen werben. Nalür lich ist hierbei jenes kleine Hänjlein von Abgeordneten aus geschlossen, welche« zwar Ine ominöse Z>hl sieben erreicht hal indisset» keine andere Wirkung hervordringe» kann, al« durch lange« und Heft ge« Rete» die Beraldungen zu stören und zu verzögern und gelegentlich bi« Entladung eine« kleinen parlamentarischen Ungewilters in G'stali wohlverdienter Er widerungen unv Ordnungsrufe herbeizurusen. besten Hoffnungen für die weitere ^'^«f^^rheit sich ver eist. Mal nach langer Z-t. daß ^ne störte M,hr°e.^ ,. einigt, um sür Rübe uns Ordnung 1 kkämpsen. deren l^vuren einer Bewegung Ida>krat>>g Zu o<ia Schädlichkeit allmählich ollen Par'eien s" ^ wuß.se.n gekommen .st. D.e Anhänger der Monarch.» ,üblen. daß sie durch ihre Verbindung ^ lichen Meinung verloren haben und ^ ^er Um» stiften, jede Gemeinschaft m t ihm , lchwung' kann na'U.lich nicht '»°n '»tzt m d« W u Taae treten, d-ß die nionarchisti'che» Abgeordneten , einm republikanischen kanimerpräsibenle» " ^ sa,u kür Iloanet welcher den Anhängern ver Monarwie iiero eindseligq^genübergkstanden bat. aber e«)eh>« n.chl °n«i'd '»en Ür da« Vorhandensein der «bsichl. d>e Schärfe d ^ 8 latze« zwischen Republikanern und Monarchisten zu DieAufsorkerung Leo» Sah'«, eine Republik ,u gestadn. einen WiderbaU gesunden, eine constilutionelle Opposilwn« Partei7» bilden, welche also die ffrage der Slaa.ssorm u . berübrt läßt Auch da« ist neu unv fügt sich dem Kabine» L welch« da. Frankreich de. -2 September und 6. Or o- der umfaßt. Da« „eue Frankreich 'st dem ' Hauptstadt am 27. Januar Boulanger ,um «bgeordnelen vählte. ganz unähnlich, e« hat den H rnae'pinnst.n der m ver Verurihkilung Boulanger'« obgeschlosseiien Rücken gewandt und stellt sich aus den B°b-" der Ib°^ lachen. Dw große Mebrzabl der Bevölkerung ist sich endlich bewußt geworden, daß dir Ausgaben halb desselben liegen, sondern daß die Woblsahr« nur durch da« Geke hen der inneren Enlwickelung «reicht werden kann. Man bat >n Frankreich lange Zeit hindurch Vergleichungen zwischen der Niederlage de« Iab.r« 1870 und der Niederlage oe« Jahre» 1806 ang-stellt und au- dieser underechtigle» Parallele sallche Schlüste g-)vzen. Preußen war im Jahre 1806 da« Opfer eine» ehrgeizigen Eroberer« geworden, unv wenn kß auch an stiner Nieverlage nicht obne Schutv war, o konnte doch der Angreifer sür sich uicktt« andere« gellend machen, al« sein Genie und seine Macht. Wie war die Sach, aber im Jahre 1870? Frankreich erklärte Deutschland den krieg, um Preußen sür den Sieg bei Köniagrätz zu zllchligeu. ihm zu beweisen, daß deulsche Einh-ilSbesirebuiig,» mewal« aus die Zustimmung Frankreich« rechnen könnte» und baß de-halb der Zustand, welcher vor dem Jahre >866 bestand, iviederhergrstelll werken müsse. Preußen brauchte siebe» Jahre, um die ersten Schritte zur AbsLüitelung de» ihm von Napoleon I. ausgezwungenen Joche» z» tbun, und schon zwei Jahre später waren die Folgen ber Niederlage de« Iabrc« 1806 vollständig überwiinden, da- Jahr 1815 besiegelle de» Slurz de« weljchen Eroberer« und setzte seinen Krieg-züge» Frankreich nach der Eröffnung des Parlaments Die Lage wirb dadurch gekennzeichnet, daß die Boulangiste» die Eröffnung der Kammer» al« da« Zeichen zum Beginne von Skandal, die Republikaner ater al» v,e passende Erlegen beit betrachteten, da« Streben nach Ein gkeil darzuibun. Da, wichtigste Ereign ß ist die Wahl Floquet'« mit 348 von 510 Summen. D,e Eonservative» gaben weiß» Zettel ad Boulangistrn wählte» Boulanger. Einer M'hiheit von 348 gegenüber werden beide Gruppen einen überaus schweren E'and haben, sie können nur Widerstand leisten, aber keine Erfolge erzielen, vorausgesetzt, daß die Einigkeit ber Republikaner Nicht aus einen bloß,» Versuch beschränkt blkibt. Floquet Hit Mehrheit die Aufgaben, welche die Kammer in dieser Session zu erfüllen habe, treffend al» dir der Gerech'ig keil bezeichnet im Gegensatz zu einer politischen Ausgabe. Die Kammer habe die Wablen frei, ehrlich und unparteiisch z» vrüsen, wie e« den Bestimmungen de« allgemeinen Stimm recht« und der Würde der R publik entspreche. Er hat dam in erster L nie aus vre Ungiltigkeiireiklärung der Wahl Boulanger'« hingewirfen, damit Klarheit darüber verbrettel iverde, daß diese Maßregel eine Handlung der Gerechtigkeit nicht aber „ne solche der G Walt sei. Nicht minder beifällig wurde die Rede de« Alterspräsidenten Blanc ausgenommen, welche den Sieg der Republik über ibre Feinde verkündete »nd mit Bezug auf den Erfolg der Ausstellung die Ausgab der Znkunsl in der Mahnung zusammensaßle, dem Lande Ruhe. Arbeit, wirthschastliche Sparsamkeit und sociale Gerechtigkeit zu geben. Dieser Ansang rer parlamentarischen Arbeit erweckt die ein arz de« Z.el. Die N e ederlage Frankreich« im Jahre 1870 war da« Er- gebmß eine« bohen Grade« von Srlbslllbersckätzung der krasi oe« Lande«, sie war die gerechte Vergeltung eine« durch N chi« zu rechisertigenden Friedensbruches und die LoStrennung Elsaß-Lothringen» von Frankreich war zugleich eine Handlung der klu>zbeil und der gesch chtlichen Nolhivendigkeit. Was Frankreich vor 200 Iabre» widerrechtlich sich angceignet Halle, weil Deulschland in Schwäche und Z vielracbl versunken war. wurde mit Deuischland wieder vereinigt, ol« sein EinheilS- dewußisein erstarkt, und seine Kraft dahin oebiebe» war. um seine Einheit Frankreich unv jedem anderen Feinde unv Neider gegenüber zu behaupten. Daß die Sachlage nach dem Iabre 1870 eine ganz andere war, al« nach dem Iabre >808, bedarf keine» Beweise«, aber der Zeitpiincl ist der rechte, um e« zu sagen. Deuischland hat Frankreich keine Gewalt angelban, es bat nicht« «bin gegenüber wieder gut zu machen; was mit voll-m R cht be bauptet Werve» kann, ist nur. daß e« einen Vollständigen Sieg n einem ungerechten, vo» ihm unverschuldeten Kriege lebr mäßig benutzt hat. Frankreich bat vo» b> m Sieger Belsorl wieder erhallen, obwohl diese Festung wichtig ist und obwohl sie mit vielem dcut'che» Blut errungen worden war. Sowie sich Rußland, Oesterreich und England mit Preußen in dem Entschluß begegnelen, den Erod ier Napoleon l. zu vernichten, so steht heute Ver Dreibund mit England vereint, „m den Frai.kjurter Frieden zu verlheidigen. durch weichen t»e Abtretung Elsaß-Lothrmgen« an Deutschland vertrags mäßig geregelt worden ist. Frankreich ist durch dirs n Gediet-verlust nicht in dem Maße an Macht geschädigt, daß seine Stimme im Ralbe der europäischen Völker an Ein fluß verloren Halle, nur die maßgebende Stimme, die e« sich früher «„gemaßt hatte, besitzt e« heute nicht mehr, aber diese hatte es schon ,m Iabre 1866 verloren, wenn es auch noch nicht Brics und Siegel über diese Einbuße a» Macht besaß, die ihm erst durch den Franksuitcr Frieden au-gestellt morden sind. Deulschland hat keinen heißeren Wunsch, a>« mit allen Völkern Europa« in Frieden unv Freundschaft zu leben. Wir gönnen Frankreich den Triumph, den r« aus wirtbschait- lichrnr Gebiete durch die Weltausstellung gefriert hak. wir wünschen, daß e» ihm auch in Zukunft gelingen möge, au dem Weltmärkte die Eisolg« zu ernten, welche ihm a-. "'r die Blülhe Frankreich- an allen Gebieten der friedlichen Arbeit neidlos betrachten und bewundern, deshalb bearüßen wir die Eiössnuna d'k der gegenwärl.gen Par,amenl«se,sion n„I ausr -1»ig-r F.ence al« den Begmn einer neue» friedlichen Eroche Ter Fr,eden«bu»v bat in dem jetzt zur Ne.ge gebende,, Iabr so große moralische Errungenschasi»,, verzeichne», er Hit 'ick so sebr des'üigt und seinen E nslnß nach allen Setten i» feiner A,ttri.t«rede unter dem lauten Vers all der b-r Wirkung deff.lber Nickt hat entziehen könne». Ai« gleichber chtigter Milbewerde um Ve» Prei« aus alle,, Gebieten friedlich, r Arbeit, wird un« Frankreich siel« willkommen sein, wir achten uns schätzen d reiche» Fahiaketten de« französischen Volke«, aber wir ver- lange», da, man un, „„t lächerlichen Forderungen wie der Rückgabe Elsaß Lothringen« in Ruhe lägt. ^ ' Lkipziq, 15. November B.e'nÄ* """ "'"daraus aufmerksam gemacht, daß die duse d?/,^..^ Bevölkerung Deul'ch.and? im Proc^ geworden und de, rerinae! !e. -3''"°'"'" »ür Zeit ,n Deutschland geringer al« ,n dcn meiste» anderen stänkern Mn, Hai ^>7 ^che'i'ung wobl auch de» Schluß gezogen daß d>! 7'"'^» Reiches ei.w Tha,sache ei Daß Übervölkert ist. dürfie sich jedoch schwertrch behaupte» lassen j rroe Rerhe von Lanbe«lhci^n >s, Abvnn»me«t«pvsi» vierteljährlich «»/, Mk. ürel. vringerloh, b Mk.. durch dl« Hoff bezöge» 6 Mk Jede esn»»lue N»«»rr 20Ps Beleg-r»«vlor lv Bl. Grbadreo für rr«rubeit«gr» l>» Taqedlalt-For«»« «»salzt) «h»« Poftbes«r»eru,, SO Mk. «U »oßdes-rderu», 70 «t. Znsrrikr S gkspaltme Petitzeilr 10 Pf. G,»Ker» kchrrste, la« »us. Vrei«»er»»lch,ri. TadeLorllcher u. Zlfferusatz »ach hshen» Toris. Knlä«k> »ater de« Nrdoetlo,«strich dl« «Gspull- ZelledOVUdorde, F,»Nle,,,chrich,e, dl» kgespoü«»« Zeit« «0 Al. stud st»,« ,, dle GrprdtN», ^r sende». — Rabat« wird ,'cht »'«ede». Aahluug prrrarrauienmrlo oder d»rch Post» »achaahme. 83. Jahrgang. zur Zeit noch so schwach bevölkert, da« von einer B»völke» rung, welche ven vorhandenen natürlichen Ernäheungtkrästen e,S Boden« entspräche, nicht gesprochen werden kann, ge schweige von einer Uebervvikernng. Allervinq« ist »der so viel richtig, daß manche Gebiete in ausgksprochenenr Maße a» Uebervölkerung leiden, und demgemäß ist »« nur natür lich, daß die Zunahme der Bevölkerung sich in schwächer« Maße vollzi b> a>« srüber. Daß die Intensität, wrt welcher auch jetzt noch die Bevölkerung«vrrmehrung vor sich gehl, zu Bedenke» keinen Anlaß g,ebt. ist zweisello» In dem ersten Jahrzehnt, weicht« der N-uerrichluiig de- Reiche« folgte, war die Volksvermebrung eine so starke, daß sie mit Reckt vo» hervorragende» Nationalökonomen und Statistikern ol« über mäßig »nd bedenklich bereichnet wurde; es war insbesondere der lüiigst verstorbene Rnmelin, welcher die Aufmerksamkeit auf diese Erscheinung lenkle. Der wiithschasllicke Aufschwung ;rr Beginn ver si<b;iger Jahre bewirkte zusammen mit der durch die Reichsgksktzgebnng erleichlrrten Eheschließung eine starke Zunahme der alljäbrlich geschlossenen Ehen unb dem- gemäß'auch eine starke Vermehrung de« Geburtenüberschüsse«. )>älte diese Bewegung sottqrdau-rt, so würden au« derselben mit NoihwenNgkeit ernste liebet- und Mtßstänte hervor- gegangen sein; der Rückzang de« Geburtenüberschüsse« ist dagegen rin Beweis dajür, daß sich d.e Vermehrung der Bevölkerung wieder in ein richtigere« Verbältiuß zu der Er- »ährung-sävigkcit de» Lande« und zu dem Natwualivoblstanbe ;u stellen beginnt. Es ist aber keinesweg« ein Anlaß sür den Staat gegeben, durch besondere Mittel aus eine Steigerung bin,uw rkeir. D.e Verhältnisse liegen in dieser Hinsicht bet un« ganz ander« al« in Frankreich. Da« gebt zur Genüge chon au» der Tbatsackc hervor, daß in einer erheblichen An zahl der französische» Departement« der Bl'völterungsadgang ven Bevölk rniigSzugairg ülerstrigt. W>r können mit ber Bewegung der B- völkernng ganz zufrieden sein unv haben zu Besorgnissen duickaus keinen G>»nd. während man in Frank reich all rding« berechtigt ist. angesichts der seit Jahren beob achtete» Verminderung ber Fähigkeit, den Abgang zu ergänzen, die Frage auszuwersc» beginnt: wohin e« mit der sra»zvj>schcn Nation noch kommen wird. * Die Eommissioir zur Vorbrrathuiig über die Herbei- - sübrung geniettisaiiier Grundsätze bei der Grnebrn igurrg unv Revision vo» Dampskesseln hat während der letzten Tage unter Vorsitz de« Geh. Lberreaierungsralh« Lohma»» im ReichSamt de« Innern verschiedene Eon serenzen abgekalten und am Dwirstaa rbre B ratbungen ge schlossen Es bandelte sich dabei um Erörterungen ber Frage, ob e« nicht »ivglich ist, da» gesammte G>s tzgebnirgs« und V rordnuiigSgrdiet, da» sich aus die Dampskisset bezirl», also »ickl blo« die Damp'k sselanlagen. sondern auch deren Revi sionen betrifft, von Reich»wegen oder wenigsten« einheitlich zu regeln. Zur Zeit sind gewisse Fragen, wie die der Eoncessio»«- pflichiiqkeit durch die Gewerbeordnung. die der Anlegung von Dainpsk sseln einheillich durch V»nde-kalh«hksch.uß ge ordnet. während -eine ganze Reih? anderer uns unicr ihnen die Frage Ver Revisionen von Seiten der Landesregierungen erledigt werden. * Ans den deulschsreisinnig-socialdemokra tischen Wahlgeheimnisse» dürste folgende Mtttbeilung interessant sein. Aus dem jüngsten socia l dem otra tischen Partei tag in BreSlau tlieilte ein Redner mit: Bei den letzten LandtaqSwoblen habe sich leider der Parteigenosse E garren- macher Ciar hcstiinni » lassen, sür lumpige 50 seine Parlei- srrunde sür die freisinnige» Wahlen zu erwärmen. * An« dem Großberzoqlhum Hessen wird geschrieben: Die großherzogl che Slaatsregierung Hai in der Zmeilen Sländekammer eine» Gesitzenlwurs eingebrachi, »ach welchenr die Ge ha l> »ver hält n i s se der Volksschultrhrer in solgenkrr Weise geordnet werden sollen. Bei gew ss »basier und tadelloser Diensisührung hat jeder endg ltig aiigeslellle Lehrer nach stlnsjälir ger D enslzeil lOOO .<« Gehalt »nd in iünsjährigen P livben je >00 Znlaae b,« zum höchsten Satze von UiOO ivelcher mit 30 Dienstjahren erreicht wird, zu beziehen. In Orte» mit II und in hr Lehrern delrägt da« böckste G ball 1800 Die R-gelung der Lehrergehälter wird aus lslriind angeslellter Berechnungen sür die Etaal-casse eine jährliche Mehrau»gabe von ldO OOO bi« >70 000 veranlass n. * Abgeordneter v. Soden begründete am Mittwoch in ber bayerischen Kammer de» EenIrumSantrag. be treffend die Zurnckberusnng der Rede nr p l orl sterr. CulluS- ml»>sler Fieherr von Lutz erkärte, er stehe dieser Frage wohlwollend grg »über. Würde e« sich um einen gewünlchle» Beweis des Wohttvollen« gegen Bayern bandeln, so irüikc der BnndeSraih gewiß die Zurückbcrnsung qesiallen. Es handle sich aber um die princip elle Durchsüluung eine« Reich-gesetze». Die bay«,ische R gierunq werde daher bei dem Bunde-iaibe »achzuweis,,, baden, daß die Rekemptorissen keine den Iriuite» verwandte Cvngregalion sei. Nachdem v. Schanß noch Namen« der Linken eikiärl halte, daß sie dem Anträge nicht zustimmen könne, wurde der Antrag de« Een- lrum« m>t 81 gegen 74 Sümnierr augenommeir. » « » * Aus Ansuchen der bulgarischen Negierung willigte die serbische Negierung ein. die B sprechungei, wegen Ab schlusses e uer Handelscvnv nt o» zwijchc» Serbien unb Bul garien in Sofia wieder anszunrhme» unter der seilen« B»I-> aarien« angenoini»eii<-il Bedingung, daß, fall« die Ve,Hand lungen zun, Alschluß führe», tie EonVentivn in Belgrad unie zeichnet werde. — Die M ldung der „Eorrespondence de I'Eü". „ach w lbcr Pier Karagiorgievir von ter Sknp'chl i'i iur üch nno ,e»ie Familie das Recht, nach Ser bien zil'ückttilehicn, erbeten „nd erk.ärt hält», daß er zn nam- >' ske» C«el ipendeir b-r ii wäre, >st vollständig nnhegründet. — Nach M>l nngc» verschiedener Blätter ist ein Theil der iiotb- leidenken Monl-uegiincr I» Prokuplje kliigetrossen Für di seihen soll bekanntl ch »r kurschumije e», Krankenhaus errichtet werke». * Der R g!er»ng«ratb von B-rn k't die Volt« bstim- miing über die Eisenbahnfusion aus Sonnlag. de» 8 De- ceniber festgesetzt. ^rtholische Bischof von Limerick in Irland, Or. O Twyer. bat ven Pr rst^rn seiner D öceie die Besuaniß genommen, Personen zu absolvire», weiche sich de« Boy- 7°>k'7kn» schuivig gemacht »nd am FelbzuaSplane in irgend emer Weise beiheiligt haben. Alle ries- Personen müsse» beim Bischof persönlich ui» Absolutio, iiachluche». Dieser Bückos vom Papste gefällte Verdainmungsurlheri über da« Bohcoktiren und den „Feldrugsplair" aus kirchlichem Boden praktisch zur Geltung zu brurgerr.
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