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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-21
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1890
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Erscheint täglich srüh 6'/, Uhr. Ak-arlion uud Erpr-ition Iok-noetgaste 8. Aprechllnnörn ürr Nkdartion: Bvrmittag« 10—12 Uhr. Rachmiiing« 5—6 Uhr. l i: tu »NiNeadi ein-ei-n-in Vi-nLice-rre i-»Lt bch die Atrkaciicn nicht verbindlich. Aiuiahiue »er sür die nächstfalaende Nnimucr br>tl»ii»«c» Jnieratr an Wiachentnuen bis .1 Nhr Nachmittag», a» Lo»»- »nd Festtage» früh bis '.,8 Uhr. 3» dr» Filialru snr Ins.-^n»nhmr. Otto Klemm's Sortnu. (Alfred Hatz«). UuivcrsträlSnraße I, Louis Löscht, Kalharinenstr. 23 pari, und König-Platz 7, »ur bis /,3 Ubr. npriger.TaMait 52. Amtliche Bekanntmachungen. Veklmntluachlms. Die Stückt 8 und 8 de- diesjährigen Reichs-Gesetz blatt»- sind bei un- einzegnnqen und werden bis zun» 17. Marz d. I. auf dem RalhhauSsaale zur Einsicht nahme öffentlich auShiingen. Dieselben enthalten: Nr. 1888. Gesetz, betreffend die Feststellung de- ReichShauS- hallS-EtatS fitr da» Etat-jahr 1890/91. Vom 1. Februar 1390. Nr. 1889 Gesetz, betreffend die Ausnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reich-Heeres, der Marine, der Reicb-eise»bab»en und der Post unk Telegraphen. Bom 1. Februar 1890. Nr. 1890. Gesetz, betreffend die Coutrole de- RcichShau». halt- und des LandeShauShaltS von Elsaß- Lothringen sür daS EtalSjahr 1889/90. Vom 6. Februar 1890. Nr. 1891- Verordnung wegen Abänderung beziehungsweise Ergänzung der Verordnungen vom 16. August 1876 und 4. März 1879, betreffend die Caulionen der bei der Militair- und der Marineverwallung an- gestellten Beamten. Vom 10. Februar 1890. Leipzig, den 18. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. llr. Georgi. Krumbiegel. WaldpstittlM-verkauf. Von dem Leipziger Forstreviere Burgau können in diesem Frühjahre durch de» Revicrverwalter Herrn Dtetz« in Horst« baus Durgau bei Leutzsq-Leipziz nachstehende Holzpslanzen zu Leu bcigesetzten Preisen gegen Baarzahlung oder Nach- Lcipzig, am 17. Februar 1890. DeS RathS Horstdeputation. Vrkanntmachung. In dem Kühlhause tc» hiesigen Schlachthose« sind sämmtliche Kühlzellen besetzt und weitere nicht mehr an zubringen. Da jcdock bereits mehrere Gesuche um Ueberlaffung von Kiihlzcllen vorliegen, so haben wir die Erbauung eine-zweiten Kühlhauses sür den Fall in Erwägung gezogen^ daß sich eine genügende Zahl von Abmielher» findet. Nähere Auskunft über die Zelleneinrichtung, Höhe de» zu zahlenden MielhziuseS u. s. w. ertheilt die Direktion de» Vieh- und SchlachthoscS. Wir fordern daher Alle, welche Kühlzellen ermirthen wollen, insbesondere dir Inhaber von Fleischereien in den «euangeschloffene«, der. am I. Iannar 18N1 noch anzuschlte-eudea Bororten aus, An meldungen wegen Ermiethung von Zellen schriftlich oder mündlich bi« zum 31. März 1890 Nachmittag 4 Uhr bei der Direclion de» Biel>< und SchlachlhoseS anzubringen. Leipzig, am 19. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Georgi. Rüling. Ia. 1007. Gesucht wird der am 18. Oktober 1838 in Stötteritz geborene Buchhändler Gustav Robert Klaust, welcher zur Fürsorge für seine der öffentlichen Unterstützung auheimgesallene Familie anzuhalten ist. Leipzig, am 13. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. <Armeuamt.) X.lt.IV, 233ck/404. Luvw «g - Wots. Dolge. Wir m chen hierdurch bekannt. daß die für da- Jahr 1890 er schienenen Adreßbücher der Städte Verl,«. ChemniU, DrrSdcu. Frankfurt a. M. Halle a L.. Hamburg und München >„ unserer Criminalablheilung (Nalchmnrkt Nr. 2, Port, l nks) au»- degen und dort von Jedermann gegen Erlegung rnier Nachichlage gebühr von 25 iväqrend der gewShnlichen Gcschäsl-stunden ein gesehen werden k-nnen. Leipzig, am 17. Februar 1890. las Pottzelamt »rr Stabt Leipzig, v k. 1165. Lretschneider. Dgr.. S. Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Kandels- «nd Geschäftsverkehr. Rbonnementstpreis vierteljährlich 4»/, Mk. incl. Lringerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf Delegexemvlar 10 Pf. Gebühren für Exkrabeilagea (in Tageblan-Formae gesalzt, ohne Postdeiürderuug >'0 Mk. mit Postbesörderiini 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schritten laut »ns. PreiSverjeüiaiß. Tabellarischer u.Zisftraiap nach höherm larit. Keelamen unter dem Redaktion-strich die 4geipalt. Zeile 50 Pl.. vor denFamiliennachrichtea die Ogespaltene Zeile 40 Ps. Inlcrore sind stet- au die isppcbitien zu ieudeu. — Rabatt wird »ich» gegeben. Zahlung praeouwerruulo oder durch Post« Nachnahme. Stück- i°hl Holrurten. Höhe em. P L Siück ei lt hundert smo I. Lanbhölzer. ». Saatpslanzen: 3 jährige Eich!«, Cuore. peelauc. 50—70 i 50 1000 5 * - » » 'N-I25 — 10 00 3000 3 « - » rubr» 40-W — — 4 00 3 000 3 - » » pnlurtria d. Heister und Alleebäume: Eichen, (juero. psäuve. (Ausschuß) Linden. 'lällL varvit'olin calif. Ahorn, 4.oer caliloruiouw 30—45 — 4 00 2000 NO -13- 6 00 100 100-506 1 25 100 00 2000 l.',0-2!X 16 30 oo 1000 - " - * — 40 00 2000 cscheublätt. Aliorn. Leer uscnchllo i 0-3I- — — 10 0« 500 Broueschkn, lftuiiuu» pubeeo. , 1000 Ellern, XIuus olutinosa — — 15 00 l25—15t — — 1000 1000 Birken, Lelut» alb» 125—156 — 12 00 bOOO » ' - s» 200—256 18 00 1000 300-356 — 36 21 00 10000 II. Nadelhölzer: Fichten, Stifts eieels. 40^50 5) 00 10 000 » - - 60-70 — — 12-00 10000 - - - I zu - ' ' 1 Park» - « » 1 anlagen 75-UX 4000 tOOO !3>. I.'i 6< 5000 500 200-300! 1 25 120l00 Ser Ardeilerschutz. Die Frage de« Arbeitsschutzes beherrscht gegenwärtig die politische Lage, sie wird überall eifrig erörtert und von ibrer glücklichen Lösung verspricht man sich segensreiche Folgen für die Gesammtentwickelung von ganz Europa. Die Arbeiter- schutzsrage ist ein Thril der sociale» Fraae, der au-rrichcnde Schutz für die Arbeiter in den Indnstrie-Eentren soll heilsam zuruckwirkrn auf die Gestaltung de« Leben« in beu untere» Volk-claffen, er soll den Blick der Arbeiter und ihrer Familien emporhrbcn in die ideale Sphäre, er soll die Selbstsucht von ihrer hervorragenden Stellung als Haupttriebfeder aller LebenSäußerunge» verdrängen, eS soll der Vaterlandsliebe, dem Pflichtgefühl wieder der Platz eingeräumt werden, der ihnen gebührt, eS soll der thöricktc Gedanke auSgetilgt werden, als ob die Menschheit ein glückliches Dasein, losgelöst von der Familie, führen könne, die Auserzichung der Kinder soll in den Kreisen der Besitzlosen nicht mehr als Last empfunden werben, deren man sich möglichst schnell zu entledigen sucht» um die Sorge dafür der Gesellschaft aufzubürden. ES sind daS Aufgaben von einer Bedeutung und von einer Schwierigkeit, daß ihre Lösung nur von dem Zusammen wirken oller verfügbaren Kräfte erwartet werden kann, und wir dürfen eS mit trendiger Genugtbuung sagen, daß sich daS Verständniß sür die weltbewegende Beveulung dieser Fragen mehr und mehr Bahn bricht. ES kann hier nicht die Rede sein von dem Vorrecht eines Staates vor dem andern bei Ergreifung der Initiative zur gedeihlichen Lösung der Aus gabe, sonder» eS kann sich nur um die Aussindung deS zweck mäßigsten WegeS zur Erreichung de- angestrebteir Ziele» Handel». Der Schweiz soll LaS Verdienst, die erste Anregung zur internationalen Regelung deS Arbeiterschutzes gegeben zu haben, unverkürzt zugestanden werden, aber eS bedarf wohl keines Beweise-, daß die Macht und Autoriät de» deutschen Reiche- im Ralhe der Völker weit größere Gewähr snr ka» Gelingen de- großen schweren Werke- darbielet, alS die kleine Schweiz. Ter Ort der Verhandlungen würde Nebensache sein, wenn über die Grundsätze der Aus führung bereilS EinverstänVniß bestände, da- ist aber keineswegs der Fall, wie die von französischer und englischer Seite beobachtete Zurückhaltung darthnt. Das .Journal de- DöbatS" ist der Meinung, daß die französische Regierung, welche sich stet- mit der Arbeiterfrage beschäftigt habe, nicht zugeben könne, daß diese Fragen ohne ihre Theilnohme auf cmer inlerualioualen Conserenz verhandelt würden. Ein- müthigkeit sei unerläßlich, aber wen» die anderen Negierungen ihre Mitwirkung zusagten, könne Frankreich diesem Werke de- Friedens seine Theilnahme nicht versagen. Von anderer Seite nimmt man daran Anstoß, daß nach dem Programm der deulschen Negierung ei» Normalarbeitstag ciugesührt werden soll, auch in England ist dieser Pnnct zum Gegen- sland der Erwägung gemacht worden, aber die Arbeitcrkrcisc selbst haben sich sür dir Regelung der Sache im Sinne der Erlaffe de» deutschen Kaiser- erklärt, und gleiche Bewegungen brechen sich auch in Italien Bahu. wenn auch mit Be merkungen gewürzt, welche die Sache so darstellcn, alS habe der deutsche Kaiser dem Drucke der Socialisten nachgegeben. Mögen auch der Verwirklichung der Absichten Kaiser Wilbelm'- noch mannigfache Schwierigkeiten im Wege sieben, so habe» die Erlasse doch bereit« die Wirkung gehabt, daß di? Frage der internationalen Regelung deS Arbeiterschutzes heute überall ernstlich erörtert und erwogen wird. Einer solchen durchschlagenden Wirkung konnte sich der Antrag der Schweiz nicht rühmen, die Sache war neben wichtigeren Ereignissen nahezu in Vergessenheit geratheu und der Antrag der Schweiz würde die Welt beule sicher nicht in dem Maße beschäftige», wi: eS in der Thal der Fall, wenn ihm nicht die Erlasse de« deutschen Kaiser- eine Bedeutung verliehen hätte», die er sich an- eigener Kraft nicht zu erringen Vermochte. Geradezu lächerlich erscheint eS. wenn der Berner .Bund" die Wendung gebraucht, baß die Schwei; weder von der Arbeiterbewegung irgendwie in ihrer Erlstenz bedroht sei, noch eine Krone zu beschützen oder zn rette» habe. Deutschland hat eine social- politische Gesetzgebung geschaffen, als noch kein anderer Skaat an die Lösung einer solche» Ausgabe hcraugetreten war. da« Krankcncassen- und da- UnsallvcrsicherungSgesey habe» bereilS ihre heilsamen Wirkungen erprobt, und VaS In validität-- und Altcr-verficherung-gesetz ist aus dem Puncle der Anwendung angelangt, also hat da- Deutsche Reich seinen Berus zur Anbahnung internationaler Maßregeln für den Arbeiterschuy gewiß in der umfassendsten Weise targelhan. Die socialpolitische Gesetzgebung Deutschlands ist nicht da- Ergebnis; der Furcht, sondern der richtigen Würdi gung der thalsächlichen Verhältnisse. Wohin eö kommt, wenn man die Dinge gehen läßt, wie sie gehe», da- haben wir in England, in Belgien und in Frankreich in den letzten Jahre» hinreichend zu beobachten Gelegenheit gehabt. Die Kund gebungen der ArbeitSIoscn in London, der große Streik in Pari-, die Unruhen i» den belgischen Industriebezirken und die Arbeit-bewegung in Rom haben dafür gesorgt, daß die Furchtbarkeit der sociale» Frage zu keiner Zeil ihre Schrecke» verloren bat. Eine Bewegung, wie diejenige, welche mir in den deulschen Kohlcnbezirken während de« vergangenen Jahre- durchgemacht habe», würde in jedem anderen Lande schlimme Folge» nach sich gezogen haben, bei un- ist sie verhältniß- mäßig ruhig verlausen und von irgend welcher Gefahr sür di- Sicherheit und tei, Bestand re- Deutschen Reiche« während de- Streik- hat man nicht- bemerkt. Die Frage deS ArbeiterschutzeS hat, abgesehen von dem inneren Frieden, dessen Befestigung ihre Lösung zum Ziele hat, eine ganz außerordentliche Beveulung für den Friede» der Völker unter einander. Der internationale Arbeiterschutz ist die beste Antwort aus die Drohung der Socialisten mit der socialen Revolution. Als in Frankfurt a. M. die Frieden-Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich staltsanden. brach >» Pari» der Eominunr-Ausstand au-, durch welche» Sie Well die erste Probe der Zustände er- bielt, die von den Socialisten ausgerichlel werden sollen. Die Führer der deulschen Socialdemokraten waren sonst stet- voll vo» Lobeserhebungen für die Pariser Commune, seltsamer Weise ist eS bei der sitzt beendeten Wahldewegung davon still geblieben, weil die Socialvcmokratic eS sür zweckmäßiger befunden hat. die Fabel von der fried lichen Lösung der socialen Frage z» verbreiten. Die Trümmer der zerstörten Fabriken und die Kämpfe der Streikenden mit den Arbeiter», welche die Arbeit sorlseyen wollten. Die Kund gebungen in der City vo» London verbunden mit der Plün oernng von Iuwclenlädeu, sowie die Ausschreitungen der streikenden Arbeiter in Paris „nd Rom sind die Beweise sür dir Abgeschmacktheit der socialistischen Frieden-Versicherungen. Die sociale Frage wird nur dann friedlich gelöst werden, wenn die Nationen sich über die Bedingungen verständigen, unter welch?» die Lösung erreicht werden kann, un» dazu ist zetzt Vir beste Aussicht vorhanden. * Leipzig 2l. Februar. * Wie stet», wenn c» gilt, in ihrer Allgemeinheit nicht wobl anfechtbare und daher alsbald für die eigene Partei in Anspruch genommene Grundsätze der Verwirklichung enlgegen zu sichren, so erbebt sich a»S der deutschsreisinnigen Partei Freitag den 21. Februar 1890 eine nörgelnd- Kritikanch gegen di-M aß n ° h m e^n. welche zur praktischen Dnrchsü , .st genommenen 84. Jahrgang. zur prarli,»>>. .. ^" V'!>"ä,, in Aussicht genommenen licken Erlassen vom 4. t. M. u. Au» ^ sccialpol.tiichcn Reformen "gn'cn "" ^ Parle, wird d.e Auswahl der Re,erentm drr Pre,w^ '^^b. au» de», Grunde bcinanqelt. weil das . »>»«,«>» 2.N»- ,u H, " -m der Unterstell»,.g aiiSgegaugen " serielle» Lage G-gn-r der Bestrebungen m" H-bn>'a der m^aicr. ^ und socialen Stellung der A^Er l ' s „ Gesinnung .ährige praktisch- Bethät,gu.,g ^b-ü-rsr-undt« r ^ , eitrnS de- B-lbe.ligte» '"U'ü „,.ü der aber ist von diesem, m.t den ^ ' „ drucke nnen von den Erlassen vom 4. ^bruar ubwen e, ,4- -7 °l" erkennen sein. Jeden,alls aber liegt in der «uSwam Referenten lediglich die der hochherzige.', über s,ebenden Anschanung de, Kaffer- anch bc. diesen Verhandlungen den m der "echlsprcch g währten Grundsatz, -luäiatur etaltci-apa--. od r um nt dem Sachsenspiegel zu rede»: ,.Ei»-S Mannes Rede st reine Lde. man so^si? hören alle be-d-^,, voll zur Gel'nug zu Interesse einer olle Seiten der Sodie HteuH wäma berücksichtigende» Behandlung der ausgeworseuen 8^st"' r°m.VE s-in. wenn d.e Berichterstatter sich wie die- der Fall ist. ergänzen. * Der „Reich-anzeiger" veröffentlicht, Ww graphisch erwähnt. d,e Namen derjenige., Sachverstän- bi gen. welch- vom Kaiser zu den am 26. d^M. beginnenden Beralhungen der beiden Adlhcilungcn vcv StaatSralh» ->n- g.laden worden sind. Die drei dabei zuerst Genannten, der ^chlossermeister Deppe zu Magdeburg, der Werkmeister Spengler zu Mettlach, KreiS Merzig. und der Baut schier- meister Borderbrügge zu Bielefeld. sind M.tgl.eder dcS preußi schen VolkSwirtbschastSralhS. Der Gencralsecretair H'V- Müncheu-Gladbach ist der bekannte Socialpoliliker und ReichS- taqS-Abaeordnete der CeutrumSpartei. Der Putzer Wilhelm Buchhol, z» Berlin ist seit den, 1. Oclobcr >889 als Arbeiterverlceter nichtständige- Mitglied de« ReichS-Ver sick'crunq-amtcS. Bei seiner Wahl zu diesem Amte sie en auf ihn 051 787 Stimmen. Die beiden zuletzt genannten Sachverständigen, der Dircctor Schliltgen z» Marienhültc bei Kotzenau und der Fabrikbesitzer H. Freese zu Berti», sind bekannte Industrielle. * In der vorjährigen Debatte des preußischen Ab geordnetenhauses über die Denkschrift der An- siedeliingScommissivn für Pose» und W-stpreuß-:, sür da« 3al,r 1888 war u. A. alS aus'ällig betont worden, daß nach 2>/rlähriger Thäligkeit der Commission »och keine« der angekaiislen Güter z» einem Gemeiiidebrzirk erhoben wor den wäre, und c» wurde der Vorschlag gemacht, durch die Eigenthiimöübcrtragung an einigen wenigen Parcellen eine Mehrheit vo» kilnsligen Geiiieindemitgliedern zu bilden und dadurch die gesetzlichen Grundlage» sür die Genieindeorgnni- sation zn schaffen. Wie sich a»S der Denkschrift sürdaS Jahr 1889 ergiebl, bade» sich leider neue politische Gemeinden auch in dem lctzivcrflossene» Jahre noch Nicht bilde» lassen, und zwar »amentlich deshalb nicht, weil die eudgiltige Regelung der EigeiithuniSvcr- hältnisse »och nicht erfolgen konnte. Auch der besonders vor geschlagene Weg bat sich dcSbalb nicht als gangbar erwiesen. Dazu kam »och, daß die zu Recht bestehe,,de» kommunale» Verhältnisse i» der überwiegenden Zahl der Fälle sich als keiiie-wegS einfache herauSstellteu. Nicht selten niußken Be ziehungen zu anderen Gemeinden vorerst gelöst, hier und da bestehende Gemeinden zur Vereinigung mit der neuen Schöpfung veranlaßt, i» einem Falle auch Parcellen eines AnsiedeluiigSguteS, eie einer allen Gemeinde cinzuverlciben waren, durch anlheiljge Ueberweisung vo» DotalionSlänVcreic» gegen Ueberbürdiing mit öffentlichen Lalle» geschützt werben. Nnr bezüglich zweier Güter ist eine Verständigung mit den CommuiialaussichtSbkhörden über alle Einzelheiten der künftigen Gemeindcverhältnisie erfolgt; diese neue Gemeiilde wird alSbald in- Leben trete» können. — Im klebrigen glaubt die Commission in Zukunft auf eine größere Beschleunigung dieser Organisation dadurch hinwirken zu können, daß sie künftig mit dem Anträge auf Geiiehinigung der Anlegung einer Colonie den zuständige» Behörden einen auSsülirlickcn Plan über die Regelung der Gcmeindcverhält»isse vorlegl, welcher durch die ausgesprochene ColonisatioiiSgenchniigüng selbst rechtsverbindliche Kraft sür die neue Gemeinde erlangt. Zur Verwirklichung dies-r Absicht ist ein den Bedürfnissen der A-.isiedeluiigSgenieindoi entsprechende« Musterstatut auS- gearbeitet worden, welche-, den örtlichen Verhältnissen ent sprechend angepaßt, diesen Organisalioii-plänen künftig bei geschlossen werden soll. DaS InSlebc,.treten der neuen Ge- meinde wird dann nur noch von der ersten EigenthumSübcr- tragung und der nachfolgenden Allerhöchsten Sanclio» der Neubildung abhängig sein. * Wir lesen in der „Kölnischen Zeitung": Daß der cberbürgermeifter Miguel an erster Stelle zun, vbrrpräs.dtnie» der Rheiaprovin, berusen worden war. L —-1" volüischen Kressen eingehend erörtert und als neuer Bewei« dasür rrkanm, doh der Kaiser bestrebt ist. bei der Besetzung der Iwhen verwaliunq-stellen sich von allen reaktionairea 'i'k'Nkn'en s-rnzuha„e,i. Da« paßt den «,ö„.rn der Ovpo,Nion natürlich sebk »en g; sie haben mit Rücksicht aus die Wahlen seit Monaiea ein lächerliche» «eschrei vom Herelnbreche» cmer schreck- .che» Rraction-zen erhoben; jetzi werden sic abermals, noch dazu """ unzweideutige Thal- ^ ' vabiihnen „atürll-d sehr iven.g in ihre M l". s'«b. i°dem sie hühnnch daraus h.n- »aß dr. Rntionalliberalen sich m>t abhängige» Posten begnügen » » »""he» mnßten. wie die Lonservain'.» d e sreiwerdenden ^'"^"Vostei> erhielten. Das ist nun erste»« „ich, wahr, denn «taai-^nis.^"' ,''d"n Jahren aeuernannten vrrußilchen StaatSmintster. also mSbksonderr die Herren v. Berlepsch, v Lchellma . Fachnmnster ,.7d ahm Och « "bk, inllie ,„a„ dol, .„d- d7 ^ »wnnz.q J,h„ qel.ru, haben daß Hinsicht m den letzten zwanzig Jahren erreicht haben, taraiss könneu sie wahrlich stolz sein. Hieraus erklärt sich auch, warum alle» nationalliberalen Kreisen nicht minder als die Be- rufuiig, s» auch die Ablehnung de- Herrn Miguel ungetheilte Jreude' hcrvorgerufcn bat. Wen» die Berufung bewiesen hat, daß der Kaiser nach w.e vor gewillt, die Negierung nach gemäßigte» oolillscheii Grundsätzen, fern vo» allen reaci.onairen und radicalcn Elementen au-geübt zu sehen, so giebt die Ablehnung un» die Zu- verficht, daß wir noch lange die Freude hegen diirsen, Heira Miqucl an der Sv'tze der Partei als «inen hervorragendsten Bortämpser ehe» zu dürft». Da« große persönliche und uneigennützige Opfer, ,a» Herr Miqucl jrtzt durch die Ablehnung der ehrenvolle,, lasse,- liehen Berufung gebracht hat, wird die Partei Herrn Or. Miguel nie vergessen Aber auch die Stad! Frankfurt wird ihrem aus. aezcichncie» Oberbürgermeister aufrichiigen Dank dafür zollen, daß er' obwohl zu einer weil umfassendere!, und Ersolg verheißende» Wirkiaiiiftit beruft», doch vorgrzogen Hai, sein hervorragendes Per- Wallung«- und OrgaussatioiiSlalkiii dem Dienste der Stadt auch seiner zu widmen. ^ » » * In der Sitzung de- österreichischen BubgetcmS- schussc? übergab Mcnger dem Ministerpräsidenten Grasen Taasse ein Schreiben de- ehemaligen MilitairarzteS Skuvro, gegenwärtig in Mochilow, welcher um die Inter vention der österreichischen Regierung gegen an ihn verübte Unbillen bittet, da er bei der russischen Behörden keinen ent sprechenden Schutz gesunden habe. - In Brün» starb am 18. d. M. der Justizministcr D. Franz Freiherr v. Hein. Dr. Franz Freiherr v. Hein wurde zu Olmütz in Mähren am 28. Juni >808 alS Kind bürgerlicher Eltern geboren, 1848 wurde er als Abgeordneter für die Stadt Troppau in den constituirendcu österreichischen Reichstag gewählt, in welchem er auch alS Berichterstatter sür den VersassungS-Au-schuß suugirle und zur gemäßigle» sogenannten .deutschen Partei" zählte. 186 t wurde Hc»i zum LandeShauplmaiiil-Stellvertreter de- Krou- landcS Schlesien ernannt und von der Stadl Troppau alö Abgeordneter sür Schlesien in dcu österreichischen ReichSralh erwählt, sür welchen ihn der Kaiser zum ersten Präsidenten' ernannte. Später wurde Hein an Stelle de» Freiherrn v. Pratobevcra zum Iustizminister ernannt. Nach mehr jähriger Thäligkeit in diesem Amte schied er auv demselben und wurde Präsident de- Obcrlande-gcrichteü in Wien, alS welcher er bi- vor sieben Jahren suugirle. * Der rumänische Senat begann die Berathung de« GesctzenlwursS, betreffend die Trennung de« Pioniervieulle» von der Artillerie und die Organisiruag «ine- Specialcorps sür denselben. Der Thronfolger nahm an der Sitzung Theil. — Der gestrige Hosball verlies äußerst glänzend * Die Regierung von Luxemburg hat ihre Theilnahme an der internationalen Arbeilerschutz-Conserenz in Bern zu gesagt und ihre Dclegirten bezeichnet. * Die beiden Hauptgegenstände, welche aus der Tages ordnung de« spanischen Abgeordnetenhauses stehe», sind da-allgemeine Stimmrecht und daS Budget. Daß da» erstere Gesetz wird, ist kaum noch zu bezweifeln, nachdem der einflußreiche Führer der conservalivcn Partei, CanovaS tcl Castillo, in einer am 7. d. ii» Madrider conservativeil Club gehauenen Rede erklärt hat. daß seine Partei deiiiselben keine Schwierigkeiten bereiten würde. CanovaS' Worte wurden um so mehr bemerkt, alS er noch im Oktober 1888 in Barcelona in der schärfsten Weise sich gegen daö allgemeine Slimmrechl ausgesprochen halte und deshalb nächster in Saragossa. Sevilla und Madrid von Anhängern desselben auSgepsiffcn und arg belästigt worden war. Die Vorlage enthält IlO Artikel, von denen die Kammer die erste» neun bereit« erledigt hat: die Berathung der übrigen wird sie jedenfalls bi- Mille März in Anspruch nehmen. * DaS englische Unterhaus lehnte mit 307 gegen 210 Stimmen den Atreßantrag Parnell'S, in welchem die irische Politik getadelt wurde, ab. * Ei» Theil der britischen und namentlich der cana« dischen Presse kann sich noch immer nicht wegen de» Neu- sundlandzwisteS beruhige», der bekanntlich auf abweichender Auslegung des die sranzösische Fischcrcigerrchligkeit aus de» Neusuiidlandbäiikkii regelnden Vertrage« der beide» inlcrcssirte» Mächte beruht. Nach der von de» politische» Chauvinisten in London und Ottawa verfochtenen staatsrechtlichen Theorie wären nämlich die seiten« Frankreichs au» gedachtem Vertrage abgeleiteten Ansprüche, insbesondere soweit sie die Etadlirung von Anstalten am Strande jener Insel behufs industrieller Nutzbariiiachung deS sranzösische» Fange» betreffen, mit dem Vollbegriss der britischen Gebietshoheit unvereinbar, ja sic führten geradeSweg» zu einer aus die Dauer unhaltbaren Lage, welche jeden Augenblick den casu« de», hervorrnsen könne. Die c»igtoca»adische>l Chauvinisten spinne» diesen Gedanken noch weiter a»S; sie constatiren im Tone tiefsten Bedauerns, wie inan nicht tiosscn dürfe, daß Frankreich seine durch die Verträge von Utrecht und Versailles besiegelten Ncusuiidländcr Fischcrcigerechligkeit gutwillig prci«gebcn werde, wäre eS auch nur um de» nationalen Prestiges willen, eS dürste also diese Frage über lang oder kurz zu einer Klippe werde», an welcher haS englisch-französische Einvernehmen Schissbruch leiden müsse. Londoner gouvernementaic Kreise zucke» ob diese« i» Canada zur Schau getragenen Pessimismus ziemlich wegwerfend die Achseln und würden den publicistischeu EntrüstungSjeldzug wegen der Nensuiidlandsischerci gänzlich ignornen. läge nicht die Mnthmaßung nahe, daß er mit Machenschaften der Partei in Canada zusammcnhängt, welche aus de» Anschluß an die Vereinigte» Staaten von Nordamerika speenlirt, also jeden Anlaß benutzt, um daS Multerland der Tbeilnahmlosigkcit sür die specisiscben Interessen Canada« zu verdächtige». Für diesen Zweck erweist sich der neufunvländische Fischereistreil insofern nicht ganz ungeeignet, als allerdings die Aussicht aus eine den canavischeu Wünsche» entsprechende Regelung der Asfaire in, Wege diplomatischer Action sehr gering ist. Man bat wiederholt die Anbcntnng gemacht. Frankreich mittelst Zahlung einer reichlich bemessenen Abfindungssumme zum Verzicht aus seine neusundläudischen Vertrag-rechte zu bewegen — bei dieser Andeutung ist c» aber auch geblieben Im Ernste denkt das Londoner Cabinet nicht daran, sich mit einer solchen Offerte uniiützer Weife n, Pari» bloßzNstelle». Mn» weiß, daß die französische Regierung aus die Inacteibaltuug ihrer »cusunUaiidischril Fischereigercchtsaiiic nicht bloS ans wirlhschastlichen. sondern writ mehr nock a»S maritimen Erwägungen großen Werth legt, den» die Fahrt nach und der Aufenthalt in jenen Gewässern, welch? eine scbr »»isangicichc Fischerflollc beschäsligt. ist für die sranzösische Marine gleichbedeutend mit dem Vorhandensein cincr un ersetzliche» Bezugsquelle vo» wetterfesten. sregewohiilen Matrosen zur Bemannung der Kriegsflotte tc» Lande». Um ff ! 1>' !
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