Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-14
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh SV, Uhr. llr-arliiu u»i Lr»edUi>» J»ha,««S,offe 8. Lpre-stull-ra >rr Urdartioo: v»e«ltiaq« 10—12 Uhr. Nach««»»-» L—6 Uhr. k r> Sie NUN»»»« «„»««»««, »«cht »ch SU».««»» »u "WM und Tageblatt A«««tz«e her für »ir »ichM«l»r»h« R»»»e» heftt»«te» T«ler«tr »» Wnchrutage» ht» 4 Uhr Nach«,»»««», a« S»«»- ««» Festtage» früh tz»«vtzr. 3n -rn Filialen für Jus.-^uaahmk. Ltt» Kle«i»'s Lortt« , Uaiversitütsftr. 1. L-»l» r-sche. »nthartaeiftr. 2.1 patt, und KSntgtplas 7, »nr bi» ü,L llhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. 14. Dienstag den 14. Januar 1890. Amtliche Bekanntmachungen.! Bekanntmachung. Die diesjährige -re«jahr»«effe endet mit dem LS. Ja«u«r. An diesem Tage sind die Buden und Stände aus den Plätzen der inneren Ltadt bis Nachmittag» 4 Uhr voll, ständig zu räumen, während deren Beseitigung Donners tag. den 16. Januar, von den Morgenstunden ab bi» 8 Uhr Abend» staltzusinben hat. Die aus dem 4lugustn»platze und aus den öffent lich»«» LLegen und Plätzen der Borstadt befindlichen Buden und Stände sind bis Abend» 8 Uhr de» 15 Januar zu räumen und am 16. und 17. Januar, jedoch lediglich während der Tagesstunden von früh 6 bis Abend» 7 Uhr, abzubrechen und wegzuschassen. Der Lüocheuniarkt wird da» erste Mal am L8. Januar weder auf den» Markte adgrhalten werden. Zuwiderhandlungen gegen obige Borschristen, für welche auch die betreffenden B uhandwerker oder Bauunternehmer verantwortlich sind, werden mil Geldstrafe bis zu 156 oder entsprechender Haststrase geahndet werden. UebrigenS haben Säumige auch die ObrigkeitSwegen zu versüaenbe Beseitigung der Buden zu gewärtigen. l-'tipz'g. den 11. Januar 1896. Der Rath der Gtadt Leipzig. IX. 63. vr. Georgi. Hennig. Bekanntmachung. Auf Grund der Bestimmung in tz IS unserer anderweit mngearbeiteten Sparcaffen- und LeihhanS-Ordnung vom 1. Februar 1889 tündigen wir hiermit die bei unserer Spar- rasse aus die nachvcrzeichneten Sparkassenbücher gemachten Einlagen zur Rückzahlung. Nr. de» Buche» Erste Ein zahlung Namen bez. Wohnungen der Einleger Bestand am I 1. Januar l 1887 I Gen« 1 470SS 20,6. 1862 Loroline verw. NSllert aeb, Krug. PeterSftk. 15, später Johanne«. gaff- 25 s SO I Serie I. 83 736 10./10. 1872 Earl Traugolt Fritzsche, Diener, Bostslraße 1 4 N n Serie I. 9t SIS 20.14. 1874 Frau Anna Wagner ged. Nießner in Lonnewitz 5 11 04 g Serie k. 91 792 8/5. 1874 Augiii'eMülle«, Dienstmädchen de> S. Reichel, Kaldarinenstr, 9 «1 90 !° I Seriell, 3305 4/6. 1875 Earl Anton Brock, vnm. A. G. 6 88 1° Seriell 39 682 24,12. 1878 Richard Helm, Markidelser« Sohn, Grimmalich« Straße 3 1 24 , Seriell 72157 1.112. 1882 Geia wister Schmidt, uom., Sidonienstraße 47 6 I c 82 I Seriell 85 506 26/9. 1883 Friedrich Earl Keimling, Bäcker- geselle. lurnerftraße 18 3 33 Ir I ^ Sei ie I I. 115 642 19.,11. 1885 Robert Herm. Neubert, uum., Lindenau. Luidenstraße 5 5 SS > l o Seriell, 58 357 8./10 1881 Emilie Ailhetminc Petzoldt, Dienstmädchen 1 «4 « Serie I. 9lS82 — sowie Johanne Rosine verw. Flrmmtng geb. Lenker 8 Is 10 >r Seriell. 13 060 > Llara Jojevha Wilhelmine Rott- maaa geb. Reinicke 5 22 ^ die SteichStag«»atzl betr. Zur Ausstellung der ReichSlagSwahllisten werden sofort in die einzelnen Grundstücke der Stadt einschließlich der ein« verteibte» Bororle von unS Listen gesandt werden, in welche alle diejenigen männlichen Personen, Welche ». hier »esentlieh Wohnhaft, ivenn auch vorüber» gehend abwesend find, t». die deutsche Reich»a«gebörtgkeit befitzen und «. bi» zun, l» nächsten Monat» da» 26. Le» ben»fahr zurückgelegt haben, mit Bor- und Zunamen, sowie nach Slanv, Gewerbe, Geburtsort und Tag einzu- sckreibe» sind. Tie Hausbesitzer oder deren Stellvertreter bab n diese lüsten den Abmielher», letztere aber ihren etwaigen Asiermietberu zuzustellen und von denselben genau nach der den lüste» vor» gedruckten Anweisung auSsüllen zu lassen, bezw. selbst auS» zusüllen. Hiernach sind diese lüften bei Vermeidung von 26 -4t Geld» bezw. entsprechender Haststrase längsten» binnen 2 Tagen, von der Zusendung a» gerechnel, eniw'ver in ter t. Avibei- lunq deS Meldeämter unsere- Polizeiamtes. Neichsslraße S, 1 Tdeppe, in ver Zeit von 8—l2 Uhr BormiliaqS und von 3—6 Uhr Nachmittags, oder in den Polizeibezirkswachen in der Zeit von 9—l Uhr Bormiltag» und von 4—7 Uhr Nachmittag» von den HauSeigentbiimern oder deren Stellvertretern persönlich oder durch Beauftragte, welche über die Hau-- bewobncr genaue Auskunft zu ertbeilen vermögen, zurückzugeben. Jever Wahlberechtigte hat sich übrigen» nur in der Liste deT Hause», in welchem er wohnt, einzuschreiben. Grundstücksbesitzer, welche Listen etwa nicht oder in nickt genügender Anzahl erhalten haben, werden aus» gefordert, die ersorverlichen Listen-Exemplare im Stadthaus», Obstmarkt 3, I. Stockwerk, Zimmer 85, abholrn zu lasten. Leipzig, den 11. Januar 1896. Der Rath der Stadt Leipzig Vr. Georgi. Clauß. liiert Stille tllr AilSchr». LLL.« ..> °» üm-'i» -rluiimtmW^ Dt» tm »ruudbuche vo» Zeltz. Band XX. blatt -1 Nr 1. -ns de« Nutzuagswe.IH in Zeitz eingetragene. >» Z»>tz "k, -r^nrikbeükuna, Wasser- L.LW..Ü».. Mitei,««thamrr« am «.»«t.ia,» 10 Udr. ... - LL7.« «. zwa«^wetl. verftetgert werden^ gettz. de. 17- Daemder ««..»erl». ' Siotent». Die Einleger der obenerwähnten Beträge bez. deren RechlSnachsolger fordern wir hierdurch auf, ihre Gelder d,S zum 28. Februar l. I. bei unserer Sparkasse zurückzunehmen, mdcm wir daraus Hinweise», daß, wenn die gekündigten Ein lagen bi» dahin nicht abgehoben werden, die Verpflichtung der Sparkasse zur Verzinsung der Einlage erlischt. Die an erster bis zehnter Stelle ausgesührten Eparcaffen« bücher sind al» .gesunden" an unS obgeliefert worden; die Rückzahlung der Einlagen wird deshalb nur gegen Nachweis ter Berechtigung zu deren Anmeldung hierdurch ausgesordert! wird, erfolgen können. Leipzig, den 16. Januar 1896. Der Rath der Stadt Leipzts I» 2—4. vr. Georgi. Wirthgen. Hohauttion. Mittwoch», den >6. Januar d I», sollen in Ab- thkilung 8 und 23 de» Eonnewitzer Forstreviere» 156 Hausen starker Abraum, 266 - Schlagreisig (Langhanfrn) und 46 Bund Dorne«, unter den öffentlich ausdänaenden Bedingungen und gegenI die übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend ver» s kaust werden. Hnsansiaenkunft: Bormittag« 9 Uhr aus dem Mittel, waldjchlage an der Zweukauer Ehanffe« und »e»e»! FahrstraG« aus der sogenannten Kuhbrücke. Leipzig, am 2. Januar >896. De» Rath» Forfideputatlo«. Semerkekammer — reipria. r»«uer»ta», den l«. ». «achmtttag» L Ntzr -ffentttche Pleuarfltzun, t« Ka««rri»calr. Tagesordnung: 1) w-bl der beide« Vorsitzenden, de« LassirerS n»d de» Wahl- Aueschusse«. 2) Berich» über ein« Eingabe der vereinigten Kohlenhändler Leipzig« vn» der Umgegend. Leipzig den 1». Januar 1890. D. «. vehler. vors. -erzog, S. Realschule. tNordftrahe Nr. 37.) Ile Anmeldung neuer Schüler kür Lster« erbitte ich mir r>e«»t«». den 3l. und «lttmsch. de» L2. Januar. vormittag« von »—12 und Nachmittag» vo, 2—» lltze. Ka< letzt« Sch»l- »ri>q,t» (AtichaeliSceosur). Tauszeugnih (»ebattSschei,) «ad Imps- schein sind voezulegev. A»ck die «„„eldnngen sür dir k«d»»rsti»t1sch« S»et»«u«t»t» rrdtlt« lch mir zu derselden Zeir «nd im Hauprardt«d,. Pfal». Direktor. Bieb-ahls-Bekanntmachuuz. Aellodlen wurden laut vier etttattelrr «a»e«ge: 1) ein Packet mir brawier bezw. rolhcarrirter Letnrwaud, Ni 2) eine silberne istzlinder-Uhr o!>ne Goldrand. Rückseite blumen- 3) ein Holzkafte». verschloss n, roih gestrichen, ca. 70 am lang 4) eii, llnpferrohr, 2 Ritter lang, im äußeren Durchmesser ca 7 am, an de» Enden mit schmicdee jernem Ring — Flanschen — t 4 kchraubenlöchern, sowie einem Messing.Bcntll m>l Sangkorb isehen, am ü, d. M.; 5f en -und — Fuchtrace — bunlgefleckt, 6 Wochen alt, , 6. d. M ; 6) »ine silberne Dame« - Nemontotr - Uhr mlt Goldrand, , 7. d. M,: 7) ein Tragkord mit grauem „u. 1l." gezeichneten Leinwand, k, rnthaliend verschiedene Haus-, Frauen- und Kinöeriväsche, t den Zeichen: ,.ä. 1l ". „U L ". „U ", „U. U. '. ..U. U ' und !. l,.". am 7. d. M.; 8) ein Winterüderzieher, neu, kaffeebraun, glatt, mit braunem immtkragen, einer Reche Perlmuiterknöpse, hellarauem Futter mi blauen Lar,»«, schwarzem niit rotken Streifen versehenen Acrinel sulter und Ketichendeiikel, ein Thawltilch, briunieiden, und ein Paar -andschiidk, Ichwarzwolle», gciiiickt, am 7. d. M.; 9) ein Anzug, ziemlich neu, bestehend aus emem Rock von ichwarzem, we tzgesprijsell m Kamnigarn-Ltoff, mit schw.rzem Futter, ei er Reihe schwarzer Steinnusikiiüpic und Bordcneliisassuna, eine Weite von eben'vlchei» Stoff mit weißem Füller, sowie ein Paar Hosen von dunkelblauem, rSthllch gestreiftem Stoff mit gelben Riiüvse», vom 7. bis 8, d M.; 10) eine silberne Vylindkr-Nrinontoir-Nhr mt doppeltem Goldrai'd und geriester Rückseite mit glattem Schildchen (Fabrik- Nummer 201583, Revaraturnummcr 1I223I nebst anhä»aender ver- goldeter blllkderkettr mit Ring uud Lnrabinerhaken, am 8. d. M : 11) eine kiivferne Blase, rirca 30 Liicr haltend, an, 9. d. M; 12) ei»e R>ckcl-tktzlnide>-Re»i«»t«ir-Uhr. ohne Goldrand, mit Fabrikiuimmer 2687», am 9. b. M,; 13) »in Aackrt, schwarzqrau, fast neu, schwarz gefüttert, Mit blau- und wttßqeftikistem Aermelsutter »n» schwnrzbraunc» Horn, knöpscn, ein Frack, schwarz, neu. schwarz gesüitert, mit schwarz und weißgeitreisicm A.rineljutter und üb:r>po»»encn Knopscn, am 10. d. M.; 14) eine Blechraffette, verichlossen, brauiigestrichen, darin 16 bi« 15 Stück Nickrl-Z«»uzigl>ie»»igcr, cuca U«0 Stück Bicr- und Tpe»ir«arke» »heil» von Mrisinq, theils von Blech ein« golvrne La«ei«-»tz>i»der-Uhr mit Schlüiselauszug, Ruck rite cisiUtt mit Schildchen, iiebii anhänaendcr. kurzer, kleiiigliedrigrr. goldener Kette mit goldenem Utzrschlnffel, roihem Stein und emcm Berlagne in orni eine« silbernen Pj rdrkopirs, eine goldene Tauien-tkytinder ,tzr niit Schlüffelauszug, wriester Rückittte mit Schildchrn, eine silbern» Herr«u-fftzlt»der-Uhr ohne Goldrand und Sccunbe, Rück- leite mit Schildchen, eine silberne Vroche mit Kettchen «no circa kV Stück anhängenden A»a»zigps«»»i«er», endl w »ine Legtti- «aliouskarte aus „Lmma Lülile" lautend, »in Lophltn-Ba»- vitzet und mehrere Qnittuugc», am 10 k. M.; Ib) ein Packet CIlchö» — Noien-Zinkographien — circa 20 cm im Quadrat, am 10. d. M; 16) ein Tretrg». gebraucht, mit Laterne sowie vernickelter Quer und Länqrstange, vom lj. bis 12 d. M.; 17) 7 Flgtchen Wrisiwein dotoner). L Sc»g>. halbe Flaschen 4 Ataschcii Welsiwcin zRaueulhalcr) und emige Flaschen Roth l»ct«, vom 11. bis 12. d. M.; 18) ei« vOlt». »i^ii : „II. /. 1063»", enthaltend Schnitt »aare«, vom n. bi« >2. d. M.; 15) «in Winterüberzirher, von dunkelblauem, glattem Stof mit schwarzer Bordeneinsassung, Samnietliagen, einer Reihe Horn knüpfe, sowie grau- und dragngroßcaerittei» Futter, am >2. d, M, 20) ttn vinla»rh«ch hiesiger Tparraffe. Srrie II Rr. 178 718 «der »»« » 73 >4. vom 10. di« II d. M,; 21) em Jackrt, tunkttblau, mit schwarze,» Elolhiuilrr, schwarzen Horntnöpsen, am 9. d. M. Ltwame Wahrnednumgen über den verblieb der gestohlenen »egenstände oder »der de» Thäter si,b ungesäumt bet unserer »rnninal.ttdtbelliing zur Anzeige zu bringen. Leipzig, ,m 13. Januar 1890. Lg» P«li»e>a«» »er Ltatzt Lei»»»». vrrtsch»etdrr. W. dem da« Titel. 2. Abonn<m»nt«pr»t» vierteljährlich 4'/, Mk. tncl. Vringerlohn 5 Mk.. durch die voft bezöge« K Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Brlrgexemplor 10 Ps. Gebübrrn für Extrabeilage» <i» lagedlatt-Formal gesalzt» «tz>» vostdeiürderung »io Mk. «it voftbesörderung 70 Mt. 2»lrr«tl 6gespaltene Pctitzeile 20 Pf. Gr»hre» kcheisten lo»t «ns. Prei-verzeichniß. LgdeLaktscha ».Liflenisatz nach hoher»» Taril. AkllllMkll »ter be» N«b»rtt»»«strtch die 4gripalt. Zelle b0Ps^»»rd« Fa mil te»na »richten btr 6gespalle»e Zeile 40 Ps. I»ser»1, st»d stet« a» die vrPcvttlon zu seid«». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahl»»» praanawaraoäo oder durch Post« «achaahme. 84. Jahrgang. rh Vie Krankheit -es Königs von Spanien. Die Ereignisse ver letzten Tag, in Spanien haben gelehrt daß di« Zustände dort trotz sün,zeh»jäbr,gen '"'»"'"brochtt Walten» einer gesetzlich anerkannle» orviiuiigrmägljzen R g /nng n^ Unmer sehr schwankend und dem Ungefähr pre.s- aeäeben sind D.e bangen acht Tag», während welcher da, Leben Also», XlU. m Gefahr schwebte, haben m S^",en eine Aufregung erzeugt, welche deutlich erkennen ließ, dag Mit dem jungen «öniq zugleich die Monarchie von der Vermchlung »dt sei. «llerMitg- war e« e.n schl.n.nreS Zusammen- treffen widriger Umstände. Welch.« diese Gesahr beraus' beschwor, denn außer der schweren Krankheit dcS König» war auch noch eine schon seit Monaten bttlehcnde Minister- krisi« zu bekämpfen, deren Ursachen in längst vergangene Helten »urückrelchen. Die revolutionarren Bestrebungen, ivelche zum Sturze der Königin Jsabclla gesübrl haben sind durch die Regierung Also«» XII. und der Kdnigin Maria Cbkistma nicht überwunden, sondern nur zurlickgedrängt worden, dir Zeit der Republik und der Eommune. welche zwischen dein Sturz der Monarchie im September l8'>8 und der Wiederherstellung derselben am 31. December 1874 liegt, wirkt noch heute nach aus die politischen Bcrbiill- niffe in Spanin,, die Monarchie ist von einem großen Tbeil der Bevölkerung mehr geduldet al- gern gesehen, man s»,t sich der monarchischen Regierung nur so lang«, als sie geeignet 'lcheiat, Ruhe und Ordnung zu verbürge». AIS erste Be dingung s»r den Fortbestand der Monarchie betrachtet die große Mehrzahl der Spanier die Ausübung der königlichen Gewalt durch einen Mann, und deshalb war beim Tode Alfen« Xll. die Hoffnung ausschlaggebend, daß die Königin- Wittwe einem Knaben da, Leben gebe» würde. Wahrschein lich bältc auch diese Hoffnung nickt auSgereichl, die Republikaner in Schranke» zu halten, wenn nickt die vortreffliche» Eharnklcr- eigcnschaslen der Königin-Regenii» ihr die allgemeine Shm- pathie zugewandl und die revolutionairen Elenienle zur Mäßigung bewogen hätte. Die öffentliche Meinung War der Regeiitin so günstig, baß ma» sich ihrer milde» »nd dennoch eslen Regierung gern unterwarf, und daß der Thron wohl auch vor dem Umsturz bewahrt geblieben wäre, wenn am 17. Mai 1886 eine Tochter stall eines Sohne« AlsouS XU. ca« Lickt der Welt erblickt hätte. Inzwischen bat die Geburt AisonS XUI. den Verhält nissen Spaniens Richtung »nd Gestalt gegeben. Do» EarloS bat in Folge dessen seine Hoffnungen vertagt und die Re publikaner yaben sich ruhig verhalten, weil sie ciusahen, daß oie Mehrheit de- spanischen BolkeS ans Seilen der Monarchie land. Man Vars mil Recht sagen, daß ter Knabe AlsvnS XIII. die festeste Stütze deS Thrones der Königin Negcnli» bildete, denn an der Person der Regeutin war nickt» auSzusetzc». ihr ältlicher Werth war über jeder Berle»indu»g und Ver dächtigung erbaten, ihr Leben und Wirke» lag flecken- und ladellcS vor JevermannS Augen, die Spanier halte» alle Ursache, aus ihre edle Königin stolz zu sem, und sie waren c» auck. Aber die Verehrung sür die Po so» der Regenti,, konnte den Gedanken an die Zukunft des Landes nickt außer Kraft setze». Spanien hatte unter der weiblichen Herrschaft so schlechte Erfahrungen gemachl. daß eS die vergangenen Zeilen nickt erneuert wünschen konnte. Die Spanier waren es zusrieven. daß die Königiii-Regeiiti» die Regierung b,S znr Großjährigkeit de« König» AlionS XIU, fuhrt, eb-r dann sollte die Herrschaft wieder de» Hände» ciiics Mannes an vertraut werden. Durch den Tod AlsonS XlU. wäre diese Aussicht aus »»berechenbare Zeit zerstört worden, die jrtzt neunjährige Prinzessin von Asturien Maria de la» Mercedes Halle nach erlangter Großjährigkeit de» Thron Spanien« bestiegen und ver Fvltbcstanv Ver Monarchie wäre selbst h?> den beste» Eiaenschasten der jungen Königin fort »nd fort in Frage gestellt gewesen. AlsvnS XU. hat durch seine Thatkrasl „nd die sonstigen Vorzüge seines Geiste» und Herzens die Mo», arckle in Spanien wieder zu Ehren gebrach,, die ll Jahre seiner Regierung haben den Grund zur Wiedergeburt te» schwergeprüfte» Lande- gelegt, der Bnracrkr eg ha, in dieser Zeit geruht und seine Wsttwe n»v N iüsolgcrin hat ans dem neu geschaffenen Grund und Boten weilcr gebaut «nd de» et, RegicrungSjahrei, vier neue hmzugcsngt. welche sich ihnen wurdm anschließen. Es sind also die Vorbedingungen sür die Befestigung der iiioiiarchische» S'aalSsor», in Spanien criulll denn d,e »vnigm - Regentin Maria Ehristtna ist ihrer Schwiegermutter, der Königin Jsabelia. durchaus unähnlich und die Spanier dabo, de» schüchternen Versuch, welchen e.n verwandte al« Be,thl«baber der Schloßwache wachte. !>! bahne», init Verachtung j-w. "."'"ü""»., '.hrer Art ist Spanien keine Stätte mehr, aber auch ein M»o-» -r.. .. . » ^ n»ch -in Muster aller Frauen Agenden b-dars ihrer ganzen Kraft, um sich n. dem von bchauptm'"" Bürgerkriegen unlrrwühlten Spanien z» Die Kammern haben sich während der hoffentlich letzt Höhe ihrer «»»gäbe gezeigl die Anhänger der Monarchie st, h„ec„ Kammern habe,, a » die Todesunnde «lse.,»' XUl heranznuahtt. ,ä7tt' ' sich'^ün,??'^ "l" unbebingl- Unt-rstützung zng.sag't und bei, König u»v d,c Ncgentin az^ a^ rhreiiwerlle» Zeugnis, sür den bcrrichl. aber eö ,var doch v.rlauf^^ b,c Krisis zu Gunsitt, der Monarch,» verl.ufn. wäre, wenn sie durch den Tod de» Königs AlsonS XlU. zur Entscheid»»» gelaugt wäre. Die Zahl der Anhänger der Monarchie in 8pa,ie« ist aroß, aber e» ist leider eine nicht zu leugnend« Thatsach«, daß die Armee sich stet« revolutionairen Bestrebunaen zugänglich gezeigt Kat. Die Generale, welche durch ein Pronunciamiento da« Ziel ihres Ehrgeize- zu erreichen hoffen, sind in Spanien noch nicht auSgestorben. und e» ist zweifelhaft, ob c» der berettS ge- chwächten Autorität Sagasta'S gelungen wäre, die Leide» .chaflen der Republikaner zu zügeln, wenn der Tod des König« die Gewißheit gebracht hätte, daß die Regenlschasl Maria Ehristtna'» nur dem Uebergang der Regierung us ihre Tochter Maria de la» Mrrceve» einte,ten werve. ES war sür Spanien ein Unglück, daß Also»« Xll. so jung der Erfüllung seiner so erfolgreich durchgesillirtrn Aus gabe entrissen wurde, und e» bedurfte de« ganzen Gegen gewicht-, welche» die edlen Eigenschaften seiner Wiltivc Maria Ehristtna barstellte, um in so schwieriger Lage die Sache der Monarchie über die rntgegenstehenden Schwierigkeiten zum Siege zu führen Spanien stand in diesen Tagen vor einer neuen schweren Krisis, welche vorläufig als gelöst betrachtet werde» kan». Der Tod in Folge Untergrabung der körpe» Iicheil Widerstandsfähigkeit de» noch nicht vierjährige» König» ist allerdings noch nicht auSqeschloffen, aber eS b.slchl jetzt wenigste»- die Hoffnung, daß sein Lebe» erballen bleiben wird. Die Köiiigin-Regentin hat in diese» Tage» ermesse», >va» ihr zu Ihn» obliegt, wenn sie die Monarchie in Spanien ohne die Hilfe ihre» unmündige» Sohne« gegen die revolutio- nairci» Leidenschaften der Republikaner zu vcrlhcibigcn berusep ein sollte. * Leipzig, 14. Januar. * Die Stimmung nn Reichstag geht allgemein dahin, die liothweiibigslkn Geschäfte jetzt möglichst rasch z» erledigen, vamit die Session bald geschloffen werben kan». Man glaubt die- Ende Januar oder spätesten- in den ersten Fehriiarlagen erreichen zu können. Die Absicht der Einberusung deS neuen Reichstag» zu einer FrühjahrSsession scheint sestznslehcn. Wen» eine formelle RcichsIagSauslösiing erfolgt, was nicht wohl zu vermeiden ist, da daS Mandat de« bestehenden ReichSlagS erst am 21. Februar abtänsk. die Wahlen aber bereilS am 26. Februar statlsinde», so schreibt l>kan»llich auch die Verfassung eine Eiiiderusung des neiicn ReichSlagS binnen eine» Zeitraum« von 96 Tagm vor. * Der Antrag v. Huene, betreffend die Wehrpflicht der Geistlichen, wonach miiitairpflichtigc Studirende der Theologie in Frieden-Zeiten aus ihren Antrag bi« zu», 1. April de« siebenten Militairpsttchtjahre« zurückgestelll »„d, wenn sie bi» dabin die Berechtigung zum geistlichen Amt erlangt haben, der Ersatzreserve überwiesen werden, ist im Reichstag be- kanntlich mit geringer Mehrheit (127 gegen III Stimme») in zweiter Lesung angenommen worden. Die von conservativer Seite ausgehende» Anttäge, die Forderung ans die katholischen Theo logen zu besckiänken, vermochten nicht durckziidringc». I»- zwischc» bat sich auS rvangelisch-theologischtti Kreise» heraus »i» sehr lebhafter Widerspruch gegen die AiiSdch»i»!g dieser Maßreael aus die evangelischen Theologie-Sluvirenben er hoben. TaS neueste Verzeichnis, der beim Reickslag eingegangenen Pensionen weist Gesuche der Art Yon Stiidenlkn der evangelischen Theologie aller denlsche» Universiläkcn aus, ferner eine Pelittvn dcö Ausschusses der Gesammlsynode der evangelisch-resormirlen Kirche der Provinz Hannover. Auch au» Darnistadt wird »eben ein entsprechender Beschluß der hessische» Laiideös»»ote gemeldet. Es ist a»z»nel»nc>«, daß der Reichslag. wen» d,e Angelegenheit überhaupt »och zur Erledigung koniml. dieser Forderung »och Rechnung tragen und wenigsieiiS ten evan gelischen Theologen keine AuSnahniSstellnng hinsichllich der Ersüllung der Wehrpflicht oiiräiiinc» wird. * Vom Mannheimer demokratischen Verein ist eine Biltschrist ui» Elnslihrung unmittelbarer Kaminer- wählen beim Landtag eingegangen. D,e nicht bürgerlichen Einwohner ter kleinere» «städle de» Lande», welche die gleiche» Lasten zu trage» Habe» wie die Geiiicindebürgcr. ater nickt deren Reckte besitze», obgleich sic ost die Mehrzahl Hilden und den größte» Tbeil der Gemcnidcumlagc» zahlen. Ibu» sich ll»» überall zusammen, ui» Bitlschrislc» lim Gleichstellung »ist den OrlSblirgern an die Kammern zu richte». Naiiientlich wünsche» sie ausreichendere Vertretung in de» Orlrbebördcn als bi»her. * Tic „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: „In unserer Nr. 14 hatten wir eine» rückblickendc» NeujahrSarttkel der „Nowoje Wreinja" »ach der Uebcr- setzliiig ter deutschen „Sl. Petersburger Zeitung" abgcdruckt, welcher sich mit dem von mehreren sranzösischeii lind rnsiischc» Zeitungen trotz aller Widerlegungen immer wieder so gern veiitilirlen Thema von angeblich «stgegen- »»setzten Slröiiimigen unter Len ersten Dienern Sr. Majestät b » Kaisers beschäftigte. — Wir hatte» kiese Antlassungen attsgenomiiitti. um »»seren Lesern zu zeige», wie »»vollkonime» hansig die Jnsormalioiie» sind, welche selbst angrieheiie aus ländische Blätter über d,e Verhältnisse cm unserem Hose haben. Wenn in dem genannten Blatte von einem Anlagv- »iain»s de» Fürsten Bismarck gegen de» Grase» Walversee die Rede war, so wirb die« bei allen Wolilinsornurlen nur Kops'chntteln hervorgcrusc» haben: Von dem »i dieser Be ziehung angeblich ..coiirsjrendcn hartnäckigen Gerückte" weiß ma» an unserem Hose nicht-. Die FriebciiSrollsik d S Fürsten Ai»marck, von ter die „Noivoze Wrcmja" spricht, >st die Politik des Kaisers, und eS ist a»»czcschlosje>l. da>; in der Allerhöchsten Umgebung sich ein AnlagoniSniiiS aus pelilischei» oder niililairischein Gebiete geltend machen lbnnle." ^ Die Veriiiiithuiig, daß die rlissisch-vatikanische» Verhandlungen »nr zum kleinste» Tlieilc zu einem be- sriekigeiibcn Erqebniffe geführt haben, indei» zivar sech» Bischöfe augesiellt siiib, aber in materieller Bezieh»»,z keine Eiiiiguiig crsolgt ist. wird durch das angesehenste und best iniormiNe polnische Organ, den i» Krakau erscheinenden „EzaS", eine Zeilung erste» RaugeS. bestätigt. Derselbe schreibt »ämlich: Die Ergänz»,,., de» polnischen Episkopate- im letzten Lonfisto- rium stell! weiiigstenS eine Bedingung brr Foridauer de- KMHo- likiSmiiS wieder her. Indessen genießen die BischSic nicht d e Frrthtti, lick direci niii dem apostolisch?» Stuhle in Beclstiidiing »u ietzr»; keine BelchrSnkui'g ihrer Gew,1t durch die Regierung ist nusgehoi cii Sic werden diesellen lchwiertgen und Hallen Bedingungen borfinden, unter denen ihre Vorgänger Ihr Hillenamt ansüben ninbie». So weil wir wissen, haben die Brrkaudlungen auch nicht eine der Ver wickelungen, ivelche die römische Diplomatie in ilrcu Acrhand. lungen m>! Rußland zu hrseingen sucht, zu löien ver>iivcl,i. Gleich- zeu g mit der Thatsachc der Präkoliliailon sind wir gezwungen, weitere Verfolgungen der Unilea rn Podlachiea zu constatiren und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite