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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-10
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1890
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di« dt« »» PNcktd» §«>» dt« Bich« di« Deuts<-K«'si»»t-«», dk ei» Stück Ss»«tss»ci»tl»»«»s d«ri» ,«blicke» wolle» ua» überhaupt gegen Alle« stimme». wo« geschieht, «np Andere, sie haben ja Alle mit schüre» helfe» gegen da« Invalid«»« und Arbeitergesetz. Meure Herren! Ich Hab« da« oft nicht verstand«», wenn ich mir dacht«, ich wäre eia socialdemokratischrr Führer, de« die Ueberzeugaag bätte, bah »nser Volk schwer z» leiden Hab«, »ah es «-endlich viel Arbeit aad Nottz gebe, ich »ikde ran» bedauern. dah das Gesetz nicht »ehr bietet, aber ich würde «ich freue», dah es etwa« bietet, aber diese« iAeflidl darf nicht auskommr». denn, wen» e« anskvmmt, dann ist der Arbeiter nicht mehr für die verführ»»- h» haben, al« bisher; darum heißt e«, fort an« dem TrsrP «rt dem Bettel» lohn von ZV Pjeanig«,. obwohl e» wehr «st. Der Arbeiter vars nach den Verhältnissen, wir sie liege», nicht zum Bewußtsein komme», daß er z» etwa« komme. Da» vaoußt'rin »uh drrnnlerge«rückt «erde», eher -rht er nicht ans die Barrikade. Do» ist ei« Thalsache, die l»»» Niemand wealeugnen. E» ist daher, oshe» »»d frei sag« ich sä, er»« Insami« ohne Bleichen, wenn ma» et» solche» Besetz i» den Echmotz tritt und verspottet n»d verhblmt. Le» Arbeiter» wird ja lüg» lick gep-edigt, da« Invalid»- »nb Lltersversicheraugs» gesetz hat keine» anderen Awech al» die Arbeit- gebe, de» Arbeiter» gegenllber z» esllasten. sie wollen deßer wegkommr», die Arbeiter solle» wieder ri»»a> bejahten. Nun, »et« Herr»», barchen Eie a»s die Zäh,«». Z»r lk»»Ie»derstcher»»a, p, der dir Arbeitnehmer »/, vewhte», geben di« deutschen Arvritaeber jährlich »4 Millionen Mark, für Unfall Versicherung, wo sie olle Lösten selbst trogen, stv Million«» Mart, für dre Iuvalidrn- und Altersversiche rung werde» sie do« Ausaua au 30 Milliourn Mark pro Jahr iahte», dam der Reichszuschuß von t 14 Millionen Mark. Na», rechnen Et«, da« find 228 Millionen Mark, welche die Arbeitgeber aufbriooe» im Interesse der deutschen Arbeiter — »ud da« ist keine Sorge für di« Arbeiter? Und «er da« Aegeutheit sagt, lügt and wer die »nlügt. die incht selbst ein klare« Urtheil haben könne», de, ist doppelt schändlich »nd infam, den Armen, de, ihm nicht falgea kann, den z» betügnr, ,st schändlich. Da« Gesetz wird sreilich erst i» 80 Jahre» seine volle Wirksamkeit entsalten, da« ist aber eben ei» Unglück dieser Geietz«, daß ihr wahrer Segen mchl in den erste» l4 Tagen bervortritt. Die Meisten erlebe» den Segen nicht, aber ihre Nachkommen werden ihn erleben und in 80 Jahre», da werden nach genaue» Berechnungen l 250 000 Invalide» uuv l2ü vov alle Leute über 80 Jahre «ne Rente von 200^4 erhalten. Meine HerrenI E» ist eia gewaltige« Werk, einzig in ferner Art, wie e« noch keine andere Ratio» zu Stande gebracht hat und je zu Staude bringen wird, weil kerne ander« Nalwa mit solche« Fleiß und solcher Geduld an einem solche« großen Werke arbeitet Daß dabei nebenher noch sehr diel zu thuu ist in Betreff dr» Arbeiterschutz««, gebe ich gern zu; wo ist überhaupt heute ei» Mann, der «m Herz in der Brust hat und sich sür da neben der Arbeiter interessirt »nd selbst gern arbeitet, der nicht mit warwem Herze» eiatritt für Brschräukung der Linder, uu» Fra«narb«t, sür Son»tag«ruhe und Ad» kürzimg der Arbeitszeit? E» giebt noch unendlich viel zu thun, aber w»r ktz»a«u e» nicht über da» Ln « brechen, besonder« mit der Verkürzung der Arbeits zeit könne» wir nicht allein Vorgehen, wir müssen mit den andern Länder» einig sein, sonst geben wir an der Eoncurrenz zu Grunde, also auch darüber läßt sich viel schwätzen, aber nur langsam ein wirklich gesunder Fortschritt anbahne». Mew« Herren! Wenn da» Reich mm ia socialer Be» ziebuna solche große Bahnen eingeschlagr» hat uad nicht ge« «illt qi, aas dieser Bahn still zu stehen, so kann e» der» langen, daß di« aus Umsturz gerichleteu Bestrebungen unterbleiben: deshalb ist auch da« Socialisteagesetz kein Gesetz gegen di« deutschen Arbeiter, sondern gegen dere» Führer, da« ist ei» unendlicher Unterschied. Nun. meine Herren, da« Gesetz ist schließlich i« Reich»lag zum Fall gekommen, weil oie Nalionalliberalen den Gesetzentwurf ab-elehat haben, ich habe dafür gestimmt, die Conservation, waren vagegea» wer! die Ausweisung fehlte und so wurde da» Gesetz schließlich durch Eeutrum, Deutschsreisinnige »nd Socialvemokraten zum Fall gebracht, um einem späteren Reichstag wieder vorgetegt zu werben. Ich habe offen bekannt, daß ich der Einzige in de, Frack,»« war, der für Beibehaltung der Ausweisung gestimmt hat. obgleich ich nicht verkannt habe, daß rs> eine zweischneid ge Bestimmung ist, weil die au«, gewiesenen Führer ihr Wirke» an Orte verlegen, die bisher ganz friedlich waren und dort dasselbe Unheil anrichlen. Die AuSweisnug ist eine halte Maßregel und ich würde» wenn t,e Bewegung sich nicht ander- dämpfen uad in andere Bah»e» leite» ließe, oder wen» die Arbeiter nicht zu der lieber» zeuguug, daß sie aas diesem Wege nimmermehr zu Frieden. Glück und Fortschritt gelangen, unter Umständen dasür stimmen, daß alle dw Verführer au« dem Reiche verbannt werde». Wer kernen anderen Gedanken hat, als da- Reich zu Grunde zu richten, der Hai überhaupt nicht- im Reiche zu suchen; wenn da- Ewer in meinem Haus« thut. so werfe ich den Mann hinaus, und das Reich soll sich nicht schütze» könne»? Ich stehe aus de« Standpunkte und schäme mich dessen nicht, den» meine Herren! ES ist eine traurige Thalsache, daß in unserem ningrn Deulschen Reiche eine ganze Million vo» deutschen Arbeitern (Hasten; ist Ibnen etwa bei dem Erpatriirrn auch wieder etwa« in die Kehle gekommen?), eb ist eine traurige Tdatsache. daß eine gan,e Million von Arbeitern sich hak in« Schlepptau der aus Arbeit rkosten lebenden Fübrer und Agitatoren nehmen lassen. Rach dem kurze» Bestände de* DeiUschcn Reiche« ist e» eine traurige und unbegreifliche Tbalsaebe, «,« Räihsrl aach, wie bei dem treuen Charakter ve« deutsche» Volke« u«d der deulschen Arbeiter der ihrem jrüheren so regen Streben, sich fvrtzubilde». möglich gewesen ist. möglich gewesen n»r dadurch, daß die B'arbeitung de« Volke- systematisch vorgenommen worden ist. Ma» hat nicht gleich davon gesprochen, daß die jetzige Gesellschaftsordnung über den Hausen geworfen werde» müßte. Man ist nicht gleich mit de« letzten Ziele herausgerückt Man bat '»nächst damit augesangen, in den Herze» Haß und Neid zu ivecken. den Glauben an Gott und «ine höhere Wclt- iilmoug zu untergraben, die Vaterlandsliebe zu erlöste», so hak man den Bodeu beackert und dann ist die Frucht binei». gesäel ivorden. Man will im blutigrn Kampfe die bestehende G.srllschastSordauug umwerfe» und über Blut »nd Leichen ,r»en geträumten ZnkunslSstaat erblühen lassen. Meine .Herren! Ich mache Sie aus eine Tbalsache ausmcrksa»», die lehr wichtig und sehr lehrreich ist. Sehen sie sich die katho» lische» Arbeiter gewisser Bezirk« an. die haben wenig Social- tenivkraten unter sich, weil sie noch Religion, iveil sie noch den Glauben a» Gott haben. Unsere anderen deutschen Arbeiter haben den Glauben nicht mehr und darum sind sie fähig, sich zu Allen, herzugeben (Lachen). Lachen Sie darüber, aber eS ist wabr, und e« wird d,e Stunde komme», wo Ihr armen Veisübrtcn Euch sagen werdet: IVaret Ihr doch bei Dem eblieben, was Euch früher Vater und Mutter mit auf de» W.'g gegeben. Wa» weiter de» Boden fruchtbar gemacht ha», ist die Noth ui weiten Kreisen de« Arbeilerstande«, tkeilweise seibstgesch offene Roth, tbeilweise solche, die nicht bekainpst werden kan», ba hnt sie sehr uaznfrieden gemacht und sie Demjenigen zuqe- irieben, der allgemeine Besserung, allgemeines Glück sür Älle verspricht. In, klebrigen aber ist e- »ine sehr bezeichnende Thatloche, daß ein bedeutender Grundstock der orialdeuiokratische» Partei, wie der Herr Minister Herijurlh gesagt hat. au« Leuten besteht, die überhaupt nicht arbeiten wollen, und jeder wackere Arbeiter wird ja diejenigen keunen, von denen er da« selbst sagt, dann diejent-e» Unzufriedenen und Verkommenen au« allen Stünden, die dmel eine Rolle spielen wollen, und die groß- Armee derer, die noch uichl marschire» gelernt haben, wie die cigearliche« Nrheiterbalailloiic, da« sind die v«. . ^ M nicht weit genug sehe» «,» »» wenig Bersrtzr mit unterrichtete» Männer, habe» und s« al« verführte der Agitation t» die Hände falle». Her, vebel hat naitich i» Retch«t»g gesagt, Roth lernt bete», d. h. Noth lernt denken; nein, «ei«! Herreu, da« ist gerade uicht wahr, wen» sie denke» gelernt hätte», würden sie uicht hinter Bebel her. marschire». Und maß di« Hauptsache »st. ich will e« lieber nicht »»«sprechen, daß ei» kolossaler Ehrgeiz, aa der Spitze zu marschire», die Triebfeder de, sehr viele» von dieser, Herren ist. Was sonst bei «oder» Parteiea der Sach« vorgeardeitel hat. will ich nicht erwähuro; «S ist jedenfalls ein schöner Anblick, wenn Herr Windhorst zu Herrn Ruhler hiugeht, Herr Bebet sich hiuzugesellt »ud alle drei sich herzlich die Haod drücken u»d vertraulich lächeln. Der Vertreter der Kirche, der Ver treter de« socialen Nicht« wie Herr Richter uad der Ver treter de« Umsturzes. Wie die Leut« sich dort manchmal ändern. Herr Eugen Richter, der sich so sehr sür die Eoc»al- tcmokratea begeistert, hat in einer großen Rede in Berlin gesagt, es kommt aus die Person de» Eandidatea erst in zweiter Reih« a». vor Allem ist di« Gociatdemokrati« z« vesieae». Mei»e Herren! Lasten Sie »»« de» Kamps Mt den auder« politischen Parteien nach rechtshla immer al» ein« Nebensache betrachten und verweisen sie «isere Freunde darauf, daß e» »aser« Hauptaufgabe ist, de» »»« alle» gemein samen Gegner, di« Socialdemokratie, zu bekämpfen. So sprach der Mann, der heule mit der Socialdemokratie Hand ia Hand geht, meiue Herreu! Mag e« sein, wie e« will» wir gehen jedenfalls i» der Zukunft einer ernsten Zeit und schweren Gefahre» entgegen. Da« ist nicht zu leugnen; überall ist ja da» Wetterleuchten vor dem Sturm und ich fürchte, die Zeit liegt «icht allzu fern, wo dir Explosion ein tritt. Die Gefahr der Socialdemokratie ist ungeheuer groß, sie ist für unsere Wahlbewegung entschieden der wichtigste und rer einzige Punkt, wo doch vielleicht die Arbeiter noch eia richtiges Unheil ia der einen oder anderen Beziehung an. »ebmen. Die Socialdemokratie ist eine doppelte Gefahr, eia« sittliche und eiue politische, die sittliche ist Li« schwerste, die politische Gefahr der Revolution ist verhäitnißmäß'g leichter. Die sittliche Gefahr beslrhl darin, daß man kein Volke alle» Vas ausgebrannt und herausgerissen bat. wa« den Menschen zum Menschen macht; was hat benu solch ein armer Ver kühlter noch? Neid und Haß „nd die Hoffnung aus ein all» gemeines Glück, keine Freude an der Arbeit, die Zu friedenheit tsl au- seiner Brust gerissen, sie ist ganz leer, ver Soeialveinokrat hat kein Strebe» in seinem Herze», denn nach den Lehren der Sccialvcmokratie darf einer nicht mehr wie der andere, der Dumme und Ungeschickte so viel wie der Lluge und Geschickte verdienen. Er hat kein Pflichtgefühl, keine Achtung vor dem Gesetz, keine Freude am Gedeihen de« Vaterlandes, und da« Geschlecht, wa» er einmal heranzieht, wa« kann au« dem werden, da muß ja ein verrottetet Ge schlecht heranwachsen, wenn eS liebele» und liedeleer ist. Da« ist die furchtbare Gefahr der Socialdemokratie. welch, die Väter, die sich heut« hinreißen lasten, später an ihren Lindern selbst empfinden werde». Die andere Gefahr, die ver Revolution, da» gestehe ich ihnen offen, sürchle ich nicht, wir kämpfen sür .HanS und Hof, wir kämpsen sür Christen lbum und Weltordnung, wir kämpfen sür Alle-, wa« die Menschheit seil Jahrtausenden in ihrem Culturleben errungen bat, und un» zur Seile sieht da» treue deutsche Heer; aber furcht bare- Elend und eine furchtbare Zeit würde die Revolution bringe». Nun spielen sreilich neuerdings die sceialdemokral sche» Führer immer scdr die Zabinrn, als wenn sie gar nicht daran rächten, je ihre Zuflucht zur Gewalt zu nehmen. Tal sage ich ibnen ganz osten, da» ist eine Täuschung, da» ist Schwindel, lediglich aus die j-tz ge Wahl berechnet. Tenn wenn die Herren jetzt schon vor die Arbeiter träten mit ihren Revo- lulion-ideeii, so würden sie wahrscheinlich bei einem -roßen Tbeil schlechte Geschäfte machen; sie sind aber sicher, da« gehl au- vielfachen Reden bervor, schon jetzt so siegeSgewiß der kommenden Bewegung, daß die Stille vor dem Slurm nur künstlich gemacht ist, um den große» Schlag nicht merken zu lasten; aber die Revolution ist ihr Ziol und sie sind von dem Wunsche beseelt, sie so bald al» möglich zu machen. Da» gehl daraus hervor, daß die socialdemokratische Partei den Grundsatz hat, die heutige Gesellschaftsordnung umzuwersen und aus den Trümmern cerselben eine neue ru erbauen. Da» Privateigeulhum an Hau», Grund und Boden soll dem Collectiv Eigenthum Platz machen. Ta- geht au» dem Gothaer Programm hervor, wo gejagt wird, die Befreiung der Arbeiter kann „ur druck die Arbeiter selbst erfolgen, durch keine andere Elaste. Daraus geht hervor, daß sie al» Ziel die Republik wollen, daß sie grundsätzlich täglich und stündlich dem Arbeiter predigen, daß er gar nicht» zu erhoffen und zu erwarten babc; eine solche Partei, die diese Grundsätze hat. muß die Revolution wolle», sie so bald al< möglich wolle», sonst bat sie die Masten nicht mehr in der Hand. Und wenn Sie noch andere Thatsachen wollen, Liebknecht hat geredet und geschrieben, daß der Kamps der Arbeiter gegen die heutige Geselijchast nicht durch Gesetze und im Parlament, sonder» aus dem Schtachtjelde und aus der Straße entschieden werten wüste. Die sociale Idee kann nicht im heutigen Staate verwirk licht werden, er muß erst i» Stücke gehen, und Bebel selbst bot mir im Vertrauen g'sagt: „Hunderttausend Kopse herunter, dann ist der Sieg unser!" DaS ist auch ganz logisch; wer aus der schieseu Ebene stebt. muß herunker- rulschea, er mag wollen oder nicht. Und wenn, meine Herren, Sie selbst daran dächten, den besseren, nicht gewalt samcn Weg «inzuschlugen. so ist ganz klar und ohne Zweifel, die Geister werden Sie nicht mehr lo», die S»c gerufen baden, di? aiisgeregle» Masten, in denen Sie Haß und Neid und den Gedanken entstammten, daß der Umsturz so bald ivie möglich herbeizusühren sei. sind nicht mehr zu zügeln »nb in der Hand zu ballen, sie brechen lo-, wenn der günstige Moment kommt. Sie baden ja auch in der ganzen G<sch>chte der Socialteinokratie ton deutlichsten Beweis, daß der Anarchismus da- Schoßkind ist. daß sic großgezogen bat Denken Sie a» Most. Hasteimann, Stellmacher. ReinSVor und wie alle die schrecklichen Mensche» beißen (Lärm) und wer war denn Hödel? Da- Bild eine» echten deulschk» Socialdemokratcn. verbummelt vou oben bi« unten; sür Geld nach allen Seiten zu baden, hatte er, durch regel mäßigen Besuch der Versammlungen, die Grundsätze in sich aujgesoqen, nach denen ih», weiter nickt« übrig blieb, al« ans den Kaiser Wilbelm zu schießen. Da» war ein echter Sohn, eine echte Fruchl der Bewegung, welch« die Herr«» angesackt. E» ist eine Tdatsache, darüber ist nicht zu streiten, daß revolutio näre AuSbrÜche erfolgen wüsten; und ei» Staat, der nicht zu Grunde geben will, kann solche Zustände nicht mit ansehen. Wir können uicht daraus warten, daß in Westfalen alle« zu Grunde geht „nd wir im Falle eine» Kriege« ohne Kohlen sind. Da muß Zwang ang-wendct werden, und kommt die Stunde der Bewegung. d>« Elend, der Jammer und die Noth die kommen werdta. Hot Keiner durckgemachi, aber wer sie dann erlebe» muß. der wird sagen, wäre die Zeit lieber nicht gekommen. Und wenn sie nnn denken, e» käme eine lolche Zeit, die große Arbeiterbewegung brächte eine solche hervor, wie einen plötzlich emporsteigeuden Phönix, was wäre dann da« Resultat.? Ich Hab« Ihnen schon vorhin angedeutet, wa« die Ziele sink, wie dann da» Eigenthum aushört, wie dann die Arbeit verlheitt wird, dann wird Keiner mehr gefragt, wozu paßt du. sondern der Staat kommt und sagt, du mußt da arbeiten, du dort, du über, du unter der Erde, du mußt Schnee schippe», du mußt Gruben räume«, da arbeite du, denn wenn einer sich weigert oder wenn einer sich vortheile für seine Person erringen will, dann ist dasselbe Vcrhältniß da. wa» wir jetzt haben »tchte der a«Wi vsont z» Gr»»», gehen. Lei«, darf Ich »eigrr». während jetzt Jeder »chettet, wie ch chm p»ßt; e« wäre die tollfte »ach »icht dn-ewefe», Tpraauri, di« da»» ri»treüe» mißte; aicherdem würde alle« Strebe», mit de» Möglichkeit durch «ge« Lrast ia besser« verhält, »iffe zu ko«»«», aus höre», was jetzt Egoismus und Ehrgeiz au große» Schöpfungen fertig bringen. das siele da»» alles weg und das Schönste dabei sür manchen jungen Mao» wäre da« eheliche Leben i» diesem Znkuaslsstaat. Bebel hat genau erzählt, wie da« wird, Jever kana heirathea; man schließt einen Coatract aus 4 Wochen, patzt die Frau nickt mehr, so schickt mau fi, fort, vir Linder er. zieht der Staat ia de, Easerue, es wird wie bei dea Karnickel». die Liader der Sünde erzieht der Staat, die reioe Larnickelwirthschast l Die Freude an der Familie, die Triebfeder für Alles fällt weg. Was für eine Gesellschaft wird da» werde,. Wir habe» z» wenig zu arbeiten, wir verfallen de, Langeaweile uad da« Faulenze» ist die Mutter alle» Nebel«. Die grotze» Städte »erde« auch abgeschaffl und das Endresultat ist »icht da» allgemein« Glück, sondern die all- grmei»« Lnmperei. das allgemeine Elend. Uad, meiue Herre», was habe» Sie heute, heute haben Sie da« mächtige Deutsch« Reich, ia 20 Jahre» ia seiner frischen Iugeudkrast emporgrblüht, wie kein aadere« Reich «a der Welt. Ein Reich, da« Garantien bietet für die größten und gesündesten Bahnen der Entwickelung, die sie sich nur denken können. Und ia di« Lage dieser Wahle» klingt von Berlin dom Kaiser die neue Nachricht wie Frühlingsbotschast, daß die Arbeiter» schutzgesetzgebuag, die ein Land allein nicht vollziehen kan», in internationale» Conserenzen in Angriff genommen werden soll. Ein neues Ziel und Aussicht zur Eröffnung großer Bahnen und zweiten» klingt au» der Botschaft heraus der Entschluß des Kaiser,«, dafür zu sorgen, die staatlichen Berg werke als Musterwirthschasten einzurichten und zu zeigen, was der Staat im Interesse der Arbeiter zu leisten ver- mag, «nb damit eine» Weg einzuschlagca. den alle Privat. Unternehmer auch rinschlagen wüsten, und endlich verheitzt die Botschaft auch noch, daß zur Berathung der Interesten uad Wünsche der Arbeiter zusammengesetzte AuSschüste in Zukunft angebahnt werden sollen, die im Frieden die Hedmrg der arbeitenden Elasten fördern und die sociale Frage der Lösung zusührrn. Da» haben Sir m ihrrw Deutschen Reiche, die Au«sichl aus eine gesund« Zukunst, sür die größten Fortschritte. Di« Aussicht freilich haben Sie uicht. daß un Deutschea Reiche, und wenn es lv0 0ü0 Jahre be stehen sollte, da» Glück Aller eiu Gleiche! sein wird; solange eS verschiedene Menschen giebt, wird es auch verschiedene äußere Verhältnisse geben. Wer aber writz. daß die Arbeit Segen bringt, und wer da weiß, daß da» Glück nicht allemal im Palast blüdt. sondern oft reiner und ungetrübter in enger Hütte bei Weib und Kind, ver wird mit Freuden an die Zukunft Deutschland» denken; die Arbeiter brauchen nur die dargcboteue Hand zu ergreifen; wo ist im ganzen Deutsche» Reiche eine Partei, die uicht Alle» darau setzt, da« Wohl ver Arbeiter zu sörderu? Schlagen Sie doch ein in die Hand, die Ihnen der Kaiser bietet. Sie werden friedlicher, fröhlicher und bester an die Arbeit gehen, al» mit Haß und Neid in der Brust, die Sie nicht zu Glück uad Ruhe kommen lasten. Aber darüber müssen sich die deutschen Arbeiter auch klar sein, daß, wenn sie die Hand de» Reiche» ergreifen, wenn sie in eine bester« Lage kommen, wenn sie aus gesunde ruhige Enlwicke» lungtbahuen kommen wollen, daß sie dann da», wa« sie jetzt sein wollen, eine herrschende große politische Partei, ausgeben, sie wüsten dem Grundbesitz entsag«».: „den Arbeitern gegenüber sind alle Parteien eine einzige reactivnaire Maste." Da« ist ein unsittlicher und unveruUnstiger Slandpuact; es giebt keine Elaste, der eia Vorrecht zugeschneben werden kann. Wir olle streben dem großen Ziele zu. Erkennen Sie nicht in alle» andern Parteien ihre Feinde. Erkennen Sie in ihnen den Menschen, mit dem Hand in Hand die große Frage de» Glück» gelöst werden kan». Sie können sich sür ihre wirthschastlichea Verhältnisse, für ihre Interesse» coaliren, sie können beratheu, so viel sie wollen, aber die Arbeiterpartei al« politische Partei muß weg. Da» geht nicht, da geht der Weg über di« Revolution und da finden Sie uns auch bereit zum Kampfe. . Lasten Sie sich nicht weißmacheo, daß man Ihnen Brod und Freiheit nimmt, eS ist nicht wahr, lesen Sie ihre Blätter. Wo ist eine freiere Aussprache denkbar? Auswüchse sreilich können nicht geduldet werden, sie schlage» ja ihre Jungen, auch wenn sie ungezogen sind, da» thut der Staat auch. Die Arbeiter haben e< in der Hand, in Frieden große Ziele zu erreichen; wolle» Sie nickt, wollen S>e kämpfen, nun meine Herren, dann müssen eben die übiigen Parteien auch den Kamps annrhmen. Noch lebt der alte Gott, noch lebt die alle Veutiche Treue, wir kämpfen sür da» deutsche Vaterland, sür da» Christenthum, sür die deutsche Sitte, sür die Errungen- schasten der Cultur. In dem Kampfe bleiben »sr die Siege»! tleues Tberter. Leipzig. S. Februar. Die Ausführung älterer Lust spiele an unserer Bühne ist durchaus willkommen zu heißen, wenn denselben auch bie jetzt beliebte Purzelbaumkomik fehlt DaS Lustspiel: .Lüge»' vo» Roderich Benevix, da» gestern wieder in Scene ging, zeichnet sich durch soliden Auf bau, w-lcker die ganze Handlung um einen Grundgedanke» krystallisirt, vor Vielen neuen Lustspielen au», in denen eine bunt zujammeiig-würselte Handlung mit einigen aufgesetzten oft grellen komischen Lichtern unter einem beliebigen Titel ein Lustspiel vorstellen soll. Da» ist ei» künstlerischer Bor zug, der aber in einer Zeit, in welcher die .gestotterte Pbrase der llnkunst' den Preis davonträgt, gewiß nicht nach Ver dienst gewürdigt wird. Die Handlung de» Lustspiel» von Äenedix steigt nur sachte und allmälig an; sie vermeidet eS. schon im ersten Acte durch halsbreckende Lustsrrünge der Komik da» Publienm gleichsam im Stur», zu erobern; sorg> sättig werben die Verwickelungen vorbereitet, die dann z, einem komischen Höbepuncle führen» der hier im letzten Acte liegt; der SitnationSwitz, in welchem die Stärke der Benedix'sche» Lnstipeldichtung liegt, kommt hier zu seinem vollen Rechte. Der Grundgedanke, daß der Lügner sich in immer neue Lügen verstrick', wird ohne morali sireude Ausvringlichkeit, durch die Komik der Handlung selbst erläutert. Gespielt wurde im Ganzen frisch und flott, nur nicht immer die Akustik de» Neuen Hanse» genügend beachtet, welche sür kaS ConversaticnSstück die größte Dciillichkeit und Schärfe der Aussprache verlangt. Die« gilt selbst von Frl. Witt i»r ersten Act, welche sonst die Karoline Wilkau mit ge» wohnter Lebendigkeit und Schalkhaftigkeit spielte; schaden könnte e- freilich nicht», wenn sie die Familienähnlichkeit ilircr Naive» durch mannigsachere Schattirunqen eiu»«» mebr «»schränke» wollte, wa» allerdings >u diesem Rollensache nicht leicht, aber doch rrstrebenSwrrtb ist. Frl. Flösse! ^>1» Hildegard war un» im zweiten Acte nicht schwärmerisch genug; die komischen Scene» der Verkleidung und Flucht stellte sie aber wirkungsvoll dar. Frl. 3tob de al» Sophie gab ein entsprechende» Charakterbild der verständigen, resoluten, aber mißtrauischei, junge» Frau: jedenfalls zeichnet die junge Darstellerin mit Schärfe, mögen nun die Gestalten svmvatbisch sei» oder nicht. Herr Gcidner als Docior Rudolf Waste,,berg war ganz ergötzlich in Darstellung der Verlegenheiten, in welche sich der Doctor bei seinen Experimenten aus dem Gebiete der Moral verstrickt. Di« beiden Musiker, Wolsgang Wassenberg und Haiudorf, welche fortwährend ans der Suche nach Motiven, alte» >»d »eure,, stad und zuletzt al» schsne Seelen sich finden, wurden von Maffemieid wird sich auch >m socialdemokratische» Etao z,d«il Herren Hiinseler uud Adolf Müller als sür das ^ fckolz «Is Meusler traf dir Grundzüa« des Lharoster« wohl richtig, doch Uetze» sich mit der gleichsam .Fiepende»" Komik dieses Hausgrnoffe» des Menschenfeindes Haiubors noch größere Wirkungen erzielen. Herr Krause (Schott) uud Herr Watthaes (Falk) repräseatirten die ia die Haudluag ein greifenden Juristen ga», angemessen. Da« Lustspiel hatte «am von Art zu Act sich steigernden Erfolg. Rubels von Gottschall. Museum. Ltz. Gntf« >,«stel»», alter «rtzottsche, PartraU» ans »eüentlttscher Fett. Es ist schon wtederhott aus dies« jetzt hier aasaestrüte Lamm- laug antiker Bildnisse hlngewiejea »ud ihr Herkommen, ihre knaft- grschichtliche Eiellana, ihr Werih nud Ihre Bedeut»»« ersrtert wor- dt», zutetzt ia de« Bericht« über de» Bortrag. »eichen unser ver. dient« Aiusenmtdlrrctnr, Herr Pros. br. Schreiber, im Kunftvereto über diese» Gegenstand gehalten hat. Dort »urdr hanpisächtich auch anch «os die drohend« Gefahr ausmerksa« aemocht. dnß dieser et,«iae Schatz »em Ausland« »»seren, vatrrtaab« leicht str immer und i» »nersetzllcher Weis« entfremdet »erde» bärste, wen» ee uicht bald gelänge, die Factorr», »«ich« t« Stand« sind, die allerdings »ich« germge», säe bie Erwerb»»» nsttzige» Gekdmitwt ßäUg »» machen, für diese Erwerb»»« »» interrsfire» »ud dieselbe» »o» der Dringlich, keit einer solche» ,» überrag». Es wäre in der Atzet trsftlich, wenn wa, die Hotznaag «if ei«» glückliche» Anägen« nech »icht ans«aaeb«» braacht«. Heut« ms»e hier »och Eiutgr« über dt« an diese» BUder» u»S vor S»«e» trrtend« Btalweise der Alt»» «esegt werben. Es ist schon siührr bemerkt ivordea. wie gnr ket» Awistl darüber tzerrsche» kSau«, daß moa e» hier mit der antiken sogenannte» ^»kaustischen* oder Wachchualerei de« Sltertbnm« z» ihnn habe, deu» schon wen» ma» nur mit einer heiße» Radel die Farbeuschichi deeährr, ksuae ««, dea anfkeigendea WachSgcrach »ahrnehme». Rach dem. was »an über die aüerding« dürftige», «der doch immerht» worthvoäen Mitchell»»«» dcr alle» Schriftsteller, besonder« de« Pltni»«, über dies« enkaustilche vtalerri comdtntrl worden ist, dürste sich dir Sache «iwa wie folgt verhalle». «l« Bindemittel sür di« Farbe» bemcht« am» das Wach«, da« gewöhnliche Uienenwach«. Freilich srhlle» damals die »»« sich dar- bietende» Mittel, dasteib« anszniöse» ober zum Verstreiche, gefügiger z» machen, denn flüchtige Oele, wie da« Terpentinöl, knnnte wo» nicht, me duich ihre freiwillige Berdampsnng uad Verfttchtiqrmg dieWachsmnste wieder in härterem Zustande »»rückgrlasten hätten. Ebenso wenig kannte mna »nch unsere trocknenden Oeie, wie Leinäl and Mohnöl, so« »er» tm Ganzen nur ta« nicht trocknende Olivenöl. Man wußte sich daher aach anderen BuSkunftSmitteln »msehe». Es wnrd« daher nach de« Pliniu- Mitlheilang da« Sach«, ehe man ihm darch Zumischung von Farbeapnlvera die verlangten Forbentöue gab, dreimal tm M«rr«wasser gekocht, dem etwa- natürliche Soda (uitrnm) zngesetzt war, uud »ach jedem Abkochen abgeschäumt. Dadarch ward« e« gebtricht und zugleich schwach oerseif, „d somit geschmeidiger ge» macht. Dir velle erjordertich« Geschmeidigkeit bei erhaltener Fähig- teil nach Abkühlung wieder genügend zu erhärte», bekam jedoch diese« sogenannte .Maische Wach«" durch gnsammenichmelze» mit einer äußerst gertugea Menge Olivenöl «nd etwa« Lhioöbalsa«. eine« ber Pistazie entqu llraden Horm. Warden diese «toste zugleich mit de» Farbenpnlvern, mit dem qesihmolzene» pvntliden Wachs zulammen- gerührt so rrh'rlt maudtr gewünschtepfl-istrrartigr Wachspaft«,»-Ich« sich znm M-irn verstreiche» ließ. Diese« verstreiche, geschah nun bet diesem steife» Wach» nicht mit Pinseln, sonder» mü «in«» „lestrum" oder „Berrieulum" genannten eiserne» Griffel »der Spachtel, »nd man kann anj pompejaaischen Wandgemälden dargestellt sehr», wie der Maler, neben sich die Palette mit de» Rethen der onsgeseNtea Sach-sarbeiihäoschen. mit diesem Lestrum arbeitete. Seine Gestalt war die eine« dem aniilr» Pflastermesser ähnlichen lanzettförmigen Spachtel« mit seingezähntem Rande and einem länger», Stiel mit etwa« gekrümmter Spitze. Die Ballend»»» erhält da« Bild aber erst aach Schluß der Bearbeitung mit dem Lestrum durch da« Ein brenne». indem ma» dem Bilde entweder eine» erh'tzten Eilenstab oder ein mit glühende» Kohle« gesüllie« Mitallgesäß »therte, wobei die starke» Ränder der DochSsarchru zusammealnule» »nd ri» qleichinäß ger firn ßortiger Glan» sich über die Maleret verbreitet. Aus dir eb n beschriebe»« Wr'se wurden di« Fietschtheil« »nd die Haare bearbeilei. Die Gewänder sind, wir «aa sich darch Be trachtung der Bilder überzeugen kann, mit offeador flüssig ae. schmolzen«, Wach-sarbe ia flotten, breite» Zügen mit dem Pinsel gewalt. Jedoch nicht olle Btlder find mit Wachssarbe» gemalt, «»»che, wie z. v. der im Katalog unter Rr. 7? aufgrsührtr, an der Wnnd recht« hängende Frauenkops, sind in „Tempera-Manier" au«, gesühri, d. h. mit Waff rsoeben, denen ein Bindemittel zngesetzt ist, etwa Eiarlb oder Eigelb mit Eiweiß gemischt, »der Feigenmilch u. a. m. Dan» find die Holztasela mit »inem Lrimkreidrgruad ver- sihen oder mit grober Leinrwand überzogen, aus welcher diese Grundirung ausgktrogea ist. Otto Donner von Richter, der sich um diele Untersuchungen große« Lerdieust erworben, glaubt auch audere Malweisea, z. B. temperaartige Bearbeitung der Wach«maff» nach, weisen zu köuuea. Adolf Weiske. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Dellarteme«» »rr Ftaauzeu. " Bet der P ostverwaltung find ernannt worden: Adols Bi«. crnz, zeithrr Poftassistent. al- Postverwalter in Elstra; August Broßviersch. ze-iher Postassistent, al» Oder-Postolsiftent Im Be- »irke dcr kaiserl. Oderpostdireciioa in DreSdea; Gustav Hermann Thiele, zertder Pastanwärter. al« Poftassistent im Bezirke der kaiserl. Obcrpostdirrction ia Leipzig; Iuliu« Blering, vormal« Postverwalter, als Pastagent in Slela-Zschochwib; Loul« Georg Paul Grabt, Kaufmann und Hausbesitzer, al« Ponagent in Krakau; Otto Hlltzsch, Schneidermeister, al- Postagent in Langenau; Friedrich Karl Schmidt, HauSbesitzrr, al- Postagent in Lythra. ' Aus -em Geschäftsverkehr. k Berlin. 8 Februar. Di« Zeit ist kurz, wen» st« vorüber ist t Wer erinnert sich nicht, al» vor bald 14 Johrra sich t» de» mächtigen Kellereien de» Hause». Jerulalemrrstraße 48 birrselbst, «ine Wein- hoi-.dlvng etablirie, welche de» dovvelten Zweck versolgte, mit ihren reinen „ngegypsten Weinen die Weinsabrikatioa zu bekämpfen, und durch billige Preise diese- Getränk populär z» machen, wer erinnert sich nicht de^ Zuspruch-, dr» sich dies« Wrinhandlung vom ersten Tag erfreute? Ganz Berlin wollte sich »n dieser Raiunveinquelle erquicke», und die Lokalitäten, Iv-lche doch kür ca. bOO Menlchrn Raum vmsaßten, erwiesen sich al» viel z» kein. Alle« slivmle dahin, and der Name de- Besitzer-, Oswald Rier, wurde bald von Jedem bela-iut. Nun sind bereit» 14 Jahr« darüber verflösse», lo daß eine neue Grnerativn beinah« unser Berlin in„füllt; und. o Wunderl dasselbe, wa- wir vor 14 Jahren bei Oswald Nier, ,,än» Onren ck« kr»«««-, Jerulalemer- straße «8. erlebte», haben wir neulich i» den letzte» Tagen nochma!- bel Oswald Nier. ..äur Onve» äo kraue«", mit dem jetzigen Zu. latz „Zum Ungegyvsten" i» Le-prigerstraße erlebt; der Andrang war an diesem Tag wieder so groß wie damals, und die geivaltigen Räumlichkeiten zeigten sich wieder zu klein. Herr Oswald Rier ist also mit seinen reinen ungegypfteu Weinen, zu billige» Preisen, mehr wie je ü >» moä«, Bert», trink» Wein; Wein ist bei diesen bösen Zeiten der Influenza, überbaupt bei jeder Zeit sür un» Drutscheu eia Genuß, uud wenn damal» beim Krieg 1870 die Herren Franzose», alt Gesängen« bei un», Biertunke» gelernt hoben, wo für ihr feurige« Temperament recht gesnnd ist. Io habe» wir Deutschen in Frankreich zur I lben Zeit Rein, der unserem Temperament noch bester paßt, »IS Bier sür die Franzosen, auch kennen gelernt, und können nun heute, wie vor 14 Jahre», bei O-walb Nier, „Zum Ungeghpsten", dessen guies Rruuinmö ia dieser immrrhi» laugen Zeit nicht im gerinaften Hot beeinträchiig» werden käuiiea, im Gegen« tdeil nnr solider geworden ist, Miseren Durst lösche» und uat durch Weiukueipen gule Laune bei guter Gesundheit verschaffen, ttt heißt also: Wein, bei O-wald Rier trinlenl Im U brige« machen wir ans besten heutige Annonce in »userem Blatte sprriell ansmerksam. r Die wohlbekannte bat renominirte seit einiger Firma: Her««»« Linke Zeit unter dem Namen (Bierverlagögeschäst) ha .Linke'« Deutscher Porlkr-Molzertract-Gesundbei»«- dier" ein Product in den Verkehr gebrach,, bezüglich testen bereit« rin anerkennende« Gutachten dr« vereideten Lhemck-r- Herrn Vr. El«nrr vorliaül... Da- Product wird auch vo» ärztlicher Seit« »ud besonder« für ReconpaleSceuten empfohlen. Z, alledem komm« der derböttnißmäßig niedrig« Preis de- Biere», welches nvßer von ber Houptuiederlage auch i« Einzelverkons zu beziehen ist. E« sei in dieser Hinficht ans die Jnsrrnte der genannte» Firma verwiesen.
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