Du hast deine Fluten - ich habe mein Herz Gestern, heute und morgen brüllt der Fluß zu dem Felsen empor, der Calemar stromaufwärts, am Beginn des Tales, beschützt. Er leistet dem Wasser Widerstand, und unser Land bleibt. Aber wir Cholos stammen mehr aus dem Strom als von der Erde. Wir „fliehen den Fluß nicht, weil wir Männer sind und das Leben so leben müssen, wie es ist“. Eines Tages kamen Viehhändler zu uns, die hier von Tag zu Tag häufiger auftauchen. Vom gegenüberliegenden Ufergebiet haben sie bereits alle Rinder nach der Küste abgetrieben; jetzt suchen sie das unsrige ab. Kein Talwinkel, so versteckt und ungastlich er auch sein mag, entgeht ihren spähenden Augen. Kein Rind, auch das dürrste und schwächste nicht, bleibt von ihrer Untersuchung verschont. Don Policarpo Nunez und sein Sohn also waren hier, die Gewehre vor sich quer über dem Sattel. Sie wollten nach Marcapata, der Ge meinde Bambamarca, Shomenate, El Olivo und Cionera, um alles vorhandene Vieh aufzutreiben. „Don Juan Plaza verkauft Ihnen etwas“, bemerkte der alte Matias. .Auch die Indios“, erwiderte Don Policarpo und klimperte mit dem Geld in seiner Westentasche. Don Policarpo war ein reicher Mann; seine Packtasche war sicherlich mit Banknoten gefüllt. Durch ein Knopfloch seiner Weste ging eine glänzende, dicke goldene Kette und spannte sich quer über den ganzen Leib. Die Gewehre ent sprachen allen Ansprüchen; Don Policarpo brauchte sie nicht nur zur Selbstverteidigung. i95