Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189003177
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-17
- Monat1890-03
- Jahr1890
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1890
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ne Pflicht, i?ück in Eoll brustleiden s Zahr schiin Do hon, I » entschlehl -Loche b,j!^ er», und j und münz !e erstaunt i lllagncr. n und H,", ing besiäuz, choelzel ' Honig >i>^ NerveniultLl ar nicht » Heldig, von me:r4 sende» wr^ pma» ii. z. da ich habe. Kosiol. seit längn drauche, -uhs GoraS. i mit Hu'tk , erst als ! beiden vsiti ilchlernanüis una aut 6n Brus! e. zu Il>r.»I de»» iil> ' ,!>I r Linderung^ iiciueii Tantl lman n. gnloepirendil worden u> » knmachl ti.>.s eil gebe un>I en der vor,/ ingereni Erf lrzte, welchcr! diese in 's! i aiizutrciien.I iuier^H.v s,zl !o!,le ähn.ätl tr. 128. uir von d-rl cen Krämer- ii ich konnul ingerein 01.- sage Jkinns eren Le-dcn- eidermstr. die Flm'che^ eit geholfen, nichts inedrl rt Heden, — schwach. — un aus der s he Kräuter- einige Mal! fterung au' nach feck» ndung war e« KkäiUer- iaucr. rS Krauten befreit bi», an und er- . diäieiiich 1 und saz« leister. r Gebrauch haben sehr t das Herz >u»g einer en. — I» ucht, leider r abgesagi. vnltcr. 2 Flasche» IS das be- maewandt. -alter. früh «'/. Uhr. Rr»«ti«« »»i Er-rtiti-, IohanieSqasie 8. Sprachst« »te» der Lediti«». Vormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag- 5—8 Uhr. > ti tuVi-a--»« eta^»,,» «—»Irr»«, «acht»» Annabme »er für »te otchstsal,«-« -i»»n,er »eUs»««e> 8»I«r«t» «« Wochentage» »1« j Uhr nn Soun-««» Keft1««e»frKtz »i«'/,» Udr. 7» den Filialen str Ins.-Annich»e-. Lll» ««,»»'» »* *rt»i <«lfre- U»iversiiät«nrobe 1, Louis L-schr, 5o!hari»e»str. 28 Part, und KSuigSplatz 7, «ur b>« ',,S Uhr. nWger.Tagel>latt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- nnd Geschäftsverkehr. «donnementspnsi» vierteljährlich 4^/, Mk. iucl. Lriaqerlohn 5 Mk.. durch die Post betagen 6Mk Jede einzelne'.ffummer 20 Pf Belegexemplar 10 Ps. Gebübren für Extrabeilagen (io Tageblatt-Format gefalzt- ohne Postbesörderuag KO Mk. «It Postbesörderuag 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pi. Größere Schrisren laut uns. Prei-verzeichmst Tabellarischer u. Zlfferusa- nach höberm Tarn. Lrrlanun unter dem Redactioa-strich die Sgeipalt. ZeüebOPs„ vorde, Familienaachrichtea die Kgespalleoe Zeile 40 Ps. Iuierate sind steir an die Expedition zn seuden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praelluwerautio oder durch Post« Nachnahme. ^ 78. Montag den 17. März 1890. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vekimnlmachsug. Unter Hiuwers aus tie Brslimmung ,n tz ZK8.2 de« Reich«- strasgesetzbuch« wirb den Grundstücksbesitzern bez. Garlen- Jnhadera hesiger Stadt, einschließlich der einverleiblen Be zirke. bei Vermeidung einer Geldstrafe bi« zu vv Mark oder entsprechender Hast hiermit ausgegebeu, ibre Bäume, Sträucher, Hecken rc. während de« Monat» April diese- Jahre» von den Raupen de- Ri«gelspi»«er- (Homdzrr >eustria) gehörig säubern und die Raupen sowie Vereu Rester vertilgen zu lassen. Gleichzeitig geben wir nachstehend «nd <9 eine kurze Be schreibung der Lebensweise und der zweckmäßigsten Bertilgungs- art der angeführten SchmetterlingSgaltung. Leipzig, den >. Mär, 1890. Der Skath der Ltadt Leipzig. IX. 208. ve. Georgi. Häutig. - D Ntngelspinuer süowb/r Xeuntria). Der Schmetterling legt seine Eier Ende Juli oder Anfang August bit zu 400 Stück beisammen spiralförmig um ein- dl- dreijährige Acstchen. Erst im nächsten Marz schtüpten die ansaug- schwarzen, lang gelbbraun behau, ten Räupcheu aus. näkreu sich zuerst von Knospen, später von Laub. Ihre Fcaßstcllen üderipinven sie mit c>»em leichico lockeren Gewebe, ohne ein ciaeuilicheS Nest herzuftellcn. AnsanaS trifft man diese Raupen zu mehreren Hunderten gesellig an Obflbäumen, Weißdorn, Rose», Weißbuchen, Lichen, Rüstern, Pappeln, Birken beisammen, ,» der Gabelung eioeS Astes oder ahn- l chen Stellen dicht anclnandergedrängt. Mit dem zunehmenden WachSthum der Raupe» werden eeje Gesellschaften kleiner und kleiner, bi- sie sich End- Mai oder Anfang Juni gänzlich auslösen. Sie fressen bei Tag und Nacht und wandern von Baum zu Baum, weun d e Nahrung zu mangOn beginnt. Die erwachsene Raupe verwandelt sich im Juni in einem eirunden, gelb durchstäubteu Geipinnste zu einer weichen schwarzen Puppe, der in, Juli der Falter eutichlüpit Zweckmäßige Lertilgungowkise: Zerquetschen und Bernichten der Raupen in ihren Schlupfwinkeln, »ul deueo sie, wenn solche hoch oi» Baume sich befinden, durch Anschlägen on dir Stämme herab- k-worsrn wecdeu können, im April. rval-p-anM-verkanf. Bon dem Leipziger Forstreviere Burgau können in diesem Frühjahre durch den Revicrverwalter Herrn Dirtze «» Horst- dau» Durga« bei Leutzsch-Leipzig nachfteheuce Holzvflaiizei, zu den de,gesetzten Preisen gegen Baarzahluug oder Nach »ahme und vorherige Anmeldung abgegeben werden, alS: Stück- zahl Höhe cw. Preis ä I - LuicklOlinberl 2000 l. Lanbdölzrr. a. Saaipjlanzcn: 3 jährige Eichen, tzuerc. pvänve. 50—70 l .50 1000 ö * - - * — — 10 00 30003 « » « rubra 40-60 — — 4 00 30X13 -- - palnstriz 30-45 — — 4 00 > b. Heister uad Allecbäunic: 2000'Eichen, tzuere. peäuno. (AuS'cknißi N0 I'?5, .. 6 00 400 Lindeii, Tili» narvikuli» px>-5oc 1 25 IlX> 00 2 (XX. cal s. Ahorn, äcer ealisurnicaiu — ü !30 '-0 1000 » « - , 250-:xx — 5< 40 00 2 000 eschenblätt. Aborn. Leer neuunär- t.>0—20« — 10 00 5<X> Graueschen, krsrinn» pnbede. Ellern, ^Iiills ulnrinosa :.'x»-20. — 15 00 1000 — 10 00 1 lxx> Buken, Letula iUna !2.i—I"i> — — 12 00 5000 - - - 200-251 — 25 18 00 40(X) - - - 300-350 3< 24 00 10000 H. Nadelböljer: Fichten, Xbies excel». 40—50 , 5 00 10000 - » - 60—70 — 12 00 10000 - . . 1 zu 75-UX 50 40 00 1000 » " " ss Park- !25- 15- — 6» 50 M 560 « - » j anlagen 1200-300 1 25 120 00 Leipzig, am 17. Februar 1890. De» Ratd» Forstdeputation. Von Montag, den 17. ds-, Mls-, au wird zur Vertilgung der Ratten in den städtischen Schleußt» Gift ausgestellt werden. Wir fordern alle hiesigen Grundstücksbesitzer ber. Grund» siiick-verwalter aus, in ibren Gebäuden und in-befonrere in den Privatscklcußen für Beseitigung der Ratten gleichzeitig besorgt zu sein und bemerken, bezugnehmend aus unsere Bekanntmachung vom 26. Mai 1884, baß der nördliche Bezirk der Statt dem Kammerjäger Herrn Earl Fritzfstzr in Eutritzsch, der südliche aber dem Kammerjäger Herrn Lout» Graf, hier, überwiesen ist. Leipzig, den 13. März 1890. Der Rath der Ttadt Leipzig. Ik 1205. 1>p. Georgi. Ruling. Gtf»1k» wurde in den erste» Tagen diese- Monat- ln einem Locale der inneren Stadt ei» V«rtt»i«imaie «it 17 ^l 4» ^ Der unbekannte Eigeuibümer desselben wird hierdurch ousge» ie'.dkrt, sich, gehörig tcgnlmirt, an Unterzeichneter Amt-stelle zu meiden. Leipzig, am 13. März 1890. Ta» Polizei-Amt der Stapt Leipzig. Brelschnrider. Ml. II. 1430 Bekanntmachung. Di« kderlehreritelle an der hiesigen Bürgerschule mit einem jährlichen Gehabe von 1800 welcher bei guten Leistungen sofort ans 2100 erdöht weiden soll, soll wieder besetzt werde». ES wird ve langt, daß der B Werber al- Vertreter de- Du etor- in den oberen Mnerben- und Knabenclasteu Unterricht in Religio», deutiche. Sprache und Rechnen zu ertheilen vermag und außerdem den Nach, w iS liefen, daß er den Unterricht im Lateinische» »ad Fravzösischrn für die Progyinnasi-lelasseii überaehmeu kaan. Meid»,gen sind biS späteste»« de» lO April diese» Jahre» o» den K»„gi,che» Bezirk»sch»lt»speclor sür Meißen, Herrn Ecbulratd 8a»Me«a»». einzureiche». Persönliche Lorsttllun, 'st eiwüuscht Ml»drust, oni 14 März 1890. Der Schulvorstand k Kt<er, Bürgermeister. Die Eröffnung der Lerliner Lonserruz. * Die internationale Conserenz behuf» Regelung der Arbeit in industriellen Anlagen und Berg werken trat am Sonnabend Nochmitlag 2 Uhr im ReichS- kanzlerpalaiS zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Die Mit glieder der Eonserenz wurden vom Handel-miuistcr Frri- herrn von Berlepsch im Namen de- Kaiser- willkommen geheißen und ihnen der kaiserliche Dank sür da- Entgegen kommen au-gesprochen, mit welchem ihre Regierungen der Einladung zur Eonserenz gefolgt seien. Der Herr Handel-» minister eröfsnele nuiimehr die Eonserenz und bat, zur Wahl eine- Präsidenten zu schreiten. Aus Vorschlag de- österreichisch- ungarisch-n Delegirten, Herrn Ministrrial-Rath- Migerka, wurde der Herr Handel-minister mit AcclamaNon zum Vorsitzenden gewählt; derselbe nahm die Wahl mit Dank au und constntirte da- Einverständniß der Versammlung damit, daß Unlcr-Staat-secretair Magdeburg zu seinem Stellver treter bezeichnet wurde. Frhr. von Berlepsch hielt sodann in französischer Sprache folgende (hier dem Wortlaut nach wiederholte) Ansprache: Meine Herren! Se. Majestät der Salier, mein Allergnädigster Herr, hat mich beaustragl, Ihnen die Gesuhlt der Hoven Besrievigung auSznspreche». welch- Allerhöckstderielbe darüber empfindet, daß diese hervorragend« Beriommlung, welche in Beraihung über die wichtigen, die euro päischen Industriestaaten in diesem Augenblick beschäfiigenden Fragen einzulrete» im Begriffe steht, sich in Seiner Residenz vereinigt hat. Die Einladung Sr. Majestät, welcher Sie entsprochen haben, ist nicht die erste dieser Art, welche an die europäischen Regierungen ergangen ist. Schon ,m Jahr« 1881 halte die Schweiz eine ähnliche Einladung on dieselben gerichtet, und sic ist aus diele im vorigen Jahre und dann wieder vor wenigrn Wochen znrückgekommen. Der Kaiser ist rrsreut, daraus Hinweisen zu k-nnen, daß Dank der e,t- geg-nko»ii»ci,be» Haltung der schweizer Regierung die Bestrebungen Sr. Majestäi gleichzeitig mir denen der Eidgeuossrnschasl den Gegen- stand der Eonserenzberaihuiigen bilden werden. Nach Ansicht de« Kaisers verlangt die Arbeiterfrage die Lus- merksamkeit oller civilisirten Nationen, seitdem der Friede der ver- ichiedeneo BevötkernngSclnfirn durch den Wettbewerb der Jndustrir bedroht erschein». Noch einer Lösung dieser Frage zu sachrn, ist nunmehr nicht allein eine Pflicht der Menschenliebe, sondern auch der siaat-erholtruden Weisheit, welcher es obltrg», für da« Wohl aller Bürger zu sorgen und gleichzettig da- unschätzbare G»t einer Iah, bunderte allen Livilisatlo» z, erhalt«». Alle enrvpSischk, Lwatru brfinde» sieh augesich'Z dieser Ausgabe in derselben oder in ähulichcr Lage; dirse Gleichartigkeit allein eicht- fertigt drn Versuch, unter den Regierungen eine Verständigung herbeimsührcn, um den gemeinschnstlicven Gefahren durch vor beugende M ißnohme» gemeinsam zn begegnen. Meine He,real Da- Programm, welchrö sich in Jhrrn Händen befi ide», giebt deu Rabmen süe die technischen «erathnngen, mit de»«', wir »ns zu beschönigen habe» werden. Tie Liitschliißungrii, zu welchen die Ve,Handlungen in der Folge führen können, bleibe» Ihren hohen Regierungen Vorbehalten. Meine Herren! Ich wage zu hoffen, daß die Beraihungen, welche wir beginnen, nicht ohne Erfolg sei» werden. Die,enigen, welche an ihnen Theil nehme», sind Männer, gleich auSgezeichiikt durch ihr Wissen und ihre Erfahrung und im höchsten Grade de- tägig», sich über die Fragen zu äußern, welche die Industrie und die Lage der Arbeiter in ihre,» Laude berühren. So darf ich wohl die lleberzeugung -lisiprrchen, daß Ihre Arbeiten eiuen wohlihäligc» Einfluß in Europa auSübc» werde»". Hieraus wurde da» Secrelariat vorgestellt und die Voll macht der Delegirten »iedergelegt. Da- Bureau besteht all dem Geh. Legation-rath Uv. Kayser und Oberbcrgrath vr. Fürst; ihnen sind beigegcben der französische BvlschastS- Secretair Dumaine und der deutsche Legaliou-.Secrelair i» Pari- Gras von Arco-Valley. Der Vorsitzende wie- darauf hi», daß er wohl im Ein verständnisse mit den Delegirten handele, wenn er Vorschläge, beute in eine uieritorischeBerhandlung nicht «inzutrete». sonder» »i,l de» eigentlichen Aerathuiige» am Montag zu beginnen. ES würde erwünscht sein, die Sitzungen täglich um 1l Uhr -nitangen. von l bi- 2 Ilbr eine Frühstückspause eintrrten zn lasten und sodann>o„ 2 bi- 4 Uhr weiter zu arbeiten. Die Bersammlunq erklärte sich damit einverstanden. Um ein per>ö»licheS Näherlreten der einzelnen Delegirten unter ein ander herbeizusiihrc», werden sich dieselben Sonntag Abend 9 Uhr »» Hotel de Rome zu einer zwaiigSlosrn Zusamme kunst treffen. überreicht wurde, und eine Äeschäst-urdnurig, beide i» zösischer Sprache. Die Geschäftsordnung ist, wie wir glieder Helle», müssen gedruckt sein, ehe sie zur Di-enssioG ge lange» können. Die Abstimmung finket durch Namensaufruf der Staaten nach alphabetischer Ordnung statt. Jede Dele gation bat eine Stimme. Weitere Bestimmungen betreffe» die Führung und Abfassung de- Protokoll-, lieber die Be handlung der Berathuiigen der Ocfsenllichkeit gegenüber ist folgende Vorschrift wörtlich in der Geschäftsordnung enthalten: „Während der Dauer der Eonserenz wird da- Geheimmß der Verhandlungen streng beobachtet." ' Ueber die Eröffnung berichtet noch eine Local-Eorre spcndenz: Dir internationale Arbetterschutzcoilserenz ist Mittag 2 Uhr im Reich-kaazler p a lais eröffnet worden. Bei dem hellrn Soniikiiicheui, der über die Wilhelmstraße auSgebrkilel lag. holte fick ei» ouß-rordeallich zahlreiches Publicum einqeiande», taguiiter viele iranzösüche u >d englische Journalisten. Auch mehrere bctanme Parlamentarier wandelten in oer Wilhelmstraße aui und ab. Die Pol z-i sorgle dasür, daß ble Passage nicht gehemmt wurde. Die Eiöffnuug vollzog sich ohne äußere Vorbereitungen; von ihren Hotel« au« begaben sich die Delegirten zu Fuß in da« PalaiS. Die Mehrzahl der Herren trugen schwarze» Schröck und B liiklcider von gleicher Farbe, den Koos mit dem Cyliader bedeckt; m hrere Delrgirien waren auch in Hellen Beinkleidern gekommen. Bon, Kailerhos au«, wo sie Absteigequartier genommen, iraieu kurz vor 2 Uhr die französischen Delegirtea in da- PalaiS. Der Mechaniker Delahaye, ein Mann von mittlerer Größe mit weißem Volldari, unterhielt sich lebhaft mit JuleS Snuon, einen, etwa- korpulenten Herrn, der dt« Hände in die Taschen i i> ks g „»en Ilel-erzieh rS -eäcckt botte. Sen-raliiispeeio! Linder folgte mit dem Senator Tola n u >d dem Devutirien Burdeon ihre» beiden vorauschrntruden Genossen, die beiden Schweizer, der Laudommana Blumer und der Secretair de- «idge-ösfilche» Departe ment- sür Industrie, vr. Kausmaua, hotte» sich frühzeitig eingestellt. Die englischen Delegirten kamen von der englische» Botschail her. der Botschafter Sir Ed. Malet mit dem parlamcntaciichcn Unter- ftaalSsecretair Sir John Gorst im estrigen Gespräch, währeiw die br.dei, »roßind-striellen S'r William HouldSworih und Sir David Dole schweigend folgten. Baron Oreindl und Staatönuaister Jacobs, die Vertreter Belgien-, promenirten e nea Augenblick vor den» Ein gang in da- Reich-konzlerpalai- aus uad ab. In dem Loaserenz- iaal. t» dem bekanntlich der Berliner Longreß vom 13. Juni t»S 13. Jnli 1878 getagt holte, waren di, meiste» Gardinen herab- aelassr», um dem Soniieuschcln deu Eintritt zu verwehren. Um 3 Uhr waren alle Delegirien versammelt, die Eröffnung vollzog daun der preußische HonbelSmimster Freiherr von Brrlepsch, der bereits kurz »ach 1 Uhr im Paiai- sich eingestellt hatte. Leipzig, 17. März. * Im Rkich-hau-ha!tS-Etc>t für da- ElatSjahr >890,91 ,st eine neue Strtte für ein ständige- Mitglied deS ReichS-VersicherungSamt- errichtet. Der BunveS- rath hat sich kürzlich mit der Besetzung dieser Stelle beschäf tigt» und, w,e wir hören, beantragt, de», Kaiser sür dieselbe de» seit dem 1. Inn, 1889 im Reich- Berstcherung-aiiit alS commiffanschen Hiis-arbeiler beschästiglen königl. preußischen AmlSrichier Zsenbart zur Ernennung », Vorschlag zu bringen. * Fürst BiSmarck unterhandelt augenscheinlich mit den Ultramontanen. Nach der „Kreuzzeilung" hat ber Abg. vr. Windthorst heute Nachmittag dem Reichskanzler einen nochmaligen Besuch adgestattet. * Der IV. Band de- von Heinrich von Sybel hrrauS« gegebenen Geschicht-werk-: „Die Begründung de- Deutschen Reiche« durch Wilhelm I. wird demnächst zur An-gabc gelangen. * Bekanntlich sinket in den nächsten Monaten im Ber liner Au-stellungSgebändc eine allgemeine Garten bau- AuSstellung statt. Nachdem der Reichskanzler sich damit einverstanden erklärt bat, daß die Untersuchung der zu derselben vom AuSlanre eingehenden Pslanze»se»du»gcn bei Ver im AuSstelliingSgebäude zu errichtenden AbjertigungSstelle stattfindet, bat de, preußiscbe Finanz»,inistcr die verschiedenen dabei in Betracht kommenden Provinzialstenrrdirectoreii ver anlaßt. die GleiizeingangSämter ihre» Berwaltung-bezirk- ai'^weiken, dir mit dar Aufschrift „Große allgemeine Garten- bauau-strünng in Bcilin" versehenen vom AuSlande ein gehenden Pstanzensendiingen ohne weitere» eiuzulassen nnd unter Zollcontrolc aus da- B:rlincr Hauplstcucramt für an-Iänkischc Gegenstände, Zollabserligung-slell: ans der Gartenbauausstellung, zu überweisen. * Der frühere königl. spanische Botschafter am Berliner Hose, Gras Bcnomar.hat (wie scheu telegraphisch erwäbnt) an den Ehesredacteur der „Post" folgende- Schreiben gerichtet: Madrid. 11. März 1890. Ich lcs: in der „Pest" vom 9. d. M. nachstehendes Eniresilet: „Heber de Begnadigung des Grafen Benoniar, die seinen Proceß beendet Hai, ersabrrn die „Hamburger Nachrichten" noch, daß sie »»t seinem Eiiiveistäildiiiß fiatkgesunten Iiaben soll, was immerhin Interesse hat." Ter gule Glaube der „Hamburger Nachrichten" wurde getäuscht. D ese Nachricht ist »ich! wahr. Ich war mchi der Gegenstand einer Begnadigung, weil eine solche eine rorau.'zegange»« Brrurlbeilung bedingt, und ich Un nie veruriheitt worden. Der Gerechtigkeit meiner Sache sicher, würde ich jede Begnadigung znruckgewiese» naben, wen» man mir eine solche aiigeboic» hätte. Da« Thaisäch. l che ist, daß. nachdem beide Parteien ihr Beweirmaierial vargelegt baden, die aus Verlangen deS MorquiS de la Bega d.' Nrmijo beim obersten GerichtShos angestrengte Klage aus den im Einvernehmen mit dem Ministerconseil und auf Vorichlag de« Iustizniinisters er- lossenen Besehl Ihrer Majestät der Königin - Regeniin vom Fiscal zurückgezogen wurde. Di« Zurückziehung der Klage ist gesetzlich gleichbedeutend mit einer Schuldlosigkeit« Erklärung, »nd in diese», Sinne hat auch der GerichtSdo! de» Ltani zui Tragung aller ^n in/uem Processe oulgelaoscaen Kosten vernnh-ilt. Das ist Wahrheit. ^ Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner ganz bc- ^sonderen Hochachtung. Gras von Bcnoinar. * Der Landtag von Bückeburg bat 6000 alS einmalige TheuerungSzulage sür diejenigen Beamten be willigt. deren Gehalt nicht 2400 erreicht. Ans jede» der selben entfallen etwa 120 Bei Besprechung diese- Gegen stände« erwähnte der Präsident von Vülow. daß auch die höheren Beamten de- Fürstriithuin- gegen ihre College» in Preußen im Nachtbeil seien und theilweise ins verschämter Armnth 'lebten. Seinem Vorschläge entsprechend wurde die Regierung ersucht, in Erwägung zu ziehen, ob und in wie weit eine GcbaltSausbesserung herbcizusuhren sei. * Tic vom Eapilularvicar Ramps on die bayerische SlaatSrcgierung gerichtete Vorlage bob al- ersten Brschwerdc- punct gegen die Allkalholiken außer der Leugnung der Un fehlbarkeit eingebend die Verneinung de- Dogma- de« Floren tiner ConcilS hervor über den Ehren- und den Iuri-dienon-- Primal de« römischen Papste-. »idem die Al'.Ialholikeii den Apostclfürstrn PelruS den übrige» Aposteln gleich- und seinen Nachfolger dadurch als gewöhnlichen Patriarchen darstellte». » » » * Bei dem innigen Zusammenhang, der eingesla»dener- maßen zwischen den Umsturzparteien innerhalb und außerhalb Deutschland- besteht, erscheint c» nur als eine natürliche Folge de- An-salle- der ReichStagSwnblc», wenn überall, wo man die möglichste Pflege und Förderung der deutschen Zwietracht al- sicherstes Mittel zur gründlichen Zertrümmerung de« großen Werke- von 1870/71 ansieht, Teudcnzen sich keck hervorivagen. welche während der letzte», unter dem Zeichen de« nationalen Gedanken- verlaufene» Reich-lag-p-riode eine belnitt'ame Ziirückbaltniig bekunsele». ES läßt sich die- namentlich jenseits der Vogesen be obachten. wo zwei an sich durchaus verschiedene, ober, wa- die Stellungnahme zu oder vielmehr gegen Drulschiand be trifft, einander in die Hände arbeitende Strömungen da- Tempo de- nationalen Pul-schlage- bestimmen: die chauvinistische und anarchistische Dem EbanviniS- »in-, unter testen Banner sich >n Frankreich so ziemlich alle» schaart, wa- drn Frankfurter Frieden al- einen der Nation unwürdigen Zwang betrachtet, besten Joch bei der ersten besten Gelegenheit abgeschullelt werde» wüste und werde, ist natürlich die deutsche Secialdemokratie > ur Mittel zum Zweck. W-nn e« de» i . a » ; ö s i s ch rn Eba »- vinisten jemals gelänge, mittelst Waffengewalt und wodl- wollrnder Borschublnstnvg de- Geaeralstabe- der deutschen Socialdemokratie den Bau de-Reiche« zu stürzen, die deutschen Lande in rin wüste- Schutt- und Leichensetd zu verwandeln, so dürsten die staatlichen Neuordnungen, welche der Sieger nicht nur den Besiegten, sondern auch feinem eigenen Volke dictiren würde, mit dem, waS der zügellosen Phantasie der demagogischen Umstnrzsanaliker vorschwedt, sehr wenig gemein haben. Aber soweit denkt weder der deutsche »och der fran zösische Socialrevolutionair. Ersierer sonnt sich bcbaglich im Lichle seine- rasch emporsteigenden Gestirn-, nimmt sckinunzeind Kenntniß von den Glückwünschen seiner französischen und sonstige» AuSlaiid-sreniibe. und ist nur daraus bedacht, die von den auswärtigen Feinden seine- Heimatblande- aut ihn gesetzten Hoffnungen »ach bestem Vermögen zu rechtfertigen. Letzterer, der französische Sociairedointionair, aber hat sich'- ausgerechnet, daß. wenn seine Rechnung stimmt, er zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, indem er mit Hiise der deutschen Socialdemokratie aus Kosten de« Deutsche» Reiche« die 1870,7t erlittene» KriegSeinbußen mit An- und ZinscS- zin« heiniholt und, nachdem da- geschehe», eine neue und ver besserte Auslage der Pariser Eommune in« Werk setzt. Daß seil Kurzein ein anderer Geist in die französische» Social- revvlulionaire gefahren, daß sie den Kopf wieder trotzig ausgerichlet tragen, muß Jeder gewahr werde», der nicht geradezu blind ist oder sich gcstissentiich so anstelil. Zunächst äußert sich dieser Stimmungswechsel mehr indirrcl; direct aber läßt er sich an dem täglich herauö- sorderndcn Gebabrcn deS extremen Radikalismus sludire». Der Radikalismus gebt offenbar aus Eroberung der franzö sischen NegicrungSgewalt an«. Er glaubt, jetzt lange genug getvarlcl zu habe»; die Lorbeeren der deutsche» Coc>aldci»e- kralic lasse» ihn nicht schlafen; mit dem. allen französische» Parteien eigenen, den deutschen leider meist fehlenden polnischen Jnslinct sagt er sich, daß die Entwicklung Europa« an eine», Standpuncl angelangt ist, welcher seine» specisischcn Idealen bedenlciid bessere AnSsichlcn eröffnet, als je zuvor. Deshalb dünkt cö ihn ganz in der Ordnung, daß er nicht »ur cm Wort, sondern geradezu da- entscheidende Wort mitrede, und möchte au- diesem Grunde bei Zeiten sich seiner Stellung versichern. * I» dem chinesischen GesandtschastS Holel zn Pari- sind gegenwärtig die drei derzeit in Europa weilend» chinesischen Minister versammelt, nämiich der scilber in London. Pari-, Rom nnd Briiffel beglaubigte Gesandle Eüina» Liu-Jui-Fen; der kürzlich an« Ebina in Paris angelangtr Nachfolger desselben Hsue-Fn-Tchen. und der Berliner Gc- srndlc Hllnq-Seun, welcher an Rangsiellung die beiden «."deren Entlegen weit überragt. Der äußerliche Zweck dieser Minister-Znsaiiimenkunst ist, wie verlautet, die gegenseitige Begrüßung, bez. Verabschiedung von dem nächsten- nach China zunickkchrenden Gesandten Liu-Jui-Fen, der, c„1- sprcchend seiner früheren RegicrliiigSthäligkcit. auch bei seiner jetzigen Heiinkebr zu einer höheren Amtssiellniig berufen lg. Mit Rücksicht aus die gespannte Bcrbällinßtage in de» chinesisch-russischen Grenzgebieten ist eS selbstverständlich nicht auSgeschloffe». daß e« bei dieser Zusammenkunft zwischen den drei Minificr» für ihre gegenseitige Information zn einem Ge dankenaustausch über die politische Lage in Europa kommt, die sür Ebina im Hinblick ans mebrsach besürcütcte kriegerische Eventualitäten zwischen diesem Reiche und Rußland immcr niebr a» Interesse gewinnt. Ob der neue London-Pariser Gesandle Hmc-K»-Tche» clwa hieraus bezügliche Jnslrnekioiien seiner Regierung für den lnesige», bekanntlich auch ui P.lcrS- bnrg, Wien und dem Haag beglaubigten Gesandle» Hnn - Senn überbracht haben möge, enlzicht sich noch der Kciiiiliuß. Jedenfalls konnten nur solche besondere Weisungen der chine sischen Eentral'Regierung deren Gesandten in Berlin veran lassen, ber ganzen Aiigelegenbeit irgendwie auch diplemalisch näher zu trete». Derselbe wird übrigens von seinen: Pariser Au-sluge, bei welchem er von dein Dolmelsch-Sccictair der kiesigen chinesische» Gesandschast, vr. Kreyer, bealcilct isl, schon morgen in Berlin zurnckerwartet. * Wie nunmehr bestimmter verlautet, habe Frchcinct eine Zusiimmung gegeben, ein Eabinet zu bilden und ans ^idcnt Cariio?s Ersuche» sich bereit erklärt, da« Perle leilK^deS KricgSminiÜerinmS zu bcballcii. EonsianZ soll se>nA?liiN>illigu»g gegeben baden, in da- neue 'Ministerium einzMrclen. Frevcüiel soll dem Letztere» die Waül zwischen eineß großen Botschaft und dem Porlcsenille de- Innern oder te-Meußer» sreigeslellt haben. Da EonstanS dem Ministerium de«» Aeußeren den Vorzug zu geben scheine, se würde er waHrschcinIich als Nachfolger Srnllcr'S in daS Eabinet ein- ». wenn nicht der Eharaktcr der ncnen Eombinatio» einet nölbige, Eonstans zu ersuchen, da« Porlescnftlc de« ern zu übernehmen. * Der Papst bat eine katholische Hierarchie in Japan ichtet und die Slädle Tokio, Nangasak'. Kiolo und Sandal al- Bi'chosSsitze bestellt. Der Papst bat gleichfalls eine apostolische Präseclur sür die deutschen Bcsitzunaen in Kainern» genehmigt. (Wiederholt.) * Der Antisclavcrei-Eongreß in Brüssel hielt am Sonnabend eine Plenarsitzung, in welcher van Elw-'Ide die Erklärung im Namen de« König«, de- Souvcrain« des Eongo, abqab, daß die Beschlüffe der Eonserenz »i energischer und rascher Weise auSgesühit würde». Die maritinic Eonge- Eoiiimissioii nahm den von denis englischen Bevollmücki ligten ouSgcardeitcten Text zur flkegeliing der B-sreinng von Sclaven, die a» Bord einbeiinischer Schisse glfliichlct seien, an. Die Abfassung der neuen Vorschläge seitens der sranze fische» Bevollmächtigten über LaS schicdSrichlerliche Vergehen betreff- der Entschädigungen sür ungesetzliche Verhaftungen wurden einslininiig genehmigt. * Nach einer Meldung der „Agcnzia Ctesani" au« Massavab wurde Antonem benachrichtigt, daß KönigMenelil am 2.'> Februar die Zusatzconvention zu dem ilalienisch- »Iliiepische» Vertrage gciiehiingt habe. Die betreffende Een Veiiliv» war am >. Oktober v. I. von de», M>»ist"ipiäsident.'i, EriSp, und dem Führer der Schon Mission Maconneu unter- zeichnet worden. ^ Nach einer Meldung de- „Neuter'schcn Bureaus" soll Lchakir Pascha groß- Ansirengungrn machen, die Ebriste» Kreta« zu bewege», eine Bitlschrisl einzuscuden, i» welcher sie die Gnade de« Sultan- erbitten sollten. ^ ^ Emin Pascha habe bei der eayp'.ij.'.en äikgierung seine Entlassung emgercichi. i > i
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