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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-01
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1890
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Erschei«t täglich früh SV, Uhr. tked««»» >»tz Lr»ehtti<» 8»ha»»e»gafle 8. LPrrch-ml-tn der Nedakti«»: vermin»»« 10—12 Uhr. N«ch»itta-< 5—6 Uhr. »-"-LÄL-L. 7,-L--r- - >»»«-«« der ftzr «e nSch»tt«l,en»r N»«««r -eflt««t», Luser« tr «» a»ch»«t««e» »4« S Utzr -r«»»>»,«««. «>G«»u» u»»-rstt««eu fr»» -»»'/.» U»r. In de» Füllten für 3us.-Itnnahmk. Ltt» >«»»«'« ««»«««.. UulversilitSftr. 1. r.«t» LIsche. »>th«r1«r»ftr. 23 pari, und KSuigSpl-itz 7, uur bi» '/,3 lltzr. tlpmer und Tagclilatt Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Kandel^Ucschiistsvcrkthr. lklbonriemeut-preis vicrteljäbrlich 4'/, Mk. iacl. Bringerlekn 5 Pik., durch dt« P»fl Sezoze» 6Mk. Jede einzelne'Kummer 20 Hs Belegexemvlar 10 Ps. Lebübren iur kxlrabeilage» <>n Taaekiatt-szoruilil »esiilzti »h»e Pvül'eiviSerung «>" Mk. «ul Poiiöe'oiv.'rung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. «rüßere Cchrislen laut uns. Piri-verzeichui^ Tabellorischer u. Zissernsatz noch höhrrm Tarts. Ueclameu unter dem Redactiou-siriib die Lqeipalt. Zeile 50 Ps„ vor LeuFani > l > ennackc > chIen die 6gcjpaliene Zeile 40 Pi. Inserate sind stell an du Expedit,«« zu senden. — Rabatt wird «,chl gegeben. Zahlung praounuiorainio oder durch Post« Nachnahme. 32. Sonnabend den 1. Februar 1890. 84. Jahrgang. Unter Zustimmung der Stadtverordneten haben wir Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung Herrn Prof. vr. msä. Earl Friedrich Evilhelm blasse, . Königlich Sächsischem Geheimen Hofrath, Comthur des Königlich Sächsischen Alvrea)' Wissenschaft und die Universität, insbesondere auch um au» Anlaß Seiner fünfundzwanzigjährigcn Thätigkeit an der Universität Leipzig in Anerkennung Seiner hervorragenden BcrdicnNeum ^i..^ Achtung und Tankbaikcit die Errichtung der bei unserem Krankcnhausc vereinigten und auch für unsere Stadt so wichtigen wissenschaftlichen Jnsttture a«-. da» Ehrenbürgerrecht der Stadt Leipzig ^ . verliehen. Der yxath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 31. Januar 1890. vr. Gcorgl. Hentschel. Bekanntmachung. Nachdem unter dem heutigen Tage der seitherige Polizei allelfor Herr vr. iur. Joh. E. Wilh. Berger hier zum Poltzeirath und der seitherige Assessor beim Polizeiamt Chemnitz Herr Aibin Lieber» Bekanntmachung. Bei dem hiesigen Stadtralhe ist eine mit 6000 Gehalt auSgestalletr Stadtralh-stelle zur Erledigung gekommen; die selbe soll sofort anderiveit besetzt werde». D>e Anstellung de» zu Wählenden, welcher Jurist sein und zur Annahme eine- selbstständigen Richteramle«, bez. zur Ausübung der Rechtsanwaltschaft befähigt sein muß. erfolgt zum Poltzeiaffeffor beim Unterzeichneten Polizei»,nle er- I zunächst auf 6 Jahre nach Maßgabe von H. 63 der revidirten nannt worden sind, wird Solches hiermit zur öffentlichen I «lädteorviiun' kenntnih gebracht. ' " ' ' Leipzig, am 1. Februar 1890. D«s Pollzrta««t -er Stadt Leipzig. V.K.804. Bretschneider. E< gelangt hiermit zur öffentlichen Kcnntniß, daß nach- annte Herren Armenpfleger und zwar: 3. District: Herr Leuthier, Theodor Heinrich, Kaufmann, 4. » « Lei dH old, Johann Karl Hermann, Privatmann. Localrichter. « « »Müller, Hermann Wilhelm, Kaust mann, 8 » »Hübsch, Karl Ferdinand. Agent, 8/10. « » Derbf« ß, Theodor, Mechaniker und Optiker, » - » Köhler gen. Brade, karlFriedrich, Privatmann, 12- » » Fritzsche, Leopold Ludwig, Kauf mann, - - « Zeidler, Friedrich Julius. Fleischer meister, lb. » - Knaur, Hermann, Kaufmann. l6. » » SimonS, Eduard, lie. Pfarrer, I7^(. « » Hartung, Johann Gcltheif, Maurermeister. « » »keil, Karl Otto, Kaufmann, 17 L. » - Erler, Georg, vr. MI., Privat- docenl, 18. » - Link, Edmund Richard Abalbert, Apotheker, 21. « » Tröger, Karl Friedr.,Essiqfabrikant. « » » Wagner,Fr>kdr>chErnst,Ka»sma»n, 22. - » Köhler. Ernst Moritz, Holzhändler. » » - Kummig. Karl Friedrich, Sle,»setz obermeister, » - - Trebe, Johann Heinrich Hermann. Realschuloberlrhrer, 23. « - Schmidt, Karl, Eteinmehmeister. 24. - «König, Karl Friedrich August. Kaufmann, » - » Wortmann, Johann Heinrich, Turnlehrer, 25. » - Hilgenberg. Albert Ludwig. Buch händier. » - « kleeberg, Johann Karl Wilhelm, Fleischer. 27. - «Lohr, Hermann Karl, Stadlflcuer- Einnehmer, 28. » »Uhlmann, Kiemen» Richard, Secretair beim krankenversicheruiigs Amt, 29/30. - » Horn, Julius Otto, Lehrer. » » - Hünich, Gottfried Ernst, GcrichlS vollziehergehilse, beim königlichen Land gerrcht. St. » - Bädeker, Fritz Dietrich Gottschalk, Buchhändler, « * »Schmier«, Leopold Maximilian, Maschinensabrikank, 33/34. » » Maul,Johannes,Buchbindcrmeister. - » « S iegert, Wilbelui, Schriftsetzer, » » »Singer, Franz Hermann, Turn lehrer. 36. - »Helm. Karl Rudolf, Buchhändler. » » «Mensch, Gustav Friedrich Rudolf, Kaufmann, 37. » » Wallmann, Buchhändler, 38. » - von Bi hl, Kansman», 42. - » Müller, Julius Richard, Lackwer, » » » Schirmer. Franz August Eduard, Maurermeister, 43. Geeignete Personen, welch« gesonnen sind, sich um diese Stelle zu bewerben, wollen iyre dirsfallsigen Gesuche bei dem unterzeichne««» Sladlverordneten-Collegium (Bureau: katharincnjtraße Rr. 1. 2 Tr.) bi- spätesten« es» KV. Februar 18»« e>nreichen. Leipzig, den SO. Januar 1890. Die Stabtverorduetea. Vr. Schilt, Borsteher. Bekanntmachung. In Folge der gegenwärtia >n der lat,findenden Ani.chü''u.^-arbe,ten wird dieselbe ^ den Strecken von der Fiedtestrastc b,s zur Kan 1 » von der Kais-ri..-Auqufta-Str«.-e b - zu n Kre, 1 zwischen der Kant-* und «a'ts-rtn.Auqusta.Ltraff- aber ' für de« gesammten Fährverkehr vou fetzt ab bi« aus Weiteres gesperrt. Leipzig, den 29. Januar >890. IX. SSt. Bekanntmachung. Der a« I. Februar b. I. fällige erste Lerurin der Staatsgruubsteuer »st nach dem Gesetze vom 9. September 1843, in Verbindung mit Ver durch da» Ersetz vom 3. Juli 1878 getroffenen Aenderuvg nach Zwei Pfennigen pp» jeder Steuereiuhe t zu entrichten. Die Steuerpflichtigen werden daher hierdurch ausgesordert, ihre Steuerbeiträge nebst der städtische« Grundsteuer, welche nach tz 6 des Regulativ- sür die Gcmeindeanlagen der Stakt Leipzig mit VinS von» Tausend de» in, Kataster eingestellten Grundwerthe» an demselben Tage fällig wirb, von genanntem Tage ab bi» spätesten» 14 Tage nach demselben zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist tritt gegen die Säumigen da- gesetzlichc BeitreibungSversahren ein. Zahlstelle» sind: Für Alt-Leipzig die Grundsteuerhebestelle im Stadt banse, Erdgeschoß. Zimmer K9. Für Leipzig-Aeudni», Letp;tg-A«ger-<krotte«. dorf, Leipzig Th reudnttz v,e S Reudnitz. Dönberg und Leipzig-Reu- ^tcuerhebestcllen im Ralhhause zu Für Leipzig Sellerhausen, Leipzig Volkmar» darf, Leipzig-dreuschönefeld >»v Leipzig Reustadt im Nakhbauie zu BolkmarSvors. Für Letpzig-skutritzsch IM dortigen Ralhhause und sür Leipzig-Gohlt» die Sleuerhebestelle im srüheren Gemeindeamt« daselbst. Leipzig, den 29. Januar l890. Der Bat- der Stadt Leipzia. vr. Georgs.koch. Ausschreibung, Reuban der Central-Markthalle in Leipzig bete. Dir Lieferung des II. Loose« der sür die Markthalle er- sorderliche» Äranitarbelte», welches die kellertreppenstusen und die Abdeckungen der Lichtschächte sür die kcllcrfcnster cnll'ält, soll vergeben werden. Die Bedingungen und Arbeit-Verzeichnisse können durch unsere Baiivcrwkilluiig im Baubureau an der Windmühlcngasse hiers lbst, gegen porlo- und besiellgeldsrcic Eiusciibung von l 50 ^ >n Baar, nicht in Briefmarken, bezogen, bez im Baubureau. woselbst auch dir Zeichnungen auSliege» eingrsehe» werden. Die Anaebote sind verschlosien und mit der Aufschrift Lentral-Markthall« — Granitarbeiten, II. Loo», bis 17. Februar er. Vormittag« 10 Ukr im Ralbbaus allhier. II. Obergeschoß, Ziuimer Nr. 5, portofrei einzureichc» Der Rath bihäll sich dir Auswahl unter den Bewerber», bez. die Theilnng der Arbeiten und die Ablehnung sämml licher Angebote vor. Leipzig, den 29. Januar 1800. Der Rath der Stadt Leipzig. Iu 678. vr. Trönvlin. Rüling. Heinrich Gerhard. Wclsgang August. I Bekanntmachung. Die im Jahre 1860 gelosten Doppelgrüber, ferner die im Jabre >875 inil Erivachienen und die im Jahre >880 mit Kindern besetzten Gräber aus dem neuen JohanniSsrievbosc komme» im lansenken Jahre zum Verfall, jedoch nicht erst am J-rbre-schlusse — wie vielfach irrlbümiich angenommen worden ist — sondern mit dem Tage, a» welchem die Eo»- cessioiiSzell atläust, und eö kann ihre Erneuerung nur »ach s---- Leipzig, den 8. Januar 1890 Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröndli». Wirtbgrn. kupserschmievemeister, l. Reudnitz» Distrikt: Herr Joachim.Fritz.Bäckermeister, « « - » Lange, Emil, kausmann. Folge Ablauf« ihrer Amk-daurr mit Ende beS JabrcS 1889 -rer Function al« Armenpfleger enthoben worden sind. Wir prechen den genannten Herren für ,bre bisherige Tbälig nt in der hiesigen Armenpslegr unseren herzlichen Da»! ermit au«. Leipzig, «m 30. J,nuar >890 D«» Mrmen-DirecSorinm. Ludwig-Wois. Artu« Bram-, Bah- und Viehmarkt zu liebcttmolkvitz vtt,«»«ch. den I». Februar I8S». Abgaben werde» nicht erhoben. tcr tzikmemberat-. L,ck. Bekanntmachung. 1. Januar ivuv ^ , Der Rat- -er Stadt Leipzig. Dr. Trvnbl > n. »ennig. Bekanntmachung, den Fahr« und Rettverkehr tu, Iohanaaparr betreffend. ^ Die Wahrnehmung, baß v,e sür den Johannapar! v«> stehenden Vorschriften brr»,zück, de, Fahr- und Reilverkebr nicht immer gehörig beobachtet worden sind, veranlaßt unS. dielelben erneut zu verössentlicheil: - 1) Zum Durchgangsverkehr nach beiden Richtungen darf nnr die vom Wesistrancu Eingänge an der Lulherkirche vorbei nach der BiSmarckstraße führende Straße benutzt werden 2) Alle übrigen Fahrwege de- Pa,kS dürien nur nach einer Nichtuns.' hin und zwar von au« recht« herum befahren werten. Die vorgeschriebe»» Richtung wird überdies durch Pfeile unlcrhalb der ausgestellten Dasein ^ 3)^Die Bestimmungen unter 1) und 2) gelten in gleicher Weise sür Reiter und Radfahrer. „ .r 4) Die Wegstncke. welche von der Carl-Tauchnitzstraxe bis zur Fah.straße deS Park« führt, bleibt nach wie vor de», Verkehr von Wage», Reitern und Radfahrern verschlösse». 5) Zuwiderbanvlnngen werden mit Geldstrafe bis zu 60 .ck oder Hast bis zn 14 Tagen gcabndel werden. Leipzig, den 30 Januar 1890. Der Rath und da» Polizeiamt der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Bretschneider. IX. 6877. H"«"g. Grstlkt wird der Kellner Wilhelm Linnenkohl, geboren den 16. Seplember 1846 in Allrnvors an der Werra, welcher zur Fürsorge sür seine der Armensürsorge anheim» gefallene Familie anzuhalten ist. Wir bitien, denselben im B»trctu»gSsalle gefälligst Mittelst Marschroute anherzuweiscu. Leipzig, den 27. Janiiar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) X. k. V. 59. Ludwig-Wolf. Feiler. wird der am geborene Gesucht 16. April 1850 in Zottelstedt bei Apolda Friedrich Augnst Nu-eck, welcher sich der Fürsorge sür seine der hiesigen Armenpflege aiiheimgesalleiie Familie entzogen hat. Wir biiten, denselben im BetrelungSsalle sofort mittelst ZwangSPasseS anherunvkise». Leipzig, am 21. Janiiar >890. Der Rath -er Stadt Leipzig. (Armenamt.) ^ K. V. 12». L „ vw , g Wo > s. Feiler. Bekanntmachung. Am Abend d>S ll!. dieses Monats dal sich doS am 26 Tfp. «embee 1876 in Le pz>g geborene rchnlmädchen Alma Loiibir MrNkflme aus der Wohnnng iineü gier woliniia'len BaierS enlkeriit, ohne bieiier dah>n znrückiukehien. Unter Bezugnahme aus unienstehende Personbeschreibung machen Wir dieses du,ou.ch mit dem E^jua-.en bclanni. jede Lönlirncimmnu über den Lerblkib vd r jetzigen »luienihalt der «enn sst.» unver zng sch bei u»ser^Lrmiinal-Abil,e>lu»g zur Anzeige zu billigen. L-ipjig, an, 29. Januar 1890. vir V-l'iei-Amt der Kiadt Leipzig. , Breisch n eider. B. ^ "li-, 0>rö«e: den, Aller e,»sprechend; Haare: hell. blau; Aale una vollnändig; » ,,n: rund; Äesichi: rund «e,ich,«salb,: gesund; «esial, schmächiig. Kleid du»k^'°^nn" Enisernung mit blaue», xieio. dunki»,,. wollene» v,rümpfen und bunlen Hau.'ichude». Bekanntmachung. "" iäbelichem «»«halt und freier eiatt«» l'au^ st a'n "'ante» """" L-Vrr« anderweit zu belei^u. btren^bckl.de, ^0>lche en, dkiariigtS Am, »iffe« um'eLL uu.-i B-i'n,.u..g pvi. Zeug Vlogwitz Leipzig, am 29 .^rniinr l!-90. _ Ecr Gemriiidernt- v. Lichoriu«, Gemeindevoistand. Jrf,. Nachgenannte Herren DistriclSvorsteher sind in Folge Ablaufs ihrer AmiSperiode resp. aus Ansuchen mil Schluß des Jahre« >889 ibreS Amtes enlbobe» rvorven, und zwar: im 2l. Districl Herr Friedrich Karl Walther, Privat mann. i»> 22 Districl Herr Klemenö Oswin Theodor Merrmann, Lehrer. Wir fpr-chen Denselben sür ihre der diesigen Armenpflege aewidmele Thäligkeil unseren herzlichen Dank hiermit öffent lich au«. Leipzig, den 30. Januar 1890. Da» Armendirectorium. 209. Ludwig-Wolf. Artu«. Ver Wahlaufruf -er nalionaMberaleu Partei. ii. Don allen Vorwürfen, welche unsere politischen Gegner erheben ist der lächerlichste der, welcher sich gegen die Eu>- ithruiig der fünfjährigen Wahlperioden richtet. Wir haben die fortdauernde Aufregung de» PaiteilebenS und lie stete Schärfung Ver Parteigegciisätz: seit der Geltung der bis herigen Wahlperioden hinreichend kennen gelernt, um dir Umwandlung derselben in fünsjährige als eine Wehlthat sür alle Parteien zu begrüßen. Der Wcrhlausruf sagt in dieser Beziehung: „Die au« dem Reichstage selbst beantragte Ver längerung der Wahlperiode aus fünf Jahre entspricht dem bei säst allen, auch den freieste» Völkern bestellenden Brauche, wird den pallamentarischen Einfluß stärke», die planmäßige Erledigung der Geschäfte erleichtern n»d in einem La»de mil o vielen politischen und a»der» Wahlen als eine Wohlthal „» Interesse de« inneren Frieden- empfunden werken." . E» ist auch niemal« der Versuch gemacht worden, gegen diese Verbesserung einen stichballigen Grund vorzubringen, man hat sich daran geklammert, baß sie eine Verfassungs änderung bedeute, und gegen eine solche müsse man grund- ätzlich Front mache», um nicht ans die abschüssige Bah» weiterer Versass»»gSä»deruiigen zn geralhcn. Man meint damit natürlich die Beseitigung des allgemeinen StimmrechlS und sucht die Sache so darznstellcn, als ob die E»>sühr»»g ünsjähriger Wahlperioden »nr die Einlcilung zu dieser Be seitigung bilden solle. E- ist daS dieselbe Taclik, welche ohne irgendwelche greifbare Veranlassung stets die Befürchtung rege zu halten sucht, daß eine wüste Neactien bevorslehe, welche allen politischen Freiheiten und Volk-rechten den GarauS machen soll. Die freisinnige Partei hat sür de» letzten Reichstag die Bezeichnung Angstproduct gewählt und ver Vorstellung Vorschub geleistet, daß die angeblichen Kriegsgefahren nur in der Einbildung Derjenigen vorhanden waren, welche daraus sür ihre Zwecke Nutze» ziehen wollten. Der BeireiS, daß die Kriegsgefahr kein Trugbild war, sondern eine feststehende unzweiselbasle Thalsacke, ist inzwischen in der überzeugendsten Weise geführt worden, während die Frei sinnigen den Beweis ihrer Behauptung schuldig geblieben sind, den» sic können doch nicht erwarten, daß die Einführung süiisjährigcr Wahlperioden von den Wählern als die Morgen rölhc der bereinbrcchendrn Reaction betrachtet werden soll, so weit gehl doch die Politische Unreise selbst in freisinnige» Kreisen nicht. Mit vollem Recht können die OrdnungSparteien ober der freisinnige» Partei den Vorwurf entczegeiiballen, daß sic die bevorstehende,, Wahlen zu einem Angstproducl gestatte» wolle. Wen» man soweit geht, eine Forderung der Zweckmäßigkeit, die Abstellung eines längst empsuiidenc» llebelstandcü als Beschränkung der politische» Freiheit zu verdächtigen, dann kan» man überhaupt nicht mehr aus daS Vertrauen der Wähler zur Lanlerkeit der vorhandene» Ahsichie» rechne», bann hört die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit im Wahlkamps' ans Waren eS nicht die Freisinnige», welche bei den letzien Wahlen die Furcht vor'Monopole» erfanden, um di- Reib.'» ihrer Anhänger zu verilciiken'? Wo sind denn die Monopol- Voilaaen geblieben'? Ruhen sic vielleicht in de» Archiven deS Reich-jchatzanil- oder in e»,c»i abgesonderten Fach der Mappe ecS Reichs! inzlerS'? Da« Tabak,nonovol ist bekanntlich i»i Jahre 1882 von der Mebrbcit de« Reichstages abgelehnl worden, und seillei» ist cer Monopol - Gedanke an- dem Reichssinaiizprogramm veiscbwunben. Die Bebürjnissc teS Reichs sind aus anderem Wege gedeckt, wen» auch nicht in der Form, welche den Bestall der freisinnige» Parle, sinken kann. Tie OidnniigSparleien sind in, Gegensatz zu der freisinnige» Parle, und ihre» Vcrbiindclen solchen Miltein, welche ans Erzi liiiig von Furcht vor eingebilketc» Gefahren »»d Nebeln h»iau«lausen, durchaus abgeneigt, sie baben vieimebr daS Streben, volle Klarheit über tie politische Lage im Innern >v>e »ach außen zu schassen. Demgemäß versprechen sic den Wähler» »ich, billige LcbenSniillclpreise, sondern sic sind nur bemüht, dem Jrrlh»»» entgegen zu treten. als ob die gege»- wärtigen Preise eine Folge der Getreidezvlte und sonstiger Zölle ans Lebensmittel wären und daß eber eine Steigerung alS c»i Lanken der Preise zu erwarte» se, Auch eine Verniiiiverung der koblenpreise können wir den Wählern nicht versprechen, weil die Beseitigung der Ursachen, weiche de» Preis der kohlen i„ dir Höhe getrieben l abe», nicht in der Macht des Reichstages liegt. Aber was wir den Wählern mit vvlliier Sicherheit versprechen lonucn, ist, daß wir ihnen die Wahrheit sagen »» Gegensatz zu Denen, welche ihnen Sand >n die Augen streuen, um ihren Blick
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