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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188912189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-18
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1889
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Ersch»««t ts-Itch früh SV, Uhr. »et«ri»» «h LiPrtttt», -PrnhAilltn» her Leßrrti«». vormittag» 10—IS Uhr. Nachmittag» b—6 Uhr. l„»I »üchfltsalgeav« WM te, Aaserate »« S Uhr Aachmttta««, la,e»frLhht«'/,9vtzr. «mmw» »er sür ^,ma» öeslttmmtea 9i« S l . «u r-»« «»> S«stta»e» früh »t» z, »t, /ttiale» für Ias.-L»»ah«e-. ttt» Klr«». UoiverftlLrsftraße 1. kaat» Lüsche. Liühattaraftr. 23 pari, und Käatgsplatz 7, mir bi« '/,r Utzr. Anzeiger. Z 352. Mittwoch den 18. December 1889. vierteljährlich 4V» Ml. iucl. Briagerloha 5 «k.. huch tzte Hchl bezöge» 6Mk. Jede einzeln« Nammer 90 Ps velrgmmplor 10 Vs. Gedüdrea für Lxtradeilaae» (>a Togedlati-Forniar gesalzt! Otzne Poftdeivroerung 00 Mt. «Il Postbesürdernag ?o MI. Zaleratr 6 gespaltene Petitzeile »0 Pf. «räßerr Schnffen laut ous. Prrisvrrtztlchatft Tabellarischer u. stisterusatz »ach hührnn Tarff. Neliamen antrr dr« Aedactioalftrlch dir «aachalt. Felle VOPI^ vor deuFamillenaachrlchte» die Ogespalteue steile 40 Ps. z,Ier,te sind sin» a» die Or»e»1tta« M sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Kühlung prneumueruoäo oder durch Post» Nachnahme. 83. ZchMNg. Amtliche Bekanntmachungen. In Gemäßheit der Verordnung de« Königlichen Ministe« rillm« de« Cutlu» und öffentlichen Unterricht- und der Justiz vom lO. Februar 1870 wird hierdurch zur allgemeinen Kenntuitz gebracht, baß der Kirchenvorstand der Heterükirckhen- ge«einde von heute ab au« folgenden Mitglieder» deftehl: 1) Herr Pfarrer vr. tüeol. und pdU. Ernst Bruno Hartung, Vorsitzender, 2) « OberamlSrichler Friedrich Maaa-frt-, stell vertretender Lo> sitzender, 3) - Hosbaumeister Olto Brütk»ald, 4) » Kausmann Earl Baumeyer, 5) « Amt»r,chler Iobanur« Friedrich Wilhelm Kraatchfeld, 6) - Privatmann Franz Leathter, 7) « Eommerzienralh Kausmann Iuliu« MeiHaer, 8> - R-chlSanival! l)r. zur. Albert Vkteaholdt, g) - Schulkirector Traugolt Reimer, 10) « Kausmann Earl Conrad Ruschtpler, 11) » Archidiaccnn» vr. pftll. Al.xi» S«h««»>», 12) » Kausmann Ferdinand Bruno Helle, 13) « Kausmann Albert Schlicke, 14) » Baumeister Daniel Gottlob Bagel und IL) -> Elsenbahiibetriebs-Inlpector Wiihklm Gottlob Heinrich Winter. Leipzig, den lk. D-emder 1889. Der Ktreheuvorstand za Ht. Hetrt. Vr. tlleol. Hartung, Pfarrer. Ausschreibung. Für den Neubau de» Polizeigebäudc« Hierselbst sollen 1) die Tischler-Arbeiten und 2) die Schlosser-Arbeiten vergeben werden. Arbeit-Verzeichnisse und Bedingungen können im Bau- burea», Wächlcrstraße, gegen Erlegung von je 1 entnommen werde». Tie Gebot« sind dersieaell und mit der Aufschrift: Neubau Polizriaebäud», Lischler»4lrb»tten, bez. Schlaffer Arbeite« bi« zum 2. Januar 1890. Nachmittag« 5 Uhr, bei unserer ^ochbauverwalkung, Ralbhau», 2. Obergeschoß, Zimmer >kr. 5, portofrei einzureichen. Wir behalten uns die Auswahl unter den Bewerbern, bezw. auch di« Theilung der Arbeiten, sowie Ablehnung ämmtlicher Angebote vor. Leipzig, den iS. December 1889. Id 599t. Der Rath der Stadt Leipzig Rüting. Bekanntmachung. Nachdem die Wahl eine« Krcdeiivorstande« für die neu zu bildende Sütparochie am 10. December V. I. ordnung-mäßig stailgeinndeu bat, wird gemäß der Verordnung de« König- scheu Ministeriums de« Cullu» und öffentlichen Unterricht« u»v der Iust-z vom tO. Februar 1870 hierdurch zur oll. gemeinen Kennlniß gebracht, daß der Ktrcheuborffaud der Tüdparochie au« folgenden Mitgliedern besteht: 1) Herr» LaudgerichtSvlrecto, Waller Geasel, stell vertretender Vorsitzender. Maschinenfabr. Johann Ferdinand MLevtscher, Kaufmann Eduard Otto Kittel, Aml«richter Friedrich Emil Kaaze, Zimmermeister Franz Meyer, Scblostermeister Bruno Maximilian Ga«er, Modelleur und Eiseleur Lou>« Scheele, Schuldirektor Rudolf Schmidt, Brandversicherung«. Oberinspektor Ehristlied Thümmler, Kanfman» Alwin Bteweger und Acttiar und Grundbuchsühter Ferdinand Aktion Wolf. Mt dem Vorsitz ist bi» zur Wahl eine« eigenen Pfarrer« dn Unterzeichnete betraut. Leipzig, ven l6. December 1889. Für den Ktrchenvorstand der Südparochte: Vr. tkool. Hartung, Pfarrer zu St. Petri. 4) 8 ?) 8) 5) 10) 11) ilsene Stellen. Bei dem Unterzeichneten Polizeiamte find z«« t. Januar 1SS0 noch eine Anzahl Schutzmaan-ffelle» ZU besehen. Bewerber, welche beim Müilair gedient und wenigsten« die Ilnierosfici'rScharge erreicht haben, auch körperlich voll kommen tauglich und völlig unbescholten fein müssen, «erden auszefordert, sich ungesäumt unter Vorlegung ihrer Militair- Papiere und sonstigen Zeugnisse bei Unterzeichneter Behörde zu meldeo. Leipzig, am 18 December 1889. Da« Polizeiamt der Stadt Leipzig. Il 8. 4592. Bretschneider. Vermiethnng. In dem der Stadtgemeinde Leipzig gehörige» Hausgeund- stück Mühlgaffe »kr. 4 ist etae t« Parterre link« gelegene zweifenstrige Stnbe mit anstoGender Kam mer gegen vierteljährliche Kündigung sofort ander- weit zu vermiethe«. Nähere Auskunst hierüber wird Rathhau«, I. Obergeschoß, Z.mmer Nr. 8, ertheill. Leipzig, den 12. December 1889. Der Rath »er Stadt Leipzig. I». 7S79. Vr. Lrvndli». Seumdiegei. Bekanntmachung. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« betrug in der M vom ». bi» LS. diese» Monat» i« «raa»ddren«er de, 2.5 Millimeter Druck und 150 Liter« stündlichem Eonsum di« ,8.t fache der Leuchtkraft der dentschen Nor»alkerze von L0 Millimeter Flammenhöd«. Da- fpectflsche Gewicht stellt sich i» Mittel auf 0,454. Leipzig, am l7. December 1889. De« Rarh» Depntatio» z» de» Gasanstalten Ausschreibung, Neubau der Teutral-Markihalle 1» Leipzig detr Für ven Neubau der Eentral-Markthall« solle» di« er» sorkerilchea A immerarbette« vergeben werden. Die Beoingunge» u»d Arbeitsverzeichnist« könne» durch unsere Bauverwaituag >m Vanbureo« a« der Windmühlengaste gegen pono« und bestellgebührensrei« Emsendnna voa 1 ^ in Baar bezogen, bez. un Baubureau, »osribst auch dt« Zeichnungen au-lieaeo. eingeseben werden. D e Angebot- sind verlchlossen und mit der Aufschrift Kentral Mardtdale, Ztmmerarbrtte», ^ dir zum 30 December ». o. Nachwtttag« 5 Uhr «m Nathhan«, II. Obergeschoß. Z,miner Nr. 5. portofrei «inzureichen. Der Raih behält stch di, Auswahl unter de» Bewerber-, bez. die Theilung de. Arbeite« und di« Ablehn«» stimmtUcher Angebote vor. Lüpzig. de» 1». December 1889. D» Math d», Stadt Oetpdt» ^ L». vr. Georgi. Vr. Georgi. Bekanntmachung. Auf sein Ansuchen ist Herr Hermann Max Götze, kausmann, m Firma: Kanbtler L Götze. Albcrtstr»i;e 10, II.. au« dem von ihm bisher dekleiveten Amte eine« Armen» Pfleger» im 29 /30. Districte enllassen worven. Wir sprerden ihm hiermit unseren Dank für die unserem ürmenwesen gewährte Mitwirkung au«. Leipzig, am l4. December >889. Da» Armeu-Direetorium. ä. R. Nr. N39. Ludwig«Wvls. Artu«. Bekanntmachung. Am 15. December biese« J.ihrcS verstarb unler Armenpfleger Herr Friedrich Karl, Koblcnhändler, Braustroßc Nr. ts» I. Unser Armcnwesen verllcrl in ihm einen Mann, welcher treu seine« AmleS gewarlek hat. Wir verfehlen nicht, dem nun Bercwrglen unseren Dank in da« Ienseil» nachzuruscn Ur seine »reue Mithilfe an dem un» gemeinsamen Werke. Leipzig, den 18. December 1889. Da» Armendirectorium. S. 8. 1231.Ludwig-Wolf.Artu«. Vrtiimlmiichiilli. Wrihaacht-.Päökereiverkehr. WLdreud der Seit »am 1». bi« »tnschlietzlich 24. Ke- eember tritt die Schluizzct« für die Stnltcfrrung »an Werth und bei den Postanftalten tn Let-zig eine stttmde srüder nl« »rmühulich »in. Es m„d ersucht, bteranf bet strnlleferun« der Lendungen nr Post währen» »er »»rdezeichurten Tage nngemeffene iiücksich« z» netzmra. Leipzia» 12. December 1889. Var ILnInarliot»« vdar-^antälraetor. Walter. Bekanntmachung. 2« Hinblick aus die be»«rs»rheude stinbeztrkuna unsere« Vororts nud dir deshalb zu helchleuuiaenhr« ikaffcn,tbsM>nffr rrgeht auch noch ans diesem We,e an dl, Stenrr- und Schul- neldreftautk«, «amte au die sonsttarn Schuldner unserer Ossentltche« gasten, ebenso wie an die 8tläni»aer drrselüe» das »rmgende Ersuchen, die bctr. Beträge baldigst und spätesten« bis 27. December diese« Jahre« Abend« L ttbr z« eattichte». bez. zu erheben» «a bon diesen, Zeitpunkte nb unirre Cassenstcüen mit Ausnahme brr Sbortei- un» Standesamts-Gaste sür da» Pudlicum aefchlasteu sind, volkmarsdorf, de« 18 Derembrr 1889. Zu Nr. K71/s. Der Gemetnde-Aath. Lobs«. Dem-Vorstand Noack Gemeindeamt Thonberg lucht sofort eiue» HUsoarbrtter» welcher l» sche»stllchea Arbeite» bewandert ist. Dhoabrrg, am 17. Deren,der 188» Der Gemeindedorftan» —Franke. Vrkauntmachuug. Da« nn»e»e1cha'«t. für die Bezirke der trSniglichea >mt««erlchte zu Belgeni. Domm hi». Prrtlii, und lorgau mit der F«bri n, dr« Handels-, Zeichen«, Muster« und GenoflenfchasX-Rkgister« branstraate Aencht wird im I. 1890 Ile EiNtroaungea tn va« Zetchra- und Musierregister durch de» deulschen „Rrich-anzeiger". die Emiragungrn in da- Seaosseaschaftt-Register für kleinere chrnossrnschasiea und die im Bezirk der Amtsgerichte zu Torgau und Prrllm ihre» Kitz dabrndea größere» durch dea „RkichsMizetger" und da« „Lorgauer KreiSblatt". dir Lmtragangea für größt« Veaoffenschaltea im Brz»k de« Amtsgericht« zu Dommttzich aaßrr durch die bereit« genannlen beiden Blätter auch durch dal „Wittenberger Tageblatt" (An»l>ch,r KreiSblait), für aräßere Keuoffrnschaltea >m Bezuk de« Sömgltchk» Amtsgericht« zu Beiger» außer durch dea .Retchranzeiie," und da« „Toraaner Aietsblatt" auch durch da« »Liedenwerdoer Krelsblalt". endlich die Eintragungen l, da« Handelsregister durch den .Reich«, anzeiger", da« ,.Tor»a»»r Kreieblati". da« „Leipziger Tageblatt" und di« „Magdedurgilche ZeiMn," vetöfsenilichen. Al« kleinere Venostenschast gilt die Mölleret Beiger», «tageiragene Keaossenschaf^ «tt »ndeichränkirr Haf pfl cht zu Belgeni. Toraau, de» S. Derembrr 1889. Aini«ltche« Amtsgericht. Ein neuer Streitfall in Afrika. Wie dereit« telegraphisch mitgetheiit ist, hat der portu- qiefilch» Major Serpa Pinto nach vorangegangener Krieg«. erkläiuag die Makololo« an^griffen, ihnen große Verluste deigedracht und ihur» zwei britisch« Fa Han, abgenommen, die sie jüngst vom britischen Eousul empfangen hatten. Eerpa Pinto gedenkt nicht aus halbe« Wege stehen ru bleiben, sondern da« ganz» Laad di« zum Nhaffasee zu erobern. Die Makololo« hatten sich, wie Major Pinto von dem sür da« britisch« Zambrsireich ernannten Eonsul Iohnston wußte, unter britischen Schutz gestellt und mit ihm einen Freu schaslSvertrag abgeschlossen. Serpa Pinto hat. wie der .Time«" gemeldet wird, da« neu» verhältniß anerkannt, da« Gebiet verlassen und dadurch Äohnston bewogen, auch seiner» seit« sich au« de» Mokvlololande zu entfernen und ficki nord« wärt« zu »«»den. Der portugiesische Osficier war aber mit den Maßnahmen de« englischen Eoosul« kriue»weg« so ein verstanden, wie es de» Anschein hatte» fonbera bereitet« Schritt« Vor, um sich den Besitz de- Makolololande» mit Gewalt zu ichern. Er erschien plötzlich mit 900 woblbewassnetrn Zanzibariten wieder und eroberte daS Land, »achtem er ein große« Blulbav unter den MakololoS angerichlrt halte. DaS Verfahre» Serpa Pinto'- wäre völlig unverständlich, wenn Portugal »ich! ältere Ansprüche a»s daS Makolvloland und aus da» Grbiek dis »um Nyasiaskk hätte als England, und e« ist auch kaum anzunrhme», daß Pinlo den britischen Eoniul über seine Absichten in Irrtbum versetzt haben sollte. Be kanntlich besteben seit längerer Zeit Streitigkeiten zwischen England und Portugal, welche mn dem Zwist über de» Eisen» bahndau der Drlagoabai begänne» und eurch die Beschnidigung England- svrtgcsetzk wurden, daß die Porlugirsen den Cclaven- bandel in ihrem asrikanischen Gebirle duldeten. Die Krone hat England aber durch die Besitzergreifung de» Zambesi- reiche- seiner Handlung-weise gegen Portugal ausqesctzl, und chon aiSdalv nach dem B^kaniitwerdc» dieser Machlerweiternng England» in Sutivcsiasrika erhoben sich Slimmen, welche die Berichtigung dazu in Zwcijei zogen. Englands Herrsck- gellisie in Afrika sind so bedenklicher Natur, daß sic schon vielfach zu ernsten Streitigkeiten geführt baden, auch va» deutsche R >L ist schon mehrjach i» die Lage ge kommen, seine Rechte England gegenüber in Afrika energisch zu vertreten. Der Streit wrgrn Angra Pi-quena war da» erste Zeichen der auskcimrndc» englische» Eisersucht gegen d,e deulschen Eolomlalioii-bestrrbnngen. eS solglrn Streitigkeiten wegen der Ü bergriffe der englischen Niger-Benue-Gesellschasl und wcgc» Abgreiizniig der beiderseitigen Gebiete an der Küste von Ostafrika. Durch die Mäßigung und gleichzeilge Festigkeit Deutschland» sind alle diese Reibungen sreundschastlich aus geglichen worden, und Deutschland und England arbeiten jetzt riedlich und gemeinsam a» der Unterdrückung de« Sklaven- Handel« an der Ostküste Afrika» und in Äequalorialasrika. aber angenebm ist England die Mitbewerbung ui» asrikanischc Gebiete heute ebenso wring wie vor fünf Iabre». England macht de-halb in Gegenden, wo der drulschc Nebenbuhler nicht zu fürchten ist, die höchsten Anstrengungen, um seinen asrikanischen Besitz abzurunden und sich unbrqueme Nachbarn vom Leibe zu halten. E» scheint, daß England bei Portugal an die Unrechte Macht gekommen ist. Scho» ans der Berliner Confcrenz im Jahre 1885 war deutlich zu brmerke», daß Porlugal die Aus- rechlhallnng seiner Rechte in Afrika eifrig wabrnahm, und dieser kleine Staat machte den Eouserenzmächten mehr zu schassen al« alle übrigen in Afrika belheiliglcn Colonial- staaten, besonder« war e« die Frage der Abgrenzung der I»- tercssenspbären, welche von Porlugal mit größter Genauigkeit erwogen wurde. Porlugal hal in der Angrlegrnhcit der Delagoa-Eisrnbahn England gegenüber einen Sieg davon gell lgen, dessen moralische Bedeutung noch größer ist al« seine lhalsächlicke Bedeutung, und auch in der Sclavcnsragc hat England nachgebrn müssen. Diese beiten Vorgänge legen die Vermulhnng nahe, daß Porlugal auch in der Lage sri» wird, seine Besitzansprüche aus da» Makolololaiid und ans da» Gebiet bi» zum Nhassasee uachzuwerlen. Marqu,» SaliSbnrh bat sich denn auch wobt gehütet, eine voreilige Entschcivung „> treffen, er will erst weitere Miltheilunge» abmarten. Da« Telegramm der .Times" beweist in dieser Beziehung »ichlS, eS kommt in erster Linie darauf an, ob Consul Iohnston nach Lage der Sache berechn >igt war, die Makololo« unter englische» Schutz zu stelle». Schon die A»wesenbe>t eine« portugiesischen Osficier« in, Makolologcbict läßt daraus schließen, baß Porlugal aus daS- srlde B'sitzansprüche gellend macht, die ältere» Datum» sind al« die englischen. Es ist leicht gesagt, irgend welches große Gebiet sei dem britischen Reiche einverlribt, e» fragt sich kann aber, ob dadurch nicht bestehende Rechte verletzt werden, ob sich da» auch in der Thal so glatt macht, wie da« vom grünen Tisch au« erlassene Dccrel besagt. Natürlich bat da kleine Porlugal nicht l»e Macht, dem groß-» und mächtigen britischen Reich W> verstand zu leisten, wenn dxse« sich aus den Siandpunct der Grwalt stellt, aber England wird stch wohl hüten, gegen Porlugal gewaltsam dvrzugehrn, wenn diese« sich aus sein gute« Recht berufen kann. Dir portugiesische Regierung hat bereit« gegen die eng lischen Besitzansprüche im Zamvestgebiet durch eine Note vom 29 November Widerspruch erhoben und die englische Ans» sassung bemängelt, nach welcher die Ausübung de« B'sitze« beute die wesentliche Bedingung für di» Anerkennung desselben sei. Portugal derust sich in striiem Widerspruch aus Artikel 35 der Congo-Acte. welcher zwar die Pflicht anerkennt, an den von den Siqnatarmächlen besetzten Gebieten an Ven Küsten de« afrikanischen Festlanve« da« Vorhandensein einer Obrig> keil zu sicher», welche hinreiche, um erworbene Rechte und gegebenen Fall« die Handel«- und DurchgangSsreiheit zu ge währleisten, daß aber kein Zeitpunkt festgesetzt sei. bis zu welchem dieser Bedingung genügt werben muss:. Portugal kann sich dabei ous Italien berufen, welche« noch keinen Schritt aethon hat, um seine Schutzherrschast an der Somali» tüste zu sichern, und auch va« deutsche Reich hal sich in, süd lichen Somaliland ebenfalls noch Vorbehalten, wa« e« zu thun gedenkt. Portugal hat schon unter Dom Luiz sehr beachten-werthe Zeichen thatkrästtger Geltendmachung seiner Recvte al« Eolo» nzalmacht gegeben und e« scheint, daß der Sohn und Nach folger von Dom Luiz, Dom Carlo«, seinem verewigten Vater vorn. Nicht« »achgeben wird. So großen Werth wir auch aus England- Freundschaft legen, so kann un- doch die Rück sicht aus Erhaltung derselben nicht veranlassen, mit der .Time«" gegen Portugal die Stimm« zu erheben, umso weniger, al« Anzeichen dafür verbände» sind, daß Portugal England gegenüber im Rechte ist. Eine andere Frage ist dir. ob Major Pinto seinen Zweck nickst aus minder grausame Weise erreichen konnte. In dieser Beziebunq sind wrilere Nachrichten abzuwartrn. Wenn Portugal im Richte ist, so erlcheml die Aickliiidiguua Serpa Pinto'», daß er da« ganze Gebiet bi« zum Nyastasee »rorbern wolle, nicht ganz correet, de»» ein Gebiet, welche« man besitzt, braucht man nicht zu erobern E« wäre deshalb inchl unmöglich, daß England da« Nyaffa gebiet al« herrenlose« Land in Anspruch näbme, den» die Bestimmung der Eongo-Acle, nach welcher da« B-sttzrecht durch Einsetzung einer Behörde au«geübt werden soll kan» nicht dahin verstanden werden, daß «in Besitzrrcht Jahrhunderte lang ruhen kann, ohne durch irgend welche Handlung geltend gemacht Word«» zu sein. Läge die Sache >m Nyastaaebicle so. dann würde allerdmq« Porlugal nicht mehr al» rechtmäßiger Besitzer desselben aazusehea sein. Leipzig, 18. December. < * Der BundeSrath wird jedenfalls in dieser Woche, und zwar voraussichtlich am Lon»er«tag. »och eine Plenar« itzung obhalten, sich dann aber wohl d>< Neujahr vertagen. Soeben ist ihm der sechste sSchluß») Bericht der BollzuqS- commission sür den ZoUanschluß Bremen» zugegaugen. Die Comnulsion war se»l dem Juni 1880 tbälig und hat über >re in vier Sitzungsperioden gesaßlen Beschlüsse die erwähnten ech» Berichte erstattet. — In einigen Zeitungen ist die An gabe verbreitet, die betreffenden AnSsckiiiffe te» BundeSrath» hätten sich mit einem Gesetzentwurf über die Errichtung ge werblicher Schiedsgerichte mit emigunaSamtlicben Be- lug'uffen bkschästtgl und der bereit- sertiggestellte Entwurf wurde in allernächster Zeit an da- Plenum gelangen. Diese Angabe ist. wie mau nn» berichtet, irrthümlich. An den Bnndc-ratb oder an dessen Au-schusse ist ein solcher Entwurf b>S jetzt nicht gelangt. Daß sich der Gegenstand seit längerer Zeit ui Vorbereitung befindet, ist wiederholt gemeldet worden. * Wie die ,.Post" meldet, hatte Oberpräsident von Ber- cpsch eS ursprünglich abgelehnt, die Delegirtcn de- Bergarbeiter-An-schussk- zu empfangen, weil er von ihrem Anliegen bereit» unterrichtet sei. Indessen erging von Sr. Majestät dem Kaiser ei» direcler Bcsehl an den Ober- präsideiite». die Arbeiter zu empfangen »nd ihr Anliegen ulgegenzunehmkii. ' Nach der letzten Volkszählung vom I. Deceniber 1885 batte die Provinzlalhanplslavt Posen «8 3l8 Einwohner. Bon diesen Ware» evangelisch 23 599, römisch-katholisch 37 949. israelilisch 0077; 85 gehörten christlichen Seelen oder der griechisch-katholischen Kirche an. unbekannter Rrligion waren 8. Ta die Evangelischen und die Juden in Posen äminilich dcuijch sind, auch einige Tausend Katholiken sich al- Deutsche bclrachle». so konnte man annehmen, daß die Deutschen d e Mehrheit der Bevölkerung in Posen bilden. Diese Ansicht bat ihre Bestätigung durch die Ergeb nisse der letzten Cchulstatistik erhallen. Ende de- Schul jahre» 1887/88 ermittelten die städtischen Bcbvrden in Posen am Realgymnasium, an der Mittelschule, an der Bürgerschule und an de» süns Stadtschulen invgesaniint 9432 Schiller und Schülerinnen. Bo» diesen waren 5173 Dentsche und 4279 Polen (ein Jahr zuvor 4883 Dentfche und 4500 Polen). Der Coiisessicn »ach gab e» 3095 evangelische, 5690 katholische und 047 jüdische Schüler. Vor vierzig Jahren noch waren »ngesähr »- der Bevölkerung Posen« deutsch nnd «/» Polnisch. Durch starken Zuzug au» de» benachbarten polnischen Dörfern ist da» polnische Element in Posen >n den letzten Jahrzehnten ansehnlich verstätll worden. * Au» Gera wird un» unterm 16 December geschrieben: In der heutigen Sitzung de» Landtage« sür da« Fürstea- thum Reuß jüngerer Linie fand der von der Regierung vor- elegle Vorunichlag über den sidrlichen 8-rwaltunn-aufwanv der anoe-Iparcossen auf die Fiiianzp-nore 1890—92 mit wMiigen Ab. äiiöt'Uiigc» Annahme. Derselbe ist für Äera mit :l2k>94 für Lkhleij mit 7800 ./l und sür Lobenßeüi mit 7225 >l ktngestellt. Der gemeinlkvailliche Auswand sür den Muiülkrialrevisor rc. beläuft ich aus ülOO B i der Dl-euisio» ütnr o-e Taubsiummeaaustalt M Schlei; wird der Antrag dcs Finanzausschüsse» izngenominen, nach wrlckpm der derzusllllende Umbau des dem Staate gehörigen, am Lciiliiiargrbaiide gelegenen vormal- Lenzner'schen Hanse», sammt Etnrlchliiiig der anstoßenden Raunilichleitei, de» SemtnargehSudc- ur Unterbringung der Taubsiuininenaastall nach dem vorgelegten Alane auSgesuürt w rden soll. Br> der Postlion über die Bc- lolduiiaen der Bvlk-schullehrer werde ' stell der eingestellleu 198300 ls<9 80i> bewilligt und diele Mehretnstelliing ist «IS Besoldung», ^ulchüsse an die Gemeinden de- Oberlandes zu gewähren. Im An- chluß an die Beralliuiige» Über Unterstützung-gesuche zu Schulhau»» ncudaulen w rd ei» B'schlusi dahingehend gelall!, daß Olesuche von Ärmeüideii um Beihilfen zu Neubauten b,z. BeDpraturbaulen an Lchuttiäusern »ur bau» berücksichtigt werden sollen, wenn dieselben so zentg dem Landtage zur B-schlußsassung vorgelegt werden, baß letztere vor Beginn der betreffende» Bouleo voigenommea werde» kann. Urber die Erhöhung de- dem Real,y»iuasium ln Hera ge- währlen Slaatsjulchuffe- von 9800 entspann sich eine lange Debatte, ela daraufhin gestellter Anirag wurde dem Ftiiavjau-schnste überwiesen. Schlich der Sitzung v,2 Uhr. * Au» Altenburg wird un- vom 16. December geschrieben: Der am Lt. November zusammengetretene Landtag ist am Loi'nal'rnd bereiis vertagt worden und dürfte erst Mitte Januar wieoec »iuberusen werden. In der letzien Sitzung wurde der r^nl» wurs einer Novelle zum Gesetz« über die hiciländischr Jmmobiliar- BrandvcrsicherungSaiist lt beraihen, nach welchem auch dir Müklea- werke der Wtudniühlen beiiriiirfäbig, aber nichl deitriii-pst chüg sein sollen. Da im ganzen Herzoglbunie nur noch 32 Windmühlen bestehe», so glandie der Landtag da» dadurch entstehende Risico nicht fürchten zu müssen, zumal der Piäniiensatz mit 2 ^l sür da- Tausend sestge<etzl ist, und nahm deshalb de» Entwurf einstimmig nn. Im Weiieeen berielk die Lnndschast über den Siaat-vertrag wegen der Fortdauer de« Thüringischen zjoll« und Handel», verein». Derselbe wird kUnsrig jjoll- und Steuerverein heißen und >» 7Bejirs»steukr>IiiIveciionea mit Hauplamt-bezirke» in Preußen, Sachseu-Alienburg und R uß j. L. und mit Bezirk-steuerimrern in den übrigen tbllriagisst'en Staaien zeriallen Schließlich vollzog der Landlag noch die Wahl eine» >an.üä>a>tlichen Mndireetor- der hrrzogl. Landeedauk, sowie der beiden landschaftlichen Beisitzer tm Ministerium sür die lauseuven Fiimnzgelchäsl,. Für den elfteren Posten wurden dem Herzog die Avueordneten Iustnrtth Hase und Müdleadestdrr Burkhardt borge chlagen und al« Beisitzer im Ministerium worden die Adg. Obeidurgermeister Oßivald und odengraannter Mühlen- bisitzer Burkdardt gewühlt. Der Finaiz-Hauptelat wird erst nach Neujahr im Plenum zur Biralhung kommen. » » » * Mit olle» Kräfte» suchen die 60 000 Deutschen der Brunner Sprachinsel die ihnen drohende Czechi- sirunq abzuwebreii. In Brünn selbst, wo el»a S2000 Czechen 50 000 Deulschen gegentlberstehen, bat man auf Veuischer Seile schon längst die kräftigsten VertbeivigungS- maßregeln getrosscn und mil Erfolg, denn da» Czecheiilhun, hat in Mähren» Hauptstadt in den letzten Jahren viel lang samere Forlschritt« aeniachl al- in de» siebziger Jahren. B>S znn> Iabre 1866 brsaßen die Czeche» in Brünn keine einzige Volk«- uns Mittelschule; alle Bildungsstätten waren durchaus veulsch. Va» l866 b>« etwa l884 wurde» an slawischen An- stallen errichtet: 6 czechische Voik-schulen. van denen zwei der Skaat, drei dir Stadl und «me der czechische Schulverein er hält. eine czechische Lehrer- und eine LrhrerinnenbiidungSanstalt. eni czechische« SraalSoberahmnasium und eine Zwciganstalt desselben, leine czechische Slaal-oberrealschule und czechische Parallelclassen der StaatSgew-rbeschule. Außerdem bekamen die Ezechen »och da» katholische Priester, und Knabenseminar in ihre Hände. Daß so viele czechische Bilouag-anstallen eine Rothn»«»b,ftkr,t sür di« Ezecheu Brün»» seien, kann man nichl sagen; im Gegcutheil werde» diese Schalen meist küafttich da-
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