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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-05
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1890
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Ersch-il täglich früh 6'/. Uhr. U«D«ti«» »ntz LrPrrUi« JvhanneSgafie 8 Bprechstn atzen tzer Uetzücti«»: Vormittag« 10—1» Uhr. Machmuia^ ä—« Uhr. ^ »er s», »t, Mftüstfol««8, N»»»er tzesti»»te« -»kernt« an Sochenta,»« dt« L »tzr »nchmittna». «, Tonn»«»» FesNa,rnfrtz» dt«'/,» »tzr. 3» tzen Filiilrn f»r Lns.-L»»«tz»r-. vtt» <1r»»'« G«rtftn., UB»»rsfttzt«str. 1. L.nt« L»f«r. »athartmnftr. »3 patt. und ««»i»Ipl>tz 7. nnr sw '/,» Atze. KMger.TaMall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. MWo»«Oment4pr«i» vierteljährlich 4»/, Mt. iacl. Briagerlohn b Mk.. durch die tzog bezöge» e Mk J>-de eiazeliie Nummer 2V H> Belegexemplar 1V Vl- Lebühre» s»r Extrabeilage» (w. Taaebl^n Format qesalztl ahne Aoiiöeiörveruiig M Mt. «1» VofidesSrder,,, 70 «t. Lnfrrate Sarspatteue Petitzeil« »0 «. »rtztzrr» Gchnsu» lam »»1. Gretsverzeichütz Labell-rischer u. Zifferajatz »ach hshrnn Tart>. Rerl«»e» «rter de« Nedaetto,«strich die «aeipalt. Zeile ö0Pi„»»r de, Familtennachrichte» dir «gespellt,, geile 40 Bf. I,sera1r find stet« ,» die Expedition »» sende». — Rabatt »eird »icht grgebe». Zahlung pnwniu»«rm»ä» »der durch Pest, »achuahuee. r. Go««tOg dm V. Januar 18V0. 84. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist «orgen Montag« den « Januar, Bornrittag» nur bis ,v Uhr geöffnet. L»peS1ttGN l^lpalser l'arvdlatte«. Amüiche Bekanntmachungen. Vekallnt«gch«ilß, dt« »», n»d >d»e»ld«»g dar Arrmedr» tzrsr Mit Rücksicht aus d«, bevorstehenden Beginn der <ke»1«hrs«»rffe bringt dar Unterzeichnete Polizeiamt dir nachstehenden Bestimmungen de« Meldarag»latt»« mit dem Bemerk» in Erinnerung, dag di» Vernachlässigung dieser Vorschriften Geldstrafe bl» zu »0 ^ oder mtsprechend« Haft nach sich zieht. Zugleich »ird betaunt »geben. daß an den beide» ALeE- s»»«t«che», sowie am d«> T. I«»»«» I8K0, die Expeditionen der Hl. Meldea«te< -rasch««-» Rtr. L, L Treppe nur vormittag« von 9 bi« 12 Uhr dem Publicum ge öffnet sind. Leipzig, den »1. December 1««». Da» Polizei «»et der Stadt Leipzig. v. L. 477S. Bretschnetder. Daegner, G Adth«U»»a de» an« dem Melderrgatatt» der «ladt Leipzig »om 10. October ISS». g. 11. Jeder in etaem Gafth«f« oder in einem «t» Herder««» berechtig»»» versehene» ähnltche» Nrabllssemkut einkehrende »nd über Nach« bleibend, Fremde ist vom Gastwirtb »der Quartiergeber und »war, fall« er vor » Uür Nachmittag» ankomm«, noch am Laae der Ankunft, andervsall« aber am folgenden Morgen spätesten« dt« 10 Uhr beim Meldeamt de« volizeiamt», «bth. Il, schriftlich mittelst de« vovichrftbear, »nd für teden Fremden brsonber« au«,»fallende, Formalar« anzumelden. Befind», sich in Begleitung de« Fremde» Famtlirnmtwlirder, Dirnrrschnft oder sonstig« Versoaen, s« stu» dieselben aus de» nämlichen Zettel «ft Zugleich «ft diese« »Gliche» »»Meldung«, ist a»ch dt» »bmeld»», der «zwischen »dstevetst«, derarftge» Fremde» »n bewirken. S. 1». Die i» Prtvatdänsern absteigenden Fremde», soge,«»,te ves»ch«fremde, st»d, sobald sie linaer al« I Da«« hier verweile», svätrsten« am 4. Dag», vo» erfolgtrr Lnkunft au, vom Quattierwittl beim Meldeamt, Adth. ll, »der der betreffenden Polizeibejirkrwach« «stndlich oder schriftlich mittelst de« vorgeschriebenen Formular« muumelden. Bei de» etwa in PrivathSusern Quartier »ehmeudea Metzfremde« ftdwh hat diese Anmeldung in jedem Fall«, auch wenn sie nur eine Nacht hier bleibe», und zwar binnen Stunde« vo» der N»f»»ft an, beim Meldeamt, Abth. 11, zu geschehe«. I» gleicher Meise ist di» stlbmeldnna binnen S Lage», bei Metz- fremd«» binnen »4 ktnndeu von erfolgter Abreise de« Fremden oder etwa erfolgt« Moh»»»a«»«rL»d«rung an zu bewirken. ß. 14. veabfichttgt »in Fremder länger al» drei Tage hier zu veemeftrn» so bebaff er »az, eine« für die Zeit de« Ausentdalte« vom Meldeamt. Abth. lt. «waftkgte, Meldrfchetne«. Nach Adlons der aas dam Meldeschei» bmnrrNe» chiltigkeit«daner ist. daftr» der Fremd« noch weiter hier verweile» will, betm Meldeamt am vrrltznGern»« de« Echetnr« aachzulache». Lt« LuartterMirttz« sind dafür, daß dieser Bestimmung allrnb Halden »achgegangra werde, «tt»erONtM«rtltch. vrtin«t«achllng, dte stlnmelduag der Dfter» 18SV sch«lpsiichttg »erdende« Kinder betreffend. Zu Ostern 1890 werden alle diejenigen Linder schul pflichtig. welche b>» dahin da« S. Lebensjahr erfüllt haben. Luster diesen können aber auch solche Linder Ostern 1890 mit Lufaahme finden, welche bi« zum 30. Juni 1890 da« «. Lebensjahr vollenden. Alle diese Linker, die gesetzlich schulpflichtigen sowohl wie di« zuletzt erwähnte« Linder, dosern dirs« schon zu Ostern 1890 in dir Schute «inlrelen sollen, sind demnächst per Schule anzumrldrn und zwar bei dem Direktor der Schule, in bereu Bezirk sie wohnen. Eltern und bez Erzieher, welche zur Bezahlung von rgerfchulgrld vermögend sind, haben ihr« Lwder m «ine Bürgerschule zu schicken. Di« Anmeldungen haben für sämmtltche hiesige Bolk«- chulen, einschließlich der Schulen in den rinverleidten Stadt- ezirken Reudnitz. Anger-Erotteiidors, Neuschöneseid, Neustadt, Boikmarsvors, Sellerhausen, Neureudnltz, Thonberg. Eutritzsch und Gohli«, io der Zeit vom IS. »t» IS. Ja««ar d. I. Vormittag lO—l2 Uhr und Rachmutag 2—4 Uhr zu erfolgen. Bei der Anmeldung ist für jede« anzumeldrnde Lind «ine tandesamtlich« Gedurt«bescheintgung sowie rin Jmvsschein ead außer der Gedurtädescheiniguug fiU alle der chnstiichen Leligion angehörendrn Linder auch ein Taoszeugnist, sowie ür die Kinder von solchen Dissidenten, welche keiner Religion», gesellschast angrhvren, eine schriftlich« Erklärung darüber bei ^bringen, in welcher Religion«lehre diese Linder unterrichtet werden sollen. Die Eltern und bez Erzieher solcher Linder, welche, wenn auch nach ihrem Alter schulpflichtig, doch wegen Kränklichkeit oder sonstiger körperlicher und geistiger Gebrechen einer Schule nicht oder nicht rechtzeitig zugesvhrt werben können, werden »ierdurch ausgesordert, hierüber unter Beifügung eine« ärztlichen Zeugnifle« binnen obiger Frist Anzeige an nn« zu erstatten. Leipzig, am 2. Januar 1890 Der GetzulauGschuß de« Gt«dt Leipzig. Walter. Lehnert. Nntzholjiiuctisn. ffseeitag, den Iv. Ia««ar I8L« sollen auf dem Mtilelwalbschlage in Abth. 20 und 2l de« B«rg««er Awrstrevier«, dicht am B«h«h»se Lemtzfch und dem Leutzsch-Wahrrner Fahnvegc 96 Eichen. VtptzfflStze v. 18-l 07 ow Mittenstärke u. 2-> 0 m Länge 8 Buchen. - » 23-47 » » » S-6 » > 9 Ahorn» » « 24-39 « « » 4-8 » SS Rüste,«- » » 18-S8 . » » S-12» 3 Eschen. » » 20-33 . » » 4-S « 1 Linden» - u 4b » - « - , > 44 Eichen», Nüstern- udd Sschen^chtrrhiilzee unter den vffrntlich au-bängcnden Bedingungen uud gege« die übliche Anzayluug an Ort und Stell« me,stbirt««d verkonft werde». A»s»««e»k>aft» vormiftag« Ü Uhr «ff dem oben genannten Schlage. Leipzig, am §0. Drrrmber 1889. D«4 Rath« Aorstd»p»t«ttp». H-tz-Auctio«. 74 Stück ttchn,, »14»« stl . btriene . Im Un>»ersttit«-dolze bei Ltebrrimolkmitz sollen Mttt»«ch, den 8. Januar 1890, I. »»« H»rmMa«4 I» Ihr «»» 13'/, Rau««»»«r etchene Brennlchette, 84 Mell»«huudeitt horte« Scklngeetsti, 87 Langhaus«» Hane« dergleichen. 48 » » Adeanmerist«, II. »o« Vorntttta«« »I Ubr m, ». 10-S7«m «ittenst.p- »mLÜn«. «12—83» » »3— 6 Z » lindene » «27—48 « » 6L . eichene Derbstaagr» - 8—18 . Unterst. 110b » stchtene - » 8—18» » »b—10 910 » - Rktifianaed > 4— 7 » » »4— 7 1 Ranmmtttt Rche«, Nutzschelte aurttonrtMis« verkansl werde» ^el _ . , ^ ^ ^ - , »rftt«*s» der UniveefiiSiS-Mdldnoq sich emzusiade». Du aeordneteo U». zahlen» fiitb sotoet nach de», Zaichlag« zu bewirk«. t: L»nsti>!tt«e werde» ersuch«, »u der an«»»,bene» sie l »>s dem Mtkkcltv«l»schiage tzlnirr dem S*r er U»Wkesttä>«.MdI»u»q stch einzufi-de«. Du a« -htuuae» stad sojort nach de», Zaichia-, zu bewirk». Mchztz, »« SO. Deeemker 1889. »«idmAtltchMmet,»». Gebhards rlii»iu»schill«. Di, Anmetd,»«»« »», Schülem,. »Rch, zu Qstent 188V «n die Seuto der Dbomassctwl« -1»treten sollen, Weeden Dtncheoa, den 7 «itt»^. »e, 8. „ov D«om«ttg. de, V. Jammr 1880. «n der Zeit v»n IO—12 lldr Po mittase entgegengenammen; da« letzt» SGdlzenanitz t8 mipittGin st«iß»I«. «m 23 Deeember 1818. vr. SffkNk Stelle. Am 1. Februar dl«. I«. ist bet dem nuterzeich »ete» Volizeiamt« di' mst SOM ^ iäbrlichem ««holte kMirix.^zH -ine« P«tt»«t» GffeffMt« nen ^zu besetzen. ,k>ruf da hierüber voll« Klarheit herrscht, ist e« au der Zeit, di« Frag« zu stellen. we«halb von englischer Seite dem Unter nehmen de« Vr. Peter« so entschiedener Widerstand entgegen, gesetzt worden ist. Aus deutscher Seite bestand da« ernste Streben, in Ostasrika nur im Einverständnis mit Englandvorzu» gehen, und auo diesem Grunde wurde von maßgebender Stelle die Au«führung der Peter-'scben Expedition ai« unzeitgemäß bekämpft, so daß sogar eine zeitweilige Spannung zwilchen ker Reich«rrqieruna und dem Einin-Eomil« entstand. Diese Spannung fand ihr Env«, als zuverlässige Nachrichten Uber b>« Annäherung Emin'« und Stanieh'« nach der ostasrikanischen Lüste eiatrasen, aber da« war ein nicht vorherzusebenbe» Er- eigmß, vr Peirr« reiste von Witu ad. ohne daß über den Ause»tha>t«ort Emin'« irgend weiche beachten«werthe Mit- tHeilungen Vorlagen. Heut« verhält sich die Sach« umgekehrt, Stanley und Emin sind in Sicherheit, während über ba« Schicksal de« vr. Peter« «ncontrolirbare Gerückte in Umlauf sind, über deren Herkunst noch nicht« Zuverlässige« ermittelt werben konnte. Niemand vermag heule zu sagen, ob vr. Pelrr« und Lieutenaut v. Tiedemann leben oder ob sie von Somali« ge» löbtet worden sind. Di« letzten Nachrichten, welche von vr. Peter« selbst herrübren, stammen dom 8. October» seit» de« fehlt jede sichere Spur, weil Eapiiainlieulenant Rust vr. Peter« nicht erreichen konnte, sondern durch Krankheit genölhigt wurde, am 12. November den Rückzug an» zutreten. Borchert befindet sich noch aus dem Wege zu vr. Peter«, fall« derselbe noch lebt, wa« durchau« nicht von der Hand zu weisen, und Rust hält di« über vr. Peter« in Umlauf befindlichen Gerückte mindesten« für stark Übertrieben. Da« Endergebniß aller Nachforschungen nach dem Verbleib de« vr Peter» stellt sich mehr und mehr a>« eine Lette unglücklicher Umstände dar, durch welche die Erreichung de« Zweck«, die Auffindung de« Gefuchten, verbindrrt worden ist, d>« Nachrichten über fein Ende schweben vollständig in der Lust und stellen sich al« Gerückte dar, die au« englischer Quelle herrübren und jeder Beweiskraft entbehren. Jetzt heißt e«, daß der Leiter der britisch-ostafrikanische» Gesellschaft dieselben arabischen Truppen, welche er zur Vertreibung de« Häuptling« vo» Witu au« dem der Gesellschast angeblich ge hörenden Gebiete den Tanafluß hinausschicken wolle, um Er kundigungen über da« Schicksal vo» PcterS einzuziehen und die etwaigen Neberlebende» der Expedition zu retten. Wir letzen keinen Zweifel in die guten Absichten de« Herrn Mackenzie, aber ob arabisch« Truppen da« geeignete Werkzeug sind, der Expedition de« vr. Peter« Hilf« zu dringe», taffen wir dahingestellt. Wir würden e« vvrziehen, die Expedition lediglich der Fürsorge von Deutschen aoznvertraue», und - . .. , il hajs«r.Üich wird »4 Borchc,> gelingen, die Spürer, der Er- Geeignet« Bewerber, welche bi«her im Infi ^r Bervmftnna«- peditton auszufinden und Vr. Peter«, wenn er noch lebt, me dtu.fi -«rdeitet und stle ,«tt..1nriftische üsu», beft.nke, bricht d»n der Ankunft Emin'« in Bagamoyo z« Über- haben, werden ausgesordert, sich sobald al« mSglich^ei «nterzeicharier Behörde zu melde«. Leipzlg, om 2. Jannar 1890 Da« Polizei«»» «er Tt«»t Leipzig v. A. 7. Bretschnetder. Die Lirferung verichieten«, Lrkonomte-Utenftiie« vo« Blech, Zink, Silk». Fayence, chlor und Holz, sowie Hansschlöuche zu Feuer- lSschzwcck n, Kensterrouleaux und Drahtaeflechie zu eiierne« Bettstellen mit Drahtmatratze soll au den MindestlordernLen vergeben werde». Unternehmer wollen Kostenanschlag und Bedingungen vier rinlehen und unterzeichne» und da»u Angebote versiegelt mit der Aufschrift »Utensilieulieserung" bis 7. Januar 1890, vormittag« 10 Uhr, portofrei anher einsend«». Leipzig, am 28. December 1889. Königliche« G«rnis«»-Ln,«ret». Die Lage in Gstafrika. J>, der Entwickelung der Verhältnisse in Ostasrika hat sich allmälig eine Veränderung vollzogen, die offene Feindschaft zwischen de» englischen und deutschen Ansiedlern ist einer Gegnerschaft gewichen, welche sich nach Art von Eoncurrrnz» bestrebunge» kundgiebt. Beispiele einer solchen Gegnerschaft lasten sich mancherlei auszählrn. Sie besteht »wischen der bentlch-ostofrikanischen und der britisch-ostafrikanilchen Gesell schaft. sie äußert sich in den beiderseitigen versuchen, sich vc>« Hinterland in der Gegend der großen Seen streitig zu machen und sie ist deutlich hervorgetreten bei der Ankunft Stanley'« und Emin'« in Mpwapwa, durch welche die Hoffnung der Engländer, daß sie ihren Weg nach Mombaffa nehmen wür den, vernichtet wurde. Dieselbe Gegnerschaft hat sich im Zambesigebiet ausgebildet zwischen Engländern und Portu giesen, und wir finden sie wieder in Damaraland unv im Riger-venuGgediet, wo deulsche und englische Bestrebungen mit einander in Gegensatz st«he». Alle diese Streitigkeiten sind zwar nicht ernster Natur, vielleicht mit Au«naym« der englisch-portugiesischen Fehde, aber sie erfordern «ns deutscher Seite große Vorsicht und Mäßigung, um nicht in offene Feindschaft umzuschlaqe». Eö genügt nickt, »aß di» beiderseitigen Regierungen al« Grundsatz da« einniülhig« Zusammengehen der Deutschen und Engländer in Befolgung ihrer Eolonisation-piäne sefthalten, weil die einander entgegrnstehenden Interessen di« Leime von Streitig keiten i« sich schließen. E» war «iu» glückliche Fügung, daß Stauletz und Emi, ihren Weg durch deulsche« Gebiet zu nehmen genbthigt waren und daß damit die Frage der Ve- sreinng Emin'« au» einer unhallbaren Lag« eine für beide Theile annehmbar« Lösung gesunden bat. da sie anbrrnfall» »ine unerschöpfliche Quelle für Streitigkeiten geblieben wäre. Ader auch in dem gegenwärtigen Stadium ist »och keine»- wegö festgestrllt, welche Ursachen die Gegnerschaft Stanley'« gegen Emtn hat und welche Absichten England in Aegua» torialafrika verfolgt, vor alle» Dinge», ob ein etwaige« Unternehmen England« zur Dieverrrwrrbung der Leg«at«rial. provinzen de« ^udan« im Einklang oder im Gegensatz mit de« deutschen Interessen in Afrika stehen würde Di« deulschen Bemühungen, um Emin Hilft zu bringen. si«d d,n den Engländern niemals mtt günstige» Augen b>. trachtet worden, den beste« Benin« in dieser Beziehung bilde» die Schwierigkit,n, welche die Engländer den, Unternehmen des Vr. Peters in de» Weg gelegt h iben. Diese Angelegen heit hat nn« Wendung genommen, wrtch« zur Zeit v,s Aus- druch« des vr. Petrv« von witu nicht vdrausgesehe« werden konnte. Damals deüugte die Ndihwendigkeit. dft arabischen Reellen in ihre Schrank» weisen, alle anderen Jnlereffrn fo vollständig l» den Hintergrund, tatz die Abreift de' vr. Peters bester ,»nkerbllrb»n wäre, obwohl das Schickkni klanfty's «nd E»ia'« noch in Dunkel gehüllt erschien. Setzt, bringe«. Inzwischen mehren sich die Anzeichen, daß in der Thal neue Kämpfe zwischen den Arabern und der deutschen Schutz, truppe bei Pangani stattgesunden haben, iu weichen die A»i ständischen »ach blutiger Oeaenwehr geschlagen worden sind. Dadurch würden wieder Kräfte für andere Zwecke frei werbe», und der Gedanke liegt nahe, laß von Seile» de« Reich« commiffars W'ffmann Schritte geschehen könnte», um den verbleib der Expedition de« Vr. Peter« festzustelle». Die letzten Nachrichten weisen aus den Baringosee als da« nächste Ziel der Expedition, kort wird aber für vr. Pcler« schwerlich Gelegenheit geboten sein, über die Ankunft Sla»Iry's und Emin « an der Lüste vo» anderer Seite unterrichtet zu werben. Au« den vorstehenden Andeutungen ergiebt sich, wie schwierig dir Verhältnisse in Ostasrika für Deutschland liegen, und zwar nicht etwa mit Rücksicht aus die Beziehungen zu», Sultan vo» Zanzibar und zu den arabischen Aufständischen, sondern bauplsächlicb wegen der Unklarheit der Absichten, welche di« Engländer für bce zukünftige Gestattung ihre» Eolonialgebiel« in Ostasrika hegen Stanley betrachtet seine Ausgabe noch nicht al« abgeschlossen, er will in die von ibm erforschte» Gebiete zurückkebren und dort weitere Pläne vcrsolgen. Worin kiese bestellen, weiß man nicht. Nndeulunge» liegen vor welche ans die Absicht der Rückeroberung der Acquatorial- Provinzen de« Sudan« schließe» lasten, aber warum blieb er dann nicht in Wabelai? Ist Emm ihm nickt al» der rechte Mann erschienen, um dir Regierung al« Vertreter de« Lhedivc weiter zu führen? Wir sieben hier vor Rälbseln. deren Lösung brr Zukunst anheiuigestellt werben muß * Leipzig, k. Jannar. * Mittwoch, den lb. Januar tritt der preußisch Landtag wieder zusammen. Der lb. oder t6 Januar ist bekanntlich der äußerste verfassungsmäßige Termin, an welchem die Session eröffnet werde» muß, und man m»ß dabcr die Unrulräglick'ktteii, die das glcich:>itige Tagen der beiden großen parlamentarischen Körperschaften mit sich bringt aus einige Wochen geduldig hinnehmen »nd sie durch beiderseitiges Entgegenkommen möglichst zu erleichtern suchen, so wüiischenvwertl) eS auch gewesen wäre, wenn man erst den Reichstag den R.st ftiner Arbeiten »» gestört hätte erledigen taffen können. Tor Landtag tritt jetzt in die zweite Session seiner zum ersten Male süafjäbrigen LegiStaturpertdde. Die erste Session war arm an gesetz- geberiichen Früchten: das Merkwürdigste daran war da« igenlhümtiche Schicksal des StruerresoriiivrojeeieS. Leider scheint die bevorstehende Session nicht fruchlbarer werden zu sdlleu. Das Arbeikspeiisnni ist zwar noch nicht genau be kannt; so diel indessen davon verlautet, sind nur Voriagei zweiten und dritten Ranges zu erwarten. Es kann al« fest stehend betrachtet werden, daß dir größeren Resormgcsrye, deren Erlaß schon lange Z«>t aiS vedürsniß empsnnven wird, auch in der bevois«e!>o»d'n Tagung knie Förde rung empfang,,, werden. Jnsbesonde,« gilt die« von de« Steuerreform und einer nruen Ordnung der Land gemeindeverhältniff«. Die letztere ist die Vorbedingung wichtiger und dringlicher Resorme» a»f fast alle» Gebieten de« öffentlichen Leben», dis erster« ist auch von der Regierung oft genug al« Bedürsnrß anerkannt worden; sie ist ein Gebot vee auSglrichenven Gerechtigkeit gegenüber der Verniebrung der indirekten Steuer,> stn Reick und ebenso w>» diese ein Erfordermß gesunder finairzrcUrr Brrbältiiist, Wir sind keineswegs Freuvde übermäßiger gesetzgeberischer Fruchtbarkeit uiid»nn»th»g«r»e»eruugesucht. >ber an,rkan»ieKe»Ü,sniffe ans unzureichenden Gründen vo» einem Jaür zu," ander i l> nans- zuschicben, laiin kein« weift u.:d beillanicPoi'I k 'nn. W,r ii'ime > Ser freicvalervolive» .Post" nur boisliiuinen, wenn ne sagt;, der (knn „Die Gefahr liegt nahe, baß Preußen, weiche« es sich stühe, I grdwffen stet« zur Ehre rechoet«, deu andere» deutsche» Staaten mit gute« Beispiele doranzugehen, und das seine leitend« Stellung im Reiche mehr denn je an die Festbattung dieser guten Tradition mahnt, von den anderen deutschen Staaten Uber» ügelt wird." Es ist um so weniger angebracht» daß Preußen ich seiner gesetzgeberischen Resormarbeit so sehr entzieht, al» e,t langer Zeit, und auch ^atzplwärtig eine Mehrheit im fibg-ordnelenhause vorhanden ist^ wie man sie sich günstiger ür dir Leistung einer solchen Arbeit im Einvernehmen »ist einer von energischer Schöpferkraft erfüllten Regierung nicht denken kann, und als dir Verlängerung der Lrgislaturperiodrn mit don de« Wunsche eingegevru war, eine ausgedehntere, von Partei, und Wahlkämpfen weniger erfüllt« Zrit^ür ruhige acklicke Arbeit zu gewinnen. * Di» .Rational-Zeitung" febreibt: „Cs hat vielfach Br- remden erregt, daß d»r Vorlage Wege» der ostasrikanischen Dampfer-Linie dem Reichstag« noch nicht zngegangrn ist. In einem diese Angelegenheit behandelnden Artikel rines 5>amburger Blatte« war berichtet worden, die deutsch- ostasrikanische Gesellschaft habe erklärt, daß sie ikren bekanntlich in Zanzibar befindlichen Direktor, Herr Vohsen, adberufen würde, wenn die Dampservoriage noch ferner i» ungewisse Zukunst hinausaeschobrn würde. Es liegt ans der >and, daß eine solche Erklärung dem verhältniß der Gesell- chasl zur Regierung nicht entspreche» würde. Es wird un« denn auch milgelheilt, daß keinerlei derartige Erklärung erfolgt ist." * Der Verlaus der neuen Eekra»k«ag des Abgeordneten )r. Ha mm ach er ist im Ganzen leicht und fieberios, wenn auch mit großen Schwächeerschrmungen verbunden. Zur Zeit ist sein Zustand so befriedigend, daß keine directc Besorgniß zu hegen ist. Auch der hanseatische Gesandte vr. Krüger, der bald nach dem Tod« seiner Grmablin wiederum erkrankt war. hat sich jetzt soweit wieder gebessert, daß er das Bett nicht mehr zu hüten braucht. Mit Ablauf des alten Jahres ist, wie bereits gemeldet, der jüngste der vier Vice-Admiräle unserer Marine. Herr von Lall, aus sein Ansuchen verabschiedet und n»ter Ver leihung des Sterns zum königl. Lronen-Ordrn 2. Eiaffe mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt worden, nach dem er bereit« seil September v. I zur Disposition des commandirenden Admirals gestanden. BiS dahin war Herr von Lall Inspekteur der H. Marine-Jnspection gewesen unv hatte während des letzten Sommers al» Chef ker Manöver- flotte die Urbungen der beiden Geschwader (Manöver- und Schulaeschwader) geleitet, sowie auch mit den Geschwadern Ge. Majestät den Kaiser aus der Reift nach England de- gleitet. Vor Antritt der Reise Überreichte Se. Majestät, al» die Laised-Pacht „Hohenzolftrn", von der Nordlandreise heim- khrrad, i» den hiesigen Hasen einlirf, dem damaligen Evntrc- Admiral don Lall die Ernennung zum Vicr-Admtral. Diese besondere Auszeichnung de« erst am 14. Mar 1887 zum Eontre-Admiral beförderten Osficters wurkr in Marine kreisen vielfach aus da» Geschick und die Sorgfalt zurück geführt. welche der verdiente Admiral auf die Führung ker r» diesem Sommer zum ersten Male vereinigte» Panzer geschwader (l. Division: „Baden", „Sachsen", „Oldenburg", „Irene". 2. Division: .Kaiser", „Dciiischlanv", „Friedrich der Große" und „Preußen") verwendet hatte. Schon einmal wurde Herr von Lall al« junger Eontre-Avmiral i» hervor ragender Weise dadurch ausgezeichnet, daß inan ihm. der kaum 2,Wochen Admiral war. bei den großen hebusS Grund steinlegung zum Nord-Osifte-Canal veraustailelen Feierlich- keilen, zu denen auch Se. Majestät Kaiser Wilhelm I. erschien, die Führung deS auS den Kreuzersregalkcn „Gneisenau", „Mollk". „Stein" und „Prinz Adalbert" bestehenden Schnl- gescbwadrr» übertrug. Bor einigen Jahren wurde Herrn v. Kall'- Name gfticklgllö viel genannt, alS er aus der Heim reise de» von ihm besehligten SchisfcS „Hertha", von Ost- asie» kommend, om 25>. Mai 1882 in Eapstndt den Beiehl erhielt, anläßlich der bei der Strandung de» deulsche» Tcboo- ncrS „Erntle" bei Eolvnu durch Eingeborene des Königreich- Dahoinr» verübten Mißhandlungen und Berandungen .enlscher Nnicrlhanen geeignele Maßregeln zu lresseu. v. Kall !ras mil der „Hertha" am 17. August >» Lago« ein, bestieg mit lein deulschen Eonsul und einigen Matrosen ein Boot und crrcich'e nach längerer Fahrt unler den schwierigsten Verhältnisse» Eolonu, wo er mit dem Häuptling verhandelte. * Seiten- der S o c ia l v e m o k r a t e n ist der srübere Ncichstagsabgeordnete für Leipzig-Land Referendar a. D. Viereck nunmrhr ganz kalt gestellt worden. Die Blätter, welche der Genannte in München heran«gnb, trugen eine» Privalcharakter uud die« bewirkt, daß dir Arbelterschas! denselben mil gelheilte» Gefühlen gegenüberstand, uns bas seit Längerem an der Gründung eines neuen Ardeiterdlutteo gearbeitet wurde. Diese Lage bat nun eine Lösung dadurch gesunde», daß infolge eine« „Beschtusses" de«'„Vereint- jur volkSthümliche Wahlen" Herr Bierrck vo» der Herausgab der „Münchener Post" gegen eine Entschädigungssumme zurückgelreteu und daß da« genannte Blatt i-.i die Leitung ver beide» soeialdemokratischen Eandidaten München«, Bol! mar Mld B"k. ilbergegange» ist. Dieses Blatt erscheint v»,i mehr al» Tageblatt. Auch hier bat sich dir alte Erfahrung bewährt: Wer von de» socialdrmokralische» Führern sich er laubt, einen anderen Weg zu gehen, als Liebknecht, Bebet um Singer, letzlerrr al« Geldmann, vorschreiben, ist verloren: die „Genossen" steinigen ihn. venu sie können nur die schab- lonenmäß'grn Gedanken der genannten Firma gebrauche». * Als »inen Beweis, daß der nllg-meine Wohlstand in, Wachsen ist, giedt da« Äreizer Tageblatt eine Uetze,- sicht über »ie Statistik der Tvarcasfen ft» Fllrstenttzmnc unv sagt bierbet! „Die Sparkassen im Lande zeigen durchweg eine forischreitende günstige E,»twlckr»una »nd eine erheblich, Zunahme de« Spareinlagen, wobei besonder« erfreulich ist. daß die kleinen Einlagen n,,v die Sparbücher von Arbeikwi und von Dienstboten am meisten im wachsen find, ein neu«, deutlicher Beweis dafür, daß Ver allgemein« Wobistan» ft, steter Z.inaünie sich befindet." * In der deutschen Presse Ist dieser Tage mehrfach dm, Arbeiten dehuf« besserer Markt» ungverelsaß-lothrinai- scheu Grenze gegen Frankreich die Rede aeivesen. Di« soeben au-grgkbrnc Nummer der .Dlroßb. Torrespondenz' bringt darüber nachstehende authentische Mittheilungcn: da« Vorkommen unabsichtlicher Trenzützerschreitung«,, und Grenzvrrlkhiinaev nach Möglichkeit audzüschließen. ist im ver- anugen-n Frühjahr stoischen rer deutsche» »nd ver französisch.» Regier»»,; r,m- Bek.'.dreStiiig über de,i!l,chrre Kei»,:ei<rmum; »ergründ äOO lcm messe,>0e») deulsch-sranrö,ische:: Gremlmie ^ ^ worden. Hiernach werde» die dnvaldefti, Dheiie
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