G allebitt er schmeckt die Koka Der alte Matias hatte grundschlechte Laune. Seit dem Tage, da er den Fischotter fing und einen ahnungsvollen „Stich ins Herz“ erhielt, war er ein gänzlich verwandelter Mann. Was das Schlimmste war: Sobald Lucinda und Florinda diese Veränderung merkten, wurden auch sie traurig und seufzten. Lucinda tröstete sich mit Adan, und Florinda brachte der Vater zur Vernunft Einen Knüppel in der Hand, drohte er, ihr „andere Stimmung beizubringen“, wenn sie fortführe, um den „Hund, den betrunkenen Cholo“, zu weinen. Sie wischte sich die Tränen mit dem Rock ab und schwieg. Aber der alte Matias fand keine Ruhe. Dona Melcha sagte nichts; sie wußte, daß er ihr höchstens einen Tritt versetzen würde, wenn sie denVersuch machte, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Außer dem war sie selbst zutiefst beunruhigt. Unter dem dichtbelaubten Mangobaum, der vor seiner Hütte stand, warf sich der Alte auf ein paar Hirschfelle und gab sich eifrig dem Kokagenuß hin, wie wenn man abends die Bäume und Pflanzen im Garten tränkt. Es war in der Tat eine Tränke, was er veranstaltete; er setzte sich selber unter Zuckerrohralkohol. Neben ihm glomm trockener Mist, um die Mücken und Fliegen fernzuhalten. Wie ein Häufchen Elend lag er da, mit aufgeknöpftem Hemd, Brust und Bauch frei. Man mußte ihm das Essen hinausbringen; sogar bei Nacht wollte er nicht ins Haus. „Ich weiß nicht, was mit mir ist“, klagte er. Und dann kam ein Seufzer: „Meine armen Jungen!“ Die Koka schmeckte ihm gallebitter; das gab ihm die Gewißheit, daß ein Unglück geschehen sein müsse. Er