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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-04
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1890
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772 . .»mm, h«ß h«, «tzM» Wlßil) «chm» W I »«Ich«» (,icht »ereiazelt, sonder» hnrchweg) die bah»a»«Sch» U»« > »t, Behaupt, , . ... . fouder» hurchweg) und Abfuhr seit Jahre» mit d«m besten Erfolg« riugesährt ist. dies« Einrichtana al« eine unerwünschte Last empfinde», ist nicht zu- treffend. Dt« eoglischen Verwaltungen haben früh erlaaa», ivelche unschätzbaren Bortheile diele Einrichtung für dir püattlich« und schleunig« Beorderung der Güter bietet und habe», da ih»«n widerstrebenden verkehrSintereffeuieu gegenübcr keinerlei gesetzliche ZwangSmiltel zu Gebote stehen, aus andere Weis«, durch die Tarrfstellung, eisen solchen Zwang thatlächlich andauernd au», »»üben gewußt, um nicht zu Gunsten Einzelner jene Bortheile tür die Gesaauntheit peeiSgeben zu müssen. — Wenn endlich in einigen Blättern mit Bezug auf die Vorschläge de» Archiv» von der Absicht einer Berftootlichnng de» „SpeditionSwesenI" gesprochen worden ist, f» kann die« nur aus einer gänzlichen Verkennung der «üalsächlichr» Vcihälinisse beruhen. ES bedars keiner näheren Aus führung, daß die An- uud Absuhr der Eiseubahngüier noch und von den Bahnhöfen weder den einzigen, nach den wesentlichsten, sondern höchsten- etuea nebensächlichen Bestondtheil de» Speditionsgeschäfts bildet und mit demselben weder »othwendtg, »och thatiächlich immer vereinigt ist. Die Uebertragung de» Bahuamtlicheu Rollsuhr- geschäst» an Spediteure hat sich sogar al» rin schwerer Fehlgriff erwiesen. E» sind hier zwei Verrichtungen vereinigt, welche ein ander naturgemäß widerstreiten. Dem Erwerb-iateresse des kpe. diieur« stehen die vertragsmäßigen Pflichten de» amtlichen Roll- sahnmternebmer« »ieisach entgegen, namentlich seit Einführung des iogeuanate» kammelgntsystem». In rtchiiger Würdigung dieser Sachlage hat ». 8. di« badisch« Etaoi-eilendakn.Berwaltllag in den Beiträgen »it ihren amtlichen Juhrnalern hmera bereti» aus drücklich vorgesehen,daß dieselbe» keinerlei SveditioaSgeschä fte betreiben dürfen. — Die im Jahre 1875 st-Ugehobtrn Ber- handlungea über Einführung einer ausschließlichen babnanitlichen Zustellung der Güter tu Berlin sind nicht etwa aus Gründen, welche in der Sache selbst liegen, sondern in erster Linie an de» banialigen Eoocurrenzverhältnisiea der verschiedenen in Berlin einmündenden Bahnen gescheitert. Die Rothwendigkeit einer einheitlichen Regelung der Rollsuhrverhältniffe in dem gedachten Sinae ist schon damals seitenS der betheiligte» Privat- und StaatSbah». Berwaltuagen eian.üthig anerkannt worden. Besonders bemerkeutwerlh ist aber, daß gleichzeitig auch die berufene» Vertreter der Berliner Kaufmannschaft die fragliche Einrichtung im Htm blick aus den wachsenden Straßenverkehr uud die Bortheile für den Eisenbahnverkehr al» nützlich anerkannt und e« sür wünschenswert!, erachtet habe», daß die Eisenbahn«Verwaltungen da» Rollgrschäft nicht in den Händen der Spediteure be lassen, sondern dasselbe selbst übernehmen. Die Gründe, welche zu den erwähnten Lerhandlungtn geführt habe», sind mit der seither eingetretene» gewaltigen Steigerung de« Güter- uud Straßen. Verkehr» noch gewichtiger und zwingender hervorgetreteu. Endlich ist nicht außer Acht zu lassen, daß inzwischen die meisten in die großen Verkehr-Plätze einmündenden Bahnlinien unter einer Der- tvaUuug vereinigt worden sind und damit die MSglichkeit gegeben worden ist, da« Uollfudrwesen sür sämmtlich« Bahnhöfe einer Groß stad« derart einheitlich zu gestalten, daß der Eisenbahnverkehr und da» Publbum den größte» erreichbaren Nutzen daraus ziehen. *— BetrtebSergebnisse der Letpziger-Pserdeeisen- bad» ia der Woche vom 27. Januar bis 8. Februar: 295455 Personen, 81077,15 », Mehr: 62 202 Personen, 4962,25 ^>, Mehr: seit 1. Juli 1889 (Beginn de» BetriebSjahreS 1889/90): 1 641 938 Personen. 108Z91L0 X <V Linden»», 2. Februar. Di« Eisengießerei der Herren Meier L Wetchelt. hier, hat derart gute Aufträge, daß sie sich veranlaßt sieht, einen neuen Cu Polo sei, zu erbauen. Daß über Haupt unser Ort in industrieller Beziehung sich sehr erfreulich ent wickelt, kan» mau sowohl au» der neuen Statistik über den Post > verkehr, wie a»S den Veröffentlichungen über die zunehmende Frequenz der Pferdebahn erlehen. —L Markranstädt, .3. Februar. Seit dem Bestehe» de» tele phänischen Verkehrs mit den größeren Städten, entwickelt sich unser Ort industriell ganz bedeutend. Es sind seit 1886 vier größere Etablissements gebaut und für daS Jahr 1890 wieder drei größere Fabriken in« Bau begriffe» und weitere stehen in AuSsichl. Der Grundwert!, steigt jedes Jahr um 2—3 pro Quadratmeter, da durch die Einwohnerverm lirung — feit 1886 gegen 2000 mehr — große Stachjrage oach Wohnung herrscht und jährlich durch schnitilich 10—12 neue Häuser gebaut werden. — Einige größere Etablissement» haben ihre Produclionea ziemlich bedeutend erhöht und eine größere Anzahl Arbeiter eingestellt, so daß überall rege Beschäftigung in den Fabriken herrscht und unser Ort eine bedeutende Zukunst in industrieller Hinsicht zu habe» scheint. *— Actieabraueret zu Borna. Der Geschäftsbericht nennt dar Lrgebniß de-Geschäftsjahre» 1888/89 insosern ein besriedigeateS, alS e» de» Bemühungen gelungen ist, den Bierabsatz gegen da» Borjahr wiederum nicht unwesentlich z» erhöhen und zwar lediglich infolge des regelmäßigen Geschäftsgänge». Die seit vorigem Ge- schäslSjahr wieder cingesührte Geschäftsverbindung mit Leipzig Nimmt ihre» ruhigen Fortgang. Wenn nun trotz de» erzielten Mehr Verkaufs der Reingewinn hinter demjenigen de» Vorjahre» zurück geblieben ist, io hat da» seinen Grund lediglich i» de» Ihenre» Preisen der Robmaierialien und ia den Hoden ProdurtioiiSlostei,. ES wurden verschrotet 86l5,69 dl Bier gegen 7491,05 bl ia 1887/88. demnach ein Mehrabsatz von 1124,64 dl Bier erzielt. Die Neben producte brachir» einen Gewinn von 5558,57 — DaS Gesamnit ergebniß stellt sich demnach wie folgt dar: Brutto-Gewinn laut Ae »vinn- und Verlust-Toni» 19 786,99 >4, Grwlnnvoitraq vom vorige» Jahre 163.06 .4l, zusammen 19 950,05 Hiervon Abschreibungen »nd Zuschreibungen zum Reservefonds 7307,20 ^l. ferner .3 P,oc. Tanltüiiic sür den AussichlSroil, 379,26 .St, so daß zur Verfügung der General-Versammlung bleiben 12 263,59 -G ES wird vor- geschlaqen, hiervon eine Dividende von 3'/, Proc. mit 12 253,50 zur Verlheilung zu bringe» uvd den Rest mit 10,09 aus neue Rechnung vormtragen. U Aiiü dem Vogtland«. 2. Februar. Die Nachfrage nach Hanbsiickeriuncn. deren hauptsächlichster Sitz im Bogtlande an der böhmischen und bayrische» Grenze ist, ist svrlgeictzt eme große, da Handstickereien seit Jahren wieder mehr und mehr in Ausnahme kommen und das solide vogtländische Erzeugaiß begehrt ist. ES wird ougenehm sein. zu erfahre». daß die säinmtlichen Ausstattungsstücke mit Handstickerei (Kissen. Dicken u. s. w.) sür die an den Kronprinzen von Griechenland vermählte preußische Priiizessill in Plauen geserligt wurde» sind. ff Trespen, 2. Februar. Dresdner Nähmaschine» Zwirnsabrik. Ja der gestern Nachmittag abgehaltenen Sitzung des AussichlSralke» der vorgenannten Actirngesellschasi wurde be> schlossen, der dcmiiüchsligcn di'S>ül>r,gen Geneialversanimlung der Aetioaaire, nach m gewohnter Weise bewirkten hoben Abschreibungen, d>e Vcrtheilung einer Dividende von 7 Proc. (gegen 5 Proc. im Vorjahre) voruilchlagcn. LD Bus Nettst jüngerer Linie. Für die Fortsetzung der Locatbah» HeiinbrechtS-Münchderq von dem zuerst ge nannten Orte nach Schauenstein, Naila und Lichtenberg oder Marx, grün wird lebhaft agilirr, und es steht auch rin Entgegenkommen der bayerischen Stoatsregierung in Aussicht. Die Industrie von M inchberg, HelmbrechiS und Umgegend bat ihr hauvlsächliches Absatz gebiei nach Norddeutichland und erhofft in dem Anschluß nach Maix grün eine bedeutende Abkürzung der Schienenwege nach Preuße» und damit eine qröß-re Rentabilität ihrer Fabrikate. Für Lob » stein Hot diese Regsamkeit insosern ei» besondere» Interesse, als dadurch der Eis.„badnlinir DriptiS-Blankenstein-Marxqrun ei» immer größere« Verkehrsseid i» Aussicht stehl. Auch soll nach der „LandeS- zeitung" Preußen der Stricke Gera-MünchenbernSdort nicht fee» stehen »nd den Pinn haben, dieselbe bis TripiiS fortziiietzen und damit eine d,recte B ibindliiig Gera-Iripti»>Hof derzuftellen. Es wäre dadurch die schwierige Strecke Gera-We>d> wesentlich entlastet und abgekürzt. Angesicht- dieser erfreulichen Aussichten bedauert da» genniinie Blatt, baß Hirschberg nicht über da» Sackbähnchcn Schönberg-Tann,-Hieschberg hlnanSkonimen kan», sonder» mit einer unrrklartzchi» Zäi.igleit daran ftsthuit. 7 Im letzwergiii gelten Jahre haben sich die Handels- und ge schäftlichen Beziel nagen DeniichlondS zu Griechenland wiederum glinst'ger enlwiikelt, und während »och im voevcrqangencn Jahre Deutichla >d an der -iriechstchen Eiiisuhr inil 3 380 31.3 FrcS., an der Au-tuhr »nt 4 108 399 FrcS bcihciligt war. werden die reipectiven Zahle» iiir da- letzte Jahr von sachliinriger Seite höber angenoinniei, Namen!! ch aus de», Gebiete gewerblicher Tbängkeit ha» sich in Griechenland ein weiterer Ausiitwung gezeigt. Die Leide»., Schas Wolldecken-, Baumwl'll. und TuchiiiLiistric. ivelche noch bis eiwa vor >5 Jahre» fast auSichließlich aus den eigenen Bedarf Desjenigen welcher sie veiftrt'iie, angewiesen waren, habe» nach und »ach den getammlen griechischen Markt gewonnen und sind nicht ohne Erfolg bemnbt gewesen, ihren Erzeugnissen auch >m AnSlande Anerkennung zu verschaffen. Neben der naiionalen Industrie fanden, namentlich in Py äuS uad Svra, die großen Jnvustrien westlich europäischen SlilS Eingang. Deaischlai ds Bezug Hai sicki betreffs der Eorinihen und griech ichen Wenie vogräß-ri. auch der Bezug von Schwämmen Hai sich gcsle,gerl. Alles in Allem: das letzte Jahr Hai «ieoerum bewiesen, daß wir mg Griechenland als inil einem Industrie staate von iorlgeichiillener iPedenti-ng z» rechnen haben. *— Ein- und An Silier von Getreide. Die Einfuhr von Getreide, Gerste und Ma,S auSgenvinm n. Hai m Deulschland >»> Vergleich zum Monat Iccember 1888 im gleichen Monat 1» 128 177 139 029 363 648 3S2 076 5 687 1 236 706 s«t»» IM «§„»»«««» «PMichfhG »«ä» (als« k» — D^tpelcevtuer »» 100st»): Eßeizeu 87380b (— 10S411), «„gen 789 916 (- 572 077). Hofer IS? 225 (- 78 S071. Buch, weize» 39771 (— 24 654), Hülfeafrücht« 71 299 (-85400), «erste 8S9 037 (122 058). Mais 384 544 (Z- 415« 131). Die « u, suhr voa Getreide uud Hülfeufrüchte« ist tm Allgemeiaeu geringfügig; bei Hüllen flüchten betrug dielelbe 4360 gegen 4219, bei Gerste 16034 gegen 41437, im December b«< Vorjahres. In der Eiofnhr von Mehl zeigt sich ein« Steigerung voo 15484 aus 18481, iu der Ausfuhr ei» Stak«, vou 164 764 aus 117921. Vo» Kartoffeln wurde» 20009 eta» uud 30 719 auSgeführt gegen 53986 bezD. 164073 tm December bei Vorjahre». Vo» Kartoffelmehl »ud Kartoffelstärke wurde» 59 514 gege» 115831 D>Ttr. aulgeführt. *— Et»« uud «osfuhr voa Vieh im deutsche» Zoll- «dt et. Im Jahr« 1889 war die Eiusuhr uad Ausfuhr voa Lieh olgead«: «bifudr «»An», Rindvieh 177 64? 20151 Schweine und Spanferkel 435 549 20 089 Schasvieh iucl. Lämmer 2015 607189 Während hier noch die Einfuhr voa Rindvieh, Schweinen rc. im Jahre 1889 im Vergleich zum Vorjahr« erheblich zugeiommen hol (-f- 49470 Stück), ging die Einfuhr voa Schafe» um 3672 Stück zurück. Bei der Ausfuhr von Lied ist überall ein erheblicher Rück gang zu verzeichnen, doch ist dieser Ipeciell bei der AaSluhe vo» Schweine» eia nur scheinbarer. Prüft mau nämlich di« Ergebnisse der Statistik des WaarenverkehrS des deutschen Zollgebiete» mit dem Ausland« für die Vorjahre ia dieser Beziehung eingehender, so er- giebt sich, daß vor dem Zollanschluff« Hamburg«, Bremen» re. der größte Lheil der anSgesührteu Schweine (87 Proc. der Gesummt- aussuhr voa Schweinen im Jahre 1888) allein »ach Homburg qiug. Dieser Tdeii kommt seit dem Zolloaschlusie »ou Hamburg llb. Oktober 1888) in der Statistik des WaarenverkehrS deS vrutschea Zollgebiete» mit dem Ausland« nicht mehr zur Rochweisnug. *— Die »Hamb. Vörsenhalle" schreibt: Die Industrie» and HaadelScartelr gedeihen vortresslich hinter de» hohen deutsche» Schutzzollmaurro. Dieser Eindruck wird auf» Neue verstärk» durch deu Ueberblick über di« Lartelbewequug >m Jahre 1889, welche, die Fachzeitschrift „Industrie" soeben gied« und ziem- sich zuverlässig gebea kann, weil sie seit Langem alle Erscheinungen aus diesem Gebiete mit besonderer Aufmerksamkeit veriolgt. Nach dieser Uebersicht, in der übrigens der Unterschied zwischea Unter, nehmercartel und SpeculasionSrtng unberücksichtigt geblieben ist, bestaube» im Borjadr« innerhalb Deutschland» nicht weniger als 95 Eartele. Wer hätte wohl vor zehn Jahre» au eine so rasche Eniwlckluug dieser monopoltstischen Gebilde gedacht, welche die Schutzzöllner damals nicht sürchierlich genug als Ausgeburten der manche st erlich übertriebenen freien Loncurrenz in Amerika Ichilderu tonnten? Heute hat die „nationale WirlhschasiSpolitik" da« LoatittanS« wesen mit den schlimmsten, unsere Ausfuhr hemmende» PreiSbedrückungen zu schönstem Flor gezüchtet »nd die »ordamerikanische Entwicke lung weil überflügelt. Dean für die Union kann die „Industrie" uns 62 Larlele aller Branchen aasührrn, also bedeutend weniger als sür unser mit dem Segen drr „nationalen WirlhschastSpoliltk" beglückte» Baterlaad. Drr Vollständigkeit halber sei hinzugesagt, daß noch elf internationale VreiScariele für Blei. Kapser, Zink, Ehilisalpeler, Schienen, Spiegelglas, Zucker, Dynamit und Hotels in Betracht kommen, sowie, daß da« schutzzölluerische Oesterreich Ungarn gleich an drisier Stelle hinter Deutschland und Amerika rangiri, während da» freidändlerifch« England erst a» vierier Stelle kommt. Da- wirthlchasiSpoliiische Facitdcs Ganzen ist aber: wie in der künstlichen Bertheuerung der nothweadtgsten Lebensmittel durch agrarische Maßregel», so marschirt Deutschland tu der künstlichen Preistreiberei der Jndustrteproduete au drr Spitze aller Nationen. (Münchener N-uesie Nachrichten.) *— Die Resultate der TranSportverjicherungs-Ge> feilsch asten werden für 1889 wiederum ausnahmslos schlechtere sein, alS im vorhergegangenen Jahr, und darüber braucht man sich auch gar nicht zu wundern, da in diesem Geschäftszweig eine Ton currenz existert, die geradezu brutal genannt zu werden verdient. Diese Erscheinungen treten am eklatantesten an den großen Börsen vlätzen zu Tage, wo neben vielen Platz-Compagniea ein greßer Theil der Gesellschaften de- In- nud Auslandes Agenturen errichte« hat. — Letztere sind vielfach i» Händen von solche» Agenten, die daran» ihre Existenz suchen müsse», und da liegt die Versuchung, um Pro Visionen zu verdienen, ja nahe, — daß solche die Prämien oftmals nur ermäßigen, um sich da- Geschäst, d. h. die Prämieneiunahme, zu sichern. Weniger wird daran gedacht, ob die Prämien auch dem Risiko entsprechend bemessen sind, und die Direktionen der binnen ländischen Gesellschaften haben darüber weniger Controle, da die Agkiiiea größleniheil» mit einer Vollmacht ausgerüstet sind, wonach sie vollständig freie Hand haben und schalten und walten können, wie sie wollen. Daher kommt eS auch, daß z. B. die Bremer Honsa-Dampser, nachdem dieselben zuletzt noch den schweren Doialverlust beim „Marcobrunnen" auszuweisen hatten, in Hamburg jetzt noch billiger gedeckt werden, als vor dem Schaden in Bremen. Andererseits werden in Bremen zum Beispiel Kohlenrisike» mit eisernen chiffen voa dort via Newcastle nach der Westküste Südamei ika« zu 2*l. Proc. gedeckt, wo man in Hamburg 3'/, Proc. und 4 Proc. erhält, »nd dennoch sind letztere Prämien bei Weitem nicht ausreichend, denn >m letzten Jadre sind allein 5 Schisse ans dieser Route verbrannt und neuerdings lieft man in den Zeitungen, daß daS große neue Hamburger Schiff ..Kalliope" »lafteuloS in der Nordsee umherireibi, — also wicdcrum ein schwerer Schadens Daß solche Differenzen in den Prämien existiren, ist ein schwerer Schaden sür da» ganze Geschäft uad darin kann nur Wandel geschaffen werden, wenn die binnenländischen Gesellschaften sich mit deu betreffenden Platz-Compagnien verbinden, einen besonderen Verein an ledem Platze, wie Hamburg, Bremen rc. bilde», worin sür die bauptsäch« Iiwsien Risiken die Prämien vereinbart und durch Unterschrift sicher, gestellt werden Die Gesellschaften de» BinnenIanbeS werde» uatür sich von ihren Agenten der betreffenden Plätze ousgeiordert werden, solche Verpflichtungen nicht einzugeden, denn damit würde die Selbst, ständigkril der Agenten sehr eingeschränkt, aber die elfteren sollten sich darin nicht beirren lassen und lieber ein quantitativ geringere- Gc'chast in Aussicht nehmen, weiche« sich dann durch die Qualität rejp. ausreichende Prämien unbedingt günstiger gestalicu muß. Au alle Fälle ist ei» Zasammeuhalten lämmllicher Gesellschaften sür die Ausbesserung ver so sehr geschmälerten Prämien durch aus »oibweudig, sollen die GeschästSresultaie derselben aus drr ab schlissigen Bahn, auf welcher sie sich jetzt befinden, nicht noch wciter sinken, waS gleichbedeutend wäre mit lauter Berlustab fchlüffen. (Bert. Vörl.-Ztg.) - Di» Sparkassen in Preußen. Wenn die Benutzung der Sparcasseu einrn Maßstab abgiebt sür deu Wohlstand der Bevölkerung in den einzelnen Theilen eine- Lande», so liefert die aiiitsickie Statistik über die preußilchen Sparcasseu iniereffanie Anschlüsse nach dieser Richtung. Nach dieser Statistik betrug am Schluffe d,S l-tzle» Jahres das Besammiquihaben der Einleger (in M llioucn Mail) in der Provinz Onpreußen 47. Wesiproißei, 42 Berlin Il.i, Brandenburg 178, Pommern 130, Posen 37, Schlesien 237, Lachik» .332, Schleswig-Holstein 334, Hannover 404, Westfalen 505, Hessen Nassau 139, Rheinland mit Hohenzollein 399. — Augen icheinl ch ist dir größere Leiftungssähigkeit der westliche» Provinzen gegenüber den östlichen Tdeiien des Landes Posen, Oft- uad West, prrußc» können wohl al« die ärmsten Provinzen Preußen» angesehen werden. -Ir- Lütze». 3. Februar. Im Lause voriger Woche war ei» Ver treter der Zuckerfabrik Trotha in Klrincorbetba uad der Um gegeuv anwesend, um mit den dortigen Landwirihen L>rlräge abzuichiießen über Lieserungen von Zuck rrüben an di« gerannte Fabrik. Die betreffenden Riibenbauer habe» sich denn auch coniralt iich veipslichtei. ihre Rübe» »och Troiha zu liefern, da ihnen hier bei gegen den biSberi en Adiatz »ach Lutzen mancherlei Boriheile aeboten werden. Die Fabrik zahlt pro Tenlner 95 ^ und läßt die Rüben durch Kähne aus der Saale von Kleincorbelha abholcu, wo durch die Ablirserung den Bauern sehr erleichtert wird uud die Be schwerden, weiche die oft grundlosen Wege „ach Lützen bereiteten ia» ganz weqiallen. Die 35 Piment Schnitzel lieiert vie Fabrik srei »ach Kleincorbetha. An der Verladestelle werte» die Abnehmer eine Waage aussiellen, daß die Rüben dort veiwogen werden können und «io längere- Warten denn Abladen ganz und gor ouSgeichiossen ist D. Eisenbahnbau. Der BezirkSauSichuß zu Me>seburg gicb« bekannt, daß die königl. Eiieubahudirectivn zu Eisurt mit AuSinh rung der Vorarbeiten zur Erbauung einer Eisenbahn nntergeorbnetrr Bedeutung von ReinSdort »ach Frauken bansen und einer solche» voa Naumburg nach Deuben beaniiragt ist. Q Vereinigte Poniiner'sche Eisengießerei uud Halle sch« Maschlaensabrik vormals Baaß St Littinann. Unterm 23. Januar ist der Brschluß der General. V-riammlnnq vom N. Januar, betreff »d d> weisiic Erl ohung tr» ActiencapiialS »in 300 ooo .41 aus l 800 000 et. », das HaiidtlSregist.'r ein-,eirage» Die neu«» Aetiea sind i» 200 Siucke a I. M G eingetheili *— Hasseroder Maschiiienvavier Fabrik. Die Pro- duciion i>« ,m Jadre 1889 Hinter der de« Jahres 1888 im Gewichie UNI 19 225 und INI Wkilhe NM 8204 .et juilickgebliebd», wvsür der Giuad in zniammen l8iag,geni Li'llsiande. welchtk tdeii» durch Kvhleumapgel währrud brr Slreikpcriode, iheil» durch nvihweudige trappe» verlaus ^r!»*«ge»"d, « ei« gege» da< Vorjahr »m 3 Proc. jäherer Dorchschailip. aussprei« zu verzeichueu ist, so «st die» daraus zurückzuführeu, daß e» gelang, mehr Aufträge i» bessere» Stoffen zu erhalten, l- daß die weaiger lohaende» Aufträge ia geringe» Stoffen mehr der Toacurreaz überlassen werden konnte». Der Rohaewinn beirägt 72 789 oder 4679 ^tl weaiger al« 1888. Die Abschreibungen beirage» 17 915 ^l Der Reingewinn stellt sich aus 54 874 und gestattet oach Zuwetsaag voa 2744 au deu Reservefonds und 2500 Dotirung de« LrueuerungSfoudS die Verlheilung vo» 11 Proc. Da» Betriebskapital stellt sich aaamehr aut 165 712 ^l gegen 144 205 Ende 1888. Durch Aawachfeu drr liquide» Mittel da» Uuteruehme» ia der Lage, ou eine Vergrößerung deS EtabliffemeatS ohne brsoadere Joanspruchnadme fremden LapiialS deuktn zu löuneu uad wird der Hauptversammlung eia bezüglicher Vorschlag unterbreite« werde». Bei sortdauerad normalem Geschäft», gange hofft die Verwaltuag auch im lausenden Jahre eia befriedigen- de- Resultat zu erzielen. D. Cassel, 2. Februar. Die hiesige weltberühmle Maschinen, sabrik Heaschel K Sah» hat gestern am 1. Februar ein be deutsame- Jubiläum gefriert, nämlich die Ablieferung der 3000. Locomotive. Vor nicht ganz 4'/, Iobren wurde di« 2000. Loko motive lertiggestelli: die Firma ha« also iu Kiefer kurzen Zeit voa 4V, Jahres 1000 Loromonveu producirt »ebea den sonst von ihr gelieferten Erzeugnissen. Die 3000 Locomotive erhielt die könig. sich« Eilenbahil-D recttoa Magdeburg. Die Locomotive» der Firma ind iu fast allea Ländern Europa» uad sogar ia überseeischen Länder» verbreitet uud wegen ihrer vorzüglichen AnSführuag doch geschätzt. Die Fabrik beschäftigt zur Zeit SOOO Arbeiter und ist mit Aus. trägen überhäuft. Der Jahabee der Firma, Geheimer Lom- merzieurath Henichei» bat zur Feier und Ernmerung an das neueste Jubiläum seine« EtabliffemeatS die Summe vau lOOOO aa diejeniqea Arbeiter, welche 5 Jahre und darüber ia der Fabrik beschästigt siud, vertheilen laste» und außerdem einen Fonds gegeben ur Erbauung vo» 50 geräumigen uud gesunden Wohnungen sür lrbeilrr. — E» mag noch bemerkt werden, daß in dem Etablissement da» beste Ltnoeraehmea zwischen Arbeitgeber uud Arbeitern herrscht uad stet» geherrscht hat; «S haben dort »och nie sogenannte Lohn- beweguogen rc. stoltgefunden, so daß die Firma nach jeder Rich« ung, industriell und social ei» sehr erfreuliche» Bild ans dem dunklen Grunde der heutigen Arbeilerverbältniffe zeigt. *— Harpeaer Bergbau-Gesellschaft. Am letzten Sonn- abend liefen an der Berliner Börse Telegramme ein, inhaltlich deren der Schacht „Brovidence" ein ge stürzt fei. Diese Mitiheilnng bat sich indcß al» eia verwerfliche» Baissemanöver erwiesen, wie ie jetzt an der Berliner Börse zu Hause sind. ES har überhaupt kein Unsall bei der Horpener Bergbau-Gesellichaft ftattgesunden. «— Schmierseifeu-Herstellung in Rheinland und Westfalen. Au» den Kreisen der Seisensabrkante» wird der „Köln. Ztg." geschrieben: „Anfangs vorigen Jahres waren die Seiskiipreise durch gegeuleitige» Unierbielea im Wettbewerb der Fabrikanten gegenüber den Abuebmern auf einen so niedrigen Stand ongekommeu, daß dieselben kaum noch irgend einen Nutzen ließen. Al» indeffea gegen Ende de» ersten Halbjahre« die Leinöl- preise um etwa 6^l die lOO Icr höher gingen, mußte nothgedrungen auch eine Erhöhung der Srisenpreile eintreten, wenn e» auch nicht gleich möglich war, dieselbe dem höheren Leinölpreise voll an- »paffen. Natürlich wurde diese kleine Preissteigerung als voll- onimen gerechtfertigt anerkannt und bewilligt. Inzwischen haben ich aber nicht nur die Lemölpreise im Wesentiiwen aus ihrem höheren Stand behauptet, sondern auch die übrigen Rohstoffe machten in den letzten Monaten eiae AukwörtSbewegung, namentlich ist Pottasche, deren Preisstand nächst den Oelen die Gestehungskosten der Schmier seifen beeinflußt, um eiwa 15—20 Proc. höher gegangen. ES konnte daher eine abermalige Er! öhnng der Stisenpreisc nicht auSbleiben, und diese ist denn auch »n Laufe diese« Monat« eingetretea. Der einsichtigere Theil der Abnehmer wird die Berechtigung auch dieser Erhöhung anerkennen, um so mehr, oll dieselbe nur annähernd die Medrkosten deckt, welche dem Fabrikanten au- der Steigerung der Rohstoffe erwachsen sind." IVTS. Kresrlp, 2. Februar. Die Störung de« RheintrojerIs „Spyck-Welle" aus der Strecke Tleve-Zkvenaar ist wieder beseitigt. * Hamburg» 3. Februar. Diamantwerthe. (Original bericht vou Herrn Ludwig I. Lippert, miigetheilt durch Herrn F. W. Graupen st ein, Leipzig.) Seit meinem letzten Bericht vom Ä. d. M. haben in DebeerS sehr bedeutende Schwankungen statt gesunden. Sie waren am 30. Januar Nachmittags eine» Augen, blick zu 19*/, L käuflich, gingen dann bald wieder di» 20'/« um wieder aus 19'/, L herunlerzugeden und schloffen gestern Abend 20'/, L, während sie heute Ä?t, 2 uotirten. Als Grund für den alle,ding» sehr vlötzlichen Fall ward die Ex-cnsioii eines großen Livrrpooler Epeculonten angeführt, ob mit R cht oder ob nur ein erneuter Angriff der Baisse-Parlei vorlag, ist schwer zu entscheiden. Vo» verschiedene» gut unterrichteten Seiten wird berichtet, daß diese Tompauy ihre Production der ersten iechS Monate dieses Jahre» zu 39 » 6 ä fest verschlossen habe. Daß sie jetzt 6 ck per Karat weniger gewonnen Hobe sür sechs Monaie, als ihr vor einiger Zeit für die dreimonatliche Produciion geboten ward, kann aus ihre ReiitabisiiSl keinen Einfluß üben, wie überhaupt selbst ei» paar Schilling niehr oder weniger per Karat bedeutungslos sein wurden, wenn da» DroduetionSquantum dem Preis e»siprechenL heraus« oder herabg,stimm! wüide. Die Producenien haben in jahrelanger Praxis kerau-gcsiindkll, daß die Welt sür Robdiamante» im Laus normaler Zeilen jährlich vier Millionen Ptund Sterling anSgiebl, und daß eS sich hierbei ziemlich, wenn nickt ganz, gleich bleibt, ob der Preis per K'rai 20 » oder 40 » ist. Im crstere» Falle wird an ein größere- Publicum doppelt jo viel Waare abgesetzi, im letzteren Falle kauft ein kleinere» Publicum die Häljte der Waare zu einem höheren Preis, der naiürlich nicht doppelt so hock, wie im anderen Falle nicht halb so niedrig ist, da ja in beide» Fälle» die Schle fkosten und sonstigen Spesen hinzukommea, die sehr bedeutend und die stationär bleiben. Naiürlich verdient die DebeerS-Tompauy bei der halbe» Produciion zu coppeüen Preisen dadurch eine höh le Dividende, daß die ArbeiiSunkosten de» yalbea Quantum» wesent sich geringer sind. Bei einem Preisunterschied von selbst 3, i oder 5 , per Korat würde die Dividende ober nur wenig be cinflußi werden, wenn die Production entsprechend größer ist. Ob zwar die gestrige Hausse wohl zweifellos mit durch obenerwühateS Gerücht beeinflußt ist, so glaube ick doch kaum, daß sich dauernd die Preislage der Aktien danach richten wird. DaS verständige Publicum nimmt an. daß DebeerS im laufenden Jahre zwischen .30 und 40 Proc. Dividende zahlen wird und hält hieriür den gegen wäriiqen Prei» sür genügend hoch. Wenn aber ungerechtseriigte Baiffespeenlanlen dadurch erschreckt werden, so kann die» einem soliden stetigen Geschäst nur zu Gute komme». DebeerS DebentureS bliebe» unveräntert. Second DebeuturrS vielleichl eher eine Kleinigkeit noch;rbend. Griqua» und Eonsolidated un verändert. Letztere Gesellschaft hat angesangen ihre Dividend-warrant» sür das erste Halbjabr ouszuschicke». Die Gejellschasl verfährt dabei alphabetisch, und da sie eine enorme Zahl von Actlonairen zu ver sorgen Hai, so ist eS wohl nicht unnalürlich. daß mau bis jetzt, wie ich glaube, erst bis zum Buchstaben 0 gekommen ist. Die nach folgende» Buchstaben werden >n> Laufe der nächsten Posten eben falls ihr« Dividend-warrantS erhalle». F Die der Zuckerindustrie sür die Dauer der ZuckerouSsuhr Prämie» gesichelte hohe Rentabilität aus Kosten de« Reiche- giebt Anlaß zu neuen Gründungen vo» Zuckerfabriken. Es sind vorzugsweise Großgrundbesitzer, welche sich durch gemeiusame Er richtuug von Zuckerfabriken drrse Borlhe.le sichern wollen. Ia Ober schlesien sind mehrere Projekte der Art in den letzten Tagen auf, getaucht. Da die beste:,ende» Fabrikeu bei ihrer Production ia dieser Eampagne zum Theil 100 000 Lentnee mehr als im Vorjahr ver wendet und eine relativ wie absolut höhere Ausbeute erzielt habe» io liegt eine Noihwendigkeit der Gründung neuer Fabriken zur Deckung des Bedarfs nicht vor, sondern dieselbe ist lediglich eine Specnlatio» ans die ReichScasse. F Das Verbot der Beschäftigung der gasizischen Arbeiter hat den oberschiesischen Ziegelsubr,kanten die Herstellung der Ziegel verlheneit und sic zu einer Erhöhung der Ziegelpreise veran laß«. Die Posenei Ziegelsabrikanle» habe» sim dieser Vereinbarung ongeichlosjk». Um aber diesen „R i ng"zu sprengen, habe» die Maurer Meister i» Posen sich vereinigt, um die sür ihre Bauten crsorderlichen Ziegel in eigenem Brlriebe herzust llen. *— Aciienbrauerei zum Lüwenbräu in München. Zu der „«»siche» Miltveiinng eine- Münchener Berichie,sla»crs der »Fils Ztg." über de» Einfluß der Grippe aui de» Bierver brauch erklärt die obige Goellschast die Angabe sür unwahr, daß die Löweiibrauciri im Januar nur halb sa viel oder nur wejenlsich weniger siede al» im December. Zuircffenü sei allerdings, daß der Adiatz wegen der Grippe empfindlich znrückgeqangen sei; der Einfluß dieser Kiankheit douerte aber nur eiwa 5 Wochen und er schw nde deren- immer medr, io daß ans den Geigmmiabiatz des lausenden BeiriebSjahrS dieser vo: übergehende Druck vorauSjichisich keine» iveseal sichen E nfluß habe» werde. Viischtiehrader Bahn. Die Verwaltung hat beschlossen 3 Lastzug« - Lokomotiven mit acht gekuppelte» RäV«>», 8 Laftzugs- Loeomotive» mit sechs getuvvelien Rädern und 4 Tender - Lokomo tiven nnzuichaifen. DaS Handelsministerium dat di« dieStälligrn Aniräge genehmig». Sämmtlichc 15 Locomotwe» wurden bei brr Wiener-Neusluoier Loeomoliv-Fahtiks Gesellichalt (vormals G. Sigl bestell«. IW», L F«hc»ar. M, <B«r,,<»Nck««»«a»t<chs StaatSeiseubaha-Gesrllschaft Verse»»«» Wir dt» hotte ft-tsi gehabte Sitzung de» vereinigte, LerwaltungSrathe« einTvmmuuique, wonach der P äsident der Versammlung al» Antwort aus die Jaier- pellolio» HegebneS anläßlich der jüngst tu den Zeit»»««» über d e StaalSbahu-Gesellschast enthaltene» Gerüchte folgende Erklärung abgab: Auf Grund einer mit dem HandelSmiotsierium gepflogene» Bejprechung ist der Präsident in der Lage zu erklären, daß zwilch n dem Ministerium und der Gesellschaft, welche bereit ist, den A». iorberungen der OberaujsichiSbehörde vollständig zu enisprechen, keinerlei Lonstlct besteht. Gewiffc Ziffer, der Bilanz sür 1888 werden gemäß den Bemerkungen de« Ministerium« demlichec ersichtlich gemacht uuv die llonsequeazen dieser Suisassung gezogen werden, dieje können, da die Gesellschaft ausreichende Mittel zur Reconstruction der fraglichen Bilanzposten besitzt, daS Vilanzrejullot nicht alleriren. Die Basis für de» ReLnungsabichluß pro >889 wird grinäß den jetzigen Weisungen der Behörde ausgestellt. Der Präsident versichert, die wohlwollende Rücksicht, welche das Ministerium unter Wahrung der öff-ntlichen Interessen siel» der Gesellschaft zugewendet hat, weede auch bei diesem Anlasse betbätlgt. und die Bereitwilligkeit der Ge- llschatt, die großen Interesse» der Monorchie zu sördero, ia rich- tigem Maße gewürdigt werden. Nach einer kurzen Schilderung der Lage der Gesellschaft wie- der Präsident ans die Ergebnisse der seil dem Jahre 1882 auSgelührteo Linien hin, indem er Folgendes constalirt: DaS Netroerträgniß de» Localverkehrs und «in Theil drr dadurch dem ölten Netze zugejührten Einnahme, genügen, uni das Aalaqecapital dieser Linien, sowie den größten Theil deS Anlage- capilal» sür die erst im vorigen Iaht« in Betrieb gesetzten Linie» zu verzinsen, serner, daß die noch zu erbauenden Linien w itauS hre Zinsen ausbringeu werden. Die seit 1882 lrbdast unter« hasiene Bamhäligleit zur Lertheidigung und Entwickelung des VeilehcSgebieteS sei als abgeschlossen zu betrachten; nichtsdestoweniger verfüge die Geielllchaii über genügend starke Re. erven, fall» neue Anstrengungen nolhwend'g fein sollten. DaS kruägnitz des alten Netze« sei durch dir Zollpolitik, vurch Herab. etzuug der Tarife uud durch allseitige Toncurrenz gelchmälert wo:- den. eS sei jedoch zu hoffe», baß in manchen dieser ungünstigen Umftönde, z. B. in der Zollpolitik, eia Umschwung möglich wäre. JedensallS habe sich die Gesellschaft während der schweren Zeit gut vorgesehen, und zwar, entgegen den übelwollenden Behauptungen, ohne die Losten zu vergeöß-ra Die Vermehrung der Ein. nähme» ouS den Eisenbahnlinien uud soastigea Eiuküntlc» gestalten beruhig» di« Erklärung abzugeben, daß die Ergeb. niste de» BetriebSjahreS 1889 jene des Jahre« 1888 übersteigen werde»; daher sei die Hofft«»'g berechtigt, daß die allgemeine Krise der TrauSporliavustric nunmehr beendet sei. ES würde die Ausgabe der Gesellschaft sein, unter Wahrung der Interest n der Actionajre auch i» Zukunft den Handel und die Iadnstlie der Monarch e in dem Maße zu io,der», wie die Monarchie zu erwarte» nerechtigl sei. Der VenvaliungSroth nahm die Erklärung mit voller Besriedigung zur Keuniuiß. Im we ierea Vrrlauie wurde beschlossen, ein« außecnrdenlliche General-Be,sammlunq auf den 10. März ein. zuberusen zum Zwecke der Genehm,gui g der Emission einer vier- procentigen Anleihe im Betrage von 30 Millionen Gulden. *— Oesterreichischc Localdahne». Im Verfolg der in »"serer letzten Nummer miigelheilten Telegramme, geht un- von competenlee Stelle ein Schreiben zu, inhalilich besten die erwähnte» einem Freuksurter Blatte von seinem Prager Lorrrspondenten tele- grophirten Angaben über die österreichischen Lokalbahnen als lügen- halt uad durchaus ersunden bezeichnet werden. Hinzugesügt wird, daß alle Lokalbahnen im Betriebe de« Staate» joivie staatlich garantirte Bahnen sind und daß zur Verlheilung als Dividende nur daS kommen kann, was die betiie^lührenden Bcrwallungen absühren. *— Ungarische Regalien-Aaleihe. Die Bedingungen der ungarischen Regalien. Anleihe sind für den EiaaiSschatz, wie sür die expeopriirten Regaliendesitzer jedr günstig, allein auch bi- Rothschild- Gruppe darf mit dem Abschluß zufrieden sein, denn er sich-rl ihr daS einzige große Geschäst, weiche« augenblicklich zu haben ist und dem wilder stärker hervoriretenden Anlagebedürsnitz Rechnung trägt. Man trägt sich zwar an drr Börse mit dem Gedanken aa eine ungarische Ren:cn-Eonversion; indeß so große» Respect man auch vor der Thoikrast de» ungarischen Schntzkanzler- uad der Geschäfts- tust der Gruppe haben möge, da« ist de»» doch nur ferne Zukunfts musik, und bis man zur Zinsenheiadsetzung der ungarischen Noien- reuten gelangen kann, müssen Vorbedingungen ersülli sein, zu denen vorläufig kaum die Ansätze vorhanden sein vürilen. IVD». Hlo», 2. Februar. Gestern sand eine Versammlung deS hiesigen Gknerolcoiiiftes für die Wiener Ausstellung unter dem Boi sitz deS Fürsten Odesenlchi statt. Diesrlbe setzte sür die Ai beiten 4 Sektionen ei» und beschloß, behusS Tarijermaßiqunqen bei den Eisenbahnen Schritte zu ihn» und verschiedene »Sipcrschaften, sowie daS Ackerbaniiiinifteriuni uin Beiäickung der Ausstellung anzugehen. >4 Ausstellung von Ursprungszeugnissen. Bon der königl. ilali eins che» Regierung zugestandene Erleichterung bez. der Ausstellung von Ur'pnlngSzrugiiisten shz die durch Veemiltelniig des deiitichen Ziviichenhondels nach Italien eingeiührlen fteinde» Äaaren durch deulsche Zollbehörden b-zieuea sich nicht nur aus die Position de» Tarifs,L- zum de»isch.itolieniich»n Handelsverträge, sonder» aus alle diejenigen Positionen de- »alieniichen Zolltarifs hin- sichtlich leien in den Verträgen nut Deutschland, Lesterreich-Ungar», Spanien uad der Schweiz Ermäßigiinge» vereinbar! worden sind. *— Frankreich und die Handelsverträge. In Frank- reich beschäftigen sich gegenwärtig zwei wichtige Lerporaiioiiei, mit der Frage der vou diesem Staule cinzuschlageiiden Zoll- und Han- del-politik, und wenn man sich auch einer Uebertreibung schuldig machen würde, wollte man beimuplen, baß die Augen Europas auf Frankreich gerietet sind, so läßt sich dock nicht in Abiedc stellen, daß die Handels- und zvllpositischen Entschließungen Frankreichs von nicht zu unteischätz-ndem Einfluß aus die Gcstalinnq der enropäi'che» ' andelSvolilik fein werden. Vor einiger Zeit ist der sranzösische iberhandelSrath einberusen worden, um Uder die Frage der Er- Neuerung der im Jahre 1892 ablausendea Handelsverträge sein Gut- achten obzugeben, und vor Kurzem ist die von der französischen Kammer eingesetzte Zolleon»»issioa zusaminengeirelen, um dem autonomen Zolltarif einer Revision zu unterziehen. Wie immer da» Volum des OberhandelSratheS ouSsalleu möge, so wird doch die Haltung der parlamentarischen Zollcom- missivn, trotzdem dieselbe über ausdrückliche, von der Minitierlank erhobene Forderung, die Handelspolitik nicht in das Bereich ihrer Beralhuiigen zu ziehen hat. auch in der handelspolitischen Frage aus die Enlschiießungeli der französischen Regie»»»« von niobgebtuden Einfluß sein, schon deshalb, weil durch die Teudenz, welche bei Revision bei aulonomea ZolltaiisS vrrsolgt wird, die handelSpolitiich: Nichlung von selbst gewichen ist. Daß Frankreich seine gegenwärtigen Handelsverträge kündigen und eine unveränderte Verlange!uug der selben sür unzulässig erklären wird, rinierliegt von vornherein keim», Zweifel. ES ist aber auch mehr als wahrscheinlich, daß selbst der Abschluß neuer Handelsverträge nicht ersolgen, und daß im günst gsie» Falle ei» zum Theil ermäßigicr Tarif die Grundlage einer »i,uen hgiidel-polilischkn Acra de» vertrogSlosen Zustande« bilden wird. Die- geht nicht nur an- der vrobibiiioiiisllichen Strömung, welche selbst die früher sreibandlerischen Kreise ergiissen hat, sondern auch aus den politischen Erwägunge» he,vor, von denen die parlameiim- rijche» Kreiic »> Frankreich geleilel werden, und die sich dahin p ä- c streu lassen, daß man durch eine» Zustand dandelSpoliiischer Per- iragSlosigkril die Bedeutung de« Anilel 11 de« Franksurter Friedciic- oeitrag« zu »ichle mache» will. Daß die Agrarier »ul der prrijec» tirien Handelspolitik einverstanden sind, >a dieselbe mit dem Ausg bolc de« ihnen zur Verfügung stehende» mächtigen Einflusses herbe,tnhrcn wolle», liegt ans der Hand. Die industrielle» Kreise aber solle» »ui dem Vorichlage einer Zollbesreiung der Rohstoffe geködert werden, und io läßt sich tnit peinlicher Bestimmtheit voransieden, wie d e Euischeiduiigeii der maßgebenden Kreise »> Frankreich aussallin w rdcii. Allerdings deutet aber daS Projcct de« Herrn Müline, welche« aus die Aiisstillling vo» zwei Tarifen, einen mäßige» für >enc Slaat ». welche FrankreichVorlheile gewähren, »nd einen höheren sür die übrig'» Slaalen» daraus h», daß in gewissen Kreisen sür die geplante Berteag'- losigkeit da» Surrogat der auiononic» B günliigung a» Stelle deS vertragsmäßigen fudstlluirt werde» w ll. walnlch inlich deshalb, weil hierdurch das Recht ker Me.stl«günstig»»!, w.ich S Deulschland in dem unkündbaren Frankftirier FriedenSvertrag eingeräumt worden ist, illusorisch qemachi werde» soll. JedensallS wird durch eine tei- arlige Hand>!Spoirlik zuuächst Deutschland, selbst wen» es dazu b-- reit sein würde, der Abschluß von Tarisvcriingca wesentlich e-schwcri. Allerdings icheint i» den Kreisen der deuiichen Rc fteriiug ohn h n eine Neigung zu einer Wendung siinee Hand.lSooliiik im vee- iragSsreundlichen Sinne nicht zu bestehen, uud die Warnung, welche der prevßüche Finanzminister vor Kurzem »„ preußischen Landtage gegen Vie Heravletzung der Agrarzüll: erhob, ist dafür ein brachirn»- iveriheS Symptom. Nngesich'S desselben werden sich die Freund» einer Vertrag-Politik wohl damit zufrieden gebe» müsse», wen» <S gelingt, odgeiehen von Fraukreich, wenigsten« den handclSpolitijchi.1 «r»iu, quu aufrecht zu daltra 88 Belgische Auswanderung. Nach den nenesteaBer chtea säugt die Auswanderung au» dem Königreich Belgir», welch: >a de» letzte, Jahren beunruhigende Proportionen angenommen tait-, o». oui ein normale« Maß zuiuckzugehen. ES ergeben sich sie die Auswanderung über Antwerpen die nachstehenden Ziffern: 1886: 2046 Personen; 1887: li8S4; 1888 : 7794 soavon 4700 im letzte,, Viertel); 1889, erste» Vierteljahr: 5550 idavo» 5050 I»r den ststoua« Isnuar; »»eitel Vierteljahr: 1218 (802 Mtnaer,
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