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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 15.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-20.1923
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192300000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19230000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19230000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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gragcföftcn Anfrage: ®cld)c Sd)reibung ifi richtig: @ifcn;, 9Retaßfd)rot ober ISifen;, OTetafl; fdnott? ®ir in unfret ©tuderci galten bie crflc Sd)teibung für richtig unb jeid)nen and) fietö fo. Ü. SB., SOlncl). Antwort: (Sie haben infofetn recht, als baS ber t()einifd)cn SJRunbatt entfiammenbe ®ort Schrott eigentlich baSfclbc bebeutet wie Sd)tot, urfprüngticht abgefdmittcncS, abgehnucneS, abgefä'gteS Stiirf. ©a fid) jebod) ber SluSbrud Schrott als SBcjeidjnung für altcS Sifen fomic für SBlccfiabfalle, bie beim Schneiben unb Stnnjen entliehen, au8 bet theinifd);wcflfälifd)cn ©rofiinbufltie in biefer SBcbeutung auf bie gefamte bcutfd)e Dfetaflinbuflrie »erpflan jt hat, fo fann auch biefe Schreibmeife nid)t mehr au8gerottct werben. ©a6 Schrott fpiclt heute hauptfächlid) a(8 ©runblagc bc8 Siemcn8:fölttttin:S8erfahten8 jut ®iebeterjcugung oon neuem Uletafl aud) im .panbcl eine bebeutenbe Olofle. ®otum foßen mir un8 gegen bie einbeutige -Sennjeidmung einc8 beflimmten SBegriffS mehren, bet bei ber Schreibmeife Schrot nid)t im entfernteffen fo f(ar jutagc tritt? £ntfprcd)enb bem ©chrott empfehlen mir batum bie Schreibung (Eifen ober SJRetaflfd) tott, roic fie j. SB. ba8 Serilon »on SBtodfjauS anmenbet; auch in ben 5ad))eitfd)riftcn unb im dpanbelöteil aßet ©ageSjeitungcn ifi übrigens biefe Schreibmeife heute fafl au8fd)liehlid) anjutreffen. Anfrage: ,,©ut baS bie (Suno;9lcgicrung nid)t, bann fann ihr bctSBorrourf nid)t erfpart merben, bah eS if)t mit einet balbigcn SBeenbigung beS 91uf)tfampfcS n i d) t ©rnfl ifi." 3fl biefer fo »om Sd)riftleitct gefdjtiebenc Sa$ richtig? ffin .Sorrcftorfoflege behauptet, baS Ic$te (gefperrte) ®ort „nicht" mühte megbleiben. S.@ , firftt. Antwort: Siehe man baS bcjcichnete „nicht" weg, fo ergäbe fld) ber Sinn, bah bet fReid)8tcgietung eine balbige SBeenbigung beS ÄampfeS im SRuhrgcbict jutn SBotmurf ge; reichen fönnte. ©er Schreiber miü aber baS ©egenteil auSbrüden, nämlich: SBeim Unter; lajfen einer beflimmten Jpanblung mürbe ftd) bie SRcgicrung bem fBotmurf auSfefjen, bah eS ihr mit ber balbigcn SBeenbigung beS SRuhtfampfeS n i d) t £rnfl fei. ©aS an biefer Stelle befonberS wichtige ®öttd)cn „nicht" barf alfo nicht fehlen. ®ie »orl)etgcf)enben beiben „nid)t" beS SafjeS üben auf ben mit „bah" eingeleiteten 'Rebenfafs feine »etneinenbe l£in; mitfung au8. — 2US SBeifpiel für fold)e Safjbilbungcn, in benen fein „nid)t" im 'find); faf) flehen barf, geben mir einen Sag auS bem SBerlinct „SBotmärtS" mieber: „®it fönnen ber SReidjStegierung ben SBotmurf nicht ctfparen, bah ftc infofern einen gemiffen ©<hulb; anteil an bem überflürjtcn SluSgang ber 'harifer Äonfcrenj trägt, a(8 ftc nid)t alles getan hat, bie bb'Smiüigcn 21bftcf)ten (fJoincareS ju butd)frcujen." Anfrage: ®atum hat ©üben baS jroeitc i auS Hawaii getilgt? e.SB., •£>.(<£.) Antwort: ©üben hat bie Sd)tcibmeife Jp am a i (mit einem i) mol)! batum fo, weil biefe aud) fonft übermiegt. Jpawaii fomint baneben jwat aud) 00t, ifi jebod) weniger üblid). So fdjreibt j. SB.fJRcpetS groheS Serif on unb aud) baS Jpanblepifon Jparn a i, cbenfo .SürfchnetS ®eItfprad)enlepifon. 2lud) bie „SBühncnauSfpradje" »on ©heobor @iebS führt nur bie Schreibmeife Jpamai auf, be8gleid)en SBietotS „©eutfcheS 2lu8fprad)emörtetbud)". ©a ©üben »on ben jmei bcfleljenbcn Schreibungen eine wählen muhte, hat er bie gebräuchlichere, alfo Jpamai »otgejogen. Kurte Antworten: $. 2. in Ch- : mufe getrennt gefdtticben merben: ©ic ©ür hat offen geflanben. 22ut in übertragener SBebeutmtg ifi gufammenfd)reibung am Sf'lafjc: ©iefe Saufbahn hätte ihm offcngeflanbcn. — fl. D. in fl.: 3n foldjen fällen muh bie gal)! in SBuchflaben gefegt merben; bei „»erpaden" fleht bie UmflanbSbeflimtnung beffet im ®cmfafl. 2llfo: ©ie ©icbe hotten für mehrere hunberttaufenb (nicht: 100000)OTatf OTetaße in Säde (nicht fo gut: ©äden) »etpadt. — fl. fl), in R.t SRicfitig ifi nur: SBon .^einrid) öd)ulje, ©eheimem Qnicht: ©eheimer) SHegierungStat.— ©. P. in 6.: ®enn nach bet ^»auSnummer eine ©teppenbejeicf)nung folgt, wirb biefe burd)) einen SBei; fltich abgetrennt; bie römifdjc giffer erhält feinen 35u nft: ©teifenhagenet Str.27, III r. gachmitteihmgen für tue kutfd)cn foraf toten ^)crau6flegcbcn »on ber ■ScntralFommiffion ber Jtorreftorcn £)cutfcf)(anbs SBorftgenbct: 2lrtut ©ramS, SBerlin C 54, ©ipSfltafic Stummer 12, »orn 3 ©teppen rechts S8erantwort!id)ct Schriftleiter: Jricbtid) Dbcrüber, SBerlimSJleufälln, SBergflrahe f?br. 76/77 Üftat 1923 * gönfjehnter Sahtfiang * Jlummer 5 X^te berliner 0prad)e „0 bu fühe, rociche, mclobienreidjc, 0 bu liebliche SBerlinct Sprach’!" ©aS ifi ber Äefit: reim eines früher felpr beliebten SoupIetS, Worin übrigens recht btollige unb mitunter auch fef)t betbe SHuSbrüdc ber SBetliner SBlunbart »orfommen. Unb eS muh anerfannt werben: bet SBetliner liebt feine Sprache genau fo wie ber .Rüftenbemoljnet fein 'piattbeutfd), ber SBapet fein SBapctifd) unb ber ffiürttembetger fein Sdjroäbifd). 9bud) ber fogenannte „ge; bilbetc" SBetliner. ®ie bet 'llrbeiterbichter Äarl SBtöget mähtenb beS legten groben ÄriegeS »on ben fojialbemofratifcf)cn Sürbcitern fagte, bah ftc immer eine heimliche Siebe ju ©eutfd): lanb gefannt, bie fie nur nicht mit SJlatnen genannt, fo haben auch bie SBetliner eine „heim; liehe Siebe" für ihren SBetliner ©ialcft. gu Jpaufe unb im trauten .Steife »on fttcunben fommt biefe Siebe oft jum SBorfchein: man „berlinert" ab unb ju gern etroaS. @8 ifi cigentlid) ein SBunbet, bah baS SBcrlinifchc noch fo flarl im SBolfe lebt. Ultern, Sehter unb €rjieher haben gegen biefe Sprache gewütet, ein SBudj »on ©hiebe etfd)ien: „91id)tigcS ©eutfd) in Sd;ule unb .fjmuS im Kampfe mit bem SBetliner ©ialcft". ©ie .Sinbcr mürben ermahnt, oft aud) beflraft, wenn ftc „berlinerten": „3d un bet un fiele mal, Dogen, Sleefch un SBcene! 'Ilee, mein Äinb, fo heejjt et nid): Süugen, Steifd) un b SBcine." £S hat aßcS nid)tS geholfen, baS SBcrlinifchc ifi nid)t auSjurotten: ein florier SBe; weis für feine urmüchfige SebcnSfraft. ©ie SBerlinet Sprad)c ifi eben nicht, wie manche meinen, eine SBetl)unjung beS Jpochbcutfchen, fonbern fte ifi eine befonbctc fOlunbart mit feht gefäßigetn ©onfafl, ber aud) gugeteifle auf bie ©auer nicht roiberflehen fönnen unb ihr früher ober fpäter »erfaßen. So ifi eS ju »erflehen, bah fclbfl ber SBerfaffer ber „©eutfehen Stilfunfl", Sprofeffor ©buatb (£ngcl, fd)on »or jmanjig 3af)ten in ber „S01ünd)encr Sßfl; gemeinen geitung" tapfer für baS SKecht beS SBetlinifchen eingetreten ifi. 3a, baS SBcrlinifchc ifi eine bcfonberefölunbatt mit eigenem Sprachfchag unb mit eigener ©rammatif. ©aS haben angefehene Sprad)forfchcr begrünbet unb in gelehrten Slblfanb; lungen batgclegt. 3«t 3ah tc 187S lieh ©r. JpanS OTcpet, tprofeffor am ©tauen Äloflet in SBerlin, ein SBuch unter bem ©itcl ,,®er richtige SBetliner" erfdjeinen, baS bie Olcchtfchrcibung, bie ©rammatif unb ein ®örter»erjeid)ni8 beS S8erlinifd)cn enthielt. ©iefeS SBuch tfl »or jmei 3nhten in achter SUuflage neu herauSgcfomtnen (itnSBerlage »on Jp.S.^»ermann&ffo., SBerlin), bearbeitet unb erweitert »on ®r. Siegfticb fdlauermann, auch einem SBetliner ©pmnoftallehtet. Sßrtf 17 Seiten ©rofiofta» hat biefer geborene SBetliner bie einleitenbe ©rammatif beS SBetlinifchen fo grünblich nach wiffenfdjaftlid)en ©tunbfä'hen umgearbeitet, bah man übet biefe Seiffung eines Jachgermaniflen crflaunt. ©a ber SBerlinet ©ialeft »ief; fad) aud) in (Romanen, @tjäf)!ungcn unb fonfligen ©id)tungett anjutreffen ifi, fo wirb auch ber sjlid)tberliner gern einmal einiges auS bet ©rammatif beS SBetlinifchen hören.
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