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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188912011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-01
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1889
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(Wrfcketnt täglich srüh 6'/, Uhr. tledarkiou lind Lkpeditian Iod«n»e«gaffe 8. Sprrchkunden der Ledarki». Vormltlags 10—12 Uhr. Nochmist-gs 5—6 Udr. k tl »„»n,a,«d« «nzeiix'tier r!-»»lm«« »»H«>ch t>» rietacrien nitr rndwroch. Anna»«r her für »te uöchf»f«I,e«»e Nummer l>esti»«»en Inserate a» W>-che»tagen üt« 3 Udr Nachwitiaa«. a»L»nn-uil»Frftta,r»srü»ü»«'„9Utzr. 2v den /ilialen für 3nl.-Xnnahme. IN« Klemm, lln,oers»Ll»str-ße 1. WMer. TagMIt Anzeiger. AdonnementSprei» vlerletjährtich 4»/, Mt. iucl. Briugerlohu 5 Mt., durch die Post bezöge» 6 Mt. Jede einzelne Nummer 30 Ps Belegexemplar 1V Bi- Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzts ohne Postbeiörderung 80 Mt. mit Pvstdeiörderung 70 Mt Inleraie 6 gespaltene Petitzeile 80 Pf. Größere Lchrifte» laal uns. Preilverzeichniß. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höh« cm Torsi. hlrrlamrn unter dem Redactionsnricki die 4geivalt. Zeile 50 Ps.. vor den Familiennachrichten dir Ogeivallrne Zeile 40 Ps. Inserate sind fiel- an die «pPedttio« i» Louis Lösche. Aotbarinenstr. 23 part. und Köaill»platz7, nur bi- '/,3 Uhr. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. ienden, — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»ei»»nk>i-L»ilv oder durch Post« Nachnahme. ^ 33S. Sonnlast dm 1. December 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. I VchnIliLe Sitzung der Stadtueror-uett« Mittwoch, den 4. Dccc«b«r tBdtS. Abend» tt'/, Uhr, t» Saal« de« vormaligen HandeKbbrs« am dkasedmarkt«. TageSorvnuna: I. Bericht delFiiianz- und bez. BersaffungSauSscbvffe» über: Con to 1 .Ra thsslude" «it Ausnahme von Pos. 8.17 in Berdinbung mit 17» der Gebaltsliste, 43 >n Bei» bindung mit 43k der G h itlSliste. 44 in Verbindung mit 44 Ir, m, der Gehiltsliste, .46 in Berbinvung »nt 46k, k, p, q, r, r, l, n der Gehai'.St ste, 84—St. 107 in Berbinvung mit 107 a, o, ä, «, g, k, der GebattSliste, 111 in B.rdindung mit IN» der GehallSiiste, 115 in Berdinbung mit 115k rer Grhailsliste; Conto 2 .Polizeiaml" mitAusnabme do» Pos. 13 in Lerbinvnng mit 13, 6, 13, 14 der Gebalisl ste und in Berbinvung mit der Vorlage, bet, Ansielliing neuer Poliz-iwannschasten, Eriinvui g einer ständigen berittenen Adlheilung und E>bouu»g eine« DiallgedSudes; Conto 3 .Stadtverordnete", Co»io4 „Pensionen, Wartegelder und Unter- stüyungen", Coulo5 . Stablvrchester". Conlo7 ..Städtische milde Anstalten rc." m>l Ausnahme von Pos. 1 und 2. Conto lO »Wo hlsabr tspui >ze," mit Ausnahme von Pos. 2. 4—7, t2, 22—27, 32 bi» 35, 46—54. 56. 57, 58. 6l. 62k. 64. 65. 67—73. 75 dis 80; Conto 13 „Muleum"; Conto 29 . Berg- werkskuxe"; Conto 32 „Schauspielhäuser" mn Ausnahme vo» Pos. 16, 2l. 27. 32; Conto 37 „FiS ca lisch« Entschädigungs-Rente"; Conto 39 „Aichaint und Münzwesen" und Cp>c>a1bubgei „dlichamt" mit Ausnahme von Pos. 6; Conto 40 „Ouartieramt"; Conto 42 „Verschiedene Einnahmen und Ausgaben" und dez. Special bürget „Stadtbibliothek" mit Ausnahme von Pos 3 in Verbtndung mit 3c1 der Gehalts liste; Conto 43 „Lagerhof" und Specialbudget Lagerhos" mit ÄuSnabme von Pos. 11 in Verbindung mit llo rer GehaltSlis»; Po^ 20 und Vckannlmachung. dt« Sasloosung Leipziger Stadtschaldschetae betr. Die AuSloosunq von 12 900 »E Capital der Anleihe vom Inuuar 1865 (Tbeateranteihe), von 39 300 Eapttal der Anleihe vom 4. September 1876 »nb von 45000 ^1 Capital der Aiiltih« vom 15. Mai 1884 soll de» v. Deeember 2. Bormittog« 10 Udr. im Etadlhause, Odstmarkt Rr. 3. Zimmer Nr. 87. vsfentlich erfolgen. Leipzig, den 28. November 1889 Der Siath der Stadt Leipzig. vr. Georg«. E. Schulz«. Stati-isltz5s Amt. Unser statistische« Amt b,fi»v-t sich von Montag, den 2 December d. I an im 2. Obergeschoß de« sogenannten ebemaligen KramerhauseS am Neumarkt. Eingang Kupsrr- gäßchc» l. Leipzig, den 28. November 1889. Der Skath der Stadt Leipzig. Kt. ckl. 1364. Or. Georg«. Or. Hasse. Vckanntmachung. Wir bringen hiermit zur öff> unteren Kenntniß. daß wir die F>schei»brrme>sler Hrre» Earl Wilhelm Müller u»o Earl Aagiist Kaeisel angewiesen haben, die Flüste. Fluidr-nne» und Teiche hiesigen Stadldeziik«. einschließlich beS sog Rttbsteiche« m Anger» Crollcnbors, soiveil dirsrlben al» EtSbahne» brnutzl werde,>, jedoch »»t Ausschluß der öffntlicbe» Eisbahnen am Scbleußi, ger Wege n»b vor dem Frankiu'ter Tbore, während deS gegen wärligci, W>nterS sorgsällig zu überwachen. E« ist daher re» Anordnungen derselben sowohl seiten« rer Inbaber der EiSbab»«», als auch seile»« der die Ei» bahuen B»sucke»de» unbeding! Folge zu leisten. Ji «desonrer» ist vaS Btrete» de« EiseS und da- Schlitt schuhlaufen. bevor solche» auf der fraglichen Eisbahn »an de» Obengenannten für unbedenklich erklärt »norden, verboten. . . Es haben auch die Inhaber der EiSbabnen aus bezügliche 38, Conto 45 »Zinse»" ' Conto s6 .Tilgung> Anordnung und namentlich bei kingetrrtenem Tbauwktlrr den vsr Aliteiheu". E^ecialconto ^'-dezl^kSver-s Zutritt zu ihre» Bahnen ferner nicht zu gestaiien. Bsinben ^ ^ ^ ' sich aus Ei-bahnen. wiche befahren »verden können, rtssreie oder iiichi genügend sichere SlrUcn, ia sind dielclbeu in ge> höriger Weise adzusperren. Znwiderbandlungkn gegen tiefe Vorschriften werden mit Geldstrafe b>S zu Btt Mark oder »>>t Haft biß l4 Tagen geabndet »verden. Leipzig, de» 28. November >889. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 7644. Or. Gcorgi. He»»ig. mögen". Specialconto „SchuldausonvS", Speciab cvnlo „Rese r vesonbS für die ManSselder Kuxe 'der Stadtgeme»nde" und Specialkurget: „Leih hauSund Spa rcasse"keS HauShallplaneö der Stadt Leipzig aus da« Jahr 1890. II. Bericht des Schul- und VerfaffungSauSschllsseS über: die Enlwürse der nach tz 15 der die Einverleibungen in den Stadtbezirk betreffenden OrlSstatute mit de» in Frage kommenden Schulgemeinden zu treffenden Abkommen. 2H. Belicht deS Bau«. Oekonomie- und Finanzausschüsse» über: Verkaus de» Bauplatzes Nr. 26 des Baublork« IV deS sutwestlulien Bebauung-Planes 1» Vekanntmachlliig. Am 3. Deeember dsS. IS. >st »i unserem Stadt bezirke Anger»Crottendorf die dritte Gemeinde, anlag n-Tkeitzabtu»g aus da» Steuerjahr 1889 fällig. Dieselbe besteht in einem Dierthetle der >n tz. 8 des NichkragcS zum Regulative üver die Ausbringung der Geineindeonlagen »c. i» Anger-Croltenvors vom 8 November 1887 ausgesührten Normallätze der für die vormalige Land gemeinde Anger - Crottendorf eingesührten Gemeinde-E>„ ivmmen teuer «nter Gewährung eine- AbsehlageS von >0"/« n»d in der Gemeuivegrnndstcuer. welche Mil einem Pfennig von jeder Staalsgrunvsteuereinhcit zu er, Hede» ist. Die Beitragspflichtigen werden deshalb ousgesorkert. ibre Stenerbekräge ungesäumt und fpäteskenS binnen drei 28o«ben, von dem Fälligk itSlaq, ad gereckn-t, an unsere Lteuerhkbestelle i» Leipzig.pkeudnttz, Rathhaus, bei Ber, nreivung der nach Ablaus dieser Fr»t gegen dir Säumigen cintrelenden gesetzlichen Maßnahmen zu bezahlen. Leipzig, den 28. November 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Vrlminilmachiwgl Bon dem Unterzeichneten Armenanile sollen im Stadt- Hause ollbier Donnerstag, den S. December ». v DormtttagS von » Udr an eine Partie getragene Kleidungsstücke, Möbel, Han» und «ueheagerätbe, Bette«, Stt Kilo de», rnficirte Bettfeder» u. s. w. mersibrrtend ver- steigert werden. Leipzig, den so. November 1889. Da» Armenamt. — Ludw,g-Wol». Iunghähnel. Wegen Reinigung de, Loeale bleiben die Geschäfte de» Leidhauses und der Eparcaffe für Dienstag, de» 2. December ». e. aus.-esetzt. Leipzig, den so. November 1889 DeS Rath» Deputation für LeihhanS »nd Sparkasse. bik-iinlmachiinz. lieheltwstliwitz. Die in unserer Ve woliung fteb nde rpareaffe »» L'rpertwotkwltz ribt w' en d'- v»>»u,>kdmend«n NeeduunaSadschluss-s »«« ! I« Teermber >88» b>« «„ I. -M«n,r 18»O nrschlsfi n.! Sa reuv li eler Z'i tsnneu »ngekündigie Linl-geo nur» zu,Uck- e,h den werre». ivi-tzl »Ser »trb a» de» »vtxhen Snfleutag,» — > Ntnetag« un'> Tonneesini,« — di« Aunodme von Ein age» gegen LS'u q neuer B icher lowt« di- Auuahm, der Ea.italzr,'»» pro! IV Quartal IW19 erfolgen. Die Tlöii k," I»er in EtHtteritz und lelzschau bestehenden Zwkiqgksniättsfteleu »>rd rvsar nd odtgee gesi aus die Anuoame ron Einlage» a-a n IS'ung u,»ee Bücher Sel»k0nk». Ter erste Eofsr ,»»g neuen Et schSsrSl de Mrb — »uch bei den ^ Zmeiaaeschtiwiiellen — «» 3. Aenner I8PE obgelwltrn. Lrebernvvikrvitz, am 26 November 1869 Der ttemrtnderet» Dyck, Gemeinde-Borsiaab. Wegen der in der Stadt Le vzig und deren Vororten n uer- ding» erlikbiicheii Bei brauchjziin iinne an srleischiveik auß isächsiichrn Ursvrui'gS und mehisacher dez»i,l!ch lolchcn wadrgeiioiiimrnrr Un rigeimäßigketie» » mn» daS Kö iiglii e H i„vi.ZoN->!mi Aiilatz, uriier LiinivklS auf das Gesetz von, lö. M i 1867, d,e Lchlachtsteu r und Ue ergangsadgabe vo» vereinStäiidischem Fieischwerk » >. «. br irejsend, 'VW e die berügiichi n Vorichriilen des ZollftrasgesrtzeS vom 3. April 1838 and,i ch daraus ausmrikiam zu machen, daß von allem, uns »w r a»a> von dem znm Privat- vrrbranche aut deii Deiiischen Bundessiaai«i, IN da» Ks„igi,ch Sachten einqeirich'ei, oder sonst emgetührt-n. tnsbrsonderr ans, »an den durch »te Ppst bezaneurn iulchen, g räui, rt n. repök lten oder sonst zud-reiier,» Fleisch ve» Nindern »nd Schweinen, etnschli ßlich Svrck Wurne» aller Art, J iselt, Fett (mit Ausiiakme des eingeschiiiolzene» F, IteS von Riiivern uns Schale» und der »achwertlich nur »um Gewerdeqebranche be stimmten Fetlsliiten) sosorl nach drr A itu ist am Brsli,n»iu„gs. orte bet Ser zunändigen Sällachttieu.rhedestkve »re georbnele FletschübergaiigSibgabe zu enleichrea >Ü. daß diese Abgabe von frischem N nd. und Schweinefleisch 8 und von dem übrigen voraus»,elührte» Fleischwerk 10 » für I0> IlL beträgt, iviv« d >b die vt "teeziediing derselben mit einer nach dem vier» sache» (im Rückfälle rard dem a»i. bez. s»chrevntal>ei>) Betigge zu ber-ibnenren G ltftrgt». jm Uno imSqentsolle ,» Freideüsiirgse ummwaadeln ist, sowie mn Eriiz-ehaiig de» be Ireffeiiden Fleiiivwerts aber aber an deren Stell« mit ent sprechender SiiiztehungSwerinftrase geahndet wird. L ipz g, am 29. November 1889. königliches Han»t-S«>.U«t. K. Ru der,. Da« zum Nachlass Reginen Wilbelminen ver«. Tdtrm« g-. bvriftk Hausgruitditück. Folium 467 d s Otiunü- und Hvvrtdetra > bucht und Ne. 3S2 -ibtvlg 1i des B>airdkataster« sür Neustadl, Esenbahiistrobe Re. 1. soll eriheiliiiigehalb r veikaust weide«. 76 500 >1 stad bereii» g boien worden. Wegen Erzielung eine« höheren Preise- ist »er 13. Deeember 188». Rachnntta s 3 llbr j al» Termin anberaumt worden. Kg, slustiqe werden ausgesordert, in diesem Termine an BiutSnelle, gimme, 93. zu rrschetnr» «nd >bre Gebote abzugeben. Schiisiliche Gedole köniien auch schon vor de« > Termine eiugerrichi we> den. Leipzig, den 30. November 1889. Königlich«» Amtsgericht daseldi». Ad»tzeil«n»a V. reeii»« 4 Kunz». Ih. Nachwort zu den Neichs1agsvkr>ia»dlungen über die Colonien. Die viertägigen Berhandlungen de« Reichstag» über die Evlonialpolitik waren keineswegs so nutzlos und unfruchtbar, wie es aus einen flüchtigen Blick bi» und »nter dem Gesicht«, Punkt der Lerschlrppurig der Buvgelberatbu» , scheinen löi nie. denn sie baden Gttegri heil geged n, die W ilna iitalivn der freisinnigen Partei in ihren Haupt,>eO» bloß,»stellen und ihr erfolgreich enigegen zu wirk n I>e H rr»ii Rubler u> d Barth Heden sich durch ihre Porlrileivenschasl binreiß-n tasten. Dinge zu beh, uvten, die mit de» Tbatt- chen »»v mit de» geschchttichen Urbeilieserungen l» offenbarem Widerlpruch st'hen und die sich selbst i» Wahlversammlungen mit vor wiegend halbgebildete» Zuhörer» nicht ausrecht erbalten lasten. Der Behauptung Richter'», daß die Colonien in Afrika nichts wertb feie», steht bi» Thalsach» gegenüber, daß die Engländer sich die größte Mühe geben, ihren asr ka mschen Colvnialbesitz zu erweitern und dabei mit den Deutschen in Besitzstrritigkriten gerathen sind. Herr Barth ist noch weiter gegangen und hat den kühnen Satz ausgestellt- daß mit Ausnahme von England alle Mutterländer untrr ihren öolonirn zu leiden haben und davon gar keinen Nutzen ziehen. Solche Behauptungen, welche mit dem Anspruch aus treten, seit langer Zeit her>scbe»dk Borurlheile zu deseiliae». haben sür Biele etwas Bestechendes, e» hastet ihnen der Reiz ver Neuheit an. und sie erregen eine gewisse Spannung, weil man ihre Widerlegung von anderer Seite erwartet. Der Lösung dieser Ausgabe haben sich bereit» einige Abgeordnete wie Woermann unk Hammacher und der Vertreter d,S BiindeSrathes Staatssecrrkair Gras Bismarck in dankenS- werther Weise unterzogen, aber es darf dabei nicht sein Bewenden behalten, druii der Eindruck flüchtigen Les-nS de, ReichSiagsverhaiiblunge» ist vorübergehend, die Pflichten de» Berntes und die Zerstreuungen, welche das ErbolungS- bedürsniß mit sich biingk, verwischen ihn schnell und machen anderen Interessen Platz Es ist keSball, nbtbia, da» Gcsamml- ergebniß der NeichSiagSverkanbluiigen unabhängig von kein Laus der TaaeSeieian ffe zu belrachlen, cS auf seine» wahren Werth zuiückzusübren und da» Bleibende von dem unwesent lichen Beiwerk auszusonvern. Wer zu viel bcdauplet, erreicht stet» da» G gentheil beste», wonach er strebt, in dielen, Falle best de» sich Ine Abgeordnete» Richter und Barth mit ihren Belianpiunge» über die Colonial- potitik. Richter sagt: Wenn Afrika colv»isati0»ssäh>g wäre, dann hätte sich die öffentliche Aufmerksamkeit der Colonial- inächte schon früher nach dem dnnklen Erbthcil gewendet. Woermann bat daraus richtig geaniworlet, daß man dc» Wetth der al'rikanischen Gebiete sruber nicht gekonnt habe. Es wirb Hkir» Richter nicht unbokannt sei», daß wir die Kennlniß AequalorialasiikaS rrst Livingsioue und Staut,n verdanken, baß die voihandenen Karlen bi- dabin höchst un vollkommen und Nick,»käst waren und daß sie rrst in de» > tzl>n Jabrc» ein Bild geben, welches der Wirklichkeit nahe kommt. Soeben gelangt ein bei BrockbauS in Leipzig erschei nende» Werk vo» Brix Förster in München zur Ausgabe, ans welchem klar hervorgelt, daß vo» Dentsch-Ostasrika bishe, kcine irgendwie brauchbare Karte vorlag und auch dir bei» Werke beigegebene Karte läßt neck BicleS zu wünschen übrig. Tie Berichte Stanleh'S über seinen neuesten Zug von der Aequatorialprovinz be» Sudan» nach dem Victoria Nyanza See Preisen es al« eine wichtige Errnngenschast, daß Vieser Zug Ausschluß über die gesammte AnSdebunng ccS Sers ge bracht habe. Richter verlangt also, daß G biete vo» u»gc veurer Ansdebnuug, die heute »ur thestweise bekannt sind, scho» Jahrhunderten die Auimerkianikeit der Colon, salionSmächte «riegt haben müßle», wen» sie etwa» werlh wä>en. Dieser Ausspruch ist sür die ganze Art und Weisx, wir Herr Richter seine parlamentarische Tkätigkeit belreivt, so charatleristisch, daß eS zweckmäßig erscheint, dabei länge, zu verweilen und der Sache auf de» Grund zu gebe». Als ColumbuS seine Enlv,ckung»reis,n »ach dem Weste» unternahm, trieb ibn nicht da» Streben nach Gewi»», sondern er wollte seine Kenntlich de» Erdball» erweitern und dafür sorgen, daß diese Aennlniß der Gesammtbelt z» Gute komme. Die Spanier, welche ei» Heer nach Mexiko sandten, hatte» andere Ziele vor Angen. ste wollten sich bereichern und von der Entdeckung des Colnnibus materiell u Nutze» ziehen. Es bat bekanntlich langer Z it bcduist, b s Amerika colonisirl wuide, b>S i» Norvameiika ein große« Reich entstand und bis die Theilung von Süo- und M>ttela»>e>ika beendet wuid aber es wäre zu viel bebauptct, wenn man sage» wollt daß Amerika schon in allen seinen Theilcn durchforscht wä>e. Auch in diesem Welttdeit, ivelcher be» Enropäc n seil nu». mehr 400 Jahren zugänglich ist, gwbt c« große Gebiete, d.r noch der Ilibarmachnng »nb der Ausb>u>u»g harren. W,r la»ge «st cS her, daß der Goldreichlhum Calisorniens entdeck, wurde? Und ist etwa die Eiitw ckcluiig Brasilien» nicht „och in ihrenerstenAnsängeii begriff »? DlcsesLand.wetcheSdenK ächc» «»halt vdi> Cu>opa» hat, wird von 12 Millionen M »scheu, vorwiegend Schwarzen und Mischlingen bewohnt. Welche An sichten eiüffne» sich dort sür die Zutuns! I Herr Nichte, geht darüber mit brutaler Rücksichtslosigkeit hinweg, sür >h» st die ganze Erde eine bekannte Größe, die schon seit einer Re he vo» Iahihunderten nach der Nenlabilikäi ibier einzelne» Theile abgeschätzt u»b darnach von de» Völkern benutz! worden ist. Wir kommen jetzt zu der Behauptung de« Herrn Bartb. baß alle europäischen Mutterländer mit Aii-nabme von Eng laud an ihren Colonien zu leide» haben, und daß sie am belle» ihälen, ihren Colonialbesitz abznschülteln. Schade, baß H-rr Barth nicht drei Iahrbunderle früher zur Well g>koiii„„n ist, weich « Nnhetl hätte er v rhüt n töiinen. wenn er Spanien und Portugal, Frankreich und Holland und gewiß auch Eng la»d, dkff n Colonien doch auch nicht sogleich reiche Zinsen abgewors n habe», vor solchen unrenlablen ttnlernelimungrn hätte warnen und zurückhallen könne» l Ja Wahrheit l egt aber die Sache noch weit schlimm-r, al- H.rr Battd dem Reich-tage g sagt hat. Denn England hat >a mit leinen Colonien die schlimmsten Erfahrungen ge macht. Nordamerika hat sich b S aus Canada vom Mutter land« loSgerisie», und in Australien ist eine Bewegung ,» d , Enlw'ck iu»g begriffen, welche dasselbe Ziel verfolgt. Was bättr England an Geld und Müde spare» können, wen» ,s solchen Undank vorausgesehen bätte Trotz de- Herr» Barih sind aber di« Engländer so tbvricht, imm-r »och aus die Er Werbung neuen Colvnialbesitz S ihre B strebnuge» z» richte», und noch dazu gehen sie zu diesem Zweck sogar nach Asnka, wo nach Herr» Richter nicht» z» holen ist. Nii», di» Geschick»! wir» über solche seltsame Aiiswüchse des Parte,leben» einsach zur Tagesordnung ud rgeh.n, aber w r. bene» an der G'öße und Macht de» dr»t«chen Baierland » e'wa« gelegen ist, die wir br- reilivillig unsere Kreut >n den Dienst der aelannnten Mensch heit stellen, können Eischeinungen wie die Herren Richter n k Barih »ur mit Bedauern betrachten, »nd wir liegen den be rechiigten Wunsch, daß die teinscheu Wäbler. die ö>Sbcr ihren Woile» lauschten, zur Erkennlniß d inber gelanaen moacn. ivobin sie gerathen, wenn sie solch » Führern folge». Ebr l'che Neberznuqung ist auch am G'g> er zu ebren, aber als solche können wir Behauptungen, wie die der Herren Nicht i und Bartb, nicht betrachten; da» sind ««»'ach Ausgel urte» der Parteileidensckasi. erzeugt durch den A rg-r über die M ß- ersotge der deutschsr,isi»nigei> P >rl > Eiiie Partei, die solchen Führern folgt, hat kie Cx stenzber chtigung verloren, wir hoffen und erwart»» vrehilb. daß der Rest vo» gesunden Besinnt Ih ilen, welcher sich noch unter den A»dä»gern der Herren Richter und «Aenosien dcsintet, ihnen so bald als möglich den Rücken wende» wird. Leipzig, 1. Tecember. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung"bringt an leitender Stelle die folgende (berr»« tclegrapvisch er wähnte) Aiislasiung über die coloniatpolitis chen Debatten dcS Reichstages: Ter Reichstag bat gestern mil s he »rosice Mehrheit, in die sich auch ei» The l der deiUichs,cisi»»'geii Partei einreihte — Männer, d e, in, praktischen Leb>n sieh nd. sich we gern an der doctriiioiren Vetainpsiing der denliche» Eeloiiialvolilik seiten« de» journalisiisch-agiiaioiischc» ülemeules ilirer Pa lci Ttie l zu nehmen — die »n dem Nachtragseiat sür d e Wisiin.inn'iche Expedition ge forderten Millet bewilligt. Diis.e Schilik der Tag? lang aus- qeiponnenen colonialpolliischeii Eivlierungk» ist wohl geeignet, liiigermaßeii mit dem soumgen Verlause berlelben zu veriölmen. Den» so bed nkiich e» sein muß. im dcuiich n Reichstage Unier- nelimiingen. die doch nur den einen Zweck verfolgen: deuiiche über- ei'che Interest » zu söeder», i» soläer Weile ki t siel zu sehe», daß man glauben könnte, es werde tai»il die Förderung t rem der Interesse» beobiichugt, so zeig! sich doch gerade in dielen« Schluß- ergedn ß, wie sen 10 geräuschvoll kittletzende ürilik ohne jeden ihm- iächüchen Erfolg gebliebe» ist. I» alle» iveicnipchea Abstimmungen lind io auch in derjenigen über dies,« Nichllagsliett blteb die Opposition aus d ir Richier'ichen Teiiischsriisin» und die Social- rcinolraic» b ichiänkt. und namentlich glich taS Eciilruni bekundete deutlich genug, baß kö an dieser Ar! von saetiöjer Eolonialoppositioa keinen Ii.e l habe» wolle. Durch die »nt so g oßer Mehrheit im lli.ieheiage erfolgte Be willigung der sur die W,i,nani,'>che Expeduw» c.iordcrlichen weiteren Geidinutel ist auch von Seile» des Leuilchea Parlament« sowohl de,» Fullrer di ier Expediiiou, Hern« Major Wiisiiiaiin, wie all den ienrrzten Männki», die in niiiihvoll r Enlschiosseuheit mit ihm sich dor! in den Dienst allg au huniaiiilairer Ziele geslelll und gleichzeitig die deutsch?» J»l reffen in ^ftairika gesichert haben, die ivobloertienle Anettennuiig zu Tbeil geworden. In» gnnzeii denischen Lande mied man diese de» Au-sührungen de» St aal s>ecret»ii - d s AiiSwärt iqe» A inie» enispr-chende, jene S der Ve'.tsvrrtlrlniig dem Ersoige der W.ffine.»n'ich>n Expe- diiie» »ichi »nr in Worten, jonderi! auch thaliächlich ?'.r,zollic Aner- keinung treudig begrüßen. Man wirv im Volte li lelb« gewiß bcsicr vkisteh », als man c< veislehc» konnle, wenn der Führer per beni'chir istnuig » Partei lageianq leiiiei» Owoll darüber Ausdruck verschasfle, Laß »nierc coloiiialpomische» Aiig-Iegenheiten und über« sceiichen Jnwirss » dennoch voiwäriS gehen, obwohl der Freisinn dem Reich- e,»pfählen hacke, aus Sorge vor möglichen „Nasen stübern', aus coloiitalpoliilsche Betheiiignuz lieber gänzlich zu ver- zichien. Wenn man indessen dt», Ersolge der osiasrikamschrn Reichs- rxpkditi0i> völlig gerrchl weeden will, so muß inan sich daran er« inner», tag noch taui» Jahressrilt verstriche» ist, seit dieselbe zu »»lernehiiicn i,„ Reichsiage beschlösse» wurde. Die kurze Frist eine» Jahre» hat genügt, um nicht n»r das der Eivilijano» bienend: dtiiische llnieriikhinen in- Leben trete», sonder» auch dasselbe so weit gelangen zu lassen, daß heute ietbst die ivigner der denischen Toionml- noluit kauni »och an der erfolgreichen Dilichsührung de« deschlots nen Planes und der sicheren Ecie'chung d>» geslickien Ziele« zwriseln löiiiie». Man wüd es dem Reichslag Dank wisse», daß er de« piäiiinrn, deren Tbalkrasl biee» teiunkt, seine A«erkena»»g nicht vtriagi. ionbern i» ehrendster Weise bekundet hat. Sodann bcincrkl dg- osilcivse Blatt noch; Der Verlaus der Cotonialdebalte», welche gestern ihre« Abschluß gesunde» haben, ist, wie schon oben ausgesührt. in seinem Resnliaie glS höchst crsreuli n z» hezrichnr» lind »r m wul» >m ganzen Reiche inii Pesriedi. ung cv Hainen, daß d c rlnen P irlc cn, wckche deren» „» vor gen Inge sür die prat. lche B I laugniig der A cki- iclavcrci einiraie», den von ihnen eingenrnlineiirn Ltandpnncl srst und einst ininig b,hauplet haben. Es lag somit sür die R g erungs- vkiteeier auch te n dircrier Anlaß vor. g>stern noch eininal ia die Debatte k>nzng,c,icn. niiiiowcniger. al« Her. Windthorst ausdrück lich e-lk äit lalle, rr weide seine Anuage sür die zwene Leimig rejelv r.n Ta diese zwtiie Leimig der ersten nnin lielbac folgte» was l» kemer Wtise vorher gesehen wordeu war, io touule auch der Slaatssicretair Gras Visiuarck sich nicht mehr an btiselvcn de- welligen, da er genülhigt war, die Sitzm g kurz vor Schluß zu ver« lasten, uni >in r von inni ange»omn»ne» Eliiladung de» ainerckaniich n Gesanbicii Hcirn Phclp» zu dem großen Nailonalscstt der llmon zu solgen. Der frühere Abgeordnete Senator Or. Seblägcr in Hannover ist am F,e,tag Bormillag im Alter von 69 Iabre,, gestorben. Er halte lang» Iadre dis zu den letzte» Wahlen den hailuöverlckw» Wahlkreis Fallingbostel un Abgeordnetenbau» vertrete», war auch zu zweie» Malen Mitglied ve» Reichstag« gewesen. In seiner öffentlichen Ihättgkeit Iral er besonders m Schnl- und Kttcheiisrag.-n hervor; auch pudlicistisch war er virlsach thälig. Er mar ein beneble« und geschätzte» Mitglied der »ational- liderate» Paitei. * In der zweiten badischen Kammer bat da- Cenlr»,» eine Iiiteipellaliou darüber eingebracht, wie sich die Regierung zu den Anirägen, ivrlche ans Grund d>« Gcietz V vv» 1860 di« Zulassung der Orden eriiibgtlchen sollen, verhalte. * Ter Heilige Synod bat b,schloffen, au» seinen Sonverinttteln M ssionaiic zur B kämpsuiig de» SeclenwejenS >» verschiedene Gouvernenienl» zu ciilseiiden. In Sachen der Bekehrung vv» Ln l Hereiner n zu Orthodoxen i»r Go nver ncinciit Riga svlle» Fahrtgelder bewilligt werden. Es wird jrtzt nus allen t^ebieli-» geivalisam dir Russisic rn»g der Ballen versucht, und c» scheint, daß inan sich nur drei Jahre gönnen will, di ses „patriotische" Werk zu vollenden. Welche G'ivalttbäliakctteil werde» i-tzt in de» Ostseeprovinzen ung,-„rast auSg'üoi! Die „Düna-Zeitung" darf sich so ziem lich Alles hclaiisnkhincn und straflos die angesehenste» Männer v-rle»»'ven. Soweit nun ist es gekommen, baß es genüat, D »ilscher zu sein, um in Rußland kein Recht zu finden. Es «il schon viel g,schrieben worden über de» Zwiespalt, welcher »nter den Balten herrscht Tdalsache ist. daß sie von außen kaum eine ideale H lse zu erwarten bab n. Sie w rce» iiisterliegen. „nd Mancher wird ihnen die Nachrede batten: sie haben ihr Sckilcklal verdient durch ihre Stbrngkeit. Ja sie habe» sich vcrziveliclt geweint, «ine Cnliur anjnnihnieii, welche k»c lange »ink-reichc Arbeit Von siede» Jahrhunderten vkriiickttct Die Strllnng Rußlaiibü zu Denlschtanv kann «ick» li ss »der gehn'zeichnet werken als durch die Darstellung der baltttchei, Veibältniffe. Teullchtand, Europa hat keinen grimmera Feind »ls de» Panslawismus. * lieber die E-ttlast'nng des Fürste» Dolgorukoss von sriiie'-.i Post ii als rnst,scher Boischasler in Teheran schreibt die „Newoze Wre»i>a": „Dir» Dolaviviost hast« trotz einiacr Echec-S in Transka»k>sien den Ra- eil » o« släiid -ie» lind eiiischiost-nen Mai nes, and ma» eiwa leie de,-ha b vo» se'ncr llriieniinng sür Teheran an Stelle ke» >» der Kanzlei alt geivordene» H rrn Melmtoks le ir viel Offenbar habe» Me Nest,liest« d-n Eiwanmigeii n cht eniiprvchen Di- llisache davon «eben Leuie, welche die peisischen Ang-Iegenheiien kennen, darin, daß itü st Dolqornloff die orienialiicken Sttten mch! genng ki>-"' ad zu viel aus do» ivcwich« seines Namen» baute. Leider rr als Eoncurrenten Sir Drnw.mond Wols, den feinsten rng- j li'chen Tiplomai n. eme» getausten Juden, einen ausgezeichneten Kenner ir» Orient«. Obgleich die gro»en Ersolge. welche die E»o-
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