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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188912214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-21
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1889
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^ » ' Ersch«t»t tAgltch srth 6»/. Uhr. AB»«« >»i LrPktM«, J,ha„es««sie 8. ApttchlUmte» öer tikdacti««-. vormitt««» 10—IS Uhr. -« Uhr. «,»»»» ö»stt»«»r,J «Irr «te « gg»Ge»t««»» R« » «, G«—»»» I»»tz »t«jtt«. 2, R> Fwiür» ftr S»s.-L»»«tz»e: vtt« Me»«. ll»i»ersftä1«fti»fik 1. L«»t» Lösch«. Iftühorttienftr. 23 Part, «ad »»«t,«Platz 7, »»r bi« Utzr. KipMtr.Tagtblalt Anzeiger. ^N5. Zw geMigen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 22. Deeember, Bormittag- nur bis !,v Uhr geöffnet. LxpeSMon lies I^elprlKvr l'LLvdintte». Organ siir Nolitik. LocalaMMe. LandelS- «nd Geschäftsverkehr. Sonnabend den 21. December 1889. N-o«neme«t4pnei- vierteljährlich 4^, Mi tuet. Lrinqerloha ö Mk.. durch dte Loft bezöge» 6 Mk. Jede eiazeloe Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Pt. Gebühren sür Hxirabeilage» j>« Lagrdluil-Forinal gesalzli atzue Postveiorderung 60 M! »tt Paftvesärüer»«, 70 Mk. Lnlrrnt« Saei-aüeue Petitznle A) «. «rchtzr» Schrift»» ia»t aal -vetSverzetch^tz. N»«ü»rilcha ».K-enrja» »ach Häher« Tarti. L«t«»r» »Ser de» >,y,«tt»»«ftrich dt» Lpetpalt. AN»» «It. d» d» » . «t l , ck rt ch t e» dt» «gch-tte» Zeile 40 P«. JiftrM» siad Set« »» dte Er-eSitt»» z» ft» de». — Rabatt wtrtz Mchl geg-bea. 8ahftl,g pr»»»*»»«n«<ia »der durch Pvst- aachaat««. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. rrt<nmt»»chm«. D»r »» 2l. vorig»« Monat« allbier verstorben» Herr Privatmann Rktchard Herzog hat d»m „Pension«, sond« für dte technischen Beamten und Arbeiter beim Leipziger Eladttheater" ei« Legat von Etataasead Mark testa«e»tarisch hmtertassen. Nachdem diese Summe zur Auszahlung gekommen, bringen wir hiermit «asere» aufrichtigen Dank für diesen Bewei» de« Wohlwollen« öffentlich zum Auldruck. Leipzig, de« 18. December l88S Der DerwaltnugS-Auöschutz des Peastoaösond» für E hör u. sonstige Angestellte w« Etadttheater zu Leipzig. 187 vr. Georg«, Borsitzendcr. Wilisch.Ass HolMttioa. Areitwg, den S7. Deeemeder d. I« solle« in Abth. 2 de« vargauer Forstrevier« hinter -e» Mtlitertrsechtest- stä»de», dicht an der Fluthrftm« «nd de« Lützschenaer Wiese« ca »40 ftnrkr AdrannrhRnfr« »ud - 140 « Langhanfe» unter dm öffentlich aushüngeuden Bedingungen «nd gegen bi« lidlich« Unzahl«»- an Ort «»d Stell« meistbietend der» kaust werden. A»sa««e»k»»ft: vormittag« » Uhr «ms dem oben, genannten Schlage. Leipzig, am 14. Deeember 1889. D«ö -kaths AprKbrpntation. Srftlnden wurde tm Redember d»r. Jahre« tu einem «steatlichea Lassenlocalc zu Leipzig-Reudnitz ei» Geldbetrag von SV« Mark, welcher bisher vom Eigenihümer nicht reclamtrt worbe» tft. Letzterer wird hierdurch wiederhol« aos-resordert, sich, grhsrlg legitinnrt, zur Empiaugnahm« de« Selbe« zu melde», da andernfalls wettere Verfügung darüber getroffen werden wird. Leipzig, am 18. Deeember 1889. Da« VoUzeiamt der Stadt Leimig. Vll. 40kä. Bretschueider. Ml relmnittmchin-. HNalwm^wtn-ö's^IearelrarUaMr. Bei de« tztest,»« Pofttmter» »erde« am Son«ta,« de« 22. Deremder dt« nmch chn»U»l>»« atatlon wie a« Serkiagen «eSsfuct sein. Leip«t,, »». Deeem»er 188». Der Kaiserliche vber»Poftötrector. I^altor. Vie Lage in Gstafnka. Di« GrunbzNge der zukünftigen Entwickelung Ostasrika« beginnen berrit« hervorzulreten, e« ist da« Streben nach Nutz, barmachung der reichen Kräfte de« Lande« für den Handel mit Europa überall erkennbar, und als Hauptantrieb tritt dabei der Wettbewerb England« und Deutschland« hervor. Es hat die Engländer verdrossen, daß Stanley seinen Weg durch da« deutsche Schutzgebiet genommen und die Straße von Mpwapwa nach Bagamoy» gewählt hat. statt weiter nördlich »ach Momdaff» vorzudringen. Die erklärt« Ursache dieser Entscheidung waren die Hindernisse, welche die im englischen Gebiete und aus dem Wege dahin wohnenden kriegerischen Stämme den erschöpften Leuten Stanley'« und Emin'» be. reileten. Ta« hat aber Stanley nickt abgehalten, den ihn im Zanzibar beglückwünschenden indischen Kauftesten, welche ihm wegen seiner Verdienste um die Eröffnung de« Handel« nach Ceiitralafrika »ine Adresse überreichte», di» Nothwendig seit de« Bau» riner Eisenbahn von Mombassa nach dem Victoria Nyanzasee darzulegrn und dafür die große Empsäng lichkeit der in den benachbarten Gebiete» wohnenden starken Bevölkerung nach europäischen Erzeugnissen geltend u» machen Der van einer solchen Eisenbahn wäre natürlich erst möglich, nachdem die kriegerischen Stämme, aus deren Gebiet sie geführt werden soll, di« Lorlheil« diese« wichtigen Verbindungswege« riugesrhen haben. Der Anssührnnadr« Stanley'schen Vor schläge« stehen sicherlich noch große Schwierigkeiten im Wege, aber da« Wort ist »»«gesprochen und hat gezündet, die Vffenl- liche Aufmerksamkeit ist darauf hingelenkt, und die Engländer sinv di« Leut«, «inen derartigen Gedanken a»«zuführen, wenn er ihnen vortbeilhast erscheint. Die vou Stanley gegebene Anregung Ist ober auch für Deutschland un» sein Schutzgebiet »> Ostasrika von groß r Bedeutung, und so wichtig auch die Eisenbahn von Mombassa nach dem Viktoria Ryanza für den dortigen Handel«verkebr sein mag, so liegt doch eine andere Eisenoahaverbindung Ostasrika noch näher, wir meinen die Linie Vagamoyo Mpwapwa-Tangany käse« und ferner »ach dem Utereweiee und dem Lnalaba. Da« find di« Karawaoeusiroßen. welche Wiffmann in einem seiner Berichte hrrvorhebt, um die Wichtigkeit Mpwapwa« al« Knotenpunkt für d«n Handels» Verkehr nach der Küste und »ach Venz Innern in da« rechte Licht z« setzen. Hier »ä„ di« Stelle, wo der dentich« Unter nrhmmr-s-eist den Hebel anznsetzen hätte, um dereinst reich« Früchte an« dem ostafrikaaischen Coloaialgebiet zu ernten freilich darf «an sich dabei nicht aus den Standpunkt der Richter, Bamberg«, Barth und G««»N u »eUc» und wich, Erträge verlang». Di, afrikanisch«, Fracht« werden langsam reisen, aber sie werden und könne» nicht aus« bleiben und für die ausqewendcten Eapitalien unv Bemühungen volle Entschädigung gewähren. Die Expedition Skanliy'ä ist zunächst im englischen Inter» esse unternommen worden, aber sie kommt auch un« zu Gute, weil sie un« die »ölhigen Grundlagen zur Beurtheilung der Verhältnisse in Cenlralasrika gewährt und unsere Kenntniß von Land und Leuten, von ihren Bedürfnissen und ihren Pro» vucten erweitert. Durch den Tod Buschiri's ist die Sicherheit in jene» Gegenden erheblich geslnaert, die Karawane» nehmen etzt wieder unbehelligt ihren Weg au« dem Inaern über Mpwapwa nach Baaanioyo. und die Kunde, welch« die Wanpamwesi von der Küste nach dem Innern bringen, Wird vu« Vertrauen der boil wohnenden Siämme aus die au der Küste und aus dem Wege dah» bestehen e Ruhe und Ordnung befestigen, der U»le>nehmung«sti»i der Handel treibende» Be völkerung wird neu belebt, und der Verkehr wir» einen nene» erfreulichen Ausickwung nebmen. Die deullchost.isrüanische Gesellschaft hat berrit« vor. bereituugen getrrssen, um ihre Tätigkeit im deutschen Schutz- ebiete in vollem Umfange wieder auszunehmen, Consul Zohsen, dieser bereit« au« seiner srüberen W rksamkeit in Zanzibar al« besonder« tücklig erfundene verirrter der Ge» llllchast, wird deuinächsi corl wieder eintr.ssen und zunächst die Beziehungen zum Sulian Seyib CbaUsa in Betreff der Zollirage regeln, dann die Verschmelzung mit der W»u» gesrllschast durchführen und die nötligen Maßregeln zur Hebung von Handel und Verkehr ergreifen. Damit eröffnen ich weitreichende günstige Buesichien siir Vir Zukunft de« Veulschen SchutzgebuteS, und e« ist unausbleiblich, daß auch da« bisher zurückhaltende Capital wieder reichlich fließen wird. Die Blicke wende» sich der Sachlage eutlprechenv auch nach Brüssel, wo seit einem Monat der Äiilisclavrr->-Eongreß tagt. Dir Verhandlungen ziehen sich in die Länge und von verschiedenen Seiten wird bereit« voranSgesaat, baß die Berathungen ohne Ergebnis! bleiben werden. Eiu so der» uichtenve« Urlheil erscheint kcmerweg« gerechtfertigt, denn die Lerhondlungm werden systematiich und mit Ernst geführt und e« sind bereit» Anfänge erkennbar, welche aus einen befriedige»den Ablchlnß hindeuten Der Geist, welcher die Versammlung belebt, paßt zur der Ausgabe, deren Schwierigkeit allerdings nicht zu unterschätzen ist. Die Streitigkeiten zwischen England und Portugal können nicht eine so große AuSbednung gewinnen, daß sie Beschlüsse Verbindern, Vena auch aus portu giesischer Seite ist unzweifelhaft die Geneigtheit vorhanden, dem Unwesen der Sclavenjagben und de» Sklavenhandel« energisch eatgegenzutreken. Auch die Anwesenheit de» Gouverneur« res kranzöstjcheu Eoagogrbiete« Grafen Bruzza in Pari» ist zum Tkeil durch den Wunsch veranlaßt, die Erfahrungen diese» Asrikaforscher« für den Brüsseler Eongrrtz nutzbar zu machen. Auch darin liegt ein Gewähr dafür, daß die Eonserenz nicht ergebniß:»« bleiben wird. Natürlich Vars man die Erwartungen nicht so hoch spannen, daß die Confi-renzbeschlüsse dem Sclavenhandel in Afrika den Garau« machen werden, aber sie werden jedenfalls dazu beitragen, ihn zu erschweren und zu vermindern. Ans allen Seilen zeigt sich da« Streben der Colonial Mächte, ihre Gebiete in Ostasrika abzurunden und deren Grenzen sicher zu stellen. Tie Besitzverbältnisse an der Küste find jetzt iu der Hauptsache aeordnrl, aber über die Grenzen im Innern bestehen noch M<-inung«verschiedenheiten. Einen besonder« ernsten Charakter haben diese zwischen England und Portugal angenommen, und e« scheint, daß eine friedliche Regelung der Angelegenheit sich schwer erreichen lassen wird. Die Portugiesen verlange» die Abgrenzung eine« nentralen Gebiete« zwischen ihren und den englischen Besitzungen, und da« ist vielleicht auch der zweckmäst-gsle Weg, um weitere» Streitigkeiten vorzubeugen. Bor lausig wird e« sich um Prüfung der Ansprüche Portugal« aus da« Gebiet zwischen der Küste und dem Nyassa'ee bandeln, und Eng land wird sich dieser Prüfung nicht entziehen können. Wie groß die Erregung aus Seite der Portugiesen über die Besitz »rgreisung England« von dem Zamdesi - Gebiet ist, zeigt sich au« ver Ankündigung, daß Einhüllungen über angebliche englische Greuellhate» auf dem streitigen Gebiete gemacht werden sollen. Aus welcher Seile da« Recht ist. lässt sich nicht beurtheilen, bevor nicht die nvih-aen Beweisstücke für die Reckte der Portugiesen oder der Engländer voiliege». Auch die Ansprüche der Italiener eus einen Tbeil ver Küste de» SomalilandeS scheinen noch näherer Feststellung zu be dürfen. um so mehr, al« dort die veutsche» und di« englische» Interessen verwiegen und die Frage entsteht, ob die Ein fügung einer italienischen Interessensphäre dort ohne Ver letzung der Interessen der beide» andern Mächte möglich ist In diesem Falle k.inn von onem ernsten Zerwürfniß nicht die Rede sein, man wird sich mit Leichtigkeit über ca« z». künftige Besitzverhällniß einigen. Im Ganzen und Glotzen ist die Lage in Ostasrika so, daß sie z» den besten Hoffnungen für die Zukunst berechtigt, unv da« ist in erster Laue dem festen, zielbewnßlen Auftreten Deutschland« gegen die arabischen Eclavenhändler zu verdanken Dadurch ist da« gestörte Gleichgewicht an Ver Ostküste wieder hergrstellt und da» FrirdenSdevürsiiiß der E-ngebornen bi« weit in da« Inner« hinein ihnen selbst zum Bewußtsein gebracht worbe». * Leipzig, 81. December. * Der Berliner Stadtverordneten-Berlamm lung ist aui die an Ibre Majestät die Kaiserin Friedrich gerichtete Gcblirt-tag«'Gliick>vnnschadrrsse folgende« Allerhöchst Antwortschreiben z»gega»gen: »Die Stadtverordneten von Berlin haben auch in diesem Jahre in gewohnter Weise ihre Glückwünsche zu Meinem Geburtslage dargebracht und Mir damit ausrichtig wohlgethan Denn Ich fühle mich eng verbunden mit der Bürgerschaft dieser Stadl, die Meine zweite Heimatb geworden und deren großartige Entwickelung Ich durch mehr al« drei Jahrzehnte mit lebhafter Tbeilnahme verfolgt habe. Ich bitte in diese» Worten für die Mir bewiesene Anbänglichkeit Meinen aus richtigen Dank «ntgegennehinen zu wollen. Neapel, den «. Deeember 1888 gez. Victoria, Kaiserin und Königin Friedrich." * An den Umstand, daß di« ostasrikanische Dampfer» Vorlage noch immer im Reichstag nickt eingevracht worden, sind mehrfach vernmlhunqen geknüpft worden, al« oh sich Schwierigkeiten für diese» lssesetz-nlwnrs ergeben hätten und die Vorlegung an drn Reichstag uderhaupt nicht mehr zu erwarten wäre, wie nunmehr verlautet, ist dies« An aL NL.« «ieWaE^ vüch°L^ sich auch die Zahl Rosstsch.P°len und Galt»'»«, al« uameulna » fahren eine Reich« recht ansehnlich- sind G „o polnischem Sinne einzuwirken. der „Kaiolir m -o " ^ °°«>7/ L", I obersckl'sische Polenthum °u«llbeu. Besonder« verampn die polnische Presse in Oberschlesien den deulschen Unterrchl ,,, den ehemal« rein oder dock überwiegend polnischen Volk», chuleu und sucht der Verbreitung der deulschen Sprache nach krästen entgegen zu wirken. Tie Erfolge dieser ^ keit werden freilich erst nach einer längeren R he von i- hr ,u Tage treten. Daß man auch die evangelischen dtasur *n Ostpreußen durch Gründung einer P°>msckm A' ^ Lvck in» polnische Fahrwasser bringen möchte^ wurde vor Kurzem schon erwähnt. Die Führer der polnischen Bewegung wissen reckt gut, daß e« um die Zukunft de« Polenlbum» im östlichen Preußen viel besser b-stellt sein würde, wenn r« ge länge. anck die 950 000 Daff.rpolen in Oderschlesien und v,, 360 000 Masuren in Ostpreußen, die stet« deutsche netr in den Landtag und Neich«lag gesendet haben. U »""den de« Deutschthum» und der Regierung zu macken. Wenn alle polnischen Stämme in den vstprov.nzen (rund 2 800 000 Seelen) einig wären, so würde» sie allerding« die doppelte Anzahl Abgeordneter nach Berlin senden und eine ganz andere Macht bilden al« r» jetzt der Fall ist. * Bei der Ersatzwahl eine« Landtagsabgeordneten im N. Wahlbezirk de« Regierung«brjirk« Brella« (Ohlau.Br,eg) wurde an Stelle de, verstorbenen Abgeordneten Grasen Pseil-Sreisewitz, der „Täglichen Rundschau" zufolge, der erste S raattmiNXittSchumacher in Brirg (sreicons) mit l 15 Summen Major-tä- gewählt. » Dem Prinzen Wilhelm von Bade« ist au srmem vorgestrigen Geburtstage rin herzliche« Glückwunsch-Telegramm de« Kaiser« zugegangen, welche» dem Prinzen zugleich mit- lheilte. daß er von Sr. Majestät in Erinnerung an d>, kriegerischen Ereignisse de« Jahre« 1870, an denen der Prinz ruhmvollen Antbril genommen habe, ä l» ivits de» ersten Garbo-FeldeArtillerie-Regiment« gestellt worben sei, welchem Regiment? der Prinz früher angehvrt bat. * Die Untersuchung gegen den Attentäter Müller au« Oeihlingen, der ans den Prinzen Wilhelm von Württemberg geschossen hatte, hat seither gezeigt, daß von einer völligen Geistesgestörtheit de« Angeklagten keine Rede sein kann; auch eine zeiiweise GeisteSg-störtheit ist noch keine» weg» sestgestellt. Neuesten« Hot Müller, dem .Stuttgarter Neuen Tagblatt" zufolge, angegeben, er sei durch die Leclüre der .Münchener Neuesten Nackrichlen" zu dem Attentat aus den Prinzen Wilhelm veranlaßt worden. Tort habe er nämlich gelesen, der König beabsichtige, die Thronfolge-Ort» nuiig in Württemberg zu Gunsten der kalholisck-m L nie de« Königshauses abjuänbern und da habe er da« Scheinattentat verübt, um diesen Plan zu hintrrtreiben. In den .Neuesten Nachrichten" ist «ine Meldung erwähnten Inhalt« nicht zu lesen gewesen. Immerhin erreicht Müller mit solchen rasfi- iiirten Lügen eine lange HinauSzögerung der vor»nt rkuch»ng Der verantwortliche Revacieur der .Münchener Neuesten Nach richten" wurde zweimal zeugenschaftlich in Bezug aus die Be- bauplungen Müller'« vernommen, konnte aber den bündigen Bewei« erbringen, daß der Attentäter gelogen hatte-1 >»» * » * Der Chef de« schwedischen Telrgrapbenwesen» Generatdirector Nordländer, ist von seinem Posten zurück- aetreten. Zufolge eine« Beschlüsse« der Regierung wird ei» Comit» eingesetzt, um die Frage der Vereinigung de« Post- und Telegraphenwesen« unter einem gemeinsamen Ebef z» prüfen. * Der sranzösische Senat hat die geheimen Fond« mit 209 gegen 25 Stimmen bewilligt. — In der Depiitirteiikanimer wollte La Ferronah« eine Anfrage an den Minister de» össent- lichen Unterricht» Falliäre« darüber richten, ob e« nicht an- sei. die Ferien in de» Lyceen und Collegien w gen der herrschenden Grippen-Epidem e sriiber einkretcii zu lassen. Der Minister ersuchte La Ferivnay», seine Ansrage l!« > äcksle» Sonnabenv zu verschiebe», damit er erst mft dem Rector der Akademie conferiren könne. — Außer dem Mmisterpräsiveuten Dirarv »nd de» Ministern Freheniet. Rouvier und Fave ist auch der Minister de« Aeußeren Spuller an der I»st„en;a,r» krankt, derselbe wirb deshalb der Eröffnung der neuen Eisen bahn ,m Departement EOte d'Or. wohin n sich am nächsten Sonntag begehen wollt», nicht beiwohnen können. - * l7. December. wird der .Kölnischen Zntuna" geschrieben: b°b der «alarbeiterausstand endgiltig ln sich Islbft »ersa len ist. Der Lohn r-icht noch bi« zu Sude dieser Woche au« und dann beginnt die Non, An mittelbaren und ^'EenS de« Publicum» sind dt« jetzt nur n^" Ficken ihres Trotze» is, «i.derausftellun, v°, «eobachiungSvoften an dee «a„,brik von M? ^ " d,' Neulinge abzus-tirecken. sondern Aiedcreinirtlt adzubalien. In der SaSfabrik selbst ha, die »oSrrzeugung. di» am Freiiaz vo, 23 M I. >'°N" °ub'tmrttr °us t3 Millionrn st ,,.ch st.i.g I6M lliourn ..stch, d-b^i heraus, dah di. auSge'ch denen A < » **bWill>-ei»e«i, d,« Retartrnr-Hre, halb verftovit »nriiA. «etasjea hud«»^ Dte Straheabeleuchtung ans der Vüdsriie noch und dt. verschiedene, Mi. der vrleüch.üna b- «uftegung. den, weuu irgend e,n mftN» ^°«""'lr den Schaden au,komme» «rir?a'.m»Ä, .??c>^ L>»'e t»e 0,,^e,k0,chafi. welche KLrke? veroO,M. . ."»N Ü'w-sieu SaSmass. von lO K-rzri,. i -r. , Diele «eraniwonttchkeilSletler dürsie aber !nwerde». d:e von ihr au» j.ch ' »?«»''°jch-I' 'tch«. wollten, namllch s»r »w «aearbener »de» dte Frechheit «rtzabt» de» Pserreidez rt v». selbst. Sie hat 7> , der zur S»L«ch»n«r Ilchast gebStt. d»rch «bordna»« ans dir elende Gasbeleuchtung «i'mrrtsom zu machen, damit er fich °tch» «»» der Sesrftschosi »« dte ausl.ednnqen» Ka-masse betrüge» lassen solle. Aber wer lräqt die Schuld daran? Die Ka.arbeiter selbst. Wenn also von Leranttooi Nichte» die Rebe s, so wüßte sie zuerst den VaSarbetter» ausg-dalst weieen, die roi- äüstg jeder BerautwortlichkeÜ bar sind. Daran knüpft sich dann d e Iraae. ob üderdaupt in der Zukunft et« «»qr!egrnhe>! von »fi nt- lichem I"ter sie dem vetievra anveraatwonlich-r Arbcner -nhe-m. ae-irllt werden dürft, mti anderr» Vo trn, ob d* SaSard-rter wchl auch ihrerseits Verträge elnzugehe» habe», welche das Zublicum vor ihrer Willkür schützen. Fürst Bismarck ist lrt'nnttich er erste welcher dte Ausftandtsroge tu d-rsem L chie teliaä l ! at: und dir heuiige .Ttme«' ist ganz semrr M- »ong. T.e aauz- AuSstand-ldeoNt, die jetzt unr nach dem Mawtworl von iu'L'iigrn Sewrrkv reinen gehaudd-idt wird, würde dadurch mit den Iiilcikssrn des Publicum« enger» Fühlung erholten. * Nach einem Telegramm an« Aden find dnselbst Bolen au« Sckoa einget offen, «etch» bestätigen, daß König Menelik Anfang diese» Monat« »ach Trgr« abgegangen ist. * Der Kaiser von Japan hat, altem Brauch gemäß, Anfang November den Kronprinzen gewählt. Die de- lressende amlOche Bekaiiatgehulig lanlrt: „Wir rrwäl-Ien S ^ H. den Prinzen Ioschihito Sckinno zum Kiv»pr>n!e>! nach dem Beispiele unserer Ahnen und bestimme», daß die» ösfiNtlich bekannt g-niachl wird. Die» ist gegeng zuck ict von v<m Grasen Hischikala Hisamolo. Minister de« la!'ertichc>i )>ausc«." Die Feierlichkeit in Tokio ist nach en.em Be richte de« .Hannöver'fcken EourierS" folgender,naß» ver lausen: Am Morgen de« 4. November am 9 Uhr begab sich >m Auslrag de« Kaiser« Markgras Takuda.dschi nach dem Palast« de» Prinzen Ioschihilo L>chinoo oder, w e er sonst beißt, Harn-no-miha, um ihm den kaiserlichen Einschluß dienstlich milzuiheiten. In Begleitung de« Markgrr>sen-G-o'. kanzler« und seine« Erzieher«, de« Gen-raltieuien ntZ L oga. ow>e de« Grasen Takutsuschi begab sich um >0 U'-r der Kronprinz, begleitet von der kaiserliche» Leibgarde, zu Wagen nach dem kaiserlichen Palast. Er ist zur. Zer: FLbnrich der kaiserlichen Leibgarde »nd trug lchwarze Galaunisorm mit rotbem Mantrt. Am Portale des P ilastel« wurde dem erwählten Thronfolger seilen« der Sliioenle» der Universität und ver Schüler der Fachschulen, die mit ihren Pros ssoren kort harrten, die erste Huldigung dargedrach' Kaisei Mutsubito erwartete den Prinzen >m Pbönixsaale nrhst äiiimtlichen Ministern. Cerrmoniennieister Sannou- y, ge- lritrle den Kronprinzen zu den Stufen de» Throne.', zu nclch m er nach zweimaliger Verbeugung Hinanstieg. Nach der Be grüßung mit srinrn kaiserlichen verwandte» wurde er vom Mikado selbst durch Verleihung der Großr-tterwürre de« Ehrhsantheniumorden« ausgezeichnet. Der Kaiser lid-rreichte ihm srrnrr al« Zeichen der kronprinzlicken Würde da« au' bn überkommene berühmte Schwert Tsubok ri, da» stciS den erwählten Thronerben von seinem Vorgänger über eben werke» muß. Zuerst gab e» Kaiser Uda seinem Nachfolger, ^e,o Kaiser Taigo (887), seitdem ist e» in unuiiterdrocheoer s), >l - vererbt worbe». Nack feierlicher Anlegung de« ein I I rkausend alten Erdschwerte« und »ach längerer Unleil'a.tnng nnl de», Kaiser begab sich der Kronprinz „ach drin Aoyamapalast zur Begrüßung der Kaiscrinwittwe. Da» Fest seiner Ecw N'lung ivurdc in der Stadt durch Volksbelustigungen und Adent» durch eine große Illumination gefeiert. * Tie Geschworenen im Croninproceß in Chicago nahmen vor der llrlbrilßsSllung. die bekanntlich in Iltino.« der Iniy zusteht, nicht weniger al« 40 Abu »in.unoe» vor. Elf Geschworene stimmten für Tod durch E-ü-än eii, einer ividersetzic sich, unv so erfolgte der bekannte Uil! ! pnich. Über welche» in allen nichlirische» Kreisen große C'bilt'.-rilng herrscht. Dieselbe kommt in der Presse zum e»I>pnche>,k>ei! AiiSoruck. .Da« Ende diese» Proceffes", sagt .Pl> la elvhia Public Leader", .ist so unglaublich, wie sein ganzer libiigei Verlaus. E» war adsurb, drei der Angeklaat-n z» I.d-,-S länglicher, rinen vierte» zu dreijähriger E-nkerk rnng zu "er- urtheitcii; Waren sie schuldig, so blieb für sie „nr der Cirick de» Hinter«, denn sic hatten einen wehtüberlegten, bnitalcn. grausamen Mord, ohne jede« Gewissiiisdedenle», au« dem Hinterhalt heran« begangen: waren sie unlchnlkig, so mußte Freisprechung erfolgen." Aehnlich äußert sich .N.w-^jorl Heralv", welcher noch beifügt: Da» ltrth i> enthält der Sesellschasl da« volle Recht vor, welch, o zu staden sie beikchiftst ist: e« ist Ungerei»» und »nlogiich. De Straie für Mordversuch ist der Tod, da« Unheil oder hat de- iüalgen um sein Recht b-trogen und dir Sereilitigteil zu F il! gebraät Emrüstun, herrscht darüber Nicht allein in Chicago, soaoer» »I der aanzen Nation. Die Anarklagten waren nicht biss r al« v e onai chi- stischen Mörder. Tie gebären auch einer jener geheftne-, B >b>» düngen an, welche Feinde cioilisirter Reqieiunq und der > > s lliwast sind. Der Anblick vo» ver am Aalgen baumelnden Anarchisleii Io: mehr dazu beigelragen Chicago von Anarchie» zu snabern, nlo I0-- aiii Scsangniß lauieiide Uriheile e» hä»,« tbu» tSanen. D-esel.- Wirtuiig aus den Klan-na-Sael hätte e« gehabt, w-nn v cr se>nc> Mit l eher gehängt worden wären. Solch warnend S 7>-t- I war sil, Chicago eine Nothwend>gft t aber da- Chicaaoer Steie t t.abc riining li, ,S zu geren. Ebenso lanlrt da« llrlheil der .Neiv-^ork iLimes", welche sich nur damit zu tröste» sucht, laß da« llrlbcii siir die ob wallenden Umstände wenigsten» „och da» bcftmöglichc ge wesen sri. Colonialpolilischkö. To« tzentsche Wttnlnud »uS die riigliichcn Ansprüche. * Angesichl» der Ansprüche, welche de Mackiunon'sck" Vettlsch-Osinsrikantsche Sesellschasl, bezw. brr von di.- vorgeschobene Sulian von Zanzibar neuerdings - ui gcw is Tbrile de« WnulandeS erlioben. düiste eS von Interesse sein, den Streitpunkt emmiil genauer sestzuslellen. Durch das Londoner Abkomme» von, 29. Oclobec uud l. November 188«! wurde (so süb-t die ..Kkln-iche Z-itung" au») von Deutschland und Eng land der Tuuasluß o>« die Nordgrenze des anerkamiie» kligl >che, InI,k'sscnkre>I«s in Oi'asrita sesigesctzl Im Nordo-ien der Tana Mündung wenige Kilometer von diesem Flusse eutiernt, Ninimi oe, kleine Osistuß, welcher iin Innern von W»u rnlsprlngl, s,^n» Lau! zur tlüsic hin. Beide Flüsse sind am Pu >ci ihrer p-öß cn An- Näherung d.nch den Im Cigemhum de» Wiiu-^utlan s! hen»e Beleiionicanal veii unben, welcher »inen directen Sch si-.> rk d- zwischen der Osimünbung, bezw Wtt», und d«, groß-n OZedieten de» we-t -u« Innere hinein sch.ssbaren Dann erwägst» . An t-em närdlich-n Ui r der Ostmü idung liegen die Orte K pl-, und ctwu mehr oberhalb stau Da« Londoner Abkomme» lnsiimnst nun, vasi die dem Sultan von Zanzibar zurrt-nule Kutte im t'l-lden br Kipini reichen. landeinwärts eine Tieft von tO Seri», ilc» da «n und de» Ori Ka» ein'chl-kßeii soll Sodann wird al« zu K>t - gehärig anertaniir die ldüste von K>pini nördlich di' mm No d- ende der Manda -Bai. C- ist »un >-.r Dem bo- „l«,:d vo, ti «in chneideuder BedeMuuq, ob «m Dheil de- Liisiupio od>c rc. Beletssnieamil t»»ery«lb de« «» Zanzibar -eschla^neu, 10 beo-
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