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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-10
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1890
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täglich früh «V, Uhr. »rsükli«« ,»ß LrPehMs» IshnnneS^ffe 8. HPrrchft»»t5» her Letirti«». Barmittag« 10—1, Uhr. Nachmittag« b—« Uhr. »««»«« de, für 84« »1chUf«I>e»»i «,»»er heftt»»t«, I,fer«», »> Sach«««,« ht« t »hr AnchinM«»«. «« Ge«» «»-eftt«,e>» frL» ht»'<,» Uhr 3» he» /UüUe» fir 2,s.-L»»«tz»e . Kn» Me»»'« Lnrtt». I1»t»»flttt«sk. 1. «»»t» Löfche, Katßartnrnftr. »» tzntt. »ad »»^gsptntz 7, »« »t«'/.» «,r. MP)lgcr.TagMaü Anzeiger. VW« fir Politik, LocalMichte, tzondrls- ««h SeschLstSverkthr. vtmtteljätzrttch 4V, «k. tnrk. Bttngerloha S Ml., durch di« bezogen 6Mk. Jede einzelue Numwer 80 Al ' Belegexemplar 10 Pf. Gebühren s»r Eltrabeiloge» (i, Iaqeb!ati-F«ri»ai salzt) »tzne Aostbejärorruag ti>> Mk. Mt Postbesürdrrvng 70 Mk. 2»ler«te L gespaltene Petüzeile »0 Pl. »r»Ger, Schnfte» laut aal. Arei«ver»eich»>ß. DndÄ«<schtr ». Ziffernsotz nach höherm larit. Lrcl»«, »Mer de» Rrdnrtt,»«flrtch bl« Saetpatt. IMeüOAH. Norde» Fa milte»,achrtchle, dt« «gespaltene Zeile «0 Ps. Inserntr find stet» an dte Eppedtttn» »n leide». — Rabatt »trd nicht gegeben. 8»hl»»o pinamwoenncko »der b«rch Post, »och »ahme. 10. Areitag den 10. Januar 1890. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. «cleinltneüililz. Vir habe» wtt Zustimmung der Stadtverordnete» «l«R III. Nachtrag zu dem Regulativ, die neuen städtische» Inbaue uud die Reguliruug der Straßen betr.. vom 15 November 1847 ausarftellt, m melche« geringere, de» von und mit dem 1 Januar 1880 in den Stadtbezirk Leipzig noch weiter aus. zunehmende» Vororten augrmesseaere Insorderungen an die Anlage und die Herstellung der Straßen und Fußiveqe, al» st« tu tz. 4 uuter 8 «ad tz. ,1 jene« Negulaliv« «nthalten fiud, für jene Vororte sestgestellt Werde«. Nachdem dieser Nachtrag di« Bestätigung des Königliche» Ministerium« de« Innern gesunden, bringe» Wir ih« t« Rach, strheudeu zur öffentlichen Aenutaiß. Leipzig, de» 7. Januar 1880 Der H«th der Gtmdt Id 4L. vr. Georgi. »ßrl. Ist. in. Nachttag zm» Iraulatt», die neue» städtische, I«»«»» uud dir Neaultruua der Ltratze« betreGeu», vom 1L. November 1867. Mt Genehmigung de« »dingliche, Ministerium« bei Innern die vestimm-ntze» de« ede» »»» Undbcnttou diese« Nachlrng« an tz.4»»d8u»dd««ß.81 de« Eingang« gedachte» Ragulativ« sär di« »»» «»d mit de« 1. Ianuar 1890 a» dir Stadt Leipzig an- »»schließe»»«» Gemeiudebezirk» »osgetzobe» »»»trete» »» deren Stelle folgende Seftinuannge,: » « mb a. In detde» Seite, der Straße» sind die Fußweg« i» der »am Roth» »ach Berhültaiß der Straßenbrrfte zu bestimmende» Brette »ch Beschaffenheit oozulegeo und an»belle»« mit Bordschwelle» ab- zngrenzea mid mit Mosackpflafter z» befestig«». > 81. Hi« d»rstehr»h in ß 4 »d 6 diese« Nachtrages ntt halleneil Be« fts»»»»ge» leide» auch auf diejenigen Grundstücke Anwendung, an weiche» die Fußweg« »an den verpflichtete» dar Erlaß dieses Rach, trage« i» einer der i» demselben enthalte»«» Mi»d«ftsorder»»g nicht entsprechenden »eis, hrrgestellt stch. Laser» den Besitzer» solcher Gr»»dflstcke da« Nathe «nsgegebr» wird, die Fußweg« mit Gronitplattru za belege», s» ist denselben, wr»» sie innerhalb der gellellte, Frist die vorgeschriebe« Fnßweg- besestigun» ansgessthrt »ad da« Eigenthnm a» derselbe» a» die Vtndt-emeind« abgetreten habe», «ine Entschädigung von 5 >l für den Quadratmeter de« »it Granitplatte, belagte, Lheile« de« Fuß. weg»« zu gewähre». Aar Uebernahmr der der Stadtqememde hier, dich rrwächseude» verpflichlange» hat der Rath jedesmal zmwr dir Znstünmung der ktadtvererbaetr» ttnzntzolen. Hiästchlllch mr Gruudftücke, sstr welch« bei Erthell»»g der Bau erlaubaiß oder bei Genehmigung de« Parcelltru»g«vlane« die gleiche» »der hährre »nsnedernngen o» die Fußwegdeseftignag gestellt sind, »l« vorstehend t» > 4. S angegeben, bewendet e« bei de» getroffenen Bestimmungen »nd wird eine Entschädig»»- nicht gewährt. Leipzig, am IS. December 1889. Rath tzer Stutzt Leipzig. Dte Gtutzt»er«rtz,«tr». vr. Georgi, vr Zenker, (I-. 8.) vberbstrgenneistrr. (v. 8.) 1. v crrorftehrr. «ilisch. «ff v»est«tz«»der M. Nachtrag »»« Negnlati» der Siadt Leipzig die nrne» städtische» N»da»e »ad di« Negulinmg der Straßen de» trrffr»d, vom 15. November 1867 wird audnrch drftätigl »,d hier über irgeuwärtigr« Decret Vriiemweechmis Im Inschluffe an die Bekanntmachung vom 88 December 1888, bete, die Einführung der Vegräbniß- und Friedhof«, ordnaug für die Stadt Leipzig in den am 1, Iaimar 1880 em» verleibten Vororten, wird hierdurch weiter bekannt aemacht. daß d»e Stadttheile Leipzig-Thonberg. »Neurenduitz, »Sellelhauseu. -BolkmorSders, »Neuichönefeld uud -Neustadt bezüglich der Leichenschau mit den Stavttheileu Leipzig-Reudnitz und Inger» lrottendors »u dem „IX. Letcheuschaudezirsk lLeipzig- Re»-«itz^ vereinigt worven sind, und daß ai« Beteste»« «stauarrt für den letzteren Herr Idw. m»«ch Arietzeirst Eiwrtl Kwstl 1» Letpztg-Me»st«ttz in Pflicht genommen worden ist; und ferner, daß die Stadttheile Leipzig-Sohli« und Eutritzsch bezüglich der Leichenschau den „X. Leiche»- chtuebezirk tLetpzig^wstlt« «»d E»tripsch^ bilde» und daß al« Leiche»,cha„rzt für blesru Bezirk Herr Vw. wuwel. Arietzrich SSilstel« VetOIer i» Letpztg. »stUs verpstichlel Word«, ,st. Di« Leichenschauärzlr find, wie hierzu bemerkt wird, hei den in ihren Bezirken vorkommenden Todesfällen dann zuzu» iehe«. wenn der Verstorbene in seiner letzten Nrankheit »tcht irztkich behandelt worden, „ch wicht nach tz. L der In- tructron für die Leichenfrauen dom 20 Juli 18L0 «1» anderer Arzt znznztestr, getwese» ist. Leipzig, de» 7. Januar 1880 Der Natst der Stadt Leipzig. VNl. 47/80. vr. Aeorai. Krippendes, Rftz. Her äresde», am 81. Lerrmber 1889. Mtnisteriu» de« Inner». (I-. 8.) ». Noftitz-Nallwtv Mü 716. ll. L. nckaer. 8rt«w1»ech»»4 Die i« Jahre 1860 gelösten Doppelgräber, ferner die im Jahre 1875 mit Erwachsene» und die iai Jahre 1880 «it Kindern besetzten Gräber aus dem nenr» Iohanuissriedhose kommen im lanfrnden Jahre zum verfall, jedoch nicht erst am Jahresschluss« — wie vielfach irrthümlich angenommen worden ist — sondern mit dem Tage, an welchem di« Con- cessionszeit abläust, und r« kann ihre Erneuerung nur nach Beibringung der Concession«scheinr bei unserer Friedhos«cafft, Schloßgaffe Nr. 28. I., erfolgen. Leipzig, den 8. Januar 1890. Der Slath der Stadt Leipzig. Vr. Trvndlin. Wirkhgrn. Vrkümltmachuii-. Da« 1. Stück de« diesjährigen Aieichs«Gesetz« stlattes ist bei u»S eingegangeii und wirb bi« S. Aebr»ar d. I. aus dem Rathhau«saalr zur Einsich nähme öffentlich au«tzängrn. Daffelde enthält: Nr. 1879. Verordnung, betreffend die Inkraftsetzung der tztz. 18 und 1<0 beS Gesetze«, betreffend di« Invalidität«- und Iiler«»«rslcher»ng, vom 22. Juni 1889 Bom 80. December 1889. Nr. 1880. Berorduuna, betreffend die Uebertragung lande«. herrlicher Befugnisse ans den Statthalter in Elfab-Lolhringc». vom N. December 1888. Leipzig, d«, tz. Iau««r 1880 Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Krumdiegrl. kLlwrlleli 0Uoivkml8vlie8 KeverLl- Oov8M tür äL8 küvikrelek 8Leti8ea. 1» kalp» »eit wahrer«» >Vsotten nnännernäer LrLnttiiettiloit ä«a voMrnaiottoot« ttat Pak i» «opreaenttommomleter Weil« »M »»tor NtnraretLoäoi» 8. I äe» Laieerl. Tvrhpetto» Lot- ecttaktor» settweck Veesttt vaeett» in Sorlio Laer slpttoueo L»U»ett«e, Oonnil ä«r Lepabtttt Oom» wo», rar pwrieonnrttoa vebormchw« »nä Veitaop äeo Ooo«r»l^)«> r«I»t» bereit «rkILrt. Sol tteäurt ,o» I^galimtb»«, vwpe»g»-2«»gni««n. Oeti smton, ?»«««o na«i Vle» volle» Geb 41« detretwoäev vorreu IväMrieU«, «tc. bw a»k lVatoeo» a» Sorr» 0oa»ul 4l»tt««o Lnliooboe, 0Mttc«Un»« 7, io ««> üdliodo» (?,»,i«ptn»4» vnwsE. Voipmg, am S. ^»»aar 1880 vor LoloMwtt Lgrdwed /ult», I»««tz«1 Holzsucli-u. Donnerstag, den Stt. J„»ar 1BBV, sollen von Vormittag« V»lO Uhr an im sogenannten Stadttz Gra-dwrfrr Forttredier« 4 Eichen.-kntzklötz« von 75—87 an Mitteustärke »nd 7— >0 « Länge, 18 Eschen. . von 24—«0 an Mitte»stärte nnd 8— 11 m Länge, IS Bachen- » von 2«—42 em Mittenstärke «nd ^ 2^—5 w Länge, 4 Linden» » von 52—68«« Mitteustärke «nd 4—6 w Länge. 1 Rüster» » von 27 cm Mitteustärke n. 5 w Länge. 7 Ellern- » von 25—SO cm Mitteastärke nnd 4—10 » Lärme. 4 Ih»ru» » von 37—S8 em Mitteastärke und L—11 w Länge, 4 Eschen-SchtrrstSlzer, 1 Rmtr Stesten-tztzntzsestrttr, 15»/, . Brenn scheite und ca 60 Wnrzetdanfen, unter den ,m Termine öffentlich au-hängende« Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ott und Stelle meistbietrnd verkauft werden. Ansawrwrenknnft: Am Seegeritz-Pönitzer Wege. Lelpziz, am 7. Ianuar 1890. De« Rätst« Aorsk-Drpntatio». ver englisch-portugiefische Streitfall. Die Lage am Nhaffafee ist nach wie vor gespannt und c» scheint, daß hierin sobald keine Aenderung einlreten wird, e< sei denn, daß die Engländer den von den Portugiesen für unerläßlich belrachtetea Grad von Nachgiebigkeit zeige». Die Portugiesen gehen mit einer Sicherheit vor, die nur ver» siänelich erscheint unter der Lorau-setzung. daß sie in ver» tdeibiguug angestammter Rechte zu bandeln glauben. Nach früheren Nachrichten wurde die Annahme unterstützt, daß die Portugiesen dir Unrecktmäßigkeit de« Vorgehen« Gerpa Pinlo'» eingesehen und den Engländern da« Feld geräumt hätten, die neueste» Meldungen scheinen aber da« Gegenlheil zu beweisen und da« stolze Wort Serpa Pint»'« zu brstätiyen, daß dir Portugiesen nicht ebrr ruhen werden, al« bi« da« ganze Nhaffagebiet ihrer Machlsphäre gewonnen oder vielmeh wiebergewonnen ist. Die Handlungsweise de« englischen ver> lreter« Zohnston wird von portugiesischer Seite äl« incorrect dargestcltt, da- Gebiet der Makosolo« gehört danach zur por. lugiesischen Interessensphäre, und an diesem Standpunkt Hallen sie mit einer Zäh>gk.il fest, welche da« Erg>bniß ihre« Recktt«- oewußlsein« zu sein scheint. Den Nhaffafee nehmen die Portugiesen al« ihr Eigenlhum in Anspruch und dulden des halb nicht, daß daraus Dampfer der britisch-afrikanischen Seengesellschast ohne Erlaubniß kreuzen und daß die Seenser von den Engländern al« ihr Eigenthnm behandelt werden. Deshalb haben die Portugiesen die Dampfer der Gesellschaft angehalle», durchsuch! und auf allen Stationen die Einziehung der englischen Flagge erzwungen. Natürlich sind die Eng länder darüber empört, weil nach ihrer Ansicht da» Recht aus englischer Seile ist. Die Rechtsansprüche der Portugiesen scheinen aber wenigsten« der Prüsnng zu bedürfen und viel leicht hätten die Vertreter der englischen Seengesellfchast besser geiha«, ihre auf Grund eine« vermeintlichen E genthum«- rechte« begonnene EoloinsativnSthätigkett bi« nach Prüfung der portugiesischen Ansprüche zu vertagen. Es muß anerkannt werden, daß Lord SaliSburtz in de« Sache mit Ruh« und Besonnenheit ausgetreten ist, da er da« Recht England« nicht vorweg al« entschieden angesehen, sondern seine Neigung zum gütlichen Ausgleich dargethan hat, andererseits ist e« den Portugiesen darum zu thun, ihr an» geblich?» EjgeuthumSrecht durch rntsvrechend« Handlungen zu wahren und sich den Besitz ihre« beanspruchten Gebiete« zu sichern. In diesem Sinne sind alle Vorgänge auszusaflen, welche die Herabnahme der englischen Flagge im Nhaffagebiet zumZiele hatten. Man erinnert sich, welch« lleberraschnng die Ertheilung dr« Schutzbrief»« für die englifch-ostafrikanisch« Seengesellschast im Zambesigebirt erregte, daß diese Besitznahme von vorn» herein al« ein mehr kühne« al« de» bestehenden Verhältnissen sich anpaffeude« Unternehmen beurtheilt wurde Bon portu» giefischer Seite wurde sofort dagegeu Einspruch erhoben, und die Spannung zwischen Engländern und Portugiesen trat an' der Brüsseler Eonserenz zur Unterdrückung de« Sclaven Handel« sehr denllich hervor. Beide Mächte beschuldigten sich gegenseitig, Gewalttbaten verübt zu haben, die Portugiesen sollten insgeheim dem Sclavenhandrl sröhnen, und englisch» Staat»angkhörige sollten Mordthaleu auf portuaiesisch-asrika» nische« Gebiet« verübt haben. Daß hier auf beiden Seiten die Greuz« de« Zulässigen überschritte« worden ist, kann ohne weitere« vorausgesetzt werde», »tzer gerade dies« Gereiztheit ans beide« Setten ließ erkennen, baß wahrscheinlich Recht«» Verletzungen geschehen find» «ns englischer Seit« durch ummarische Besitzergreifung oha« hinreichende Prüfung entgeaenstehender Rechtsansprüche und ans portugiesischer durch znSnbenschastlich« Wahrnehmnug und Wiederherstellung ver meintlicher Recht«. Lord SaliSburtz stellt sich aus de» Standpunkt diploma tischer Verhandlungen Über Dinge, welch« «ach portugiesischer lufsaffuna an Klarheit uicht« zu wünschen üdria lassen. Da« st eine sehr erhebliche und schwer zu schlichte»«« Meinung«» perschiede«heit, zumal dieselbe auf der Grundlage de« Satze« u» ruhen scheint: „Ich bin groß »ud du bist klein." Di« Portugiesen haben aber die Machtsrage ganz außer Acht go- lasse» «nd sich lediglich auf ihr vermeintliche« Recht berufe«, i« haben der englischen That di« portugiesisch« Abwehr ent- ^egeugesctzt und scheine» sich anch gar mcht beeilen zu »ollen, x»rin ein« Aendernng berbeiznfghren. E« find bereit« von englischer Seit« vorkehrnnaen ge troffen worden, um die englischen Ansprüche durch ttue an- zemessene Machteutsaltnng zu unterstütze», englisch« Krieg»- chiffe find nach der Drlagoabai uud nach Zanzibar unter» weg« oder bereit« an ihrem BrftimmuugSott angrlangt. Ein Ultimatum hat SaliSburtz au die portuaiefische Regierung nicht gerichtet, aber die unbedingte Anirechthaltung de« de- sehenden Zustande« in sehr bestimmter Form verlangt. Da« die portugiesische Regierung darauf »utwortru wird, ist noch nicht bekannt, e« heißt, daß die Antwort erst Ende der Woche erwartet werde. E« läßt sich per»»th«n. daß die Portugiesen ihren Vtandpmltt «it der a« ihnen gewohnte« Entschieden- heit sesthalten werden, wie sie ihn t» der Angelegenheit der Delogoabahn gewahrt habe», die bekanntlich zu Gunsten der Portugiesen verlausen ist. E« ist «ine lächerlich« Unterstellung, daß di« deutsche Negierung hinter den portugiesische» Ansprüchen stehen könnte, uud e« liegt uah«, daß diejenigen nach eiuer solchen Au«fluchl suchen, welchen da« Recht England« im Ntzaffaland« aus schwachen Füßen zu stehen scheint. Deutschland hat bisher stet» dem Grundsatz gehuldigt, sich nicht um Dinge zu de- kümmern, die e« nicht« angehen. Eine solche Angelegenheit ist der Streitfall zwischen England uud Portugal. Natürlich stehen die deutschen Etzmpatbirn auf der Seite, auf weicher da« Recht sich befindet, und in so »eit hat auch die deutsche Presse da« Recht und die Pflicht, diese» Streit ihre Aufmerk samkeit zu schenken wir folgen »er «uglischen Machlentsaltung in Afrika ruhig «nd aeidlo«. und wen» fl« ohne Verletzung fremder Rechte sich vollzieht, so werde» wir dem Vorgehen England« in keiner Weise entgegentrete». leider läßt sich aber auf englischer Seit« ei» gleiche« Verfahren nicht immer wahrnedmrn. Die Engländer betrachten sich al« die geborenen Herren von ganz Afrika und jede Ansiedelung anderer Mächte in diesem Erdtheil erscheint ihnen at« Eingriff m ihre Rechte. Wir haben seit dem Jahre l884, in welchem wir zuerst den Kuß nach Afrika gesetzt baden, aüf Schritt und Tritt den englischen Widerstand gespürt, und in dieser Beziehung ist erst eine Acnbrrung eingetreten, al« die Sclavrnsrage ansing, brennend zu werden. Die schlimme Seite der englischen Eolonialpolitik ist die Gewohnheit, Privatintereffen al» die eigentlich treibende Kraft bei Besitzergreifungen neuer Gebiete voranzuschicken und im Streitfall dann den etwa »öihigen Rückzug ver Regierung durch diese zu decken. Diese Taktik läßt sich in olle» Streitig leiten, welche au« Anlaß der Colonisation Afrika« mit E„g> land entstanden sind, verfolgen. Deutschland hat de» e»g lrschen Widerstand bereit« an vier verschiedenen Stellen Afrikas empfunden. Wir dürfen diese« Stadium heute al« in der Hauptsache überwunden anseben, aber an den Nachwrhen leiden wir in Ost- und Westafrika noch heute. Der rnglisch-porlu- giesische Streitfall hat für Deutschland nur insofern eine Be keulung. al« er neue« Material zur Beurtheilnug der Grund sätze liefert, welche die englische Regierung für ihre Colonial Interesse» al« maßgebend ansicht, wir können deshalb nur wünschen, daß Portugal in diesem Falle Recht behalten möge. * Leipzig, 10. Januar. * Da« Capitel de« Schwarzen Adlerorven« und dir demselben voraufgebenke Investitur, welche am l8. d« siattfinden sollte, ist vorläufig verschoben. Ueber die Feier de« Orden-feste« ist vom Kaiser noch keine Bestimmung getroffen worden. * Demnächst erscheint im Berlage von Paul .Hennig Berlin, ein neue-Werk: .Actenstücke zur WirthschaslS- politik de« Fürsten BiSmarck, herauSgegebeu von L)r. Ritter Heinrich von Posckinger." Ueber den In halt giebt da« Vorwort folgende Au-kunft: „Zu dem Bilde de« „Fürsten BiSmarck al« BolkSwlrlh", da« kürzlla, zu eniwerfrn versucht worden ist, find die Farben au« den Materialien entnommen gewesen, welche damol« schon zerstreut ver- Sssentlichi waren. Seitdem ist an« Einblick gewährt worden ln die Werkstatt, ln welcher die betreffenden Vorlage» hrrgestellt wurde» Wir sind nunmehr in der Lage, alt «erihvolte Ergänzung eine stait- liche Reihe brtber unveröff nilichier Documeute über die tzandel»- und Sienerpolitik, da« E seiiboiimvesen und die Maßregeln zum Besten der wirthschastlich Schwachen darblelea »n können. Bei der «»«wadl an« dem reichen Siosf ist daran sestg,hatten morden, nur solche Stücke anlzunehmen. v nslchllich deren dem Fürsten BiSmarck anch br» der peinlichsten Arüsnug daS geistige Eigenthnm nicht de stritten werden kann. Auch diele eigenen Erzeugnisse fiad so zahl reich, daß eine engere Wahl »u wessen war. Dabei ist var Alle« Vir historische Bedentnag der Urkunden maßgebend gewesen. — Der erste Band erschein» im Jannar. Wie „Fürst BiSmarck al« Volk«, wirth", I.Band, so reicht anch der vorliegend« Band b>« zum Jahre 1880 (Uedernabme de« Handelsministerium«); beide Werke werde, ln einem zweNea Bande bl« znr Gegenwart sarigesührt werden. * Ein längerer Artikel in der Münchener »Allgemeinen Zeitung" bespricht vre Frage der Ereirung eine« besonderen Wappen« für Elsaß-Lolhriagen. Da« Blatt sühn au«, daß da« NeichSland al« ein nene« Staot«- gebilde keine Landk«zelcheu hat, weh r Lanbessarbrn »och Wavvea Da« Land l» seiner jetzigen Gestatt batte vor seiner Bereinigung mit Frantrrich keine gemrinichafilich« Vergangenheit »nd »ar staat«- rechtlich so zersplittert, daß ein solcher gultou» »och den Regeln der Heraldik gar Nicht dargeftrllt werden kann. >,ch Ale«, wa« bei «rlegenhett al« Wapp n von Elsaß und von Lotdringe, bezeichnet Mied, ist deshalb nur ein dürftiger Roihbehrls- Do wird ». B da« Grschlechttwappe» der alten Landgrafen de« Niederelsasie« au« dem Hause von Wer» al« dn« Wappen de« Erlasse« »»«gegeben «I« da« Laab sranzöstsche Arovmz »«rde, war es mit der Selbuiiändtakett. die sich im Gedranche von eigen«, Zeichen »»«drück!, zu End«. E« kau, als» i, dieser Bezieh»- weder an rttv denische, noch an «tn» srantzßftsch« ver^gwchett an,eknüptt werden. Di» etngtg sicheren Ietchen a>« alter Fett find die Htübtewappen, »b bl« Wappen der beide» Hnnptstädte Vtrnßbnrg »ub Me» würde sich et» de» Land« »r» zu verleihende« Wappen am zweck- mäßigste» «ntehne». Da« Wappen von Siroßbura zeigt einen roihen Schrägdalkrn tm weiße» Felde: da« da» Metz ist schwarz und weiß gespalten oder hochgetdetlt. würde mn, bade Slädtewapvru in eine» Schild« z» eine« Landetwappeu vereinigt», so würde die« einem von schwarz weiß »nd roth dreimal schrüg »der hoch oder «»er gethetlien Schild gebe». Dabei würde auch OdeoElsaß insofern eine Rechnung stade», «I« die früher österreichischen Gebiete in Ober-Elsaß immer da« «sterreichilch« welß-roihe Wapven al» Lande«- zetche» führte», «elche« anch der Hauptstadt der vorderSsterreichischen Land«. Enfithrim, 1bb8 al« eigene« Stadtmappe» oerliehe» worden ist. würde man mit diese« dreisarblge» Schilde al« Herzschild den deutsche, Reichsadler belehn» s» eailprüch, die« anch gnlea »lira Mustern. Ein solche« wnppe» würde »ach MSgltchkttt den alten ge- schichtllche, Erianernngr» »nd der gegenwärtige» staatsrechtliche« ond »atianolen Siellnng de« Reich«lande« gerecht werde». Dir Farben de« Rrich«la,v«< wären dann wie die de« ganzen Reiche« schwarz, »mß »nd roch. * Die am Frtttnß ersnäate Anfiösang de« dänischen Zolkethiag« ist, wie an« Kopenhagen geschrieben wird, di« Folge de« am Donnerstag von dem Ausschüsse dieser Kammer erstatteten Berichte« über den Finanzgesetzentwurs. In dem vom Könige unterfertigten und vom Ministerpräsi denten gegeugezeichoetr« Decrrte, datitt von Anialienburg, den S. Januar, heißt r«: „Da die Arbeiten deS Foikelhing« in dem verflossenen Theile der Session nicht soweit gefördert worden sind, baß in der kurzen Zeit bi« zum Ablauf der Wahlperiode erwarlet «erden t«rs, baß irgend etwa« Wesent liche« fertiagestellt werdL haben Wir r« für richtig gehalten, da« jetzige Fottelding anszuiöse», u» baldmöglichst Neuwahlen vornehmen zu lassen." Ein zweite« Deerel desselben Datum« setzt die Wahlen auf de» 2t. Ianuar fest. Der Ausschuß hat den Entwurf durch sinnlose Ablehnungen und Abstriche so verstümmelt, daß er «»brauchbar ist. Drei Monate hat der Ausschuß gebraucht, n« seine Arbeit au« den vorhergehenden Jahren einfach zu wiederholen. Weitgehende Abstriche hat er nicht einmal zu begründen der Müh« werth erachtet. E« ist da« alte Treiben, zu dem die Abgeordneten sich aus Beseht bk« hinter ihnen oder vielmehr über ihnen stehenden Aus schusses von Vertrauensmännern außerhalb der Kammer haben verstehen müssen. * Nach der amtlichen „Tartta" verbrachte, wie gestern kurz erwähnt, der König vo» Spanien den Dienstag ruhig, da« Fieder ist erheblich zurückaegangen. — Die Kvniain ro„- serirle am Mittwoch mit verschiedenen politischen Persönlich keiten. Gerüchtweise verlautet, der Kammerpräsident Alonzo Martinez würde mit der Bildung de« neuen Cabinet« beauftragt werdeu. * Im Eongress« brr Bereiaigtrn Staaten von Amerika, der am Montag wieder zusammengetrrten ist, bat an diesem Tag« eine Erörterung statlgesuuden, über deren Anlaß man bei un« bedauernd die Achseln zucken wird, die. aber zeigt, daß auch jenseit« de« Oceaus die Ansicht, Deutsch land müsse überall auf dem Erdenrund seine Hand im Spiele habe», a» Boden gewonnen bat. Dem sonst biSber bier un- bekannitn Senator für Florida, einem Herrn Call, war e» Vorbehalte», mi Senat dir kühne Behauptung aus;ustellen, daß zwischen Deutschland unv Spanien rin ungeschrie bene« Bündniß bestehe, wonach Deutschland verpflichtet sei. die spanische Herrschaft über Cuba .verewige» zu Helsen". Herr Call behauptete, er habe Grund zu der An nahme, daß die cubanische Staatsschuld, die er aus die un geheure Summe von >24 Millionen Dollars bezisserle, i» Händen deutscher Bankier- sei unv mcbr oder weniger der unmittelbaren Controle der deutschen Regierung unterstehe, auch burch betontere Verpfändung der Stenern und Zölle der Insel gesichert sei. Im gewöhnlichen Verlause der Ereignisse und unler den jetzigen sinanziellen Verhältnissen Spaniens und CubaS sei eS unwahrscheinlich, daß eins der beiden Länder >m Stande sei» werbe, da« Capital oder die Zinsen zurück zuzablen, und an» diesem Grunde sei für alle praktische» Zwecke, politische wie finanzielle, die Controle Cuba« an Deutschland übertragen worven. Herr Call führte hieraus daS ganze, bereits bi« zum Ueberdruß breügetretenc Rüstzeug der Monroe-Doctrin ins Feld und beantragte eine» Beschluß, durch welchen gegen jeden Versuch einer europäischen Macht, finanziellen oder politischen Einfluß über Euba zu erlange», Einspruch erhoben und der Präsident ker Vereinigten Slaalcn ersucht werden soll, den Senat nut MiNheilungen zu versehe», damit er erforderlichen Fall» die geeigurte» Maßregeln treffen könne. Auf Antrag des SenaterS Sherman, tcr einen besseren Einblick in die europäischen Verhältnisse bat. al« der Senator von Florida, wurde die Angelegenheit dein Ausschuss« für daS Auswärtige Amt überwiese», wo sic hoffentlich ein anständiges Begräbnis; finden wird. Aus dem Lundesrathe. * Dem Buudetrathe si»o zwei Vorlagen sür Elsaß- Lotkriagen zugegaogen. Die eine enthält einen A>letzt»ttvurs, belrefftnd die öffentlichen Geiiosscnschasten jiii» Ziveck der Anlage vo» F.ldwegen. sowie von Brwässerungen und Einwässerungen. Dieser Entwurf bezwtckl, den öffentlichen Geooffcnschasten, welche nach dem Gesetze vom 14. April 1884 auch die Anlage von Feldwegen »de. von Bewässerungen und Entwässerungen »nie,nehmen können, die Besugniß der Bestimmung durch iSenossenschastSstatul beizulege», daß sosern da« Unternehmen mit wirthlchastlichem Nutzen nur unter Reu einthetlung de- betheiltgten Grundeigentvum« durchführbar ist, eine Vertauschung der Grundstücke gegen ne» zu bildende Grundstücke auch gegen den Willen der Eigenlhümer statthast ist. — Di« zweite Bor- läge enthält einen Gesktz-nlwurs, betreffend die Gewährung von Eut- schädtqungen sür Bithverluste i» Folge von Milzbrand oder Rausch- braud. Mit dem letzteren Eatwnrse wird einem >» den Tvmmilflont vkichondluagen de« Landelaustchuffel mehriach geSußiNen Wunsch, slattqegeben. I» Llsaß-Lothringe« wird bi«her gemäß 8 62 dc< Reich« Blehituchengesitze« ettic E itichüdignng nicht gewährt, wenn da-? aeiSdirtk Vieh von anderen unheilbaren Krankheiten als Rotz und Lungen, ieuch' befallen war. Die Nichtgrwährunq einer Eutichädi iung bei Mi zbrandsällen hat jedoch de» Nachtheil, daß der Viedbriitzer kein unm itelbareS Interesse an rechtzeitiger Anzeige der Erkrankung Hai und daß dader trotz polizeilicher Lontrole vielfach Fälle de« Aus- brach« der Sruchr nicht oder doch nicht rechtzeitig zur Kenatttiß der Behörde gelangen. Gerade bei Milzbrand ober ist wegen der außer- ordentlichen Ai>stecku»gskroft der Sruch ond zwar nicht bloß für Rt»dvieh, sondern auch iür soosltge HauStbiere, und wen» Kwmk- heittkeime 1» da« Blat etntrete», auch sür Menjchen, die Ergreif»»- von De«>nfecttons. und ionstigen Sicherung-Maßregeln besonder« wichtig. Soll dieselbe für alle Fälle gesichert werden, so Ist e« notbwendiz. da« Interesse de« Besitzer« durch Gewährung einer Entichädigung t» wecken Deshalb sieht der Entwurf eiae salche Entschädigung au« der Loiidescasse «ür Rindvieh nnd Pserd« vor, dte »»«Fünftel des gemeine» Wothe« der Lhtere deträgt. Auch lall die Entschädigung nicht blo« gewährt werden, wenn die Tödlun, polizeilich m»g««d»rt «ar, smidern anch wen» die Ihiere, d»»or
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