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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-24
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1890
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M,fchOi»t ts-ltch ftich «V. Uhr. NMaim »»9 E»,e9M»» J»h»«>e«,ast» 8. LPttch-mcke» 9er Arsarti«». B»r«M„« Uhr. Nachmittag« 8—4 Uh«. UmickhW« 4e» MUMM«« stestln »ochrntnge, 9 M, 91« MchM-I««», tzeMMMte« K«t«r»te «» lochrntnge, 9t« » R9r »achmttkao». »» Sonn-«,» Gestr,,«»krst9 9t«',9 Uhr. 9ea /Ui«le» f»r S»s.-L»uch«e. vtt« Rlr»»'» Gortt«.. Untversttütchk. 1. L9K9«. Knthattnenstr. 23 patt. und Ksutgsptatz 7, »», bt« Uhr. eipMtr.TlUtblaü Anzeiger. VW« für »Mir.L-calaMMt.Lande».«ndGtschSstSMkthr. vierteljährlich 4 V» ML ixt. Bttngerloy» b Mk.. »»ich dt» Post t«z«4en S Mk Jede rtuzttne Nunuarr20 Hs Belegexemplar 10 Vs. Gebühre» für Extrabeilage» (ln Tagedlatt-Format gesalzt) «tz»« Postbesörderuug ÜO Mi. mtt Postbes«rder»,, ?0 s>jer«tr «ßespalte» »etitzetle »0 Ps. »^M GchÄ» lmtt «n. Tobelaitschm ». Ztsfenffa» »ach HSHen» Tatts. Reün»e> NM« »U» «,d,tt«,„»r»ch di. «aehtzalt. ZMiüOPs^oorbmiAamiltonnachrichtt» dt» «gespaltene Zeile 40 Ps. JnKaosr stud stet« an dt« «kpepttto» », senden. — «»batt »trd »uhlgegrdeu. Zahtnng xinovummn»«» ober darch Post- MchMhlM. /s? 24. Frettag dm 2«. Jmmor lSSV. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. BtlumvlmchLvß. Hierdurch k rindige» wir gemäß tz. 14 d«r anderweit umg.ard.it.ten Sparcaffen- und Leihkausordnuna der Gtavt Leipzig vom 1. Februar 1889 di« Capital«, welch« aus die nachstehend unter T verzeichartra Sparbücher unserer Spar kasse eingezahlt worden sind, da diese Bücher dreißig Jahre lang weder zu einer Ein«, noch zu einer Rückzahlung vor« gelegen haben, zur Vkückzahlung und bemerken, daß, sall« di« rum Ablauf eine« Jahre», vom 24. Januar 1890 an gerechnet, deren Einlagen nebst Zinsen nicht erhöbe» werden, diese Bücher gänzlich erlöschen und da« Guthaben derselben der Sparcasse zufälll. Leipzig, den 20. Januar 1894. 1a. 332. Der Nath der Gt«dt Leipzig. vr. Georg». Heunig. Nerz schnitz. Serie I «r. 444. Bester, Franziska. - « 1040. Schichter, 8 »um. Seschwtsti». - - 1931. Zimmrrmann, Larl Gustav »ad Heinrich Theodor. » » 3774. Anprae, L-rl Hesuttch, Loptst. - » 4417. Armendüchse tu der Laudstnb« zu Lelpzig. « - b497. Thitnrman«, H. - - 8248. Jtigen, Johaane Nosalie, Frau. - » 8878. Vau«. Albert. - » 8917. Glzuer, Geschwister. - - 8963 Gruft» Geschwister. . » 9390. Reil, Aio»». Kupterdrnckrr. , - 10114. Enger», Frau Lhrrrlott», tzaubarbettrr« Frau. « . 10341. RetUich. Loutle. « » 10934. Kußsei, Julius» Vachhandlnngs-Lommts. - » 11194. Hartung, Earl Antou» L»ufb»rlche. - » 1149t. Spieß, Johann David, Marklhelfer. « - 19363. Starke, Lael Ludwig. » » 199Ü0. Joly, Frau Wilhelms»«. » » 19984. Lazrr, Johanna Lhttftiane, Dieußmitbche». » » 131öö. Fröhlich, Friederike Wllhelmiue, Nähert». . - 18840. »Null er, Ioh»u» Helurlch, herrsch. Bedieuter. - » 14l73. Wille, Sophie Friederike, Predigers-Tochter. « - 14997. Schmidt, Margarethe Sophie, Schlosser. meister« Fra« » - 14896. Otto, Friedrich Adolph, Toudltoraehilsa » » 14110. Leder» Dorothea Franziska, Dienstmädchen. - - 14191. Kästner, Karl Robert . » 14887. Heine» Andrea» Gustam vekonomrns »am Sohn. « - 14081. Bergmauu, Marte Sophie, Dienstmädchen. - « 14143. Ltidener, Friedrich Wilhelm, iiqarreasabrikant. - » 16471. Große, rimoii« Wilhelmine, Schänkwletd4 Iran. « - 14444. Jäger, Eduard Karl» Buchbmdergrsellr. - - 169äO. Schwad», Lhrtfttan Friedrich August. « « 14977. Reich, Johanne Soph e, Dienstmädchen. - « 16990. Vogel, Antouir. - » 17k>07. Kenner, Oskar Juli»«, Nadlerl^rling. - - 17483. Hartarth, Johanna Lhristiane. Dienstmädchen. - « 17743. Kraditz, 4 Geschwister, Schueidermstr». Kinder. « 0 18798. Kästner. Johann Heiartch August, Schulder geselle. - - 19127. d'Nluaneaurt, Paullue u»d »gnrse, vr. unm. Kinder. . - 19419. Urft», Laeolioe Friederike Amalte, Dteustmädch. - - 20047. Anitzsch, Heinrich Ernst, Lausbnrsche. » - 90lb0. Wächtter» Wilhelmine Friederike» Dieustmädch . . 9042b. Fischer, Johau», Friederike Sophie, Dieuft. Mädchen. » - 90479. Geaalter, Johau» Gottlot Friedrich, Schon». stewsegerucstlle. - « 91994. vrlhau«, Marie oad Louise, vuchhaudluug« Lo-nmi» unm. Kinder. « - 21369. Ftuk» Johann Karl, Buchttudergrsell«. - - 97809. Günther, Friederike Wilhelmiu. geb. Meyer, MarklhelserS Witiwe. - « 98193. Büttner, Geschwister, G-tttes. «NU. Kluder » - 98388. Grube. Bertha Emilie, Nähert». - » L8S12. LolstE, Geichwifter, Kausmauu« hiuterl. u>im. Kinder. - » 28734. Heyur, Carl Friedrich Wilhelm, Poliiribteuer» unm. Sohn. - - 99997. Gtesrcke, Bruno, Schriftgießerrtbefitzer« hiuttrl unm. Sohn. « - 39206. Schlamilch, Georg Maximilian. - - 39493. Klengel» Susanne Emilie, Vr.vdil.imni. Tochter. « - 32434. Felberbam, Johann« Christiane gen. Wetw Hordt. Striiteriu. - - 33471. Thteme, Franz Julius ge». Wie dt markier Brauiehiise. « » 34070. Peter««»». Geschwister, Professor« »um. Kiud « , 84280. Bär. Eduard. Martthelser» unm. Sohn. » - 34747. Richter, Schwestern. » - 86404. Selten, Heinrich Gusta», Schreiber. » » 370b3. Lange, Johanne Rosine, Dienstmädche». » - 8739«. Aimmermauii» Anna, Wirlhschajrrri». - « 37644. Pettai, Emilie Henriette, Maurergeselle»« unm. Tochter. « » 87739. Geist. Elisabeth, »um., i» Slätlrritz. - - 38489. vlumrnoeretn betreffend. « » 88749. Ran««««» Johann Brujamiu, Gerbermeifter - - SS900. Ltntzner, aeschied. Amalie Auguste, geb ' Jagodzinsti. 41102. Gütig. Lheistiaa Wilhelm,Kohlgäriu. unm.Lahn Der Inhaber de« von unserer IH. Annahmestelle al« ab- Hauben gekommen angezeigleu OuittungSscheine« über dir Sparbücher Ser. II. Nr. 117491/ 144411 wird hierdurch aus- grsordert, denselben innerhalb drei Mengten und längsten« am 24. April 1890 an d«e Unterzeichnete Anstalt zurückzugeden oder sein Recht daran zu beweisen, widriaensall«, ter Sparcosien- Ordauug gemäß, dem aogemeldrten verlustträger nach er- solgter Beeidigung seiner Anzeige die Bücher au«gehäadigt werde«. Leipzig, den 22. Januar 1890. .. Die Ber1»alt»n« de» Lethhause« >»v der «pUre«ffe. VekauntWlchssß. Di« für den Schulneubau aa der Pkstalozzistraße in uaserer Bekanntmachung dom 9. Derbe. 1889 — Reg -Nr. Id. 4-87 — au«geschriebeneu Arbeiten sind mit Ausuahme der Gla^erardeiten vergeben, insoweit werden daher die «»berück- sichtrat gebliebenen Bewerber idrer Angebote hiermit entlassen Leipzig, am 20. Januar 1890. L ^ Der -ß«th »er Gtmdt Letpztch vr. Georgs. Rüting Vltttuvnpschtuus. Außer be« laut uuserer Bekanntmachung vom 11. d. M. Gm»»«de»d, de« RS. ds«. Monat«, iBorMtttaaO RI Udr ans de« Mathhand im 1. Stockwerk, Zimmer Nr. 13, zur Vervachtung zu versteigernden Wiesen soll 1» diese« B»rstetger»»gster«rt» auch noch die der Stadtgemeinde gehörige Nbthetlung « der ptosenthalwiese «iuschlirß- lich 1 Hektar 41,48 Ar — 2 Acker 292 O.-Ruthen Waldalleen von 4 Hektar 61,38 Ar -» 8 Acker 101 O.-Ruthen Flächengeyalt zur Tra«-. Heu- und Grummetnutzung mit Ausschluß jeder anderen Benutzung«weis« aus die sechs Jahre R8SV bi« mit I8NF an den Meistbietenden verpachtet werde». Der detr. S>tuatioo«plan ist in ver Expedition unserer Oekonomie-Jnspection. Johanne»platz Nr. 10» einzusehe» und wird im Uedrigen aus die dort au-stegenden versteigerung«- und verpachtung«bedinguagen »edst Nachtrag dazu verwiese». Leipzig, den 17. Januar 1890. Der Nath der Stadt Leipzig. Id. 198. I)r. Georgs. Cerutti. Ayl-Gesuch. Durch de» Tod de« jetzige» Juhaber« ist die Stell« dM Stift«- arztr» am hiestge» Aifrrdholpiiale zur Erledigung ,«komme» und vorbebälllich Zustimmung Er. Durchlaucht de« Fürste» »o» Schön- burg-Hattenstein schleuuigst wieder »» besetze». I» der Stadt »ud Umgebung besiudet sich kei» Artzt »ub r« ist daher Au-flcht auf ausgebreitete, lohnende Privalpraxi« Vorhände». Der Zuschuß au« vrrschiedeue» Lasse» beträgt eiuschl. WohnoogS- wertd 1200-1400 ^l Gesuche um dies« Stelle wolle »an gest. sofort hier rtureicheu. Harteastrt«, am 99. Januar 1890. Der Stotztrath. Eckardt, Bürgermeister. Vtkanntmachnn-, die Besetz»»« ri»rr »ffear» Nrchn«u,»Iührerste>e 9etreffe»h Die durch deu Tod de« bisherige» Indader« erledigte Stelle de« Nechuung-sützrer« unserer slädtlschra Brauerei ist fasert Wirde« zu besetzen. Mit der Stelle ist et, Stnkomme» vo, 8000 slöOO sester Gehalt «ud 1400 ^l gewährleistete Touriäme) verbaude». E« ist «tue Lantio, vo» 4000 ^ zu stellen. Geeignet» Bewerber, di« mit d^ doppelte« Bachsllhrmeg vtzllig vertraut sei» müsse, »ud mSglichst tu gleich«, oder ähnlich«, Stellung«» mit Eifol, thätig gewesea stad, wolle» Gesuch» »edst beglaubigte» Zeugnisse» 9t« R -,hr»»r 18dd anher elureiche». Jena, deu 92. Jauuar 1890. Der Gemeintzr-Borstantz der Resttzruz- nutz Uni»rrsitit«ftatzt Jena. Singer. vie zweite Lerathung des Locialisteugesetzes. Die zweite Berathung de« Sociaiistengesetze» hat am Mittwoch unter Anzeichen begonnen, welch« für da« Zustande kommen de« Gesetze- keine günstigen Au«sichten eröffnen. Die Millheilungen de« Berichterstatter» über da« Ergcbmß der Commissionsbcraihungen geben rin Bild von Meinungs verschiedenheit Uder die noibivendigen oder möglichen Ab- änderungen de« Gesetzentwurf«, wie e» kaum ein Seitenstück in der Geschichte ve« deutschen Reichstag» hat. Stärker sind die Gegensätze auch bei deu Berathungcn über den neuen Zoll tarif nicht aus einander gestoßen, und dabei war wemMn« nur der Gegensatz zwischen Frribandel und Schutzzoll da« trennende Moment, während da« Socialistengesetz in der neuen Fassung auch zahlreiche Gegner unter den Freunden de» gellenden Socialistengesetze» zählt. E» kommt dieser Vorlage gegenüber nicht sowohl in Betracht, ob man Unterdrückung«, maßregeln g'gen die Socialdemokralie für notbwendig hält ober nickt, al» die Frage, ob und wie diesen Maßregeln der Charakter eine« G-seyeS für die Tauer auszuprägen ist. lieber diese letztere Frag« gehen die Meinungen so weit «„»einander, daß nicht abzuseycn ist, wie eine Einigung zu erzielen sein wird. Bekanntlich war e« noch bi« vor wenige» Tagen zweifel haft, ob da« Socialistengesetz noch dem gegenwärtig ver sammelten Reichstage zur Beschlußsasiung dorgelegt werden würde. Jetzt ist dieser Zweifel beseitigt und mai, erwartet auch, daß der Reichskanzler sich an den Berbandlungen über da« Socialistengesetz beiheiligen wird. Die Rede de» Bericht erstatter« Kurtz bestand au« einer Reihe von Gegenüber stellungen unlösbarer Meinungsverschiedenheiten. Ein Tbeil der Abgeordneten, welche die Commission-beschlüsse angenom men haben, erklärte sogleich bei der Abstimmung, daß sie im Plenum gegen da« Gesetz stimmen würden. Die Mehrheil wollte Ncpressivmaßregeln, ihre Ansichten gingen aber über die anzuwcndenden Mittel auseinander. Die Einen wolle» kein dauernde« Au-nahinegesetz, die Anderen erklären ein Gesetz auf Zeit für eine Abnormität. Der Au«weisung«paragraph ist gestrichen worden. Herr Kurtz schloß seinen Bericht mit den Worten: „Ich habe Ihnen die Annahme der Eommissions- beschlüsse zu empfehlen, ohne mich indrh selbst dazu zu be kennen." Man wird zugestehen müssen, daß eine solche Ein leitung der Berathung für da« Zustandekommen de» Gesetze« keine großen Hoffuurgen erweckt. Nach einigen Bemerkungen de» Freih. Langwerth v. Sim» mern folgte alsdann ein Redekamps zwischen Kardorff und Windthorfl, wie er im Reichstage noch kaum stattgesunde» bat. Der 78jährige Windthorst ging dem sreiconservativen Führer mit einem Feuer zu Leibe, da- einem Dreißigjäbrigrn alle Ehre gemacht haben würde. Zuerst ließ er seine Kv»ig«- treue und seine Unterthanenpflicbt >m Brillanlfeuer strahlen, dann aber gab er eine Ebarakleristik de« preuß schen Land- rathe«, die lebhaften Widerspruch erregte. „Da« freie Wort in der katholischen Kirche halte ich zur Bekämpfung der Socialdemokralie eutscbieden für nvlhig. Daß rin preußischer Lanvrath dafür kein verständmß hat. begreife ich vollkommen. Der macht Alle« mit Poloe,- und Militairmacht, andere Faktoren kennt er nicht. S« ist ihm nicht klar zu mache», daß mau Ideen mit geistigen Waffe» und nicht nur mit de« Knüppel bekämpfen müsse." — So sprach Herr Windthorst, kam aber damit bei Herrn d. Kardorfs offenbar an deu Un rechten, deuu dieser hielt ih» sehr treffend entgegen, daß Windthorst mit dem Crntrum vor einigen Tagen eia Au«- nahmeqrsetz acceptirt habe, und vaß er vie Freiheit von der Dienstpflicht auch den evangelische» Geistlichen ausdräugrn möchte, die davon uicht« wisse« wollen. Herr V. Kardsrss hatte Vberhaupt a^ de« social- glüMichea Lag, denn er - n paß auch eru Anarchist demokratischen «bgeordn<sten Slng sifft. v^tz Treffend ein edler. über^uguoa«lreuer Men,ch 1 ^ Socialdemo- scheint uns die Bemerkung Karbons' , « vor- Vertheid,an in Herrn " p* Da, war in der i-M-SLKML vemokratie sich wie Feuer und Wasser von einauorr imr.ven. ° MN« Zn,.?.. »d> s.« .-m-ip». --W- U't.-. rolchungni dir w«it,r« vnlauf der vee.lh.ng bemgr. wird Nur ein- besonder« glückliche Eingebung eine« er- leuchteten Kopfe« vermag über d,e Schwierigkeiten der gegen wärtige« Lage hinwegzuhelfen, e« müßt« «ne Form Stunden werden welche die herrschenden Bedenken beseitigt und doch vie Grundgedanken de« Gesetzentwurf« sestbält In der Eom- Mission halV.4 «n solcher Helfer in der Noth ^lundeo^ aber di- Möglichkeit ,st nicht au»geschloffeu. daß er m Plenum erscheint. Sollt« da« nicht der Fall s«n. s° ble.bt immer noch der doppelte Ausweg offen, da« Gesetz zurück- ruliehen und einfach da« gellende Socialistengesetz auf eine weitere Reihe von Jahren zu bestätigen oder da« neue Gesetz in veränderter Form dem »eu zu wählenden Reich»lagr "°^Da«*Eine hat schon die Berathung vom Mittwoch mit ziemlicher Sicherheit herau-gestellt. daß ein« Mehrheit für d,e weitere Geltung de« Socialistengesetze« aus eine längere Reihe vo ? Jahren, v'rllricht sogar von fünf Jahren, auch i» dem egenwärtigrn Reichstage zu finden wäre. E« ist sehr be- lagrn«werth. daß der mildernde Einfluß, welchen Freiherr v. Franckenstein aus seine Parteigenofien im Eentrum au«- übte, jetzt nicht mehr seine Wirkung üben kann und daß da- vurch die extreme Richtung Windthorst'« wieder zur Herr- chast gelangt. Der alte, aber Weiterseste Eentrumtsührer cheint zu fühlen, daß er jetzt wieder in den Vollbesitz seine« rühere.i Einflüsse« eingetreten ist, denn so schars und schneidig ,at er lange nicht gesprochen wie am Mittwoch. Nun. es wäre möglich, daß ihm dennoch ein Nachfolger Franckenstein'S erwüchse, von besten Bedeutung er sich heute noch nicht« träumen läßt. Uedrigen« ist die Zeit der BlUthe für da« Centrum vorüber; seitdem der Frieve mit dem Latican zu Stand« gekommen ist und seit ver Ausrichtung de« Cartrl« sind dir Herren im Allgemeinen unter sich. 7 Leipzig, 84. Januar. * 2m .Reichsanzriger" wird nunmehr der Wortlaut der Generalacte der Samoaconserenz in Berlin im englischen Text und deutscher Urdersetzung mitgetheilt. Die Hauptpunkte de« vertrage« sind bereit« mitgetheilt worden. Der erste Artikel enthält die Erklärung, betreffend die Unab- hängigkeit und Neutralität der Samoa-Inseln, worin den Bürgern unv Unterlhanen der DertragSmächle Gleichheit der Rechte aus den genannten Insel» gesichert unv für die sosorliqr Wiederherstellung von Frieden und Ord nung aus denselben Sorge getragen wird. Der Artikel lautet: ES wird bestimmt, dav ble Samoa-Jnieln eiu neutrale- Ge biet sind. innerhalb besten vie Bürger und Unteridanen brr drei BertragSmäitite gleich' Rechie in Bezug aus Wohnsitz, Handel und persönlichen Schutz besitzen. Die drei Mächte erkennen die Unabi>Sngigk-tt der samoan,schen Regierung und da» freie Recht der Eingeborenen an, ihren HSuviling oder König zu erwählen und ihre Regierunaslorm in Gemäßheit idrer eigenem Gesetze und Gewohnheiten »u bestimmen. Keme der Mächie soll irgend eine gesonderte Lontrole über die Inseln oder deren Regierung au»üben Um Frieden und gute Ordnung aus den gedachten Jnieln balr»h„n> sichst wiederber,»stellen und im Hinblick nus die Schwierigkeiten, welch« eine König-wahl bei dem gegenwärtigen ungeordneten Zu- stand« der dortigen R-gierung baden würde, wird seiner bestimmt, daß Malietoa Lauprpa, welcher früher, am 12. Juli I88l, als König eingesetzt und von den drei Mächten anerkannt worden war. hiuiort wieder als solcher in der Ausübung dieser Würde an- erkannt «erde» soll, soiern nicht d-e drei Mächte übereinstimmend aader« bestimme!»; sein N ichsolger soll ordnungsmäßig gewäh r werden in Gemäßheit drr Gesetze und G wobnheiteu vo» Samoa. Aritkei II enthält die Erklärung, betreffend die Len- derung bestehender Verträge u»d vie Zustimmung drr samoamschen Negierung zu dieser «cte. Dieser Artikel lautet I» Erwägung, daß die nachiolg-nden Bestimmungen dieser General» ü'wisser Bestimmung«» der b.«her zwischen ÄV" «'a/eru», vor Samoa bestehenden «er- i - Wirkung dab n können, wird wechselsrilig erklär«. a "eiche,n die «eftimniungen dieirr «cte un- »ine« solchen vertrage« oder solcher s^7e» dcte vorgebe» sollen. In A die Zuftimiiiuaq der samvnnischen Regierung komm»» vachwlqenden Festsetzungen erforderlich ist. wtchsel,eit.g überein, dw Zustimmung der samoauiichea Negierung zu deaselben riazubolea. Diese Hustim- der drei Negierungen durch ver. mstWtt^rd«!.'^ " " ^-'silicher Form Bestimmungen über die Er- " obersten Gerichtshöfe« für Samoa und Aas^Üche'aut"?'x »>'"^ Zuständigkeit, ferner eine betreffen» Damoa. durch welche die ver- «^geborenen darüber beschränkt und für b,e 7 Laavansprüche und di, C.ulraguug g.ltigrr «rkia-ung. treffend den waitüna 7! dp'«- V»rch welche für eine locale ver- k^ni«»al.E n^.^^1I^''' ""d d>e Zuständigkeit de, b/tvÄ,^ ^ vrsttmmt wird, rine Erklärung bctnffrnd «Feuerung und Einkünfte in Sawoa, sowie ein! Erklärung, betreffend VE Beschräukung d«« verkaus« und Gebrauch« von Waffe», Munition und Lerauschenden Ge- tränkem ^ schlißt tzse .Natiooal- liberaft Eorrespondruz': Der «dg. Frh- vo, Ueosckeoß,!, ist heut« »o» selneu chMnr, Leid« »rlSft warb», »tt ihm »ritt wteder eine der lervorraaeudsteu Srlchrtuungr» unsere« parlamentarischen Lcben- vom Schouvl-tz. Leußerlich wur der der sraien Rede nicht sehr mächtige Maua t« NelchStag weutg hervargrtrrtea, messt var be, .roße» «cttoue», «« Name»« de« L»utr»m« srterltch« Erklärungen abgegeben wurde». I» drr Leltuu, srturr Partei aber und bei veroandluageu mit auderu Partei«» »ab «tt der Regierung spielte er stet« eine bedeutsame Rolle. Sr staub 1» gewissem Gegensatz zu Herr» Wiudthorft al« der Führer de« aristokrattsch-couservaiiven Flügel« der Leutrumspartri; bet drr Erneuerung de« Soclalisten- ,esetze«. bet dem Jnvaliditätsgrsrtz. bet roloaialpolittschen Ab- ftimmuuge», w» Spaltung«, tu der Lrutrumspartel elntraleu, stimmte er für die Neaseruag«vorl»,nl. Auch di« „Fraucken- stelu'sche Llausai" »um Zollkarls hat sei»«» Name» zu einem iu deu parlamentarischen Aaualeu ditlgruauutru ,«macht. I« leluem dayeetschrn Helmaihland wurbr er, »ruigsteut vo» seine» Partei genosse», wiedarhoU al« ein »n einer lritrudr» politischen Stellung aoSerskbeuer Mau» betrachtet. I, Bayer» war er Präsident des Neichsrath«; dem Nelch«tag gehörte er lest 1872 al« Vertreter des uuirrsrtakischr» Wahlkreise« Lohr a» und bekleidete wiederholt da« Amt eine« erste» Bice-Pr-stdrutru. lach bet politische» Gegnern erfreute er sich PersSalich ,roßen Auseheu» »ud verbleuter ver- ehruug. Sr hat e» Alter »», 44 Jahreu «reicht. * lieber den verstorbenen Fürsten Goorg von Schwarz- burg-Rud »lstadt wird drr .vosflschen Zeitung' geschrieben: Fürst Georg war iu sriunn kleine» Läudchru allgemein beliebt „d geehrt. Sr rrstdtrtr tu de» letzte» Jabre» säst stäudia in Rudolstadt uud begab sich »ur alljährlich im Herbst ca. 14 Lage dt« drei Woche» zur Jagd »ach Fraukeuhausr» (iu der sogenannte» Uuterherrschasi): zur Sommerzeit weilte er eiuigr Moaale aus seinem uralte», »»«zückend «rlrgeue» Stammschloß «» Schwarzburg, dem schönste» Orte de« Thüringer Walde«. Zu ^oßen Reisen ln die Bäder »c. hatte er kei» Geld, seine iiviliiste war rech« knapp ve- meffeu und Prloutvrrmügeu weulg vorhaude». Bo» hoher, impo- uirend schöaer Gestalt, trug er »lelsach, zumal zu Psrrde. die Uaisorm jrtae« Dragouer - Regime»««. Der verstorbene Kaiser Wilhelm, zu desse» Gedurtttaa der Fürst »i, oersüumte, in Berlin auwesrnd zu sei», liebte ihn sehr und uauute th» seine» schöufteu Geueral. Bei aller Würde verkehrt« er leutselig mlt seinem Volte, sprach tu den Straße, setuer kleine», reizenden Residenz, wo er oft zu sehr» war, bald diesen, bald jeara bekanniea Herr» an uud zeigt« sich »ameutnch gegen seiue Laude«, töchtee von uugrmel» artiger Höflichkeit. So sah mau iha ost Souutag« »ach drr Kirche, umgebe» dou eiuem ganzen Schwarm dieser tuuge» Damen der vornehmen Gesellschaft, heiter uud srShltch dir Auguste,ftraß«, die seilst« Billen- oro-ieuadc seiucr Nestdenz, aus »ud ab späterer.. Für diese Leulseligkett und Güte liebte» lh», den jchöuftru Fürste«, die jungen Dame» abgöttisch und hatte« sei» Bild, mit feluftem Rahmen eingefaßt, auf ihrem Schreibtisch« stehe». Nirgend« fehlie e«. Mit den Familieuverhültuiffra setuer Uuierthanen, zumal ln seiner kleine» Residenz, war er rag vertraut. Namentlich häufig vrrtehrte er in der Familie seine« Leibärzte«, de« Medictaalrath« Eleme-iS, der, chn selngebiideter Man», große Fettigkeit im Anekdotearrzählen bcsäß. Da« liebt» der Fürst, «ad Stunde» laug konnle er ihm zuhören. Seine Regieruugsaelchütte, dt« sich weder häuften, »och wichtiger Natur wart», ließnt chm im Uebrige, »uch Zeit, sdlchrn privaten Liebhabereien «achzugehra. Gera hätte da» Load gesehen, daß er sich verheirathete, damü mehr Lebe» an den Hof, mehr Geld unter die Geschäftsleute. Fabrikanten, Handwerker ». s. w. kämr. Doch er blieb ledig. Warum? ist nie aufgeklärt. Man sagt, er Hab« eine mecklenburgische Prinzessin heiratden wollen, die ihn zurückgewiesea und sich später mit einem russischen Großfürsten vermählt habe. Name» bleibe» bester verschwiegen. Da« steine Fürstenthnm verliert viel au ihm. Sein Rachsolger, Fürst Günther, Hai bisher »och wenig oder gar keine Gelegenheit gehabt, sich tm Laude bekannt zu mache». * Im „Schwäbischen Merkur' werden Auszüge au« der hinterlassenen Denkschrift veröffentlicht, welche der ehe malige w ü r t te m be r g i s ch e Staatsmann Freiherr von Barnbüler vor Jahren ausgezeichnet hat. um sein Verhalten im Sommer 1870 beim Au«bruch de« deulsch- sranzöstschen Kriege« zu rechtfertigen. Herrn von Barnbüler ist zuin Vorwurf gemacht worden, daß er, al« der Krieg berei'.s in Sicht, ja bereit« au»gebroch«n war, immer noch zwischen Neutralität und Erfüllung der vettrag«pflicht geschwankt habe, wa- hauptsächlich au» dem verlängerten Aufenthalte dek Grasen St. vallirr am Stuttgarter Hose gefolgert wurde: vor Allem erinnert Barnbüler daran, daß er e« war, der im Jahre 1866 z» Nikolsborg dt« Initiative zum Abschluß der Schutz- unv Irutzbündnisse gegebra «ud daß er ln der Zeit von 1846 bis 1870 wied«>kolt den französischen Staatsmännern und dem Kaiier N ipoleon selbst (bei dessen Durchreise »ach Salzburg im August 1867) offen erklärt habe, daß rin Krieg mit Frankreich alle deutschen Staaten einig finde» «ekde. Daß die diplomatischen Beziehungen de» Stuttgarter Hose« mit Fra,kreich tm Juli 1870 so lange nicht abgebrochen wurveo, geschah, wie varubüler autsülul, in der Ab- sicht, Frankreich» mtlftaittsche Operativ»«» hiuzuhalzen. Deu von Preußen am 14. Juli gt»ochten Borschlag, die »ivdeulichen Staaten sollten hinsichtlich de« Abbruche« drr diplomatische» Beziehungen gleichmäßig mtl dem Norddeutschen Bund Vorgehen, lehnte Var», bitter ob, da hierdurch sür Fraukretch die militairische Lage un- aölhig früh« offeagelegt worden wäre. Graf Bismarck ei klärte darauf am 18. Inll. er überlaste t» ganz Herrn von Barnbüler, seine Erklärungen naiv seiner Beuttheilung der Lage einzurlchien; da« nächste Interesse sei. »icht« zu thua, wa» die miliiatnichrn Operationen Frankreich« beschleunige» könnte. Jeder Lag war wichtig, den man t» Stuttgart, migestött durch eine» Einbruch, sür die Ausrüstung gewann. Für Frankreich war in der Tdat dir Un- gewißheit, in der e« sich besand, unbrauem, Der Herzog von Graniinoat verlangte l» einer Not» vom 16. Juli endlich bektmmir Nachricht, ob die süddeutschen Staate» den cnnu» kooüori» sür gegeben erachteten, aber noch «mmrr wich Barnbüler einem bestimmte- Be- scheide au«, und der Zweck diese» Lemporistren«, Frankreich so foul als möglich srftr Auhallspnnct« für seine militotrischen Operationen an die Hand zu geben, ward« vollstündi, erreicht. Da« Tewpon- sieen bot zugleich den Gottheit, daß Bayer» voranging, woraus dann die demokratiich^roßbrutsche Kammer t» Stuttgart kein n Wider- ipruch mehr erheben koantr. St. Ballier erhielt am 19. Juli einen mündlichen Bescheid, der ihn über die Dispositionen drr Württem berg,schen Regierung nicht tm Zweisei ließ, aber erst am 92. Juli, nachdem die Kammer di» Mittel zam Krieg« bewilligt halte, über- sandte Barnbüler dem Ersten sein« Pässe. Zweierlei geht au« der Darstellung de« Herrn voa Bnrn- bültr unzweifelhaft hervor: einmal, vaß er die preußische Regierung von seinen Schritten und der Art seine« Vor gehens stet« in Kenntniß erhielt, und zweiten«, daß Gras Bismarck drin württembergische,, Staal-manne ganz dtevar- antworlung sür sein« Schrot« überließ. * Ja den letzte» Plenarversammlungen de« Generale»»(lü de« landwirthsckastlichrn Verein« in Bnhera, welche unter dem Vorsitze Sr. königl Hoheit de» Prinzen Ludwig abgeholten wurde», sind dir Wünsch« »nd N»tri»M-. welche vom Staadpuactr der balprische» Laadwir1hsch«st^
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