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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188912315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-31
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1889
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Kgltch ; früh «'/, Uhr. Art«rti«u,u» Lrpeöitis» JohaiieSj-asse 8. Sprech-««-en der Uedartio»-. vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags ü—g Uhr. '»BLÄ- - »nnatzw« »er sür »1« nöchstsolg«,»« Buwwer tzrftimwten Fuserate an Wochen tagen tzt» » Uhr Nnchwttiaa«. an Kenn»untz Festtagenfrütz llt«'<F Uhr 3n den Filiale» str 2»s.-A»«»tz»t . Ltt» Ule«», llntoeefftötgßraß« L. L.ni« «sche. Kalharinenstr. 2» Part. und Königsplatz?, ««r bt« '/,< Utzr. Wlger Anzeiger. Lrgau für Politik, Localgeschichte, tzandelr- »ad SeschSstSverkehr. NHo»»O«e«t»PE»t4 »ierteljUheli« «V, Mt. inrl. VU,,»r1»H» ö Mk., darch die vost 0ag«g«» «Mt. JedeewjelieNmn««r00V v»l»^««»tar 10 Pf. Grtzghre» sür Errratzeilage» li» laqedlatl-Foriiial geiaht! ahur Bstzdesördrruog «0 Mt. »U V»ßb«t0r0rr»,g 70 Utk. ^Petitzeile »0 «. . ^ iisl» laat »,s. Unisoergetchat» Lawslarffcher ». Fffseensa» »ach höhen» Lari,. «Ns» »«» »ad, dkaatNMe» »«»»«strich tzi. laelpalt. rtzenFamillinnachrichte» Igesvalte« geil» 40 Pf. Fniww, find st«« »» di, Expetzitt», M isützö». — Nadatt wird »tcht gegede». Saht»», pramawmwnlo «der darch Post, aachaahmr. 385. Dten»tag dm 31. D«emV« 188V. 8S. Jchrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Mittwoch, den L. Januar, Bormittag» nur bi» Uhr geöffnet. Lxpeaitlvn äe» l-vlpulxer ^L^edlnttes. MMMAM>»W>»>>»M»»M»»»M>^>»»>»»>>W»»»>MW»»»»»WWKWW»WMMM»M»IM>»MI, Amtliche Bekauntmachungen. Vebemitmichimi. Das IS. GtL«I de« diesjährigen Kesrtz- «»d Ber- ord«»»gsbl«1trs für da« RSutgretch Sachse« ist bei Tiefbewegt bringe« wir hierdurch z«e öffentlichen Kennt»ist. daß h»t« Mittag «es« langjähriger Mitarbeiter Herr Stadtrath Carl George Mechler, «itter de« »önigl. «ächf. «lbrechtsordm« I. Ll. n»d de« R«nigl. Sllchs. Verdienstorden« ll. «l.. au« dem Leben abgerufen worden ist. Der verewigte, welcher nach fast dreijähriger Thätigkeit al« Hilfsarbeiter beim Rathslandgericht» a« ll. Fannar 1852 al« Nctuar daselbst eintrat, vom 1. Mai 1854 »i« 2. März 1872 da« >«» »ine« Ralhsactuar« »nd hierauf hi« 25. Sep tember 1875 da« de« Etadtschreibrr» bekleidet«, gehört, seitdem de» Rathscolleginm an. Mit reichen Kenntnissen ausgerüstet und mit da, Arlloite« de, Stadtverwaltung innig vertraut, hat Derselbe darch di« regst« Hingabe an Sein Amt, durch Seine« »nenogdlichen Fleiß and Sein« ersolgreiche Thätigkeit ansera Dank wie den der Stadtgemeind« in vollstem Maaß« Sich erworben. Sein Andenken wird allezeit von un« in Ehren gehalten werde». Leipzig, den »0. Deeember 188T Der M«th de« «Gsll« V-LGt«. vr. O,»»gi. Hauffchol. uns ein aus dem angen «nd wird bt» zu« ä8 Januar 1888 athhaussaalr zur Emsichtnahm« «ffenttich aus« asseib« «nthLltr Nr. 5L. Verordnung, di« veranstaltnng einer Ergänzung«« Wahl für di« Zweite Kammer der Ständeversamm- lung betreffend; vom 14. Deeember 1889. Nr. LS. Verordnung, die Veranstaltung einer Ergänzung«» Wahl für die Zweite Kammer der Ständeversamm» lnng betreffend; vom 17. Deeember l88S. Leipzig, den 28. Deeember 1889. Der Math der Stadt Leßosl-. vr. Georgi.. Krumbtegel. Vkklinntmachlln-, die Aa»e»d«aa de« Melde »Neaalati»« «»»« Lv. Oetoder L88S aus die »e»«n Gtadttheile »ad die ia diese» z» errichtende« Beztrt«»eldestrUe« detreffead. f Ta Folge der am 1. Januar 1890 stattfindenden Ver einigung der Gemeinden Thonberg, Neureudnitz, Neustadt, Neuschvnrseld, Volkmar«vorf, Sellerhausen, Eutritzsch und Gohlis mit der Stadtgemeinde Leipzig leidet vom gedachten Taae an^anch da« Reautativ. di« polizeilich»« El«, »«d »»«eldang der Ginwohner »ad jhrenrde» t» der Stadt Leipzig detreffead, vom 10. Octobrr 188» ans da« neu hinzntretende Stadtgebiet Anwendung und verlieren vom gleichen Tage au di« bisher sür gedachte Ortschaften bezüglich de« polizeilichen Meldewrsen« bestandenen Bestim mungen ihre Giltigkeit. S« sind jedoch di« polizeilichen An- und Abmeldungen für die Bewohner der ueuen Stadttheilr in alle» Fällen und auch da, wo nach dem voraevachten Melde-Regulative (vergl. tztz. 8, 11, 24, 27) diese Geschälte beim Hauptmeldeamte zu erledigen stnd, bei den in diese« Stadttheilen zu errichtenden BeztrMaseldrsteve» zu bewirken. Die Bezirksmeldestellen befinden sich: sür den XU Polizeibezirk (Thonberg, Nenrrudnitz und Neudnitz südlicher Theil) im bisherigen Gemeindeamt zu für den XIV. Polizeibezirk (Neustadt und Reuschvneseld im bisherigen Gemeindeamt zu Neustadt, für den XV. Polizeidezirk (Volkmarsdorf) im bisherigen Rathhau« zu Bolkmarsdorf, für den XVI. Polizeidezirk (Sellerhausen) im bisherigen Gemeindeamt Sellerhausen. für den XVII. Potizeibezirk (Eutritzsch) im bisherigen Rathhause zu Eutritzsch und für den XVIII. und XL Polizeidezirk (Gohlis) im bis herigen Gemeindeamt Gohlis. Die Geschäftszeit der Bezirksineldestellen ist von >/,8 Uhr vorm, bi» 1 Uhr Mittag» und von >/,4 Uhr Nach«, bi» >/,8 Uhr Abends, an Sonn- und Festtagen nur von >/,11 bi« 12 Uhr Bonn Leipzig, am 21. Deeember 1889. Da« S»ttzeia»»t «er Stabt vetpztg. Bretschneider. Bekanntmachung, . ^ die »t«h«ärkte t» Volkuearsdorf »ad Eutritzsch betr. Im Anschluß an ß. 11 ber Orlsstatut«, die vereinig»« der bisherigen Landgemeinden Bolkmarsdorf und Eutritzsch mit der Stadt Leipzig betreffend, wird hiermit zur öffent lichen Kruntnitz gebracht, daß zwar bi» auf Weitere« die in den genannten Orten »bgehaltenen viehmärkte bestehen und die für diese Orte erlassene» Marktordnungen insoweit in Kraft bleiben sollen, al« es sich um den Austrieb von ffkutz- »ieh hanvrlt. daß jedoch alle« Schlachtvieh im Sinne von 8 2 der hiengcn vl-h- und Schlachlhofordnung vom 14. Sun» 1888 von den erwähnten Märkien aasaeschlaffe» wird und e« bezüglich desselben allenthetb«, bei den Bestimmungen der ßt 2 f,. der Vieh, und Schlachthosordnung ,n be wenden bat. Leipzig, am 24 Dece»ber 188«. Der Math »er Stabt »eipstg. I». 8485. vr. Georgi. Hentschel. Vrkanntmnchnnr. Wegen des bevor,lebende« Bücheradschlasses »erde» all« «pwerke, und anderen Periode«, welche an« dem Jahr« 188« Fordernde» an die Lasse de« unierzeichaetr» Steai-mt» habe», ersacht, ihr, de- »ilglicheu Rechnuv^ea spätestens bis zum 1L Annnar 18«« vaher rlazareteden Letpztg, am 30. Drcember 188«. Untnerstttes-NeataMt. «edtzardL Vekanutmachn»-. ?Z4r Uaterlassanq der Neujatzrsgratalalione- habe» a, d«, nntrr- zeichaewa Verein gezah»: , Herr Lindaerichtsratb vtrütz «,— . Loasal Ed. B iker « 6,— . -aus««»» Schwester - 8,— »arsbee dank,ad gaiittr, wi d. Leüqig. 80. Decemder 1889. Ter vortzan» be« GeuaarUer-Vrrrin». Sch»»»r. Lchatzmriß«. Nachdem der hiesige Kaufmann Herr Suska» Leiarich Albert rte«a»» di« ihm «rtheilte Eon«Ision zur aewerb«mäßigen vrsördrrung von Auswanderern nach überseeischen Häsen und Abschließung iirraus bezüglicher Verträge, so weit sie von ihm in voll« macht und Auftrag der concessionirten Schissserpedieaten Jnltn« Hartmann L Lo. und ». b. Deck« L Marstlp zu Antwerpen betrieben worden ist, ausgegebe« hat, wird die« zur vssentlichen Kenntniß gebracht. Leipzig, de« 21 Deeember 1889. Der Rath der Stabt Leipzig. - ^ Frkbliä Hslrimttei. D»»»«e«tag, de« G. Jaaaar »888, sollen in lbth. 2 de« Vnrgauer Forstrevier« ht»ta» be» lMtlttatr» vhteffffF»be», dicht an der Kluthrina« und den Lützschenaer ca. ISO starö« Abra»»ba»fr» «ns VI. 2975/297«. vr. Georgi. Fröhuch. ViekInklSpBeknnutmachnnr. »estail«, war»«, laut vier erirauner Riuelge: I) eta 8a« mü 8» Etü« vasenseöen, MN «. s. A; »1 eine kletae Gpielsose, in graapoltetem Kaste» mü harz förmiger verzier»,»«, am Ll. d. Ast.; S- ei, Slnterstberztetzer von braunem, glatte« Ttosi. mit «erdbraunem, roid- und grllnaestrelftem Futter, Vammetkragen. «laer steil»« Horaknüpie und Kettchenhenkel, sowie ein Vaar braane gefütterte Glacstzansschntze, °m 23 d. vr.: 4) .ia «allen «allwaaren. «g. » s. 885S1-. 11 b» chwer, am Sl. d. Vt; 5) ei» Wiutrrstserztetzer, granbraun, gestreift, »st bläulichem Sammetkeage». schwarzer vordraeinlassuiig. eiaer Reihe schwarz ütsr- sponuearr Kadpfe, gelb« uad rotbcurririem Futter »ad Kettchen- Henkel. rin Rock von blauem Stoff mit schwarzem Fntter, einer Rethe schwarzüberspouoener KnSpse, eine Weste und Hose von rdeusalckem Stoff, letziere mit rolh> und wrißcarrirtem Bundsutter, ein Filztznt. dunkelbraun, stess, mit gelblichem Futter, mit der Firma: „8at>illsrl>ot, Lall«", sowie rin Paar Gchaststtesrln. rind- ledern. mit Doppelivhle», Elistabfttzca nab roihtm Schastsutler, am «. d. M.; S) «ln Paar Herren»Stiefelette«, »t». riadledrr», einsach. söhlig, mit Etisiabstsra und Eurtstrippen, eta Paar Gchaftsttefrl, neu, rindledera, «lvsachsohlig, mit ktistabsätzea und Gurtstrlppeu, am 17. d. 7) ein Wiiiterüserzteher. dunkelbraun, getragen, da, ranhem Stoff, mit schwarzem Sammetkragen, zwei Reihen übersponueuen Kn«psen. schwarzem Futter uud Stoffhenkel, el. Paar geldlederne, neue Glael-Hansscknhe mit der Nummer 8'/«, rlu Ftlzsnt. schwarz, steif, mit hellgelbem Futter, mit der Firma: „Lruat Lao,», Srimwa", am 26. d M.; 8) rl, Wlntrrüsrrztetzer» «rau, mit einer Reih« schwarzer Hornkn-vse uud schwarzem Fuiter, am 25. d. M.; 9) 2» Flaschen Nothwein mit Eiiquette „Oakarr^ St. 7oU«>". I« Flasche» Porlwrin, ohne Eiiquette, mu rothem Siegellack- Verschluß. 6 Flaschen Esgnac mit Lnquette „Sopoeior kall-Oog- uao ". 8 Maschen Earusranutwetn mit Eiiquette „rakal-Lguarit" sowie « Flaschen uud eine Sikiagutbllchse mit verschiede»» ein gemachten Beere», innerhalb der letzten 2 Mouate; 10) rin eiserner, pollrter Maßstab (soqen. kchuvlrhrr), 18 laug, mit Nenstlber ausgelegt, am 20. d. M-; II) eia Wtnterüberzirtzrr vo» oltvbraunem, glattem Gtoff mit rbeasolchem Vammetkrage», duutrm, carrirtrm Futter, «l«r Reih« tzornknöpse, verdeckter Batterie »ad vordenetusaffung, sowle riae Ltgarrenspttze voa »eichsel uud Meerschaum, am 2«. » l>) ei» goldeuer, geriester Lranrina, «L vom »l. dt« 25. d. L. 18SS- rtugravirt, mit uad 13) eiu Wittterüberztetzer von schwarzem. glatte» Stoff. Sammetkragen, schwarzem Falter, einer Reihe SteinnußknSpie Krughrnkel. eiu Paar graue. Wildleder,« HausschNtz« uud «i» »igarrcn-Stnt. am »8. d. Etwaige «ahruehmaagr» «ber de, verblieb ser gestohlene, «egrnstLuse oder über de» rhtter stab »»gesäumt bei »usrrer Lriminai.ffdtdeiluuq zur Anzeige zu dringe». Leipzig, am 80. Drcember 1889. Ta« Poltzeiamt »er 8taö» Leipzig. vrerschuetder. V. Veliemlmgchlln-. rirdett»>IIl»Itz. Bei «er Sparkasse »» vicbertwalkwitz beginnt sag nene Geschäftsjahr Lannergtaa, be« 2. Januar 18b«, »an »eiche« Lage «8 8t« Loste sstr »e» aögrmet»«» Verkehr wtrser geöffnet ist. Während «es Monates Aonoor wir» »nr vegnrmlich- telt »e« Pnsstr»«« »tcht »nr Mont«,« «»8 Lanner«»«,s, sonöern onch LlenStog«. Mittwoch» uns Fort»««« «,n vormttto«« b—12 «tzr «>» Nochmtttog« so« 2—ö Utzr «petztrt Lie in Etötterttz »eftetzentze Fweiageschistssteffe Der tziesigrn Gparraffe expesir» so« S. Fanna, I8b« «tz wirtzer. wie setttzer. jrtzen Lo,nrr»tog «ochmtitog« »on b-7 »tzr. Mit Aücksicht «ns sen »« Ans«»« setze« Fohre« ftott- ßntzentzen Geschistsontzroog tztttrn wir, Eportzächer, t» weiche« sich »nr tzi« Lnschreitznng her Ainsen nottzwentzig wocht, erst i« Monot Fetzrnor ober onch später norzuieoe», »o tr^»» welch« Nachttzette «l, tzi»,er spätere» Stnse,» znschreitznng nicht »rrtzuntze« stutz. Lietzertwaltwtch, «« 24. Leeewtzer 188». I»«o F« vertremng läotzner FotzN. Karl verutz. Lrust Rata», aas Jena, Kellner, 23 Jahre alt, sti>fb"i>stlch schwere» Dtrbstahls in Uatersuchuag. Wutz dahier Gg wir» Wied«,dost um Verhaftung uutz Siuliesrrung i» das hiesig« Amtggertchtl-Gesängultz ersucht Soalfel», »«, 23. »«««b« lSW. «»«pgewch». «tzttz. NX Fe. ^riuk». unter den üblich« Anzahlung - 90 » Lch»Oh«»fe» öffentlich «»«hängenden Veviagungeu «Zahlung an Ort nnd Stell« »e»std! und gegen di« bietend verkauft J»s«»r»»r»L«»st: Vormsttog« 8 Uhr «ns dem oben- genannten Schlag«. tgchzig. am 27. Deeember 1888. De« M«th« Aorff-D«p»t»t1«». NLckdticke R»f k«i Schr 1889. L Wi« Äahresrechuuug schließt sür da« deutsch« Reich mit e»«' »echt befriedigend«» Ergrbniß ab, Deutschland steht nach c »rn mächtiger da al« je zuvor und l« Innern ent- nichtlr sich die Verhältnisse etzenfall« ruhig «ad stetig fort- ' drei ntz mritrr. Die deutschen Larzdesstaatrn halten ein- iltt!, ^ und treu z^amme», sie schaoren sich um dir Person .usere» the'kräftigen junge» Kaiser« mit freudiger Opfer- bereltschast i:ud sind sich de« hohe» Derthr« der Einheit llr alle Theile Wohl bewußt. De« Varticularismu« tntl o sehr zurück, daß heute schon eine so unbedeutende Ber- chirdenheik, wie sie die Vriesmarken-Aagelegenheit »inschließt, al» lästig riupsunven wird. Dafür ist man in den Zok- und Steuersragrn um so einiger, und dir Erklärungen de» Minister« v. Lutz in der bayerischen Abgeordneten kammer haben bezeugt, wi« fest di, bayerische Negierung selbst in kirchenpolilischen Dingen auf dem Rcichsstandpuncte steht. Die Haltung der Eenlrumspartri, zu welcher Bayern ein nicht unbeträchtliche» Eontingent liefert, war für da« deutsche Reich lange Zeit rin Gegenstand ernster Sorge, aber alle versuche, von Bayern au« die Staatsgewalt der Kirch- unteriuordnra und dadurch dem Vatikan eine mit de» deutschen Interessen unvereinbare Macht einzuräumen, haben sich jetzt wie seit zwei Jahrzehnten vergeblich erwiese«. Da« reulscbe Reick stellt die Gesamnitwohlsahrl über da« Partei Interesse, und darin beruht eine Hauptquelle seiner Macht. Mag auch dir freisinnige Partei im Verein mit den Social demokratrn über die Unzufriedenheit breiter Volksschichten mit den bestehenden Verhältnissen klagen, mag die Bcredt- samkeit ihrer Führer Lie Zustände im deutschen Reich mit noch so Lüstern Farben schildern, sie mache,: damit keine» Eindruck aus den Kern der Bevölkerung. Dieser weiß, daß wir im Kampfe mit feindlichen Bestrebungen, die von vielen Seite» aus un» rinstürmen, einer starke» Rüstung nnd ausreichender Mittel bedürfen, um allen Anforderungen genügen zu können. Die Klagen über LrbensnnltrlverlHeuerung unv über ungleiche Behandlung verschiedener volksctassrn lassen sich in der Hauptsache aus den Aerger darüber zurückführen, daß es der Opposition nickt gelinge« will, La« Heft in di« Hände zu bekomme». Wir aber sind froh, daß ein« Regierung und eine Mehrheit in der Volksvertretung zufammrnwirken, u« un» vor den Segnungen einer freistnnig-socialbemokratischen Herrschaft zu bewahren. Die groß» Streikbewegung der Kohlenbezirke ist Dank der kaiserlichrn Initiative und der aus beiden betheilig, te« Seite» bewiesenen Mäßigung glücklich überwunden worden und wird trotz der eingrlrelenen Nachwehen auch in Zukunft voraussichtlich in den gesetzlichen Bahnen erhalten werden. E« war voa entscheidender Wichtigkeit sür die ferner« Ent wickelung des Kohlenbergbaues, daß die Specialdebörden eine größere Regsamkeit in der Ausübung ihrer Rechte und Pflichten beweisen und demgemäß zur Ausgleichung von Gegensätzen beitragen, welche eine «eit Über das Maß hmau«. reichend« Schroffheit aaamommm» hatten. So ist man auch iudustrte bietet. Al« da« Heil der Znkonst wird e» »on den staatserhal- tenden Parteien ebenso wie von der Regierung betrachtet, saß die Arbeiterfrage ohne da« Emgrrisen focialvemokratischer Einflüsse ihrer Lösung entgegengesührt wir». Es ist deöbalb unerläßlich, daß Forderungen der Arbeiter, welch« in maß voller Form »orgebracht un» Mi» Ruhr und Besonnniheit begründet werd-n, von der «ndern Seite in gleicher Weise grprüst uud uvtbigenfall« brrtlckflchtigt wert«, Da« ist die wirksamste Waffe gegen di« socialdemokralijchen Agitationen, Welche stet« mit dem Anspruch auftrrtrn, di« Interessen der Arbeiter am besten und erfolgreichsten wahrzunehmen. Nur wenn tza« VerhäUuiß zwischea Arbeitgeber und Arbeiter au kreier Vereinbarung beruht ohne Einmischung revolutiouairer Elemente, kan» «in beide Theil« besriedigrure« Ergebnis erreicht »erden. Di« Anfänge zur Herstellung eine« solchen gesunden und »atnrqemäßrn Verhältnisse« sind in dem beut« z» End« -ebenden Fahre gemacht worden. Ein große«, von allen Seiten anerkanntes Verdienst on der risreulichen E»lw>ckeluag de« deutsche» Reiches im Jniicrn uad »ach anßeu gebührt unser« Kaiser. Durch sei» alle Herzen gewinnende« persönliche« Auftreten hat er de» ge kämmten Bestrebungen der deutschen Neichsbürgrr einen Mittel- punct «gäbe», von de« »ach allen Richtungen hi» frisch mlsirrnves, frucktverheißeud«« Leben ausgeht. Di« persönliche lnwesenheit de« Kaffer« in vielen Tyeilrn de« deutschen striche«, sei», vrsnch« in Straßburg »nd Metz, in Dessau und Darmstadt, in Worms nud Franksurt a. M., die Manöver bei Leipzig«»» bei Ha»»«»«» waren ebenso viele Gelegenheiten, um da« EinheitsgesÜbl uud da« vertrauen der deutschen Reichsangehvriae» auf die Krast »nd Entwickelungsfähigkrit de« drutschra Vaterlandes zu stärken »ad zu Heden. Der Willkommen, welchen die Rerchslaud« de« jungen Kaiser zu- >«jub«lt haben, ist «in« ebenso «indrncksvolle Thatsache, wie >ie Seougthnung, »elch« der Trinkspruch de« Kaiser« in krankfnrt a. M. in ganz Deutschland erzeugt hat. Solch« Kundgebuuge» gleiche« dt« Stammesnnterlchiede wirksamer und nachhaltige, au«, als Fahr« lang« Arbeit de« deutschen Ralchstagr«. Aber auch «ff da« übrig« Europa hat sich di, persönliche llinwirtung Kaiser WilhelmV iu der dankenswerthesten Weise erstreckt und erfolgreich erwiase». Di« Gegenbesuche der Kaiser ^ »ru Joses uad Alexander und de« König« Humbrrt in rtln, di« Reisen de« Kaffer« Wilhelm «ach Monza, Athen. Konstantinopel und »ach England habe» die ouswärtiaen vrziehungen de« dentfche» Reiche» «ns die denkbar festesten Grundlage« gestellt. Der Dreibund wird jetzt in ganz kuropa als eine dauernd« Einrichtung aagesehen und von deu «nbetheiligten Mächte» nicht al« «ine Drohung, sonderu al« Da« ausarsaßt. was er in derThat ist, al« «in Bollwerk de« «ropäischen Frieden«. England steht dem Dreibund am nächste», wie sich während tzo« vesnchrs Kaff« Wilhelm'« in England Nar hrranggestellt hat, «nd Rußland hat eg nicht umgehen können, die Eonsequenzen de« Bundes auch seinerseits aazurrkennen. Ja. sogar di« franzgsisch- Regierung hat in ihrer Erklärung vom 18. November dagegen Verwahrung eingelegt, daß man vi« friedlichen Absicht«, Frankreichs »och länger rn Zweifel stell«. Solch« Einmüthigkrit iu dem Streben «ach Anfrmhthaltung de« Friedens, mag sie auch nicht aus allen Seiten das Ergrbniß des freien Entschlusses sein, ist seit einer Reih« Von Jahre» nicht beobachtet worden. WenbetzDai, zu» Schluß «och einen Blick aus den Stand dar deutschen Lolonffation, s» Wnnen wir anch a»f diesem Gebiete mit freudiger Genugthnung ronstatire», daß sich in dem heute ablaasenoen Jahr« unser« Aussichten in Asrik, unv in der Südsre wesentlich verbessert haben. Dir Vernichtung ber Macht BuschirL«. di« Frrilegung der Karawanenstraß,,, au« dem Gebiet der große» Seen nach der Küste, die Rücklehr Emin's und Stanley'« unter dentfche« Schutz, endlich die um Theil schon wirksamen V«mllhnngen zur Unterk >er Sclavenjazden und de« Sklavenhandel« eröffne» ei» ce,ä>e« Feld sür dir Eivilisatio» Eeuiral- und Ostasrika« a,v be rechtigen zu de« schönsten Hoffnungen sllr die Zukunst. Durch die Königswahl ans Samoa ist ein Streit au« der Welt geschafft, welcher längere Zeit hindurch unsere Beziehungen zu England und Nordamerika mehr al« b llig beeinträckiigl hat. Deutschland hat daher alle Ursache, mit dem Jahre lSSS und sein«» Ergrbniffra zufrieden zu sein. * Leipzig, 81. Dece«der. * Der Staatssecretair de« Auswärtigen Amte« Staats minister Gras Herbert v. Bismarck ist au« Frievrichsruh wieder in Berlin eingetroffen. * Man darf es al« ein Zeichen, so führt die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" au«, einer aewissrn politischen Ruhe aus- fasscn, wenn Fragen mit Lebhaftigkeit erörtert werben, die a» sich noch keinen Anspruch auf allgemeine Bedeutung machen können. Zu diesen Fraaru ist auch die Erörterung zu rechne«, ob Studenten oder Reserdeoffiktere an einer sich an geblich im geselligen Verkehr minder angenebm bemerkbar machenden Betonung von Aeußerlichkeiten die Schuld tragen. Der Streit darüber, ob da« Corpssludententhum al« die Pflanzschule gewisser Eigenlhkmlichkeiten unserer akademischen Jugend anszusassen sei, oder ob au« dem Heere heraus eine Rückwirkung aus die akademlsch« Jugend staltfinbct. ist eigentlich recht müßig; e« fragt sich im Wesentlichen nur, ob thatsächlich in zene» Kreisen das Bestreben vorherrscht, auch nach außen hin durch dir Beobachtung bestimmter Formen und Gebräuche im Umgang nnd im gesammten Auftreten sich als ein Glied jener Stände ru kennzeichnen. Ein aufmerksamer Beobachter unsere» grsellschasllichrn Leben« wird zua-ben müssen, daß sich ein solches Bestreben in der That bemerkbar macht, daß unter unserer Jugend, welche dem Heere angehkrt oder dem Höhere» Staatsdienst« sich widmet, rineArt freiwilligerUebereinstimmung in der Form de« äußerlichen Auftreten« sich hcrau-qebilde» hat. und daß e« darnach gewöhnlich unschwer ist, Mitglieder dieser Stände zu erkennen. Es fragt sich nur. ob dies« Erscheinung al« rin Uebelstand avszusassen ist. Un, diese Frage zu beantworten, muß man den Ursachen nachsorschen, welch« zu jener Erscheinung geführt haben Die heutigen Verhältnisse sind in der ganzen Welt durch eine» materialistischen Zug gekennzeichnet, welcher, vornehmlich aus der Basis des reichlicheren unv leichteren Erwerbs, neue gesell schaftliche Gruppirunaeii geschaffen hat. In solchen Ent wickelung«» und socialen Uebergaagsepocbeu pflegt mehr denn in anderer Zeit da« Vedürfniß nach einem strammeren Zu- sammenschließen von geistig und »erufsmäßig aus einander gewiesene» Elementen sich geltend zu machen, und diesen, allgemeinen Zuge, der Übrigen« tm gesellschaftlichen Leben »er sogenannten bürgerlichen Kreis« oft noch in viel drastischerer Weise zu Tage tritt, all in den von einem Theil der Pr^se so herbe kritisirtea studentischen Allüren, ist r« ohne Zrveisel in erster Linie znzuscdreiben, wenn auch in manchen stnden- tischen Kreisen unv bei den Reserveofficieren mehr, als e« sonst der Fall sein mag. aus gewisse Aeußerlichkeiten im gegenseitige» und tm Verkebr mit Dritten Gewicht gelegt wird. Hierin ist a» sich kein Uebelstan» zu erkennen; es mag ja sein, daß gewisse Uebertreibungrn in Aeußerlichkeiten die Kritik heraus- sordern; rS hat wohl überhaupt »och keine Zeit gegeben, in der solche Mode-Erscheinungen nicht zu kritisirrn gewesen wären Aber ein sittlicher Schaden liegt in der Betonung von Aeußerlichkeiten nnr dann, wenn diesetb« so weit gehl, daß sie de» geistigen Gehalt de« Stande» übcrwuchcrl. Dafür, daß die« im Besonderen bei der von griesgrämigen Splitter- ricktern dermal besonder« unter die Loupe genommenen Jugend nicht geschehe» kann, hat aber der Staat durch die steigenden Anforderungen gesorgt, welche er an Diejenigen stellt, die sich seinem Dienste wirmen wollen. Mögen also dir Drmokril'S und vir AriswphaneS' unserer Zeit immerhin Alle« ans« Korn nehmen, wa« dieselbe on Stoff sür Humor- volle Satyre so überreich bietet; sie »erden aber einseitig und
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