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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-07
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1890
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»»»sr 4». I»r «tb» « »r»u , ratu». «»»»»» 08 Sk. w, II. lrtr«o- rttuSer »« tu !«<»« »»-» kkreo »t»t> w'w 7b r» 8..M -«bO «,bo « - Lost. »vser »Pier von Re. La- at," GrschsiNt tätlich früh »V. Uhr. «küHt« m» Lr»ktüi»u 3»ha»»e«G,ffe S. Aprechkutek »er Ue»«ctis»i Lonnillag« 10—12 Uhr. «achnntlos« 5—k Uhr. »»nah«« der für Ge utchtzfal,«»-« Rnnnn» Inserate «, »uchrnt««en St» 5 Uhr R»ch«1tta^. an Mannnntz Fefttaae» früh ht«'/,» Uhr. 3« tznl /ittule« f»r 2»s.-2i«>»tz«t: VN« Ar»»'« Marti«., u»>»erfit»t«str. 1. Lant« Lösche. üach«rt»«»str. 23 pari, und «Snigtplatz 7, »nr bi« ',.S Utzr. KWMr.TagMM Anzeiger. Organ fär Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. M vou»e«O«t»p»Oi» vierteljährlich 4»/, Mk. !«cl. Bringerloh« b Mk-, dnrch dtr Mast bezog«- 6Mk. Jede einzeta« Nummer») Pf Belegezempler 10 Vs. Gebühren für Extrabeilage» (in Tagedlall-Formoi gesalztl «tzne Poftt-eiSrderu-g «0 Mk. »N Poftb«iörder«,g <0 Mk. Inlerale «gespaltene Petitzeile »0 Pf. »rlhere Schrift«, laut u»s. MretsaerzeichnL Tadellenschrr -.Zifier-satz -ach hüherm Lach. Reklame» unter dem Redactl»,«strich dl» «aejpelt. Zeile bOPs„ vardeaFamlUrnnachrlcht«, bi« Sgespulieue heil« 40 MH I,«er,tr sind Net« a, die -tzOe-MN» »» ieude». — St-bott wird nicht gegeben. Zahluag peasumneranäo »der durch Post- Nachnahme. 7. DienStag den 7. Januar 1890. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vrttnnlmachllil-. Hierdurch brinqen wir zur öffentlichen Kenutuiß. dag wir beschloffen haben, dir Eisen babnstraße in den Stadtbezirken Leipzig-Reudnitz. »Neuschöneseld. -Neustadt, -volkmar«dorf und -Sellerhausen, wie nachersichttich sortlausenv, und zwar aus der emrn Seite mit den geraden, aus der andern Seite mit den ungerade» Zahlen zu uumeriren: von der Aeutzeren Taucharr Gtratze au«: Bisherige Stt-Nr. Brandkat. Rr. Lus der linken Seite: Letpzig-Reuduttz. »bth. 8. 118»' 11^ Neue Rr. «efiher. Bisherige Str.-Rr. I Eduard Baach» Sketch««. S »attz » N-ack, Nenbaa. Folgt Nenßabt. sr»«st»ht. b Ed. Bo»ch. vanftele. 7 K-th ck Noack, Sketcha«. S Baustell«. II Blauwitz, Renken. 13 Vohl. 15 Derselbe, Baustelle. 17 Koth ch Noack, Neubau. Folgt eiue neue »»benannte Mtrntz«. IS - - 21 LS Lös kkampralh, Neubau. Baustellen von Vetter ch Lüders. — 27 — — 29 — — 3t — 33 — — Sb 10 11 12 IS 14 1b 1« 1? 18 19 « Folgt eine neue unbennnnte Mtrntz« FaulwAter. Neuban. Derselbe. «austeLe. Derselbe, - Otto Hartman», Neubau. Friedrichs « Folgt die Haupt-Mtratze (d. l. Fortsetzuug der Larl-Ttrahe i, Neuschüneseldl. M. «. Dietrich. Baustelle». L. St^oarz«, N. Solbrig. Wunderlich. Derselbe. Hed»«ü-Mtrntze. F. W. Kollmeter. A. bolbrtg. E. W. Plrsst-g (> Sing.) E. O. Wenzel (2 »mg.) G. «. Brad«. Derselbe. Leue «r Weise (Baustelle). B. A. Brade. W. Parade. Derselbe. «bitz. S. 18« »7 — 39—45 189 47 fehlt 49 bt » 53 IbS Folgt die bb 1b8 b7 1b7 b9/61 1b6 S3/6ä 15b 87 1b4 69 fehlt 71 73 » 7ö 1»1 77 «bth.v. Ibl 79 Derselbe. Folgt die st. i. Fortsetzung der Hauptstraße i» NeuschSneseld, bez. «irchweg in Lolkmar-dors). 8 10 Ist 14 18 18 stO »st 24 se A so 3, S4 «bth». 4S8 «st? 417 srhlt «bth. 8. srhll «bth.4. US sehU «bth. 8. 400 »bth. 1214 BolkmarSdorf. 81 83 Sb Wild. Lasse. F. Krap». g. Bauer. Falgt Lanfte«-Mtrntz«. 8V 91 S3 Sb 97 10l 103 10b 107 « L. «ittsack. Schneemann. Malter ch Hempel. Jäger. »rase. Wand. K ». «ei-häckel. Baustelle. Rühl's Erbe». Leue ch Weile. Bruder (Neubau). Folgt di» Ab«,Ltr«tze. 100 Neubau. 111 II» 11L/11« 1R1 IstSNSb Ist? Banstelle». Neubau. Baustelle». Rotte (Neubau). Folgt Grenzttrnhe i, Sellerhansen. Sellerhausen. »btb. 8. > Baustellen. 1 1-hlt I 3 wu » 7 »°la« — »S Schütze-Han« in Sellerhausen. 9 11 fehlt Baustellen. . r» i» " Brandkat. Nr. Aus der rechten Seite: Lelpzig-keudaitz. «bth. 8 11st4 llstk Neue Nr. Brfitzrr. 1 » 5 4 b 6 7 8 9 10 11 Ist 15 14 Ib 16 17 15 19 »0 stl st» st» 94 2ö 28 27 28 29 30 31 32 83 34 «. »er». Lautz. «. Fichmrr. Folgt Mel«»chth»»-S«raße und Nrulchöueseld. Meusehüneseld. 7 6 ü i 1 2 S 4 5 7 8 9 10 2b 2« 27 28 SS 30 S 8 10 O. Roust. F. Schmidt. W. Palm. Folgt »nsta» Hnrkort»« trotze. b3 b3 b« bb b6 Ü7 81 8-, S<> 87 12 14 1« 18 SO 22 24 2« 28 SO Folgt 32 34 38 38 40 42 Folgt Mehlgarten. H. Hürhold Driver ck töpser. ». G. Re.nhLckel. Lichler'S Neubau. Schmidt'« A. verw. Krüger. L. Wirth. G. H. Farwerk. Th. tz. verw Lehman». Philipp-Etrotze. P. verw. Sachse. Ä. vrrw Blaul. I. L. «ras. K. «. Voigt. «. Leonhardt. G. ». Laue, die Tnrl-Stratze d. i. Fortsetzung der Haupt-2>rage i» Neustadt). 44 46 48 SO b2 b4 Folgt b« öS 80 82 F. «. F. M Thebu«. Leichmaml. «. E. Eberhard«, tz. «. Lehmann. O. Schwester. Auguste Salomo». 3L 38 37 38 39 106 109 109 109 109 «btb. 8. 109. 110 111 112 1128. Ge«rg»M trotze. M Ariestiuger. L. M. Läge,. F Z. Berthold. S. Ihcile. Folgt die Fricbrtch«-Etratz«. 84 86 68 70 72 F. Doenez. «. A. «litznrr. Derselbe. Derielb«. «. Siegle. 74 «. «. «litzner. 78 Leue L Weise. 78 Dieselbe,. 80 Dxielben. 82 Dörr olgt die Hantzt-ktratze (in Nenschöneield oder der Kirchweg in olunarsdors, d. i. dir Fortsetzung der Kirch-Glraße in Ncuftadt). Bolkmar-dors. Thieme'« Erben. W. Möschwitz. H. Lerche. Derselbe. Martin, nisen-Strotze. W. Teichaiann. Neubau. «. Hartmanu. «löckoer. Henn'g- Neubau. »lisabeth-Stratz, A Adelbcrg. Neubauten. 1 «bth. 8. 3b2 34 S 3b1 »6 ü 3bO 88 7 fehlt SO 9 ' 92 11 340 Folgt L« »4 13 fehlt 96 1b 338 98 1? Abth. 8. fehlt 100 19 102 21 . 104 23 r 32« aus folgt 106 2a fehl» Il>8 27 110 29 - 112 »1 « 114 33 - 116 Sb fehlt Folgt dl 118 »7 120 « - 122 41 » 124 43 196 4L 128 47 p ISO 49 «bth. v. 30b ISS »1 304 134 — — 136/140 die Lda-Stratze. Neubauten. Boußelle». Nrnba». E. Hempel. Derselbe. Baustellen. Folgt r«ltcha«r Ltrntze (Thonssee) und Severhans». Srllerhause«. 144 146 148 142 j Rühl'« Erben. Folgt dl. »tzlich^trotze. ! «. F. vonnewald. F. verw. Mort». , G. «. tzmmtz. Lei^i^a« ». Januar 1890. IbO 1b2 1b4 Ib6 lgt «l 1S8 F. «. «bch. F. H. Kunad. E Lontredoch. vr. F. O. Eichberg. «o ««Austoll, vanstelleo. »er Math »er Stadt Leipzi«. Ml»,. Vekanntmachuug, dt» «la- «ad «bmeldaag der Areaedea detr. Mit Rücksicht aus den bevorstehenden Beginn der MteujahrSMeffe bringt da« Unterzeichnete Polizeiamt die nachstehenden Bestimmungen de« Vielderegalattw« mit dem Bemerken in Erinnerung, daß die Vernachlässigung dieser Vorschriften Geldstrafe bi« zu bO oder entsprechende Hast nach sich zieht. Zugleich wird bekannt gegeben, daß an den beiden MeH- onntagen, sowie am Maate»», den tt. Januar LBkktt, die Expeditionen der II. -Ibtheiluug de- Meldea«te- Stafch«arkt lltr. M, I Lrevpe, nur vormittag« von S di« 12 Uhr dem Publicum ge öffnet sind. Leipzig, den 31. December 1889. Das Poltzetanet der Stadt Leipzig. 0. 8. 477b. Bretschueider. Daegorr, S. ütn-zng aus dem Melderrgnlatt» der Stadt Leipzig vom 10. Oktober 1883. ß. 11. Jeder iu einem Gatthose »der >a eiuem mit Herber»»- berechtigung »ersehenen ähnlichen Eiablisiemeat tinkehrend« und Uber Nacht bleibende Fremde ist vom Bastwirlh oder Quartiergeber und zwar, soll« er vor !t Uhr Nachmittag» ankomnit, noch am Tage der Ankunft, audernsall« aber am sol,,enden Morgen pätesten« bi« 10 Uhr beim Meldeamt de» Polizeiantt«, Abth. II, christlich witlelst de« vorgeschriebeuen und sür jeden Fremden besonder« au«iusüllende» Formular« anzumeldeu. Befinden sich in Bealeitung de» Fremden Familienmitglieder, Dienerjchast oder sonstige Personen, so sind dieselben aus dem nämliche» Zettel mit zu verzeichnen. Zugleich mit diesen täglichen Anmeldungen ist «uch di« Abmeldung der inzwischen abgeressten derartigen Fremden zu bewirken. st. 13. Die in Privathnusern absteigenden Fremden, sogenannte Ves»ch«fre«de, sind, sobald sie längrr al« 8 Tage vier verweile», sväirsten« om 4. Tage, von ersolgter Ankunft an, vom Quartierwiitd beim Meldeamt, Abtd- ll, oder der betreffenden Polijeibezirköwaitik mündlich oder schriftlich mittelst de« vorgeschriebeucn Foimular« anzumelden. Bei den etwa in Privathäusern Quartier nehmenden Mcstsremde» >edoch bat diese Anmeldung in jedem Faste, auch wenn sie nur eine Nacht vier bleiben, und zwar binnen 24 Stunde» von der Ankunft an. beim Meldeamt. Adld. II, zu geschehe» In gleicher Weise ist die Abmeldung binnen 3 Tagen, bei Metz- fremden binnen 24 Stunde» von ersolgter Abreise des Fremde» oder etwa ersolgter Wohuungsveränderimg an zu bewirken. st. 14. Beabsichtigt ein Fremder länger Ni» drei Tuge hier zu verweilen, sn dedars er dazu eine« sür die Zeit de« Aulentdalte- vom Meldeamt. Adth. H, «»«gestellten Mrldescheiue». Nach Ablauf der auf dem Meldeschein bemerkten Giltigkeitsdauer ist, dasern der Fremde noch writer hier verivrile» will, beim Meldeamt um Verlängerung des Scheines nachzusuchen. Die Lnurtterwtrtlie sind dafür, daß dieser Bestimmung allen» halben nachqeganqen werde, mitverantworfttck. WMttion. Mittwoch, den 8. Januar 1890 sollen von vormittag« 9 Uhr an IM Forstreviere bonnewttz auf dem Kahl- schlage in Abtd 26 d und 27 d an der Pamgslache unweit der weihen Brücke aus der Eonnewiyer Linie ca 95 Rinlr. ^Kern-Rollen, - 102 Hause» starker Abrau»« und - 3 - starke» Lkllern-Lchlagreistg unter den öffentlich auShängeutcii Bedingungen und gegen dir übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend ver kauft werden. Zusammenkunft: aus dem obengenannten Schlage. Leipzig, am 18. D eember 1889. De- Rath- Forstdepntation. Holzauktion. Dienstag, den 41. Januar I88V sollen aus dem Mittelivaldjchlage in Ablheilung 20 und 2l des Bnrganer Forstrevier-, dicht am Bahnhofe Lentzfch und dem Leutzsch-Wadrener Fahrwege 53 Raummeter E'chen-Gkntzfchette k. und II. El. und 349'/, „ Eichen Brenaschette 3 „ Ahorn- 9 „ Rüstern 1 „ Linven- unter den öffentlich auShängenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend ver laust werben. Zusammenkunft: vormittags S Uhr auf dem oben genannten Schlage. Leipzig, den 30. December 1889. De» Rath- Forst-Deputation. Holzauktion. Mittwoch, den 4S. Januar d. I«., sollen in Ab theilung 8 und 23 de« Tonnrwttzer Forstreviere» >50 Hausen starker Abranm, 200 Schlagreifig (Langhaufen) und 40 Bund Dornen, unter den öffentlich aushängeaben Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend vre» kaust werden. Znsammenknntt: vormittag« 9 Uhr aus dem Mittel waidichlage an der Zwenkaner Ehauffee und neuen Fahrstraste aus der sogenannten Kudbrückc Leipzig, am 2. Januar 1890. De- Rath» Forstdeputatton. Leipzig, 7. Januar. * Kaiser Wilhelm hat bekanntlich am NeuiahrStage im großen Lichthose de« Zeughauses m Berlin der Parole- au«gabe für die Generalität und die Osficiercorp« der Berliner Garnison persönlich beigewohnt. Der Kaiser hat dabei an die versammelten eine kurze militairische Ansprache gerichtet, über deren Inhalt nachträglich Folgende- bekannt wird. Nachdem der Kaiser darauf hingewiesrn batte, daß die Armee in jeder Minute bereit sein müsse zur vertheidigung de« Vaterlandes, fuhr derselbe fort, daß zwar alle Mächte und allen Mächten voran Deutschland ernstlich darnach trachteten, der Welt die Segnungen de« Frieden- zu erhalten. Das entbinde ober da» Heer nicht von seiner Pflicht, jederzeit fertig und bereit zu sein, um an die Grenze zu eiten. Die besondere Pflicht der Generale und Osfictere sei eS, diese« Stet-settigsein vorzubereiten. Jetzt namentlich gelte e«, sich in die Neusormationeu und in d,e durch da« neue kleinkalibrige Gewehr und da« rauchige Pulver bevingten Lenderungea einzuleben und dir Soldaten zu mög lichster Selbstständigkeit zu erziehen. Er erwarte, daß die Generale und Osficirre da« Ihrige thälen, damit die» Alle in dem beginnenden Jahre zu gutem End« gelang«. * Die Kaiserin Augusta, deren Erkrautung an der Influenza wir gemeldet babe», hat die ersten Anzeichen dirse- Leiden« schon vor einigen Tagen empfunden, und zwar zugletch mit dem Großherzog und der Großhrrzogin von Baden, welch« bekanntlich jetzt hier weile». Da bei diesen dir Erkrankung in milder Weise vorüberging, glaubte auch die Kaiserin schon ge nesen zu sein und ließ e« sich nicht nehmen, am Freitag die Generalität zum Neniahr-empsang. wie in bisheriger weise bei sich zu sehen. Bei diesem Anlaß mag sich die Kaiserin u sehr angestrengt oder von Neuem erkältet haben, und al« xolge davon traten Fieber und katarrhalische Erscheinungen aus. Wie gewöhnlich bei der Influenza, ist auch körperliche Schwäche hinzugetrelen, und aus de» Rath de« Leibarzte«, Geh. Rath vr. Belten, hat die Kaiserin an den nächsten Tagen da« Bell nicht verlassen. * Staat-minister vr. Freiherr von Patow ist am Sonn» bend Abend, wie bereit» telegraphisch gemeldet, nach längerer Krankheit verstorben. EraSmu« Robert Freih. v. Patow. der älteste der inactiven preußischen StaatSniinister. hat da« bobe Aller von 86 Jahre» erreicht (geb 10. September 1804). AI« Referendar 1829 i» den Staatsneust getreten, wurde er frühzeitig al» Hlls»arbeitcr rin Finanz»,iinsterium beschäftigt. 1837 trat rr al« Vortragender Ralb zur Staal»buchhaft«rei über, ward 1844 Wirk!. Geb. Ober-Regicrung»rath und Direktor der ersten Abtbeilung de« Ministerium» te» Innern, 1845 Wirkt. Geh. LegalionSratb und Direktor im Ministerium tc« Anktvärtigen. 1847 präsivirtc er der Leipziger Wechsel» rechlsconserenz. Er war Mitglied de« zweiten vereinigten Landtags »nd nahm 1848 rm Ministerium Eampbausen das ^Zorleseullle de» Handel«, der Gewerbe und öffentlichen Ar beite» an. Den Eintritt in das Ministerin». Auer-Wald lehnte er ab und erhielt daS Ober-Präsidium der Provinz Brandenburg, suchte jedoch am 2. October 1849, da er mit de» Maßnahme» dc-Ministerium» nicht einverstanden war, seine Entlassung nach. Seitdcm beschränkte sich seine öffentliche Thätigkeit ans den Landtag, dem er seil >848 a»gehörle. Nach dem Regierungsantritt de» Prinzregente» 1858 über nahm er da» Finanz Ministerium I» deni Conflicle um di« Beschaffung der Mittel sür die Militairreorganisatio» wurde indessen seine Stellung unhaltbar und er »ahm im März 1862 eine Entlassung. 1866 übernahm er die Organisation d-r Provinz Hessen-Nassau; 1873 erhielt er das Oberpräsikium der Provinz Sachsen, da» ec bis 1881 bekleidet hat. 1872 war er durch Allerhöchstes vertraue» in das Herrenhaus be- rusr» worbe». Seit seine», Rücktritt von Lei» Oberpräsi» biuin zog er sich von dem öffentliche» Lehe» zurück und lebte thcilS in Berti«, theil» au> seinem Landsitz« Zinrntz (Kreis Kalau). Herr von Patow hat auch verschiedene finanz politische Fragen schriftstellerisch behandelt. Mil seinem Ab leben verschwindet einer der letzten Z uge», d>« während der bedeutsamen Periode von lr>48—62 in hervorragender Stellung politisch lhälig gewesen sind. * Der preußische Eul tuSminister hat an sämmlUch« königliche Negierungen der Monarchie und au das Provinzial- chulcollegiuni in Berlin folgende Versügung gerichtet: E« ist bemerll worden, daß die Magistrate größerer Städte bei Besetz» ngerledigterL obrer stellen an Volksschulen vorzugsweise jüngere, zum Theil ganz junge Lehrer öerujen. Ein solche- Vorgehen kan» einer gedeibliche» Entwickelung de« Vollsschulwesen« leicht nachteilig werden. Indem cS die Laudschullehrer und die Lehrer der kleineren Städte der AuS- sichl aus de» Uebergang >» die besseren Stellen der großen Slädle beraubt, muß eS die a» sich schon hier und da vor handene Abneigung der Lehramtsbewerber gegen die lieber- »ahme ländlicher Stellen vermehre»; außerdem würde eS, wenn eS allgemein würde, die segensreiche Wechselwirkung zwischen städtischen und ländlichen Schule» ausheben. Etz« ich levoch, einer mir in dieser Beziehung gegebenen Anregung entsprechend, allgemeine Anordnungen treffe, wünsche ich zu wissen, ob da» bezeichuete veriahren der Magistrate wirklich einen Umsang gewonnen hat, welcher da» Einschreiten der AnssichtSbehörden augezeigt erscheinen läßt. De», bezüglichen Berichte der königliche» Regierung will ich vor dem l. April 1890 rntgegensedcn. * Im preußischen Abgeordnetenhaus« treten die Fracllionen beim Wiederbeginn der neue» Session in folgen der Äärke aus: Eonservative Il9. Freiconservalive 68. Na tionalliberale 85, Eentrum 98, Freisinnige 2V, Pole» l5, FractionSlose l3. Nach Schluß der Session sind 22 Mandate erledigt, vo» welchen zur Zeit »och 6 unbesetzt sind, darunter 4 konservative, l freiconservalive» und 1 klerikale». * Schon bei den letzten preußischen Wahlen sind au» den Kreise» der rheinisch-westsälischen Lehrerschaft Kundgebungen erfolgt, die zur Genüge erkennen ließen, baß ei» erheblicher Theil der katholische» Lehrer nicht gewillt War, der ultrauionlaiieii Führung zu folgen. Daß die Stimmung seitdem eher »och schlechter al« besser geworben ist, hat die Heftigkeit errathe» lassen, mit der Herr v. Schor- leincr-Alst sich ui der letzt«,, Session de« Abgeordnetenhauses über die Neigung der Lehrer zur Ueberhebung aussprach. Neuerbing» ist zwischen Schul- und politischen Zeitungen in jenen Provinzen ein offener Krieg au»grdroch«a. vermittelst de» aus dem Bochumrr Katholikentag vor 2 Jahre« ge gründete» „katholischen Lehrerverband«»" sollten die Lehrer in die Arme der ultramonlanen Partei zurüekgesübrt werbe». D>e Aachener ..Rheinisch-Westsülische Schulzeitung" hatte sich erlaubt, daran zu erinnern. daß noch vor gar nicht langer Zeit katholische Geistliche al» Local, oder Krkiösckiilinspecivre» vo» der Bildung von Lehrer vereinen als nicht im Interesse der Schule tieaend abgeratden hatten, weil eine ossrnttiche Behandlung der Scbulsragen da» Ansehen de- Lehrerstaudc« beeinträchtige. Wenn sich beute andere Anschauung«» geltend machte», so müsse man doch jedem Lehrer se,»e Freiheit laste,,. .Wir wünschen." sagte da« Blatt. .Freiheit sür die Lehrervereine. aber auch sür Die jenigen Freiheit, die nicht mit in den Rus einstin»,,rn: Außer dem Lehrerverein gicbt e« kein Heil.- Dir .Köln. BolkSztg." verstieg sich in ihrem Aerger dabni, daß sie dem Aachener Lehrrrorgai, den Boiwurs machte, e« helfe nach Kräften dazu, da» katholische Bewußtsein und Leben im Lrhrerstand zu schwächen, und die Lehrer zu siwultanisiren. wa» die .Rhein.-Wesis. Schulztg." al« eine perfide Verdächtigung und Verleumdung zurückweist. Zur Bekämpfung dieser SelbststäadigkeitSregungei, in der katholischen Lehrerschaft sollen demnächst in Paderborn und in MUucheu«Gladbach < 1 Ss
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