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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-13
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1890
- Autor
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ErsHetnt täglich früh 6»/. Uhr. kr-«l1ion und LrprLitioo Jodauncsgasie S. Sprrchlluadkn Ser Lrdarsion; Bormiltags 10—13 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. l»> etn,e0i»»>r> «»aMkrM» »Mich »» ««.cki», ,e«i «Itttmit». «nu«h«e »er sür »ie »jichfts-l^nd, Nummrr -»stimmte« I« kernte »> Wschentagr» -t« » RachmMm,«. au La«»-und Krfttageufrih »1»'/,» Utzr. 3n Lru Fitialkn für 3ns.-Li>lu»h«e. Ott, Klemm« Sarti» . UaiversitStdftr. 1. Laut« LS,»e. llalhariueustr. 23 parr. und König-Platz 7, uur bis '/,S Uhr. ttmigcrIligtblatt Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte. Handels- und Geschäftsverkehr. Abontt»merrt»pr»l4 vierteljährlich 4V, Mk. incl. Bringertohn 5 Mk.. durch die Dost bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Ps. Gebühren jür Extrabeilagen (in Taqedlait-Forniar gesalzi, «tzne Poftdeiärdrruug 60 Mk. Ml» Postbesörderuug 70 Mk. Zilenüe S gespaltene Petitzeile 20 Ps. Grsßrre Schrilleu laut uns. Pceisverzeichniß. Tabellartschrrn. Ziffernsatz nach HSHerm Tarü. Lrrlamen nutrr dem Redaeti,«»strich die sgripalk. Zril«ö0Vk..vorde» Familtennachrichiea die 6 gespaltene geile 40 Ps. Inserate sind stet« an die Expedition zu sende». — Rabatt wird »ichr gegeben, gahlnng praaumvornnäo oder durch Post« Nachnahme. ^ 13. Montag den 13. Januar 1890. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Aus Grund der Bestimmung in tz 13 unserer anderweit nmaearbeitelen Sparcasien- und Leihban»-Ordnung vom 1. Februar 1889 kündigen wir hiermit die bei unserer Spar- »sie aus die nachverzeichneten Sparcasiendücher gemachten Einlagen zur Rückzahlung. Holzauktion. DieaStaq, den 14. Januar I8KV sollen aus dem Mittelwaldschlage in Adlheilung 20 und 2l de» Burgauer Forstrevier-, dicht am Bahnhöfe Leutzsch und dem Lcutzsch-Wahrener Fahrwege 53 Raummcler Eickien-Nutzscheite I. und II. El. und 349'/» » Eichen- Nr. d-s Buche- Erste Ein zahlung Nameu bez. Wohnungen der Einleger Vesta, 1. I 18 ^l >d am inuor «7 Serie I 47 039 SO.,8. 1862 Earoline verw. Röllert aeb. Krug, PeterSstr. 15, später Johaane«. g-ifie 25 9 60 Serie I. 83 730 10./10. 1872 Earl Traugott Frltzsche, Diener, Postsiroße 1 4 94 Serie I. 94 419 20.,4. 1874 Frau Anna Wagner ged. Wießner in Connrwitz 5 04 Seri>- I. 94 792 8./ö. 1874 Augu»eMuUer,Dienltmädcheu de, S Reichel, tkaibarinenstr. 9 «1 SO Seriell. 3305 4/6. 1875 Earl Anton Brock, unm. A. G. 6 88 Seri-Il 30 682 24., 12. 1878 Richard Helm, Markidelfec« Sohn, Gr,mmaische Straße 3 1 24 Seriell 72157 I.I12. 1882 Geschwister Schmidt, uom., Sidonienftraßc 47 6 83 Seriell 85 506 26/9. 1883 Friedrich Earl Keimling, Bäcker- geselle. Turnerttraße 18 3 33 Serie II. l 15 642 19.,11. 1885 Kokett Herm. Nruvert, unm., Lindenau. Lindenstraße 5 5 93 Seriell. 58 357 8./10 1881 Emilie Wilhelmine Petzoldt, Dienstmädchen 1 84 Serie l. 9l 982 — sowie Johanne Rosine verw. Flemmiug geb. Lenker 8 10 Seriell. 13 060 Eiara Josevha Wilhelmine Rotl- maan geb. Reiaicke 5 22 Brennschelte Die für da- und Die Einleger der obenerwähnten Beträge bez. deren Rechtsnachfolger fordern wir hierdurch auf, ihre Gelder biS! zum 28. Februar l. I. bei unserer Sparcafie zurllckzunehmen, »idem wir daraus Hinweisen, daß, wenn di« gekündigten Ein lagen bi« dahin nicht abgehoben werden, die Verpflichtung der Sparcasie zur Verzinsung der Einlage erlischt. Die an erster bis zehnter Stelle ausgesübrte« Sparcaffcn- bücher sind al» »gesunden- an unS abgelresert worden; dies Ruckrahluiig der Einlagen wird deshalb nur gegen Nachweis kcr Berechtigung zu deren Anmeldung hierdurch ausgesordcrt wird, erfolgen können. Leipzig, den 1v. Januar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. I a 2—4. vr. Georgi. Wirthgen. I Bekanntmachung. Zeit, zu welcher das Königliche SlandeSamt Leipzig II Publicum geöffnet ist. wird aus die Stunden v Uhr früh bi» 1 Uhr Mittag- L bi- S Uhr Nachmittag- f-stg-s-tzt. Leipzig, den 10. Januar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Iw. Tröndlin. Hentschel. rekanntminhunz. Am 9. dieses MonalS ist hart an dem rechten User des jenigen Theile« der alten Elster, welcher sich zwischen Sedan» und Wettmerstraße unmittelbar hinter der 5. Bezirksschule befindet; der Leichnam eines neugeborenen KinbeS männlichen Geschlecht« aus dem Eise unter dem Usergebüsch liegend ausgefunden worden. Die gerichtsärztliche Oessnung und Untersuchung de« Leich »amS hat ergeben, daß da« Kind höchst wahrscheinlich am 6. oder 7. dieses Monat- geboren worden ist, nach der Geburt gelebt bat. sorgfältig mit Wasser gereinigt und hieraus ver- inulhlich durch Umschnüren de« Halse« mit einem schmutzigen Schürzenbande oder Bindfaden erdrosselt worben ist. Der Leichnam war bei seiner Auffindung in eine blaue mit schmale» weißen Streifen versehene Lrinwandschürze. von welcher der Latz und die beiden Bänder abgcsckmitten sind und in welcher sich außer mehreren, mit schwarzem Zwirn zugestopsten Löchern unmittelbar unter dem Bund ein kleine« Slück Le», wand von der Art der Schürze zur AuSbesirrung eingesetzt befindet, eingewickelt. Um die Schürze war außerdem em Bogen starkes gelbe- Packpapier geschlagen und da« ganze Packet der Quere nach mit einem blauen Cchürzrnbande. der Läng« nach aber mit einem grauen Bindfaden verschnürt. Der Umstand, daß die Papierumhüllung de« Packet« trotz deS in der Nacht vom 8. zum 9. d. M- niedergegangrnen Regens bei der Ausfindung vollkommen trocken gewesen ist. deutet daraus hin. daß da« Packet am frühen Morgen oder Bormitlag de« 9. d. M. an dm Auffindung«»« gelegt Worten ist. Es ergeht hierdurch an Jedermann da« dringmde Er suchen, jede, auch die scheinbar unbedeutendste Wahrnehmung, welche zur Entdeckung der KindeSmutler oder derjenigen Person, welche da« den Leichnam enthaltende Packet a» den Auf- sinvuiigsort geschafft hat, führen könnte, ungesäumt bei unserer Eriininalabtheilung, bet welcher auch die bei dem Leichnam Vorgefundenen Umhüllungen zur Ansicht au-liegrn, zur An zeige zu bringen. Leipzig, am tl. Januar 1890. Da» Poltretamt der Stadt Leipzig Bretschneider. 3 „ Ahorn- 9 „ Rüstern- 1 „ Linden unter den öffentlich auShängenven Bedingungen und gegens die übliche Anzahlung an Ort und SleÜe meistbietend ver-s kaust werke». Zusammenkunft: Bormittag- 9 Uhr auf dem oben- genannten Schlage. Leipzig, den 30. December 1889. ' Des Rath- Forst-Deputatton. Bekanntmachung. Die bei dem Unterzeichnete» königl. Amtsgerichte in Pflicht stehen, den Herren Vormünder werden hiermit veranlaß!, die wegen ihrer Pflegebefohlenen zu erstattenden Erziehung«!, richte bis längstens de» 31. Januar 1899 ! anher einzureichen. Formulare zu diesen Berichten sind von den Herren Vor mündern. welche anherhalb der Stadt Leipzig «ahnen, von dem Herrn vrtsrichter ihres Wohuartr«, von de» übrigen Herren Bo Mündern aber, wie früher, in dem Amtsgenchtsgebäude, s Zimmer Nr. 81 und 84 zu erhalten. Bei der Ausfüllung der gedachten ErziehnngSberichte ist neben j vollständiger Beantwortung der vorgeürucklea Fragen noch Wetter und zwar: ». bei ehelich geborenen Pflegebefohlenen der volle "Name, Stand, letzter Wohnort und das Todesjahr des verstorbenen BaterS anzuaeben, d. bei unehelich Geborenen sind die Worte beizufügea: „nnehe- lich geboren". Auch wollen die Herren Vormünder etwa eiutretcnde WohnungS- Veränderungen hier zur Anzeige bringen. Leipzig, am 17. Decrmber 1889. SSntgliche« Amtsgericht, Äbthetlnng V. Ma n » sseld. Höhere Schule sin ASöchenT" Anmeldungen zur Ostcrausnahme nehme ich von Montag dem 20. bi« Sonnabend den 2ä. Januar von 11—12 Uhr an. Außer de», Geburtsscheine und dem Jmpsscheine ist auch da» letzte Schulzeugniß vcrzulegeu. Leipzig, den 11. Januar 1890. vr. W. Röldeke. Leipzig, 13. Januar. * Nach den >»> Lause de« Jahre« 1889 veröffentlichten amtlichen Bekanntmachungen sind während diese« Zeitraumes aus Grund der 88- 30 und 362 des Strafgesetzbuches »>S- gesammt 583 Ausländer aus dem deutsche »Reich auSgewiesen worden (gegen 636 im Jahre 1888); und zwar wurde die Ausweisung verfügt ans Grund dctz 8- 39 wegen schwere» DtebstaölS, Beibilse dazu, Kuppelei re. gegen 48 und aus Grund de« 8- 362 wegen LandstreichcnS. Betteln«, gewerbsmäßiger Unzucht :e. gegen 535. Während »n Jabre 1888 Ausweisungen auch aus Grund des 8. 284 deS Strafgesetzbuchs wegen gewerbsmäßigen GliickspielS erfolgt waren, brauchte dieser Paragraph im Jahre 1889 nicht zur Anwendung gebracht zu werben. Von den AuSgewiesenen waren ihrer Ortöangehörig- keit nach: 347 Ocsterrcicher (gegen 353 im Jahre l888), 54 Schweizer (60), 46 Russen (60), 39 Franzosen (58). 29 Jta liener (22), 25 Niederländer (24), l3 Luxemburger (8), 8 Belgier (15), 8 Danen (9). 4 Zigeuner (4), 3 Engländer (2), 2 Schweden (5), sowie je l Spanier (l), Rumäne (I) Australier und Neger. Ei» Ausgewicscuer war ein Preuße, der mit einer Entlassungöurkunbe a»S dcm StaalSvcrbande ausgewnnderl war. Der auögewiesene 'Neger war zu Banana am Eongo in Westasrika geboren. Unter de» auSgewicsencn Franzosen waren 6 elsaß-lothringische Optanten. * OssiciöS wird geschrieben: W-nn Ot>positio»spartcie„ Maßregeln von der A t, wie die Verbesserung der Bezüge der Unterbeaniten beantragen, so befinden sie sich in der angenehmen Lage, für die Eonseqnenzc» ihre« Antrages nicht einsteben zu dürfe». Mit der Einbringung des Antrages ist auch >,» Weicntl chen ihr Zweck erfüllt. Die Visiten karte ist bei den Wählern aus dieser ttategorie der Beamlen ab -«geben. Was weiter aus der Sache wirs, dürste die Herren Richter und Genossen so Wrnig kümmern, wie sie sich über die finanziellen Wirkungen ihrer Aiuräge oder deren Einwirkung auf bas richtige Verhältnis, der Beamtciibeioldungc» unier einander Sorge mache». Für di« Regierungen liegt die Sache freilich anders. Sie dürfen nichi mit spielender Hand eine Fiage dieser Art berühre», ohne sich der vollen llons-quenzen bewußt und sür sie eiiizusicben bereit zu sein. Sie müsieu im Gegensatz zu jene» von dem Geiühl der Beraniwortlichkeit nicht beirrten parlanieniart- schen Fechterstuckc» sich vielmehr ihrrr VecaiitworiUiig bewußt bleiben und dürfen daher mit dem Gedanken derartiger Verve»'«,nagen nicht eher hervortreten, al- bis die Zweckmäßigkeit und Durch führbarkett »ach alle» Richtungen hi» genau geprüft und bei dieser Prüfung jestgrstellt worden ist. Ma» wirb in der Annahme niä» sehlgehen, daß den Regieiungen die thaiiächlicheu Momente, welche neben den Wahirücksichteu den deuischsreistiinigeu Anträgen zu «made liegen, so wenig wie den Antragstellern entgangen sins, und daß diese Momente, wenn auch nicht nach dem M ß- ftabr der Aufbauschung zu Wahlzweck n, doch nach ihrem vollen Werth« gewürdigt worden sind. Während die Ovvositlonsparleien aber leichthin 1a dem lvenmßisei», die Verantwortung der Folgen praktisch nicht tragen zu müssen, an dt« gesetzgeberischen Körper- schalten herantretcn. müssen von Seite» der Regierungen zunächst eingehende Untersuchungen und Erwägungen avgeilelll werdrn, bevor sür sie die Sache spruchreif ist. Erst ans Grund solcher Erörterungen wird dann die Beschlußsasiung, lei es tm positiven oder negativen Siuue, gefaßt werben könne». Wa< vorher im Allgemeinen gesagt ist, gilt insbesondere auch von der preußischen Regierung. I» ihrem Schooße bürste die Frage der Grhaltsausbesseruage» seil längerer Zeit de» Gegenstand sorgsamster Prüfung bilden, und es erscheint noch «aachrn Unze,che» wahrscheinlich, daß in naher Zeit ela posi tive« Ergebuiß derselbe» in Aussicht steht. - ,aari in i wie schon kurz erwähnt, bei einem Theile derselben in Betreff waten 1871 in Wen. 1874 «n Dresden. 1877 ln Stuttgart 1«M^n , ^ glichen Stellung und de« Dienste« demnächst eine München u°d lS83 ,n Rom. Nachdem sich Dank Aenderunq eintreten. Die DidisiouSpfarrer (sowohl die b7s an sein Ende an der Smtze des » > wischen al» die katholischen) waren m allen Beziehungen, der Jni.ra.we d-S Ministers. e.ne Re- ^...lich 7m G-Halt. im Titel und ihren G-schäslen, gle.ch- ess.- sür ein Berbleiben desLemralbure I war e« mit den Militair-Oberpsarrerii. orgainsatiou des weit,im fassende , > ^^^m ^^^^^onserenz l^ .^^ rvangelischerseitS jedem Armeeeorp« beigegeben sind 1^6 »u «erlu'^Bill^üng der anwesenden Delegirien gesunden, dm ! ^ die Mililair-Getstlichkeit da« Aufsicht-recht auSübcn. NE«. Jniernat.^ s-l-"e bei den katholischen Geistlichen; cS war A ", iudl-muuonate) onnadm. Diele Namensänderung war unn^ I v„selben »war da« gletche Geholt überwiesen, auch °?ehr geboren. ol< der Vereinigung und nach n'cht n r ia I 3 besten den Titel Oberpfarrer erhalten, st- außer England undd» Türke. . na.^ ^ ^ vie G-schLst« eine« solchen. Nunmehr die Argen,imsch- Republik und I sollen die katholischen MrlilatrOberpsarrer auch hlerin den Im Ganzen umsaßt ^ ^ gleichgestellt, ihnen V^eiben GesLästk^ und daö- liche europäische Staaten außer England auch oußereuropLi,che. nämlich die Bereinigten Nordamerika, Merico. Lhste. Secreiaic der Pklinane»te»^Lomm ssion, und Prosts,» H der selbe AufstchtSrecht Über die übrige Militair-Geistlickkeit der be- treffenden Eorp« überwiesen werben, während die Letztere bis her nur dem Feldpropst unterstand. Der Zahl der Evangelischen ^ . , 7"'"."'".Vaibureaus und I und der Katholiken entsprechend, sollen nun nach der Neu- Nachfolger Grmral ^r,L"iung de» L^^ ^ D e I bildunq von zwe, «rmeecorpS 14 evangelisch« unv7katho- des Preußischen G odat schen Jost, uis den Le n^lung noch I tische Militarr - Oberpfarrer ernannt werden, so daß aus die v-r Eanstrenr i.nd solgende. Wayr-,.° .m^ 77! Izwei Armeeeorp« kommen. Innerhalb der katholischen Militair-Geistlichkeit werden nach dem Abschlüsse Vieser Neueinrichtung und den daran» folgenden Ernennungen zahlreiche Versetzungen erfolgen, da man iu Folge de« bis herigen Zustande« nicht daraus Rücksicht nahm, ob der Betreffende am Sitze de« CorpScommando« u. s. s. seinen Wohnsitz hatte. Li« meisten der betreffenden katholischen Miutair»Geistlichen wohnen an kleineren Orten, und nur zwei derselben haben zufällig ihren ständigen Aufenthalt am Sitze de- Generalcommando». Es wird daher nach der Neu ordnung eine starke Versetzung und. da manche ältere unter ihnen eine solche nicht mitmachen und ihren bisherigen Wohn sitz beidehalten wollen, auch Verabschiedungen au« dem Militairdieoste «folgen. * Wir haben gestern die Nachricht der „Berliner Poli tischen Nachrichten" gebracht, daß der „Kreuzzeitnng" der Eintritt in die königlich preußischen Schlösser versagt sein soll. Vorläufig kann die .Kreuzzeituog" daran noch nicht glauben und bringt zum Beweise ehre« Ilnglauben» eine Reihe Aus sagen de» Recht«anwallS Klasing in Bieleselb und de« vr. Hinzpeter, die aber alle nicht den Kern der Sache treffe» und die von den „Politischen Nachrichten" nntgetheille Thal- fache nicht ableugnen können. Um diesen unangenehmen Punct sucht nun die „Kreuzzeituag" herum zu kommen, in dem sie einfach den Hcrau-geber der „Nachrichten" eine» österreichischen Juden titulirte, und erleidet sie nun auch mit dieser Anzapsuna eine Niederlage, indem sie folgende Be richtigung ausnehmen muß: „An die Redaction der „Neuen Preußischen Zeitung", Berlin. In Nr. 18 Ihres Blatte« vom 11. d. M. (Abendausgabe) befindet sich ein Artikel Zur Steuer der Wahrheit", in welchem behauptet wird, der Unterzeichnete Herausgeber der „Berliner Politischen Nachrichten" sei „vfterreichischer Jude". Ans Grund de» 8- N deS Prcßgesetze« ersuche ich Sie, zu consiatircn, daß ich weder Oesterreicher noch Jude bln. Hochachtungsvoll Victor Schweinburg, Herausgeber und Revacleur der „Berliner Politischen Nachrichten"." « - >» « * Gelegentlich der Veröffentlichung de« Budgets hat der russische Kaiser ein« recht beachtenSwerthe Friedens- knndgebung verlauibart. ES wird nämlich, wie schon gestern kurz gemeldet, bei der Publicalion de« Voranschlags bemerkl: .Indem der Kaiser diese Verfügungen im Zusammen hänge mit der Sorge um die Bedürfnisse des Volkes getroffen hat, offenbart er neuerdings den unabänderlichen Entschluß, fortwährend sür die Erhaltung eine« sür Rußland ehrenvolle» Friedens bemüht zu fein, damit unter dessen Schatte» alle für die ProVuctionSkräfle und die Vermehrung de« Volks wohlstände« vom Kaiser vorgezeichneten Pläne unbebindert au«,esührt werden können." — Der Boranfchlag deS Finanz- minister» pro 1890 selbst weist an ordentlichen Einnahmen 889 Millionen Rubel, an ordentliche» Ausgaben 887 Millionen Rubel aus. Der Ueberschuß der ordentlichen Emnahmen gegen die Ausgabe» beträgt 1 440 000 Rubel. Gegen das Budget d>» vorigen Jahre» weisen die ordentlichen Ei»,iahmen 27 Millionen Rubel, die ordentlichen Ausgaben 28 Millionen Rubel mehr aus. Der Buvgetvoranschlag pro 1890 ist nach einer Verfügung deS Kaiser- zusamincngrstellt ohne Steuer- erhöbung und Vermehrung der Lasten brr Bevölkerung. * An guten Diplomaten hat eSinOestrrreich ojt genug gcschlt. Sein jetziger Botschafter in Pari« scheint ebenfalls nicht ein hervorragendes Licht zu sein. Da ist vor einigen Tagen ein Rcvanchr-Journalist zu dem Grase» HoyoS, dein Botschafter, gekommen und hat ihn über alle« Mögliche aus- gefragt. Gras HoyoS bat sich, wie e- scheint, auch ausfragen lasten, und verkündete der Journalist der staunenden Mitwelt die Gedanken de» Grasen. Sie sind jedoch so cigenlhiimlich, daß wir mit dem .Pesler Lloyd" zusammen annehnien »lüste», beide Herren hätten chinesisch gesprochen und keiner balle den andern verstanden, denn eS kann doch in aller Welt nicht richtig sein, daß der Gras gesagt hat, im Falle eines A»- grifse« Frankreich« auf Deutschland habe Oesterreich-Ungarn n chi« zu thun, denn dieses würde Deutschland nur gegen Rußland decken, im übrigen Kälten d» Völker Oesterreichs die tressten Sympathien sür Frankreich. Sind hier die Worte eine« Diplomaten nicht ernst zu nehmen, so sin» auch die vielfachen Zeitung«nachrichten über die Abdankung de» Kaiser» Franz Joses iuS Reich der Fabel zu verweisen. Die Nachricht ist daraus zurückzusühren, daß ,n Wien die Rege lung der Thronfolge ernstlich in Anariss genommen worden ist. Zn diesem Behuse hat der Justizminister Szilaayi fick nach Wien begeben. Nach dem Tode de» Kronprinzen Rudolf wurde die gesetzlich« Frist abgewartrt. ob nicht bei der Kron- prinzessin ein Ereigmß emtrete, welches für die Thronfolge m sser) inner einander nach Berücksichtigung aller erlorderliLe ließen. Hmsichilich der allmält-ie» Senkung des centraleu The,lesvv» Frankreich, welche auS der Lcrgle,chu.,g der Resultate d-S noch '» der Ausführung begriffenen „ksivolleweut xSoöral <l« I» ?r»uo^ »IN de»cu des älteren Vourdaloneichen Nivellements gesolgert worden war hat sich »geben, daß di-jelö- iha.sachllch n'ch. 'k.st'N- ,'°->d.r° bah die Unterschiede in den Ergebnissen beider Nivellements lediglich auf systematische Fehler tes älteren Nivellements zurückzuführen sind. Die gleichzeitige» eitenbestimmungen, welcA seit Aosang des IahreS 1889 in Berlin. Potsdam. Slraßburg und Prag zu dem Zwecke auS- geführt werde», um endgiltig sestzi.stell.», ob die geographische Breite innerhalb kürzerer Zeitpcriode» Schwankungen unterworsen Ir>, haben m der Bettchlsperwdc von Anfang Januar bis Lude Juni l^.'uegiiiweS Reiuliai ergeben Zur Bestimmung der mathematischen Gestalt der Erde genügt eS nicht meär. einzelne Messungen von Meridian- und Parallel- bogen mit ei,.ander zu combinire». Es ist vielmehr unerläßlich, d.e em- zelnen Gradmesjungcn durch Zwischenglieder mik einander i» »--bmbeu da sehrwohlder Fallei,itrcicn la»n, daß die au, den einzelnen Meridianen gemessenen Bogen zwar gleiche» Ellipsen entiprrchen. tue Rotation», achsen aber und die Mittelpunkte der den verscknedeucn Merwimien entsprechende» Ellipsen nicht zusanimcniallrn. Am Schlüsse der Ver- ha dlnngrn »onrde von General Ferreko (Italien) ln Borlchlag gch.acht. die grundlegenden und im Buchhandel vergnffenen Werke ver Geodäsie o,F phoiozinkegraphischein Wege zu vervielsältigen und diesclden dadurch den Tk-'iluchnrern an der .Internationalen Erdmessung" zugänglich z» macheu. Zum Beweise der leichte» Durchführbarkeit deS Vorschlages legte General Ferrero einige Exemplare des Ibeeururua Do^aril.kinoruw Lompletu», der zeha» slclligen Logarithineiilasel von Leg», vor. deren HcrsteSUiig-kosten sich bei einer Auslage von 500 Stuck aus 5 FrcS. sur da« Stück belausen, während ionst einzelne Eremplaie vcs Werkes, der »Natur- wissenichastlichc» Wochcuschrist" zusolgc, wcun überhaupt, nicht ualer 100 -Sl zu beschaff,n sind. Bei der Beralhung über die Einführung der Der waltuiigSresorm in der Provinz Posen ist von dem Abgeordnetenhaus«: an die preußische Staalsregicrung das Ersuchen gerichtet, zu prüfen, ob und wie weit eine er weiterte Vertretung der Slabt- und Landgemeinden auf den Kreistagen sich herbcisührcn lasse. Im deutsch-nationalen Interesse hat dort, wie bekannt, die ständische Gestaltung der KroSverlrelung und insbesondere daS Lirilsliniinrecht der Rittergutsbesitzer beidehalten werbe» müssen. Obwohl die Itio in imrles Abhilfe gegen etwaige Mißbräuche der Mehr Heu sichert und bei der Bildung der Krc>sa»Sicbüsse auf eine befiele Vertretung de« städtischen und bäuerlichen Elements Bedacht genommen werden kann, wird der namentlich ,n einem Theii der Posensche» Släble stark hervorgetretene Wunsch nach einer ihrer Bedeutung mehr entsprechenden Vertretung der Städte und Landgemeinden nicht als ungcrecblsertigl angesehen werden können; es ist daher von Seiten der SlaalS regierung die Prüfung der Frage zugesagt und al-baid in die Wege geleitet worden. Einer positiven Erledigung stellen fick, wie sich dabei ergeben hat, aber insofern erhebliche Schwierigkelle» entgegen, als die Ihalsächliche» Verhält,ufie in de» einzelne» Kreisen so verschieben liegen, daß c» bisher nicht gelungen ist, einen durchgängig anwendbaren Weg zum Ziele zu finde». Damit hat di- StaatSrcgierung sich indessen nichk beruhigen zu können geglaubt. Der Versuch, aus einem neuen bisher nicht in Erwägung gezogenen Wege zum Ziele zu gelangen, ist unternommen und stehl zur Zeit zu Erörte rung. Daueb n laust die Prüfling der Frage, wie in dem unvcrhosslen Falle de« Mißlingens genereller Maßnahme» wenigste»» in den am meisten beschwerenden Fällen Abhilfe gewährt werden kann. Au» Anlaß der bevorstehenden Session deS preu bi scheu Landtages sind wiederum Meldungen von dem de- absichtiglen Bau eine« neuen SitzungSgebäudeS für da« Abgeordnetenhaus ausgelaucbt. Uebcr den gegen wattigen Stand der Angelegenheit wird auS Berlin ge schrieben: von der angeregten Benutzung de» jetzigen RetchstagsgebäudeS daS Abgkordnelenh-iuS (nach Fertigstell! durch lung deS neuen Reichs. In^bau^) wurde vvr drei Jadren Abstand genommen, als äüs^in Schreiben des Abgeordneten Hauses vo» den beiheiligien drei Staat». "°ch den ongeslellicn Ermitte. lungeu daS ReichSiagsgebaubc sür da« Hau« der Abgeoidnelen nicht mehr verwendbar sei, auch durch Erweitern»««, und Umbau dasur nicht areignet gemacht werde,, könne. ES wurde dann der dem Platz, drsjetztgen Reichstag«. gebSude« insAuge gefaßt; zu diesem Vedute hatte die Regierung die »sarder,ich--» Räume und eingehende dem Abgeordnetenhaus« m der voingen Session vvrge egt wurden. Bei Prüfung derselben traten neue Erwägungen eln. welche weiter. Berh,ndlu«g.n mit der Regierung uoidwendia m-nn-n ' a,rg,reung »lnaßlsebend sei. Da da» nicht geschehen, wird die Angelegen I "urde der Wunsch wieder lau,, »nier Zu-1 heit ,etzt endgiltig in der Weise aereaelt daß der Errber-oa Au«el»nnste» zur vfter«»sq«tz»e werden Donner«»««. Den 23 nnd Freitag. ßen 24. Januar 1899 Vormittag« von 8 t»< N Uhr uud Nachmittag« von 2 bis b Uhr ^ vo» mir entgegen genommen. Bei der «nmelduiig sind da« Geburt«- oder Tanszeugniß. der! Jmpsschrla »nd die letzten Schulcensurea de« aoszilaehmendeu Schüler» vsezulegen. Leipzig, a« 10. Jaauar 1890. ' , Giesel, Rector. soßte» Rameu „Mitteleuropäische Bradmes!» ng" ein Unieraehmen ins Leben, da« de» Zweck hatte, durch Vereiaiguug geovätischer Mestoage» »tt aftraaomtschnieographiiehe» Ortsbestimmungen die Größe »ad Fla» r zunächst eine« Theile« der Erdoberfläche in ein» deitlicher Welse seftzustellen. 1864 fand die 1. Lonjerrnz der detheillgten Staate» siaii. Aus der 2. Eonserenz 1867 wurde »usvlg« de« Beiiritts von Frankreich, Spamr« und Portugal der Name einer „Europäische» Gravmessuug" angenommen. Die nächste» Eonserenzea V " ' Regierung »rat gleichsalls diesem > Vera,Hungen der Borsiände > ^ "bs,.°rdn.tenh°»,es in «nwel.nbei, van ^-aa. °°r- Da da« Herrenhaus sich zu dieser > ^ d'm Hinweise, daß man k^ua «» ^^^eneu Räumen »usrieden sei. war zunächst das Herren- ! « ausgesorbert Warden, neuerdings zu dem «Äa ü. D>e in. Auge gesagt, * In der katholischen Militairgeistlichkeit. wird ^ „ — ^... Sohn Franz izcrdlnand al« Thronfolger auSgerusen wird. Die feierliche ! Elerzichlleistung de« Vater« und die Anerkennung deS Sohnes al« Tbronsolger soll demnächst erfolgen. Kaijer Franz Josej hat am 1. Februar 1889 Franz Ferdinand — vre« Tage nach Kronprinz Rudolf'« Tode — erklärt, er betrachte ihn ^ Thronfolger. Seither wurde der Erzherzog mit be- wnderer «u«ze,chnuag behandelt, begleitete Kaiser Franz > Joses aus der Reis« nach Berlin und nun soll seine Stellung amtlich geregelt werden. Natürlich gedenkt Kaiser Franz Josef „ach wie Vor seinen Herrscherberuf zu erfüllen, so lange er vermag. Die bevorstehende Förmlichkeit regelt nur eu, bsrert« bestehende- Lerhäitniß.
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